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Milchiges Leitungswasser ist relativ selten, kann den Verbraucher jedoch durchaus verunsichern. Neben einer starken Chlorung kann beispielsweise auch zu viel Luft im Wasser für trübes Leitungswasser verantwortlich sein. Doch auch wenn mit dem bloßen Auge keine Verunreinigungen zu erkennen sind, kann Ihr Leitungswasser gefährliche Belastungen aufweisen. Ein Wassertest wird daher prinzipiell von Experten empfohlen. Doch wo können die Ursachen für die Trübung des Wassers liegen und ist milchiges Leitungswasser gefährlich?
Milchiges Leitungswasser – Fakten und Ursachen:
- Mögliche Ursache: Zu viel Luft im Wasser
Ist die Trübung des Wassers aus dem Hahn auf zu viel Luft im Wasser zurück zu führen, besteht für den Verbraucher keine gesundheitliche Gefahr. Die so entstehenden kleinen Gasbläschen bestehen aus Kohlensäure und verschwinden in aller Regel zügig wieder.
- Mögliche Ursache: Starke Chlorung
Auch eine Chlorung des Wassers durch die Wasserversorger kann die Ursache für milchiges Leitungswasser sein. Insbesondere im Zuge von Sanierungsarbeiten am öffentlichen Trinkwassernetz oder falls bei offiziellen Kontrollen der Versorger zu hohe Konzentrationen von Keimen und Bakterien auffällig werden, kann eine solche Chlorung notwendig werden. In der Regel werden die Verbraucher über eine kurzfristige starke Chlorung des Trinkwassers informiert.
- Mögliche Ursache: Belastungen und Verunreinigungen
Verunreinigungen des Wassers können ebenfalls zu milchigem Leitungswasser führen. Diese können sowohl auf dem Weg des Wassers durch die öffentlichen Leitungen als auch innerhalb der hausinternen Trinkwasserinstallationen stattfinden.
Vorübergehendes Problem: Zu viel Luft im Leitungswasser
Trübes Wasser aus der Leitung zu zapfen weist in der Regel darauf hin, dass sich überschüssige Luft im Leitungswassersystem befindet, die sich unter starkem Wasserdruck in das Leitungswasser mischt. Sobald dieser hohe Druck abfällt, also in dem Moment, in dem das Wasser aus dem Hahn fließt, bilden sich gegebenenfalls kleine Gasbläschen. Durch diese Gasbläschen scheint es, als ob wir milchiges Leitungswasser zapfen. Trübes Leitungswasser ist in diesem Fall absolut ungefährlich und meist auf Arbeiten am Rohrsystem zurückzuführen. Nach einiger Zeit sollte diese Trübung des Wassers nachlassen und schlussendlich gänzlich verschwinden.
Der Kampf gegen Bakterien: Chlorung kann zu milchigem Leitungswasser führen
Hierbei handelt es sich um eine Maßnahme zur Desinfektion des Trinkwassers, die notwendig wird, wenn zu hohe Konzentrationen an Bakterien und Keimen auffällig werden. Die Trinkwasserverordnung sieht hierfür genaue Höchstwerte für Chlor vor, die von den Versorgern nicht überschritten werden dürfen. Eine Gefahr für die Gesundheit besteht hier nicht. Allerdings kann das Wasser Veränderungen im Geschmack und Geruch aufweisen.
Verunreinigungen des Trinkwassers können zu Trübungen führen
Ob eine Gefahr für die Gesundheit besteht kann nicht pauschal verneint werden, jedoch sind starke Belastungen selten. Zumal die Wasserversorger die absolute Unbedenklichkeit des Trinkwassers garantieren, bis dieses an den Verbraucher ausgeliefert wird. Bis zu diesem Punkt sind solch starke Belastungen tendenziell unwahrscheinlich.
Belastungen im eigenen Leitungssystem: Wassertest empfohlen
Die weit größere Gefahr stellen Belastungen des Wassers dar, die innerhalb der hausinternen Leitungen stattfinden. Hier können sich giftige Schwermetalle von den Rohren lösen sowie gefährliche Keime und Erreger vermehren. Dies geschieht allerdings in aller Regel unbemerkt, denn optische Veränderungen des Leitungswassers sind in diesem Fall selten. Trotzdem stellen diese Belastungen des eigenen Leitungswassers ein deutlich realistischeres Problem für die Gesundheit des Verbrauchers dar, als die vorübergehende Trübung des Wassers durch Chlor oder Gasbläschen. Da sie innerhalb des eigenen Leitungssystems stattfinden, haftet hier der Eigentümer der Immobilie. Versäumnisse in der Einhaltung der Grenzwerte, die in der Trinkwasserverordnung festgelegt sind, sind hier keine Seltenheit. Verbrauchern wird daher empfohlen, das eigene Leitungswasser insbesondere auf Schwermetalle und Bakterien zu kontrollieren. Mit Hilfe eines einfach durchzuführenden Wassertest, der durch ein deutsches Labor analysiert und ausgewertet wird, lassen sich Schwachstellen schnell herausfinden und Ursachen beheben.
Wie stelle ich fest, woher die Trübung des Leitungswassers kommt?
Milchiges Wasser kann unappetitlich aussehen und im Falle einer Chlorung auch geschmacklich sowie im Geruch auffällig sein. Trotzdem ist milchiges Leitungswasser meist ungefährlich für den Verbraucher.
Handelt es sich um eine Trübung durch zu viel Luft im Wasser, lässt sich dies recht leicht feststellen. In diesem Fall werden die Luftbläschen sehr schnell an an die Wasseroberfläche steigen, was sich beispielsweise in einem Glas sehr gut beobachten lässt.
Bleibt das Wasser allerdings auch im Glas weiß und milchig, ist die Ursache meist eine Verschmutzung durch Gestein oder Schmutz. Auch eine bräunliche Färbung kann hier auftreten. Hier gilt es herauszufinden, wo die Belastung stattfindet – in den eigenen Leitungen oder bereits im öffentlichen Trinkwassernetz. Umliegende Nachbarn zu befragen und herauszufinden, ob diese ebenfalls milchiges Wasser aus dem Hahn zapfen, kann hier hilfreich sein. Gegebenenfalls sollten sich Betroffene mit dem örtlichen Wasserversorger in Verbindung setzen. | 4 |
Ich nutze den Player von VMware, allerdings schaffe ich es nicht, die VMware Tools zu installieren. Nach dem Start von "Install VMware Tools" aus dem VMware-Menü (unter Player/Manage) passiert nichts. Auch nach manuellem Ausführen von setup.exe auf dem virtuellen CD-Laufwerk D: installieren sich die Tools nicht. Ohne diese ist der Datenaustausch über Verzeichnisse scheinbar aber nicht möglich.
Hat der Host eine funktionierende Internetverbindung? Hintergrund der Frage: Die VMware Tools sind bei VMware Player nicht mitgeliefert, sondern werden aus dem Internet nachgeladen, sobald Sie sie installieren wollen. Im Verzeichnis "C:\Programme (x86)\VMware\VMware Player" liegt dann eine Datei namens windows.iso, die enthält die Tools. Falls diese vorhanden ist: Lässt sie sich von Hand als virtuelles Laufwerk einbinden?
Wenn sie defekt ist oder gänzlich fehlt, können Sie sie mit ein wenig Aufwand wiederherstellen. Die Tools kann man bei VMware runterladen, das wird nur nicht offiziell beworben. Sie liegen auch nicht direkt als ISO-Dateien vor, sondern als .exe-Dateien – die wiederum als .tar-Archive gepackt sind. Um diese zu finden, müssen Sie sich etwas durch die Verzeichnisstruktur auf den VMware-Servern hangeln. Folgen Sie dem c't-Link und klicken Sie dann auf das Verzeichnis Ihrer Player-Version. Klicken Sie sich einfach weiter durch, aber stellen Sie sicher, dass Sie sowohl in den Ordner "windows" als auch dessen Unterordner "packages" gehen.
Laden Sie die Datei tools-windows-X.X.X.exe.tar herunter (wobei X.X.X für Ihre Player-Version stehen sollte) und extrahieren Sie daraus die enthaltene .exe-Datei. Führen Sie dann die .exe aus (auf dem Host, nicht im Gastsystem). Vermutlich sehen Sie nach einiger Zeit eine Fehlermeldung von Windows, laut der das Programm "möglicherweise nicht korrekt ausgeführt wurde" oder Ähnliches. Die können Sie ignorieren. Im Programmverzeichnis des VMware Player sollte nun aber die notwendige "windows.iso" mit den VMWare-Tools liegen. ( jss ) | 4 |
Inhaltsübersicht ·
Downloads
· Hilfe · Impressum
|Einführung Bestandsaufname Leitbild / Zielkonzept Umsetzung / Projekte Anhang|
4 Empfehlungen zu Projekten, Umsetzungsmöglichkeiten
4.1 Bewertung und Zuordnung der Projektanträge / -vorschläge
Zum Zeitpunkt der Aufnahme der Bearbeitung des Naturpark-Entwicklungsplanes lagen bereits fast 200 Projektanträge bzw. -vorschläge vor. Eine Liste der Projekte befindet sich als → Tabelle im Anhang. In dieser Tabelle wird die Übereinstimmung der Projekte mit dem in den vorausgegangenen Kapiteln 1 bis 3 formulierten Zielkonzept des Naturparks überprüft. Diese Grobabschätzung der Übereinstimmung mit den Leitbildern und Zielen des Naturparks kann nur als erster Versuch einer Bewertung verstanden werden. Eine vertiefende Bewertung ist erst nach Konkretisierung der Vorschläge im Rahmen der weiteren Planung der Projekte möglich.
Der weitaus überwiegende Teil der Projekte entspricht dem Zielkonzept. Einzelne Projekte haben keinen direkten Bezug zum Naturraum bzw. Naturpark, stehen aber nicht im Gegensatz zum Zielkonzept (z.B. Nr. 95: Planetenweg Bad Zwesten).
Einige Projekte bedürfen einer besonderen Überprüfung, da aus den vorhandenen Unterlagen nicht ersichtlich ist, wo und wie die Vorhaben genau realisiert werden sollen (z.B. Nr. 180: Erweiterung der Sommerrodelbahn oder Nr. 33: Bau eines Wassersportzentrum in Scheid).
Bei nur wenigen Projekten ist keinerlei Übereinstimmung mit den Zielebenen des Naturpark-Entwicklungsplanes zu erkennen (Skipiste, Vorstau), so dass eine Rückstellung empfohlen wird. Vor einer weiteren Bewertung müsste die grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit bzw. Realisierbarkeit geprüft werden.
Bei mehreren Projekten gibt es offensichtlich Überschneidungen bzw. Wiederholungen durch unterschiedliche Autoren. Diese sind in der Tabelle im Anhang gekennzeichnet (Verweise auf die korrespondierenden Projektnummern).
Ein Vergleich anhand der Kosten konnte nicht durchgeführt, da diese nur bei einem geringen Teil der Projekte benannt wurden. Außerdem wurden keine Kosten für Betrieb, Unterhalt, Lebensdauer usw. angegeben. Daher können die genannten Kosten nicht als entscheidungsrelevant betrachtet werden. Darüber hinaus stellen die angegebenen Kosten kein Bewertungskriterium für die Dringlichkeit dar.
Bei der Bewertung wird noch keine Rangfolge festgelegt. Diese Einstufung bleibt den Entscheidungsträgern vorbehalten und muss neben den Kosten weitere Kriterien wie z.B. die ausgewogene Verteilung der Mittel über die Naturparkgemeinden berücksichtigen.
In den beiden folgenden Kapiteln und im →Plan Nr. 7 werden die Projekte zunächst unterteilt nach Gemeinde übergreifenden Projekten (→ Kapitel 4.2) und nach Projekten in den einzelnen Naturparkgemeinden (→ Kapitel 4.3) und folgenden Themenbereichen zugeordnet:
Bereits abgeschlossene oder entfallene Projekte aus der Liste im Anhang werden in den folgenden Kapiteln 4.2 und 4.3 nicht mehr aufgeführt.
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#1Weil der Mensch ein Mensch ist...
Die Arbeiterinnen und Arbeiter im Kaiserreich sahen tagtäglich meist nur endlose Fabrikhallen, dunkle Hinterhöfe und ihre beengten Quartiere. Trotz Arbeitszeiten von bis zu 14 Stunden pro Tag reichte der Lohn eines Arbeiters oftmals nicht aus, um die Familie zu ernähren. Nur sonntags rief die Fabriksirene nicht zur Arbeit. Berge, Seen und stadtnahe Natur blieben ihnen unerreichbar: Die Eisenbahnfahrkarten oder die Übernachtung in einer Herberge waren praktisch unerschwinglich.
In der Stimmung des Aufbruchs nach dem Fall des "Sozialistengesetzes" 1890 entstanden zahlreiche Vereine, die die Freizeit der unteren Schichten prägten und ihre Lebenswelt verbessern wollten: von Arbeitergesangsvereinen über Arbeiterbildungsausschüsse, Theatern wie der "Freien Volksbühne" bis zur sozialistischen Freidenkerbewegung. Nur ein kleiner Teil der Arbeiterschaft war in der Partei organisiert, doch viele nahmen die Angebote der Bildungsinstitutionen, der sozialen Einrichtungen (Spar- und Bauvereine, Konsumvereine) oder Kultur-, Freizeit- und Sportvereinigungen in Anspruch. Der "klassenbewusste" Arbeiter, so wurde gewitzelt, sei von "der Wiege bis zur Bahre" in die Arbeiterorganisationen eingebunden.
Schrittweise erkämpfte Arbeitszeitverkürzungen und mehr Freizeit bildeten die wichtigste Voraussetzung für die Entfaltung der von sozialistischen Arbeiter*innen getragenen Kulturorganisationen.
#2Die Gründung des Touristenvereins
Gegen Ende des Jahrhunderts begann mit Turn- und Wanderfahrten die touristische Selbstorganisation der Arbeiterbewegung. Es entstanden erste Vereine, die Wanderungen und Familienausflüge organisierten. Zu ihnen zählte auch der 1895 von Wiener Sozialisten gegründete Touristenverein "Die Naturfreunde" (TVDN). Ihr Gruß "Berg frei!" unterstrich die Forderung nach freiem Wegerecht in der Natur. Ein Privileg, das Arbeitern oft nicht zustand. Die Naturfreunde verstanden sich als sozialistische Familien-Selbsthilfeorganisation für den gesamten Freizeitbereich: Bildung und erholsame Freizeit in der Natur wurden verbunden mit dem Kampf für ein gleiches Wahlrecht und den Acht-Stunden-Tag. Schnell verbreitete sich die Naturfreunde-Idee vor allem durch wandernde Handwerksgesellen in ganz Europa, bis sie 1908 in Berlin zur Gründung einer Ortsgruppe führte.
Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit der Zentrale in Wien über zu hohe Mitgliedsbeiträge und Inhalte der Vereinszeitung verließen jedoch zahlreiche Mitglieder den Touristenverein und gründeten den Arbeiterwanderbund (AWB) "Die Naturfreunde". Mit der Zeitschrift "Der Wanderfreund" gaben sie seit 1910 ihr eigenes Mitteilungsblatt heraus. 1915 schloss sich der Taubstummen-Touristenverein "Frisch auf" dem AWB an. Seit diesem Jahr verfügten die konkurrierenden Arbeitertouristen mit dem Meißnershof über ein eigenes Naturfreundehaus, das insbesondere während des ersten Weltkrieges zu einem wichtigen Treffpunkt wurde.
Schon in der kaiserlichen Zeit gehörte es zur schönen Tradition der Arbeitersportler, bei Wahlkampagnen besondere Stoßtrupps aufs Land zu schicken. (…) Sie brachten unsere Aufklärungsmaterialien selbst in die Dörfer, wo die Partei niemals einen Versammlungsraum erhalten hätte. An einem schneereichen Sonntagmorgen, kurz vor der Reichstagswahl im Jahr 1912, fuhr ich mit einer starken Gruppe der Berliner Naturfreunde hinauf in die Uckermark. Gleich nach der Abfahrt des Zuges verwandelte sich unser Vierter-Klasse-Wagen in ein Agitationslokal. Flugblätter wurden abgezählt, gefalzt und mit Stimmzetteleinlagen versehen. (Karl Grünberg)
#3Zwischen Hurrapatriotismus und Revolution
Der erste Weltkrieg spaltete die Arbeiterbewegung. Die Mehrheit der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion hatte sich aufgrund der "patriotischen Stimmung" zur Bewilligung der Kriegskredite entschlossen, die die kaiserliche Reichsführung forderte. Kritische Stimmen werden zum Verstummen gebracht: Nur neun Tage nach Kriegsausbruch muss der Vorabdruck von Heinrich Manns »Untertan« aus Furcht vor der Zensur gestoppt werden. Zahlreiche Sozialisten erhielten wegen Agitation gegen den Krieg Gefängnisstrafen.
Dem "Hurrapatriotismus" der ersten Monate wich jedoch schnell die Ernüchterung. Im Westen entwickelte sich der Stellungskrieg zu einer Materialschlacht. Die "militärischen Notwendigkeiten" beherrschten zunehmend das gesamte Leben auch in der Heimat. Insbesondere in den Städten wurde die Lebenssituation der "kleinen Leute" katastrophal. Die Nahrungsmittel reduzierten sich auf ein Minimum und seit 1916/1917 häuften sich die Hungerdemonstrationen.
Im Januar 1918 fiel auch die Zeitschrift "Der Naturfreund" der kaiserlichen Zensur zum Opfer. Anlass war ein Artikel, der eine "traurige Bilanz" des Krieges zieht:
Tausende unserer Vereinsmitglieder haben ihr Leben lassen müssen, und wer weiß, wie viele noch hinsinken werden auf der blutigen Wallstatt, dass die armen gegeneinander gehetzten Völker zur Besinnung kommen und sich gegen die Verhetzer und Bedrücker, gegen ihre gemeinsamen Feinde wenden werden.
#4Alle Macht den Räten: Die halbe Revolution und der Beginn von Weimar
Hoffnung und Wirklichkeit klafften in der Novemberrevolution 1918 weit auseinander. Mit Friedrich Ebert stellte die Mehrheits-SPD den ersten Reichskanzler und wendete sich gegen die Rätedemokratie. Zum ersten Mal finden freie Wahlen statt, zum ersten Mal dürfen Frauen ihre Stimme abgeben. Der Acht-Stundentag wird eingeführt und Gewerkschaften als Tarifpartner verankert. Die nun entstandene bürgerliche Republik war jedoch zu erheblichen Konzessionen bereit. Zur radikalen Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums und zur "Vergesellschaftung der Produktionsmittel" kam es nicht. Im Dezember 1918 gründete sich die KPD und manifestierte die Spaltung der Arbeiterbewegung. Reaktionäre Kräfte etablieren die "Dolchstoßlegende" und bekämpften Republik und Kommunisten gleichermaßen. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht werden von rechtsgerichteten Offizieren erschossen.
In der Weimarer Republik erlebten die Naturfreunde einen steilen Aufstieg. In Berlin existierten weiterhin zwei proletarische Wanderorganisationen: Den als "Blümchenpflücker" verspotteten Touristenverein "Die Naturfreunde" (TVDN) und den Arbeiterwanderbund "Die Naturfreunde" (AWB) mit dem Symbol des "Roten N". Nach der Niederschlagung des Spartakus-Aufstandes beschließt der Arbeiterwanderbund eine Satzungsänderung: Künftig dürfen nur Mitglieder von USPD oder KPD eine Funktion in der Organisation übernehmen.
#5Grüne Inseln im Klassenkampf: Die Naturfreundehäuser
Hotels und Gasthöfe waren für Arbeiterinnen und Arbeiter meist unbezahlbar. Deshalb begannen in Deutschland ab 1910 Naturfreunde in Eigeninitiative und unterstützt durch Spenden, Anteilsscheine und Abwohnzertifikate mit dem Bau von Herbergen. Schließlich standen den Arbeitertouristen zahlreiche Naturfreundehäuser in Naherholungsgebieten und Gebirgen zur Verfügung. 1932 waren es allein in Deutschland über 300. Aber die Naturfreundehäuser waren nicht nur Wanderherbergen, sondern mit ihren Biblio-theken, Ausstellungen und Vorträgen gleichzeitig Bildungseinrichtungen und Freiräume für die ungestörte politische Betätigung. Die Häuser entwickelten sich zu Treffpunkten und Veranstaltungsorten der gesamten Arbeiterbewegung.
Bereits während des ersten Weltkrieges wurde das Naturfreundehaus Meißnershof errichtet und vor allem von Kindergruppen des TVDN für Feste, mehrtägige Freizeiten und Kindersonnenwendfeiern genutzt. Die feierliche Einweihung der Luchhütte mit ihrem Wohnschiff fand am 1. August 1926 statt. Nicht nur Naturfreunde verbrachten hier ihre Freizeit, sondern auch die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) und Gewerkschaften. Steigende Ansprüche führten zur Abkehr von einfachen Massenquartieren und zum Bau des Naturfreundehauses in Üdersee bei Eberswalde. Seit 1930 konnten die Arbeiter den "Luxus" eines Zweibettzimmers genießen. Bis zum Ende der Weimarer Republik unterhielt der Gau Brandenburg des TVDN zwölf Naturfreundehäuser.
...durch jedes neues Haus erobert wir ein Stückchen Boden der Arbeiterklasse." Protokoll TVDN HV, 1928
#6Arbeiter*innen in Bewegung
Seit den frühen 1890er Jahren bildete sich eine eigenständige Arbeiterinnensportbewegung heraus, gleichzeitig wurde der Sport zur wichtigsten Freizeitbeschäftigung der Arbeiterschaft. Die Arbeitersportler wollten sich in einer solidarischen und nicht durch Konkurrenz vergifteten Atmosphäre sportlich betätigen. Sie förderten den Massensport und wendeten sich gegen die Professionalisierung und Rekordsucht im Sport. Auch für die Naturfreunde kamen 1925 "...keine sportlichen Wettkämpfe, Meisterschaften und Olympiaden in Frage. Wir lehnen jeden Wettkampf in unseren sportlichen Betätigungen ab."
1912 wurde die Zentralkommission für Sport und Körperpflege als Dachverband des Arbeitersports in Deutschland gegründet, um gegen die "bürgerlichen gleichartigen Verbände" zu agitieren, die unverhohlen völkisch-antidemokratisch auftraten.1913 schloss sich der Touristenverein der Zentralkommission an. Auf regionaler Ebene organisierten sie sich in Sportkartellen, wie dem Kartell-Verband Groß-Berlin. Mit der zunehmenden Auseinandersetzung zwischen SPD und KPD wurden Rote Sportkartelle und die "Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit" (Rotsport) gegründet. Hier sammelten sich die kommunistischen Sportler, darunter auch der Berliner ASV "Fichte", dem zahlreiche ausgeschlossene Naturfreunde beitraten. Der Berliner Touristenverein "Die Naturfreunde" bot neben dem Wandern zunehmend auch Klettern und Skifahren sowie ab Mitte der 20er Jahre das Kanufahren an.
#7Enfach das Weite suchen
Noch bevor Reiseunternehmen Arbeiter als Zielgruppe für das Geschäft mit dem Fernweh entdeckten, begannen die Naturfreunde den erkämpften gesetzlichen Urlaubsanspruch mit günstigen Reiseangeboten zu füllen. Mit Wanderführern, Landkarten und Wegemarkierungen machten Naturfreunde Berge und Wälder zugänglich. In den Naturfreundehäusern konnten Arbeiterfamilien preiswert ihre Wochenenden oder Ferien verbringen.
Die große Nachfrage nach preiswerten Ferienfahrten konnte bald nicht mehr mit den herkömmlichen Strukturen der Vereinsarbeit erfüllt werden. Zunächst wurde eine Wanderauskunftsstelle in Berlin eröffnet und später zu einem selbständigen Reisebüro ausgebaut. 1927 wurde das Naturfreunde-Reisebüro in der Johannisstraße in Berlin-Mitte eröffnet. Hier wurden auch ein- bis zweiwöchige Reisen in die Alpen, an die Ostsee und das europäische Ausland angeboten. Neben der Veranstaltung von Gruppenreisen wurden in dem Reisebüro auch Einzelreisende beraten, Quartiere vermittelt und Reisepläne ausgearbeitet. Ergänzt wurde das Reisebüro durch eine Reisesparkasse und ein eigenes Fachgeschäft für Sport- und Reisebedarf, der Einkaufsgenossenschaft (EKA). Naturfreunde konnten sich hier aufgrund eines Vertriebssystems in reichsweit 14 Filialen zu vergünstigten Preisen für die kleine und große Fahrt ausrüsten: Reiseführer, Zelte, Kocher, Kletterausrüstung, Rucksäcke oder Kanus – ein Vorläufer der modernen Outdoorläden.
#8Soziales Wandern: Proletarische Formen der Bildung
Als Alternative zum unpolitischen, bündischen Wandern versuchten die Naturfreunde im "sozialen Wandern" eine eigenständige politische und kulturelle Tourismusform programmatisch zu entwickeln. Durch das Wandern sollten nicht nur die Gesundheit der Arbeiter gehoben, sondern auch gesellschaftliche, kulturelle und naturkundliche Zusammenhänge erklärt werden. Soziales Wandern setzte sich bald in der gesamten Arbeiterjugend durch und wurde in zahlreichen Vorträgen und Artikeln propagiert. Die proletarischen Wanderer vermieden dabei bewusst den militärischen Charakter der Aufmärsche bürgerlicher Turnverbände: Die übliche Trennung der Geschlechter wurde aufgehoben, eine Marschordnung abgelehnt.
Mit Wanderungen von einigen hundert Teilnehmern, speziellen Kinderwanderungen oder kleineren Ausflügen zogen die Naturfreunde vor allem in das Berliner Umland.
#9Macht euch frei: Lebensreformer*innen, Nudist*innen und Eugenik
Als antimoderner Reflex hatte die Lebensreform-Idee bei großen Teilen der Jugendbewegung und den Naturfreuden Spuren hinterlassen: Naturromantik, Zivilisationskritik und Körperhygiene. Abstinenz, Vegetarismus, FKK, Sonnenwendfeiern, Volkstanz aber auch gesunde Ernährung und Kleidung standen im Mittelpunkt des Interesses. Diese Ideen prägten das Menschenbild und boten mit ihren zum Teil biologistischen oder esoterischen Vorstellungen auch Anknüpfungspunkte für rechte Mythologie und Ideologie.
Das Nacktbaden genoss bei Naturfreunden hohe Popularität. In den frühen 1930er Jahren wurde das Klima in der Republik jedoch zunehmend konservativer. So belegte die preußische Badepolizeiordnung vom 18. August 1932 das "öffentliche Nacktbaden oder Baden in anstößiger Kleidung" mit einer Geldstrafe, kurz darauf wurden mit dem sogenannten "Zwickelerlass" die Standards für eine züchtige Badebekleidung genau festgelegt.
Aber auch die sozialhygienischen Themen gerieten mehr und mehr in den Mittelpunkt der Lebensreformer. Viele plädierten für regulierende Eingriffe in den Fortpflanzungsprozess der Menschen, um angeblich "krankes Leben" zu verhindern. Der Plan, "Alkohol- und Erbkranke" in Asyle zu stecken und ihre Fortpflanzung durch Sterilisation zu verhindern, kursierte keineswegs allein bei rechten Eugenikern. Die Nationalso- zialisten setzen diese Vorstellungen mit der grausamen Ermordung tausender "Behinderter" und "Asozialer" in der Aktion T4 um.
#10Für die Rote Sporteinheit
War ein Bekenntnis zum Sozialismus vor 1918 eine klare Sache, so wurde es nach der Spaltung der Linken in eine sozialdemokratische und eine kommunistische Richtung für fast alle Organisationen der Arbeiterbewegung zu einer Zerreißprobe. Es entstanden zwar auch eigenständige kommunistische Vereine, wie z.B. die "Rote Hilfe", die "Internationale Arbeiterhilfe" oder der "Rote Frontkämpferbund". Doch in vielen Vereinen, wie den Freidenkern, den Arbeitersportlern und den Naturfreunden blieben Kommunisten und Sozialdemokraten jahrelang, zumindest bis 1927/28 und zum Teil sogar bis 1933 zusammen in einer Organisation. Damit wurden diese Organisationen automatisch zum "Vorfeld" sowohl für die SPD als auch für die KPD. Beide Parteien bemühten sich darum, ihre politische Linie zur Geltung zu bringen. Die sogenannte "Sozialfaschismusthese" der KPD wurde insbesondere nach dem "Blutmai" 1929 in Berlin genutzt, die Sozialdemokratie zum Hauptfeind zu erklären.
Während in der Reichsleitung der Naturfreunde vorwiegend Sozialdemokraten saßen, dominierten in den Gremien des Gaues Brandenburg und der Ortsgruppe Berlin kommunistische Naturfreunde. Im Jahr 1925 löste die Reichsleitung den Gau Brandenburg wie auch andere Ortgruppen der Naturfreunde auf. Bis 1932 hatte die Reichsleitung 213 Ortsgruppen ausgeschlossen; das entsprach rund einem Drittel der Mitglieder. Die ausgeschlossenen Berliner Naturfreunde schlossen sich dem Arbeitersportverein Fichte an und gründeten dort eine eigene Wandersparte.
#11Zwischen Anpassung und Verbot
Die meisten Arbeitervereine ebenso wie die Naturfreunde suchten 1933 das Arrangement mit dem NS-System. Im März 1933 erklärte der Bundesvorstand des Arbeiter-Turn- und Sportbundes seinen "ehrlichen Willen zur Mitarbeit" im nationalsozialistischen Staat und seine Bereitschaft "durch Pflege der Leibesübungen an der Gesundung und Erstarkung des deutschen Volkes mitzuarbeiten." Der sozialdemokratische Reichsverband der Kleingärtner beeilte sich zu betonen, dass die Schrebergartenbewegung sich schon immer für eine "gesunde Bodenpolitik" und jene "gesunde Bevölkerungspolitik" eingesetzt habe, die nun der Grundpfeiler des neuen Staates geworden sei.
Am 18. März 1933 verwies die Reichsleitung des T.V. "Die Naturfreunde" auf ihren Kampf "gegen die kommunistische Zersetzungstätigkeit" und die traditionelle Aufgabe der Naturfreunde, "das schaffende deutsche Volk durch das Wandern körperlich, geistig und sittlich zu fördern, Liebe zu Natur und Heimat, Volk und Vaterland zu erwecken und dadurch der deutschen Volksgemeinschaft zu dienen". Später wurde betont, auch unter den "neuen staatspolitischen Bedingungen positiv zu Volk, Staat und Nation" zu stehen. Ein Verbot konnten sie dennoch nicht verhindern. In der Verfügung des Preußischen Innenministers vom 17. September 1933 wurde der T.V. "Die Naturfreunde" in Preußen aufgelöst und sein Vermögen eingezogen.
Einige Naturfreunde-Gruppen arbeiteten – angepasst an das neue System – unbehelligt weiter. Die Köpenicker Naturfreunde nahmen einen "Arier-Paragraphen" in ihre Satzung auf und wählten sich einen Vereinsführer mit braunem Parteibuch. Andere schlossen sich gleichgeschalteten Wander- und Sportvereinen an oder engagierten sich in NS-Massenorganisationen.
#12Zwischen Verweigerung und Widerstand
Erich Nowack:
Erich Nowack wurde 1919 zunächst Mitglied des AWB und später des Touristenvereins "Die Naturfreunde". Hier leitete er ab 1924 die Fotogruppe. Mit dem 1934 gegründeten Verein "Natur und Kamera" bemühte sich Erich Nowack, eine illegale Naturfreundegruppe weiter zu führen, dem sich auch Mitglieder der SAJ und der SPD anschlossen. 1936 erfolgte jedoch das Verbot wegen marxistischer Umtriebe. Viele Mitglieder schlossen sich nach dem Verbot der "Reisegesellschaft Faltbootfahrer" an. Als "Zusammenballung ehemaliger Marxisten" wurde auch dieser Verein im Juni 1937 aufgelöst. Dennoch gelang es auch weiterhin einem Teil der Berliner Naturfreunde gemeinsam ihre Freizeit zu verbringen.
Rudi Pietschker:
Schon früh engagierte sich Pietschker in Gewerkschaft, SAJ, Naturfreundejugend und Jungbanner. Gemeinsam mit Genossen aus der SAJ leistete er Kurierdienste für die SPD Exilleitung. Außerdem produzierte die Gruppe Flugblätter, die vor der Aufrüstung der Nazis warnten. Um die Weiterarbeit zu tarnen, schloss sich die kleine Gruppe erst den bürgerlichen "Märkischen Wanderern" und später den Abstinenzlern, den "Guttemplern", an. Bis 1937 konnten sich hier Nazigegner austauschen und gemeinsam diskutieren. Auf ihren "Nordlandfahrten" hielten sie Kontakt zu Sozialdemokraten im Exil und halfen jüdischen Mitgliedern zur Flucht. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Pietschker zur Wehrmacht einberufen. Er überlebte und war nach 1945 maßgeblich am Aufbau der Naturfreundejugend und der antifaschistischen Jugendarbeit in Berlin beteiligt. Von 1975 bis 1982 war er Bezirksbürgermeister in Berlin-Kreuzberg.
Charlotte Eisenblätter:
Als Mitglied der SAJ, trat Charlotte Eisenblätter nach ihrem Ausschluss aus den Naturfreunden 1924 dem ASV Fichte bei und baute dort die Naturfreunde-Wandersparte auf. Nach ´33 hielt sie weiter Kontakt zu den Arbeitersportlern, hörte Feindsender und las verbotene Literatur. Mit der kommunistischen Widerstandsgruppe um Beppo Römer und Robert Uhrig fertigte sie Schreibarbeiten für die illegale Flugschriftreihe "Informationsdienst" und schrieb mit Werner Seelenbinder Flugblätter, die als Feldpost getarnt an Soldaten der Ostfront geschickt wurden. 1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet. Im Juli 1944 verurteilte der Volksgerichtshof Eisenblätter und andere Mitglieder der Widerstandsgruppe wegen "Hochverrat" und "Feindbegünstigung" zum Tode. Das Urteil wurde am 25. August 1944 in Berlin-Plötzensee durch das Fallbeil vollstreckt.
Erich Cohn:
Der Pazifist und Sozialdemokrat trat 1919 vom "Jung-Jüdischen Wanderbund" zum Touristenverein "Die Naturfreunde" über. Engagiert in der Antikriegsbewegung wurde er 1928 Vorsitzender der SPD Ortsgruppe Sachsenhausen. Kurz nach dem Machtwechsel wurde Cohn verhaftet und in das KZ Oranienburg verschleppt. Kontakte zur sozialdemokratischen Widerstandsgruppe Otto Scharfschwerdts führten zu einer Kette von Haftstrafen und KZ-Aufenthalten. Nach seiner Ausweisung aus Deutschland im August 1939 ging Cohn nach England, trat der britischen Armee bei und kämpfte gegen die deutschen Streitkräfte. Zum Schutz bei der Gefangennahme änderte er seinen Namen in Eric Collins.
#13Kapitulation und Kalter Krieg
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus lag Berlin in Trümmern. Zwölf Jahre Nationalsozialismus hatten ihre Spuren in Straßenbild und Köpfen hinterlassen. Mit kleinen Zetteln auf Anschlagbrettern begaben sich Naturfreunde auf die Suche nach alten Genossen und führten zu den ersten Treffen. Eine wichtige Rolle kam Willi Bulan zu. Der frühere Vorsitzende des Gaues Brandenburg des TVDN arbeitete im Hauptsportamt des Berliner Magistrats und war für die Wandersparte im kommunalen Sport zuständig. Mit Zeitungsanzeigen suchte er ehemalige Mitstreiter. Und in der Frankfurter Rundschau veröffentlichten US-amerikanische Naturfreunde im Oktober 1945 einen Aufruf, der die Wiedergründung und Wiederzulassung der Naturfreunde forderte. Im Januar 1947 kamen im Weddinger Mercedes-Palast 1.700 ehemalige Naturfreunde zusammen.
Erst im Oktober 1949 erfolgte die Zulassung der Naturfreunde in Berlin. Die französische Militärverwaltung erteilte zudem die Lizenz für die Herausgabe des Verbandsmagazins "Der Wanderfreund". Die offizielle Gründungsversammlung fand im Dezember des gleichen Jahres statt. Franz Maspfuhl, Obmann der Berliner Arbeitertouristen von 1924 bis 1933, wurde zum Vorsitzenden gewählt. Die Naturfreunde verfügten zu diesem Zeitpunkt bereits über neun Bezirksgruppen mit fast 400 Mitgliedern. Im April 1950 trafen sich Vertreter der Jugendgruppen und gründeten die Naturfreundejugend Berlin.
#14Naturfreunde auf den Weg in den Kulturbund
Bei vielen Sozialdemokraten und Kommunisten wurde die Spaltung der Arbeiterbewegung für den Aufstieg der Nationalsozialisten verantwortlich gemacht. Diese zu überwinden bestärkte sie in dem Wunsch nach sozialistischen Einheitsorganisationen. Rassistischem, chauvinistischem und militaristischem Gedankengut sollte der organisatorische Boden entzogen werden.
Die sowjetische Militärverwaltung (SMAD) genehmigte zwar Sportveranstaltungen auf kommunaler Ebene. Dem Wandern und Bergsteigen stand sie aber skeptisch gegenüber. Die SMAD befürchtete die Möglichkeit illegaler nationalsozialistischer und militaristischer Tätigkeiten, hatten doch Fußmärsche schon lange zur vormilitärischen Ausbildung gezählt.
Nach längeren Bemühungen um eine eigene Organisation trat ein Teil der ehemaligen Naturfreunde dem 1945 gegründeten Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands bei. Hier bildeten sie die Gruppe "Natur- und Heimatfreunde". Andere Naturfreundegruppen schlossen sich ab 1948 den Betriebssportgruppen, später dem Deutschen Wanderer- und Bergsteigerverband (DWBV/DWBO) an. Mit den Naturfreunden in der Westzone und der späteren Bundesrepublik gab es nur wenige Kontakte. Einzelne Naturfreunde-Traditionen wurden aber dennoch erhalten. So war der offizielle Gruß der DDR-Wanderer "Berg frei!", sie trafen sich in ehemaligen Naturfreundehäusern und einige Gruppen feierten weiterhin die Jahrestage ihrer Gründung in der Weimarer Republik.
#15Arbeiterkultur nach dem Nationalsozialismus
Vor dem Hintergrund von Westintegration, Restauration und Wirtschaftswunder wird West-Berlin zur Frontstadt des Antikommunismus. Der Protest gegen die Wiederbewaffnung brachte aber auch linke Jugendorganisationen auf die Straße. Bei den Berliner Naturfreunden stiegen in den 50er Jahren Angebote und Mitgliederzahlen kontinuierlich an. Das Reisebüro "Die Naturfreunde" in der Emser Straße wurde1952 eröffnet. Bereits im zweiten Jahr wurden 4.200 Reisen verkauft.
Besonders aktiv waren die Jugendgruppen. Mit Zeltlagern, Wanderungen und Seminaren entwickelte der Kreis um Landesjugendleiter Rudi Pietschker ein engagiertes Programm der antifaschistisch-demokratischen Jugendbildungsarbeit. Segelflieger und Taucher gründeten eigene Gruppen und der Kanu-Club-Naturfreunde (KCN), der später ein eigenes Bootshaus in Haselhorst errichtete, etablierte sich. 1952 kaufte die Naturfreundejugend ein Haus in Lichterfelde und benannte es nach einem der Gründer der internationalen Naturfreunde "Karl-Renner-Haus". Es wurden Beratungsstellen für Fahrten und Zeltlager sowie eine Bibliothek, Werkstätten und Seminarräume eingerichtet.
Mit der Sperrung der Zonengrenze für West-Berliner und dem Mauerbau 1961 beschränkten sich die Wandergebiete der Naturfreunde auf West-Berlin. So entschlossen sie sich zum Bau des Naturfreundehauses im Hermsdorfer Fließtal, das 1957 eingeweiht wurde. Mit Campingmöglichkeiten, einem großen Versammlungsraum und Übernachtungsmöglichkeiten wurde es zu einem beliebten Veranstaltungsort und Ausgangspunkt für Wanderungen.
#16Antifaschistische Bildungsarbeit der Naturfreundejugend
Sechs Jahre nach dem Holocaust wurde der Ruf nach einem Ende der Entnazifizierung immer lauter. Ehemalige NSDAP-Mitglieder erlangten einflussreiche Positionen in Politik und Wirtschaft. Auch der Regisseur des antisemitischen Propagandafilms "Jud Süß", Veit Harlan, bringt 1952 wieder einen Film in die Kinos. Mit Gedenkstättenfahrten, Lesungen und Protestveranstaltungen forderte die Naturfreundejugend, aber auch Falken, Gewerkschaftsjugend und Sozialistischer Deutscher Studentenbund, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.
Als erste Berliner Jugendorganisation startete die Naturfreundejugend im März 1962 zu einer Studienfahrt nach Israel. Mit der Fahrt wollten sie ein sichtbares Zeichen für Völkerverständigung und gegen Antisemitismus setzen. Die Jugendlichen hatten sich in Arbeitsgruppen auf die Fahrt vorbereitet und trafen sowohl Gewerkschafts- als auch Regierungsvertreter. In einem Lastwagen fuhren sie durch das Land, übernachteten in Kibbuzim. In Jerusalem nahmen sie an der Berufungsverhandlung gegen den Organisator des Holocaust Adolf Eichmann teil. Die Eindrücke der Reise wurden in einer Broschüre festgehalten. Es sollten viele weitere Besuche folgen. Im Anschluss sammelten die Naturfreunde Unterschriften für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen beider Staaten, die 1965 vom Bundestag beschlossen wurde. Als am 6. Juni 1967 der "6-Tage-Krieg" ausbrach, engagierten sich die Berliner Naturfreunde mit einer Spendenaktion, zu der auf der Titelseite des "Wanderfreundes" aufgerufen wurde.
#17Ostermarsch und antiautoritärer Protest
Mit den "Ostermärschen der Atomwaffengegner" bringen die Naturfreunde seit 1960 Bewegung in die Abrüstungsdebatte und können gemeinsam mit pazifistischen Gruppen immer mehr Menschen mobilisieren. In der Öffentlichkeit werden die Proteste der beteiligten Naturfreunde als kommunistisch diffamiert. 1962 treten die "Falken" auf Druck des SPD-Parteivorstandes von den Demonstrationen zurück. Im Zuge der Auseinandersetzung um die Notstandsgesetze und den Vietnamkrieg werden die Ostermärsche in "Kampagne für Demokratie und Abrüstung" umbenannt. Ebenso energisch protestierten die Naturfreunde gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings.
Die 68er Studentenbewegung hinterließ auch ihre Spuren bei den Naturfreunden. Repressionsarm und antiautoritär sollten die Zeltlager künftig sein: Freie Wahl der Schlafräume, eigenverantwortliche Festlegung der Nachtruhe und kollektive Regelungen in Konfliktfällen.
#18Mehr Demokratie wagen
Der gesellschaftliche Aufbruch der frühen 70er und die neue Ostpolitik lassen neue Themen in den Fokus rücken: Ökologie, Feminismus und Sexualität verbanden sich mit traditionellen Ansätzen. Mit Protestwanderungen wie zum Kraftwerk Oberhavel, Podiumsdiskussionen in der Urania und politischen Stellungnahmen machten die Naturfreunde auf die Probleme der Umweltzerstörung aufmerksam und wurden mit Waldreinigungsaktionen praktisch. Aus einer Kritik am Massentourismus und seinen ökologischen Auswirkungen entwickeln die Naturfreunde das Konzept des "sanften Tourismus" als sozial- und umweltverträgliche Form des Reisens.
Auch die Naturfreundejugend bewegte sich – nach links: Mit einer eigenen Frauengruppe und verstärkter Seminararbeit trugen sie dieser Entwicklung Rechnung. Stadtteilprojekte sollten zudem die Situation sozial benachteiligter Kinder verbessern: Das Kinderzentrum Rathausstraße in Tempelhof, das Kinderzentrum Halle MV im Märkischen Viertel und der Spielplatz Holsteinische Straße werden eröffnet. Mit dem Sozialistischen Jugendzentrum (SJZN) sowie Sozialistischen Schülergruppen (SSG) entwickelten sich innerhalb der Naturfreundejugend neue Formen der Selbstorganisation.
Politische Konflikte konnten nicht ausbleiben. Zwar wurde die neue Ostpolitik der SPD von den Naturfreunden unterstützt, das Engagement der Naturfreundejugend gegen die Berufsverbote, Begegnungen mit der FDJ oder Bündnisse mit der SEW werden von vielen älteren Naturfreunden mit Skepsis betrachtet. Der Verfassungsschutz beobachtete die Naturfreundejugend.
#19Naturfreunde und neue soziale Bewegungen
Mit dem "Krefelder Appell" wandten sich 1980 prominente Unterzeichner*innen gegen die Stationierung neuer US-Mittelstreckenwaffen auf dem Gebiet der Bundesrepublik. Die Erklärung wurde bis 1983 von ca. vier Millionen Menschen unterzeichnet. Der Protest gegen den NATO-Doppelbeschluss wurde für viele Jahre zu einem der Schwerpunkte der Naturfreunde. Sie beteiligten sich an Bündnissen und Demonstrationen nicht nur in Berlin. Naturfreundehäuser wurden bundesweit symbolisch zu "atomwaffenfreien Zonen" erklärt, so auch das Karl-Renner-Haus in Lichterfelde. Mit dem Widerstand gegen Atomkraftwerke und Atomwaffen verknüpfen die Naturfreunde umwelt- und friedenspolitische Forderungen.
Aber auch die Situation in der Dritten Welt wird zunehmend zum Thema: Als "internationale Brigaden" verbrachten Schüler und Studenten aus Deutschland ihre Ferien bei der Kaffeeernte in Nicaragua und unterstützen die Sozialreformen der Sandinisten, während Naturfreundehäuser die sog. "Sandino-Dröhnung" zum Frühstück ausschenken. | 4 |
Ein Sensorsignal aus einem mit Medium gefüllten und mit Druck beaufschlagten Raum nach außen zu einer Auswerteeinheit zu führen, wird traditionell mit separaten Bohrungen und Abdichtungen für den Sensor realisiert. Flexible Leiterbahnen von Freudenberg in Kombination mit einer Elastomerdichtung eröffnen völlig neuartige Konstruktionslösungen. Sensor, elektrischer Leiter, Dichtung, Träger und Anschlusselernent lassen sich in ein Modul integrieren. Neben Konstruktionsvereinfachungen erschließt dies erhebliche Einsparpotentiale für die Prozesskosten.
Die Vorteile der flexiblen Leiterbahnen eröffnen darüber hinaus auch die Möglichkeit, nicht nur die Signaldurchführung in die Dichtung zu legen, sondern diese auch mit Sensoren und Steckverbindungen zu einem montagefreundlichen Modul zu kombinieren. Dies reduziert den Konstruktionsaufwand ganz erheblich. Die zahlreichen Werkstoffvarianten für die Dichtung, flexible Leiterbahnen und Träger sowie die Freiheit alle Steckerstandards zu kontaktieren und die Einbindung von Druck-, Temperatur-, Füllstand- oder Hall-Sensoren bieten dem Konstrukteur für jede nur denkbare Aufgabe immer eine optimierte Lösung. | 4 |
Wissenschaftler des Kompetenzzentrums Virtual Humans der TU Chemnitz erforschen die Arbeitsweise von Fluglotsen, um sie künftig mit verbesserter Technik zu unterstützen
Fluglotsen denken in zweieinhalb Dimensionen – und sind wesentlich leistungsstärker in Sachen Aufmerksamkeit als andere Menschen. Diese Schlüsse lassen sich aus der bisherigen Forschung im Verbundprojekt "StayCentered – Methodenbasis eines Assistenzsystems für Centerlotsen (MACeLot)" ziehen, das am Kompetenzzentrum Virtual Humans der Technischen Universität Chemnitz angesiedelt ist.
Wissenschaftler des Kompetenzzentrums Virtual Humans der TU Chemnitz erforschen die Arbeitsweise von Fluglotsen, um sie künftig mit verbesserter Technik zu unterstützen. Promovendin Linda Pfeiffer (l.) und Studentin Tabea Sims bereiten eine Nutzerstudie vor, mit der die Chemnitzer Wissenschaftler die Effizienz verschiedener Höhenvisualisierungen im Fluglotsenalltag untersuchen. Foto: TU Chemnitz/Steve Conrad
Wissenschaftler der Juniorprofessur Visual Computing und der Professur Medienpsychologie arbeiten hierbei in Kooperation mit der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH. Ziel der Wissenschaftler ist dabei nicht nur, den Flugverkehr sicherer zu machen, sondern die Lotsung effizienter:
"Wir gehen davon aus, dass die Arbeit der Fluglotsen schon heute eine maximale Sicherheit gewährleistet. Wir arbeiten daran, ihnen technische Lösungen zur Verfügung zu stellen, um Flugzeuge beispielsweise schneller landen zu lassen. Wenn weniger Warteschleifen geflogen werden müssen, reduzieren sich die Minuten, die ein Flugzeug in der Luft verbringt – und das hat auch große Auswirkungen auf die Kosten", erklärt Jun.-Prof. Dr. Rosenthal, Inhaber der Juniorprofessur Visual Computing.
Die Technik, mit der Fluglotsen heute arbeiten, sei in Sachen Darstellung und Nutzerschnittstelle zweckmäßig nicht auf Höhe der Zeit, sagt Rosenthal. "Die Technik ist historisch gewachsen, die Fluglotsen sind beispielsweise an die einfarbige Darstellung des Radarschirms auf quadratischen Bildschirmen gewohnt. Neuerungen einzuführen ist extrem anspruchsvoll, da sie strenge Sicherheitstests durchlaufen müssen."
Schließlich dürfen die Lotsen nicht durch zusätzliche Informationen irritiert oder durch sinnlose Farbgebung abgelenkt werden. Dabei arbeiten die Wissenschaftler interdisziplinär: Die Psychologen erforschen in diesem Zusammenhang die Arbeitsweise der Fluglotsen. Darauf aufbauend entwickeln die Informatiker des Teams in Kooperation mit Elektro- und Informationstechnikern Lösungen für moderne Nutzerschnittstellen.
"Bisher bietet das Interface häufig zu viele Informationen, die aktiv ausgeblendet werden müssen. Wenn jedoch in bestimmten Situationen wiederum spezielle Informationen benötigt werden, müssen diese zunächst aufwändig und mausbasiert eingeblendet werden", beschreibt Rosenthal ein Arbeitsfeld.
Bislang haben die Projektpartner unter anderem die Sprache und Körperhaltung von Fluglotsen untersucht, um daraus emotionale Zustände abzuleiten. Ferner haben sie die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit der Fluglotsen getestet. Mit beeindruckendem Ergebnis, wie Dr. Nicholas Müller von der Professur Medienpsychologie berichtet. Denn dieser Test ist nicht darauf ausgelegt, innerhalb der vorgegebenen Zeit beendet zu werden; ist eine Aufgabe gelöst, kommt immer eine neue. Eigentlich.
Einer der Fluglotsen schaffte es jedoch, den Test komplett zu durchlaufen – in weniger als der gegebenen Zeit. Den gesamten Test absolvierten jedoch alle Lotsen außergewöhnlich besser als durchschnittliche Probanden. "Fluglotsen sind in Sachen Konzentration und Aufmerksamkeit weit entfernt von anderen Menschen", schließt Müller daraus.
Des Weiteren konnten die Wissenschaftler erfassen, wie die Fluglotsen denken: Sie stellen sich den Luftraum nicht etwa dreidimensional vor, sondern in zwei Dimensionen plus der Höhe der Flugzeuge. "So konnte meine Doktorandin Linda Pfeiffer in ihren Tests nachweisen, dass die Fluglotsen sozusagen in zweieinhalb Dimensionen denken. Solche Untersuchungen sind auch für die DFS von hohem Interesse", so Rosenthal.
Ihre bisherigen Ergebnisse bestätigen die Chemnitzer Wissenschaftler darin, den engen Kontakt zur Praxis zu suchen: "Wir könnten die Untersuchungen auch mit studentischen Probanden durchführen und auf dieser Basis neue technische Lösungen entwickeln. Aber das würde zu Ergebnissen führen, die für die Fluglotsen in der Praxis nicht tauglich sind – denn Fluglotsen unterliegen anderen Anforderungen", so Müller.
Durch die Kooperation mit der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH können die Wissenschaftler auf Fluglotsen als Probanden zugreifen und erhalten reale Flugdaten. Hierzu sind sie regelmäßig im Entwicklungszentrum der DFS in Langen bei Frankfurt/Main zu Gast. Sie führen darüber hinaus aber auch Tests an anderen Standorten, wie Karlsruhe und München, durch, um einen breiten Durchschnitt an Fluglotsen zu erreichen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre bis Januar 2018 mit einem Gesamtvolumen von rund 1,7 Millionen Euro.
Eine erste Publikation zum Projekt ist 2015 im Tagungsband der "International Conference on Human and Social Analytics" erschienen und wurde mit dem Best-Paper-Award ausgezeichnet: Linda Pfeiffer, Georg Valtin, Nicholas H. Müller, Paul Rosenthal: Aircraft in Your Head: How Air Traffic Controllers Mentally Organize Air Traffic; in: Pascal Lorenz, Christian Bourret (Hg.): Proceedings of HUSO, the International Conference on Human and Social Analytics, Seiten 19-24, IARIA, 2015, ISBN: 978-1-61208-447-3
Weitere Informationen erteilt Jun.-Prof. Dr. Paul Rosenthal, Telefon 0371 531-39227, E-Mail [email protected]
Katharina Thehos | Technische Universität Chemnitz
Sicheres Bezahlen ohne Datenspur
17.10.2017 | Karlsruher Institut für Technologie
Saarbrücker Forscher erstellen digitale Objekte aus unvollständigen 3-D-Daten
12.10.2017 | Universität des Saarlandes
Seit dreißig Jahren gibt eine bestimmte Uranverbindung der Forschung Rätsel auf. Obwohl die Kristallstruktur einfach ist, versteht niemand, was beim Abkühlen unter eine bestimmte Temperatur genau passiert. Offenbar entsteht eine so genannte "versteckte Ordnung", deren Natur völlig unklar ist. Nun haben Physiker erstmals diese versteckte Ordnung näher charakterisiert und auf mikroskopischer Skala untersucht. Dazu nutzten sie den Hochfeldmagneten am HZB, der Neutronenexperimente unter extrem hohen magnetischen Feldern ermöglicht.
Kristalle aus den Elementen Uran, Ruthenium, Rhodium und Silizium haben eine geometrisch einfache Struktur und sollten keine Geheimnisse mehr bergen. Doch das...
Sonnenlicht, das von Solarzellen reflektiert wird, geht als ungenutzte Energie verloren. Die Flügel des Schmetterlings "Gewöhnliche Rose" (Pachliopta aristolochiae) zeichnen sich durch Nanostrukturen aus, kleinste Löcher, die Licht über ein breites Spektrum deutlich besser absorbieren als glatte Oberflächen. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, diese Nanostrukturen auf Solarzellen zu übertragen und deren Licht-Absorptionsrate so um bis zu 200 Prozent zu steigern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler nun im Fachmagazin Science Advances. DOI: 10.1126/sciadv.1700232
"Der von uns untersuchte Schmetterling hat eine augenscheinliche Besonderheit: Er ist extrem dunkelschwarz. Das liegt daran, dass er für eine optimale...
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1.8 Millionen Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1.6 Millionen Menschen an der...
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
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Tinnitusbehandlung beim Facharzt
Die Tinnitusbehandlung beim Facharzt erfolgt ambulant in der Praxis. Als Therapeuten kommen Fachärzte für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, aber unter anderem auch Psychotherapeuten in Betracht. Neben der gezielten medizinischen Tinnitustherapie sind auch stützende und begleitende Behandlungen wie Gewöhnungs- und Hörtherapien sowie die Tinnitus-Retraining-Therapie im Rahmen der Tinnitusbehandlung durch den Facharzt sinnvoll.
Unter anderem folgende Umstände sprechend für eine ambulante Behandlung des Tinnitus durch einen Facharzt:
- Die Beschwerden sind im Rahmen einer ambulanten Behandlung therapierbar.
- Es besteht ein leichter bis mittelgradiger Tinnitus.
- Es steht genügend Zeit zur Verfügung, um einen Therapieerfolg im Rahmen einer ambulanten Facharztbehandlung abzuwarten.
- Der Patient ist gut in ein soziales Netz integriert, sodass er Hilfe und Unterstützung erhält.
- Die psychische Situation des Patienten ist für eine ambulante Therapie gut geeignet.
- Dem Patienten stehen Behandlungsmöglichkeiten in Wohnortnähe zur Verfügung.
- Es besteht keine Notwendigkeit, zahlreiche verschiedene Therapieansätze miteinander zu kombinieren (was in einer Klinik einfacher wäre).
Ablauf der Tinnitusbehandlung beim Facharzt
Die ambulante Behandlung beim Facharzt orientiert sich am Schweregrad des Tinnitus:
- Schweregrad I, kaum Leidensdruck: ein- bis zweimalige Beratung durch einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Studium von Selbsthilfeliteratur
- Schweregrad II, leicht störender, kompensierter Tinnitus: längerfristige Beratung durch einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, außerdem Entspannungsübungen und Gewöhnungstherapie
- Schweregrad III, quälender, dekompensierter Tinnitus, unter Umständen mit psychischen Begleiterscheinungen: Gewöhnungstherapie
Beim Schweregrad III ist vor der ambulanten Tinnitustherapie beim Facharzt eventuell eine kurzfristige stationäre Behandlung sinnvoll. Diese sollte zudem beim Schweregrad IV (dekompensierter Tinnitus, meist mit seelischen Begleiterscheinungen) in jedem Fall in Betracht gezogen werden.
Quelle:
Hesse, G.: Tinnitus. Thieme, Stuttgart (2008) | 4 |
Der Schweizer Bundesrat
Der untenstehende Text ist aufgrund des vereinfachten Leseflusses, wie die meisten Texte hier, in männlicher Form geschrieben, selbstverständlich hat dies keine Wertigkeit.
Der Bundesrat der Schweiz besteht aus 7 Räten der Bundesregierung.
Ein Bundesrat ist zu vergleichen mit dem Ministeramt, nur daß diese Minister in der Schweiz keine übergeordneten Vorgesetzten mehr haben. Jeder Minister ist in sich auch gleich Kanzler. Dem Bundesrat steht jedes Jahr ein anderer Bundespräsident vor. Die Aufgaben des Bundespräsidenten sind aber in erster Linie Repräsentative. Er vertritt die Schweiz an national und international wichtigen Anlässen, außerdem steht er der Bundesratsversammlung als "Schiedsrichter" vor.
Ein Bundesrat ist auf sein Departement spezialisiert, entscheidet aber nicht selbständig über deren Vorgehen. Jeder Bundesrat trägt seine Anliegen "Geschäfte" der Bundesratsversammlung vor wo gemeinsam über das weitere Vorgehen abstimmt wird. Über den Vorstand eines Departements stimmt der Bundesrat ohne Einflußnahme des Parlaments ab. Nach erfolgter Fraktionierung ist der entsprechende Bundesrat während 4 Jahren für dieses Amt gewählt. Jeder Bundesrat hat einen Stellvertreter (auch ein Bundesrat) welcher im Fall von Unfall, Krankheit oder Tod das Amt interimistisch übernimmt.
Auflistung der sieben Schweizer Departemente mit deren Bundesräten:
- EDA – Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, z.Z. Didier Burkhalter
- EDI – Eidgenössisches Departement des Innern, z.Z. Alain Berset
- EJDP – Eidgenössisches Justiz und Polizeidepartement, z.Z. Simonetta Sommaruga
- VBS – Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, z.Z. Ueli Maurer
- EFD – Eidgenössisches Finanzdepartement, z.Z. Eveline Widmer-Schlump
- WBF – Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, z.Z. Johann Schneider-Ammann
- UVEK – Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, z.Z. Doris Leuthard
Bildquelle: Bundeskanzlei, Sektion für Kommunikation.
Links: Direktlinks aus http://www.admin.ch | 4 |
Schwerpunktmäßig befasse ich mich mit Swift und Python. Hin und wieder sollte man aber einen Blick über den Tellerrand wagen. Dies habe ich mit einem Blick auf die Programmiersprache Go getan und diesen Einstiegs-Artikel geschrieben, der schwerpunktmäßig die Einrichtung unter macOS zum Inhalt hat.
Installation
Für die unterschiedlichsten Betriebssysteme gibt es Installationspakete auf der Internetseite von golang.org.
Nach der Installation befindet sich die Go-Distribution im Verzeichnis
/usr/local/go
Nun sollte im eigenen Benutzerverzeichnis ein Workspace-Verzeichnis angelegt werden:
mkdir ~/go
Gegebenenfalls müssen noch Pfade gesetzt bzw. angepasst werden. Auf der Internetseite von golang.org findet Ihr entsprechende Informationen.
Hello, World
Wie üblich kann nun mit einem Hello-World-Programm getestet werden, ob die Go-Distribution einwandfrei funktioniert. Im Ordner ~/go werden dazu die Unterordner /src/hello angelegt.
Nach einem Wechsel in den hello-Ordner erzeugt Ihr dann eine neue Datei mit dem Namen "hello.go" und folgendem Inhalt:
package main import "fmt" func main() { fmt.Println("Hello, world!") }
Mit
go build
wird anschließend ein ausführbares Programm erstellt, das mit
./hello
gestartet werden kann.
Wenn alles richtig konfiguriert ist, sollte nun "Hello, World!" erscheinen.
Mit
go install
kann außerdem eine Binärdatei im Verzeichnis
~/go/bin erzeugt werden.
Darüber hinaus führt die Anweisung
go run [Dateiname]
dazu, dass der Code kompiliert und ausgeführt wird. Dabei wird für den Build-Prozess ein temporäres Verzeichnis angelegt, das über die Eingabe von
go run --work [Dateiname]
ermittelt werden kann.
Dokumentation zu Go
Der obige Code sollte selbsterklärend sein. Nichtsdestotrotz möchte man womöglich mehr Informationen zu einer Funktion haben (wir hier z.B. zu
Println()). Glücklicherweise ist die Standardbibliothek von Go gut dokumentiert, so dass in unserem Fall folgender Link weiterhelfen würde: https://golang.org/pkg/fmt/#Println.
Darüber hinaus könnt Ihr in der Shell
godoc -http=:6060
eingeben, um anschließend im Browser über
http://localhost:6060
die Go-Dokumentation lokal betrachten zu können.
Eine lokale Hilfe steht zudem direkt in der Shell zur Verfügung. Informationen zum Paket "fmt" erhält man zum Beispiel nach der Ausführung von
godoc fmt | 4 |
Medizin
Wie Alkoholabstinenz den Dopaminhaushalt im Gehirn verändert
Montag, 7. März 2016
Mannheim – Alkoholiker, die entziehen und längere Zeit auf das Suchtmittel verzichten, haben in bestimmten Regionen des Gehirns erhöhte Dopaminspiegel. Das berichten Wissenschaftler um Natalie Hirth vom Institut für Psychopharmakologie und der Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Laut den Forschern könnte dies Verhaltensänderungen von Alkoholikern während und nach dem Entzug erklären. Die Arbeit ist in den Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen (doi:10.1073/pnas.1506012113).
Wenn sich gelegentlicher Alkoholkonsum zu einer Sucht entwickelt, verändern sich auch die Bindungsstellen für Dopamin, über die der Botenstoff seine Wirkungen vermittelt. Diese Veränderungen untersuchte die Arbeitsgruppe, indem sie Gehirnproben von verstorbenen Alkoholikern mit denen von Menschen verglich, die in ihrem Leben wenig oder gar keinen Alkohol getrunken hatten.
Dabei fanden die Wissenschaftler Hinweise auf deutlich erhöhte Dopamin-Spiegel in bestimmten, für die Verhaltenskontrolle wichtigen Bereichen des Gehirns der Alkoholsüchtigen. Durch ergänzende Versuche an alkoholabhängigen Ratten konnten die Forscher die Humanstudien bestätigten. Es zeigte sich, dass die Dopamin-Mengen im akuten Entzug stark vermindert sind. Doch wenn die Tiere über einen längeren Zeitraum keinen Alkohol erhielten, stiegen die Dopamin-Werte deutlich über das Normalniveau. Dies hatte unter anderem den Effekt, dass die Tiere hyperaktiv wurden.
Die Wissenschaftler folgern daraus, dass Dopamin beim akuten Alkoholentzug verringert ist und dann stark ansteigt, wenn die Alkoholiker die Abstinenz länger durchhalten. "Diese Erkenntnisse könnten sowohl den initial verminderten Antrieb und die gesenkte Stimmungslage im frühen Entzug erklären, als auch die später häufig bei Suchtpatienten auftretenden Symptome von Rastlosigkeit und gestörter Impulskontrolle" erläutert Falk Kiefer, Direktor der Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am ZI. | 4 |
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt
Offenbach am Main
2011 - 2016
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2011-16/DS-I(A)0559 Ausgegeben am 06.06.2014
Eing. Dat. 21.05.2014
Freihandelsabkommen TTIP stoppen – Kommunale Daseinsvorsorge schützen
Antrag Die Linke. vom 19.05.2014
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
1. Die Stadtverordnetenversammlung fürchtet durch das derzeit von der EU-Kommission hinter verschlossenen Türen verhandelte Transatlantische Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) negative Konsequenzen z.B. für die öffentliche Auftragsvergabe, die Energieversorgung, den Umweltschutz und für Tarife und Arbeitsbedingungen der Stadt Offenbach und ihrer Tochterunternehmen.
2. Die Stadtverordnetenversammlung lehnt eine weitere Liberalisierung des internationalen Dienstleistungshandels ab, welche Dienstleistungen der Daseinsvorsorge, wie z.B. im Bereich der Bildung, der Kulturförderung, der Gesundheit, sozialen Dienstleistungen, Abwasser- und Müllentsorgung, öffentlichem Nahverkehr oder der Wasserversorgung beinhaltet.
3. Die Stadtverordnetenversammlung fordert den deutschen Städtetag auf, sich gegen das geplante Abkommen zu positionieren und entsprechend sowohl bei der Bundesregierung wie auch bei der EU-Kommission zu intervenieren.
Begründung:
Derzeit finden Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA statt. Zwar ist das Verhandlungsmandat der EU für TTIP nicht veröffentlicht, in den Medien kursieren aber Eckpunkte des umfassenden Handels- und Investitionsabkommens.
Die Verhandlungen scheinen auch kommunal-relevante Handlungsbereiche, etwa das öffentliche Auftragswesen, Energiepolitik, Umweltschutz und die Trinkwasserversorgung zu umfassen. Für das öffentliche Beschaffungswesen steht etwa zu befürchten, dass soziale und ökologische Aspekte nur noch sehr eingeschränkt bei der Auftragsvergabe berücksichtigt werden können. Auch Diskussionen wie in der letzten Stadtverordnetenversammlung zum Thema gentechnisch veränderte Lebensmittel sind dann obsolet, denn zu erwarten ist, dass der Inhalt des Abkommens lautet: "Freihandel geht vor Gesundheit".
TTIP zielt auf exklusive Sonder- und Schutzrechte für Großinvestoren, die die Parlamente auf allen Ebenen binden und fesseln. Die öffentliche Hand muss befürchten, im Falle enttäuschter Gewinnerwartungen wegen "indirekter Enteignung" auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt zu werden. Über diese Klagen sollen dann nicht die etablierten rechtsstaatlichen Gerichte, sondern private, geheim tagende Schiedsgerichte entscheiden.
Die Einrichtung privater Schiedsgerichte bedeutet faktisch den Aufbau eines privaten Parallelrechts für Konzerne. Die bestehenden Gerichte sind zukünftig nur noch für normale Menschen und Firmen zuständig, für Großinvestoren gibt es Privatgerichte, vor denen wiederum nur die Großinvestoren klagen können. Für staatliche Stellen ist dabei keine Klagemöglichkeit vorgesehen, wenn Investoren Menschenrechte missachten oder Umweltschäden verursachen.
Damit formuliert TTIP ein neues internationales Supergrundrecht, nämlich das Grundrecht auf ungestörte Investitionsausübung. Großinvestoren zu Umweltschutz, Datenschutz oder Verbraucherschutz zu zwingen wird mit dem Abschluss von TTIP noch schwieriger, als es ohnehin schon ist.
Für die beteiligten Staaten wird es schwierig, verfassungsrechtliche Prinzipien in Gesetze zu übersetzen – mit dem geplanten Abkommen drohen Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe, wenn sich Investoren um ihre Gewinnerwartung gebracht sehen. TTIP ist damit als Eingriff in den staatlichen Hoheitsbereich der Rechtssetzung, aber auch in die kommunale Selbstverwaltung zu betrachten.
Die kommunale Handlungsfreiheit wird durch TTIP erheblich eingeschränkt, da auch die Kommunen Schadensersatzforderungen fürchten müssen, wenn sie den Wünschen von Großinvestoren nicht entsprechen. Kommunale Daseinsvorsorge, die sich an sozialen Aspekten orientiert, wird so durch TTIP ausgehebelt. | 4 |
Berechnungsvorschläge und "Faustformeln" für die Position der Ringe gibt es zuhauf und auch die Blankhersteller haben manchmal ein Schema für ihre Blanks parat. Häufig ergibt sich jedoch die Situation, dass ein Ring nicht auf einer bestimmten Position angebracht werden kann (Teilung der Rute) oder dass es eine Position gibt, an der man unbedingt einen Ring setzen möchte. Meine Ruten haben z.B. grundsätzlich einen Ring im Knotenpunkt der freien Schwingung (vgl Dokumentation zu FLYRAN). Wenn nun eine Position verändert wird, zieht dies eine Anpassung der restlichen Ringe mit sich, um eine harmonische Verteilung einzuhalten. Um hier eine möglichst hohe Flexibilität zu erhalten, habe ich eine Berechnung zur Verteilung der Ringe entworfen, die als Basis die Eulersche Zahl e nutzt. Diese Zahl e ist die Basis für z.B. natürliche Wachtumsprozesse. Zwei weitere Angabemöglichkeiten von Korrekturwerten ermöglicht die Berechnung und Anpassung der Ringverteilung für beinahe beliebige Positionen.
Eingaben in die gelben Felder: Ringabstand Spitzenring => 1. Ring in cm Streckfaktor in % Abstandskonstante in cm
Eine Veränderung des Streckfaktors als %-Wert über 100 ergibt eine Vergrößerung der Abstandszunahme von Ring zu Ring, Werte unter 100 eine Abnahme der Vergrößerungszunahme. (in jedem Fall werden jedoch die absoluten Abstände größer)
Einfügen einer Abstandskonstante über 0 (in cm eingeben) ergibt einen zusätzlichen konstanten Wert in den Ringabständen, ein Wert unter o eine zusätzliche konstante Verkleinerung.
Als Standard-Startwerte sind der erste Abstand mit 10 cm, der Streckfaktor mit 100% und die Abstandskonstante mit 0 vorgegeben.
In jedem Fall der individuellen Anpassung folgt die Abstandsänderung harmonisch von Ring zu Ring gemäß eines natürlichen Wachstumsprozesses. (Potenzierung der Eulerschen Zahl e) | 4 |
Die direkte staatliche Förderung von industrieller Forschung und Innovation in Deutschland ist traditionell stark auf sogenannte Spitzentechnologien ausgerichtet. Damit werden Technologien bezeichnet, die gegenüber dem Stand der Technik einen wesentlichen Fortschritt darstellen, deren Entwicklung mit hohen Kosten und hohem Risiko verbunden ist und die ein großes Wachstumspotenzial versprechen. Für hochentwickelte Industrieländer wie Deutschland gilt das Mithalten bei der Entwicklung und frühzeitigen Anwendung von Spitzentechnologien als eine Voraussetzung, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.
Typische Beispiele für Spitzentechnologien sind heute die Biotechnologie, die Nanotechnologie, Werkstofftechnologien, die optische Technologie, die Luft- und Raumfahrttechnik, die Informationstechnik/Mikroelektronik sowie einzelne Felder der Umwelt-, Energie- und Verkehrstechnologien. Die aktive staatliche Förderung von Spitzentechnologien in Deutschland reicht zumindest bis in die 1950er Jahre zurück. Wichtigstes Instrument sind die Fachprogramme der Bundesministerien, ergänzt um institutionelle Maßnahmen wie z.B. die Einrichtung von staatlichen Forschungsorganisationen zur Durchführung von FuE in den entsprechenden Spitzentechnologiefeldern. Die 2006 veröffentlichte Hightech-Strategie der Bundesregierung setzte diese Tradition fort. Dies gilt auch für die neue Hightech-Strategie 2020, die eine stärkere Verzahnung zwischen den großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trends und Herausforderung mit der Entwicklung neuer (Spitzen-) Technologien vornimmt.
Trotz der jahrzehntelangen Förderung von Spitzentechnologien in Deutschland wird von der Innovationsforschung immer wieder ein Zurückbleiben Deutschlands in diesen Technologiefeldern konstatiert und eine noch intensivere Förderung eingemahnt. So wird beklagt, dass die Bedeutung der Spitzentechnologie im deutschen Innovationssystem und innerhalb der deutschen Industrie zu gering sei, da der Strukturwandel in Richtung Spitzentechnologie zu langsam voran ginge. Als Konsequenz würden Wachstumschancen vergeben und die künftige Position Deutschlands im internationalen Technologiewettbewerb geschwächt. So schreibt auch die Expertenkommission Forschung und Innovation in ihrem ersten Gutachten: "Deutschlands Innovationen sind hauptsächlich auf etablierte Industrien ausgerichtet. Wachstumspotenziale in Zukunftsmärkten werden derzeit noch nicht in ausreichendem Maß erschlossen, obwohl die Forschung in Deutschland dafür gute Grundlagen bietet. Forschung und Innovation in der Spitzentechnologie muss stärker gefördert werden."(Expertenkommission Forschung und Innovation).
Vor diesem Hintergrund widmet sich der vorliegende Aufsatz der Frage, welche Bedeutung Spitzentechnologien für das deutsche Innovationssystem haben. Dabei geht es auch um die Beziehung zwischen Spitzentechnologien und anderen Branchen wie z.B. die Nutzung von Spitzentechnologien in der nicht forschungsintensiven Industrie oder in den Dienstleistungen für Innovationen. Eingegangen wird außerdem auf die Nützlichkeit und Praktikabilität einer Unterscheidung zwischen Spitzentechnologien und traditionellen Technologien, wobei auch die FuE-Intensität als zentraler Indikator zur Identifizierung von Spitzentechnologien kritisch betrachtet wird.
Des Weiteren wird erörtert, inwieweit eine Fokussierung der Innovationsförderung auf die Spitzentechnologie zielführend ist und ob andere Technologiefelder und Formen von Innovationen gleichberechtigte oder sogar vorrangige Schwerpunkte der Innovationspolitik bilden sollten. Denn gemessen an der Wertschöpfung und Beschäftigung bilden Spitzentechnologiebereiche nicht nur in Deutschland, sondern in allen Ländern ein sehr kleines Segment der Wirtschaft, während traditionelle Technologiefelder, nicht forschungsintensive Industriebranchen und vor allem der Dienstleistungssektor wesentlich höhere Gewichte haben. Gleichzeitig spielen auch in diesen Sektoren Innovationen und die Anwendung neuer Technologien für die Wettbewerbsfähigkeit eine große Rolle. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es in diesen Sektoren einen staatlichen Interventionsbedarf gibt und in welcher Form der Staat Innovationen und neue Technologien fördern sollte.
Der vorliegende Aufsatz stellt die erweiterte schriftliche Fassung einer Präsentation dar, die im November 2010 im BMBF gegeben wurde.
Rammer, Christian (2011), Bedeutung von Spitzentechnologien, FuE-Intensität und nicht forschungsintensiven Industrien für Innovationen und Innovationsförderung in Deutschland, ZEW-Dokumentation Nr. 11-01, Mannheim. Download | 4 |
Präsentationen sind ein Muss im Arbeitsleben. Aber ob Kundenpräsentation oder interne Besprechung: die Vorbereitung kostet viel wertvolle Arbeitszeit! Bilder, Videos, PowerPoint-Präsentationen, beeindruckende 3D-Modelle von Produkten - alles muss passend für das Zielpublikum aufgearbeitet sein. Je höher der Anspruch, desto intensiver gilt es die Präsentation zu entwickeln.
Modern präsentieren mit instantPresentation
instantPresentation ermöglicht eine moderne Unternehmens- und Produktpräsentation. Es vereinfacht, interaktive Präsentationen zu erstellen. instantPresentation ist mehr als eine Ergänzung zu Broschüren und Flyern, in Endlosschleifen laufenden Videos oder einfache Kiosksysteme mit statischen Medien. Dieses Infosystem nutzt moderne Technologien, um Inhalte ansprechend, frisch und locker zu transportieren.
Bei instantPresentation sind alle Daten in einem virtuellen Präsentationsraum abgelegt, der in mehrere Seiten (Zimmer) gegliedert ist. Eine sofort zugängliche Vorschau ermöglicht es, die Inhalte beliebig anzuordnen und anzupassen. Aktuell benötigte Daten werden bei Bedarf im Vollformat auf einem zweiten Bildschirm angezeigt. So kann man einfach in PowerPoint-Präsentationen blättern oder in 3D-Modellen navigieren. Ein möglicher schneller Wechsel zwischen verschiedenen Medien und Programmen unterstützt den Präsentationsfluss.
Der Kunde entscheidet – nicht die Technik
Setzen Sie instantPresentation für den Wartebereich Ihres Unternehmens ein. Mit geringem Aufwand und ohne eine Medienagentur wird die Fülle der vorhandenen Informationen interaktiv nutzbar. Ihre Besucher wählen selbst die Inhalte aus, die sie interessieren. Durch die inzwischen gewohnte Touch-Steuerung und die Möglichkeit zum parallelen Anordnen und Abspielen von Videos und 3D-Inhalten, bietet instantPresentation die Möglichkeit, eine individuelle Entdeckungsreise für Nutzer zu gestalten.
Anwendungsgebiete
Virtuelle Produktpräsentationen auf einer Messe
Firmenpräsentationen / Produktpräsentationen
Informationspunkte im öffentlichen Raum (Tourismus etc.)
Mobile Präsentationen durch Außendienstmitarbeiter
Ergebnispräsentationen
Demos im Showroom
Digitale Exponate im Museum
Interaktive Digitale Beschilderung (Interactive Digital Signage)
Ihr Nutzen
Einfacher, flexibler Zugriff per Multi-Touch-Bedienung auf verschiedene Inhalte | 4 |
Lymphologie
Neben Arterien und Venen bilden Lymphbahnen das dritte große Gefäßsystem in unserem Körper und einen wichtigen Bestandteil unseres Immunsystems. Die "initialen Lymphgefäße" nehmen Eiweiße, Wasser und Fette, aber auch wichtige Zellen des Abwehrsystems, Bakterien und Viren auf. Die entstandene Lymphe wird zu den ca. 600-700 Lymphknoten unseres Körpers transportiert. Dort werden dann die Abwehrzellen für die Auseinandersetzung mit Fremdkörpern "programmiert" und einige Bestandteile der Lymphe direkt wieder dem Blutkreislauf zugeführt. Das Lymphgefäß-System hat jedoch nur eine bestimmte Transportkapazität. Ist diese eingeschränkt, bleibt Flüssigkeit im Gewebe liegen, es kommt zu lymphologischen Krankheitsbildern.
Lymphödeme
Störungen des Lymphabflusses können angeboren (primär) oder erworben (sekundär) sein und führen zu Schwellungen (Ödeme) der betroffenen Region.
Primäre Lymphödeme entstehen durch genetische Veränderungen. Sie bestehen in manchen Fällen schon bei der Geburt, in anderen Fällen werden sie erst im Laufe des Lebens symptomatisch. Meist ist dabei nur ein Arm, ein Bein oder eine Körperhälfte betroffen. Erworbene Ödeme hingegen treten zum Beispiel nach Krebsbehandlungen, Operationen, Entzündungen oder bei Lähmungen auf.
Auch für Krampfadern, Herzkrankheiten, Nierenerkrankungen, allergische Reaktionen und Schilddrüsenveränderungen können Ödeme ein Symptom darstellen. Sie entstehen im Rahmen von Hormonveränderungen bei Schwangerschaften oder bei Übergewicht. Einige Medikamente können ebenfalls Ödeme verursachen.
Therapie
Neben einem Schweregefühl und Schwellungen können chronische Ödeme durch Lymphabflussstörungen auch Veränderungen der Haut mit Verdickung und eingeschränkter Beweglichkeit hervorrufen. Durch die Störung der Hautoberfläche und des Immunsystems können immer wieder Entzündungen auftreten. Deshalb ist eine frühzeitige und gute Therapie wichtig.
In einem ersten Schritt ermitteln wir die Ursache für die Ödeme. Kann diese nicht beseitigt werden, wird eine symptomatische Therapie mit manueller Lymphdrainage, Kompressionsbandagierung/Kompressionsbestrumpfung, Atem- und Bewegungsübungen und Hautpflege eingeleitet. Zusätzlich kann apparative Kompression angewendet werden.
Die manuelle Lymphdrainage wird von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt. In der modernen Lymphödemtherapie erlernen aber auch die Patienten einige Grifftechniken, da das Ergebnis zwischen den Behandlungen des Physiotherapeuten eigenverantwortlich durch Selbstbehandlung, Atemübungen, Gymnastik und Hautpflege stabilisiert werden sollte.
Großes Können erfordert auch die Anpassung individueller Kompressionsbestrumpfung, die für die Lebensqualität und die Erhaltung des Therapieerfolges unerlässlich ist.
Jede Behandlung ist individuell und hängt von den Begleiterkrankungen ab. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Arzt, Physiotherapeuten, Sanitätshaus und Patienten ist für den Erfolg der Therapie unerlässlich.
Bei Erstvorstellung bringen Sie bitte alle Unterlagen mit, die Ihnen zu Ihren bisherigen medizinischen Behandlungen vorliegen. Wenn Sie Kompressionsstrümpfe haben, sollten Sie diese tragen, damit Passform und Wirksamkeit beurteilt werden können.
Lipödem
Von dieser lymphologischen Erkrankung, die oftmals in der Pubertät beginnt, sind fast ausschließlich Frauen betroffen. Typisch sind dabei eine symmetrische, verstärkte, kissenartige Fettanlagerung mit Ödem, die Neigung zu Blutergüssen und eine starke Druckschmerzhaftigkeit. Die Fettanlagerung ist meist regional begrenzt und betrifft z.B. die Hüften bei schlankem Oberkörper und schlanken Füßen.
Die Therapie des Lipödems wird individuell abgestimmt und besteht meistens aus einleitender Lymphdrainage und Kompressionsbandagierung, die später in aller Regel durch flachgestrickte Kompressionsbestrumpfung abgelöst wird. Unterstützend kann außerdem die apparative Lymphdrainage zur Minderung der Flüssigkeitseinlagerung und vor allem der Schmerzen angewendet werden. Die Körperform kann nur durch eine Fettabsaugung (Liposuktion) geändert werden, die häufig auch gegen die Schmerzen hilft. Allerdings benötigt ein Teil der Patienten auch nach einer Liposuktion weiterhin Kompressionsstrümpfe.
Manuelle Lymphdrainage
Die manuelle Lymphdrainage wird von Physiotherapeuten mit einer mindestens 4-wöchigen Zusatzausbildung durchgeführt. Sie besteht aus verschiedenen Grifftechniken in einer besonderen Reihenfolge, der genaue Ablauf hängt von der Ödemlokalisation und den Ursachen ab. Die Therapie regt den Lymphabfluss zurück zum Herzen an und reduziert dadurch das Ödem. Bei Herzerkrankungen kann sie das Herz jedoch überlasten und deshalb sogar gefährlich sein. Liegen keine derartigen Erkrankungen vor, können Sie sich diese äußerst entspannende Behandlung auch selber gönnen oder (noch besser) schenken lassen – genau wie eine Massage.
Kompression
Um eine Flüssigkeitseinlagerung zu verhindern wird in der Anfangsphase ein Kompressionsverband angelegt. Im weiteren Verlauf werden Kompressionsstrümpfe angepasst, die täglich getragen werden. Form und Strickart der Kompressionsbestrumpfung hängen von Art und Umfang des Ödems ab. Die Anpassung erfolgt durch speziell ausgebildete Bandagisten, Sanitätshausmitarbeiter oder vereinzelt auch in Apotheken, denn Kompressionsstrümpfe müssen bequem sitzen, sie dürfen nicht einschnüren oder rutschen.
Aktuell:
Für den Fernsehbeitrag Lipödem in der Sendung "Praxis" (rbb) wurde in der Praxis am 25.1.16 gedreht,
Sendetermin: 10.2.2016, 20.15 Uhr
Vortrag auf dem Lymphselbsthilfetag in Berlin am 2.4.2016, Thema: Hautpflege beim Lymphödem.
Infos unter www.lymphselbsthilfe.de | 4 |
Stolpersteine
Juden, Sinti, Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuellen, Behinderten und politisch Andersdenkenden soll mit Stolpersteinen ein Denkmal gesetzt werden, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
Ein Stolperstein ist 10 mal 10 cm groß und besteht aus einem Estrichbetonstein mit einer Messingplatte darauf, auf welcher mit Hilfe von Schlagbuchstaben aus Stahl die wichtigsten Daten des Opfers vermerkt werden: der Name, der Geburtsjahrgang und sein weiteres Schicksal. Manchmal steht da nur ein Name oder das Wort ''Deportation'', vielleicht auch, dass sie verschollen ist, weil mehr dann einfach nicht zu erfahren war. In besonders schlimmen Fällen werden außer dem Namen einfach nur drei Fragezeichen in das Blech geschlagen, dass sie dann umgebracht wurden, davon kann man ausgehen.
Der Stein wird an den letzten Wohnort des Opfers verlegt. Es soll kein Grabstein, sondern ein Gedenkstein sein, der durch das ständige Betreten hell und gut sichtbar bleibt. Oft werden sie so blank oder laufen an. Jedenfalls bleiben sie dort, wo sie sind, fest verankert.
Organisationen und Abläufe
In 190 Ortschaften Deutschlands liegen derzeit 9.000 Stolpersteine, darunter 1.400 in Berlin. Sogar in Paris, Budapest und Mailand wurden bereits Steine verlegt, weitere Kontakte nach Wien, Antwerpen und Amsterdam sind geknüpft.
Viele Städte besitzen bereits eigene Initiativgruppen für Stolpersteine, sie knüpfen den Kontakt zum Künstler und regeln alle Amtsgänge, oft erleichtern sie einem auch die Recherchenarbeit in den Archiven. Durch solche Organisationen ist es jedem Bürger möglich einen Stolperstein anfertigen zu lassen. Sei es aus persönlichen, wie der Familienangehörigkeit zu Opfern, oder aus bloßem Interesse für das Projekt. Auch viele Schulklassen und Jugendliche interessieren sich für dieses Projekt und machen die Verlegung der Stolpersteine durch ihre Arbeit möglich. Ein Stein kostet dabei 95 Euro und beinhaltet die Anfertigung und die Verlegung.
Geschichte der Stolpersteine
Hinter der Idee der Stolpersteine steht der Kölner Bildhauer und Maler Gunter Demnig, welcher sich seit 1980 Projekten widmet, die sich mit dem Holocaust befassen, wodurch auch die Idee zu den Stolpersteinen entstand.
Im Jahr 1994 stellte Gunter Demnig 250 Stolpersteine in der Antoniter-Kirche in Köln aus, ein Geschenk von ihm an die Stadt Köln. Der Pfarrer Kurt Pick machte ihm Mut und so wurden 1995 die ersten Stolpersteine in Köln verlegt. Im Rahmen des Kunstprojektes ''Künstler forschen nach Auschwitz'' werden im Jahr darauf weitere 55 Stolpersteine in Berlin-Kreuzberg verlegt, durch welche Gunter Demnig seinen großen Durchbruch schafft. Jedoch hat Demnig die Steine bis dahin nur illegal verlegt, denn der Staat war von seiner Idee nur teilweise begeistert. Viele absurde Anschuldigungen oder Vergleiche machten es dem Künstler schwer. 3 Jahre hat es gedauert, bis alle Ämter beruhigt waren und Gunter Demnig legal verlegen durfte. Auch heute noch hat er viele Gegner, seien es Hausbesitzer, die den Wert ihrer Immobilie durch einen solchen Stein vermindert sehen, oder Politiker, die diesen Steinen eine große Rutschgefahr, insbesondere bei Regenwetter, nachsagen. München und Leipzig zum Beispiel sprechen sich bis heute gegen eine Verlegung dieser Steine aus.
Gunter Demnig
Gunter Demnig wollte mit den Stolpersteinen ein Symbol schaffen, dass die Opfer des Nazi-Regimes in Deutschland wieder in das alltägliche Leben zurückholt. Ein Symbol, das nicht überwältigend, jedoch auch nicht übersehbar ist.
Gunter Demnig ist 1947 in Berlin geboren, wo er auch einen Großteil seiner Kindheit und Jugend verbrachte. 1967, nach bestandenem Abitur, beginnt er mit dem Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, darauf folgt ein Jahr Industrial-Design-Studium. Ab 1971 studiert er wieder Kunstpädagogik in Kassel, wo er auch sein erstes Staatsexamen ablegt. Dem folgten nochmals 3 Jahre Kunststudium. 1977 arbeitet er bereits an vielen Projekten, ist in der Planung, Bauleitung und Ausführung von Denkmalsanierungen beteiligt.
Er arbeitet 8 Jahre als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Kunst an der Universität Kassel, ehe er nach Köln zieht und dort sein eigenes Atelier eröffnet.
Er realisierte viele Projekte gegen das Vergessen des Holocaust. So verlegte er beispielsweise Spuren aus Bändern oder mit Farbe, um die Erinnerung an historische Ereignisse zurückzuholen, wie zum Beispiel den Ariadne-Faden von Kassel nach Venedig, der ihm einen Eintrag ins "Guinness-Buch der Rekorde" verschaffte. In Köln zog er unter dem Titel ''Kreidespur'' eine Spur mit weißer Farbe von einem ehemaligen Sammelplatz zur Dolzer Messe, welche damals ein Außenlager von Buchenwald war und von wo die Transporte abgingen. Jedoch war diese Farbspur mit der Zeit weggewaschen und so verlegte er an 21 Stellen der ''Kreidespur'' Schriftzüge aus Messing, damit dieser Weg weiterhin zu verfolgen war. Bei dieser Arbeit kam ihm die Idee zu den Stolpersteinen, welche er lange schwarz verlegte, bis seine Arbeit im Jahr 2000 endlich offiziell anerkannt und legalisiert wurde. Für seine Stolpersteine erhielt er auch schon diverse Preise und vor allem viel Anerkennung.
Marie-Annika | 4 |
Raps, Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben - wer bei diesen pflanzlichen Produkten nur an Nahrungsmittel denkt, liegt seit einigen Jahren nur noch bedingt richtig. Pflanzliche Rohstoffe werden zunehmend zur Gewinnung von Biokraftstoffen oder als Basis für die so genannte Weiße Biotechnologie verwendet, z.B. um Biopolymere, Aminosäuren, Vitamine oder verschiedenste Chemikalien herzustellen.
Derzeit werden den fossilen Kraftstoffen bis zu 5 % Biodiesel bzw. Bioethanol zugesetzt. Speziell ausgerüstete Fahrzeugflotten können mit 100 % Biodiesel betrieben werden. So genannte Flexible Fuel Vehicles (FFV) nutzen ein Gemisch aus 85 % Ethanol und 15 % Benzin. Darüber hinaus wird das Kraftstoff-Additiv ETBE, das herkömmlichen Kraftstoffen für verbesserte Klopffestigkeit zugesetzt wird, aus Bioethanol hergestellt. Bis 2015 wird eine Steigerung des Einsatzes von Biokraftstoffen von heute etwa 4 % auf knapp 20 % prognostiziert.
Die Chemische Industrie erzeugt mit Hilfe biotechnologischer Verfahren bereits heute eine Vielzahl von Produkten auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Beispiele sind fermentativ hergestellte Aminosäuren bei Degussa und Wacker, Vitamine (BASF und DSM)und die großtechnische Herstellung des Biopolymers Polylactid bei Cargill Dow. Bis 2010 könnten nahezu 20 % solcher Produkte über biotechnologische Verfahren produziert werden.
Durch die Zusammenarbeit von Pflanzenzüchtern, Chemikern, Biologen, Verfahrenstechnikern und potenziellen Kunden gelingen weitere neuartige Technologien für einen umfassenderen Einsatz von Nutzpflanzen, in der Chemie und im Energie-Sektor.
Diesen interdisziplinären Charakter greift die Bayern Innovativ GmbH als Koordinator des Netzwerkes "Life Science Bavaria" und als Träger des Bayerischen Energie-Forums auf und konzipiert und organisiert in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Straubing und der Degussa in Trostberg das erste interdisziplinäre Kooperationsforum "Nachwachsende Rohstoffe - Potenzial für Energie und Chemie".
Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft präsentieren aktuelle Forschungsvorhaben, berichten über neueste chemische und biotechnologische Prozesse zur Herstellung von Kraftstoffen und Chemieprodukten und skizzieren Marktperspektiven aus Sicht der Mineralöl- und Chemie-Industrie. Als Statementgeber und Referenten sind unter anderem Dr. Joachim Semel (Degussa AG / CHEMIEPARK TROSTBERG), Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich (Technische Universität München, Straubing), Ferdinand Fiedler (BioMa Energie AG, Salzburg / Neue Vermögen AG, Traunstein), Dr. Oliver Busch (Deutsche BP AG, Bochum) sowie Dr. Günter Wich (Wacker Chemie AG, München) zu nennen.
Ziel des Forums ist es, über aktuelle und zukünftige Strategien zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe zu informieren, neue Kontakte zwischen Experten und potentiellen Kunden zu etablieren und Impulse für weitere innovative Entwicklungen, unter anderem im Zukunftsfeld der Weißen Biotechnologie, zu setzen.
Im Vorfeld des Forums besteht die Möglichkeit, den CHEMIEPARK TROSTBERG zu besichtigen (8.30 - 9.30 Uhr).
150 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Österreich und den Niederlanden haben sich angemeldet, darunter Firmen aus der chemischen Industrie, der Biotechnologie, aus den Bereichen Saatgut, Verfahrenstechnik und Motorenbau sowie Forschungsinstitute und Universitäten aus München, Erlangen, Berlin.
Prof. Dr. Josef Nassauer, Geschäftsführer Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg: "Die intensive Zusammenarbeit von Experten aus unterschiedlichen Branchen und wissenschaftlichen Disziplinen führt zu neuen Technologien und Verfahren und eröffnet weitere Chancen zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe".Information:
Dr. Petra Blumenroth | idw
Weitere Informationen:
http://www.bayern-innovativ.de/rohstoffe2006
Das Immunsystem in Extremsituationen
19.10.2017 | Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
Die jungen forschungsstarken Unis Europas tagen in Ulm - YERUN Tagung in Ulm
19.10.2017 | Universität Ulm
Sonnenlicht, das von Solarzellen reflektiert wird, geht als ungenutzte Energie verloren. Die Flügel des Schmetterlings "Gewöhnliche Rose" (Pachliopta aristolochiae) zeichnen sich durch Nanostrukturen aus, kleinste Löcher, die Licht über ein breites Spektrum deutlich besser absorbieren als glatte Oberflächen. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, diese Nanostrukturen auf Solarzellen zu übertragen und deren Licht-Absorptionsrate so um bis zu 200 Prozent zu steigern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler nun im Fachmagazin Science Advances. DOI: 10.1126/sciadv.1700232
"Der von uns untersuchte Schmetterling hat eine augenscheinliche Besonderheit: Er ist extrem dunkelschwarz. Das liegt daran, dass er für eine optimale...
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1.8 Millionen Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1.6 Millionen Menschen an der...
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
University of Maryland researchers contribute to historic detection of gravitational waves and light created by event
On August 17, 2017, at 12:41:04 UTC, scientists made the first direct observation of a merger between two neutron stars--the dense, collapsed cores that remain...
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19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
19.10.2017 | Materialwissenschaften
19.10.2017 | Physik Astronomie | 4 |
Bei den Schirmen unterscheidet man drei verschiedene Arten: den C-Kite für Fortgeschrittene, die gern viel Zug im Schirm haben und ein direktes Lenkverhalten mögen.
Die Bowkites sind sehr einsteigertauglich, da sie stark "depowered" werden können, das heißt, dass sich der Zug des Schirms fast ganz reduzieren lässt und so die ersten Versuche erleichtert. Typische Merkmale der Bowkites sind die stark abgerundeten seitlichen Ecken der Schirme und das sehr flache Profil.
Eine Mischung aus beiden sind die Hybridkites, die gute Depower-Eigenschaften mit einem direkten Steuerverhalten kombinieren. Die Schirmgrößen liegen zwischen 7 und 19 Quadratmetern – je mehr Wind oder je leichter der Kiter, umso kleiner der Schirm (Preise ab 600 Euro).
Bei den Boards sind die Bi-Directionals, die zu beiden Enden symmetrisch geformt sind, die besten Allrounder (Preise ab 350 Euro). Bei Richtungsänderung muss man nicht mal die Fußposition wechseln. Die Boardgröße hängt von Fahrergewicht und Wind ab: Hohes Fahrergewicht oder wenig Wind verlangen ein größeres Brett.
Spezialisten, die viel Welle fahren, bevorzugen Directional Boards, die wie kleine Surfboards mit zwei Schlaufen aussehen und bei denen nach jeder Halse die Fußposition gewechselt wird (ab 500 Euro).
Buchtipp:
Gerade erschienen ist "Kitesurfen mit Kristin Boese" im Pietsch Verlag (20 Euro). Die zweimalige Weltmeisterin in der Disziplin Freestyle zeigt alle Einsteiger- und Fortgeschrittenenmanöver und –sprünge in detaillierten Sequenzfotos. Exakte Bewegungsbeschreibungen und Tipps zum mentalen Training ergänzen die Fotos in dem Lehrbuch. | 4 |
Kennzahlen für Geschäftsführer. Ein Handbuch für Praktiker
Ein Standardwerk der Betriebswirtschaft von Peter Kralicek, Florian Böhmdorfer und Günther Kralicek, das in keiner Management Bibliothek fehlen sollte
Von der Diagnose zur Therapie wird dem Leser ein klarer, übersichtlicher Einblick in die komplexen Verflechtungen der Betriebs- und Finanzwirtschaft geboten. Dieses Handbuch ist ein Standardwerk der Betriebswirtschaft und sollte überall dort zum Einsatz kommen wo betriebswirtschaftliche Kennzahlen erstellt und angewendet werden, unabhängig von der Branche.
Auf über 1.000 Seiten werden Analyse-Methoden, Frühwarnsysteme, Aufdeckung von Gewinnpotenzialen, Unternehmensbewertung, Balanced Scorecard und Fallbeispiele behandelt. Weitergehende Literaturempfehlungen ergänzen dieses Standardwerk des Managements, das in keiner Unternehmensberatung fehlen sollte.
Dr. Christoph Nussbaumer, CMC
"Der seriöse und weitblickende Geschäftsführer wird bemüht sein, die Erfüllung seiner Aufgaben durch Kennzahlen abzusichern. Bei richtiger Auswahl der Kennzahlen können die verschiedenen Ziele und Entwicklungen weder übersehen noch über- bzw. unterbewertet werden." | 4 |
Sinn und Zweck der mechanischen Belüftung
Der CO2-Gehalt ist ein wichtiger Indikator für die Luftqualität. Auf Studien von Max von Pettenkofer im 19. Jahrhundert geht der bis heute gültige Grenzwerte einer CO2-Konzentration von 0,15% (1.500 ppm) zurück. Während Gerüche nur das subjektive Empfinden beeinflussen, führt eine hohe Konzentration des geruchlosen Kohlendioxids in der Raumluft physisch die Konzentrationsschwächen und Ermüdung.
Die Kolleggebäude und die Sporthalle sind mit einem innovativen Lüftungssystem ausgestattet, das einerseits
das ganze Jahr für optimale Luftqualität sorgt, andererseits als integraler Bestandteil des Energiekonzepts einen günstigen Primärenergiebedarf für Heizung und Lüftung sicherstellt.In den Kollegs erfüllt der Luftwechsel jedoch nicht nur die Funktion der Begrenzung des CO2-Gehalts der Raumluft, sondern auch der Begrenzung der Überhitzungsstunden in den Frühlings- und Sommermonaten. Zusammen mit den unbekleideten Sichtbetondecken überträgt oder entzieht die Zuluft, die in innenseitig gerippten Aluminiumrohren die Flachdecken durchströmt, Wärmeenergie auf bzw. aus dem Beton.
Im Sommer wirken die massiven Geschossdecken in Verbund mit den Zuluftrohren wie Kühldecken, die in der Lage sind, interne Wärmelasten der Räume aufzunehmen. Aus diesem Grund müssen sie unbekleidet bleiben. Gleichzeitig mit der CO2-Entsorgung gewährleistet der Luftwechsel eine Abführung der Wärmelast. Im Winter dagegen sorgt die im Beton gespeicherte Wärmeenergie der internen Lasten für Erwärmung der Zuluft, so dass das Temperaturniveau der Zuluft in den Lüftungszentralen gesenkt werden kann.
Gegenüber einer klassichen Betonkerntemperierung über ein wassergeführtes System, das nicht zu einer Senkung des CO2-Gehalts in der Raumluft sorgen kann, reduziert sich der Installations- und Wartungsaufwand
auf das Medium Luft. | 4 |
Schamaneninsel Parundia
Warning: Declaration of C_DataMapper_Driver_Base::define($object_name, $context = false) should be compatible with C_Component::define($context = false) in /www/htdocs/w00ac4e1/larp/jcms/wp-content/plugins/nextgen-gallery/products/photocrati_nextgen/modules/datamapper/class.datamapper_driver_base.php on line 744
Die Insel Parundia
In Cassaia gibt es eine einzelne Insel, die Insel Parundia.
Dort wird der große Schamanenkult betrieben.
Nur auf dieser Insel werden die besonderen Fähigkeiten vererbt, da durch die Insel Energielinien fliessen.
Jedes Schamanenkind erhält kleine magische Fähigkeiten, aber nicht jedes Kind ist berufen ein Schamane zu werden.
Es kann sein, dass man ein ganz normales menschliches Leben führt.
Auf der Insel gibt es einen großen Berg, von dem es in den Legenden heisst, dass die Totems von ihm runter gestiegen sind, genaues wissen aber nur die großen Gelehrten.
Das Wort "Schamane" stammt aus der Sprache der nordischen Tungusen und kann mit "Weiser", "der, der weiß" oder "der, der Ekstase kennt", übersetzt werden. Das bezieht sich auf die besondere Fähigkeit der Schamanen, neben der gewöhnlichen Welt existierende Wirklichkeiten zu erfahren und Wissen von dort mitzubringen, das im Alltag von Bedeutung ist. Der Schamane hat Umgang mit Göttern, aber er ist kein Priester. Er heilt, aber er ist kein Arzt. Er kann großes naturmedizinisches Wissen haben, aber das allein macht ihn nicht aus. Er hat für sein Dorf da zu sein. Sie rufen ihn und er muß kommen und die halbe Nacht trommeln und heilen. Für sein Dorf ist der Schamane derjenige mit dem Transitvisum für die Geisterwelt, der, der die Dämonen in Schach hält, körperlich oder seelisch Kranke heilt, eine unerklärliche Pechsträhne beendet, einen bösen Fluch abwehrt. | 4 |
Was ist Qigong?Qigong ist wesentlicher Bestandteil der chinesischen Weisheitslehre und der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Qigong kann nicht verstanden, sondern nur erfahren werden. Der aktuelle Begriff für die Gesundheitsübungen wurde erst in den 50er-Jahren begründet. Qi (gesprochen "dschi") bedeutet in etwa Atem oder Lebenskraft. Mit Gong (gesprochen "gung") ist das beharrliche Üben gemeint. Also könnte man Qi Gong mit "Arbeit an der Lebenskraft" übersetzen. Qigong kommt aus verschiedenen chinesischen Quellen, darunter Daoismus, Konfuzianismus, Buddhismus und die Kampfkunst. Die Wurzeln des Qigong reichen bis weit vor unsere Zeitrechnung zurück. Es wird unterschieden in "äußere Übungen" zur Kultivierung von Muskeln, Sehnen, Knochen und Haut, sowie in "innere Übungen" als ein Weg zu innerem Wissen und zur Spiritualität.
Im Unterschied zur westlichen Gymnastik, die den Körper mit Skelett, Muskeln und Sehnen in den Vordergrund stellt, stehen beim Qigong vor allem der Geist, die Aufmerksamkeit, und die Vorstellungskraft im Mittelpunkt. Der Geist bewegt das Qi und das Qi bewegt den Körper.
Was ist Qigong-Yangsheng?Die Erweiterung "Yangsheng" bedeutet "zur Pflege des Lebens", womit alle Aspekte des Lebens gemeint sind: körperliche Gesundheit, seelisches Wohlergehen und spirituelle Erfüllung. Das Lehrsystem "Qigong Yangsheng" von Prof. Jiao Guorui (1922-1997) stellt ein umfassendes System aus Theorie und Übungsmethoden zur Kultivierung des Lebens dar, er nennt es einen Dialog mit der eigenen Lebenskraft – ein Lauschen, was sie einem sagen will. Dieses Übungssystem wird in Deutschland durch die Medizinische Gesellschaft für Qigong Yangsheng gepflegt, gelehrt und verbreitet.
Wozu vermittle ich Qigong?Ich selbst war als IT-Projektleiter und Berater nach knapp 30-jähriger Berufstätigkeit ausgebrannt. Ich benutzte Qigong damals, um besser zu funktionieren. Daher ist mir heute wichtig, die Probleme des Alltages mit in das regelmäßige Qigong-Üben hinein zu nehmen und umzuwandeln. Die übermäßige Tätigkeit am Computer und die reine Kopfarbeit empfand ich immer als den Geist überfordernd und den Körper vernachlässigend. Dabei ist es für uns Menschen so wichtig, geerdet und zentriert zu sein. Also lege ich beim eigenen Üben und genauso als Kursleiter ein großes Augenmerk auf diese Aspekte, um wieder in ein physisches und psychisches Wohlbefinden mit lebendiger Tatkraft und klaren Gedanken zu kommen.
Welchen Wert hat Qigong?Wir kommen vom Denken ins Spüren und werden somit achtsam im Umgang mit unserem Körper, indem wir unseren Blick nach innen richten. Wir können lernen, uns nicht mehr zu überfordern und rechtzeitig Pausen zu machen.
Wir beanspruchen Eigenzeit für uns selbst, in der wir zu innerer Ruhe und Natürlichkeit kommen. Wir können diese Fähigkeit auch in Stress-Situationen abrufen, ohne dass unsere Umgebung dies wahrnimmt.
Wir erkennen mit zunehmendem Üben unsere wahre Natur und fühlen uns angenommen, sind angekommen. Dies ermöglicht die Freilegung und Verwirklichung des eigenen Wesens aufgrund eines selbstreflexiven Umganges mit uns selbst.
Qigong schult reine Bewusstseins-Qualitäten wie Weite, Klarheit, Stille, Liebe, Verbundenheit.
Welche Wirkungen kann Qigong haben?Der bekannte Spruch: "Aus der Ruhe kommt die Kraft" wird durch praktiziertes Qigong fühl- und erlebbar. Im Qigong kommt die Kraft immer aus der Entspannung aber gleichzeitig aus der Festigkeit (nicht Schlaffheit). In der Übung entsteht ein verändertes Wach-Bewusstsein: Die räumliche Wahrnehmung sowie das Zeitempfinden können sich gegenüber unserem sonstigen Erleben verschieben. Die gewohnte Subjekt-Objekt-Trennung kann sich so verändern, dass wir eine Ahnung von unserer Verbundenheit mit allem bekommen.
"Nach außen nehme ich mir die Natur zum Lehrmeister, nach innen blicke ich zum Quellgrund meines Herzens" (chinesischer Maler, 17.Jh.). | 4 |
Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München beschreiben im ' Journal of Clinical Investigation' einen neuen Wirkstoff, der sehr effizient überschüssiges Kupfer aus Leberzellen bindet. Das Molekül stammt aus der Trickkiste eines Bakteriums und könnte sich für die Behandlung der sogenannten Kupferspeicherkrankheit anbieten. Im Versuchsmodell war es den herkömmlichen Medikamenten bereits überlegen.
Bei der sogenannten Kupferspeicherkrankheit ist der Körper nicht mehr in der Lage, überschüssiges Kupfer aus der Nahrung über die Galle in den Darm auszuscheiden. Stattdessen lagert Kupfer sich in der Leber und anderen Organen ab und kann dort schwerste Schäden verursachen.
Entsprechend setzen Ärzte Medikamente ein, die das Kupfer an sich binden, sogenannte Chelat-Bildner. Diese lebenslangen Behandlungen sind wirksam wenn sie in frühen Krankheitsstadien zum Einsatz kommen. Die Medikamente müssen mehrmals täglich eingenommen werden, sind immer wieder mit unerwünschten Wirkungen assoziiert und vor allem bei später Diagnose der Erkrankung oft wirkungslos, so dass als Ultima Ratio eine Lebertransplantation nötig sein kann.
Forscher um PD Dr. Hans Zischka, Leiter der Arbeitsgruppe Oxidativer Zelltod am Institut für Molekulare Toxikologie und Pharmakologie des Helmholtz Zentrums München haben nun einen Wirkstoff detailliert untersucht, der die Behandlung der Krankheit verbessern könnte.
Dazu griffen sie auf das Bakterium Methylosinus trichosporium zurück, das durch seinen speziellen Methan-Stoffwechsel einen hohen Bedarf an Kupfer hat. Um das benötigte Metall zu gewinnen scheidet es das Molekül Methanobactin aus, das Kupfer sehr effizient bindet.
Methanobactin als neue Therapieoption?
Um zu überprüfen, ob sich Methanobactin auch dazu eignet, Kupfer aus dem Körper zu binden, setzten die Forscher ein in vivo Modell für die Krankheit ein, bei dem derselbe Gendefekt vorliegt wie im Menschen. "Wir konnten beobachten, dass auch akute Stadien der Kupferspeicherkrankheit durch Methanobactin zurückgingen", berichtet Josef Lichtmannegger, zusammen mit Christin Leitzinger Erstautor der Studie.
Weitere Analysen ergaben, dass die Verbesserung auf einen starken Rückgang der Kupfermengen zurück zu führen war. Speziell die als Mitochondrien bekannten "Kraftwerke der Zellen" profitierten stark von der sinkenden Kupferlast und konnten ihre Funktion wieder voll aufnehmen. Methanobactin verhinderte ein Absterben von Leberzellen und beugte einem Leberversagen vor.
Die Forscher testeten daraufhin Methanobactin gegenüber Chelat-Bildnern, die gegenwärtig in der Klinik zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu diesen, konnte Methanobactin auch in Stadien schwerer Schädigung innerhalb weniger Tage die Kupferüberlastung der Leberzellen beseitigen und ein Organversagen verhindern. Zudem war der Wirkstoff im Modell sehr gut verträglich.
"Wir hoffen durch unsere Arbeit die Behandlung der Kupferspeicherkrankheit zu verbessern und die Zahl der Lebertransplantationen verringern zu können", so Studienleiter Zischka. So sei es denkbar, auf lange Sicht die bisherige täglich mehrfache Einnahme von weniger wirksamen Chelat-Bildnern durch kurze Behandlungszyklen mit Methanobactin zu ersetzen. Hierfür seien nun klinische Studien notwendig.
Weitere Informationen:
Hintergrund:
Auslöser für die Kupferspeicherkrankheit ist ein vererbbarer Defekt im sogenannten Wilson-Gen, weshalb die Krankheit nach ihrem Entdecker den Namen "Morbus Wilson" trägt. Das Wilson-Gen codiert für einen ATP getriebenen Kupfer-Transporter, der das Metall aus den Leberzellen schleust. Ist das Gen mutiert verbleibt das Kupfer in den Zellen. Die Zeichen einer Leberschädigung reichen von einer leichten Erhöhung der Leberwerte über eine Fettleber bis hin zu einer akuten und lebensbedrohlichen Leberentzündung oder einer Leberzirrhose.
Original-Publikation:
Lichtmannegger, J. et al. (2016). Methanobactin reverses acute liver failure in a rat model of Wilson Disease, Journal of Clinical Investigation, DOI: 10.1172/JCI85226
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören. http://www.helmholtz-muenchen.de
Die Arbeiten am Institut für Toxikologie und Pharmakologie (TOXI) sollen grundlegende Reaktionen des Organismus auf chemische Umweltfaktoren aufklären. Ziel ist ein besseres Verständnis der Bedeutung solcher Wirkmechanismen und neue Einsichten über Signalnetzwerke und genetische Programme für die Entstehung und die Progression komplexer Krankheiten, wie Krebs, Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen oder Störungen des Herz-Kreislauf-Systems. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Entwicklung verbesserter Strategien zur Identifizierung, Quantifizierung und Verringerung von Gesundheitsrisiken. Weiterhin soll die Forschung zur Prävention und frühzeitigen Erkennung von umweltbedingten Erkrankungen beitragen, sowie die Entwicklung innovativer therapeutischer Ansätze vorantreiben. http://www.helmholtz-muenchen.de/toxi
Ansprechpartner für die Medien:
Abteilung Kommunikation, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel. +49 89 3187 2238 - Fax: +49 89 3187 3324 - E-Mail: [email protected]
Fachlicher Ansprechpartner:
PD. Dr. Hans Zischka, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institut für Toxikologie und Pharmakologie, Arbeitsgruppe Oxidativer Zelltod, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel. +49 89 3187 2663, E-Mail: [email protected]
Sonja Opitz | Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt
Forscher finden Hinweise auf verknotete Chromosomen im Erbgut
20.10.2017 | Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Aus der Moosfabrik
20.10.2017 | Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
Seit dreißig Jahren gibt eine bestimmte Uranverbindung der Forschung Rätsel auf. Obwohl die Kristallstruktur einfach ist, versteht niemand, was beim Abkühlen unter eine bestimmte Temperatur genau passiert. Offenbar entsteht eine so genannte "versteckte Ordnung", deren Natur völlig unklar ist. Nun haben Physiker erstmals diese versteckte Ordnung näher charakterisiert und auf mikroskopischer Skala untersucht. Dazu nutzten sie den Hochfeldmagneten am HZB, der Neutronenexperimente unter extrem hohen magnetischen Feldern ermöglicht.
Kristalle aus den Elementen Uran, Ruthenium, Rhodium und Silizium haben eine geometrisch einfache Struktur und sollten keine Geheimnisse mehr bergen. Doch das...
Sonnenlicht, das von Solarzellen reflektiert wird, geht als ungenutzte Energie verloren. Die Flügel des Schmetterlings "Gewöhnliche Rose" (Pachliopta aristolochiae) zeichnen sich durch Nanostrukturen aus, kleinste Löcher, die Licht über ein breites Spektrum deutlich besser absorbieren als glatte Oberflächen. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, diese Nanostrukturen auf Solarzellen zu übertragen und deren Licht-Absorptionsrate so um bis zu 200 Prozent zu steigern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler nun im Fachmagazin Science Advances. DOI: 10.1126/sciadv.1700232
"Der von uns untersuchte Schmetterling hat eine augenscheinliche Besonderheit: Er ist extrem dunkelschwarz. Das liegt daran, dass er für eine optimale...
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1.8 Millionen Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1.6 Millionen Menschen an der...
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
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19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
20.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
20.10.2017 | Ökologie Umwelt- Naturschutz
20.10.2017 | Förderungen Preise | 4 |
Wer sich überlegt einen Krieger zu spielen sollte wissen, welche Aufgaben er in einer Gruppe hat und wie er alleine zu recht kommt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Krieger in Gruppen meistens hauptsächlich als Tank fungiert und die Aufgabe hat, die Gegner von lebensschwächeren Party-Mitgliedern wie Magiern oder Priestern abzuhalten. Dazu sind ihm mit Fertigkeiten wie Taunt und Mocking Blow gute Werkzeuge zur Hand gegeben. Mit ihnen zieht der Krieger die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich und schützt so die Zauberer im Hintergrund.
Alleine hat der Krieger genauso gute Überlebenschancen wie die meisten anderen Klassen, jedoch ohne Training von Fernkampfwaffen nicht die Möglichkeit, Gegner zu pullen. Pullen bedeutet anzulocken, was besonders wichtig ist, wenn man sich Gegnergruppen gegenüber sieht, die man nicht als Ganzes bekämpfen kann, sondern einzeln "herauspicken" muss. Auch macht der Krieger im Vergleich zu anderen Klassen weniger Schaden, jedoch gleicht er dies durch seine Zähheit wieder aus.
Geschichtliches:
Die Geschichte der Krieger reicht soweit wie die des Kriegshandwerks. Schon seit ewigen Zeiten bilden mutige Männer (und Frauen) in jeder Kultur und bei jedem Volk die Speerspitze jedes Heeres. Sie waren es, die die Schwachen schützen und an vorderster Front standen, wenn es galt, die Heimat zu verteidigen. Noch immer bilden Krieger das Rückgrat jeder Armee und Gruppe, denn noch immer vertraut man auf ihre Robustheit und Willenskraft.
Rassen- / Berufswahl:
Der Kriegerspieler hat als einzige Klasse das Privileg, aus allen acht spielbaren Rassen frei auszuwählen, man kann also auf alle Fälle seine Wunschrasse spielen und ist nicht durch Beschränkungen an eine Rasse oder Fraktion gebunden. Erwähnt sei, dass die beiden wichtigsten Krieger-Attribute, Stamina und Stärke, besonders bei Tauren (Stärke) und Zwergen (Stamina) ausgeprägt sind. Jedoch sind die Unterschiede zwischen den Rassen nicht allzu groß, sodass man keinesfalls wirklich eingeschränkt wird.
Auch bei der Berufswahl ist der Krieger ziemlich frei, passend und sinnvoll sind die Kombination aus Bergbau und Schmieden, da er mit dieser mitunter gute eigene Rüstung und Waffen herstellen kann. Kräuterkunde und Alchemie sind ebenfalls Favoriten, da er so eigene Heiltränke für den Kampf brauen kann, oder auch Kochen, um Nahrung für die Regenerationspausen zwischen den Kämpfen zu erschaffen.
Waffen- / Ausrüstungswahl:
Als Hauptwaffe benutzt eigentlich jeder Krieger entweder eine Kombination aus Einhandwaffe und Schild oder Zweihandwaffe. Zu Anfang kommt nur die erste Möglichkeit in Frage, da man auf Zweihandwaffen nicht ohne weiteres Training zugreifen kann. Welche Waffengattung man am Anfang wählt, bleibt jedem selber überlassen. Jedoch ist es ganz zu Anfang ratsam, eine Schwert-Schild-Kombination zu benutzen, da man die entsprechenden Waffen schon von Anfang an hat. Verfügbar sind dem Krieger am Anfang Äxte, Dolche, Wuchtwaffen, Schwerter und waffenloser Kampf. Man kann recht leicht "umsteigen", wenn man eine bessere Waffe entdeckt. Wenn man aber in einer Waffengattung besonders gut ist, sollte man später versuchen, auch Waffen dieser Gattung zu benutzen, da man so eine höhere Chance auf einen kritischen Treffer mit der Waffe bekommt.
Bei der Ausrüstung sollte man vor allem Mail-Armor verwenden, da dies die stärkste dem Krieger verfügbare Rüstungsart ist. Boni sind vor allem in den Bereichen Stärke und Stamina hilfreich, da so Angriffsstärke und Lebensenergie steigen. Um schon zu Anfang recht gute Ausrüstung zu bekommen, lohnt sich die Kombination der Handwerksfertigkeiten Bergbau und Schmieden. Man kann einzeln natürlich auch Ausrüstung aus den Gattungen "Leather" und "Cloth" verwenden, sollte jedoch sein Hauptaugenmerk auf "Mail" legen, da sie einfach am effektivsten schützt.
Wut:
Die Wut (oder Rage) ist sozusagen die "Energiequelle" des Kriegers, ähnlich wie das Mana beim Magier und anderen zaubernden Klassen oder die Energie des Schurken. Jedoch gibt es im Vergleich zu diesen Ressourcen beim Krieger einige Unterschiede. Der erste, offensichtliche Unterschied ist die Tatsache, dass der Krieger seine Wut nicht einfach durch Regeneration auffüllen kann, sondern diese Kraft nur erhält, wenn er einen Gegner trifft oder getroffen wird. Wenn man als Krieger nicht kämpft, verschwindet die Wut wieder Stück für Stück. Um in einem Kampf schon zu Anfang möglichst viel Wut zu haben, sollte man eine der Spezialfertigkeiten Charge oder Inner Rage benutzen. Diese generieren Wut. Bei Charge wird man gleichzeitig noch zum Gegner katapultiert und betäubt ihn kurzzeitig, bei Inner Rage lässt sich die Wut quasi aus dem Nichts erschaffen, dafür hat die Fertigkeit auch einen höheren Cooldown.
Stile:
Der Krieger hat mit seinen drei Stilen verschiedene Möglichkeiten zu spielen. Die bisher schon ziemlich fertig eingebauten Stile, der Defensiv- und der Offensiv-Stil, unterscheiden sich vor allem durch die Fertigkeiten. Diese sind teilweise nur in einem der beiden Stile verfügbar sind und durch den Fakt, dass der Defensiv-Stil 10 Punkte zum Verteidigungs-Skill addiert. Wie der Name bereits sagt, ist der Offensiv-Stil und die in ihm verwendbaren Fertigkeiten eher aggressiv und darauf aus, den Gegner direkt zu schädigen oder allgemein Schaden bei ihm zu machen. Der Defensiv-Stil, welcher erst später im Spiel verfügbar ist, ist unter anderem in Gruppen wichtig, denn nur in ihm ist die Fertigkeit Taunt verfügbar, mit der man die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zieht. Ansonsten sind vor allem Fertigkeiten verfügbar, die dem Gegner indirekt schaden, etwa seine Rüstung reduzieren oder einen Zauber unterbrechen. Der sich noch in der Entwicklung befindliche Berserker-Stil wird wahrscheinlich auch aggressiv sein, sich jedoch vom Offensiv-Stil in der Schadensentwicklung unterscheiden.
In Gruppen mit mehreren Kriegern sollte man sich am besten absprechen, wer welchen Stil aktiviert. So kann jeder leicht unterschiedliche Aufgaben übernehmen und die Gruppenharmonie ist besser. Bei zwei Kriegern sollte einer den defensiven Stil wählen, um hauptsächlich die Wut der Monster auf sich zu ziehen und das andere Gruppenmitglied den offensiven Stil, um möglichst viel Schaden zu machen indem er die nur dann anwendbaren Fertigkeiten benutzt. Während des Kampfes sollte man die Stile nicht plötzlich wechseln, da dies zur Folge hat, dass man seine gesamte Wut verliert, also keine Fertigkeiten benutzen kann (lässt sich durch ein Talent allerdings leicht verbessern).
Fertigkeiten:
Die Fertigkeiten sind in die drei Kategorien Arms, Protection und Fury aufgeteilt. Diese Kategorien entsprechen auch Skills und Talenten des Kriegers. Die Fertigkeiten unter Arms sind vor allem grundlegende Attacken, die oftmals für den Gebrauch ausschließlich im offensiven Stil gedacht sind. In der Kategorie Fury sind sowohl die Schreie als auch einige Kampffertigkeiten zu finden. Sie kann man keinem Stil wirklich zuordnen. Unter Protection finden sich vor allem Fertigkeiten für den Defensiv-Stil, die den Charakter schützen oder die Feinde negativ beeinflussen.
Die wichtigsten Fertigkeiten unter Arms:
Eine der grundlegenden Fertigkeiten in der Kategorie Arms ist Heroic Strike, eine Fertigkeit, die man schon auf Level 1 erhält und die einen Schadens-Bonus auf die nächste Attacke bringt. Sie ist besonders zu Anfang nützlich, aber auch später sinnvoll, da sich mit ihr deutlich mehr Schaden als der normale Waffeschaden machen lässt. Heroic Strike ist nur im Offensiv-Stil benutzbar. Weiterhin wichtig ist Charge, eine Fertigkeit, die jeder Krieger erlernen sollte. Man verwendet sie auf einen noch nicht angegriffenen Gegner, was bewirkt, dass man sich mit schneller Geschwindigkeit auf ihn zu bewegt, ihn beim "Aufprall" für kurze Zeit betäubt und für sich einen gewissen Betrag Wut erschafft. Da ein Krieger ansonsten nur im Kampf oder durch andere Fertigkeiten seine Wut steigert, ist diese Fertigkeit sehr nützlich, da sie einem genug Wut für die Benutzung einer Kampffertigkeit verschafft. Wie Heroic Strike lässt sich auch Charge nur im offensiven Stil verwenden.
Vor allem im Kampf gegen humanoide Gegner ist Hamstring wichtig. Da humanoide Gegner (z.B. Kobolde und Murlocs) fliehen, sobald ihre Lebensenergie unter einen bestimmten Punkt fällt, sollte man sie, wenn ihre Lebensenergie schon im unteren Bereich ist, mit Hamstring bearbeiten. Dies verringert die Bewegungsgeschwindigkeit der Gegner und verhindert so nahezu das Weglaufen. Hamstring ist auch nützlich, um Feinde, die auf einen Zauberer zustürmen, zu verlangsamen und so dem Zauberer die Möglichkeit zu geben, zu fliehen. Auch Hamstring kann nur im offensiven Stil benutzt werden.
Rend sorgt dafür, dass der Gegner über einen kurzen Zeitraum hinweg kontinuierlich Leben verliert. Das sind keine allzu großen Mengen, aber besonders Anfangs lohnt sich diese Fertigkeit, wenn er auch nicht erforderlich ist. Auch hierfür wird der offensive Stil benötigt. Mocking Blow wirkt ähnlich wie Taunt, hat jedoch einen deutlich höheren Cooldown und höhere Wutkosten, ist dafür aber auch früher verfügbar und stärker. Die Fertigkeit ist ebenfalls nur im Offensiv-Stil ausführbar.
Die wichtigsten Fertigkeiten unter Fury:
In die Kategorie Fury fallen mit den Schreien eine wesentliche Gruppe der Fertigkeiten des Kriegers. Ein besonders in Gruppen guter Schrei ist der Schlachtruf, der die Angriffsstärke aller Gruppenmitglieder erhöht. Einzig negativ ist, dass er relativ viel Wut verbraucht und nur recht kurz hält. Die Fertigkeit Demoralizing Shout, die nur im defensiven Stil benutzbar ist, senkt die Angriffsstärke von in der Nähe befindlichen Feinden. Sie ist besonders praktisch, wenn man mit der Gruppe gegen mehrere Gegner gleichzeitig kämpft. Mit Inner Rage kann man quasi Wut aus dem Nichts erschaffen. Das ist sehr praktisch, hat nur leider einen sehr lange Cooldown-Zeit. Wenn man aber dringend Wut braucht auf jeden Fall nützlich, auch, weil es in allen Stilen verwendet werden kann. Intimidating Shout ist sehr praktisch, wenn man eine Gruppe Gegner abschütteln muss. Jedoch sollte man die Fertigkeit wirklich nur im Notfall einsetzen, da sie einen recht hohen Cooldown hat und verhältnismäßig viel Wut verbraucht.
Die wichtigsten Fertigkeiten unter Protection:
Taunt ist eine der wichtigsten Krieger-Fertigkeiten, besonders in Gruppen. Sobald sie verfügbar ist, sollte man sie lernen. Mit Taunt kann man einen Gegner von den Zauberern der Gruppe ablenken, indem man seine Aufmerksamkeit auf sich selbst lenkt. Auch wenn dies manchmal unsinnig erscheint ist es doch oft das Beste was man tun kann, da einen Zauberer auch von hinten mit Heil- oder Angriffszaubern unterstützen können, wenn man von einem Monster angegriffen wird. Man sollte den Magiern in seiner Gruppe sagen, dass sie die Wut des Monsters nicht durch zu viele Zauber auf sich lenken sollen, da auch Taunt dann nichts mehr bewirkt. Taunt ist nur im Defensiv-Stil benutzbar. Mit Sunderi Armor kann man die Rüstung eines Gegners verringern, was in vielen Fällen sehr praktisch ist. Außerdem gut ist, dass man Sunder Armor mehrere Male auf den gleichen Gegner verwenden und so seine Rüstung noch weiter verringern kann. Shield Bash ist vor allem gegen feindliche Zauberer nützlich, da man so ihre Zauber gezielt unterbrechen kann. Zudem hat es relativ geringe Wut-Kosten und einen nicht allzu großen Cooldown. Shield Bash kann nur im defensiven Stil mit einem Schild benutzt werden. Bloodrage ist sinnvoll, solange man noch nicht Zugriff auf Inner Rage hat, wird danach aber ziemlich nutzlos. Hierbei sollte man beachten, dass Leben verloren geht. Benötigt ebenfalls den defensiven Stil.
Talente:
Die Talente sind ebenfalls in die drei Kategorien Arms, Fury und Protection eingeteilt und haben auch mit den Fertigkeits-Kategorien zu tun. Man sollte sich am besten auf eine Kategorie spezialisieren. Nicht nur, weil man so in diesen Talenten, die fast immer mehrere Ausbaustufen haben, richtig gut werden kann, sondern auch, weil man die stärksten Talente einer Kategorie nur dann erlernen kann, wenn man vorher genug Talentpunkte in die Kategorie investiert hat.
Unter Arms finden sich neben Talenten, die die Wut-Kosten für bestimmte Fertigkeiten senken oder deren Wirkungsdauer verlängern, die Spezialisierung auf bestimmte Waffengattungen, was zum Beispiel zur Folge hat, das man mit einer Waffe der betreffenden Gattung öfters kritische Treffer landet. Außerdem gibt es noch einige wenige Spezialschläge, die nur so zu erreichen sind, sowie einige Verbesserungen, die sich auf die Wut auswirken. Am Anfang ist vor allem Improved Heroic Strike sinnvoll, da er die zu Anfang am meisten verwendete Fertigkeit verbilligt. Die anderen zu Anfang wählbaren Talente sind Waffenspezialisierungen, wobei man natürlich überlegen sollte, welche Waffen man viel benutzt. Um Zugriff auf die späteren Talente zu erhalten muss man gezwungenermaßen zwei Talent-Punkte in eines dieser Spezialisierungsfelder investieren.
Bei Fury gibt es auch Talente, welche die Stärke, Kosten, Dauer oder ähnliches von Fertigkeiten in der Fury-Kategorie verbessern. Daneben gibt es auch einige Talente, die bestimmte Effekte aktivieren, wenn man einen kritischen Treffer landet. Auch die Chance einen kritischen Treffer zu erzielen lässt sich mit Hilfe eines Talentes erhöhen. Natürlich sollte man versuchen, seine bevorzugten Fertigkeiten mithilfe der Talente zu verbessern, jedoch sind auch die Talente, die bei kritischen Treffern bestimmte Folgen auslösen, oft praktisch.
Die Talente, welche unter Protection zu finden sind, haben vor allem Auswirkungen auf die Werte des Charakters. So lassen sich hier etwa Rüstung, Resistenzen, der Verteidigungs-Skill und die Chance mit dem Schild zu blocken verbessern. Natürlich finden sich auch Verbesserungen für die Fertigkeiten im Bereich Protection, doch sind diese erst erreichbar, wenn man Punkte in die anderen Verbesserungen investiert hat. Auch zwei Fertigkeiten finden sich wieder unter den Talenten, doch auch diese sind, wie bei "Fury" und "Arms" erst später erreichbar, da sie das Einsetzen einiger Talent-Punkte in die Kategorie erfordern. Die Talente, welche die Charakterwerte verbessern, sind sehr nützlich, da sich Dinge wie Resistenzen und Blockchance mit dem Schild sonst nicht so leicht verbessern lassen. | 4 |
Die Reorganisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (Reorganized Church of Jesus Christ of Latter Day Saints, RLDS) ist die zweitgrösste mormonische Gemeinschaft und unterscheidet sich recht erheblich von der grössten Mormonen-Kirche, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die Reorganisierte Kirche wurde durch den protestantischen Liberalismus tief geprägt und sieht ihre heutige Aufgabe vor allem im Eintreten für eine friedlichere und gerechtere Gesellschaft.
Als mormonische Gemeinschaft geht die Reorganisierte Kirche Jesu Christi auf die Wirksamkeit von Joseph Smith jr., dem Begründer des Mormonentums, zurück. Die Reorganisierte Kirche bildete sich in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts aus Anhängern Joseph Smiths, die nach dessen Tod 1844 den Treck der grössten Mormonengruppe nach Utah, aus welchem sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage entwickelte, nicht mitmachten und statt dessen im mittleren Westen verblieben. Am 6. April 1860 gründeten 300 dieser Mormonen die Reorganisierte Kirche und bestimmten Joseph Smith III., den ältesten Sohn des Propheten Joseph Smith jr., zu ihrem "Seher, Propheten und Offenbarer", mithin zum Leiter der Kirche. Bis ins Jahr 1996 wurde die Reorganisierte Kirche von Nachkommen von Joseph Smith geleitet, nämlich:
1860-1915 Joseph Smith III
1915-1946 Frederick Madison Smith, Sohn von Joseph Smith III
1946-1958 Israel A. Smith, Sohn von Joseph Smith III
1958-1978 W. Wallace Smith, Sohn von Joseph Smith III
1978-1996 Wallace B. Smith, Sohn von W. Wallace Smith
seit 1996 leitet mit Grant McMurray erstmals ein Mann die Reorganisierte Kirche, der kein direkter Nachkomme von Joseph Smith ist.
In ihrer Uebernahme der mormonischen Tradition nimmt die Reorganisierte Kirche eine mittlere Position ein. Einerseits akzeptiert die Reorganisierte Kirche alle Schriften Joseph Smiths und grenzt sich damit von Gemeinschaften, die nur das Buch Mormon und ein paar frühe Offenbarungen gelten lassen, ab. Andererseits verwirft die Reorganisierte Kirche Joseph Smiths Spätlehren und insbesondere deren Weiterentwicklung durch Brigham Young, den Führer des Trecks nach Utah und Nachfolger Smiths bei der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
So kennt die Reorganisierte Kirche folgende Heilige Schriften:
- Die Bibel in einer "Inspirierten Uebersetzung" durch Joseph Smith (dies im Gegensatz zu den Utah-Mormonen, die die King James-Bibel benutzen)
- Das Buch Mormon
- Das Buch "Lehre und Bündnisse", enthaltend die Offenbarungen, die Joseph Smith nach Erscheinen des Buches Mormon erhalten haben will, sowie weitere Offenbarungen an die Präsidenten der Reorganisierten Kirche.
Lehrmässig teilt die Reorganisierte Kirche folgende allgemein mormonischen Glaubenssätze:
- Das Prinzip der fortlaufenden Offenbarung, das davon ausgeht, dass der Kanon heiliger Schriften offen ist und Gott immer wieder neue Offenbarungen schenkt.
- Die Wertung der Kirche als Offenbarungsquelle. Die Kirche erhält in der Gestalt ihres Präsidenten zusätzliche Offenbarungen. Daneben gelten der Reorganisierten Kirche als Quellen der Offenbarung die Schriften, die Natur, das Gebet und die Geschichte.
- Die Aufrichtung des neuen Zion auf Erden als Ziel der Kirche. Für die Reorganisierte Kirche wurde dieser letzte Punkt besonders bedeutsam, insofern die Kirche ihre Hauptaufgabe im Einsatz für eine friedlichere und gerechtere Welt sieht.
- Die Ablehnung von Tabak- und Alkoholkonsum.
Die Aemterhierarchie spiegelt die Spätfassung von Joseph Smiths Aemterleiter:
- Die Reorganisierte Kirche ergänzt die neutestamentlichen Aemter durch das Amt des Priesters, wobei sie ein niedereres aaronitisches Priestertum von einem höheren melchisedekschen unterscheidet.
- Die Leitung der Kirche liegt in den Händen des "Sehers, Propheten und Offenbarers".
- Ihm zur Seite steht ein Apostelkollegium.
In diesen Punkten besteht zwischen der Reorganisierten Kirche und der Kirche Jesu Christ der Heiligen der Letzten Tage (Utah-Kirche) kein Unterschied. Jedoch sind in der Reorganisierten Kirche seit 1984 die Frauen gleichberechtigt und zum Priestertum zugelassen. In der Utah-Kirche können nach wie vor nur Männer Priester werden.
Zwischen der Reorganisierten Kirche und der Utah-Kirche zeigen sich einige deutliche Unterschiede:
- Die Reorgansierte Kirche hat, nicht zuletzt unter dem Einfluss von Joseph Smiths Familie und insbesondere seiner Witwe Emma, die Polygamie stets abgelehnt. Die Utah-Kirche praktizierte die Polygamie offiziell bis 1890, inoffiziell noch länger.
- Die Lehre von Gott als hochentwickeltem Menschen und von der möglichen Gottwerdung des Menschen, die die Kirche in Utah noch heute vertritt, wird von der Reorganisierten Kirche verworfen.
- Die Reorganisierte Kirche praktiziert keine Totentaufe, stattdessen vertritt sie die Ansicht, dass die Toten auch im Jenseits noch Gelegenheit erhalten würden, sich zur Mormonen-Lehre zu bekehren. Für die Utah-Kirche ist die Totentaufe nach wie vor ein wichtiges Anliegen.
- Die speziellen Lehren Brigham Youngs, die Adam-Gott-Lehre und die Lehre von der Blutversöhnung, die die Utah-Kirche heute nicht mehr vertritt, lehnte die Reorganisierte Kirche stets ab.
Wesentlicher als diese einzelnen Lehrpunkte ist aber ein erheblich anderer Umgang mit der eigenen Tradition in der Reorganisierten Kirche im Vergleich der Utah-Kirche. Die Reorganisierte Kirche hat manche Erkenntnisse protestantischer Theologie übernommen und für den Umgang mit der Tradition fruchtbar gemacht:
- Die Offenbarung Gottes wird weniger in Platten und Papyri als in der Selbst-Offenbarung Gottes in Jesus Christus gesehen, die sich in den Schriften niederschlägt.
- Die Schriften gelten, recht liberal gedacht, als Zeugnisse der Gottesbegegnung durch Menschen, weniger als Gottesoffenbarung selbst.
- Die hermeneutische Problematik ist der Reorganisierten Kirche bewusst und wird ähnlich angegangen wie im Rahmen des Protestantismus.
- Zu dieser liberalen Auffassung der eigenen Tradition passt die praktische Ausrichtung der Kirche auf eine Veränderung der Gesellschaft hin.
Die Zentrale der Reorganisierten Kirche liegt in Independence, Missouri, wo die Kirche 1994 einen Tempel eingeweiht hat, der im Gegensatz zu den Tempeln der Utah-Mormonen allen Menschen offensteht.
Finanziert wird die Reorganisierte Kirche durch die Abgabe des Zehnten, der allerdings nicht auf dem Einkommen, sondern auf dem Gewinn erhoben wird, das heisst der Zehnte umfasst zehn Prozent dessen, was nach Abzug der Lebenshaltunskosten übrig bleibt. Da die Amtsträger der Reorganisierten Kirche ehrenamtlich tätig sind, halten sich ihre Ausgaben in Grenzen.
Die Mitgliederzahl der Reorganisierten Kirche beträgt rund 250 000 Menschen weltweit. In Deutschland zählt sie 800 Mitglieder, in der Schweiz und in Oesterreich finden sich vereinzelte Mitglieder, aber keine organisierten Gemeinden.
Georg Otto Schmid, 1998
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Für viele Bildverarbeitungsanwendungen ist ein Zeilenmodus unabdinglich. Wo Objekte aufgrund ihrer Größe oder Form nicht komplett auf einmal abgelichtet werden können, muss gescannt werden. Zeile für Zeile wird nacheinander belichtet und ein Bild des Objekts im Speicher aufgebaut, das keinerlei perspektivische Verzerrungen oder inhomogene Beleuchtung aufweist. Voraussetzung für den Einsatz des Zeilenmodus ist Bewegung: entweder bewegt sich das zu prüfende Material (bspw. auf einem Fließband) oder die Kamera selbst, wodurch ein Taktgeber erforderlich wird.
Allerdings ist ein Einsatz – je nach Anwendungen – oft nicht notwendig. IDS verwandelt mit seinem softwareseitigen Zeilenmodus eine Flächenkamera in eine Zeilenkamera und bietet somit eine kostengünstige Lösung für viele klassische Zeilenkamera-Anwendungen. "Kunden, die mit Flächenkameras arbeiten, sind sich oft nicht bewusst, welche Vorteile ein Zeilenmodus bietet", so Schick. "Wir zeigen ihnen die Vorteile aus beiden Welten. Zusätzlich unterstützen wir unsere Kunden, indem wir ihnen wie gewohnt fertige Flächenbilder ausliefern, welche im Zeilenmodus aufgenommen wurden. Der Kunde legt seine Einstellungen fest und wir liefern über unsere Software verzerrungsfreie Bilder." Damit bleibt der Umgang mit Bilddaten so einfach wie mit einer Flächenkamera. Mit der Software Suite können Anwender für bestimmte GigE- und USB3.0-Kameramodelle den Zeilenmodus über die Softwarefunktion Vertical AOI Merge Mode´ aktivieren. So können sie die Flächenkamera wie eine Zeilenkamera verwenden. Um das Verhalten möglichst exakt nachzubilden, gibt es neben dem klassischen Trigger für den Bildeinzug auch die Möglichkeit, jede einzelne Zeile zu triggern. So lassen sich Schwankungen in der Bandgeschwindigkeit ausgleichen.
Zur optimalen Verwendung des Zeilenmodus empfiehlt IDS das Industriekameramodell UI-3370CP mit dem 4,2MP CMOS-Sensor CMV4000 von Cmosis. Damit lassen sich kostenintensive Zeilenkameras in vielen Anwendungsbereichen durch eine günstigere Flächenkamera ersetzen. In Kombination mit der USB3.0-Schnittstelle erreicht der Sensor 80fps in voller Auflösung. Bei Verwendung des Zeilenmodus erfasst die Industriekamera Bilder mit 9,4kHz. Zudem kann die Flächenkamera gerade beim Einrichten der Anwendung ihre Vorteile ausspielen. Ist die präzise Einstellung einer Zeilenkamera aufgrund des fehlenden Flächenbildes nicht unbedingt einfach, so lässt sich damit das Sichtfeld der Flächenkamera wunderbar fokussieren. Mittels der Nutzeroberfläche geschieht die Einrichtung des Zeilenmodus. Über das Histogramm wird die Zeile mit der gleichmäßigsten Helligkeitsverteilung festgelegt und auf den Zeilenmodus umgeschaltet. Alle Parameter können dann in einer Kamera-Konfigurationsdatei gespeichert werden. Das vermeidet unnötigen Programmieraufwand und liefert reproduzierbare Ergebnisse.
Das Unternehmen Stemmer Imaging bietet ab sofort als Lieferant Kameras mit Intels RealSense-Technologie an. In dieser Position soll der europäische Bildverarbeitungsspezialist Stemmer die Integration der jüngsten D400er-Serie in Applikationen aus dem Industriebereich vorantreiben und Services sowie Support zur Implementierung zur Verfügung stellen.
Mehr als 750 Messtechnik-Spezialisten aus über 50 Ländern kamen zur diesjährigen 3D Metrology Conference mit begleitender Fachmesse und Factory Walk vom 26. bis 27. September am GOM Firmensitz in Braunschweig zusammen, um sich über die Implementierung messtechnischer Automatisierungslösungen, virtuelle Zusammenbauanalyse, Materialprüfung und optische 3D-Inspektion auszutauschen.
Im Jahr 2007 eröffnete der Infrarotsensorik- und Messtechnik-Spezialist seine erste internationale Niederlassung im US-amerikanischen Grapevine, unweit der Metropole Dallas. Damit einher ging die Gründung der Tochterfirma InfraTec infrared LLC, die seitdem die hohe Nachfrage nach Infrarotsensorik in Nordamerika und speziell den USA vom texanischen Standort Plano abdeckt.
Das österreichische Unternehmen EVK DI Kerschhaggl GmbH aus der Steiermark feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Seit seiner Gründung 1987 konzentriert sich der Hersteller und Entwickler von sensorbasierten Sortier- und Analysesystemen auf Lösungen für die Bewertung und Sortierung von Schüttgut in den Bereichen Recycling, Bergbau, Lebensmittel und Pharmazie.
Zum ersten Mal bietet der VDMA IBV an den ersten zwei Messetagen der SPS IPC Drives ein neuartiges Vortragskonzept an. Ziel ist, Experten aus der Bildverarbeitungsindustrie mit Messebesuchern und Anwendern ins Gespräch zu bringen. Die Vision Expert Huddles finden am Vision Pavillon in Halle 3A Stand 151 statt. Die Teilnahme am Forum ist kostenfrei.
Die zweitägige Fachkonferenz 'High-End Sensors International' wird vom 11. bis 12. April 2018 im Sheraton Airport Hotel in Brüssel stattfinden. In über 30 Fachvorträgen in zehn verschiedenen Themenblöcken sowie einer begleitenden Ausstellung widmet sich die gesamte Konferenz den Möglichkeiten für Forschung und Maschinenbau, die der High-End-Sensor-Markt mit sich bringt. | 4 |
Viertel und Achtelnoten. (Crotchets and quavers or quarter notes and eighth notes)
1.
2.Zählen Sie die Pausen laut.
Akzente und kurze, laute Akzente. Attacks and accents
3.
Note the little dots under the notes (staccato). The phrase with staccati is as complex as the phrase with attacks and accents, both mean the same, in a way.
4.
Beachten Sie, dass die kleinen unscheinbaren Punkte unter den Noten (Staccato) auch eine schwierige Phrase geben. Überall, wo in den Noten Staccati auftauchen, muss man sich alle Noten drum herum mit attacks und accents vorstellen, auch wenn gar keine notiert wurden. Bedenken Sie, Musiker sind faul und ihre Noten enthalten nur das Nötigste. Alles weitere müssen Sie sich hinzudenken.
5.
6.
Synkopen. Syncopes
Es gibt zwei verschiedene Arten, Synkopen zu schreiben. Beide klingen mehr
oder weniger gleich.
There are two different ways of notation. Both sound the same, more or less.
7.
8.
Noch viel mehr Synkopen gibt's in Level 3
Much more syncopes in level 3
Diese "Band in a very small Box" ist jederzeit bereit, Sie zu begleiten | 5 |
Sie haben Ihr Passwort vergessen?
Kein Problem, hier können Sie ein neues Passwort einrichten.
Nachdem Sie den 'Passwort anfordern'-Knopf angeklickt haben, schicken wir Ihnen eine E-Mail zu, mit der Sie Ihr Passwort ändern können.
Sollten Sie innerhalb der nächsten Minuten KEINE E-Mail mit Ihren Zugangsdaten erhalten, so überprüfen Sie bitte: Haben Sie sich in unserem Shop bereits registriert? Wenn nicht, so tun Sie dies bitte einmalig im Rahmen des Bestellprozesses. Sie können dann selbst ein Passwort festlegen. Sobald Sie registriert sind, können Sie sich in Zukunft mit Ihrer E-Mail-Adresse und Ihrem Passwort einloggen.
Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie sich in unserem Shop bereits registriert haben, dann überprüfen Sie bitte, ob Sie sich bei der Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse evtl. vertippt haben.
Sollten Sie trotz korrekter E-Mail-Adresse und bereits bestehender Registrierung weiterhin Probleme mit dem Login haben und auch keine "Passwort vergessen"-E-Mail erhalten, so wenden Sie sich bitte per E-Mail an: [email protected]
Vorbild: Schwere Güterzuglokomotive Baureihe 151 der Deutschen Bahn AG (DB AG). Verkehrsrote Grundfarbgebung. Betriebszustand um 2013. Einsatz: Güterzüge.
Modell: Eingebauter Digital-Decoder und Geräuschgenerator zum Betrieb mit DCC, Selectrix und Selectrix 2. Motor mit Schwungmasse, 4 Achsen angetrieben, Haftreifen. Fahrtrichtungsabhängig wechselndes Dreilicht-Spitzensignal und 2 rote Schlusslichter, schaltbar. Kinematik für Kurzkupplung. Länge über Puffer 122 mm.
Highlight: Viele Soundfunktionen. Beleuchtung mit warmweißen LED. Führerstandsbeleuchtung. Spitzensignal wahlweise abschaltbar. | 4 |
Das Forstamt ist zuständig für die Verwaltung und Bewirtschaftung des Gebäudebestands der Stadtgärtnerei auf dem Mundenhof.
THH 10 Forstamt
Das Forstamt bewirtschaftet im Rahmen der Vorgaben des Bundes- und Landeswaldgesetzes die Wälder im Stadtkreis Freiburg. Dabei ist das Forstamt als Einheitsforstamt auch für den Wald zuständig, der nicht im Eigentum der Stadt Freiburg ist. Zu nennen sind die Wälder des Landes Baden-Württemberg, Stiftungswald und die Beratung und Betreuung des Privatwaldes als gesetzliche Aufgabe. Bei der Waldbewirtschaftung werden die Waldfunktionen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion gleichrangig berücksichtigt.
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Ein wichtiger Teilbereich ist die Waldpädagogik als gesetzlicher Bildungsauftrag aus dem Landeswaldgesetz.
Darüber hinaus ist das Forstamt als untere Forstbehörde Träger öffentlicher Belange und bei Planungen, die den Wald berühren, zu beteiligen.
Als Kreisjagdamt werden die Aufgaben der unteren Jagdbehörde wahrgenommen und sichergestellt, dass die Jagdausübung nur durch sachkundige und zuverlässige Jägerinnen und Jäger erfolgt sowie die Wildbewirtschaftung im Rahmen der Genehmigung der Abschusspläne überwacht.
Der Tier-Erlebnispark-Mundenhof bietet als stark nachgefragte und beliebte Einrichtung Erholung und Umweltbildung für breite Schichten der Bevölkerung. Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, um Naturerleben, aber auch die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen zu vermitteln. Die Zuständigkeit für den Mundenhof beinhaltet die Erhaltung und Bewirtschaftung des denkmalgeschützten Gebäudebestandes.
Zugehörige Produktgruppen
Zugehörige Produktgruppen
Das Kreisjagdamt bearbeitet das Jagdwesen im Stadtkreis mit dem Ziel, dass nur zuverlässige und sachkundige Personen die Jagd ausüben.
Der Tier-Natur-Erlebnispark Mundenhof nimmt als stark nachgefragter Erholungsort vielfältige Aufgaben wahr um Tiere anschaulich und artgerecht zu präsentieren und Wissen zu den verschiedenen...
Das Forstamt unterstützt die zuständigen Dienststellen im Rahmen der personellen Möglichkeiten bei der Durchführung des Winterdienstes durch die Bereitstellung von Personal und Fahrzeugen.
Das Forstamt bewirtschaftet den Stadtwald, Staatswald und Stiftungswald und berät und betreut private Waldbesitzer. Für den Stadtwald erfolgt die Bewirtschaftung unter Beachtung der Zielsetzung...
Personal
|Anzahl Stellen||Beamtinnen/ Beamte||Beschäftigte||Gesamt 2013/2014 Beamtinnen/ Beamte||Beamtinnen/ Beamte||Beschäftigte||Gesamt 2015/2016|
|Forstamt||15,00||52,80||67,80||15,00||52,10||67,10|
Ausblick
- Die Forstwirtschaft im Stadtwald wird basierend auf der Forsteinrichtung 2010 unter Beachtung ökologischer und sozialer Belange den festgelegten nachhaltigen Hiebsatz in Höhe von 36.500 Festmetern realisieren.
- Im Bereich der Erholungsfunktion ist die Umsetzung des Gesamtnutzungskonzeptes Opfinger See ein Arbeitsschwerpunkt. Darüber hinaus soll zur bedarfsgerechten Bereitstellung von Erholungsinfrastruktur eine Grillhütte im Bereich Silberdobel realisiert werden.
- Der Bereich ökologische Funktion des Waldes ist geprägt durch die Erstellung der Managementpläne in den Natura 2000 Gebieten und die Ausweisung des Biosphärengebiets Südschwarzwald, sowie die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte. Insbesondere der Verzicht auf die Bewirtschaftung von Waldflächen im Umfang von rund 10 % der Fläche im Rahmen des Totholzkonzeptes, Bannwäldern und FSC-Referenzflächen bildet einen großen Beitrag in diesem Produktbereich.
- In der Produktgruppe botanische und zoologische Gärten steht die Umsetzung wichtiger investiver Maßnahmen zur Erhaltung des Gebäudebestandes auf dem Mundenhof an.
- Die tier- und naturbezogenen Bildungsmaßnahmen werden im bisherigen Umfang fortgesetzt.
- Darüber hinaus bilden konzeptionelle Arbeiten für eine Nachnutzung des "alten Kuhstalls" und des Bärengeheges einen Arbeitsschwerpunkt. | 4 |
All-Flash-Arrays, und besonders jene von einigen Start-ups, sind die großen Stars der Flash-Revolution gewesen. Mit ihren Architekturen, die von Grund auf für Flash konzipiert sind, sind sie im Zeitalter des virtualisierten Rechenzentrums Vorreiter für schnellen Speicher mit Solid-State Disks (SSDs).
Aber obwohl bereits vier bis fünf Jahre seit dem Beginn der Flash-Epoche vergangen sind, haben die meisten Kunden noch immer keine All-Flash-Arrays installiert. Stattdessen haben sie sich dafür entschieden, ihre bestehenden Systeme in Richtung hybride Flash-Arrays zu erweitern.
All-Flash-Arrays bieten oft eine geradezu explodierende Performance – bis hin zu einer Million Input/Output-Prozesse per Sekunde (IOPS) und darüber hinaus –, aber man bekommt sie nur mit einem saftigen Preisaufschlag im Vergleich zu traditionellen Speichersystemen. Und damit befinden sie sich jenseits der Reichweite der meisten Unternehmen, außer jenen besonders Performance-hungrigen und finanziell gut betuchten. Um solche Ausgaben für All-Flash zu rechtfertigen, braucht es schon so etwas wie eine extrem geschäftskritische Applikation, bei der Geld keine Rolle spielt.
Zusätzlich muss man beachten, dass die meisten All-Flash-Arrays wahrscheinlich als Standalone-Subsysteme enden, da sie nicht in der Lage sind, nahtlos mit bestehender Speicher-Hardware zusammenzuarbeiten. Es ist auch unwahrscheinlich, dass sie über fortgeschrittene Storage-Features wie Replikation und Snapshots verfügen werden, die mit vorhandenen Arrays anderer Hersteller kooperieren können.
Nicht zuletzt aufgrund dieser Situation haben sich viele Kunden entschieden, Flash in existierende Systeme einzubauen. Dies hat den Vorteil, an der Investition in funktionierende Arrays festzuhalten, während man zugleich von den Leistungen der Flash-Technologie profitiert.
Sicher wird dieses Vorgehen in der Regel nicht zu super-schneller Performance führen, aber es kann immerhin Storage mit niedrigen Latenzen für bestimmte Schlüssel-Applikationen zur Verfügung stellen. Oft wird dies durch automatisiertes Storage-Tiering umgesetzt, mit dem die am meisten gebrauchten Daten auf eine Flash-Ebene dirigiert werden, die nur einen kleinen Anteil an der gesamten Kapazität ausmacht.
Auf der anderen Seite können auch ganze Volumes mit Flash verbunden werden, um Performance-hungrige Anwendungen zu unterstützen, die prinzipiell auf die niedrigen Latenzzeiten von Flash angewiesen sind – egal, ob ihre Daten "hot" oder "nicht hot" sind. All das wird auch in der unmittelbaren Zukunft so bleiben: Flash in einer hybriden Umgebung bleibt das vorherrschende Hilfsmittel, wie Unternehmen Solid-State Disks einsetzen werden.
Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf die Produkte, die von den größten sechs Speicherherstellern für Storage Area Networks (SANs) angeboten werden. Die meisten von ihnen begnügen sich im Moment damit, Flash Drives als Teil der Speicherkapazität – oder manchmal auch als Komplettlösung – anzubieten, ohne Verbesserungen am System selbst vorzunehmen, die die Prozessgeschwindigkeit oder den Backplane-Traffic für die SSDs unterstützen würden. Andere Hersteller haben dagegen die Controller-Hardware mehr an die Anforderungen von Flash angepasst, wie zum Beispiel EMC, HDS oder HP.
EMC
Die Enterprise-Produktfamilie SAN VMAX und die Midrange- bis Einstiegs-VNX-Arrays von EMC lassen sich alle bis zu 100 Prozent mit Flash Drives konfigurieren.
Die VNX-Arrays profitierten von einem Upgrade der Controller-Software Ende 2013, mit dem man nun Vorteile der Multi-Core-CPUs 5600 von Intel nutzen kann. Außerdem kommt man in den Genuss einer optimierten Array-Hardware für Flash-Storage, wenn man die neuesten Gen3-PCIe-Karten im Controller einsetzt.
Das frühere VNX-Betriebssystem "Flare" war nicht für Multi-Core-CPUs geeignet und litt unter Bottlenecks, wenn man Flash Drives verwendete. Es wurde neu geschrieben, um Workloads auf die bis zu 32 Cores in den Xeon-Prozessoren zu verteilen und erhielt den Namen "MCx".
Während alle VNX-Arrays mit dem MCx-Upgrade für den Flash-Einsatz optimiert sind und komplett mit Flash ausgerüstet werden können, verkauft EMC unter dem Markennamen "VNX-F" jetzt auch ein All-Flash-Array, das man bis zu 400 Terabyte Kapazität aufrüsten kann. EMC reklamiert für sich, dass das VNX7600-F bis 500,800 IOPS (mit 8K Bitgröße) leisten kann.
NetApp
NetApp hat vor einiger Zeit einige seiner FAS-Filer-Produktlinien auslaufen lassen und sie durch Produkte ersetzt, die es als Hybrid- oder All-Flash-Varianten gibt. Im besonderen hat man angekündigt, die FAS2000-, FAS3000- und FAS6000-Produktfamilien zu beenden und sie mit den FAS8000- und FAS2500-Serien zu ersetzen.
Alle von ihnen werden mit "Flash Pool" ausgeliefert, was ein paar Terabyte an Auto-tiered Cache bedeutet, der durch das Betriebssystem Data ONTAP verwaltet wird. Die 2014 vorgestellten FAS2500-Filer verfügen dagegen über die Option, dass mehr als 50 Prozent der Laufwerke aus Flash bestehen können.
Die FAS8080EX und die FAS2520 können in einer All-Flash-Variante ausgeliefert werden. Aber die anderen Arrays der FAS2500-Serie sind in ihrem Flash-Anteil begrenzt – wobei das Flash-Maximum 96 von insgesamt 144 Drives erreichen kann.
Die älteren FAS8000 können nur ein paar Terabyte an Flash in die Arrays aufnehmen, die insgesamt nur bis in den einstelligen Petabyte-Bereich skalieren. Die Arrays der E-Serie von NetApp bieten mit dem EF550 ein All-Flash-Gerät an, verzeichnen aber in ihren technischen Angaben sonst keine Flash-Details.
Dell
Das Dell Compellent SC4020 verbindet Fibre-Channel- und iSCSI-Zugänge. Es wird als Hybrid-oder als All-Flash-Variante mit MLC- oder SLC-Drives angeboten, aber auch mit SCSI(SAS)-Festplatten mit bis zu 15.000 Umdrehungen per Minute (rpm). Die Basis-Unit kann 24 Laufwerke aufnehmen, wobei das System mit zusätzlichen Platteneinschüben auf bis zu 120 Laufwerke erweitert werden kann. Die Kapazität kann bis zu 500 Terabyte umfassen, während die Performance an rund 120.000 IOPS heranreicht – laut Hersteller mit Latenzzeiten "unter einer Millisekunde".
Dell stellt ferner die Flash-optimierte Lösung Dell Compellent SC220 her, die aus einem zusätzlichen Platteneinschub für seinen SC800-Controller besteht, der 400 Gigabyte oder 1,6 Terabyte MLC- oder SLC-Flash-Drives sowie eine rotierende SAS-Platte aufnehmen kann.
In der nur auf iSCSI ausgerichteten Produktreihe EqualLogic bietet Dell das PS6210XS an, das ein hybrides Flash-Modell mit bis zu 26 Terabyte ist und aus sieben 2,5 Zoll Flash Drives mit 800 Gigabyte und 17 SAS-Platten mit 10.000 rpm besteht.
Die PS6210-Produktfamilie wurde 2013 als Nachfolger der EqualLogic-Serie PS6110 eingeführt und bietet Eigenschaften wie CPU-Upgrades, erweitertes Memory, doppelt so viele 10Gps-Ports und eine neue Version des Controller-Betriebssystems.
Darüber verfügt Dell über einen Tiering-Mechanismus, der nicht nur Daten zwischen Flash-Medien und Festplatten verteilt, sondern sogar zwischen MLC- und SLC unterscheidet und entsprechend Daten ablegt.
HDS
Der HDS-Vorstoß in die Flash-Gefilde umfasst bisher das Modul "Hitachi Accelerated Flash Storage (HAFS)", das für seine Enterprise-SAN-Umgebung Virtual Storage Platform (VSP) und die Hitachi-Unified-Storage-Arrays (HUS) gedacht ist. HAFS ist ein Controller mit individuell angepassten ASICs (Application-Specific Integrated Circuits) und mit für MLC-Flash entwickelter Firmware.
HAFS gibt es in Modulen von zwei Höheneinheiten mit 2,5 Zoll 400 Gigabyte oder mit 800 Gigabyte MLC-Flash-Drives mit einer maximalen Kapazität von 19,2 Terabyte. Außerdem wird ein dichtgepacktes Array mit proprietären Flash-Drives von HDS (1,6 Terabyte oder 3,2 Terabyte) angeboten, die über eine gesamte MLC-Kapazität von bis zu 38 Terabyte verfügen.
Bis zu vier Flash-Einschübe finden in einem VSP-Array Platz. VSP kann HAFS auch als deutlich unterschiedene Speicherschicht (Tier) in dem Tool "Hitachi Dynamic Tiering" einsetzen.
Hewlett-Packard
Hewlett-Packard bietet hybride Flash-Optionen in fast all seinen Storage-Produktlinien an – 3Par, StoreVirtual, MSA und XP.
Die für große Unternehmen geeigneten 3Par-Produkte von HP sind für hohe Kapazitäten und Cloud-Prozesse gebaut und bieten Features wie Mandantenfähigkeit und Data Tiering. Die 3Par-Linie ist nicht von Grund auf für Flash entwickelt worden, aber das 3Par-Betriebssystem und die Controller-ASIC des Herstellers besitzen flash-optimierte Funktionen, die zur Verschleißreduzierung beitragen und genügend Granularität für die Größe von Zellblöcken unter Flash-Bedingungen zur Verfügung stellen.
Die 3Par-Arrays schließen ein All-Flash-Array ein – das StoreServ 7450 –, und außerdem zwei Arrays – das 7000 und das 10000 –, die als hybride Flash-Arrays konfiguriert werden können.
Die beiden Varianten des StorServ 10000 können bis zu vier oder acht Controller-Knoten umfassen. Die Kapazitäten bewegen sich von 1,6 bis zu 3,2 Petabytes in 24 oder 48 Platteneinschüben. Es werden MLC- und eMLC-Drives (Enterprise MLC) verwendet, gemischt mit Fibre-Channel- oder SAS-Festplatten, bei Verbindungen von 8 Gbps oder 10 Gbps Ethernet mit den Hosts.
Die StorServ 7200 und 7400 sind unterhalb der 7450 All-Flash-Arrays angesiedelt. Sie verfügen über zwei (7200) oder zwei bis vier (7400) Controller-Knoten und können bis zu 240 oder 480 2,5-Zoll-Drives erweitert werden – bei Netzwerkverbindungen mit Fibre Channel oder Ethernet.
Die StoreVirtual-Familie von HP – die auf Internet-Protocol-Technologie (IP) aufsetzt, die 2008 von Lefthand Networks erworben wurde – besteht aus iSCSI-Produkten mit Block-Zugang. Das 4335, ein Produkt aus dieser Serie, kann neben SAS-Festplatten einen Anteil an Solid-States Drives (SSDs) integrieren und skaliert von 7,5 bis 240 Terabyte.
Die MSA-Produktfamilie, das Einstiegsangebot von HP für Fibre Channel und iSCSI, umfasst mit dem 2040 ein hybrides Array. Es kann bis zu 199 2,5 Zoll Flash Drives oder SAS-Platten beherbergen oder alternativ 99 Stück im 3,5-Zoll-Format. Die maximale Kapazität beträgt 384 Terabyte, die in zusätzlichen Platteneinschüben untergebracht wird.
Die High-End-Arrays XP – OEM-Hardware von HDS zusammen mit HP-Software – sind auf hunderte von Petabyte erweiterbar und verfügen neben Fibre Channel und iSCSI über die Mainframe-Netzverbindung Fibre Connection (Ficon). Auch die XP-Arrays reservieren einen Teil der Gesamtkapazität für Flash SSD, der neben einer rotierenden SAS-Festplatte untergebracht ist.
IBM
Die DS8000-Produktserie von Enterprise Arrays ist für Highend-Anwendungsfälle gedacht und konkurriert mit den VMAX-Arrays von EMC. Sie bietet All-Flash- und Hybrid-Flash-Varianten und skaliert auf Petabyte-Niveau mit Fibre-Channel- und Ficon-Verbindungen. Flash Drives können in der DS8870 neben einer rotierenden Festplatte oder in separaten Flash-Einschüben hinzugefügt werden.
XIV besteht aus einer Enterprise-fähigen Gruppe von Arrays, die IBM 2008 von einem israelischen Start-up gekauft hat. Sie wurde zur Unterstützung von Cloud-Umgebungen entwickelt und soll seit kurzem auch für Analytics-Prozesse einsetzbar sein.
XIV verfügt über eine parallel aufgebaute Hardware-Architektur mit mehreren Controller-Knoten: Während die Daten aus Gründen der Verfügbarkeit und Datensicherung auf schnellen Platten verteilt sind, sind für die Datenwiederherstellung ebenfalls schnelle Zugriffszeiten erfordert. XIV setzt iSCSI- und Fibre-Channel-Verbindungen ein und bietet einen kleinen Anteil für Flash-Caching pro Architekturmodul.
Die Storwize-Arrays V7000 von IBM benutzen Fibre Channel und iSCSI in einer Unified Architecture, die auch NAS-Funktionen unterstützt. Sie skalieren in einer Cluster-Umgebung auf bis zu 1.056 Laufwerke und können ebenfalls Flash-Laufwerke neben SAS- oder Nearline-SAS-Platten unterbringen. | 4 |
Gerichtliche Entscheidungen zum Thema Windkraftanlagen
Mitgeteilt von Rechtsanwalt Hans-Peter Weber, aktualisiert 14. Juli 2003, 21:55
Nachfolgend eine kleine Auswahl aktueller Entscheidungen zum Thema Windkraftanlagen und Nachbarschutz, wobei die
zentrale Aussage der Urteile bzw. Beschlüsse kurz dargestellt wird. Ich weise darauf hin, dass jeder Sachverhalt anders
gelagert ist und es gegebenenfalls nicht zutrifft, diese oder jene Entscheidung auf das eigene Problem 1:1 umzusetzen. Nähere
Informationen zu diesen Entscheidungen bekommen Sie über meine Kanzlei.
BGH, Urteil vom 08.10.2004, Az. V ZR 85/04:
Beruft sich der Störer darauf, dass die in der TA-Lärm festgelegten Grenz- oder Richtwerte eingehalten seien, so dass nach § 906 Abs.
1 Satz 2 und 3 BGB von einer nur unwesentlichen Beeinträchtigung auszugehen sei, so ist von dem ermittelten Lärmpegel kein Messabschlag
zu machen, wie er nach Nr. 6.9 der TA-Lärm für Überwachungsmessungen vorgesehen ist. Nur wenn ohne diesen Abschlag die Immissionen diesen
Grenzwert einhalten, besteht eine gesicherte Grundlage dafür, dass dem Störer die sich aus § 906 Abs. 2 Satz 2 und 3 BGB ergebende
Beweiserleichterung zugebilligt werden kann.
Nähere Informationen haben wir hier für Sie bereitgestellt.
Verwaltungsgericht Minden, Beschluss vom 30.07.2001 - Az. 1 L 550/01:
Die aufschiebenden Wirkung des Nachbarwiderspruchs wurde durch das Verwaltungsgericht angeordnet, weil durch die Baugenehmigung nicht
hinreichend sichergestellt war, dass am Wohngrundstück des Nachbarn bei Betrieb der Windkraftanlagen die Immissionsrichtwerte auch eingehalten
werden.
Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 28.02.2002 - Az. 1 A 11625/01.OVG:
Das Oberverwaltungsgericht hat in diesem Rechtsstreit eine erstinstanzliche Entscheidung bestätigt, wonach ein Rechtsanspruch auf
Erteilung einer Baugenehmigung nicht besteht, wenn den geplanten Windkraftanlagen ein öffentlicher Belang - hier: Ausweisung von
Vorrangzonen an anderem Standort - entgegensteht.
Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 06.03.2002 - Az. 8 C 11470/01.OVG:
Eigentümer von Grundstücken in Nachbargemeinden können im Normenkontrollverfahren gegen Bebauungspläne, die ein Sondergebiet für
Windkraftanlagen ausweisen, antragsbefugt sein, wenn von den Anlagen Sichtbeeinträchtigungen ausgehen.
Verwaltungsgericht Koblenz, Urteil vom 12.03.2002, Az. 7 K 1646/01.KO:
Auf die Klage eines Nachbarn wurde die Genehmigung zur Errichtung und Inbetriebnahme mehrerer Windkraftanlagen in einer Entfernung von
317 Meter zum benachbarten Wohnhaus aufgehoben, da die Grundstücksnutzung durch den Betrieb der Windkraftanlagen unzumutbar
beeinträchtigt wird.
Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 09.07.2002 - Az. 10 B 669/02:
Das Oberverwaltungsgericht ordnete die aufschiebende Wirkung eines Nachbarwiderspruches an, da die Baugenehmigung hinsichtlich der
Geräuschimmissionen lediglich Zielvorgaben beinhaltete, die nicht geeignet waren, einen ausreichenden Nachbarschutz zu gewährleisten.
Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 07.08.2002 - Az.: 10 B 940/02:
Das Oberverwaltungsgericht hat in diesem Beschwerdeverfahren, die aufschiebende Wirkung eines Nachbarwiderspruches angeordnet, weil die
Baugenehmigung gegen das Bestimmtheitsgebot verstieß. Aus der angegriffenen Baugenehmigung ging nämlich nicht hervor, mit welchem
Schallleistungspegel die drei Windkraftanlagen betrieben werden dürfen.
Verwaltungsgericht Minden, Beschluss vom 04.09.2002, Az. 1 L 951/02
Dem Antragsgegner wurden die Kosten des Eilantrages auf Stilllegung mehrerer Windkraftanlagen auferlegt. Diese Kostenentscheidung entspricht
billigem Ermessen, weil der Antragsgegner trotz mehrfacher Anzeige des Antragsgegners gegen den genehmigungswidrig ohne funktionstüchtige
Schattenabschaltautomatik aufgenommenen Betrieb der Windkraftanlagen nicht vorgegangen war. Erst während des Eilverfahrens, nachdem rund
9 Monate seit Inbetriebnahme verstrichen waren, wurde eine Abschaltautomatik installiert und programmiert, so dass sich die
Hauptsache - zumindest vorläufig - erledigt hatte.
Verwaltungsgericht Koblenz, Urteil vom 26.09.2002, Az. 1613/00.KO:
Eine Baugenehmigung zur Errichtung und Inbetriebnahme mehrerer Windkraftanlagen wurde wegen Verstoßes des nachbarschützenden Gebotes der
Rücksichtnahme aufgehoben. So geht von der Anlage, die 342 Meter vom Wohnhaus der Kläger auf einer Erhöhung errichtet worden war,
eine bedrängende Wirkung aus, da sie in den überwiegenden Räumen des Hauses gegenwärtig ist und sich der Kläger dieser Wirkung
auch nicht entziehen kann. Darüber hinaus werden bei Betrieb der Anlage die nächtlichen Lärmgrenzwerte überschritten.
Verwaltungsgericht Oldenburg, Beschluss vom 09.12.2002, Az. 5 B 3736/02:
Das Verwaltungsgericht stellte die aufschiebende Wirkung eines Nachbarwiderspruchs gegen eine zur Errichtung von drei Windkraftanlagen
erteilte immissionsschutzrechtliche Genehmigung wieder her, weil hinsichtlich der in der Immissionsprognose ermittelten Lärmpegel
erhebliche Bedenken bestehen. Der beigeladene Bauherr darf die Genehmigung jedenfalls nicht ausnutzen, bevor diese Umstände in einem
Hauptsacheverfahren geklärt sind.
Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße, Urteil vom 13.11.2002 - Az. 4 K 682/02.NW:
Eine Klage auf Erteilung von Bauvorbescheiden zur Errichtung von insgesamt 6 Windkraftanlagen wurde abgewiesen. Das Verwaltungsgericht war der Ansicht,
den Vorhaben stünden öffentliche Belange i.S.v. § 35 Absatz 3 BauGB entgegen. Zum einen würden drei WKA gegen das Rücksichtnahmegebot und die Sicherheit des
Luftverkehrs verstoßen, da die Standorte der 100 Meter hohen Anlagen etwa 300 Meter von einem Segelfluggelände entfernt errichtet werden sollten. Die
anderen WKA verstießen gegen den öffentlichen Belang der Landschaftspflege i.S.v. § 35 Absatz 3 Nr. 5 BauGB, da die Errichtung nicht mit dem Schutzzweck
der Landesverordnung über den Naturpark "Pfälzer Wald" vereinbar sei.
Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 17.12.2002, Az. 4 C 15/01:
Gemeinden müssen nicht sämtliche Bereiche, die sich grundsätzlich für die Nutzung von Windenergie eignen, als Vorrangflächen ausweisen.
Eine Gebietsauswahl darf in dem Interessenskonflikt zwischen Nutzung der Windkraft und anderen Schutzgütern (z.B. Naturschutz) je nach Gewichtung
der Belange getroffen werden. Mit diesem Urteil wurde die Entscheidung des OVG Nordrhein- Westfalen vom 30.11.2001 (7 A 4857/00) bestätigt,
worin eine Konzentrationszone mit höchstens 11 WKA als rechtswirksam angesehen wurde.
Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 06.02.2003, Az. 1 A 11406/01.OVG
Die Steuerung der Windenergienutzung im Außenbereich durch Flächennutzungsplanung setzt eine sachgerechte Abwägung aufgrund eines schlüssigen Konzepts des Planungsträgers
voraus. Erforderlich ist eine sachgerechte Abwägung, die sich nicht nur auf die (positive) Festlegung von Standorten für Windkraftanlagen, sondern auch auf die
Ausschlusswirkung für die übrigen Flächen erstrecken muss. Dies setzt ein schlüssiges Planungskonzept für den gesamten Planungsraum voraus. Eine Windenergieanlage mit einer
Höhe von knapp 100m Höhe ist raumbedeutsam.
Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 13.3.2003 - 4C3.02
- Mehrere Teilfortschreibungen eines Regionalplans, die jeweils Vorranggebiete für Windenergieanlagen festlegen, können die Ausschlusswirkung des § 35 III, 3 BauGB
erst entfalten, wenn sie sich zu einer schlüssigen gesamträumlichen Planungskonzeption zusammenfügen.
- Die Standortplanung von Windenergieanlagen ist nicht schon deshalb abwägungsfehlerhaft, weil bei einer großzügigeren Ausweisung von Standorten völker- oder
europarechtliche Klimaschutzziele schneller zu erreichen wären.
- Die Ausschlusswirkung des Planungsvorbehalts in § 35 III, 3 BauGB ist mit Art. 14 I GG vereinbar.
- § 35 III, 3 BauGB verbietet es, in der Bilanz der Positiv- und Negativflächen i.S.v. § 7 IV 1 Nr. 2 ROG als Positivausweisung zu werten.
- Dem Träger der Regionalplanung ist es nicht verwehrt, die Windenregienutzung im gesamten Außenbereich einzelner Gemeinden auszuschließen.
Oberverwaltungsgericht für das Land Brandenburg, Beschluss vom 27.03.2003, Az.7 B 27/02
Gemeinden können sich gegenüber Baugenehmigungen für privilegierte Außenbereichsvorhaben, die unter Ersetzung des gemeindlichen Einvernehmens erteilt worden sind, auf den
entgegenstehenden öffentlichen Belang der Verunstaltung des Landschaftsbildes berufen. Eine Verunstaltung des Landschaftsbildes durch ein privilegiertes Vorhaben ist ausnahmsweise
nur dann anzunehmen, wenn es sich um eine wegen ihrer Schönheit oder ihrer Funktion besonders schutzwürdig Umgebung oder um einen besonders groben Eingriff in das Landschaftsbild
handelt.
Oberverwaltungsgericht Lüneburg, Urteil vom 24.3.2003 - 1LB3571/01
- Unterliegt die Wirksamkeit der Änderung eines Flächennutzungsplanes der Inzidentprüfung, hat der Planbetroffene Anspruch darauf, dass nicht nur die von ihm geltend
gemachten eigenen Belange, sondern auch sonstige öffentliche und private Belange gerecht abgewogen werden.
- Reduziert die Gemeinde zwei dargestellte Flächen für Windenergie durch Änderung des Flächennutzungsplanes auf einen Standort, wird dieser umfassende Anspruch auf
Abwägung nicht dadurch in Frage gestellt, dass nach dem Beschluss über die Änderung des Flächennutzungsplans die Windenergieanlagen an dem dargestellten Standort nach
Erteilung bestandskräftiger Baugenehmigungen bereits errichtet wurden.
- Stellt die Gemeinde nach Abwägung der beachtlichen Belange zwei Gebiete für die Windenergienutzung dar, muss sie, will sie einen Standort aufheben, erneut in die
Abwägung der für und gegen die beiden Flächen sprechenden Belange eintreten. Im Einzelfall kann dabei die hohe avifaunistische Wertigkeit eines Standorts von besonderem
Gewicht sein.
- Es ist fraglich, ob eine vorübergehend als Spülfeld für Hafenschlick dienende Fläche, die gegenwärtig als Nahrungsplatz für einzelne schützenswerte Vogelarten
geeignet ist, zu den "zahlen- und flächenmäßig geeignetsten Gebieten" im Sinne von Art. 4 Vogelschutz-Richtlinie zählt.
- Einem in einer Konzentrationszone für Windenergie geplanten Vorhaben der Errichtung von zwei Windenergieanlagen kann der öffentliche Belang des Vogelschutzes als
Unterfall des Naturschutzes gemäß § 35 Abs. 3 Satz 1 Nr. 5 BauGB entgegenstehen ( hier verneint).
Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 02.04.2003, Az. 7 B 235/03
Geht es einer Gemeinde darum, Windkraftanlagen von mehr als 100 Metern Gesamthöhe in einer Vorrangfläche aus Gründen ihrer wesentlichen Dominanz auszuschließen,
handelt es sich grundsätzlich um eine legitime planerische Zielsetzung, die die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens rechtfertigt. Wenn eine Gemeinde eine Bebauungsplanung
betreibt, kann diese mit dem Instrument der Zurückstellung von Baugesuchen nach § 15 Absatz 1 BauGB gesichert werden.
Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 14.05.2003, Az. 8 A 10569/02.OVG
- Zu den Anforderungen an die Abwägung bei der Aufstellung eines Flächennutzungsplans, der Flächen für die Windenergie nach § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB darstellt und andere
Flächen von dieser Nutzung ausnimmt (im Anschluss an BVerwG, Urteil vom 17.12.2002 - 4 C 15.01 -).
- Allein der Umstand, dass eine Gemeinde in ihrem Flächennutzungsplan nur eine einzige Fläche für die Windenergienutzung ausweist, auf der lediglich 2 - 3 Windenergieanlagen
untergebracht werden können, rechtfertigt nicht den Vorwurf einer unzulässigen Verhinderungsplanung. Ein solcher Flächennutzungsplan kann das Ergebnis einer ordnungsgemäßen
Abwägung sein und zur Unzulässigkeit von Windenergieanlagen in anderen Gemarkungsteilen führen.
- Entscheidet sich die Gemeinde bei der Aufstellung eines Flächennutzungsplanes, einen für die Windenergienutzung geeigneten Bereich nicht als Fläche für die Windenergie
darzustellen, um sich dadurch nicht die Möglichkeit einer künftigen Erweiterung ihrer Wohngebiete zu nehmen, so kann dies dem Abwägungsgebot entsprechen, wenn nach den
konkreten örtlichen Verhältnissen andere Teile des Gemeindegebietes für eine Wohnbebauung ausscheiden. Das gilt auch dann, wenn die beabsichtigte Wohngebietserweiterung
im Zeitpunkt des Beschlusses über den Flächennutzungsplan noch nicht Gegenstand eines Bauleitplanverfahrens war.
Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 19.05.2003, 10 B 2139/02
(Aus den Gründen:)
Nach der Rechtsprechung des erkennenden Gerichts (vgl. Urteil v. 18.11.2002 - 7 A 2127/00 - BauR 2003, 517) genügt gerade die alleinige Vorgabe der Einhaltung von Richtwerten nicht,
hinreichend sicherzustellen, dass schädliche Umwelteinwirkungen an den maßgeblichen Immissionsorten vermieden werden. Vielmehr ist vor Erteilung einer Baugenehmigung für eine WEA
prognostisch zu ermitteln, ob die Immissionsrichtwerte voraussichtlich eingehalten werden. Zudem bedarf es der Festschreibung des der Prognose zugrunde gelegten Schallleistungspegels
in der Baugenehmigung.
Verwaltungsgericht Düsseldorf,Beschluss vom 25.07.2003, Az. 25 L 776/03
Die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs des Antragstellers gegen die der Beigeladenen erteilte Baugenehmigung des Antragsgegners zur Errichtung einer Windenergieanlage
wird angeordnet. Aus den Gründen: Die angegriffene Baugenehmigung enthält keinerlei' Regelungen über die geplanten WEA 2, 3, 4 und 5; insbesondere nicht Vorgaben eines reduzierten
Schallleistungspegels für diese. Dies kann nicht durch das schalltechnische Gutachten vom (...) ersetzt werden, (...). Die der angefochtenen Baugenehmigung beigefügten Anlagen
erweisen sich damit als bloße Zielvorgaben, die nicht geeignet sind, den ausreichenden Nachbarschutz sicherzustellen (...).
Oberverwaltungsgericht Münster, Beschluss vom 03.02.2004, Az. 7 B 2622/03
(aus den Gründen) Bei stall-gesteuerten Windenergieanlagen ist im Rahmen der Prognose hinsichtlich der zu erwartender Emissionspegel zu berücksichtigen, dass sich der
Schallleistungspegel dieser Anlagentypen weiter erhöhen kann, wenn die Windgeschwindigkeit das für die Nennleistung erforderliche Maß überschreitet.
Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 19.02.2004, Az. 4 CN 13.03
Beabsichtigt eine Gemeinde, für große Teile ihres Gemeindegebiets einen Bebauungsplan aufzustellen, so kann diese Planung nicht durch eine Veränderungssperre gesichert
werden, wenn die Bereiche, in denen unterschiedliche Nutzungen verwirklicht werden sollen, nicht einmal grob bezeichnet sind.
Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 19.02.2004, Az. 4 C 16.03
Durch die Erteilung ihres Einvernehmens zu einem Bauvorhaben wird die Gemeinde grundsätzlich nicht gehindert, eine dem Vorhaben widersprechende Bauleitplanung zu betreiben
und sie durch eine Veränderungssperre zu sichern. Eine Veränderungssperre, die der Gemeinde erst die Zeit für die Entwicklung eines bestimmten Planungskonzeptes geben soll,
ist mangels eines beachtlichen Sicherungsbedürfnisses unwirksam. Ein Normenkontrollverfahren wegen einer Veränderungssperre erledigt sich nicht nach zwei Jahren durch Zeitablauf,
wenn die Gemeinde zuvor die Geltendmachung der Veränderungssperre verlängert hat.
Verwaltungsgericht Oldenburg, Urteil vom 19.02.2004, Az. 4 A 3770/01
(aus den Gründen) Etwaige Wertminderungen des Grundstücks des Klägers durch den Windpark sind nicht auszuschließen. Im Rahmen der gegenseitigen nachbarlichen Rücksichtnahme muss
der im Außenbereich wohnende Kläger allerdings mit dort privilegierten Vorhaben und den möglichen wertmäßigen Auswirkungen auf sein Grundstück rechnen. Solange die tatsächlichen
Beeinträchtigungen nichtunzumutbar sind, sind die damit verbundenen Wertminderungen des Grundstücks hinzunehmen (vgl. BVerwG, Beschluss vom 13.11.1997 - 4 B 195/97).
Oberverwaltungsgericht Koblenz, Urteil vom 08.03.204, Az. 8 A 11520/03.OVG
n.r.k.
(aus der Pressemitteilung)Windkraftanlagen sind nach den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen im Außenbereich privilegiert zulässig. Allerdings können in den regionalen
Raumordnungsplänen und in den gemeindlichen Flächennutzungsplänen Konzentrationszonen ausgewiesen werden. geschieht dies, sind Anlagen an anderer Stelle regelmäßig unzulässig.
Schon in dem - weit fortgeschrittenen - Entwurfsstadium des Raumordnungsplans stehen dessen Ziele der Errichtung von Windenergieanlagen entgegen.
Oberverwaltungsgericht Münster, Beschluss vom 22.03.2004, Az. 10 B 549/04
(aus den Gründen) Die Schallimmissionsprognose hat die Funktion, schon vor Errichtung einer Windenergieanlage anhand der konkreten Gegebenheiten der Örtlichkeit und die technischen
Spezifikation der geplanten Anlage eine zuverlässige Aussage darüber zu erlauben, ob die Nachbarn am vorgesehenen Standort Lärmimmissionen ausgesetzt sein werden, die über das von
ihnen hinzunehmende Maß hinausgehen. Sie kann dies Funktion nur erfüllen, wenn die Schallausbreitungsrechnung von zutreffenden Ausgangswerten ausgeht; dies setzt voraus, dass die
Ausgangswerte entweder gemessen oder auf der Grundlage einer Messung an einer baugleichen Anlage für die konkret geplante Anlage berechnet werden. (…) Nicht berücksichtigt hat die
Ermittlung der maßgeblichen Schallleistungspegel auch, dass stall-gesteuerte Anlagen in ihrem lautesten Betriebszustand ein spezifisches Anlagengeräusch verursachen, das durch das
"stallen" der Anlage, also durch das Abreißen des Luftstroms an den Rotorblättern hervorgerufen wird.
Verwaltungsgericht Koblenz, Urteil vom 27.04.2004, Az. 1 K 2673/03.KO
(aus den Gründen) Eine solche Verunstaltung durch ein privilegiertes Vorhaben liegt vor, wenn es sich um eine wegen ihrer Schönheit und Funktion besonders schutzwürdige Umgebung
handelt und ein Vorhaben dem Landschaftsbild in ästhetischer Weise grob unangemessen ist und auch von einem für ästhetische Eindrücke offenen Betrachter als belastend empfunden
wird. (…) Durch die Errichtung der Windenergieanlage würde ein besonders schöner Landschaftsraum der Eifel verunstaltet.
Verwaltungsgericht Wiesbaden, Beschluss vom 06.05.2004, Az. 4 G 412/04:
Voraussetzung jeder Vollziehungsanordnung nach § 80 Absatz 2 Nr. 4 VwGO ist eine besondere Dringlichkeit bzw. Unaufschiebbarkeit der Vollziehung. Ist ein sofortiger Baubeginn
nicht möglich, weil die Grundstücke, auf denen die Windkraftanlagen errichtet werden sollen, keinen unmittelbaren Zugang zu einer dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straße
haben und eine baldige Einigung über die Nutzung privater Wege zwischen deren Eigentümern und dem Bauherrn nicht zu erwarten steht, ist ein sofortiger Baubeginn nicht möglich
und fehlt es an der Eilbedürftigkeit der Vollziehung des Genehmigungsbescheides. (Leitsatz des Verfassers)
Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 30.06.2004, Az. 4 C 9.03:
Das Bundesverwaltungsgericht hat mit einem Urteil vom 30.06.2004 (A. 4 C 9.03), welches erst vor kurzem veröffentlicht wurde, einen für Genehmigungsbehörden, die Betreiber
und Betroffenen von Windturbinen sehr interessanten Sachverhalt juristisch bewertet. Die Problematik bestand darin, zu beurteilen, wann von einem Windpark/ einer Windfarm
ausgegangen werden muss. Diese Bewertung hat weit reichende Bedeutung für das Genehmigungsverfahren. Entscheidet sich doch, ob sich die Genehmigungsfähigkeit nach den jeweiligen
Landesbauordnungen oder dem Bundesimmissionsschutzgesetz beurteilt und welche Stelle für die Genehmigung zuständig ist. Nach den Bundesverwaltungsrichtern ist eine "Windfarm"
i.S. der Nr. 1.6 der Anlage 1 zum UVPG und der Nr. 1.6 des Anhangs zur 4. BImSchV dadurch gekennzeichnet, dass sie aus mindestens drei Windkraftanlagen besteht, die einander
räumlich so zugeordnet sind, dass sich ihre Einwirkungsbereiche überschneiden oder wenigstens berühren. Sobald die für eine "Windfarm" maßgebliche Zahl von drei Windkraftanlagen
erreicht oder überschritten wird, ist unabhängig von der Zahl der Betreiber ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren durchzuführen.
Verwaltungsgericht Trier, Beschluss vom 30.08.2004, Az. 5 L 1045/04.TR:
Anstatt der separat durchgeführten Baugenehmigungsverfahren für 8 einzelne Windkraftanlagen hätte aufgrund deren räumlicher Zuordnung zueinander von einem Windpark ausgegangen
werden müssen, so dass ein förmliches Immissionsschutzverfahren mit allen erforderlichen Verfahrenschritten (z.B. Öffentlichkeitsbeteiligung, UVP etc.) hätte
durchgeführt werden müssen.
Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass die vorgenannten Entscheidungen keine Beratung im Einzelfall ersetzen können. Bei Rückfragen können Sie sich gerne an meine Kanzlei wenden.
Darüber hinaus möchte ich an dieser Stelle auf die umfassenden Entscheidungssammlungen
http://wilfriedheck.tripod.com/recht2.htm sowie Jurovent hinweisen.
© Rechtsanwalt Hans-Peter Weber, Kaiserstraße 101, 53113 Bonn
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aktualisiert am 7.10.2004 +++ avaris-webdesign, bonn | 4 |
Um seine Führungsposition im globalen Wettbewerb zu halten muss sich der deutsche Gesundheitssektor verstärkt auch international ausrichten. Mit 4,3 Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von 234 Milliarden Euro sind Medizin und Gesundheit bereits der zukunftsträchtigste Sektor der stark exportorientierten deutschen Wirtschaft.
"Die Internationalisierung der Medizintechnik und Gesundheitsdienstleistungen ist eine fundamentale Voraussetzung, um international die Führungsposition für das Siegel "Made in Germany" zu bewahren", so der Gesundheitsökonom Stephan von Bandemer vom Institut Arbeit und Technik (IAT) der Fachhochschule Gelsenkirchen.
Im Vergleich zu den globalen Potenzialen spielt die Nachfrageentwicklung in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. So werden für das Jahr 2025 weltweit 194 Millionen Diabetes-Erkrankungen prognostiziert, lediglich 2 Prozent davon entfallen auf Deutschland. Besonders die bevölkerungsstarken Länder wie China und Indien werden mit diesen Krankheiten zu kämpfen haben. Derzeit werden etwa 54.000 ausländische Gastpatienten im Jahr in Deutschland stationär behandelt, die meisten von ihnen aus den europäischen Nachbarländern, zunehmend aber auch aus Russland und den arabischen Ländern. Insgesamt entscheiden sich bisher aber nur etwa 12 000 ausländische Patienten bewusst für eine medizinische Behandlung in Deutschland, insbesondere bei den onkologischen, orthopädischen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das zeigt, dass die Internationalisierungsstrategien bei den Gesundheitsdienstleistern derzeit noch in den Anfängen stecken. Im Rahmen des Verbundprojektes "Health Care Export" sollen die Rahmenbedingungen zur Internationalisierung von Gesundheitsdienstleistungen aufgearbeitet und Strategien und Instrumente zur Umsetzung entwickelt werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Institut Arbeit und Technik (IAT) der Fachhochschule Gelsenkirchen in Kooperation mit dem Sozial- und Seniorenwirtschaftszentrum (SWZ/Gelsenkirchen) und dem Verlag European Hospital durchgeführt.
Das Projekt soll Systemangebote entlang den Krankheitsbildern in der Wertschöpfungskette der Gesundheitswirtschaft entwickeln. Zum Beispiel schließen sich alle Akteure, die mit der Diagnose "Diabetes" verknüpft sind - Krankenhäuser, Reha- und Pflegeeinrichtungen sowie Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen - zu Netzwerken zusammen, die sich an spezifischen Zielregionen und Krankheitsbildern orientieren.Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Anja Sophia Middendorf, Sozial- und Seniorenwirtschaftszentrum (SWZ/Gelsenkirchen), Telefon (0209) 167-1366, E-Mail: [email protected]
Claudia BraczkoInstitut Arbeit und Technik
Neue Möglichkeiten für die Immuntherapie beim Lungenkrebs entdeckt
18.10.2017 | Universität Bern
Aromatherapie bei COPD
12.05.2015 | Airnergy AG
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1.8 Millionen Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1.6 Millionen Menschen an der...
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
University of Maryland researchers contribute to historic detection of gravitational waves and light created by event
On August 17, 2017, at 12:41:04 UTC, scientists made the first direct observation of a merger between two neutron stars--the dense, collapsed cores that remain...
Seven new papers describe the first-ever detection of light from a gravitational wave source. The event, caused by two neutron stars colliding and merging together, was dubbed GW170817 because it sent ripples through space-time that reached Earth on 2017 August 17. Around the world, hundreds of excited astronomers mobilized quickly and were able to observe the event using numerous telescopes, providing a wealth of new data.
Previous detections of gravitational waves have all involved the merger of two black holes, a feat that won the 2017 Nobel Prize in Physics earlier this month....
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18.10.2017 | Veranstaltungen
18.10.2017 | Veranstaltungen
17.10.2017 | Veranstaltungen
18.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
18.10.2017 | Messenachrichten
18.10.2017 | Energie und Elektrotechnik | 4 |
Lebenslauf von Fanny Hünerwadel
Am 26. Januar 1826 wurde Fanny Hünerwadel in Lenzburg geboren. Sie war das älteste Kind der Eheleute Friedrich Hünerwadel und Regula Hünerwadel, geb. Speerli. Der Vater war Arzt und beide Eltern waren begeisterte Musikliebhaber. Die Mutter unterrichtete die Tochter zunächst am Klavier. Als Fanny später Unterricht bei Ludwig Kurz, Philipp Tietz und Joseph H. Breitenbach erhielt, förderte und unterstützte sie weiter deren musikalische Laufbahn.
Ihr erster Auftritt fand 1842 in Lenzburg statt, wo sie ein Rondo von Friedrich Kalkbrenner spielte. Ihre weitere Ausbildung (Klavier, Gesang, Komposition, Theorie) erhielt sie in Zürich bei Hans G. Nägeli und Alexander Müller (Schüler von Johann Nepomuk Hummel).
Sie lernte in dieser Züricher Zeit Johann W. Kalliwoda, Richard Wagner, Ferdinand Huber, Franz Liszt, Franz Abt und Henri Vieuxtemps kennen.
Studienreisen führten sie nach Frankreich, England und Italien. Die Sprache dieser drei Länder beherrschte sie perfekt.
1852 spielte sie das "Rondo brillant" von Johann Nepomuk Hummel in einem Abonnementskonzert der Allgemeinen Musikgesellschaft / Zürich, die Vorgängerin der heutigen Tonhallengesellschaft.
In den Jahren 1849-1853 hatte sie als Sängerin zahlreiche Auftritte in Konzerten.
In Florenz nahm sie Gesangsunterricht bei Romani. In Rom war sie 1853 Gast der Künstlerfamilien Corrodi und Imhof und nahm Unterricht bei der Gesangslehrerin Parisotti.
Im Alter von 27 Jahren starb sie am 28. April 1854 in Rom an Typhus, wo sie am 30. April 1854 beerdigt wurde.
Fanny Hünerwadel war eine Komponistin, die nur einige Klavierkompositionen und Klavierlieder hinterlassen hat. Vor allem ihre Lieder verdienen eine größere Beachtung und stellen sicherlich eine Bereicherung dieser Gattung in ihrer Zeit dar. Sechs ihrer sieben Liedkompositionen erschienen nach ihrem Tod bei Philipp Fries / Zürich. Auf einer von der Zentralbibliothek Zürich organisierten CD "Richard Wagner und seine Züricher Komponistenfreunde" MGB 6153, wurden die beiden Lieder "Morgenlied" und "Im Frühling" neu aufgenommen. Sie hinterließ auch einige Klavierstücke, die das Salonhaft-Virtuose nicht überschreiten. Die Klavierkomposition "Introduction, Variations & Rondo", die sie ihrem Onkel J. Speerli widmete, befindet sich im FMF (Frauen Musik Forum) in Bern.
Isolde Weiermüller-Backes
Letzte Änderung am 17. April 2005 | 4 |
Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. Uwe Bäsel
Lehre
- Maschinenelemente
- Getriebetechnik I
- Getriebetechnik II
Publikationen
Hier finden Sie eine Aufzählung von Publikationen,
sowie eine Liste mit betreuten Graduierungsarbeiten im pdf-Format.
Forschung
Zufällige Sehnen und Punktabstände in regulären Polygonen
Das Java-Programm PolygonV111.jar simuliert
- zufällige Sehnen sowie
- Paare von gleichverteilten und unabhängigen Zufallspunkten
in regulären Polygonen mit Umkreisradius gleich eins. Für die simulierten Sehnenlängen und Punktabstände werden die jeweiligen Dichte- und Verteilungsfunktionen bestimmt und mit den analytisch ermittelten Funktionen (siehe [1]) verglichen. Praktische Anwendungen gibt es u.a. bei der Auslegung von Mobilfunknetzen. Das Programm ist eine studentische Arbeit der M.Eng.-Studenten Martin Achtelstädter und Tobias M. Hübener. Betreuer: Prof. Bäsel, Prof. Scholz.
Dateidownload im jar-Format
Random chords and point distances in regular polygons
The Java program PolygonV111.jar simulates
- random chords and pairs of two uniformly and
- independently distributed random points
in regular polygons with circumscribed circle of radius equal to one, and determines the density and distribution functions of the simulated chord lengths and point distances. These functions are compared with the respective functions obtained analytically in [1]. Applications are to be found in telecommunication networks. The program is student work of the M.Eng. students Martin Achtelstädter and Tobias M. Hübener. Supervision: Prof. Bäsel, Prof. Scholz
[1] U. Bäsel: Random chords and point distances in regular polygons, Acta Math. Univ. Comenianae, Vol. LXXXIII, 1 (2014), pp. 1-18.
Getriebetechnik – Bewegung einer Ebene
Die ebene Bewegung einer Ebene kann dadurch erzeugt werden, dass ein Punkt der Ebene auf einer festen Kurve geführt wird und gleichzeitig eine fest mit der Ebene verbundene Kurve durch einen festen Punkt gleitet. Im gezeigten Beispiel ist die bewegliche Ebene grün gefärbt. Ein Endpunkt der grünen Strecke bewegt sich auf einer Kreisbahn. Die grüne Kurve gleitet durch den festen roten Punkt auf der positiven x-Achse. Die gleiche Bewegung erhält man durch Abrollen des grünen Kreises auf der Innenseite des roten Kreises.
Mechanism Theory – Motion of a plane
The plane motion of a plane may be generated by moving a point of the plane along a fixed curve and simultaneous sliding of a curve rigidly connected to the plane through a fixed point. In the shown example the moving plane is coloured green. One endpoint of the green line segment moves along a circular path. The green curve slides through the red point on the positive x-axis. One gets the same motion by rolling of the green circle inside the red circle.
Doppelschwinge als Geradführungsgetriebe
Die Animation zeigt ein Gelenkviereck (Doppelschwinge) als Geradführungsgetriebe, wie es bei Wippdrehkranen eingesetzt wird. Das Modell, nach dem die Animation erstellt wurde, befindet sich in der Getriebesammlung des Fachgebiets Maschinenelemente und Getriebetechnik der HTWK Leipzig This animation shows a four bar linkage (double rocker) as straight line mechanism. Such linkages are used in level luffing cranes. The original model is part of the mechanism collection of the chair in machine elements and mechanism theory at the HTWK Leipzig. | 4 |
Resources. In diesem wiederum befindet sich für jede unterstützte Sprache ein weiteres Verzeichnis. Dieses ist benannt nach dem Land, für das diese Sprache gilt. Dabei ist die Schreibweise zu benutzen, die das Kommand
*Countiesausgibt. Für deutsche Ressourcen würde das Verzeichnis also
Germanyheißen, für englische Ressourcen
UK. Letzteres Verzeichnis (also
UK) muß immer vorhanden sein, da es die Wahl von ResFind darstellt, wenn keine passende Sprache gefunden wurde. Eine typische Verzeichnisstruktur sieht so aus:
Also: alle vom Programm geladenen Dateien werden über die Pfadvariable aufgerufen. Beispiele für verschiedene Umgebungen findest Du hier.
!Run-Datei und in der
!Help-Datei aufgerufen, bevor sprachabhängige Ressourcen benutzt werden. Als Parameter wird der Name des Programms angegeben. Daraus konstruiert ResFind dann die Pfadvariable sowie eine Variable zur Verwendung mit der Acorn-Toolbox, die leider keine Angabe einer Pfadvariable in der Initialisierungsroutine erlaubt. Weitere Hinweise zur Toolbox findest Du hier.
Ein typischer Aufruf, wobei vorausgesetzt wird, daß sich ResFind im
Resources-Verzeichnis wie in der Abbildung befindet, sieht so aus:
Run <program$Dir>.Resources.ResFind program
program ist dabei durch den Programmnamen zu ersetzen. Als Ergebnis erhält man zwei Variablen gesetzt:
Set programRes$Path <program$Dir>.Resources.Germany.,<program$Dir>.
Set programRes$Dir <program$Dir>.Resources.Gemany
wobei
Germany natürlich durch die jeweil am besten passende Sprache ersetzt wird. Immer dran denken:
UK ist default, muß also immer vorhanden sein. Die zweite Variable ist die für die Toolbox zu verwendende.
© 1998-2001 Olaf Krumnow und Herbert zur Nedden | 4 |
Pechschwarze Wolken ziehen am Horizont auf. Ein Flugzeug fliegt in das Gewitter hinein, als plötzlich ein greller Lichtstreifen den Himmel durchzuckt. Flugzeuge, die Schlechtwetterfronten passieren müssen, sind keine Seltenheit.
Mit Kunststoffen vermischt können diese oberflächenmodifizierten Kohlenstoff-Nanoröhren beispielsweise den Blitzschutz von Flugzeugen verbessern. © Fraunhofer IFAM
Dabei lauert stets die Gefahr: Blitze. Zwar versuchen Flugzeughersteller, ihre Maschinen gegen Blitzeinschläge zu schützen, aber selbst an Flugzeugen aus Aluminium geht ein Einschlag nicht immer spurlos vorüber. Noch problematischer wird es, wenn Polymerbauteile eingesetzt werden, um Gewicht zu sparen. Dazu gehören vor allem kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK). Diese leiten elektrischen Strom schlechter als Aluminium.
Am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen haben Forscher nun ein Verfahren für die Herstellung neuer Werkstoffe entwickelt, das Flugzeuge vor Blitzeinschlägen besser schützen soll. Dabei setzen sie auf die einzigartigen Materialeigenschaften von Kohlenstoff-Nanoröhren, kurz CNTs (Carbon Nanotubes). Sie zeichnen sich durch eine besonders hohe Festigkeit und elektrische Leitfähigkeit aus. Um diese Eigenschaften auf CFK zu übertragen, vermischen die Wissenschaftler die Nanopartikel mit dem Kunststoff. »Indem wir Kleinstpartikel in Kunststoffe einrühren, können wir die Materialeigenschaften des Materials enorm erweitern«, sagt Dr. Uwe Lommatzsch, Projektleiter am IFAM. Dazu gehört neben einer optimierten elektrischen Leitfähigkeit durch CNTs beispielsweise auch eine verbesserte Wärmeableitung durch Metallpartikel.
Der Clou an der Methode ist der Vermischungsprozess: »Die Mikro- oder Nanopartikel müssen sehr homogen und mitunter sehr dicht mit dem Polymer verbunden werden«, erklärt Lommatzsch. Dazu nutzen die Wissenschaftler die Plasmatechnologie: Mit einem Atmosphärenplasma verändern sie die Oberfläche der Partikel derart, dass sie sich chemisch leichter mit dem Polymer verbinden. Eine gepulste Entladung sorgt in einer Reaktionskammer dafür, dass ein reaktives Gas entsteht. »In dieses Atmosphärenplasma sprüht man die Partikel, etwa die Nanoröhrchen, hinein«, erläutert sein Kollege, Dr. Jörg Ihde. Anschließend fallen die Partikel gleich in das jeweilige Lösungsmittel, das für die Weiterverarbeitung des Polymers verwendet werden kann. Nur wenige Sekunden dauert dieser Prozess – ein Vorteil, denn früher hat man CNTs meist nasschemisch in einem Säurebad aufbereitet. Das dauerte Stunden bis Tage, und die Abfallmengen sowie der Verbrauch an Chemikalien waren wesentlich höher.
Neben den verbesserten kohlenstofffaserverstärkten Kunstoffen für den Flugzeugbau haben die IFAM-Forscher gleich mehrere Anwendungen im Visier: »Wir können zum Beispiel die Wärmeableitung von elektrischen Bauelementen erhöhen, indem wir Metallpartikel aus Kupfer oder Aluminium im Plasma elektrisch isolierend beschichten und dann in ein Polymer einrühren«.
Dieses kann man auf das elektronische Bauteil drucken, sodass die Wärme direkt abgeführt wird. »Überhitzte Elemente sind in der Elektronikbranche ein sehr großes Problem«, so Ihde. Auch elektromagnetische Verluste können die Forscher reduzieren, indem sie weichmagnetische Partikel wie Eisen in diesem Plasmaprozess beschichten und dann Kunststoffen beimengen.
In Elektromotoren verbaut, verringern sie Wirbelstromverluste, und sorgen damit für einen erhöhten Wirkungsgrad und eine längere Lebensdauer. Die Experten zeigen oberflächenmodifizierte Kohlenstoff-Nanoröhren, die sich durch eine stark verbesserte Mischbarkeit mit Lösungsmitteln auszeichnen, vom 27. Oktober bis 3. November auf der Messe K in Düsseldorf (Halle 3, Stand E91).
Dr. Uwe Lommatzsch | Fraunhofer Mediendienst
Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2010/10/kunstoff-nanopartikel.jsp
Weitere Berichte zu: > ALUMINIUM > Angewandte Materialforschung > Atmosphärenplasma > CFK > CNTs > IFAM > Kohlenstoff-Nanoröhre > Kunststoff > Leitfähigkeit > Lösungsmittel > Materialeigenschaft > Metallpartikel > Nanopartikel > Partikel > Polymere > Wärmeableitung
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19.10.2017 | Ruhr-Universität Bochum
Seit dreißig Jahren gibt eine bestimmte Uranverbindung der Forschung Rätsel auf. Obwohl die Kristallstruktur einfach ist, versteht niemand, was beim Abkühlen unter eine bestimmte Temperatur genau passiert. Offenbar entsteht eine so genannte "versteckte Ordnung", deren Natur völlig unklar ist. Nun haben Physiker erstmals diese versteckte Ordnung näher charakterisiert und auf mikroskopischer Skala untersucht. Dazu nutzten sie den Hochfeldmagneten am HZB, der Neutronenexperimente unter extrem hohen magnetischen Feldern ermöglicht.
Kristalle aus den Elementen Uran, Ruthenium, Rhodium und Silizium haben eine geometrisch einfache Struktur und sollten keine Geheimnisse mehr bergen. Doch das...
Sonnenlicht, das von Solarzellen reflektiert wird, geht als ungenutzte Energie verloren. Die Flügel des Schmetterlings "Gewöhnliche Rose" (Pachliopta aristolochiae) zeichnen sich durch Nanostrukturen aus, kleinste Löcher, die Licht über ein breites Spektrum deutlich besser absorbieren als glatte Oberflächen. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, diese Nanostrukturen auf Solarzellen zu übertragen und deren Licht-Absorptionsrate so um bis zu 200 Prozent zu steigern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler nun im Fachmagazin Science Advances. DOI: 10.1126/sciadv.1700232
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Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
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Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
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19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
20.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
20.10.2017 | Ökologie Umwelt- Naturschutz
20.10.2017 | Förderungen Preise | 4 |
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Reise zu
den Hütern der Elemente
Der Besuch im Elfenland vermittelte
einen allgemeinen Überblick über die Welt der Naturgeister. Die Reise zu den
Hütern der Elemente ermöglicht nun eine detaillierte Betrachtung.
Die Hüter der Erde nennt man Gnome. Dies ist ein Sammelbegriff für Erdgeister
oder das kleine Volk. Zu ihnen gehören Zwerge, Dämmerelben, Kobolde,
Heinzelmännchen, Bergmännchen, Wichtelmänner, Trolle, Faune, Dryaden und
Irrwische, aber auch die Baum- und Waldelfen sowie die Blumen- und Feldfeen.
Ihre Aktivitäten werden von einem höherentwickelten Wesen überwacht; der
traditionelle Name für dieses Wesen ist "König". Dieser Herrscher wird nicht
gewählt, sondern wächst durch sein Wissen und seine Autorität in diese Aufgabe
hinein. Der König der Gnome heißt Ghob.
Die Erdgeister variieren in ihrer Bezeichnung ebenso wie in Form und Gestalt.
Allen gemeinsam ist die Tatsache, daß sie "erdig" sind, altern und im Feuer
brennen. Ihre Hautfarbe ist meistens bräunlich, gräulich oder gelblich. Es
sollen aber auch schon grüne und schwarze Gnome gesichtet worden sein. Weitere
typische Merkmale sind die Knollennase, ihre Wohlbeleibtheit und abstehende
Ohren. Die männlichen ihrer Spezies haben außerdem einen langen, meist grauen
Bart. Die bevorzugten Farben ihrer Kleidung sind Rot, Grün und Braun und ohne
Zipfelmütze wurde noch nie ein Gnom gesehen.
Gnome hüten die Schätze der Erde. Zu ihren Tätigkeiten gehört weiterhin, die
Entwicklung von Gesteinen, Mineralien und Kristallen zu fördern. Sie schützen
Pflanzen, Blumen und Bäume und wecken deren Lebenskräfte erneut in jedem
Frühjahr. Sie werden als Vermittler zwischen dem Erdreich und den Pflanzen
gesehen. An Orten wo diese Wesen getanzt haben, ist die Erde besonders fruchtbar
und das Gras wächst saftiger und grüner als anderswo. Da sie der Heilkunde
mächtig sind, gehört zu ihrem Aufgabengebiet auch die Pflege und Heilung von
kranken und schwachen Tieren. Sie beschützen Wald- und Weidetiere und bewahren
diese vor drohendem Unheil. Auch sind sie in magischen Künsten bewandert und
können sich mittels Tarnkappe unsichtbar machen.
Elfen und Feen werden ebenfalls dem Element Erde zugeordnet. Sie gelten als die
mit Abstand schönsten und zartesten Erscheinungen im Feenreich. Ihre
vielfältigen Aufgaben stehen im direkten Zusammenhang mit der jeweiligen Blume,
für die sie zuständig sind. Sie gestalten die Farbe und Form der Pflanze, helfen
beim Wachstum und verströmen ihren Duft. Das eine Rose auch noch nach dem
Pflücken blüht, ist der unermüdlichen Arbeit der Blumenfee anzurechnen. Stirbt
die Blume, stirbt auch meistens die dazugehörige Fee. Jede Blumenfee wirkt durch
ihre eigene Energie und ihre persönliche Art. Sich auf ein solches Wesen
einzulassen bedeutet, sich der schöpferischen Vielfalt von Mutter Natur zu
öffnen.
Erdgeister sind auch dazu da, den physischen Körper des Menschen zu erhalten.
Wenn die Verbindung zu unserem persönlichen Gnom gestört ist, besteht die Gefahr
"abzuheben". Wir verlieren uns in Phantasiewelten und Träumereien. Dann ist es
höchste Zeit für eine Begegnung mit diesem Wesen. Krafttanken und lange
Spaziergänge in freier Natur helfen uns, auf den Boden der Tatsachen
zurückzukehren.
Die Hüter des Wassers bezeichnet man als Undinen. Sie sind überall dort zu
finden, wo es plätschert. Regentropfen, Pfützen, Tümpel, Teiche, Quellen, Bäche,
Flüsse und die Weltmeere sind ihr Lebensraum. Jedes Rinnsal birgt die Aktivität
einer Undine. Zu ihnen gehören die Wassermänner, Necker, Nixen, Nymphen, Najaden
und Nereiden. Sie sind ebenfalls sterblich, aber zäher und ausdauernder als die
Gnome. Ihr König ist Niksa.
Da es im Reich des Elementes Wasser die unterschiedlichsten Wesen gibt, läßt
sich keine allgemeingültige Aussage über ihr Aussehen machen. Sie können so
winzig wie ein Regentropfen sein, aber auch die Größe und Form der gesamten
Wasserfläche annehmen. Schönheit und Kleidung aus grüner oder blauer Substanz
sind wohl die einzigen Gemeinsamkeiten der meisten Wassergeister. Zu ihren
Aufgaben gehört die Belebung aller Gewässer. Wasserpflanzen, Fische und sonstige
Meerestiere stehen unter ihrem Schutz. Kleine Undinen sind meist sehr übermütig
und treiben ihren Schabernack mit Fischern und Seeleuten. Auch wird berichtet,
daß Undinen eitel sind und sich üppig mit Perlen, Muscheln und Blütenkränzen
schmücken.
Für Quellen und Brunnen sind die Nymphen (altgriechisch "Braut" oder "Mädchen")
zuständig. Sie werden als zauberhafte, liebliche, sanftmütige Wesen beschrieben
und sind halb Frau und halb Fisch. Sie sind zauberkundig und haben Einblick in
die Zukunft der Menschen.
In Teichen, Seen und Flüssen leben die Wassermänner, normalerweise sind sie sehr
alt. Ihr äußerliches Merkmal sind lange grüne Haare und gelegentlich sogar grüne
Zähne. Von ihnen weiß man, daß sie die Seelen der Ertrunkenen in Töpfen gefangen
halten. Sie besitzen ebenfalls magische Kräfte und können ihr äußeres
Erscheinungsbild beliebig verändern.
In den Tiefen des Meeres leben sie Nereiden, die Töchter des altgriechischen
Gottes Nereus. Ihr Oberkörper ist weiblich, wogegen der Unterleib in einer
Fischflosse endet. Sie gelten als Schutzgeister der Kapitäne und Matrosen, da
sie Menschen gegenüber sehr hilfreich sind.
Legendär ist der betörend süße Gesang der Sirenen, deren Musik aus anderen
Sphären kommt und selbst die standhaftesten Männer verzaubert. Wer ihrem Gesang
erliegt, ist für immer verloren.
Die Najaden sind besonders hübsche, den Menschen freundlich gesinnte
Wassergeister. Ihre heilkundigen Fähigkeiten verhelfen Mensch und Tier zur
Fruchtbarkeit.
Nixen (althochdeutsch nicchessa = "Wasserfrau") bewohnen stille Berg- oder
Waldseen. Sie werden als graziöse weibliche Wesen von großem Liebreiz
beschrieben. Ihr kindliches, fröhliches Naturell ist ein weiteres Merkmal. Sie
wohnen in Familienverbänden und ihre Lebenserwartung wird auf 50 bis 70 Jahre
geschätzt.
Das Wasserelement ist seit jeher ein beliebter Weg für die Reise ins Feenreich.
Wasser und das dazugehörige Ufer sind Schnittstellen zwischen den Welten und der
Übertritt ist dort am einfachsten.
"Undine" wurde wahrscheinlich von dem lateinischen Wort unda abgeleitet und
bedeutet Welle oder Woge. Wellen wühlen auf und symbolisieren die Veränderung
oder Verwandlung. Undinen sind die Naturgeister, die Zugang zur Emotionalität
der Menschen haben. Emotionaler Wellengang läßt sensible Menschen oft in Tränen
ausbrechen. Über solche Naturen sagt man, daß sie Nahe am Wasser gebaut haben.
Unsere persönliche Undine hilft uns, die Funktionen der Körperflüssigkeiten
(Blut, Lymphe, Schweiß, Tränen) zu steuern. Eine geschwächte Verbindung zu
unserem Wassergeist bedeutet meist, Probleme auf der emotionalen und psychischen
Ebene. Ein Ausdruck für das gestörte Verhältnis ist häufig ein Mangel an
Sympathie und Mitgefühl anderen Menschen und sonstigen Lebewesen gegenüber.
Meditation und alle Aktivitäten am und im Wasser gewährleisten die Verbindung
zur persönlichen Undine.
Sylphen sind die Hüter der Luft und entsprechen am ehesten unserer Vorstellung
von Engeln oder Feen. Ihre Energie zeigt sich ebenso in der kleinsten Brise wie
im mächtigsten Sturm. Ständig in Bewegung, reisen sie mit dem Wind. Zu ihrer
Gattung gehören die Lichtelben, Sturmgeister und Devas. Paralda nennt sich ihr
König.
Obwohl der Körper der Luftgeister menschenähnliche Gestalt hat, gelten diese
Wesen als asexuell. Durch ihre Dynamik wirken sie jugendlich. Da sie Flügel
besitzen und strahlendes Licht aussenden, werden sie oft mit Engeln verwechselt.
Ihre Kleider erinnern an wehende Schleier und ihre Aura versprüht Glück und
Freude. Anders als die Hüter der anderen Elemente sind sie frei und ungebunden
und dadurch überall zu finden.
Zu ihren Aufgaben gehört die Überwachung des Luftraumes. Die Bewegung des Windes
und der Wolken unterliegt ihrer Obhut. Die Sylphen gelten als die reinsten
Naturwesen und bestechen durch große geistige Reife. Sie sind als die Träger der
kosmischen Liebe bekannt. Die Hüter der Luft schenken Inspiration im Alltag und
fühlen sich von künstlerischen Menschen stark angezogen. Sie rütteln
eingefahrene Gewohnheiten auf und dulden keine Trägheit. Sie umsorgen traurige
und kranke Menschen und erhellen deren Leben. Auch als Begleiter der
verstorbenen Seelen werden sie eingesetzt. Der Schutzgeist einer Hexe oder eines
Magiers gehört häufig zu der Gattung der Sylphen. Sie kommunizieren auf der
Gedankenebene.
Mit den Sturmgeistern dagegen, ist nicht besonders gut Kirschen essen. Sie sind
wild und ungezähmt, außerdem gilt ihr ganzes Ansinnen dem Zerstören. Dunkle
Wolken sind ihr Element. Außer Rand und Band toben sie mit den Wirbelstürmen,
denn ihre Leidenschaft ist die Verwüstung.
Auf der physischen Ebene macht sich die persönliche Sylphe um die Atmung und die
Funktion der Lungen verdient. Sylphen wirken sich zudem auf unsere mentalen
Fähigkeiten aus. Ein guter Kontakt zur Sylphe erleichtert das Lernen erheblich.
Eine zu starke Verbindung jedoch, kann zu einem überaktiven Geist führen. Ein
überstrapaziertes Nervenkostüm gipfelt oft in Fanatismus oder Exzentrizität.
Auch hier kann die Meditation ausgleichend wirken.
Salamander, die Hüter des Feuers, sind überall dort anzutreffen wo eine Flamme
züngelt. Sie sind zuständig für Feuer, Hitze, Blitze, Explosionen und Vulkane.
Ihr Name wird mit der spanischen Universität Salamanca in Verbindung gebracht,
weil dort alchemistische Feuerstudien betrieben wurden. Es besteht kein
Zusammenhang zu den echsenähnlichen Amphibien. Die Feuergeister gelten als
besonders mächtige und willensstarke Wesen, denen auch die Licht- und Feuerfeen
angehören. Ihr König hört auf den Namen Djinn.
Salamander haben die Befähigung, in verschiedener Gestalt aufzutreten. Sie
werden oft als Würmer, Schlangen oder Drachen gesehen, die sich in den Flammen
um sich selbst drehen. Bei etlichen Feuerwesen wurden Flügel beobachtet.
Meistens haben sie rote Haare, tragen rote Kleidung und wirken stolz und
unnahbar. Mit Vermutungen zu ihren Ausmaßen sollte man jedoch vorsichtig sein.
Ihre Größe entspricht nicht selten der Dimension des Feuerherdes. Es sind
unruhige, nicht ortsgebundene Wesen, mit Ausnahme jener, die festen
Feuersbrünsten (z.B. Vulkanen) angehören. Die Rhythmen von loderndem Feuer und
Hitze ziehen sie magisch an. Deshalb sind Kerzenflammen und Kaminfeuer
wundervolle Begegnungsorte, um sich mit einem Salamander einzulassen. Mit
Blitzen bringen sie das Feuer zur Erde und tanzen mit Wonne und wilder
Leidenschaft auf jeder Waberlohe. Sie nehmen die Sommerhitze auf und zehren in
den Wintermonaten davon. Da Feuer sowohl destruktiv als auch kreativ ist, sind
die Feuergeister im Umgang mit den Menschen sehr zurückhaltend. Auch ihr
Interesse an uns soll angeblich sehr gering sein. Trotzdem sind sie immer in der
Nähe menschlicher Gezüngel zu finden, egal ob es sich dabei um physische oder
psychische Feuer handelt.
Der persönliche Salamander unterstützt den Kreislauf, regelt den Stoffwechsel
und sorgt für die richtige Körpertemperatur. Ein gutes Verhältnis zum eigenen
Feuergeist garantiert Lebenskraft und Willensstärke. Pläne und Träume bleiben
durch ihn lebendig. Er sorgt für hohe Spiritualität und regen geistigen
Austausch. Auch die sexuelle Hitze bleibt am lodern. Salamander haben mit
Wandlungs- und Reifeprozessen zu tun. Sie schenken Mut zur individuellen
Veränderung und fördern die eigene Entwicklung. Eine schlechte Verbindung zum
persönlichen Feuerwesen drückt sich durch fehlenden Glauben, wachsenden
Pessimismus und Energiemangel aus.
Unser Salamander wird uns helfen, das innere Feuer zu schüren. Er stärkt unsere
Aura und hilft uns, die spirituellen und magischen Momente in unserem Leben zu
erkennen. Kerzenmeditation kann helfen, mit dem persönlichen Feuerwesen Kontakt
aufzunehmen.
Es ist von Vorteil für das persönliche Wohlbefinden, sich mit der Natur und
ihren Geistwesen zu verbünden. Nur wer die Hüter der Elemente achtet, wird auch
ein gutes Verhältnis zu seinem eigenen Körper entwickeln. Die Möglichkeiten der
Begegnung mit den Wesen der anderen Welt schwinden allerdings in dem Maße, in
dem man sich von der Natur entfernt. Um ein magisches Leben führen zu können,
braucht man die Bereitschaft, die verzauberten Welten der Kindheit neu entstehen
zu lassen.
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Bachelorarbeit, 2016
39 Seiten, Note: 2,0
1. Einleitung
2. Beschreibung
3. Interpretation & Datierung mittels stilistischer Einordnung
4. Historische Einordnung
5. Bedeutung und Aufstellungskontext
6. Wahrheitsgehalt der Kampfdarstellung
7. Zusammenfassung
I. Abbildungen
II. Literaturverzeichnis
III. Abbildungsverzeichnis
Die Bildhauerei ist die Kunst, imaginäre oder tatsächliche Objekte in festen Materialien drei-dimensional darzustellen. Sie lässt sich bzgl. des plastischen Repertoires in die zwei Bereiche Relief- / Rundplastik sowie Skulptur einteilen. Beim Relief wird je nach plastischer Erhaben-heit spezifiziert und in die Kategorien Flach-, Halb- oder Hochrelief zugeordnet. Die griechische Kunst weist eine besonders hohe und repräsentative Anzahl an Reliefs auf, vor allem als waagerechtes Stilelement, dem Fries, an Tempeln und Grabanlagen.[1]
Das sog. Reiterrelief Albani mit Reiter und gestürztem Krieger (Abb. A & Abb. B.) zeigt eine bergige Landschaft, in der ein junger Mann vor seinem sich aufbäumenden Pferd steht und mit dem rechten Arm gegen einen zu seinen Füßen liegenden Mann zum sogenannten Todeshieb ausholt.
Es handelt sich um ein Halbrelief, da einige Elemente eine größere Erhabenheit aufweisen, in ihrer räumlichen Ausdehnung aber hinter dem tatsächlichen Volumen der realen Gegeben-heiten zurückbleiben. Das Relief ist aus weißem Pentelischen Marmor[2], zur damaligen Zeit ein beliebtes Bau- und Dekorationsgestein von dem Berg Pendeli (Attika) nordöstlich von Athen.
Die Maße des Reliefs betragen in der Breite 227 cm, in der Höhe 182,5 cm und in der Tiefe 20 cm. Damit zählt es zu den größeren Reliefs jener klassischen Zeit.[3]
Aktuell befindet es sich in der Sammlung der Villa Albani in Rom (Inv.-Nr. 985). Die Villa umfasst neben dem eigentlichen Gebäude einen in italienischem Stil angelegten Garten mit zahlreichen Brunnen und weiteren, kleineren Gebäuden. Das Hauptgebäude enthält viele kleine bis große Zimmer, die jeweils unterschiedliche Bezeichnungen tragen. In dem museumsähnlichen Mars Zimmer ist das Relief in die Wand eingelassen.
Die Villa ist Privateigentum der Familie Torlonia und der Öffentlichkeit nur eingeschränkt und auf Einladung zugänglich.
Das Relief befindet sich nicht von jeher in Italien. Es thronte vermutlich ab der 2. Hälfte des 5. Jh. v. Chr. über einem Grab im "Demosion Sema", dem öffentlichen Friedhof von Athen. Es war vermutlich ein Polyandrion, ein Grab, das vielen gefallenen Soldaten gewidmet war.[4]
Es ist davon auszugehen, dass nach der Belagerung und Erstürmung von Athen durch den römischen Feldherrn Lucius Cornelius Sulla im Jahr 86 v. Chr. das Relief nach Italien überführt wurde.[5] Allein diese Annahme begründet bereits den erheblichen Wert des Reliefs, in materieller als auch in ideeller Hinsicht.
Erst im Jahr 1764 wurde das Relief durch Johann Joachim Winckelmann in den Weinbergen des Duca di Caserta in Rom auf dem Esquilin im Bereich der Gärten des Maecenas neu entdeckt.[6] Winckelmann war derart beeindruckt, dass er sich in einer Vielzahl von Briefen immer wieder auf dieses bezog und verschiedene Thesen über seine Entstehung und Zweckbestimmung aufstellte.
Auch in aktueller Zeit wird das Albani Relief unter Archäologen kontrovers diskutiert, wobei jedoch Winckelmanns Thesen inzwischen weitestgehend verworfen und neue Thesen auf der Grundlage der verwendeten stilistischen und dekorativen Mittel aufgestellt wurden.
Da das Relief im Vergleich zu anderen der klassischen Zeit recht groß ist, ein spezielles Motiv aufweist und nach Rom "geraubt" wurde, macht es dies für die Wissenschaft äußerst interessant und erforschenswert.
Die vorliegende Arbeit soll die bisherigen Erkenntnisse über das Relief zusammenfassen und ausgewählte Thesen nach aktuellem Forschungsstand analysieren und bewerten.
Am Anfang steht die Beschreibung des Reliefs mit seinem Erhaltungszustand auf der Grundlage des Originals. Es folgt die Interpretation und Datierung mittels stilistischer Einordnung. Hierzu werden zwei Vergleichsreliefs (Grabmal des Dexileos, Chalandri Relief) sowie das Parthenon herangezogen. Um seine Entstehung zeitlich einzugrenzen, folgt die historische Einordnung, welche sich vor allem auf die im Relief gezeigte Felswand bezieht, auf deren Grundlage zwei Thesen zur Historie aufgestellt wurden.
Anschließend wird die daraus resultierende Bedeutung sowie der Aufstellungskontext, in den das Relief eingeordnet werden muss, erörtert.
Es folgt die Analyse des Wahrheitsgehaltes der dargestellten Szene. Hierbei wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Szene das tatsächliche Leben eines Soldaten in der Antike widerspiegelt. Abschließend werden die herausgearbeiteten Feststellungen prägnant zusammengefasst. Es wird darüber hinaus festgestellt, welche Bedeutung dem Relief damals, wie auch heute zugesprochen werden kann und inwieweit sich der heutige Archäologe in Analyse und Thematik festlegen kann.
Auch wenn Winckelmann sehr umfangreich über das Relief berichtete, bilden seine Arbeiten auf Grund neuerer Erkenntnisse nicht die Forschungsgrundlage. Diese bildet v. a. das Werk von Prof. Dr. Felix Pirson "Ansichten des Krieges" von 2014 sowie die 1992 erschienenen "Andres Agathoi-Studien zum Realitätsgehalt der Bewaffnung attischer Krieger auf Denkmälern klassischer Zeit" von Prof. Dr. Thomas Schäfer.
Das Relief befindet sich in einer guten Erhaltung. Leichte Verwitterungsspuren sind groß-flächig vorhanden. Trotz der Beschädigungen ist die Darstellung gut zu erkennen. Sie zeigt einen griechischen Soldaten, der von seinem galoppierenden Pferd abgesprungen ist. Mit der Linken hält er die (fehlenden) Zügel, während er den rechten Arm nach oben richtet, um zum Schlag gegen den am Boden liegenden defensiven Gegner auszuholen. Die linke Seite oberhalb des Unterlegenen und oberhalb des Pferdeschweifes zeigt eine bergige Landschaft.
Zahlreiche Beschädigungen in Form von Abplatzungen befinden sich an der Hüftpartie des aufrecht stehenden Mannes. Teile seiner Hände und seines ausgestreckten linken Unterarms sind abgeplatzt, während der linke Oberarm aus den Originalteilen wieder zusammengesetzt wurde. Ergänzungen wurden an der Kalotte und der Nase vorgenommen. Zusätzlich fehlt ihm ab Höhe der Kniescheibe der linke Unterschenkel. Von seinem Gegner fehlen Teile des rechten Unterarmes sowie beide Beine. Aufgrund verbleibender Spuren ist sein linkes, angewinkeltes Bein mit Ober- und Unterschenkel als Kontur noch deutlich erkennbar. Das Pferd weist Beschädigungen an den Vorderbeinen und Hufen auf. Ergänzt wurde es im Bereich des Nasenrückens sowie des rechten Ohrs. Desweitern wurde das in mehrere Stücke zersprungene rechte Auge wieder zusammengesetzt. Zusätzlich wurde eine schmale Rand-zone zum Rahmen hin ergänzt. Mehrere Ausbesserungen aus Marmor befinden sich im Reliefhintergrund unter dem Pferdemaul, eine größere Partie unterhalb des Pferdebauches und in der linken oberen Ecke. Insgesamt ist das Relief mit zahlreichen Bohrlöchern versehen, so beispielsweise an den Händen und dem linken Unterarm des Stehenden, in der Hüfte und dem Schenkel des Gestürzten sowie in den Vorderbeinen des Pferdes.[7]
Der in der Vorderansicht dargestellte Angreifer muss gerade vom Pferd gesprungen sein. Sein Mantel befindet sich noch in der Abwärtsbewegung. Seine leicht gebeugten Beine hat er mehr als schulterbreit positioniert. Er befindet sich so in einer sehr stabilen Position. Sein gesamter Körper steht unter Anspannung, erkennbar durch die angespannte Muskulatur seines Ober-körpers. Sein aufgerichteter Körper streckt sich nach oben, verlängert durch den nach oben geführten rechten Arm, wobei der Unterarm im 90° Winkel über den Kopf nach hinten gebeugt ist. Die Handreste deuten auf eine geschlossene Hand hin. Der linke Arm befindet sich ausgestreckt nach unten, vom Körper leicht weggestreckt. Die Handumrisse lassen auch hier vermuten, dass sie zu einer Faust geschlossen war. Der Kopf des Mannes ist im Seiten-profil dargestellt und neigt sich dem am Boden liegenden Gegner zu.
Die Körperbeschaffenheit des Angreifers ist idealisiert. Einige Akzentuierungen sind durch die Darstellung des Trizepses und des Aderverlaufs auf dem linken Unterarm gegeben. Seine Brustmuskulatur tritt dezent hervor und der Rippenbogen auf der rechten Seite ist minimal angedeutet. Er trägt einen Mantel und eine Exomis[8], eine von leichter Infanterie oder unter der Rüstung getragene Sonderform des Chitons. Das große Tuch ist nur links geschlossen, wodurch der rechte Arm mehr Bewegungsfreiheit hat.[9]
Der Mann trägt die Exomis bis knapp oberhalb der Kniescheibe. Um die Hüfte ist ein Gürtel mit einem mittig liegenden Knoten gebunden, über den die obere Schicht des Stoffes fällt. Diese zweite Schicht reicht ihm bis zur Schritthöhe. Insgesamt ist der Stoff aus einem leichten Material, erkennbar durch die starke Faltenbildung und die S-förmige Bewegung, mit der er die Beine des Mannes umspielt. Auch über der Brust besteht eine starke Faltenbildung, die sich zu dem Knoten des Gürtels hin verstärkt. Wegen der gestreckten Armhaltung ist der Stoff über der Brust gespannt. Da der Oberkörper zu erahnen ist, ist davon auszugehen, dass der Stoff nicht nur sehr zart, sondern auch blickdurchlässig ist.
Das Gesicht zeigt eine jugendliche Erscheinung ohne Altersmerkmale. Individuelle Akzentuierungen fehlen; es ist eine neutrale, unpersönlich gehaltene Arbeit. Das Gesicht verfügt über ein kräftiges Kinn und einen geschlossenen Mund, die Mundwinkel sind leicht nach unten gezogen. Das Auge liegt tief in der Höhle, umrandet von kräftigen Lidern, gerahmt mit einer schwungvollen Augenbraue. Der Blick richtet sich auf den am Boden liegenden Gegner. Auffällig ist, dass in dem Gesicht des Angreifers keine Emotionen widergegeben sind.
Die Haare sind schemenhaft ausgearbeitet, nur eine Partie über der Schläfe hebt sich ab. Da die Oberfläche gepickt und relativ grob ausgearbeitet ist, vermutete Thomas Schäfer, dass hier zu damaliger Zeit eine Art Kappe aus Metall oder Stuck ergänzt gewesen sein könnte.[10] In Frage würden entweder der Petasos oder der metallische böotische Helm kommen.[11] Während der Petasos, auch bekannt als thessalischer Hut, vielseitig Verwendung fand und als typisches Utensil in Verbindung mit einer Chlamys v. a. von jungen Männern getragen wurde, die sich damit hauptsächlich im Freien aufhielten, auf Reisen waren oder sich in der Reiterei betätigten,[12] steht der böotische Helm im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung der Kavallerie und wird damit zeitlich ab kurz nach Mitte des 5. Jh. v. Chr. datiert.[13] Schäfer erkannte in dem Bereich zwischen Faust und Ohr einen Übergang, der ihm als Beleg dafür diente, dass es sich um einen knappen böotischen Helm oder einen Petasos gehandelt haben könnte.[14] Bestätigt fühlte er sich darüber hinaus durch Bezüge zum Parthenonrelief, erbaut zwischen 447/6 v. Chr. und 433/2 v.Chr.[15], in dem die Reiterei ebenfalls mit Hüten dargestellt ist.[16] Mögliche Vergleiche befinden sich u.a. im Westfries, so auf der Platte W XIII (Abb. C), die einen Jüngling zeigt, der im Nacken einen Hut trägt.
Jedoch befinden sich unter den Archäologen auch Gegner seiner Theorie. Abgesehen von der recht frei interpretierten Vermutung aufgrund von fragmentarischen Darstellungen, halten Archäologen, so auch Prof. Dr. Bol, diese u. a. wegen des positionierten rechten Arms als unhaltbar. Der Platzmangel im Kopfbereich untermauert Bols Kritik einer Helmdarstellung.[17]
Das sichtbare Ohr des Angreifers wirkt im Vergleich zum Kopf etwas klein. Winckelmann beschreibt dieses in seinem Werk "Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati" als unproportional und gequetscht.[18] Er unternahm mehrere Deutungsansätze, welche jedoch in jüngeren Studien mehrfach kritisiert und weitestgehend verworfen wurden. So verglich er die Ohren mit denen des Herakles. Er vermutete, dass sie entweder aufgrund des von ihm praktizierten Faustkampfes und durch das Ringen deformiert wurden, oder dass sie im Sinne des spartanischen Brauchtums eingeschnitten waren. Für die zweite These gibt es jedoch abgesehen von Platons Protagora keine weiteren Anhaltspunkte[19].
Eine weitere Präsumtion Winckelmanns war, dass der dargestellte Pankratiast nicht Herakles, sondern Polydeukes gewesen sein könnte, der gerade in einem Racheakt Idas' Bruder Lynkeus tötet. Jedoch ergeben sich hier einige Ungereimtheiten. Das Pferd konnte vom ihm nicht in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden und wurde daher als Trophäe gedeutet. Ebenso ist untypisch, dass Polydeukes keine Baretta Conica trägt. Jedoch ist dies nicht ganz unwahrscheinlich, da sich auch andere Beispiele finden lassen, in denen er ohne den zylinderartigen Hut in Erscheinung tritt.[20] Insgesamt scheint das Relief im Laufe der Zeit sehr weitläufig interpretiert worden zu sein. In der Tat wirkt das Ohr im Verhältnis zum Kopf recht klein, jedoch stellt es kein Charakteristikum im Sinne eines anerkannten Attributes eines Boxers oder Ringkämpfers dar. Hierfür fehlen die notwendigen Verhärtungen und Schwellungen. Auch ist ein mythologischer Bezug infrage zu stellen, da auch hierfür keine entsprechenden Attribute oder Hinweise zu erkennen sind. Im Gegensatz zu der Heldensage, in der Lynkeus durch einen Speer getötet wird,[21] kann diese Waffe nicht in der Hand des Angreifers positioniert gewesen sein. Zum einen würde der Soldat aufgrund des Armverlaufes und der Handhaltung den Speer weit in die Ferne werfen und den direkt vor sich am Boden Liegenden verfehlen. Weiterhin ist das Relief nicht hoch genug für die Darstellung eines Speeres, da er aus dem Bild herausragen würde. Es muss sich folglich um eine Waffe gehandelt haben, die beim Nahkampf von Nutzen war.
Der am Boden befindliche Mann ist in einer fast schon liegenden Position dargestellt. Sein Oberkörper ist in einer leicht schrägen Frontsicht abgebildet. Das rechte Bein muss nach vorne gestreckt gewesen sein, während sein linkes angewinkelt in der Luft hing. Mit dem unteren Rücken befindet er sich bereits auf dem Boden liegend, sein rechter Arm dient ihm als Stütze gegen den Fall nach hinten. Den linken Arm hält er in Brusthöhe in einem 90° Winkel, mit der offenen Hand zum Gegner gewandt. Der massige Hals, akzentuiert durch den Kopfnicker, streckt sich zum Angreifer empor. Insgesamt ist der Mann sehr muskulös und trainiert, deutlich an seinen äußeren schrägen Bauchmuskeln sowie der Abbildung der Brust mit dem Seratus Anterior zu erkennen.
Auch er befindet sich in großer Kraftanstrengung, betont durch den hervor ragenden Deltamuskel. Er trägt einen Mantel, welcher auf seiner rechten Seite gebunden ist. Dieser gleitet ihm zu einem großen Teil in breiten Falten am Rücken herunter, während die linke Seite hochgerafft und um den Arm des Mannes geschlungen ist. Da der Arm unter dem Stoff zu definieren ist, muss es sich um ein leichteres Material handeln. Das Gesicht des Mannes ist im Seitenprofil dargestellt und frei von Altersmerkmalen. Er blickt seinen Angreifer direkt an und schafft so zwischen sich und dem Sieger eine besondere, zentrale Beziehungsebene. Auch er ist völlig emotionslos. Er hat den Mund leicht geöffnet, die Mundwinkel deuten nach unten. Sein dargestelltes linkes Auge ist umrandet von kräftigen Liedern und einer flachen Augenbraue. Die Nase ist lang, ein Nasenloch ist zu erkennen. Die Haare sind deutlicher ausgearbeitet als beim Gegenüber. Runde Locken zieren den Kopf und von der Haarspinne zieht sich eine Haarsträhne nach vorne. Sein rechtes Ohr liegt frei.
Im Hintergrund befindet sich ein Pferd im Seitenprofil, welches sich im Sprunggalopp befindet. Die tänzelnde Bewegung führt es nach rechts aus, weg vom Geschehen zwischen den beiden Männern. Seine Vorderbeine sind vom Boden gelöst und so verdichtet es seinen gesamten Körper. Es verfügt über ein äußerst muskulöses und sehr gepflegt Erscheinungsbild. Den Kopf hat es nach oben geworfen, das Maul ist aufgerissen, die Nüstern sind gebläht. Das Ohr ist nach hinten zum Geschehen gerichtet. Durch die Haltung ist ersichtlich, dass sich das Tier unter einer enormen Anspannung befindet.
Das Auge ist als Kugel ausgearbeitet und unter dem Oberlied eingebettet. Neben der scharf hervorstechenden Ganasche ist der Kopf durch verschiedene Sehnen und Muskeln akzentuiert. Die Mähne ist auf eine gleichmäßige Länge gestutzt, der Schopf fehlt. Der aus einer Vielzahl von Strähnen gebildete Schweif wird in einer S-förmigen Bewegung nach oben gestreckt. So wird das Geschehen mit der Felswand, die sich links am Rand hinter dem Schweif auftürmt und dem Relief den Eindruck weiterer Tiefe vermittelt, verbunden.
Betrachtet man die Teile im Verhältnis zum Ganzen, erkennt man, dass das Bild eine Geschichte erzählt. Trotz der dargestellten Bewegung wirkt das Bild in sich schlüssig, har-monisch und nicht überladen. Die Rollenverteilung ist klar, es gibt keinen Zweifel hin-sichtlich Über- und Unterlegenem. Die Akteure sind der stehende Angreifer und das Pferd. Sie verleihen dem Bild die Dynamik. Allerdings ist es nur das Pferd, das mit seinem geradezu gestressten Gesichtsausdruck dem Geschehen eine gewisse Dramatik verleiht. Es bildet einen geschickten Kontrast zu den Kämpfern, die in ihrer emotionslosen Darstellung surreal wirken. Ihre Mimik wirkt zu der tragischen Handlung unpassend. Bei einem solchen Kraftakt, wie ihn der Angreifer ausführt, wirkt ein geschlossener Mund eher unnatürlich. Daher sollte die Mimik als Ausdruck von Entschlossenheit und übermenschlicher Gleichgültigkeit gedeutet werden. Das Gesicht des Unterlegenen kann ebenfalls musisch interpretiert werden. Die Anspannung und das Bewusstsein über den gleich eintretenden Tod spiegeln sich im Gesichtsausdruck nicht wider. Er wirkt eher furchtlos und gefasst. Beide Gesichter wirken idealisiert und können somit künstlerisch weitläufig interpretiert zu werden.
Die Darstellung der Felswand setzt einen weiteren sehr gut gewählten Akzent, wodurch das Geschehen nach links eingerahmt und mit zusätzlicher Tiefe versehen wird.
Das Verhältnis des Kerns zur Oberfläche zeigt eine plastische und authentische Gestaltung. Der Künstler legte Wert auf eine realitätsnahe Darstellung der Bewegung, so beispielsweise erkennbar an der S-förmigen Saumbewegung des Chitons oder auch in der Widergabe des hochwehenden Mantels. Durch die Darstellung von Muskelanspannung und Körperdetails, welche die beiden Männer als körperlich ebenbürtig erscheinen lässt, wird auch die Anspannung, die das Relief prägt, deutlich spürbar.
Das Albani Relief weist mit dem zum Hieb ausholenden Arm des Soldaten ein für eine ganze Epoche geltendes charakteristisches Merkmal auf. Genau diese Haltung geht zurück auf die Tyrannenmörder Harmodios (Abb. D) und Aristogeiton, welche 514 v. Chr. Hipparch, den Bruder des Tyrannen Hippias, töteten.[22] Eine Statuengruppe der Tyrannenmörder, die in mehreren Kopien römischer Zeit überliefert sind, stand ursprünglich sogar auf der Agora, dem politischen Zentrum Athens. Die dortige Positionierung war außergewöhnlich, da man dort zuvor noch niemandem einen Platz gewidmet hatte. Aufgrund ihres herausragenden Verdienstes wurden sie als Wahrzeichen der attischen Freiheit dort öffentlich platziert.[23]
Auf der Athener Akropolis steht der Tempel der Stadtgöttin Pallas Athena Parthenos. In Auftrag gegeben von Perikles, einem bedeutsamen Politiker des 5. Jh. v. Chr., begannen die Bauarbeiten 447/6 v. Chr. und endeten 433/2 v.Chr.[24] Der Tempel wurde innen und außen mit feinen Bildhauerarbeiten in Marmor geschmückt. Die Außenwand der Cella zeigt in seinem Fries mit einer 160 Meter langen Darstellung die Panathenäen Prozession. Der Festzug beinhaltet eine vielfältige Darstellung von Personen, Göttern, Tieren und Fabelwesen.[25] An den Südmetopen befindet sich ein Motiv, welches sich in der Thematik dem Albani Relief annähert (Abb. E & F). Ein nackter Mann hockt in einer defensiven Haltung unter einem zum Schlag ausholenden Zentaur. Er stützt sich mit der rechten Hand am Boden ab, um mit dem Oberkörper nicht nach hinten zu kippen, während er mit dem linken Arm einen Schild empor hält, um sich gegen den Schlag zu schützen. Der Mann schaut emotionslos zum Zentauren hinauf. Es scheint, als hätte er sich mit seiner Situation und dem bevorstehenden Tod abge-funden. Der unbekleidete Zentaur befindet sich über dem Menschen. Sein Gesichtsausdruck ist ebenso emotionslos. Der Mund ist fest geschlossen und sein Blick fokussiert den Gegner. Das Hinterteil seines Pferdekörpers tänzelt, das menschliche Vorderteil ist thematisch identisch mit dem Angreifer im Albani Relief. Ober- und Unterarm befinden sich auch hier im 90° Winkel über seinem Kopf. Er ist zum tödlichen Schlag bereit. Diese spezifische Arm-haltung findet man in zahlreichen weiteren Darstellungen. Dass ausgerechnet das Motiv des Harmodios als Vorlage für die spätere Kunst gewählt wurde, lässt darauf schließen, dass die Verbreitung nicht ausschließlich aufgrund der prominenten Verbindung zustande kam, sondern aufgrund der symbolischen Aussagekraft überzeugte. Während Aristogeiton den Tyrannen ersticht, ist der Hieb des Harmodios, auch bekannt als Siegerhieb, die ausdrucksvollere Geste, welche bei eindeutigen Kampfverhältnissen angewandt wurde.[26] Das Motiv lässt keinen Zweifel in der Zuordnung des Über- und Unterlegenen, denn eine Wendung im Geschehen wäre unrealistisch. Die Wucht des Hiebes ist in seiner finalen Wirkung als ein Akt dargestellt und so zu verstehen. Da den Tyrannenmördern in Athen eine besondere Bedeutung zukam, war ihre Darstellung als selbstbewusste Verfechter der athenischen Demokratie, in der sie gegen die Tyrannei vorgingen, durchweg als positiv und vorbildlich zu interpretieren. Sie standen sinnbildlich für die Befreiung Athens und der damaligen Bevölkerung.[27] Der Hieb galt daher als etwas Finales: die bevorstehende Vernichtung des Gegners, der Sieg des Guten über das Böse. So war die Tyrannenmördergeste, trotz der in ihr widergegebenen Dramatik, positiv zu assoziieren. Mit dieser Verknüpfung eignete sich das Motiv auch für andere künstlerische Darstellungen, in denen ein kühnes Auftreten des ungestümen Angreifers dargestellt werden sollte. Peter Suter schreibt in "Das Harmodiosmotiv" "Das Harmodiosmotiv des attischen Ritters auf der Albanistele,…, stellt die todbereite Tat der Gefallenen auf die Ebene des Tyrannenmordes von Harmodios und Aristogeiton.".[28]
Gleichzeitig definiert diese Geste auch den Gegner, welcher entsprechend als Feind der Demokratie eliminiert werden muss. Letztendlich wird alles aus einer Momentaufnahme heraus erklärt, welche wie ein Schnappschuss wirkt.[29]
Wegen der Positionierung des Armes (Tyrannenmördergeste) ziehen einige Archäologen, darunter Fuchs und Suter selbst, Rückschlüsse auf die zeitliche Datierung des Albani Reliefs. Dass es sich um ein Motiv nach 477 v. Chr. handeln muss, erklären sie damit, dass die Armhaltung dicht am Kopf entlang führt und die Hand den Kopf direkt berührt, während sie vorher nur dicht am Kopf entlang geführt wurde.[30] Weiter beschreiben sie den Überlegenen mit Formen von "starren Achsen", in dem ansonsten lebendigen und verspielten Relief. Seine Arme seien "sperrige" und "altertümliche Elemente" und datieren daher in die ersten Jahre des peloponnesischen Krieges.[31] Diese genauere Datierung ist jedoch fraglich, da die "sperrige" Haltung und die starren Körperkonturen auch auf die idealisierte Nacktheit und Männlichkeit zurückgeführt werden können und sie in den hier später datierten Vergleichs-reliefs ebenfalls vorhanden sind.
Ebenfalls am Parthenon befindet sich im Westgiebel die Statue der Iris (Abb. G). Sie datiert 447/6 v. Chr. bis 433/2 v. Chr.[32] und spiegelt die Idealisierung von Nacktheit und Sexualität wider. Ihre Körperhaltung und die Darstellung des Chitons gleichen dem Angreifer im Albani Relief. Trotz ihrer nur fragmentarischen Erhaltung ist die geöffnete Beinhaltung offensichtlich. Das rechte Standbein ist leicht gebeugt nach vorne gesetzt, während sich das linke Spielbein nach hinten streckt. Sie befindet sich also in einer energischen Vorwärts-bewegung. Der Saum des Chitons weht S-förmig über ihre Oberschenkel und wirft dabei zahlreiche Falten. Auch der Überschlag des Tuches, welches mit einem Band befestigt ist, gleicht dem Angreifer im Albani Relief. Das Kleidungsstück spannt leicht über ihrer Brust. Es kommt in der Mitte zu einer starken Faltenbewegung zusammen, wobei der Stoff die Konturen ihrer Brust umspielt. Daher muss es sich auch hier um einen sehr leichten und transparenten Stoff handeln. Obwohl es sich um zwei unterschiedliche Geschlechter handelt, wurde bei beiden ein Gewand gewählt, welches gerade wegen seines Materials den Körper besonders betont und die Aufmerksamkeit auf ihn lenkt.
Schmeichelt das Gewand der Iris den weiblichen Formen, betont es im Albani Relief beim Angreifer die Muskeln und verstärkt so den Ausdruck von Kraft und Männlichkeit. Dies würde auch erklären, warum die Körper in der Vorderansicht dargestellt sind, die Gesichter jedoch nicht. Während die Blicke der beiden Männer direkt korrespondieren und so zuein-ander einen Bezug herstellen, wird der Körper in seiner makellosen Schönheit jeweils frontal dargestellt. Dieses griechische Ideal wird als Kalokagathia bezeichnet. Es vereint die körper-liche Schönheit mit einer moralischen und geistigen Vollkommenheit und schafft damit ein Ideal im Gesamten. Diese Art der Darstellung genoss v. a. in der Zeit der archaischen und klassischen Zeit eine hohe Wertschätzung, mit der sich vornehmlich die Adelswelt aus-zeichnete. Dabei genossen beide Qualitäten, die "Unsichtbaren", also die mentale Stärke und Intelligenz eines Menschen, sowie die "Sichtbaren", das Körperideal der damaligen Zeit, einen gleich hohen Stellenwert und korrespondierten miteinander.[33]
Der Sieger im Albani Relief, welcher physisch und psychisch mit sich im Einklang steht, sollte dementsprechend als eine insgesamt herausragende Persönlichkeit angesehen werden. Der Unterlegene ist hingegen nicht mit einem transparenten Chiton bekleidet, da er als Feind physisch und psychisch nicht auf eine Ebene mit dem attischen Krieger gestellt werden sollte. Der Künstler bewirkte so einen qualitativen Unterschied. Aber der unterlegene Feind sollte nicht unästhetisch oder träge erscheinen. Der zu Boden gebrachte Gegner sollte vielmehr dem Sieger körperlich ebenbürtig erscheinen und so dessen Ruhm steigern, sich gegen diesen kräftigen Gegner durchgesetzt zu haben. Daher handelt es sich nicht wie bei der Iris um eine Feminisierung oder Sexualisierung. Die Darstellung muss vielmehr unter athletischen Gesichtspunkten der Virilität und der Manneskraft gedeutet werden.
Neben der Kalokagathia hat die Darstellung der Frontansicht in Kombination mit der Profilansicht aber auch eine technische Komponente. Die Darstellung im strengen Stil ermöglichte ein breitgefächertes Motivrepertoire und gewann ab der archaischen Zeit immer mehr an Beliebtheit. Sie entwickelte sich durch die Malerei und fand ab Ende des 5. Jh. v. Chr. vor allem Beliebtheit in der Reliefkunst. Diese Art der Darstellung wirkt dreidimensional und somit lebendiger. Darüber hinaus ermöglicht sie, die korrespondierenden Blicke mit der gesamten Bewegung des restlichen Körpers zu verbinden und zu interpretieren. Die Figuren stehen einmal für sich, aber das Geschehen verlagert sich zusätzlich in unterschiedliche Richtungen. Während sich das Pferd nach rechts bewegt, betonen die beiden Männer mit ihren Körpern den Mittelpunkt der Handlung. Sie stehen zugleich durch Überlappung ihrer Figuren in Verbindung und ergeben so gemeinsam den Kontext, welcher das Relief erfüllt.
Weitere Bezüge, die auf die Datierung des Albani Reliefs kurz nach dem Bau des Parthenon hindeuten, sind die Kavalkaden am Nordfries (Abb. H & I). Ein junger bekleideter Mann sitzt auf seinem Pferd, welches er zum Aufbäumen zwingt. Das Pferd ist wie das Albani Pferd gleichermaßen muskulös und trainiert. Muskelansätze, wie an den Füßen und dem Bauch, drücken sich nach außen. Auch befinden sich beide Tiere in einer tänzelnden Bewegung. Sie wirken sehr gepflegt, was nicht zuletzt sowohl an der gleichmäßig gestutzten Mähne, als auch am fehlenden Schopf liegt. Auch die Köpfe der Tiere zeigen gemeinsame Charakteristika. Sie sind jeweils nach oben gestreckt, aber dennoch am Hals angelegt, wodurch sich Falten am Nacken sowie unter dem Kaumuskel bilden. Die Ganasche selbst ist markant herausstechend, genauso wie die weiteren Konturen der Gesichter. Das Maul ist aufgerissen und zeigt die Zahnreihe. Die Nüstern sind weit aufgebläht und betonen das verschreckte Gesicht. Die Ohren sind jeweils nach hinten gerichtet.
Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Ausrichtung der Pferde. Das Parthenon Pferd strebt nach oben, während sich das Albani Pferd in einer eindeutigen Vorwärtsbewegung befindet. Obwohl beide Pferdemotive sehr plastisch wirken, werden sie räumlich doch auf unterschiedliche Weise dargestellt. So entwickelt sich beim Albani Relief die Plastizität auf dreierlei Weise. Diese Dreidimensionalität entsteht einmal durch die sich überlappenden Figuren. Im Hintergrund befindet sich das Gebirge, davor bewegt sich das Pferd. Der Effekt ist, dass der Berg plastisch weiter in den Hintergrund rückt. Die vor dem Pferd befindlichen Personen bedecken das Pferd teilweise, was zu einer weiteren Betonung der Dreidimensionalität führt. Zusätzlich wird sie durch hervorstehende Körperteile betont, beispiels-weise den Kopf, weiter verstärkt durch das hervorstehende Ohr des Tieres sowie durch die eben erwähnten frontalen Körper- und seitlichen Kopfansichten.
Bei dem Relief des Parthenon wird dieser Effekt auch durch die Variabilität zwischen Kopf und Körper hergestellt, wobei jedoch hier die Anwendung genau umgekehrt stattfindet. Der Körper ist im Profil und das Gesicht frontal widergegeben. Auch so wirkt das Prinzip der räumlichen Darstellung. Gleichzeitig werden verschiedene Ebenen genutzt, um den Eindruck von Dreidimensionalität zu verstärken. V. a. bei den Hinterbeinen des Pferdes fällt auf, dass das hintere Bein sehr viel flacher ausgearbeitet ist als das vordere.
Dennoch finden sich am Parthenon vereinzelt auch Abschnitte mit plastisch hervorstehenden Motiven wieder, so beispielsweise am Nordfries (Abb. J). Die Bauchhenkelamphoren treten plastisch hervor, genauso wie das Gesicht des rechten Mannes.
Durch die Kombination der drei oben genannten Techniken war es möglich, das Albani Relief insgesamt sehr plastisch und lebendig zu kreieren. Es orientiert sich eindeutig an den bereits bestehenden Kunstwerken wie dem Parthenon. Da die Arbeiten an der Baudekoration des Parthenon nicht direkt zu Beginn einsetzen konnten, kann die Datierung des Albani Relief gegen Ende 433/2 v. Chr. oder später vorgenommen werden.
Ein weiteres zum Vergleich geeignetes Relief ist das Chalandri Relief (Abb. K), welches bei Chalandri in Attika gefunden wurde. Lediglich das Fragment eines Kriegergrabmals mit der Darstellung eines Reiterkampfes ist noch erhalten.[34] Aktuell befindet es sich in Berlin in den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz in den Antikensammlungen (Inv.-Nr. 742). Aufgrund von stilistischen Vergleichen mit anderen zeitgenössischen Reliefs datiert es auf circa 420 bis 410 v. Chr.[35]. Es greift ebenfalls die Plastizität auf, wenn auch nur in Form eines Halbreliefs, da die räumliche Ausdehnung hinter dem tatsächlichen Volumen der realen Vorgabe zurück bleibt. Semantisch erinnert es ansatzweise ebenfalls an das Albani Relief. Die Überreste des aus pentelischem Marmor gearbeiteten Reliefs zeigen das Vorderteil eines sich aufbäumendes Pferd, offensichtlich mit Reiter, unter welchem sich ein liegender Mann befindet, der vergeblich versucht, sich mit einem Dolch in der Faust zu verteidigen. Auch hier wird eine aussichtslose Situation für den Unterlegenen dargestellt, welcher sich - dem Verständnis der damaligen Betrachter entsprechend - mit dem Tod abzufinden hatte.
[...]
[1] Neudecker 2001, 877-884.
[2] Conze 1900, 252.
[3] Bol 1989, 246.
[4] Palagia 2009, 196 f.
[5] Fuchs 1993, 485.
[6] Fuchs 1993, 485.
[7] Bol 1989, 246.
[8] Bol 1989, 247.
[9] Hurschmann 1997, 1132.
[10] Bol 1989, 247.
[11] Schäfer 1997, 135.
[12] Hurschmann 2000, 660.
[13] Schäfer 1997, 135.
[14] Schäfer 1997, 138.
[15] Neils 2005, 53.
[16] Schäfer 1997, 136.
[17] Bol 1989, 247.
[18] Winckelmann - Borbein 2011, 252 f.
[19] Holzinger 2013, 38 f.
[20] Winckelmann - Borbein 2011, 252 f.
[21] Kerényi 1997, 93.
[22] Stein-Hölkeskamp 1998, 159.
[23] Gauer 1968, 119.
[24] Neils 2005, 53.
[25] Neils 2005, 201 f.
[26] Suter 1975, 41-43.
[27] Suter 1975, 55.
[28] Suter 1975, 40.
[29] Suter 1975, 46.
[30] Suter 1975, 53.
[31] Suter 1975. 61.
[32] Neils 2005, 53.
[33] Mann u.a. 2009, 149 f.
[34] Stupperich 1977, 178.
[35] Clairmont 1970, 100.
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Die Empa beteiligt sich am «Europäischen Labor für nanomedizinische Charakterisierung» (EU-NCL), einem vom EU-Rahmenprogramm «Horizon 2020» geförderten Projekt. Ziel ist eine internationale Spitzenstellung bei der Charakterisierung von Nanotherapeutika für Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Entzündungen und Infektionen. Die erarbeiteten Methoden stehen in der Folge allen Institutionen zur Verfügung, die nanomedizinische Anwendungen entwickeln, bevor diese den Regulierungsbehörden zur Genehmigung klinischer Tests bzw. für deren spätere Vermarktung vorgelegt werden.
Das am 1. Juni 2015 gegründete «Europäische Labor für nanomedizinische Charakterisierung» (EU-NCL) hat ein klares Ziel: deutlich mehr nanotherapeutische Anwendungen auf den Markt, sprich: in den klinischen Alltag, zu bringen. Davon sollen in erster Linie Patienten, aber auch die europäische Pharmaindustrie profitieren.
Um dies möglichst schnell zu erreichen, arbeitet das EU-NCL eng mit dem einzigen internationalen Referenzinstitut auf diesem Gebiet, dem «Nanotechnology Characterization Laboratory» (US-NCL) des US-amerikanischen «National Cancer Institute» zusammen. Das soll zu einer schnelleren internationalen Harmonisierung der analytischen Methoden führen.
Das EU-NCL steht auch in direktem Kontakt mit den nationalen Arzneimittelagenturen und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), um die analytischen Dienstleistungen ständig an die Vorgaben der Regulierungsbehörden anzupassen. «Wir freuen uns darüber, an diesem gemeinsamen Projekt Europas und der Vereinigten Staaten teilzunehmen», meint der Direktor des US-NCL, Scott E. McNeil.
«Wir hoffen, dass diese Zusammenarbeit zu einer internationalen Standardisierung der regulatorischen Anforderungen an die klinische Bewertung und Vermarktung von Nano-Arzneimitteln beitragen wird. Dieses Projekt birgt ein enormes Potenzial für den Einsatz von Nanotechnologien zur Bewältigung von Krebs und anderen schwer wiegenden Krankheiten in aller Welt.»
Neun Partner aus acht Ländern
Das EU-NCL wird von der EU für einen Zeitraum von vier Jahren mit knapp fünf Millionen Euro gefördert und umfasst neun Partner aus acht Ländern: Neben der Empa sind dies CEA-Tech in Leti und Liten, Frankreich, die das Projekt koordinieren; das «Joint Research Centre» der Europäischen Kommission in Ispra, Italien; European Research Services GmbH in Münster, Deutschland; Leidos Biomedical Research, Inc. in Frederick, USA; Trinity College in Dublin, Irland; SINTEF in Oslo, Norwegen; die University of Liverpool in Grossbritannien; die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) und die Gesellschaft für Bioanalytik, beide in Münster, Deutschland.
Die Partnerinstitutionen werden gemeinsam ein umfassendes Angebot an interdisziplinären präklinischen Charakterisierungsverfahren (physische, chemische sowie biologische in vitro- und in vivo-Testverfahren) zur Verfügung stellen, die es den Forschenden ermöglichen, die biologische Verteilung, Stoffwechsel, Pharmakokinetik, Sicherheitsprofile und immunologische Auswirkungen ihrer medizinischen Nano-Produkte vollumfänglich zu verstehen.
Das Projekt wird zudem den Einsatz und die Entwicklung von Standardarbeitsanweisungen («standard operating procedures», SOP), Referenzmaterialien und das Qualitätsmanagement für die vorklinische Charakterisierung von medizinischen Nano-Produkten vorantreiben. Ein weiteres Ziel ist schliesslich die Förderung der sektorübergreifenden Kommunikation zwischen den wichtigsten Beteiligten im Innovationsbereich, insbesondere zwischen Arzneimittelentwicklern und Regulierungsbehörden.
Das Ziel: eine schnellere Versorgung der Patienten mit sicheren und wirksamen Nano-Therapien
Im Rahmen des EU-NCL werden sechs analytische Einrichtungen länderübergreifend Zugang zu ihren analytischen Diensten bieten und neue oder verbesserte Analyseverfahren entwickeln, um das EU-NCL an vorderster Front auf dem Gebiet der nanomedizinischen Charakterisierung zu positionieren.
Das Empa-Team von Peter Wick im «Particles-Biology Interactions» Labor ist für das Qualitätsmanagement aller analytischen Methoden verantwortlich, eine Aufgabe von enormer Bedeutung, um die Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit der Daten aus den einzelnen Labors des Konsortiums zu gewährleisten.
«Das EU-NCL unterstützt unsere Forschungsaktivitäten bei der Entwicklung innovativer und sicherer Nanomaterialien für den Gesundheitsbereich. Dies erlaubt uns einerseits, künftige Standards im Bereich Nanomedizin aktiv mitzugestalten; andererseits stärkt es die Rolle der Empa als Förderer des Transfers neuartiger Nanotherapeutika vom Labor zum Krankenbett», so Wick.
Weitere Informationen
Dr. Peter Wick, Particles-Biology Interactions, Tel. +41 58 765 76 84, [email protected]
Redaktion / Medienkontakt
Dr. Michael Hagmann, Kommunikation, Tel. +41 58 765 45 92, [email protected]
Cornelia Zogg | EMPA
Forscher finden Hinweise auf verknotete Chromosomen im Erbgut
20.10.2017 | Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Aus der Moosfabrik
20.10.2017 | Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
Seit dreißig Jahren gibt eine bestimmte Uranverbindung der Forschung Rätsel auf. Obwohl die Kristallstruktur einfach ist, versteht niemand, was beim Abkühlen unter eine bestimmte Temperatur genau passiert. Offenbar entsteht eine so genannte "versteckte Ordnung", deren Natur völlig unklar ist. Nun haben Physiker erstmals diese versteckte Ordnung näher charakterisiert und auf mikroskopischer Skala untersucht. Dazu nutzten sie den Hochfeldmagneten am HZB, der Neutronenexperimente unter extrem hohen magnetischen Feldern ermöglicht.
Kristalle aus den Elementen Uran, Ruthenium, Rhodium und Silizium haben eine geometrisch einfache Struktur und sollten keine Geheimnisse mehr bergen. Doch das...
Sonnenlicht, das von Solarzellen reflektiert wird, geht als ungenutzte Energie verloren. Die Flügel des Schmetterlings "Gewöhnliche Rose" (Pachliopta aristolochiae) zeichnen sich durch Nanostrukturen aus, kleinste Löcher, die Licht über ein breites Spektrum deutlich besser absorbieren als glatte Oberflächen. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, diese Nanostrukturen auf Solarzellen zu übertragen und deren Licht-Absorptionsrate so um bis zu 200 Prozent zu steigern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler nun im Fachmagazin Science Advances. DOI: 10.1126/sciadv.1700232
"Der von uns untersuchte Schmetterling hat eine augenscheinliche Besonderheit: Er ist extrem dunkelschwarz. Das liegt daran, dass er für eine optimale...
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1.8 Millionen Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1.6 Millionen Menschen an der...
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
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19.10.2017 | Veranstaltungen
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20.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
20.10.2017 | Ökologie Umwelt- Naturschutz
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Kaiserslautern > Darüber waren sich die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion "Aspekte eines sozialen Europas" einig, zu der das Institut Unternehmensführung (IU; Kaiserslautern und Berlin) und die Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur (ask; Bonn) am Freitag, 22. Februar 2008 nach Kaiserslautern eingeladen hatte. Die Diskussion über die Aspekte eines sozialen Europas orientierte sich an den drei Ebenen: Was ist Europa, was bedeutet sozial und welches sind die zentrale Aspekte?
Für Sabine Bach, Vorstandsmitglied des SPD Unterbezirks Kaiserslautern und Leiterin eines lokalen Bildungsträgers muss Europa als Gemeinschaft der Rechte verstanden werden. Die Vorstellung einer Wertegemeinschaft sei mit Vorsicht zu genießen, da gerade in unseren gegenwärtigen pluralistischen Gesellschaft eine homogene Wertvorstellung weder zu finden noch überhaupt wünschenswert sei. Gleichwohl konterte der Philosoph und Geschäftsführer der ask, Martin Booms, dass es ohne einen wertebasierten Zusammenhalt nicht gehe. Ein verbindlicher Werterahmen jenseits persönlicher Haltungen zu konkreten Fragen könne aber nur formalistisch gedacht werden. Man müsse also über grundlegende Werte wie etwa Solidarität, Freiheit, Gerechtigkeit sprechen, die hinsichtlich bestimmter Gruppen durchaus unterschiedlich ausgeprägt sein könnten und im politischen Diskurs der Konkretisierung bedürften. Diesem formalen Verständnis eines gemeinsamen Bezugsrahmens europäischer Identität stimmte Dieter Schiffmann, Direktor der rheinland-pfälzischen Landeszentrale für politische Bildung, grundsätzlich zu und betonte, dass das Selbstverständnis und der Zusammenhalt Europas vor allem auch an der Idee der Menschenwürde festgemacht werden müsse.
Für die Gestaltung eines sozialen Europas ist es nach Tobias Lorenz, Doktorand und Stipendiat der Stiftung Wertevolle Zukunft in Hamburg, wichtig, zuerst eine Idee einer sozialen und politischen Gemeinschaft zu haben und erst dann den Blick auf die Wirtschaft zu richten. Gerade in einem Europa, das auf dem Weg zur Wissensgesellschaft ist, seien Gleichheit und Sicherheit von größter Bedeutung, was er exemplarisch am Beispiel der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens erläuterte. Bei der Forderung nach Gleichheit sei, so Bach, allerdings vor Gleichmacherei gewarnt. Für sie kann soziale Gerechtigkeit nur dann erreicht werden, wenn alle Menschen bestmögliche Chancen zur Teilhabe an den Möglichkeiten einer Gesellschaft haben. Und dazu gehörten vor allem auch Bildung und Arbeit.
In der Folge erklärte Bach zentrale Aspekte eines sozialen Europas, darunter die Daseinsvorsorge im Sinne von Leben, Wohnen. Lernen, Arbeiten. Damit verbunden müsse auch die Rolle von Arbeit und Arbeitsbedingungen überdacht werden, wobei die Anerkennung und der Werte eines Menschen nicht an seiner Sozialversicherungspflicht festgemacht werden dürfe. Auch müssten die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Fragen des Gender Mainstreaming bezogen werden und hinsichtlich einer gerechten Gesellschaft erörtert werden.
Grundlegend für die Umsetzung der zentralen sozialen Aspekte sei vor allem aber die Orientierung an einer verbindenden Idee von Europa; zentral dafür sei laut Booms die Idee der Freiheit, die aber immer zuerst auf die Freiheit des individuellen Menschen und damit als Freiheit der verschiedenen Lebensentwürfe im Rahmen einer politischen Diskurskultur verstanden werden müsse.
Matthias Schmidt, Geschäftsführer des Institut Unternehmensführung, moderierte die Podiumsdiskussion.
Info und Kontakt: www.institut-unternehmensfuehrung.de; www.akademie-ask.de
Das Institut Unternehmensführung hat in diesem Zusammenhang einen Infobrief erstellt, der auf der Homegage des IU heruntergeladen werden kann. | 4 |
Linux Bibel online
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Microsoft Windows ist zwar in letzter Zeit mit Windows 7, 8.x und 10 viel sicherer geworden als vorige Versionen doch sicher ist es trotzdem noch nicht. Im Gegensatz zu Linux nutzt man unter Windows noch immer Software die man sich im Internet zusammen sucht, manchmal aus fragwürdigen Quellen, hin und wieder ist eine solche Software dann mit Schadsoftware verseucht. Ein anderes mal lädt der Webbrowser beim öffnen einer Webseite nicht gewünschten Anhang mit herunter der über eine Lücke im System dieses infiltriert, einmal auf einen verseuchten Link in einer Email geklickt ...
Ich habe noch lange nicht alle kleinen Probleme aufgezählt über die man sich Schadsoftware einfangen kann, nun meinen viele Windows-Nutzer ihr Virenscanner würde sie vor solch nicht erwünschtem Zeug schützen - in den meisten Fällen wenn es sich um ältere schon allseits bekannte Schadsoftware handelt ist dies auch der Fall. Doch wie man gerade in letzter Zeit an so genannten Crypto-Viren sieht die die privaten Daten verschlüsseln ist selbst ein aktueller Virenscanner mit neuesten Viren-Signaturen nicht immer der beste Schutz.
Nun sollte man auch wissen was Schadsoftware eigentlich kann, es gibt solche und solche Software. Da gibt es die Viren wie man sie aus alter Zeit kannte, sie löschten wichtige Dateien, die ganze Festplatte oder brachten einfach nur das System durcheinander - solche Viren gibt es heute an und für sich gar nicht mehr denn die Programmierer solcher Software haben herausgefunden das man anderen nicht nur Probleme machen kann sondern das solche auch finanziell einträglich sein kann. Als nächstes kamen dann die so genannten Würmer, eine Variante der Viren, diese musste man allerdings nicht mehr selbst installieren, sie verbreiteten sich über Emails. Man hat sich eine solche Mail nur angesehen und die Software infizierte den Mail-Klienten automatisch. Suchte sich in den Kontakten weitere Opfer und versendete an diese ebenfalls automatisch weitere Mails sodass diese weitere Klients infizierte. Noch etwas weiter gingen die so genannten Trojaner, sie verbreiten sich über alle möglichen Wege, über das Surfen mit dem Webbrowser im Internet, über Email, über infizierte Software und infizierte USB-Sticks. Die Aufgabe dieser Software war es vor allem sich im System zu installieren, den Virenscanner zu manipulieren sodass dieser selbst wenn er später die passende Signatur bekam die Schadsoftware nicht meldete - ist dies geschehen zog der Trojaner meist weitere schädliche Software nach die meist dazu dient den die Nutzer des Rechners auszuspionieren. Dabei geht es meist vor allem um das Online-Banking, um Kunden-Kontos bei allen möglichen Versand-Händlern und vieles mehr, dies ging sogar soweit das die Software bei der nächsten Verbindung mit dem Mobil-Telefon oder Smartphone dort ebenfalls einen solchen installierte. Rootkits schließlich ist die Schadsoftware schlechthin, meist wird sie durch einen Trojaner automatisch nach installiert, sie installiert sich meist so tief in das System und nutzt die Technologie des Betriebssystems um sich vor allen Virenscannern zu verstecken - dies war jedoch nur der alte Weg, neuere Varianten sperren das laufende Windows in eine virtuelle Maschine sodass selbst ein neuer installierter Virenscanner der die Schadsoftware kennt nicht findet. Der weitere Ablauf ist meist so das das Rootkit weitere Schadsoftware hinter sich her zieht, weitere Lücken im System erstellt sodass selbst das Update bekannter Lücken durch das Betriebssystem der Hersteller der Software zurück auf dieses System kommt. Spionage, Online-Banking und vieles mehr sind die Aufgabe von Rootkits. Die so genannten Polizei-Trojaner hingegen die einfach nur den Desktop sperren und gegen Bezahlung diesen wieder frei geben "sollten" waren eigentlich ganz harmlos gegen die heutigen Krypto-Trojaner oder auch Ramsomware genannt, diese sperrt nicht den Desktop - dieser ist sogar weiter ohne Problem zu nutzen sondern verschlüsselt die privaten Dateien des oder der jeweiligen Nutzer des Systems, diese Schadsoftware muss sich nicht einmal installieren - es genügt wenn man die Software die sich auch als Video- oder PDF-Datei ausgeben könnte einfach nur öffnet. Ohne das richtige Passwort lassen sich diese Dateien dann einfach nicht mehr öffnen nutzen, im Gegensatz zu den Polizei-Trojanern bekommt man bei Ramsomware zumindest nach Bezahlung "meist" das nötige Passwort.
Doch nicht nur Hacker die einfach nur ihren Spaß haben wollen, an Daten kommen wollen oder ohne viel Arbeit an das Geld der Nutzer - auch sehr bekannte Unternehmen wie etwa Sony Musik brachten ihre eigene Schadsoftware auf den Markt, Sony etwa brachte auf einigen Musik-CD's einen eigenen Musik-Player mit ohne den sich die Audio-Dateien auf dem Computer unter Windows gar nicht abspielen ließen, selbst auf manchen CD-Playern lief dies nicht - unter Linux natürlich schon. Dieser Player war jedoch nichts anderes als ein Rootkit, selbst wenn man den Player wieder deinstallierte bliebt der Rootkit im System, dieser lies sich nur durch eine speziell dafür programmierte Software wieder entsorgen.
Bestenfalls kann man sich noch darüber freuen wenn das eigene Windows nur als Bot missbraucht wird um andere illegalen Aktivitäten zu steuern, etwa als Spam-Server und für Angriffe auf andere Rechner wie es tausende von Windows-Rechnern auf der Welt sind.
Anti-Virus-Live-Systeme
In diesem Beitrag werde ich nun zeigen wie man sein Windows-System einigermaßen sicher untersuchen kann ob sich darauf Schadsoftware befindet. Wie oben schon beschrieben nutzt heutige Schadsoftware das laufende Windows und dessen Technologie um sich vor installierten Virenscannern zu verstecken oder manipuliert diese gleich mit, läuft das Windows jedoch nicht kann es auch dessen Technik nutzen um sich zu verstecken. Nutzt man nun ein Live-System mit installiertem Virenscanner läuft das installierte System nicht, Malware kann sich also auch nicht verstecken und liegt nackt auf den Festplatten und lässt diese auch erkennen.
Solche Live-Systeme gibt es von den meisten bekannten Herstellern von Antivirus-Schutzprogrammen - dazu noch kostenlos. Alle wiederum basieren auf Linux, die meisten sind sehr einfach zu nutzen wie jedes andere Linux-Live-System auch. Ich werde diese hier aufzählen, alle sind wie schon beschrieben kostenlos, einfach auf eine CD brennen oder auf den USB-Stick kopieren etwa mittels W32diskimager und den Rechner davon starten.
Einen kleinen Nachgeschmack allerdings haben auch diese Live-Systeme, der jeweilig installierte Virenscanner muss natürlich die möglicherweise unter dem unter Windows installierte Schadsoftware kennen und lange nicht jeder Virenscanner kennt jede Schadsoftware, aktualisieren Sie also zumindest die Virensignaturen im Live-System wenn dies der jeweilige Scanner nicht von selbst tut. Kein Virenscanner repariert den Schanden den installierte Schadsoftware bereits angerichtet hat, dies gilt besonders bei Rootkits die das System bereits manipuliert haben und weitere Lücken in das System gebracht haben - etwa Ports auf der Firewall frei geschaltet oder Server installiert haben über das der Hacker wieder zurück kommen kann - dazu sind Rootkits da.
Ein bereits infiziertes Windows-System würde ich auf alle Fälle komplett neu installieren denn sicher kann man sich nie sein. Daten sichern, diese erneut prüfen und neu installieren.
Liste von Anti-Virus-Live-Systemen
Diese Liste ist sicher nicht vollständig, doch alle die ich kenne, eine Suche unter Google könnte vielleicht mehr Ergebnisse bringen.
Kasperksy Anti-Virus
Alle Funktionen des kommerziellen Virenscanners, einfach zu nutzen mit grafischer Oberfläche, zu finden unter Kaspersky Rescue Disk
Bitdefender Rescue CD
Grafisch und einfach zu nutzen, unter Bitdefender Rescue CD zu finden.
Anti Virus Live CD
Nutzt ClamAV ohne grafische Oberfläche, etwas Wissen rund um das Terminal sollte also vorhanden sein. Zu finden unter Anti Virus Live CD.
AVG Rescue CD
Der Virenscanner von AVG, nur auf dem Terminal zu nutzen, jedoch da auf Ncurses basierend relativ einfach. Zu finden unter AVG Rescue CD.
Avira Rescue System
Einer der wohl bekanntesten Virenscanner, grafisch und einfachst zu nutzen, zu finden unter Avira Rescue System.
Comodo Rescue Disk
Einfach zu nutzen mit grafischer Oberfläche, zu finden unter Comodo Rescue Disk.
Dr.Web LiveDisk
Einigermaßen bekannt und wie gewohnt einfach zu nutzen. Download unter Dr.Web LiveDisk.
F-Secure RescueCD
Sehr bekannt, jedoch ohne grafische Oberfläche - für diesen Fall jedoch trotzdem einfach zu nutzen. Zu finden unter F-Secure RescueCD
Panda Cloud Cleaner Rescue
Wenig bekannt aber sehr wirkungsvoll, einfachst zu nutzen - zu finden unter Panda Cloud Cleaner Rescue.
Sophos Bootable Anti-Virus
Ohne grafische Oberfläche, daher nur für Nutzer die auf dem Terminal geübt sind, zu finden unter Sophos Bootable Anti-Virus.
Trend Micro Rescue Disk
Relativ wenig bekannt aber mit grafischer Oberfläche, zu finden unter Trend Micro Rescue Disk.
VBA32 Rescue
Eine der am längsten dienenden, jedoch ohne grafische Oberfläche. Nur am Terminal nutzbar, zu finden unter VBA32 Rescue.
Eset Sysrescue Live
Noch einigermaßen bekannt, sehr einfach zu nutzen, zu finden unter Eset SysRescue Live.
Norton Bootable Recovery Tool
Wieder einmal eine sehr bekannte Firma, einfachst zu nutzen, zu finden unter Norton Bootable Recovery Tool.
Wie schon beschrieben gibt es noch weitere, selbst mit einem bereits unter Windows installiertem Avast Anti Virus lässt sich ein Live-Medium erstellen - dieses System sollte jedoch nicht infiziert sein, mehr dazu unter Avast. | 4 |
Rezensionen aus dem Archiv für Sozialgeschichte online
Als Arno Klönne in den Fünfzigerjahren die erste wissenschaftliche Abhandlung über die Hitlerjugend schrieb, tat er dies entlang traditioneller historischer Quellen: den wenigen Archivmaterialien, die nach dem Krieg greifbar waren, den zahlreichen Zeitschriften und Schulungsmaterialien der Hitlerjugend, ihren Befehlsblättern, Richtlinien, Jahrbüchern. Auf dieser Basis gelang die Darstellung der Geschichte der nationalsozialistischen Jugendorganisation, ihr Aufbau, ihre Inhalte und Ziele. Das Buch war ein großer Fortschritt. Dennoch erschien Klönnes Studie sowohl Wissenschaftlern wie ehemaligen Mitgliedern der Hitlerjugend als zunehmend grobmaschig und einseitig auf die Perspektive der Machthaber zugeschnitten, außerdem beschränkte sie sich im Wesentlichen auf die männliche Hälfte ihrer Mitglieder. Das resultierte aus der Quellenlage, die noch kaum regionale Quellen umfasste, sowie aus diversen Fragestellungen, die der Bemächtigung der Jugend durch die Diktatur, ihrer politischen Formierung und ihrem Einsatz im Krieg galten. Diese Fokussierung war vielleicht auch der wichtigste Grund, warum es zunächst so schwer fiel, die Organisation der Mädchen wahr- und ernst zu nehmen. Mit dem Ende der Siebziger-, Anfang der Achtzigerjahre machte sich eine nachgeborene Generation, die in den Nationalsozialismus nicht mehr selber eingebunden war, an die Erforschung der Geschichte ihrer Eltern: Seither entstanden zahlreiche neue Studien zur Hitlerjugend und - erstmalig und im Gefolge der neuen Frauenbewegung - auch zum Bund Deutscher Mädel, oft unter Einbezug von Interviews. Es begann eine Auseinandersetzung zwischen den Generationen, befördert auch dadurch, dass viele ehemalige Mitglieder und einige Funktionäre der Hitlerjugend nach dem Ende ihres Berufslebens ihre Erfahrungen mit der NS-Organisation aufzuzeichnen begannen. Dadurch entstand ein sehr viel differenzierteres Bild, bereichert um regionale Besonderheiten und individuelle Lebenswege, durch die die Attraktivität und Wirkungsweise der Hitlerjugend überhaupt erst nachvollziehbar wurde. Auf der Grundlage dieses enorm erweiterten Quellenkorpus erschien 2003 Michael Buddrus' Totale Erziehung für den totalen Krieg, ein fulminantes Werk, von seiner Anlage und seinem Umfang her jedoch eher ein Nachschlagewerk. Ein aktuelles Standardwerk von der Art, wie es Arno Klönnes Studie aus den Fünfzigerjahren Jahren gewesen war, fehlt jedoch, obwohl Klönne sein Buch in den Siebzigerjahren mit einigen Zusätzen noch einmal aufgelegt hatte. Nun scheint es, als wolle Michael H. Kater dem abhelfen.
Hitler-Jugend ist zunächst für den angloamerikanischen Markt geschrieben worden; Michael H. Kater ist emeritierter Professor für Geschichte an der York Universität in Toronto, Kanada. Er hat Bücher über das Ahnenerbe der SS, Studenten in der Weimarer Republik, die NSDAP und in den letzten Jahren vor allem zu Musik im Nationalsozialismus geschrieben. Hitler Youth erschien 2004 bei Harvard University Press und füllte eine wirkliche Informationslücke: Es gibt im Englischen nur wenige wissenschaftliche Aufsätze zur NS-Jugendorganisation, vereinzelte biografische Abhandlungen und eine einzige, sehr spezielle wissenschaftliche Abhandlung: die in den Siebzigerjahren erschienene Studie von Peter Stachura über die Hitlerjugend in der Weimarer Republik. Katers Arbeit ist deshalb einerseits der Versuch, erstmalig für eine englischsprachige Leserschaft eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Jugendorganisation zu erstellen und andererseits diese spezifische Organisation einzubinden in das Gefüge des NS-Staates und seines Herrschaftsanspruches, wie er vor allem im Krieg sichtbar wurde. Das Buch ist folglich breit angelegt. Auch Kater bezieht beide Geschlechter in seine Darstellung ein und behandelt ihre Organisationen - Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädel - als gleichberechtigte Teile einer Institution, wie es der Realität entsprach. Er stützt sich insbesondere auf subjektive Quellen, im Bemühen, der Lebenswirklichkeit in einem Staat auf die Spur zu kommen, der zwar als Diktatur betrachtet werden muss, doch offenkundig von breiten Schichten der Bevölkerung mitgetragen wurde. Worin bestand das Interesse der Jugend, was waren ihre Erfahrungen und wofür muss sie im Rückblick die Verantwortung übernehmen?
Katers Buch ist in sechs Kapitel eingeteilt. Es beginnt mit einer Darlegung der Fragestellung. Die Hitlerjugend speiste sich in ihren Anfängen aus demselben Generationenkonflikt, wie er sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland artikulierte. Sie verstand sich in bewusster Abgrenzung von der verhassten Weimarer Republik, machte sich die Entfremdung der Jugend, ihre Not und ihre fehlenden Zukunftserwartungen zunutze. Umgekehrt war der Nationalsozialismus ab 1930 bereit, männliche Jugendliche als Mitkämpfer in ihre Reihen aufzunehmen. Hauptteil des Buches sind vier Kapitel. In einem ersten Kapitel (Dienst in der Hitler-Jugend) gibt Kater einen Abriss der Geschichte der Organisation, beschreibt die Inhalte ihres Dienstes und ihre Führungsstruktur. Im zweiten Kapitel widmet er sich den Mädchen im Dienst der NS-Politik. Auch hier steht ein kurzer Überblick zur Geschichte von Mädchen in der NS-Bewegung am Anfang, gefolgt von einer Beschreibung der Inhalte des Dienstes sowie der Schilderung von Land- und Pflichtjahr. Unter der Überschrift Besondere Herausforderung im Zweiten Weltkrieg geht er insbesondere ein auf den Arbeitsdienst, den Osteinsatz, den Einsatz von Mädchen in der Bahnhofsmission sowie ihre Hilfe in Lazaretten. Ein dritter Abschnitt (Eugenik als ,,Rassenpflege") versucht den Bund Deutscher Mädel mit den rassistischen Intentionen des Staates zu verknüpfen. Wie wurden Mädchen hier auf ihre Rolle als Mütter eines ,,rassereinen arischen" Nachwuchses vorbereitet? In einem dritten Kapitel widmet sich Kater den Dissidenten innerhalb der Jugend, den Edelweißpiraten, Leipziger Meuten, der Weißen Rose und der Swing-Jugend und in einem vierten Kapitel beschreibt er die Kriegserfahrungen junger Menschen, die soldatischen Erfahrungen der jungen Männer ebenso wie die Erfahrungen derjenigen, die an der Heimatfront geblieben waren, wie dies für die jüngeren Jungen und insbesondere die Mädchen zutraf. Kater schließt mit der Darstellung der unterschiedlichen Bemühungen um Reeducation, die von den Besatzungsmächten nach 1945 unternommen wurden, und fragt noch einmal nach der Verantwortung dieser Jugend, der es erst im Alter gelang, die von ihr mitverursachten Schäden innerhalb eines verbrecherischen Regimes, in das sie eingebunden war, zu reflektieren und dabei auch die eigene seelische Beschädigung wahrzunehmen.
Klare Konzeption, Lesbarkeit, Einbindung subjektiver Zeugnisse aus den zahlreichen Autobiografien und Interviews der letzten Jahre, gehören zu den Stärken dieses Buches. Demgegenüber stehen Redundanzen, Ungereimtheiten und auch einige Fehler. Einige sollen hier exemplarisch herausgegriffen werden. Durch den Titel seines Buches gibt Michael Kater vor, über die Hitlerjugend zu schreiben, eine Organisation, die eine Geschichte und spezifische Inhalte hatte. Sie wird aus dem Buch nicht deutlich. Es ist sehr viel breiter angelegt, handelt über weite Strecken ganz allgemein von den Erfahrungen jugendlicher Männer und Frauen, bezieht andere Organisationen mit ein, wie den Reichsarbeitsdienst, Pflicht- und Landjahr, Napolas oder Adolf-Hitler-Schulen. Dazu ließe sich positiv anmerken, dass die Hitlerjugend nur ein Segment - wenngleich das bedeutendste - innerhalb eines ganzen Netzes von Organisationen und Maßnahmen war, über die die Nationalsozialisten versuchten, auf die Jugend Einfluss zu nehmen, dass die Lebensrealität folglich vielschichtiger war und über eine Organisation allein nicht zu erklären ist. Kritisch muss dagegen jedoch eingewendet werden, dass - vermutlich sogar gegen die Intentionen des Autors - der Eindruck eines hermetischen Zugriffs entsteht, den es bis zuletzt nicht gegeben hat. Es war eben nicht so, dass Mädchen und Jungen bereits in Friedenszeiten ,,eine Menge Stunden in HJ-eigenen Häusern" verbrachten, wie der Autor behauptet (S.33) - zumal HJ-eigene Häuser für die Heimabende keineswegs die Regel waren. Tatsächlich war der Einfluss der Hitlerjugend begrenzt, beschränkte sich für das einfache Mitglied auf zwei, höchstens vier Stunden die Woche und wuchs mit zunehmendem Engagement innerhalb von Führerkarrieren und durch die Einsätze während des Krieges. Napolas und Adolf-Hitler-Schulen waren pädagogische Eliteeinrichtungen und keine Institutionen innerhalb der Hitlerjugend, mit der sie gleichwohl zusammenarbeiteten. Pflicht- und Landjahr waren Maßnahmen zur Regulierung des Arbeitsmarkes. Das Pflichtjahr, ,,Anordnung zum verstärkten Einsatz von weiblichen Arbeitskräften in der Haus- und Landwirtschaft" von 1938, beschränkte sich auf bestimmte Berufe und sollte zu einer Umverteilung des Arbeitskräftezuflusses von begehrten zu chronisch unterversorgten Wirtschaftssektoren wie der Haus- und Landwirtschaft führen. Das war vor allem nach Ausbruch des Krieges für die vielen kleinen bäuerlichen und Einzelhandelsbetriebe wichtig, als die Männer eingezogen wurden und ihre Frauen, viele mit kleinen Kindern, diese Betriebe aufrechterhalten mussten. Mit der Hitlerjugend hatte das Pflichtjahr nur insofern etwas zu tun, als hier eine Institution bestand, über die geeignete Interessenten geworben oder angesprochen werden konnten. Die Hitlerjugend organisierte Ernteeinsätze, in denen Einheiten zur Sicherung der Ernte für vier oder auch acht Wochen abgestellt wurden. Diese Ernteeinsätze sind jedoch nicht identisch mit dem Landjahr oder dem HJ-Landdienst. Unklarheiten dieser Art gibt es viele und sie sind verwirrend. So wird vom Arbeitsdienst einerseits richtig behauptet, dass er ökonomisch wenig effizient gewesen sei (S. 78), andererseits spricht Kater von ,,den für die Bauern hilfreichen Ernteeinsätzen" (S. 167). Für die Mädchen zumindest gilt, dass der Arbeitsdienst - er betrug im Übrigen sechs und nicht wie beschrieben drei Monate - höchst misslich eingerichtet war: Da die Angehörigen in Lagern und nicht bei den Bauern selber untergebracht waren, standen sie diesen auch stets nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, für viele Bauern ein ärgerlicher Sachverhalt.
Katers wichtigste Frage gilt der Verantwortung der nationalsozialistischen Jugend. Das Kapitel über die Mädchen beginnt mit einem Paukenschlag: Kater führt es ein mit der Biografie von Irma Grese, der berüchtigten SS-Aufseherin, die in Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen die Lagerinsassinnen in Angst und Schrecken versetzt hatte und für ihre Verbrechen kurz nach dem Krieg zum Tode verurteilt wurde. Kater gesteht zwar ein, dass Irma Greses ,,Laufbahn...nicht unbedingt typisch" für ein im BDM geschultes Mädchen war (S. 65). Tatsächlich gibt es widersprüchliche Angaben zur Mitgliedschaft von Irma Grese im Bund Deutscher Mädel, aber selbst da, wo diese behauptet wird, ist nicht ersichtlich, ob und inwiefern Grese davon beeinflusst wurde. Ohne in Frage zu stellen, dass es unter nationalsozialistisch belasteten Frauen ehemalige Mitglieder der Hitlerjugend gab, muss bedacht werden, dass Lebenswege von BDM-Mitgliedern auch völlig anders verliefen. Ein kausaler Zusammenhang von HJ- bzw. BDM-Mitgliedschaft und Beteiligung an NS-Verbrechen lässt sich daher nicht a priori behaupten.
Methodisch problematisch erscheint mir vor allem, vom Alltag im Bund Deutscher Mädel unmittelbar auf die Verbrechen in den Lagern zu schließen, denn auch wenn diese Verbrechen der moralische Bezugspunkt für die NS-Forschung bleiben sollten, so sind die Verknüpfungen zu einzelnen NS-Organisationen nicht linear, oftmals gebrochen und manchmal sogar widersprüchlich, wie z.B. bei Sophie Scholl. Zu den Inhalten des ,,Mädeldienstes" sind Katers Aussagen im Übrigen unbestimmt und widersprüchlich. ,,Was immer auch die politische Botschaft war, mit der die HJ-Führung die Mädchen zu erreichen trachtete, sie wurde unterschwellig vermittelt" (S. 73), schreibt er und lässt uns im Unklaren darüber, was wie über welche Wege vermittelt wurde. Da das Ziel nationalsozialistischen Mädchenerziehung nach einem Führerwort die Mutterschaft zu sein hatte, schickt jeder Wissenschaftler sich an, dafür Belege zu finden. Auch Kater hat diesem Thema einen ganzen Abschnitt eingeräumt. Unbelegt stellt er uns hier das 1938 gegründete BDM-Werk ,,Glaube und Schönheit" als Institution vor, deren eigentlicher Zweck rassenpolitische Ziele waren, mit ,,der SS im Hintergrund" (S. 84). Auch die Sexfantasien eines Heinrich Himmler fehlen nicht, die im Bund Deutscher Mädel heftig umstritten waren, wie Melitta Maschmann beschrieben hat, eine Diskussion, über deren Inhalte bis heute kaum etwas bekannt ist. Mancher Widerspruch bleibt rätselhaft und ist vielleicht der Übersetzung geschuldet. So weiß Kater - wie der Fußnotenapparat unzweideutig zeigt - um das ,,Märchen" vom Lebensborn als SS-Zuchtinstitut. Im Text aber heißt es vom Lebensborn, dass er sich ,,nie ganz zu jener kolportierten Art Zuchtinstitute entwickelte" und wir erfahren nichts über die verbrecherische und unsensationelle Wirklichkeit, für die der Lebensborn vor allem berüchtigt wurde: die Verschleppung sogenannter ,,eindeutschungsfähiger" polnischer und norwegischer Kinder und ihre Vermittlung an deutsche Familien. Was das Buch letztlich nur begrenzt empfehlenswert macht, ist seine mangelnde Beschränkung, die Ungenauigkeit und der unreflektierte Umgang mit subjektiven Quellen. Das ist zugleich die Kehrseite dessen, was seine Stärke ausmacht: der Versuch, den Bogen zu schlagen vom Pimpf zum jungen Soldaten, vom Alltag zum Verbrechen, vom angepassten Jasager zum Widerstandskämpfer. Dass es diese Verbindungen gab, ist unzweifelhaft. Dargestellt werden können sie jedoch nur in ,,dichter Beschreibung" ausgewählter subjektiver Quellen vor dem Hintergrund einer genauen historischen Analyse.
Genau das ist das Anliegen des zweiten, hier zur Sprache kommenden Buches von Waltraud Kannonier-Finster. In seinem Zentrum steht der Lebensweg des jungen Alois Hauser, eines österreichischen Hitlerjungen, der 1943 in die Wehrmacht einrückte und den Kannonier-Finster (gemeinsam mit seiner Familie) über einen Zeitraum von mehreren Jahren interviewt hat. Kannonier-Finster ist Soziologin an der Universität Innsbruck. Sie legt diese Arbeit als soziologische Fallstudie an, mit der sie zeigen will, wie der Nationalsozialismus adoleszente Konflikte aufgriff, wie er an die Machtphantasien Heranwachsender appellierte und wie es ihm gelingen konnte, Jugendliche zu manipulieren und zu kontrollieren. Das Buch beginnt mit einer methodischen Vorbemerkung und wechselt dann ab zwischen sachlichen Einschüben und der Darlegung von Herkunft, Familie und Lebensweg von Alois Hauser, Abschnitte, die jeweils angereichert sind mit langen Interviewpassagen. Kannonier-Finster beginnt mit einer historischen Zeittafel von Österreich vom Ende des Ersten Weltkrieges bis 1988 und beschreibt das regionale Umfeld der Heimat Alois Hubers. Nach einer Klärung der Begriffe von Jugend und Adoleszenz gibt sie einen Kurzabriss der Jugend im Nationalsozialismus und schildert anschließend Alois Hausers Eintritt in die Hitlerjugend. Da die sportliche Arbeit der Hitlerjugend von Alois Hauser als Grund für seinen HJ-Beitritt angegeben wird, fügt Kannonier-Finster dazu eine Sacherklärung ein. Sie beschreibt das Kriegsgeschehen in Jugoslawien und Italien in den letzten Kriegsjahren, bevor sie die dortigen Erfahrungen des jungen Soldaten Alois Hauser schildert, der 1944 in Italien in Gefangenschaft gerät. Kannonier-Finster verfolgt die Lebensgeschichte ihres Interviewpartners bis in die österreichische Nachkriegszeit hinein und fasst ihre Ergebnisse zuletzt zusammen.
Alois Hauser hat seine Mitgliedschaft in der Hitlerjugend nicht als Bruch mit seinem Herkunftsmilieu und dessen Werten, sondern als Aufwertung seiner Position erlebt. Er sah sich im Sinne des nationalsozialistischen Staates als Garanten der Zukunft. Diesen Statusgewinn konnte er als Soldat nicht fortsetzen, weil er erst am Ende des Krieges eingezogen wurde und weil sein Engagement in der Wehrmacht nicht die gleiche Wertschätzung erfuhr wie in der Hitlerjugend. Seine Vorstellung, ,,der Schütze Bumm, der bleibe ich nicht lange" (S. 121) sollte sich nicht erfüllen; er blieb der kleine Gefreite.
Es gibt nur wenige wissenschaftliche Arbeiten und autobiografische Zeugnisse zur österreichischen Hitlerjugend. Das macht das Buch von Kannonier-Finster interessant. Als ,,Jugend ohne Zukunft" hat Johanna Gehmacher die österreichische nationalsozialistische Jugend vor 1938 beschrieben, die mit dem ,,Anschluss" ihre Unabhängigkeit verlor und als Jugend der Ostmark in der deutschen Hitlerjugend aufging. Alois Hauser gehörte nicht dazu. Er wurde erst nach dem Anschluss Mitglied in der Hitlerjugend und hat diese Einbuße organisatorischer Autonomie nie erlebt. Diese spezifisch österreichische Erfahrung wird von Kannonier-Finster aber auch kaum reflektiert. Sowohl die Begriffs- und Sachklärungen wie die Darlegung der historischen Zusammenhänge sind sehr allgemein gehalten. Spannend ist die Lebensgeschichte, aber unzureichend vertieft. Man wüsste gern mehr über die Konflikte zwischen dem konservativen Vater und dessen gegen den väterlichen Willen in der Hitlerjugend organisierten Sohn. War es wirklich nur jugendliches Eigenleben, was Alois Hauser an der nationalsozialistischen Jugend faszinierte oder verband sich damit auch ein grundsätzlich anderes soziales Milieu mit anderen Inhalten? Alois Hauser träumte davon, Farmer in den ehemals deutschen Kolonien in Afrika zu werden. Er war offenkundig neugierig und sehr interessiert an sozialer und kultureller Mobilität. Er war jung, sportlich und aufgeschlossen für das Neue. Warum wurde er kein Führer innerhalb der Hitlerjugend? Ganz offensichtlich trifft es ihn, bei der Wehrmacht der ,,Schütze Bumm geblieben" zu sein, doch gerade in Bezug auf die Wehrmachtszeit bleiben viele Fragen offen. Alois Hauser gerät als Achtzehnjähriger zur Partisanenbekämpfung nach Jugoslawien. Es ist seine erste Kriegserfahrung. Seine Angst, nicht zu wissen, wo der Feind steht, war kein Schwarz-Weiß-Denken, wie Kannonier-Finster zu unterstellen scheint (S. 112), sondern Ausdruck der allgegenwärtigen Bedrohung, wie sie für moderne Kriege typisch ist. Dies hat bei Hauser offenbar einen tiefen Schrecken ausgelöst. Das mag einer der Gründe gewesen sein, warum er sich dem sinnlosen Drill in der Wehrmacht widersetzte und in Kauf nahm, keine Karriere zu machen. Im Gegensatz zu anderen ordnete er sich offenbar nicht unter. Warum nicht? Bis zuletzt bleibt unklar, wofür dieser Lebenslauf steht. Kannonier-Finster konstruiert ihn als Fallbeispiel, aber was repräsentiert er: eine Jugend im Nationalsozialismus, einen österreichischen Hitlerjungen, einen Mitläufer, einen willigen Soldaten? Hier wäre es möglicherweise ergiebig gewesen, die Lebensgeschichte genauer zu verfolgen, bis sich aus ihr überzeugend ergeben hätte, was Kannonier-Finster vor allem intendierte: die Widerspiegelung des jeweils ganz Subjektiven im historisch Allgemeinen und umgekehrt das Allgemeine, das sich bis in die Verästelungen des persönlichen Lebens erstreckt.
Dagmar Reese, Potsdam | 4 |
Panzerschiffe der kaiserlichen Marine
Allgemeines zu den Küstenpanzerschiffen
Die kaiserliche Marine baute insgesamt acht Küstenpanzerschiffe. Dies waren die Siegfried, Hildebrand, Beowulf, Hagen, Frithjof, Heimdall, Odin und Ägir.
Was ist ein Küstenpanzerschiff?
Ein Küstenpanzerschiff diente dazu die Küsten eines Reiches und deren wichtige Häfen, gegen feindliche Angreifer zu verteidigen. Die Aufgabe Blockaden zu brechen wurde auch immer wichtiger und das nicht nur, um der Hochseeflotte den Rücken frei zu halten. Seeblockaden stellten sich im Laufe der Geschichte als immer wirksamer heraus und wurden von den kriegführenden Mächten immer häufiger und zielgerichteter eingesetzt. So konnten diese Blockaden nicht nur der Kriegswirtschaft des Gegners wichtige Ressourcen entziehen, auch die Einfuhr von Lebensmitteln und anderer Güter, die zum Überleben der Bevölkerung und kämpfenden Truppe benötigt wurden, konnte somit entschieden verringert werden.
(SMS Hildebrand)
Die Siegfried-Klasse
Die Siegfried-Klasse war eine Klasse Panzerschiffe, von denen sechs gebaut wurden, das Schiff wurde 1888 auf Kiel gelegt und ihr Stapellauf war im Jahre 1889. In der Originalversion war das Schiff 79 Meter lang und hatte eine Breite von 14,9 Metern. Sie erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Knoten, bei einer Maximalreichweite von 3.500 Seemeilen mit 10 Knoten und einer Besatzung von etwa 300 Mann.
Die Bewaffnung bestand jeweils aus drei 24cm L/35 Geschützen und 10 schnell ladenden 8,8cm L/30 Geschützen, des Weiteren verfügten diese Schiffe über vier 35cm Torpedorohre.
(Die SMS Beowulf)
Entstehung und Weiterentwicklung der Siegfried-Klasse
General Leo von Caprivi, der damals Chef der war, fürchtete um einen Zweifrontenkrieg mit Frankreich und Russland. Daher plante er die Kriegsmarine mit Schiffen auszustatten, die im Kriegsfall die Küsten Deutschlands verteidigen sollten, deshalb wurden die SMS Hildebrand, SMS Beowulf, SMS Hagen, SMS Frithjof und SMS Heimdall gebaut. Die SMS Siegfried lief am 10. August 1889 vom Stapel. Sehr bald wurde jedoch klar das durch die geringe Kohlebunkerkapazität die Reichweite der Schiffe doch sehr begrenzt war und aus diesem Grund wurden alle Schiffe der Siegfried-Klasse zwischen den Jahren 1899 bis 1905 umgebaut. In dieser Zeit wurden aber auch weiter Schiffe gebaut, dies waren die beiden Küstenpanzerschiffe SMS Odin und die SMS Ägir. Nach den Umbauten und Verbesserungen waren sie 86,15m lang und konnten 360t Kohle mehr mitführen. Insgesamt konnten jetzt 580t Kohle mitgeführt werden, was sich natürlich positiv auf die Reichweite auswirkte. Die Anzahl der Torpedorohre wurde von vier auf drei verringert. Der Durchmesser der Rohre wurde allerdings auf 45cm erhöht.
(Die SMS Ägir)
Einsatz der Siegfried-Klasse
Der Einsatz der Siegfried-Klasse verlief relativ unspektakulär. Sie wurden alle samt zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 reaktiviert und dienten im "VI. Geschwader". Ihr Aufgabengebiet war es die Nord- und Ostsee zu bewachen. Da im Laufe der Zeit die Schiffe weiter entwickelt wurden und somit auch die Technik, waren die Küstenpanzerschiffe bald veraltet und hatten keinen entscheidenden Einfluss auf die Kriegsmarine. Sie wurden alle bis 1935 abgewrackt.
Pro und Kontra:
- Die Reichweite der Originalversion war unzureichend
+ Lösung des Problems nach dem Umbau
+ Einige hatten eine bis 24cm dicke Panzerung
- geringe Geschwindigkeit
- zu geringe Feuerkraft
http://www.deutsche-schutzgebiete.de/sms_odin.htm
http://www.neische.de/ign/index.html?ht ... lasse.html
http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Odin
http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Siegfried
http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_%C3%84gir
http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Hildebrand
http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Beowulf
http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Hagen
http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Frithjof
http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Heimdall
Autor: Magnum | 4 |
Wenn wir Menschen aus Sternenstaub sind, wieso leben wir dann nicht länger?
Die Frage klingt vielleicht total unwissend und naja nicht so logisch, aber wenn wir aus Sternenstaub entstanden sind, wieso leben wir nicht so lange wie ein Stern? Bzw allgemein einfach länger sondern nur ca 70-90 Jahre? Wenn man das mal mit normalen Sternen vergleicht ist das nichts xd
12 Antworten
"Wir bestehen aus Sternenstaub" verkürzt zu sehr, was gemeint ist. Unser Körper besteht aus Atomen, die sich in Kreis- bzw. Abläufen befinden, bei denen sich Atome immer wieder neu anordnen. Diese Atome haben sich vor millionenen oder milliardenen Jahren an einer anderen Stelle im Universum befunden, manche davon als Atome in anderen Sonnensystemen und Galaxien. Es gibt auch z.B. Asteroiden, auf denen sich Wasser in Form von Eis befindet. Wenn diese Asteroiden dann als Kometen in die Erdatmosphäre gelangen und verglühen oder auf der Erde einschlagen, gelangen diese Wasserstoff- und Sauerstoffatome in die Erdatmosphäre. Sie sind dann Teil des Wasserkreislaufs auf der Erde und wenn du dann genau dieses Wasser zu dir nimmst, werden diese Atome über deinen Kreislauf aufgenommen und werden Teil deiner Zellen (der Mensch besteht zu 70% aus Wasser). Wenn du es so siehst, bestehen Zellen in deinem Körper zu einem Teil aus Atomen, die sich zuvor in vielen Lichtjahren entfernten Sonnensystemen und Galaxien befunden haben.
Allerdings ist die Vorstellung, dass die menschliche Sterblichkeit in der Lebensdauer der Atome begründet ist, falsch. Es gehen permanent Atome aus unserem Körper heraus und neue Atome kommen in unseren Körper hinein. Die Zellen in unserem Körper erneuern sich ständig. Man sagt, dass man alle sieben Jahre "ein neuer Mensch" ist. Das geht bei den verschiedenen unterschiedlichen Arten von Gewebe die Regeneration unterschiedlich schnell, z.B. bei Gehirn-, Herzmuskel- und Nervenzellen geht es sehr langsam oder sogar gar nicht.
Nun, "wir" existieren ja auch nach dem Tod weiter.
Unsere Bestandteile werden umstrukturiert, weitergegeben, sie verschwinden ja nicht. Irgendwann, in knapp acht Milliarden Jahren, wenn die Sonne dann explodiert, werden unsere Bestandteile erneut ins All abgegeben um dann womöglich anderswo auf anderen Planeten Teil dessen zu werden, was dort existiert.
"Staub" und "Leben" (im biologischen Sinne) sind eben nicht das Gleiche!
Lebende Organismen sind von daher anfälliger für Verfall und damit 'kurzlebiger' als der Staub, zu dem wir wieder werden.
Also sind wir doch irgendwie unsterblich und wir "erwachen" immer wieder? Das ist alles so weird, wenn ich jetzt wieder zu sternenstaub werde, wird dann jemand/etwas anderes bzw. ich wiedergeboren, weil der sternenstaub noch existiert?
Es kommt darauf an, wie man den Begriff 'unsterblich' versteht, bzw. verwendet.
Biologisches Leben ist begrenzt. Von daher gibt es Zelltod und 'Sterblichkeit'.
Wenn man mit 'unsterblich' das Fortbestehen von Einzelteilen meint 'bis in alle Ewigkeit', dann sind wir unter diesem Gesichtspunkt in der Tat 'unsterblich' - nur eben ohne biologisches Leben und ohne unsere individuelle Identität. So zumindest meine Überzeugung.
Weil kein biologisches Wesen einfach nur die Summe seiner Teile ist,
sondern ganz wesentlich erst zustande kommt durch geeignetes Zusammenwirken dieser Teile (der Atome etwa).
Man stirbt, sobald dieses Zusammenwirken nicht mehr hinreichend gut funktioniert.
Aber wenn man eine Möglichkeit hätte dass das alles, egal was passiert, immer perfekt funktioniert, könnte man doch unsterblich sein? Oder wenn man zB nur unser Gehirn aufbewahren würde und es "am Leben" halten würde, würden wir doch die Außenwelt mit unseren Gedanken(weiß nicht ob die Sinne dann überhaupt existieren würden) trotzdem wahrnehmen oder nicht?
Im Prinzip wäre dein Gedanke schon richtig. Es stellt sich aber heraus, dass nichts, was aus vielen Teilen besteht, beliebig lang existieren kann: Es wird irgendwann seine Form und mit ihr auch seine Funktionsfähigkeit verlieren (es ist dies die zentrale Aussage des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik).
Wenn jemand sagt, wir bestünden aus Sternenstaub, d.h. aus der Asche verbrannter Sterne, so will er damit daran erinnern, dass fast alle Atome, aus denen wir bestehen, von einer Art sind, wie sie nur im Zentrum sehr heißer Sterne entstehen. Wenn so ein Stern dann aber am Ende seines Lebens als Supernova explodiert, werden die in ihm enstandenen Atome weit ins All hinaus gepustet und werden dann irgendwann als Bausteine für Neues dienen.
Alles ist sozusagen Sternenstaub, weil alles, was existiert aus Atomen besteht und weil alle Atome mit Ausnahme von Wasserstoff in Sternen entstehen.
Die Atome gehen ja auch nicht kaputt, aber die Dinge, die aus diesen Atomen bestehen schon, ebenso wie ein Lego-Haus kaputt gehen kann, ohne, dass die Legosteine kaputt gehen.
Menschen und überhaupt alles Leben sind sehr sehr komplexe biochemische Maschinen und die Aufrechterhaltung ihrer Funktionen ist biologisch sehr aufwändig. Die Evolution hat daher Lebewesen geschaffen, die immer wieder vergehen, aber dafür Nachkommen erzeugen können. Auf diese Werde umgeht die Natur genetische Schäden, die mit der Zeit entstehen würden, und ermöglicht es den Lebewesen, sich über Generationen hinweg zu verändern und ihren Bauplan an neue Bedingungen anzupassen.
Naja was heisst Sternstaub... Das sind am ende auch einfach Atome
Ja aber im Gegensatz zu uns "leben" Sterne Millionen/Milliarden Jahre. Und wir nicht einmal hundert und wenn doch kommt dies sehr selten vor....
Sagen wir mal lieber 70 - 80 Jahre, denn älter werden nur recht wenige Menschen.
nur unser phyischer körper ist aus sternenstaub
Die Atome, aus denen dein Körper besteht, "leben" doch auch weiter.
Nur die spezielle Anordnung, die sich unter dem Namen "thisgirl0" auf GF angemeldet hat, die löst sich halt in spätestens 100 Jahre auf. Ist nun mal so.
trotzdem sind wir dann alle im Endeffekt unsterblich oder nicht? Egal ob wir dann nun mit dieser Hülle(Körper) existieren oder nicht, wir werden, wenn man das mal so betrachtet, immer wieder neugeboren. Sei es eine Pflanze, Tier oder Mensch ...
- Ob die Seele unsterblich ist oder nicht, ist nicht von Bedeutung, da das "Ich" beim Übergang in den Tod verschwindet.
- Auf atomarer Ebene existiere "ich" auch gar nicht, insofern kann man die Frage nach der Unsterblichkeit in diesem Sinne getrost mit "nein" beantworten.
Wenn du villt mal schon mit 50 abgelehnt wirst, was denkst du wie alt du dann noch werden willst? :-))
Ein Stern ist kein lebender Organismus, von daher ist der Vergleich nicht angebracht. Du könntest eher fragen, warum lebe ich nicht so lange wie eine Langlebige Kiefer?
Die Atome, aus denen du bestehst, sind "unsterblich".
Das ganze fängt damit an, dass wir nicht aus Sternenstaub sind | 4 |
DOI: 10.1055/s-0035-1545355
Beschleunigung von Zahnbewegungen: Was für eine kortikotomieunterstützte Kieferorthopädie spricht [*]Accelerating Tooth Movement: The Case for Corticotomy-induced Orthodontics
Publication History
Publication Date:
18 May 2015 (online)
Aufgrund allgemein gestiegener gesellschaftlicher Erwartungen fragen Patienten heutzutage immer häufiger kürzere Behandlungszeiten nach. Die Erwartungshaltung in Hinblick auf die Qualität von Behandlungsergebnissen ist dabei unverändert hoch. Eine Möglichkeit, die Dauer einer kieferorthopädischen Behandlung zu verkürzen, ist ein kombiniertes ambulantes chirurgisch-kieferorthopädisches Verfahren zur Augmentation des Kieferknochens, das unter der Bezeichnung "parodontal beschleunigte osteogenetische kieferorthopädische Methode" (periodontally accelerated osteogenic orthodontic procedure, PAOO) bekannt geworden ist [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8].
Eine parodontal beschleunigte osteogenetische kieferorthopädische Behandlung kann häufig in einem Drittel bis einem Viertel der Zeit durchgeführt werden, die für eine konventionelle kieferorthopädische Therapie erforderlich wäre [9]. Außerdem lassen sich Zähne auf diese Weise weiter bewegen, wodurch Zahnextraktionen vermieden werden können und sich die parodontale Unterstützung erhöht. Auf diese Weise erschließt sich der Kieferorthopädie eine neue Gruppe von erwachsenen und jugendlichen Patienten, die bisher keine kieferorthopädischen Korrekturen durchführen ließen.
Eine parodontal beschleunigte osteoneogenetische kieferorthopädische Behandlung kann bei Erwachsenen und bei Jugendlichen, bei denen die Mehrzahl der bleibenden Zähne bereits durchgebrochen ist, durchgeführt werden [10] [11] [12] [13] [14].
Eine vollständige Behandlung löst rasch sämtliche Probleme eines Patienten und erlaubt sogar kleinere Korrekturen im Gesichtsbereich. Im Rahmen einer konventionellen kieferorthopädischen Therapie können einzelne Maßnahmen, wie etwa die Einreihung retinierter Zähne [5] [10] oder die Intrusion von Molaren [15] [16] mithilfe der PAOO schnell durchgeführt werden. Die Entscheidung für eine solche Therapie hängt von der Schwere der Malokklusion, von bestehenden parodontalen Schädigungen, von der Überlegung, ob Zähne extrahiert werden sollen und von den Erwartungen des Patienten ab.
Eine chirurgische Kortikotomie führt als Folge einer Stimulation des Heilungsstadiums "regionales Beschleunigungsphänomen" (regional accelerated phenomenon, RAP) und in Verbindung mit einer ausreichend dünnen Knochenmorphologie in Richtung der Zahnbewegung zu einer über den parodontalen Faserapparat vermittelten Beschleunigung. Für die schnellere Bewegung der Zähne sind dabei eine Erhöhung der Umsatzrate des Knochens und seine Demineralisierung von besonderer Bedeutung [11]. Die Weichgewebeanteile des demineralisierten Knochens bewegen sich dabei zusammen mit den Zahnwurzeln und remineralisieren nach Abklingen des Heilungsstadiums RAP wieder. Bei Erwachsenen verläuft diese Remineralisierung allerdings unvollständig. Das Knochenvolumen verringert sich und es verbleiben vestibuläre und orale Dehiszenzen des Alveolarknochens [11]. Durch eine Augmentation des Alveolarfortsatzes, bei der die Zahnwurzeln wie bei einem Sandwich zwischen je eine vestibuläre und eine orale Lage intakten Knochens zu liegen kommen, werden einerseits möglicherweise bereits vorhandene Dehiszenzen und Fenestrationen des Alveolarfortsatzes korrigiert. Andererseits lässt sich auf diese Weise auch die durch eine Kortikotomie hervorgerufene Verringerung des Knochenvolumens kompensieren und die Entstehung von neuen Knochendehiszenzen verhindern [11]. Bei der Augmentation werden zwischen dem Periost und dem Alveolarknochen relativ große Mengen an Knochenaufbaumaterial eingebracht. Die Kontinuität des Periosts darf dabei nicht unterbrochen werden, damit der neu gebildete Knochen möglichst voluminös ist. Durch dieses vergrößerte Knochenvolumen werden umfangreichere Zahnbewegungen möglich. Die Notwendigkeit, Zähne zu extrahieren, verringert sich und die Zähne sind gleichzeitig ausreichend parodontal gestützt.
Eine Kortikotomie löst in einem begrenzten Areal aufgrund der Demineralisation eine Beschleunigung der Umbauvorgänge im Knochen aus. Schnellere Bewegungen finden daher nur im Umkreis von kortikotomierten Zähnen statt. Die unterschiedliche Beweglichkeit von kortikotomierten und nicht kortikotomierten Zähnen ermöglicht eine Veränderung der relativen Verankerung zwischen den Zähnen. Nicht kortikotomierte Verankerungszähne werden dabei stabiler und kortikotomierte Zähne bewegen sich demgegenüber leichter. Das Kortikotomieverfahren spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Die Reaktionen der Gewebe werden vielmehr durch die Ausdehnung der Kortikotomie und ihre Nähe zum Zahn beeinflusst. Davon hängt ab, wie schnell sich ein Zahn bewegen lässt.
Die Patienten müssen über das chirurgische Verfahren umfassend aufgeklärt werden und ihre Einwilligung geben. Wenn wir unseren Patienten die unterschiedlichen chirurgischen Methoden vorstellen, die wir verwenden, erkennen sie schnell, dass diese ambulanten Verfahren für uns Routine sind. Da die Operationswunden primär verschlossen werden, kommt es nach dem chirurgischen Eingriff nur zu geringen postoperativen Beschwerden [17]. Patienten schildern uns sogar, dass sie dabei weniger Beschwerden hätten als bei der nachfolgenden kieferorthopädischen Ausrichtung der Zähne [18].
Lee u. Mitarb. [19] beschrieben in einer histologischen Studie die unterschiedlichen Reaktionen der Gewebe nach einer Kortikotomie und im Rahmen einer Distraktionsosteogenese. Bei einer Distraktionsosteogenese werden entweder Knochensegmente im Verlauf des chirurgischen Eingriffs mobilisiert [20] [21] [22] [23] [24] oder es werden umschriebene Bereiche interseptalen Knochens durch die Aktivierung von orthopädischen Apparaturen schnell verlagert [25]. Im Zusammenhang mit kortikotomieunterstützten kieferorthopädischen Verfahren sprechen wir uns gegen die Luxation von Knochengewebe aus.
* Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht in: Am J Orthod Dentofacial Orthop 2013; 144: 4–13. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der American Association of Orthodontists. | 4 |
Sternentstehung, im optischen und THz-Bereich aufgenommen
Sternentstehung in der galaktischen HII-Region RCW 120, aufgenommen im optischen Bereich (links, ESO Schmidt Telescope) und im Terahertz-Bereich (rechts, LABOCA-Kamera am APEX-Teleskop in den chilenischen Anden). Die weltgrößte Bolometer-Kamera für astronomische Submillimeter-Beobachtungen LABOCA wurde am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn gebaut und ist speziell für die Untersuchung astronomischer Objekte mit extrem niedrigen Temperaturen ausgelegt. Solche Beobachtungen sind nicht einfach, da die Strahlung aus dem Weltall im Millimeter- und Submillimeterbereich sehr stark durch den Wasserdampf in der Erdatmosphäre absorbiert wird. Deshalb werden solche Teleskope an hochgelegenen trockenen Standorten errichtet, in diesem Fall in 5100 Metern Höhe in der extrem trockenen Atacama-Wüste in Chile. Das LABOCA-Bild im Submillimeter-Bereich zeigt eine interstellare Wolke aus leuchtendem Gas, in der Sterne entstehen (Belichtungszeit der Aufnahme etwas mehr als drei Stunden). Expandierendes Gas führt zum Kollaps des umgebenden Gases in dichte Klumpen, die Keimzellen für die Entstehung neuer Sterne darstellen. Weil das Gas in diesen Klumpen nach wie vor sehr kalt ist (Temperaturen von etwa minus 250 Grad Celsius), kann es nur im Terahertz-Bereich beobachtet werden. | 4 |
Die internationale Forschungskooperation zwischen der LMU und der Universität Tokio, die im Oktober letzten Jahres als Teil des Zukunftskonzeptes LMUexcellent geschlossen wurde, startet mit einem ersten gemeinsamen Forschungsprojekt im Bereich der pharmazeutischen Nanotechnologie.
Eine deutsch-japanische Forschergruppe arbeitet an der LMU zum Thema "Smart Drug Nanocarriers and Nanomedicine" unter der Leitung von Kazunori Kataoka (Professor am Center for NanoBio Integration an der Universität Tokio) und Ernst Wagner (Professor für Pharmazeutische Biotechnologie an der LMU sowie Mitglied des "Center for Nanoscience CeNS") und des Exzellenzclusters "Nanoinitiative Munich NIM"). Die LMU hat für Professor Kataoka eine Gastprofessur im Exzellenzcluster NIM eingerichtet.
"Mit den Forschungskooperationen, die wir mit weltweit führenden Universitäten schließen, schaffen wir die Infrastruktur für zukunftsweisende Forschung und stärken damit die internationale Position der LMU in der Spitzenforschung nachhaltig," sagte LMU-Präsident Bernd Huber anlässlich der heutigen Begrüßung von Professor Kataoka.
Im Zentrum der Vereinbarung mit der Universität Tokio, die in einer dem Exzellenzwettbewerb vergleichbaren Initiative in Japan sehr erfolgreich abgeschnitten hat, steht zunächst die Intensivierung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit vor allem in den Fächern Physik, Chemie und Biologie.
Eine Vernetzung gerade dieser Fächer leistet das jetzt gestartete Forschungsprojekt, in dessen Rahmen mehrere wissenschaftliche Mitarbeiter des Kataoka-Labors mit ihren Kollegen an der LMU Untersuchungen durchführen, um neue Ansätze der Krebstherapie zu testen und weiterzuentwickeln. Die Entdeckung der RNA-Interferenz, wonach Gene durch kurze doppelsträngige RNA-Moleküle (siRNA) gezielt ausgeschaltet werden können, wurde vor wenigen Jahren mit dem Nobelpreis gewürdigt und eröffnet ganz neue Therapieansätze.
"Wir planen in unserer Kooperation, solche siRNA in eigens entwickelte synthetische Viren zu verpacken und intravenös in tumortragende Tiere einzubringen", so Kataoka. "Durch entsprechende Eigenschaften dieser virus-ähnlichen synthetischen Nanopartikel soll das Biomolekül dann zielgerichtet in den Tumor gelangen, um dort die Aktivität von tumorrelevanten Genen zu verringern."
Der Erfolg der Behandlung - also die verminderte Aktivität des jeweiligen Zielgens - kann durch moderne Testverfahren nachgewiesen werden. Entsprechende bioanalytische und bildgebende Verfahren wurden bereits im Rahmen von NIM entwickelt, die notwendigen Geräte stehen bereits zur Verfügung. "Kazunori Kataoka entwickelt in seinem Labor Biomaterialien, die für vielfältige Aufgaben in der Biomedizin eingesetzt werden können. Einige seiner Ansätze haben bereits die Phase der klinischen Erprobung erreicht", sagt Wagner.
"Ein Forschungsschwerpunkt sind Trägersysteme, die therapeutisch wirksame Moleküle in Tumorzellen schleusen sollen. Und dieser Aspekt ist auch ein zentrales Thema unserer eigenen Arbeit. Unsere Trägersysteme basieren auf synthetischen Viren, die therapeutische Nukleinsäuren wie siRNA zielgerichtet in Tumore schleusen."
Passende Tumormodelle sind am Lehrstuhl Wagner bereits etabliert. "Wir können sogar schon erste therapeutische Effekte vorweisen", berichtet Wagner. "Die dadurch erzielte reduzierte Aktivität in den betreffenden Genen kann Tumorwachstum verringern - und zwar ohne toxische Nebenwirkungen. Gemeinsam mit dem Labor von Kazunori Kataoka sollen noch effizientere Trägersysteme entwickelt und in den Tumormodellen getestet werden."
Professor Kataoka hat seine Gastprofessur diese Woche im Rahmen eines ersten Forschungsaufenthaltes an der LMU angetreten. Neben Vorträgen und fachlichen Diskussionen im Rahmen des Forschungsprojekts hat der international renommierte Biotechnologe unter anderem bereits einen Workshop für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschafter an der LMU geleitet. Außerdem wird er am morgigen Freitag um 15 Uhr an dem an der LMU angesiedelten Center for Nanoscience (CeNS) einen öffentlichen Vortrag in englischer Sprache zum Thema: "Supramolecular Devices as Smart Nanocarriers for Gene and Drug Delivery" halten.Kontakt:
Luise Dirscherl | idw
Weitere Informationen:
http://www.uni-muenchen.de/
http://www.cens.de/calendar/weekly-cens-colloquium.html
Digitales Know-how für den Mittelstand: Uni Bayreuth entwickelt neuartiges Weiterbildungsprogramm
28.09.2017 | Universität Bayreuth
Physik-Didaktiker aus Münster entwickeln Lehrmaterial zu Quantenphänomenen
22.09.2017 | Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
University of Maryland researchers contribute to historic detection of gravitational waves and light created by event
On August 17, 2017, at 12:41:04 UTC, scientists made the first direct observation of a merger between two neutron stars--the dense, collapsed cores that remain...
Seven new papers describe the first-ever detection of light from a gravitational wave source. The event, caused by two neutron stars colliding and merging together, was dubbed GW170817 because it sent ripples through space-time that reached Earth on 2017 August 17. Around the world, hundreds of excited astronomers mobilized quickly and were able to observe the event using numerous telescopes, providing a wealth of new data.
Previous detections of gravitational waves have all involved the merger of two black holes, a feat that won the 2017 Nobel Prize in Physics earlier this month....
Physiker des HZB haben an BESSY II Materialien untersucht, die zu den topologischen Isolatoren gehören. Dabei entdeckten sie einen neuen Phasenübergang zwischen zwei unterschiedlichen topologischen Phasen. Eine dieser Phasen ist ferroelektrisch: das bedeutet, dass sich im Material spontan eine elektrische Polarisation ausbildet, die sich durch ein äußeres elektrisches Feld umschalten lässt. Dieses Ergebnis könnte neue Anwendungen wie das Schalten zwischen unterschiedlichen Leitfähigkeiten ermöglichen.
Topologische Isolatoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie an ihren Oberflächen Strom sehr gut leiten, während sie im Innern Isolatoren sind. Zu dieser neuen...
Materialfehler im Endprodukt können in vielen Industriebereichen zu frühzeitigem Versagen führen und den sicheren Gebrauch der Erzeugnisse massiv beeinträchtigen. Eine Schlüsselrolle im Rahmen der Qualitätssicherung kommt daher intelligenten, zerstörungsfreien Sensorsystemen zu, die es erlauben, Bauteile schnell und kostengünstig zu prüfen, ohne das Material selbst zu beschädigen oder die Oberfläche zu verändern. Experten des Fraunhofer IZFP in Saarbrücken präsentieren vom 7. bis 10. November 2017 auf der Blechexpo in Stuttgart zwei Exponate, die eine schnelle, zuverlässige und automatisierte Materialcharakterisierung und Fehlerbestimmung ermöglichen (Halle 5, Stand 5306).
Bei Verwendung zeitaufwändiger zerstörender Prüfverfahren zieht die Qualitätsprüfung durch die Beschädigung oder Zerstörung der Produkte enorme Kosten nach...
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17.10.2017 | Veranstaltungen
17.10.2017 | Veranstaltungen
16.10.2017 | Veranstaltungen | 4 |
Magnetfeld-Therapie
Bei dieser Magnetfeldtherapie handelt es sich um eine Entwicklung der pulsierenden Magnetfeldtherapie.
Die Erkenntnisse der Magnetfeldtherapie geht weit zurück bis zu den ägyptischen Priestern, welche die unsichtbare kosmische Kraft magnetischen Metalls zur Heilung nutzten. Auch der Naturarzt Hippokrates (460-377) beschreibt eine Heilung mit Magneten. Paracelsus versuchte im 16. Jahrhundert Wunden von Kriegsverletzten mit Magneten zu heilen. Im 19. Jahrhundert wurde das erste Patent für eine Ganzkörperbehandlung mit einer Spule vergeben.
In den letzten Jahren wurde die Pulsierende Magnetfeldtherapie in Kliniken, in Arzt- und Therapiepraxen im In- und Ausland bei vielen Krankheiten, wie Rheuma, Arthrose (Arthritis), Osteoporose, verzögerte Knochenbruch- und Wundheilung, Diabetische Gangrän als auch Sportverletzungen und Neurologischen Erkrankungen eingesetzt.
Während der Behandlung sitzen oder liegen Sie ganz entspannt. Auf Basis einer schwachen Spannung mit extrem niedriger Frequenz erzeugt das Gerät ein pulsierendes Magnetfeld, das über eine Spule auf den betreffenden Körperteil einwirkt. Elektrizität berührt den Körper dabei nicht. Das pulsierende Magnetfeld erzeugt in Ihren Körperzellen einen körpereigenen Strom. Die Therapie ist sanft, mehr wie ein angenehmes Kribbeln, Pulsieren oder ein Wärmegefühl, können Sie nicht wahrnehmen. Verwendet werden hauptsächlich Magnetfeld-Spulen, die im Gegensatz zu Magnetfeld-Matten, eine gleichmäßige Feldstärke und eine absolute Tiefenwirkung ermöglichen. Nur für die Behandlung oberflächiger Strukturen und kleinerer Gelenke oder wenn der Einsatz einer Spule nicht möglich ist, wird eine Therapiematte empfohlen.
Die besonders niedrige Frequenz hat noch einen besonderen Vorteil: Implantate, wie Hüft- oder Knieprothesen, Metallplatten oder andere Metallsplitter können sich nicht erwärmen und dürfen mit behandelt werden.
* Personen, die an einer beginnenden Arthrose (alle Gelenke und Wirbelsäule) erkrankt sind, sollten mindestens 10 Behandlungen (3-5 mal pro Woche) durchzuführen.
* Bei Osteoporose und Personen mit einer fortgeschrittenen Arthrose (alle Gelenke und Wirbelsäule), sollten je nach Schweregrad, meist 20 Behandlungen, aufgeteilt in 10 aufeinanderfolgenden Behandlungen (3-5 mal pro Woche) und im Anschluss weitere 10 Behandlungen (1-3 mal pro Woche) erfolgen.
Mitt einem Hochleistungs-Softlaser wid mit einer intensiven Tiefenwirkung gehandelt.. Dies hat sich gerade in der Schmerztherapie (Schmerzpunkte, Entzündungen) und in der Behandlung von schlecht heilenden Wunden bewährt.
Der ganze Körper wird durch elektrische Impulse gesteuert. Diese Impulse können von Nervenzellen, von Muskeln, Gelenken oder winzigen elektrischen Signalen im Knochen oder Knorpel ausgehen. Ein natürlicher Lebensvorgang ist, dass z.B. beim Gehen unter örtlichem Druck und Zug Knochen- und Knorpelzellen positiv und negativ geladene Ionen in das umliegende Gewebe abgeben und wieder aufnehmen. Dieser Vorgang erzeugt einen winzigen elektrischen Impuls, der sich dann aufbaut, wann immer wir uns bewegen. Wenn Sie beispielsweise einen Schritt machen, erzeugen Sie einen winzigen elektrischen Impuls; wenn Sie während eines Tages tausend Schritte machen, erzeugen Sie ein Vielfaches dieser Impulse. Diese Impulse haben einen positiven Einfluss auf Ihre Körperzellen, denn sie bewirken während der Ruhigstellung in der Nacht eine Regeneration der Zellen und Sie erholen sich wieder. Dadurch können Sie am darauffolgenden Tag wieder Ihre tausend Schritte machen. Was aber tun Sie, wenn Sie sich nicht mehr entsprechend belasten und bewegen können, um Muskeln, Sehnen, Knorpel oder Knochen diesen regenerierenden Impuls zukommen lassen zu können? Durch die Therapie erleben Sie einen ähnlichen Zustand, als machten Sie in 20 - 40 Minuten Behandlung die Schritte eines ganzen Tages. Der entscheidende Unterschied: Sie verursachen keinen Verschleiss in Ihren Gelenken und haben keine Schmerzen, denn Sie haben sich ja gar nicht bewegt.
Es gibt eine ganze Reihe physikalischer Vorgänge, mit der die Heilungsprozesse unter Einfluss pulsierender Magnetfelder mit extrem niedrigen Frequenzen wissenschaftlich erklärt werden können. Allgemein gilt: Pulsierende Magnetfelder bewirken dynamische Effekte innerhalb des menschlichen Gewebes. Dies wird durch eine Aktivierung des Ionentransportes an den Zellmembranen erreicht. Diese Aktivierung der Körperzellen ist für den Heilungsprozess entscheidend, da Stoffwechselvorgänge sehr eng mit einer funktionierenden Körperzelle verbunden sind. Und wie der Name schon sagt, müssen Stoffe auch wechseln können. Das heisst, Schlackestoffe müssen aus der Zelle heraus transportiert und zellaktivierende Stoffe (wie z.B. Sauerstoff und Enzyme) in die Zelle hinein transportiert werden können, damit eine Zelle sich regenerieren oder überhaupt leben kann. Dazu benötigt eine gesunde Zelle eine kleine elektrische Spannung, die es den Stoffen - innerhalb einer chemischen Reaktion - ermöglicht, die Zellwand zu durchdringen. Ist nun eine Zelle nicht mehr gesund, so ist auch ihre elektrische Spannung zu gering. Die Zelle kann sich somit nicht mehr ausreichend mit dem umliegenden Gewebe austauschen. Sie kann auch keine Informationen mehr aufnehmen und weiterleiten (besonders wichtig für Nervenzellen).
Durch ein pulsierendes Magnetfeld entsteht ein Anstieg der elektrischen Spannung einer Zelle. Der Stoffwechsel der Zelle wird sofort unterstützt und die Zelle funktioniert wieder. | 4 |
Dabei zeigte sie durch den Einsatz der Inline-Filtration einen neuen möglichen Weg der sterilen Arzneimittelgewinnung auf. Für die aufschlussreiche und umfassende Studie erhielt sie auf der Jahresversammlung des Förderforums der Hochschule Ulm den Innovations- und Förderpreis.
Bei der keimfreien Herstellung biotechnologischer erzeugter Arzneimittel spielt die sterile Filtration der Produktlösung eine wichtige Rolle. Die Produktlösung wird üblicherweise über einen sterilen Filter in einen gesonderten Kessel im A/B-Bereich geleitet. Nach Ende der Filtration wird dieser Kessel zur Abfüllanlage gebracht und dort angeschlossen (Bulk-Methode). Als alternatives Verfahren bietet sich die Filtration über zwei hintereinander geschaltete Sterilfilter an, von denen aus das Filtrat der Abfüllanlage direkt zugeführt wird (Inline-Methode). Die Inline-Filtration ist daher weniger arbeitsaufwendig und bietet eine höhere Sicherheit für die Keimfreiheit.
Das Ziel der Arbeit war, die für die Inline-Filtration nötigen produktions- und produktspezifischen Voraussetzungen zu erfassen, um dieses Verfahren, wenn möglich, zukünftig als Standardverfahren zu etablieren. Christina Lichtblau untersuchte dabei die technische Umsetzung ebenso wie die Produktausbeute und verfahrensbedingte Einflüsse auf die Biopharmazeutika. Es zeigte sich, dass sich durch eine optimale konstruktive Gestaltung des Filtersystems und des Dosierbehälters Produktverluste, die bei der Inline-Filtration auftreten, vermindern lassen. Der Einsatz der Inline-Methode bringt jedoch auch eine Einschränkung mit sich, da die Biopharmazeutika im Gegensatz zur Bulk-Methode durch die Filtration über zwei Filter einer doppelten Beeinflussung ausgesetzt sind. Sinnvoll ist der Einsatz daher nur, wenn die zufiltrierende Proteinlösung ausreichend konzentriert ist und es sich um Wirkstoffe handelt, deren Bestandteile von der Filtermembran wenig absorbiert werden.
Seitens der Hochschule Ulm wurde die Arbeit von Professor Dr. Klaus Paulat und Professor Dr. Martin Heßling, Fakultät Mechatronik und Medizintechnik, betreut. Sie entstand in Zusammenarbeit mit Dr. Ingo Presser, Boehringer-Ingelheim Pharma, Biberach.
Dr. Ingrid Horn | idw
Weitere Informationen:
http://www.hs-ulm.de
Schnelle individualisierte Therapiewahl durch Sortierung von Biomolekülen und Zellen mit Licht
18.10.2017 | Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT
Pflanzen können drei Eltern haben
18.10.2017 | Universität Bremen
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1.8 Millionen Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1.6 Millionen Menschen an der...
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
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University of Maryland researchers contribute to historic detection of gravitational waves and light created by event
On August 17, 2017, at 12:41:04 UTC, scientists made the first direct observation of a merger between two neutron stars--the dense, collapsed cores that remain...
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18.10.2017 | Veranstaltungen
18.10.2017 | Veranstaltungen
17.10.2017 | Veranstaltungen
18.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
18.10.2017 | Messenachrichten
18.10.2017 | Energie und Elektrotechnik | 4 |
Optokoppler-Struktur auf einem Siliziumwafer auf der Basis blau-violetter Elektrolumineszenz (Foto: Nano-CC-UFS / FZ Rossendorf)
Präzisions-Röntgenspiegel für die Röntgendiffraktometrie, hergestellt mittels Puls-Laser-Abscheidung (Foto: Fraunhofer IWS Dresden)
Unter dem Motto "Ultradünne Schichten - Ein Schlüsselelement der Nanotechnologie" beteiligt sich das Nanotechnologie-Kompetenzzentrum "Ultradünne funktionale Schichten" auf der diesjährigen Messe "Materialica 2001" vom 01.10. - 04.10.2001 auf dem neuen Münchner Messegelände. Vorgestellt wird die Realisierung blau-violetter Elektrolumineszenz aus Silizium (aus dem Forschungszentrum Rossendorf bei Dresden) und die Großflächenabscheidung ultradünner röntgenoptisch aktiver Wechselschichten (aus dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden).
Sie finden uns in München in Halle C1 Stand 137.
Ein Beispiel, welches das Nanotechnologie-Kompetenzzentrum "Ultradünne funktionale Schichten" (Nano-CC-UFS) auf dem Stand C1.137 auf der diesjährigen Messe "Materialica 2001" vom 01.10. - 04.10.2001 in München vorstellt, ist die Realisierung blau-violetter Elektrolumineszenz aus Silizium. Die Lichterzeugung erfolgt dabei aus nur wenigen Nanometer großen Germanium-Nanostrukturen, die in Siliziumdioxid eingebettet sind. Da der Herstellungsprozess vollständig in herkömmlicher Siliziumtechnologie erfolgt, können derartige Lichtemitter direkt in bestehende Prozesse zur Chipherstellung integriert werden. Wissenschaftlern des Forschungszentrums Rossendorf bei Dresden (einem Mitgliedsinstitut des Nanotechnologie-Kompetenzzentrums) ist es dabei gelungen, durch Optimierung dieser Lichtemitter einen Wirkungsgrad von 0,5% zu erreichen - ein Weltrekord für derartige Systeme. "Bereits bei elektrischen Strömen größer 250 nA kann das blau-violette Leuchten mit bloßem Auge wahrgenommen werden", erklärt Dipl.-Phys. Thoralf Gebel vom FZ Rossendorf. Und was das menschliche Auge sieht, ist für ein empfindliches elektrisches Empfängerbauelement erst recht erkennbar. Mit dem Aufbau von Emitter und Empfänger in einem Chip wurde am Forschungszentrum Rossendorf ein integrierter Optokoppler in Siliziumtechnologie realisiert und patentiert. Ein mögliches Einsatzgebiet könnte neben der optischen Informationsübertragung auch bei Anwendungen in biologischen Systemen liegen, da die eingesetzten Materialien vollkommen biokompatibel sind.
Die Rossendorfer Forscher wollen jedoch nicht auf dem Erreichten stehen bleiben, sondern planen seit längerer Zeit die weitere Vermarktung dieser Technologie. Das Potential dieser neuen Technologie ist riesig, so dass seit einiger Zeit an einer technologieorientierten Unternehmensgründung gebastelt wurde. Vor einem Jahr, am 14. Juli 2000, wurde die nanoparc GmbH i.G. extra dazu gegründet.
Ein weiteres Beispiel, welches wir in München präsentieren werden, ist die Großflächenabscheidung ultradünner röntgenoptisch aktiver Wechselschichten mit wenigen Nanometern Dicke. Diese werden derzeit als strahlformende Röntgenoptiken in stark wachsendem Maße in der Röntgenanalytik eingesetzt und kommen bereits seit 3 Jahren in Diffraktometern der Fa. Bruker AXS GmbH Karlsruhe zur Anwendung. Wie der Reflektor eines Autoscheinwerfers sammeln diese Spiegel die Röntgenstrahlung aus verschiedenen Richtungen auf und richten sie auf die Probe aus. Der Intensitätsgewinn ermöglicht es, die Messzeiten zu verkürzen bzw. das Nachweisvermögen zu verbessern. Derzeit wird von den Forschern aus dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden eine neue Anlagentechnik zur Beschichtung von Substraten mit Durchmessern bis zu 150 mm eingefahren. Sie versprechen sich davon eine Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten der Röntgenoptiken im Hinblick auf Synchrotronanwendungen und Röntgenfluoreszenzanalyse.
Die Nanotechnologie gehört zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Dabei geht es nicht um eine Fortsetzung der Mikrotechnik, sondern um neue intelligente Systeme, die unser gewohntes Umfeld systematisch verändern werden. Um bereits existierende Forschungsergebnisse aus den Instituten und Hochschulen einerseits und den sich entwickelnden Bedarf seitens der Industrie andererseits besser bündeln zu können, wurden im Oktober 1998 die Nanotechnologie-Kompetenzzentren in Deutschland errichtet. Bereits jetzt gibt es industriell verfügbare Nanotechnologien und Nanoprodukte. Dabei erfordern zahlreiche technische Anwendungen Werkstoffe, die bei geringstem Platzbedarf komplexe Funktionen zuverlässig erfüllen. Realisierbar wird dies oft nur durch ein ausgeklügeltes "Gefüge-Design", bei dem Grundwerkstoff und fremde Phasen in Größe und Anordnung bis in den Nanometerbereich strukturiert werden können.
Zur konsequenten Erschließung der industriellen Anwendungsmöglichkeiten der Nanotechnologien haben 42 Unternehmen, 10 Hochschulinstitute, 21 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie 5 Verbände ihr Know-how gebündelt und sich zum Nanotechnologie-Kompetenzzentrum "Ultradünne funktionale Schichten" zusammengeschlossen.
Besuchen Sie uns auf der Messe "Materialica 2001" in München in Halle C1 Stand 137.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Nanotechnologie-Kompetenzzentrum "Ultradünne funktionale Schichten" (Nano-CC-UFS) Geschäftsstelle im Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden 01277 Dresden, Winterbergstr. 28
Presse und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Ralf Jäckel Telefon: (0351) 25 83 444 Telefax: (0351) 25 83 300 E-Mail: [email protected]
Biokunststoffe könnten auch in Traktoren die Richtung angeben
18.10.2017 | Hochschule Hannover
IVAM-Produktmarkt "High-tech for Medical Devices" auf der COMPAMED 2017
18.10.2017 | IVAM Fachverband für Mikrotechnik
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
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18.10.2017 | Veranstaltungen
18.10.2017 | Veranstaltungen
17.10.2017 | Veranstaltungen
18.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
18.10.2017 | Messenachrichten
18.10.2017 | Energie und Elektrotechnik | 4 |
Das Arbeitsrecht ist nicht nur ein weit verzweigtes, sondern auch ein umfangreiches Rechtsgebiet. Das Arbeitsrecht umschließt alle Gesetze, Verordnungen und sonstige verbindliche Bestimmungen zur abhängigen, unselbständigen Erwerbstätigkeit. Rechtlich geregelt wird somit ein außerordentlich breites Feld an Belangen wie Kündigung, Urlaub, Überstunden, Arbeitsvertrag oder auch Zeitarbeit und Telearbeit, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen. Für alle arbeitsrechtlichen Klagen ist basierend auf § 8 ArbGG das Arbeitsgericht zuständig.
Seite 1 von 1
Das rechtliche Konfliktpotenzial am Arbeitsplatz ist groß. Dies betrifft sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber. Schnell können Streitigkeiten um ein Arbeitszeugnis, den Urlaubsanspruch, ein Zwischenzeugnis oder die Elternzeit entstehen. Weitere typische Problembereiche, die in den Bereich des Arbeitsrechts fallen, sind Auseinandersetzungen mit dem Arbeitgeber aufgrund einer längeren Krankheit oder eines Arbeitsunfalls. Ein weiterer Bereich, der gerade in jüngster Vergangenheit an Bedeutung gewonnen hat, ist das Mobbing. Hat man als Arbeitnehmer ein Problem mit dem Arbeitgeber, dann kann dies schnell gravierende Konsequenzen haben. Der Verlust des Arbeitsplatzes ist dabei für die meisten Arbeitnehmer existenzbedrohend. Aufgrund der drastischen Folgen ist es empfohlen, Rat bei einem Anwalt zu suchen. Denn als Laie ist es kaum möglich, die rechtliche Situation zu beurteilen. Es ist egal, ob es sich bei der rechtlichen Schwierigkeit um Unstimmigkeiten in Bezug auf eine Abfindung geht, oder ob Fragen rund um die Elternzeit bestehen.
Lassen Sie sich von einem Rechtsanwalt in allen Fragen rund um das Arbeitsrecht beraten
In sämtlichen dieser Fälle ist der beste Ansprechpartner ein Anwalt. In Herford sind einige Anwälte zu finden, die sich mit dem Arbeitsrecht sehr gut auskennen. Vor allem wenn die rechtliche Situation schwierig ist, sollte man umgehend handeln und so schnell als möglich einen Anwalt konsultieren. Durch die Konsultation eines Anwalts werden nicht nur offene Fragen geklärt, sondern auch eine weitere Vorgehensweise ausgearbeitet, die dazu führen sollte, dass man sein Recht auch durchsetzt. Ein Anwalt im Arbeitsrecht aus Herford wird seinem Mandanten fachkundig zur Seite stehen, wenn es beispielsweise um Probleme wie Probezeit, Kündigungsschutz oder Telearbeit geht. Der Anwalt aus Herford für Arbeitsrecht weiß auch Bescheid über die Abmahnung im Arbeitsrecht und kann rechtliche Hilfe bieten bei Problemen mit dem Betriebsrat. Überdies ist man bei einem Anwalt für Arbeitsrecht bestens aufgehoben, wenn man der Schwarzarbeit beschuldigt wird.
© 2003-2017 JuraForum.de — Alle Rechte vorbehalten. Keine Vervielfältigung, Verbreitung oder Nutzung für kommerzielle Zwecke. | 4 |
Die
Beispiele stammen aus unserer Beratungspraxis und aus wissenschaftlichen Studien. Gegenwärtig befindet sich der Text in Überarbeitung.
Wir weisen darauf hin,
dass einzelne Fallbeschreibungen bei empfindsamen oder
vorbelasteten Menschen
triggern
können. Diese Situation tritt auch in einer Therapie auf, zu der sich jeder freiwillig entscheidet.
Wir möchten daher ausdrücklich darauf hinweisen. Aus verschiedenen Gründen üben Erlebnisse aus der Kindheit
und aus vergangenen Beziehungen einen großen Einfluss auf die eigene Persönlichkeit und die Beziehungsfähigkeit aus.
Daher ist auch die Beziehungsfähigkeit des einzelnen Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Wissenschaftlich wird unterschieden
zwischen monogam und polygam veranlagten Menschen. Monogame Menschen sind sehr stark auf einen bestimmten Partner festgelegt,
sie gelten als treu und zuverlässig. Polygame Menschen binden sich zwar auch an einen Partner, sind aber sehr offen und gelten als ausgesprochen teamfähig.
Ob diese Veranlagung tatsächlich erblich ist oder anerzogen wurde,
spielt in der Problemlösung keine entscheidende Rolle. Wir versuchen in unseren Beispielen die verschiedenen Arten der Beziehungen zu berücksichtigen.
Um möglichst
weitgehende Anonymität zu wahren, sind Angaben zu Ort
und dem Alter der Personen weggelassen.
Auf viele Menschen
wirken Bilder mehr als der reine Text. Davon machen wir in unseren Beispiel Gebrauch.
Dagegen werden wir in unserem Fragebogen, den wir hier demnächst anbieten, nur auf Texte setzen, da diese aus wissenschaftlicher
Sicht leichter auszuwerten sind.
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Geschrieben am 21.04.2015, letzte Änderung am
31.05.2016 | 4 |
Der Dokumentarist Peter Schreiner betreibt in seinen impressionistischen Arbeiten Spurensuchen, die sich gängigen Labels widersetzen
Die Diagonale ehrt ihn mit einer Personale.
Der Peter ist dabei, ein wahres Kunstwerk zu schaffen." Was Niki List in Peter Schreiners Debütfilm Grelles Licht (1982) ironisch prophezeit, wird sich am Ende des Films bestätigen – nicht in Bezug auf das eigentlich gemeinte "richtige" Kunstwerk, sondern tatsächlich hinsichtlich der Wahrheit, die in diesem Film steckt und die man erst spät erkennen kann.
Grelles Licht, entstanden im Familien- und Freundeskreis des Regisseurs, ist aus heutiger Sicht eine erste Suche, die bereits auf die vielen weiteren verweist, die Peter Schreiner in den nächsten zwanzig Jahren unternehmen wird. Einzelne Kapitel, die die Namen der Eltern, Verwandten oder Freunde im Titel führen, gliedern den Film, der sich in SchwarzWeiß bewusst reduziert gibt – nicht als Stilisierung, sondern als "Abbild der Wirklichkeit" , wie Schreiner meint, der in der Folge fast ausschließlich in SchwarzWeiß drehen wird: "Die SchwarzWeiß-Fotografie lässt dem Empfinden des Betrachters und seiner Fantasie einen größeren Freiraum."
Sprechen ist kein Zwang
Schreiner, in Grelles Licht immer wieder auch selbst im Bild, zieht sich nicht auf die Position des scheinbar unbeachteten Beobachters zurück, sondern spielt mit seiner Präsenz als Filmemacher. Manchmal wird er gefragt, ob die Kamera denn schon aufnehme. "Wenn ich nichts zu reden hab, bin ich nicht aufgeregt" , meint sein Vater umgekehrt auf die Frage, ob er vor der Kamera nervös sei. Niemand muss in den Filmen Peter Schreiners reden, denn das Sprechen ist hier nur ein Teil der Wahrheit.
Peter Schreiner ist einer der erstaunlichsten österreichischen Filmemacher, und gerade deshalb – gemessen an der Kraft und Kreativität seiner Filme – nach wie vor einer der am wenigsten bekannten. Erst sein voriger Film, Bellavista (2006), der auf der Diagonale 2007 den Dokumentarfilmpreis gewonnen hat, fand einen regulären Kinoverleih, seine jüngste Arbeit, Totó (2008), wurde vergangenen Herbst bei den Filmfestspielen von Venedig gezeigt.
Schreiners Arbeiten, die weit über die konventionellen Grenzen des Dokumentarischen reichen, sind schwer einzuordnen; am anhaltenden Erfolg österreichischer Dokumentationen über Globalisierung, Nahrungsmittelproduktion und Plastik nehmen sie keinen Anteil.
Wenngleich der Begriff der Spurensuche meist schnell zur Hand ist, für die Arbeiten Schreiners findet er ausnahmsweise seine Berechtigung, weil die "Spuren" deutlich in den Filmen selbst zu finden sind: In Kinderfilm (1985) hört man immer wieder einzelne Klaviertöne, sieht Aufnahmen eines Flusses, Weizenfelder im Wind. Zugleich ist Kinderfilm ein wunderbarer Film über das Erwachsenwerden, verdeutlicht durch sprunghafte Schnitte und Schauplatzwechsel. "Warum ist dir fad?" , fragt Schreiner einen Jungen im Liegestuhl. "So halt."
Spaß als Indianer
Dann filmt Schreiner das eigene Klassentreffen und was aus der Jugend geworden ist: Einer Frau, die zum Spaß als Indianer verkleidet am Feuer sitzt, fällt auf, dass sie sich bereits als indianisches Kind als Erwachsene gefühlt hat. "Ich wollte in meiner Art als Indianer alt werden" , meint sie – und lacht. Wie ein Seismograf zeichnet Schreiner diese Erschütterungen auf, die das Altern – und eben nicht das Alter – in Form von Spuren hinterlässt. "Am Ende gibt es so viele Möglichkeiten, auf die Spur zu kommen, wie Betrachter im Kino sitzen" , schrieb Schreiner bereits Ende der 80er-Jahre, und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Um Spuren geht es auch in den Filmen I Cimbri (1991) und – nach einer zehnjährigen Schaffenspause – in Bellavista, in denen sich Schreiner nach Oberitalien begibt, um das Verschwinden von Volksgruppen und Dialekten zu begleiten. Einmal sind es die Zimbern im abgelegenen Illasi-Tal, in Bellavista der plodarische Dialekt in einem Bergdorf in den Karnischen Alpen. I Cimbri markiert die Loslösung Schreiners vom unmittelbaren eigenen Umfeld und eine Hinwendung zu etwas, was man gemeinhin "Thema" nennen könnte.
Doch das Ergebnis sind keine ethnografischen Porträtfilme, sondern ein scheinbar intuitives Zusammentragen von Zeit-Bildern. Landschaft, Dorf und Menschen zerfallen in ihre Einzelteile, Schreiner filmt Ausschnitte von Gesichtern, Türrahmen, Händen und Tischecken ohne Priorität für den Menschen, wie auch die Zeit keinen Unterschied macht.
In Totó, den die Diagonale dieses Jahr in ihrem Hauptprogramm präsentiert, begleitet Peter Schreiner den in Wien lebenden Antonio Cotroneo in seine kalabrische Heimat. Und wie alle anderen Zeitreisenden muss auch er bei seiner Rückkehr feststellen, dass die Vergangenheit eine andere geworden ist – weil man selbst jemand anderer wurde. (Michael Pekler, SPEZIAL – DER STANDARD/Printausgabe, 16./17.03.2010)
Werkstattgespräch mit Peter Schreiner, 20. 3., Forum Stadtpark, 11.00. "Totó" startet am 26. 3. im Filmhauskino Wien. | 4 |
Das Forscherteam um Abdulla El-Mowafy von der Universität in Al-Mansoura hatte die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) unter die Lupe genommen, die in Fisch wie Lachs und Hering vorkommt und verschiedenen Nahrungsmitteln zugesetzt wird. Die Ergebnisse können Ausgangspunkt für neue Therapieansätze liefern.
Die Wissenschaftler verabreichten speziell gezüchteten Mäusen, die zu bestimmten spontanen Tumorbildungen wie etwa Brustkrebs neigen, unterschiedliche Mengen der Omega-3-Fettsäure DHA (siehe auch: Leinöl). Das Ergebnis: Der Tumor bildete sich unter den Versuchsbedingungen um 40 bis 80 Prozent zurück. Die Fettsäure zeigte damit eine eigenständige tumorhemmende Wirkung, erklären die Forscher.
Schutz für die Nieren
In weiteren Versuchen gaben die Biochemiker den Krebsmäusen das Chemotherapie-Medikament Cisplatin, das allerdings mit dem Therapieverlauf die Niere schädigt. Unter Beigabe der Fettsäure DHA beobachteten die Forscher nicht nur, dass sie den chemotherapeutischen Effekt gegen den Krebs damit steigern, sondern auch die Schädigung des Nierengewebes deutlich senken konnten.
Die Forscher hoffen, mit Omega-3-Fettsäuren die Therapiemöglichkeiten gegen Krebsgeschwülste erweitern zu können – insbesondere um Nebenwirkungen der Chemotherapie auf andere Organe zu reduzieren. Mediziner bescheinigen Omega-3-Fettsäuren eine positive Wirkung auf viele Stoffwechselkreisläufe und Erkrankungen. Sie sollen beispielsweise gegen Herzkreislaufbeschwerden und neurologische Leiden schützen.
Quelle: ddp | 4 |
Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) berichten im Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences über neue Erkenntnisse zu Kippelementen im Klimasystem. Das Konzept des Kippsystems beschreibt, wie menschliche Aktivitäten Bestandteile des Klimasystems über kritische Grenzen hinaus belasten könnten, sodass wichtige Prozesse im Gesamtgefüge "kippen" und von da an grundsätzlich anders ablaufen.
Kippelemente sind als Bestandteile des Erdsystems identifiziert worden, die schon durch geringe Störungen grundsätzlich verändert werden können. Das Kippen eines oder mehrerer dieser Elemente - insbesondere im Laufe fortschreitender Erderwärmung - könnte die bemerkenswert stabilen Umweltbedingungen der Nacheiszeit unwiderruflich beenden. PIK-Forscher Hans Joachim Schellnhuber hat das Konzept der Kippelemente vor zehn Jahren in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht.
Gegenwärtiges Klimasystem arbeitet im Holozän-Modus
"Es ist die Kardinalfrage der Erdsystem- und Nachhaltigkeitsforschung, ob die Erderwärmung zu singulären Veränderungen kritischer Bestandteile der planetarischen Maschinerie führen kann", meint Schellnhuber. Singuläre - im Gegensatz zu stetigen linearen und nichtlinearen Veränderungen - würden die Umweltbedingungen drastisch verändern, unter denen menschliche Zivilisationen entstanden sind und sich über Jahrtausende entwickelt haben.
"Gegenwärtig funktioniert das Klimasystem noch im Holozän-Modus, doch die hier vorgestellten Forschungsergebnisse belegen, dass ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad Celsius das System in den Bereich singulärer Veränderungen drücken könnte und daher verhindert werden muss", erklärt der Forscher.
Fünf kritische Elemente
Die Autoren des Artikels analysieren fünf bedeutende Elemente des Erdsystems, die kippen könnten. Dazu gehören das Klimaphänomen El Nino/Südliche Oszillation (ENSO), das arktische Meereis und die großen polaren Eisschilde, der Amazonas-Regenwald, die Monsunsysteme sowie die Zirkulation von Meeresströmungen im Atlantik.
PIK-Forscher Matthias Hofmann und Stefan Rahmstorf liefern neue Modellsimulationen der Zirkulation unter zunehmenden Süßwassereinstrom in den Nordatlantik. Sie kommen zum Schluss, dass der Strömungskreislauf anfälliger sei als bislang angenommen. Die Forschergruppe um Anders Levermann zeigt, dass jedes Monsunsystem durch die Möglichkeit eines abrupten Abbruchs gekennzeichnet ist. Dies beruhe auf der so genannten Feuchte-Advektions-Rückkopplung, die Kern der Monsunsysteme ist.
Methanhydrat als langsames Kippelement
David Archer von der University of Chicago liefert Argumente dafür, Methanhydrate in Sedimenten am Meeresgrund als "langsames Kippelement" im Klimasystem der Erde zu betrachten. Ein globaler Temperaturanstieg von etwa drei Grad Celsius könnte mehr als die Hälfte des eingelagerten Methans - das sind 940 Mrd. Tonnen Kohlenstoff - freisetzen. Dies wiederum könnte die globale Mitteltemperatur um bis zu 0,5 Grad Celsius ansteigen lassen.
Das Team um Ulf Riebesell vom IFM-GEOMAR beschreiben die Ozeane als Bestandteil des Klima-Systems, der derzeit deutlich verändert wird. Durch die Erwärmung werden die Ozeane immer saurer. Weiterhin zunehmende Treibhausgas-Emissionen könnten die Stoffkreisläufe von Kohlenstoff und Nährstoffen in den oberflächennahen Wasserschichten verändern und ganze marine Ökosysteme schädigen.
Saharastaub als potenzielles Kippelement
Ein Forscherteam unter der Leitung von Richard Washington von der University of Oxford hat die größte Staubquelle unseres Planeten, die Bodele-Senke in Tschad, als potenzielles Kippelement identifiziert. Von dieser Fläche in der südlichen Sahara werden in riesigen Wolken bis zu 700.000 Tonnen Staub in Richtung Atlantik und Amazonasbecken verweht.
Aufgewirbelte mineralische Luftschwebstoffe können Kontinente übergreifende klimatische und biophysische Rückkopplungsmechanismen maßgeblich beeinflussen. Wenn sich aufgrund menschlicher Eingriffe regionale Windverhältnisse oder die Oberflächenbeschaffenheit der Bodele-Senke verändern, könnte die Staubmenge innerhalb eines Jahres stark beeinträchtigt werden.
Wolfgang Weitlaner | pressetext.deutschland
Weitere Informationen:
http://www.pik-potsdam.de
http://www.pnas.org/content/early/2009/12/03/0911106106.full.pdf+html
Klimawandel schwächt tropische Windsysteme
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An der Wurzel des Amazonas: Bodentiefe bestimmt Vegetationstyp
20.10.2017 | Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen
Sonnenlicht, das von Solarzellen reflektiert wird, geht als ungenutzte Energie verloren. Die Flügel des Schmetterlings "Gewöhnliche Rose" (Pachliopta aristolochiae) zeichnen sich durch Nanostrukturen aus, kleinste Löcher, die Licht über ein breites Spektrum deutlich besser absorbieren als glatte Oberflächen. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, diese Nanostrukturen auf Solarzellen zu übertragen und deren Licht-Absorptionsrate so um bis zu 200 Prozent zu steigern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler nun im Fachmagazin Science Advances. DOI: 10.1126/sciadv.1700232
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Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
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Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
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University of Maryland researchers contribute to historic detection of gravitational waves and light created by event
On August 17, 2017, at 12:41:04 UTC, scientists made the first direct observation of a merger between two neutron stars--the dense, collapsed cores that remain...
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19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
19.10.2017 | Materialwissenschaften
19.10.2017 | Physik Astronomie | 4 |
Overview
Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Biologie - Zoologie, Note: sehr gut, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Zoologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Über Katzengruppen die unfreiwillig zusammenleben müssen gibt bisher lediglich zwei Untersuchungen. KESSLER (1997) untersuchte die ethologischen Merkmale, KAINZ (2001) führte den physiologischen Nachweis von Stress durch Metaboliten im Kot. PAUL LEYHAUSEN (1978) machte diesbezüglich einige Beobachtungen und meinte, dass die Katze als Versuchstier minimal 2qm Bodenfläche brauche und dass Katzen durchaus in der Lage seien in Gruppen zu existieren. GOURKOW (1994) zeigte, dass Gruppenhaltung - mit 2,2qm/Tier - weniger Stress verursacht als Einzelhaltung - mit 0,5qm/Tier. Gourkow zeigt weiter, dass erhöhter Stress auch ein erhöhtes Krankheitsrisiko darstellt und somit zu vermehrter Euthanasie führt.
Über die sozialen Zusammenhänge innerhalb einer Katzengruppe schrieb Leyhausen wenig. Er meinte, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Belegungsdichte und hierarchischer Struktur gäbe und dass als Folge der "Raumverdichtung" eine zunehmende Akzentuierung der absoluten Rangordnung in der Gruppe festzustellen sei. Ich konnte zeigen, dass eine in der Natur vorkommende "Relative Soziale Hierarchie" von einer "Absoluten Sozialen Hierarchie" überschattet wird. Es zeigt sich, dass keine streng lineare Hierarchie existiert, sondern eine Hierarchie der anzumerken ist, dass sie aus Tieren besteht denen das solitäre Leben in den Genen liegt.
Es wird erstmals eine nicht-invasive Methode ethologischer Art aufgezeigt, die das Stressniveau einer solchen Gruppe messen kann: Diese Arbeit macht deutlich, dass die Hauskatze fähig ist, sich in Gruppen zu integrieren, auf Grund der individuellen Persönlichkeit einer Katze jedoch der Mensch derartige Gruppen beobachten sollte um etwaige "Störenfriede" aus der Gruppe zu entfernen. Meine Arbeit soll ein Beitrag zum aktiven Tierschutz sein und zukünftig u.a. Tierheimen
Product Details
|ISBN-13:||9783638702751|
|Publisher:||GRIN Verlag GmbH|
|Publication date:||01/12/2014|
|Pages:||62|
|Product dimensions:||5.83(w) x 8.27(h) x 0.15(d)|
Customer Reviews
Average Review | 4 |
Nach der Entwicklung eines neuen Arzneimittels wird dem Originalhersteller
für eine gewisse Zeit ein Patentschutz eingeräumt, damit er seine Forschungs-
und Entwicklungskosten wieder erwirtschaften kann.
Nach Ablauf dieser "Schonzeit" darf jeder andere Hersteller dieses Medikament "nachbauen" und als Generikum unter einem anderen Namen oder unter der Wirkstoffbezeichnung in den Handel bringen.
Da für die "Nachahmer"- Medikamente keine Forschungskosten mehr aufgewendet werden müssen, sind diese wesentlich billiger als das Originalpräparat.
Hier ist zu unterscheiden zwischen Re-Importen und echten Importen.
Re-Importe werden in Deutschland hergestellt und ins Ausland verkauft.
Da diese Medikamente im Ausland meist billiger sind als bei uns, werden diese Arzneimittel dort billig eingekauft und wieder nach Deutschland zurückgebracht ( re-importiert)
Echte Importe werden in ausländischen Fabriken hergestellt.
Wie bereits oben erwähnt, gibt es für viele Wirkstoffe neben den
Originalpräparaten auch billigere Nachahmerpräparate und Import-Arzneimittel.
In diesen Fällen wird von den Krankenkassen meist ein so genannter "Festbetrag" festgelegt.
Die Krankenkasse bezahlt dann nur bis zur Höhe dieses Festbetrages. Kostet das Medikament mehr, dann muss der Patient die Differenz selbst aufzahlen !
Diese "Aufzahlung" muss jeder Patient leisten, egal , ob Kind oder Rentner, auch wenn er von den "Zuzahlungen" ( Rezeptgebühr) befreit ist !
In vielen Fällen darf der Apotheker laut Gesetz ein preisgünstigeres, wirkstoffgleiches Arzneimittel einer günstigeren Firma auswählen (Substitution) um Ihnen die Aufzahlung und der Kasse Kosten ersparen.
Hierbei wird die Apotheke natürlich mit dem Patienten klären, ob es medizinische Gründe gibt, die einen Austausch verbieten und sein Einverständnis einholen.
Hat der Arzt jedoch diesen Austausch durch ein "aut-idem"- Kreuz oder durch den Vermerk " keine Substitution" verboten, so ist der Apotheke ein Austausch verboten, selbst wenn der Patient damit einverstanden wäre.
Dann muss der Patient aufzahlen und unter Umständen sogar warten bis die Apotheke genau das verordnete Produkt der Firma XY besorgt hat, falls es nicht an Lager ist !
Ein Arzneimittel muss nach den strengen Zulassungskriterien des
Arzneimittelrechts zugelassen werden, damit es in Deutschland verkauft werden
darf.
Diese Sicherheits-Auflagen sind sehr hoch und die entsprechenden Nachweise für die Hersteller sehr kostspielig.
Bringt ein Hersteller ein Mittel dagegen als "Nahrungsergänzung" in den Handel, dann muss er die strengen Nachweise nicht vorlegen.
Er muss nicht nachweisen :
- dass das Mittel wirkt
- dass das Mittel unbedenklich ist
Der Hersteller spart sich somit erhebliche Kosten.
Verschreibungspflichtige Arzneimittel gibt es ausschließlich in der Apotheke
!
Sie können diese Arzneimittel jedoch nicht ohne ärztliche Verordnung erhalten.
Verschreibungspflichtige Arzneimittel können selbst bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ernsthafte Nebenwirkungen verursachen.
Die Einnahme muss daher ärztlich überwacht werden !
Sie tun sich also selbst keinen Gefallen wenn Sie versuchen sich verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Verordnung aus dubiosen Quellen zu beschaffen !
Sie verzichten auf die ärztliche Kontrolle und gefährden ihre Gesundheit !
Ob ein Arzneimittel verschreibungspflichtig ist hängt von den enthaltenen Inhaltsstoffen ab.
Arzneimittel mit neuen, noch nicht lange genug erprobten Inhaltsstoffen werden zunächst automatisch der Verschreibungspflicht unterstellt.
Stellt sich nach längerer Anwendung heraus, dass bei bestimmungsgemäßer Anwendung das Arzneimittel gut verträglich ist und mit ernsteren Nebenwirkungen nicht zu rechnen ist, dann wird das Arzneimittel zur Selbstbehandlung freigegeben.
Die Verschreibungspflicht wird umgewandelt in die Apothekenpflicht.
Auch apothekenpflichtige Arzneimittel gibt es ausschließlich in der Apotheke
!
Sie können diese Arzneimittel nicht im Supermarkt oder im Drogeriemarkt erhalten.
Bei bestimmungsgemäßer Anwendung sind diese Arzneimittel im allgemeinen gut verträglich.
Dennoch handelt es sich um wirksame und zugelassene Arzneimittel deren Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Hersteller nachgewiesen werden musste !
Bei falscher Anwendung oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln können dennoch schwerwiegende Neben- und Wechselwirkungen auftreten.
Daher hält der Gesetzgeber die fachliche Anleitung der Apothekerin / des Apothekers für unentbehrlich und hat den Verkauf außerhalb der Apotheke verboten.
Leider werden diese Arzneimittel - bis auf wenige Ausnahmen - für
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene seit 2004 nicht mehr von der
Krankenkasse bezahlt.
Was leider dazu führt, dass statt der gut verträglichen apothekenpflichtigen Arzneimittel bisweilen risikoreichere verschreibungspflichtige Arzneimittel verordnet werden müssen, wenn sich der Patient nicht leisten kann das Arzneimittel selbst zu kaufen !
Eine m.E. völlig unsinnige Vorschrift der jüngsten Gesundheitsreform !
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Zahnlos im Alter – das war einmal. Der Anteil der Senioren, die noch mit ihren eigenen Zähnen im Kiefer kauen, nimmt in Deutschland seit Jahren zu. Statistisch besitzen 65- bis 74-Jährige noch 18 eigene Zähne, sagt die fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V). Die Kehrseite dieser Entwicklung: Alte Menschen sind anfälliger für Parodontitis, die den Kieferknochen porös macht und bei Nichtbehandlung zum Zahnverlust führt. Sechs von zehn Senioren sind laut DMS V betroffen, bei jedem Fünften der über 65-Jährigen verläuft die Erkrankung schwer. Eine Herausforderung für die Alterszahnmedizin in Diagnostik, Therapie und Forschung, zumal die Parodontitis auch Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit haben kann. Bekannt ist zum Beispiel, dass Parodontitis-Patienten ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Durchblutungsstörungen haben, auch Diabetes und Mundentzündung beeinflussen sich gegenseitig.
Am Universitätsklinikum Jena stellt sich die Zahnärztin Dr. Ulrike Schulze-Späte der Herausforderung Parodontitis. Seit dem vergangenen Jahr leitet die Oberärztin an der Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie die dortige Sektion für Alterszahnmedizin, wo vor allem Patienten mit schweren Krankheitsverläufen behandelt werden. Sie forscht hier zu Faktoren, die den Abbau des Kieferknochens begünstigen. "Das ist eine Voraussetzung, um eine adäquate therapeutische Strategie entwickeln zu können", erläutert sie. Denn die Entzündung erschwert auch notwendige Behandlungen mit Zahnprothesen oder mit Zahnimplantaten.
Bei Parodontitis sind die mit zunehmendem Alter größer werdenden Räume zwischen Zahnkrone und Zahnfleisch, sogenannte Zahnfleischtaschen, Einfallstore für aggressive Bakterien. Diese dringen tief in das Weichgewebe, den Kiefer und die Zahnwurzel ein. Das Zahnfleisch geht zurück, der Kieferknochen wird porös. "Parodontitis ist eine schleichende Erkrankung, eine stille Infektion", sagt die Zahnmedizinerin. Denn wegen fehlender Schmerzen merken die Betroffenen zunächst oftmals nichts davon, werden mitunter erst durch Zahnfleischbluten auf die Erkrankung aufmerksam. Schließlich lockern sich die Zähne und fallen aus.
"Bei fortschreitendem Knochenabbau verlieren Zahnprothesen und Brücken den Halt, Implantate lassen sich ohne vorherigen Knochenaufbau im Kiefer nicht richtig verankern", so Dr. Ulrike Schulze-Späte. "Deshalb muss erst die Parodontitis behandelt werden, bevor ein Implantat gesetzt werden kann." In ihrem auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt geht es konkret um den Einfluss von Übergewicht und Fettleibigkeit auf den Knochenstoffwechsel. Übermäßig gespeicherte gesättigte Fettsäuren wie bei Adipositas stehen im Verdacht, die Widerstandskraft des Knochens zu schwächen und so den Kieferknochenabbau bei Zahnfleischentzündungen zu fördern. Die junge Zahnärztin, die bereits einige Jahre an der Columbia-University in New York klinisch tätig war und zu Knochenstoffwechsel und Parodontalerkrankungen geforscht hat, profitiert in Jena von einem neu aufgelegten Programm, mit dem die Medizinische Fakultät die wissenschaftliche Karriere von Frauen am UKJ nach deren Promotion fördert. Über dieses Programm kann sie – wie zwei andere geförderte Wissenschaftlerinnen mit anderen Themengebieten – bis zu drei Jahre ihre Parodontitis-Forschung in einer eigenen Arbeitsgruppe vorantreiben. Die drei Stipendiatinnen werden jeweils mit 100.000 Euro jährlich gefördert.
Wir bleiben dran!
Kontakt
Dr. Ulrike Schulze-Späte
Leiterin der Sektion für Alterszahnmedizin an der Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie am Universitätsklinikum Jena
An der Alten Post 4, 07743 Jena
E-Mail: [email protected] | 4 |
Lernpatenprojekt Peers
Lernpatenprojekt Peers
Freunde und Förderer der Claude-Dornier-Schule e.V.
Claude-Dornier-Schule Friendrichshafen
Baden-Württemberg
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Fotos: Claude-Dornier-Schule
Gymnasiasten an einer Berufsschule in Friedrichshafen gründen Lernpatenprojekt
Einige Gymnasiasten des Technischen Gymnasiums setzten sich zum Ziel, die Schüler der Flüchtlingsklassen an der Berufsschule näher kennenzulernen und mit ihnen Deutsch zu lernen. Daher gründeten sie zu Beginn des Schuljahres 2015/16 das Lernpatenprojekt "Peers". Die Jugendlichen möchten mit diesem Projektnamen ausdrücken, dass sie Kontakte und Beziehungen zu ihren Mitschülerinnen und -schülern aufbauen und sich gegenseitig unterstützen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache oder Glaube. Sie vertreten damit eine Kultur der Gemeinschaftlichkeit und des Willkommenheißens.
Nach Absprache mit den Lehrkräften sowie der Schulleitung haben die Gymnasiasten Werbung für ihre Projektidee gemacht; schnell konnten sie weitere Mitstreiter und Mentoren gewinnen. Material, Bücher und Arbeitsblätter steuerte die Schule bei. Zum ersten Kennenlernen trafen sich im November 2015 zunächst sechs Lernpaten (inzwischen sind es 15) mit ungefähr 20 Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund – aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, dem Irak, Nigeria, Gambia, Albanien und Spanien. In Kleingruppen wird neben Deutsch ebenso Nachhilfe in anderen Grundlagenfächern erteilt. Es wird aber auch gemeinsam gelacht und gespielt oder Musik gehört. Darüber hinaus organisieren die Peers Aktionen und Ausflüge.
Die Nachhilfe hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die "Neuen" ihre Deutschkenntnisse verbessert haben. Außerdem haben sie im Peer einen Ansprechpartner, der ihnen hilft, sich in der Schule, in der Stadt und auch in der Gesellschaft zurechtzufinden. Andererseits profitieren auch die Peers von den Erfahrungen und vom Wissen ihrer Nachhilfeschülerinnen und -schüler, wie beispielsweise bei Spanisch-Aufgaben. Alle Beteiligten haben sich im Laufe der Zeit besser kennengelernt; es sind persönliche Beziehungen entstanden. Die Jugendlichen konnten viel über andere Kulturen, über ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede erfahren und eventuelle Berührungsängste abbauen.
Die Claude-Dornier-Schule ist eine Gewerbliche Schule für etwa 2000 Jugendliche. Sie umfasst die Berufsschule mit 1350 Auszubildenden in 35 Berufen. Der Rest besucht das Technische Gymnasium, die Technikerschule oder die Vorqualifizierungsklassen vor dem Beruf. Die Schule liegt im Osten von Friedrichshafen, einer Industriestadt mit 60.000 Einwohnern am Bodensee. Einzugsgebiet ist der Bodenseekreis, manche Berufsschüler kommen aber auch aus dem Nordschwarzwald oder aus dem gesamten Regierungspräsidium Tübingen. Schwerpunkte sind die Metallverarbeitung, alle Berufe der Hotellerie und Gastronomie in Südwürttemberg-Hohenzollern sowie Kooperationen mit Sonderschulen für Menschen mit Lernbehinderung oder geistiger Behinderung. Gegenwärtig existieren hier fünf Flüchtlingsklassen zur Vorbereitung Arbeit-Beruf ohne ausreichende Deutschkenntnisse.
Der Verein der Freunde und Förderer der Claude-Dornier-Schule e.V. wurde im Oktober 1987 mit dem Zweck gegründet, die sozialen und kulturellen Belange im Umfeld der Schule zu fördern, sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und das Zusammenleben aller am Schulleben Beteiligten zu pflegen. Der Verein hat 174 Mitglieder, davon 29 Betriebe, 96 Privatpersonen und 49 Lehrkräfte. Er finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Kurseinnahmen. Der Förderverein unterstützt die das Projekt begleitende Schulsozialarbeiterin durch Sachmittel und dient als Treuhänder gegenüber den Sponsoren. | 4 |
Lichtgitter für Quantencomputer
Neues Mikroskop erlaubt bisher präzisesten Blick auf Quantengase
Cambridge (USA) - Tiefgekühlte und einzeln eingefangene Atome könnten in Zukunft als so genannte Qubits die Berechnungen in einem extrem leistungsfähigen Quantencomputer übernehmen. Auf dem langen Entwicklungsweg fanden nun amerikanische Physiker eine elegante Art, um solche Qubit-Atome viel genauer als bisher zu beobachten. Sie konstruierten ein neuartiges Lasermikroskop, mit dem sie sich laut ihrem Bericht in der Zeitschrift "Nature" völlig neue Einblicke in die Quantenprozesse der Atome versprechen.
Von zentraler Bedeutung für das Mikroskop ist ein optisches Gitter, das Markus Greiner und seine Kollegen vom Harvard-MIT Center for Ultracold Atoms in Cambridge mit Lasern auf eine Wolke aus tiefgekühlten Rubidiumatomen projizierten. Diese Wolke bildete ein Bose-Einstein-Kondensat, in dem sich die Quantenzustände der einzelnen Atome nicht mehr voneinander unterschieden und eine Art Superatom bildeten. Dieser Zustand änderte sich schlagartig mit der Projektion des Gitters. Denn nun verteilten sich die Rubidiumatome auf die einzelnen Gitterplätze. Der Abstand zweier Atome zueinander betrug dabei nur 640 Nanometer. So konnten die Physiker quasi einen Schnappschuss des Bose-Einstein-Kondensats mit ihrem Mikroskop aufzeichnen.
Im Experiment reichte die Anzahl der Rubidiumatome bewusst nicht aus, um alle Plätze innerhalb des Gitters einzunehmen. Da durch die Laserprojektion die Atome zugleich zum Leuchten angeregt wurden, konnten die Wissenschaftler aber exakt beobachten, an welchen Positionen sich die tiefgekühlten Rubidiumatome befanden. Diese Positionen spiegeln die Aufenthaltswahrscheinlichkeiten innerhalb des ursprünglichen, auch als Quantengas bezeichneten Bose-Einstein-Kondensats wieder.
"Dieses Quantengas-Mikroskop könnte auch zum Bestimmen und Auslesen von ausgedehnten Quanteninformationssystemen dienen, die auf ultrakalten Atomen aufbauen", schreiben Markus Greiner und seine Kollegen. Daher sollen solche geordneten Areale eingefangener Atome nützlich für die weitere Entwicklung von Quantencomputern sein. Doch diese Schnappschüsse werden mit atomarer Auflösung nun auch komplexe Prozesse innerhalb eines Quantengases oder auch von exotischen Zuständen wie Supraflüssigkeiten analysieren helfen. | 4 |
Ein Adsorbtionstrockner funktioniert im wesentlichen ähnlich wie ein Kondenstrockner. Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, das sich kein Kondensat bildet, sondern die eingefangene Feuchtigkeit als Feuchtluft abgeleitet wird. Vergleichbar mit einem Abluft-Wäschetrockner.
Funktion eines Adsorbtionstrockner
Die angesaugte feuchte Luft wird durch einen Rotor geführt. Die Fläche des Rotors ist mit einem Sorptionsmittel (Silicatgel) beschichtet.
Unabhängig von der Temperatur der durchgeführten feuchten Luft, wird der Luft die Feuchtigkeit entzogen. Die daraus gewonnene Trockene Luft wird für die Trocknung des Wasserschadens verwendet.
Während dessen durchläuft das sogenannte Trockenrad einen zweiten Bereich im Gerät, in dem ein weiterer, erwärmter Luftstrom dem Rotor mit dem Sorbtionsmittel, die Feuchtigkeit wieder entzieht und sie aus dem Gerät abführt.
Bei dieser Trocknungsmethode ist eine Verbindung nach außen über einen Abluftschlauch notwendig. Daher ist diese Trocknerart nicht in allen Räumlichkeiten anwendbar. Der Abluftschlauch für die Feuchtluft sollte nicht all zu lang sein, da sich sonst Kondenswasser im Abluftschlauch bildet.
Adsorbtionstrockner mit Gebläse
Ein Adsorbtionstrockner ist gut kombinierbar mit einem Gebläse. Das Gebläse sorgt dafür die Trockenen Luft besser zu verteilen. Das ist z.B. notwendig, wenn es sich um einen Raumtrocknung von größeren Räumen handelt. Um jeden Bereich mit der getrockneten Luft zu erreichen eignet sich ein Gebläse optimal.
Adsorbtionstrockner mit Turbine – Verdichter
Ebenfalls kann ein Adsorbtionstrockner mit einem Verdichter kombiniert werden. Dies ist dann der Fall wenn z.B. ein Dielenboden oder eine Trittschalldämmung unter einem Estrich getrocknet werden soll. Oder wenn ein Versorgungsschacht bzw. eine abgehangene Decke belüftet verden muss. Der Verdichter sorgt in solch einem Fall dafür, das die Trockene Luft des Adsorbers diese feuchten Abschnitte in der Bausubstanz erreichen kann.
Adsobtionstrockner mit Luftkissen zur Raumvolumenverkleinerung
Es gibt auch die möglichkeit eine Wand bzw. einen teil der Wand gezielt mit trockner Luft zu bearbeiten.
D.h. der feuchte Teil der Wand wird mit einer Folie abgedeckt und der Trockenluftauslass des Adsorbtionstrockners wird in die Folienwand integriert. Dazu wird mit Folie eine Raumvolumenverkleinerung aufgebaut.
Die Raumluft wird angesaugt und die Trockenluft unter das Folienzelt geblasen. So lässt sich eine gezielte Trockenluftbestrahlung des feuchten Abschnitts der Wand erreichen. Somit das gleich Prinzip wie die Luftkissentrocknung mit Kondenstrockner. | 4 |
Genamics JournalSeek
Bauphysik
Bauphysik
Published/Hosted by John Wiley and Sons.
ISSN (printed): 0171-5445. ISSN (electronic): 1437-0980.
Die Zeitschrift Bauphysik ist die einzige deutsche Fachpublikation zu dieser Thematik. Sie veröffentlicht Beiträge aus den Bereichen Wärme, Feuchte, Schall, Brand, Stadtklima sowie der Licht- und Solartechnik, der Heizungs- und Lüftungstechnik, der rationellen Energieanwendung mit besonderem Bezug auf die bauphysikalischen Grundlagen, auf innovative Lösungen bei Berechnung, Konstruktion sowie Ausführung und damit im Zusammenhang stehende Fragestellungen. Dieses weit gespannte Feld betrifft nicht nur den Bauphysiker sondern alle am Bau Beteiligten, von denen der praktisch tätige Bauingenieur, Architekt und Fachplaner genannt werden sollen. Die enge Verbindung von Baukonstruktion und Technologischer Gebäudeausrüstung, bedingt durch Wärmeschutz- und Energiesparverordnung, geben der Bauphysik ein interdisziplinäres Gepräge, sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung und Modernisierung der bestehenden Bausubstanz. Präsentiert werden Fachinformationen zur Berechnung und Konstruktion einschließlich Hilfsmittel, zur interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Architekt, Bauingenieur und Anlagentechniker, aber auch Erläuterungen zu bauphysikalischen Sachverhalten, die in der Praxis fehlerhaft angewendet werden oder die einem schnellen Wandel unterliegen (Bauphysik in Kürze). Neue Rubriken behandeln Entwurf und Detail, Bauen im Bestand, Technische Regelsetzung und Neues aus der Industrie. Bauphysik is the only German technical publication covering topics such as the problems of thermal insulation, humidity control, acoustics and fire design, lighting and micro-climate as they relate to buildings. The journal provides a forum of discussion for those involved in research and teaching. It also offers assistance in the design, construction and renovation of buildings to architects and construction engineers. Additional sections provide information on standards and regulations, special events, recent developments and relevant books.
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Medizinische Forscher kommentieren den Entwurf einer europäischen Datenschutz-Grundverordnung - Stellungnahme der TMF gemeinsam mit dem KKS-Netzwerk und unterstützt von namhaften Wissenschaftsorganisationen in Deutschland
Medizinische Forscher in Deutschland begrüßen den Entwurf des Europäischen Parlamentes für eine Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO), die dazu beitragen soll, die datenschutzrechtlichen Vorgaben in Europa zu vereinheitlichen.
Sie weisen jedoch in einer heute veröffentlichten Stellungnahme darauf hin, dass bei der Ausgestaltung von Regularien und Verfahrensweisen, die dem Schutz des Bürgers dienen, ebenfalls darauf geachtet werden muss, biomedizinische Forschung nicht unnötig zu be- oder gar zu verhindern.
Insbesondere machen sie auf die Gefahr aufmerksam, dass die Nutzung von Bestandsdaten aus der Patientenversorgung für die Forschung stark eingeschränkt oder sogar verhindert werden könnte.
Der Schutz der Privatsphäre und der persönlichen Daten von Bürgern ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen in Europa. Dies gilt für alle Lebensbereiche, nicht zuletzt auch für die medizinische Forschung und damit für die beteiligten Patienten und Probanden.
Aufgrund der großen Bedeutung der europäischen Verordnung gerade auch für diesen Bereich hat die TMF gemeinsam mit dem KKS-Netzwerk eine ausführliche Stellungnahme erarbeitet, die von zahlreichen namhaften Wissenschaftsorganisationen und -verbänden in Deutschland unterstützt und mitgezeichnet wird, darunter nicht zuletzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Medizinische Fakultätentag.
Informationelle Selbstbestimmung und Forschungsfreiheit gegeneinander abwägen
Wichtig ist aus Sicht der medizinischen Forscher, dass die Grundrechte 'informationelle Selbstbestimmung' und 'Forschungsfreiheit' gegeneinander abgewogen werden. Der vorliegende Gesetzesentwurf jedoch würde beispielsweise das Konzept des so genannten "broad consent" gefährden, das sich nach umfänglicher und langer öffentlicher Debatte in Deutschland für die biomedizinische Forschung durchgesetzt hat:
Nur mit einer solchen Einwilligung, die sich nicht eng auf einen oder mehrere bereits vorab bestimmte Forschungszwecke bezieht, lassen sich heute langfristig angelegte innovative und zukunftsweisende medizinische Forschungsprojekte rechtskonform bearbeiten.
Die einzelnen Fragestellungen künftiger Studien, die auf Infrastrukturen wie Biobanken, Register oder Kohorten zurückgreifen, lassen sich heute noch nicht vorhersehen, sondern ergeben sich erst durch weiteren Fortschritt in der Forschung.
Position der nicht-kommerziellen biomedizinischen Forschung
Die Stellungnahme medizinischer Wissenschaftseinrichtungen aus Deutschland gibt die Position der nicht-kommerziellen biomedizinischen Forschung zum Gesetzesentwurf des Europäischen Parlaments vom 12. März 2014 wieder und geht dabei zugleich auch kritisch auf den früheren Entwurf der Europäischen Kommission vom 25. Januar 2012 ein.
Sie fokussiert auf die für die biomedizinische Forschung unmittelbar relevanten Teile der geplanten Datenschutzgesetzgebung in der EU. Die Stellungnahme knüpft an bereits erfolgte Kommentierungen durch medizinische Wissenschaftsorganisationen an, insbesondere an die europaweite Initiative des Wellcome Trusts, deren Forderungen sich die Unterzeichner dieser Stellungnahme im Wesentlichen anschließen. Sie geht in ihrer Tiefe und detaillierten Prüfung der Gesetzesvorlage über die bisherigen Kommentierungen jedoch deutlich hinaus.
Die TMF stellt die Stellungnahme in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Eine Kurzversion mit einer zusammenfassenden Bewertung der wesentlichsten Punkte ist ihr jeweils vorangestellt.
http://www.tmf-ev.de/Desktopmodules/Bring2Mind/DMX/Download.aspx?EntryId=25100&a... - Download der Stellungnahme (deutsch)
http://www.tmf-ev.de/Desktopmodules/Bring2Mind/DMX/Download.aspx?EntryId=25101&a... - Download der Stellungnahme (englisch)
http://www.tmf-ev.de/News/Stellungnahmen.aspx - Stellungnahmen der TMF
Antje Schütt | idw - Informationsdienst Wissenschaft
Weitere Berichte zu: > Ausgestaltung > DMX > Datenschutz-Grundverordnung > Forschung > Forschungsprojekte > Gesetzesentwurf > Methodenplattform > Selbstbestimmung > TMF > Wissenschaftsorganisationen > biomedizinische Forschung > informationelle Selbstbestimmung
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19.10.2017 | Veranstaltungen
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19.10.2017 | Veranstaltungen
20.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
20.10.2017 | Ökologie Umwelt- Naturschutz
20.10.2017 | Förderungen Preise | 4 |
Schreikatze
Name:
Die Schreikatze trägt viele Namen. In ihrer immerfroster Heimat heißt sie Huutokissa, andernorts nennt man sie auch Immerfroster Puma
Gattung:
Säugetiere/Raubtiere/Katzenartige/Große Raubkatze
Aussehen:
Wie alle Raubkatzen haben Huutokissas einen eleganten, wendigen Körperbau, ihre Bewegungen sind sehr fließend und geschmeidig. Je höher im Norden sie leben, desto größer und kräftiger sind sie gebaut. Die langen starken Krallen sind perfekt auf das Klettern im Gebirge angepasst und können vollständig eingezogen werden. Die Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine, was für gute Sprinter typisch ist. Anders als bei anderen Großkatzen brüllen Huutokissas nicht, dennoch geben sie viele unterschiedliche Laute von sich, darunter ist auch ein menschenähnlicher Schrei während der Paarungszeit. I Gegensatz zu der grauen Unterwolle kann das recht kurze Fell sehr unterschiedliche Färbungen haben, von dunklem Braun bis zu hellem Grau, angepasst an die Umgebung und die Jahreszeit. Kinn, Brust und die Innenseiten der Beine sind dabei recht hell, manchmal sogar weiß, über den Augen und an den Ohrenaußenseiten sind dunkle Abzeichen zu finden. Die Augenfarbe kann von gelb über braun bis grün variieren, auch Grautöne kommen vor. Der Schwanz ist sehr lang und kräftig, er dient vor allem zur Haltung der Balance bei Sprüngen.
Größe:
Die durchschnittliche Schulterhöhe liegt bei 70 Sekhel, die Kopfrumpflänge beträgt beim Männchen um 130 Sekhel, Weibchen sind etwas kleiner, meist um 120 Sekhel. Dazu kommt noch ein Schwanz von 60 bis 80 Sekhel Länge.
Gewicht:
Je nach Nahrungsangebot gibt es starke Unterschiede im Gewicht, hinzu kommt ein großer Unterschied zwischen den Geschlechtern: Weibchen wiegen selten mehr als 50 Stein, Männchen hingegen können sogar über 100 Stein wiegen.
Ernährung:
Als reine Fleischfresser und nachtaktive Jäger ernähren sich Huutokissas bevorzugt von größeren Säugetieren wie Rehen und Rentieren, sie verschmähen aber auch kleinere Säuger wie Waschbären, Biber oder gar Mäuse nicht. Mitunter fressen sie auch Fische und Vögel. Tatsächlich am häufigsten besonders unter den hoch im Gebirge lebenden Huutokissas werden Frostböcke und Schneeschafe erbeutet. Hin und wieder fallen auch Hausschafe der großen Raubkatze zum Opfer, weshalb viele Bauern ihre Scharfherden nachts von Herdenschutzhunden wie dem Karjakoira bewachen lassen. Huutokissas sind keine Allesfresser, sie fressen kein Aas und meiden Reptilien. Der Beute wird aufgelauert, wenn sie nahe genug ist, springt der Puma sie aus seiner Deckung direkt an und tötet sie mit einem Biss ins Genick. Sie sind zwar gute Sprinter, aber über längere Distanzen halten sie die hohe Geschwindigkeit nicht aufrecht, daher wird verfehlte Beute in der Regel nicht verfolgt.
Lebensraum und Lebensweise:
Der hauptsächliche Lebensraum der Huutokissas ist der Westen Immerfrosts, besonders häufig sind sie im Westthron und den Schattenbergen, aber auch im Nord- und Ostwall sind sie gelegentlich zu finden. Grundsätzlich sind Huutokissas Gebirgstiere, sie kommen bis in die Höhe von 4500 Schritt vor, aber auch in umgebenden Wäldern. Sie sind die einzigen Raubtiere, die so weit oberhalb der Baumgrenze vorkommen. Grundsätzlich können Huutokissas das ganze Jahr über Junge bekommen, die meisten kommen aber zwischen Sturmwind und Beerenreif zur Welt. Während der Paarungszeit kämpfen die Männchen hart um die umworbenen Weibchen, nach einer Tragzeit von 3 Monden werden zwei bis fünf Junge geboren. Bei der Geburt sind diese gefleckt und blind, sie bringen ein Gewicht von einem knappen Pfund auf die Waage. Bis zu einem Mond nach der Geburt werden sie ausschließlich gesäugt, nach sechs Monden werden sie dann vollends entwöhnt. Die Jungkatzen bleiben noch bis zu einem Alter von etwas über einem Zwölfmond bei ihrer Mutter, dann finden sich mehrere Tiere zu einer Gruppe zusammen, bis sie mit spätestens zwei Zwölfmonden geschlechtsreif werden und sich eigene Reviere suchen.
Verhalten gegenüber Artgenossen:
Huutokissas sind Einzelgänger, sie markieren ihre Reviere mit Duft-, mitunter auch Kratzspuren. Häufig überschneidet sich das Revier eines Männchens mit bis zu zwei Weibchenrevieren. Zu Revierkämpfen kommt es nur zur Paarungszeit, dann sind die Männchen untereinander sehr aggressiv.
Verhalten gegenüber Artfremden:
Die einzigen natürlichen Feinde sind Wölfe, die gezielt Jagd auf die Jungen der Huutokissas machen. Allerdings sind sie im Hauptverbreitungsgebiet der Großkatze, dem Gebirge, nicht besonders zahlreich vertreten. Sollte im Winter ein Rudel Wölfe Jagd auf eine dieser Katzen machen, flüchtet sie eher auf einen Baum, als sich auf eine Hetzjagd einzulassen. Gegenüber Menschen sind sie selten aggressiv, meist umgehen sie sie, nur wenn sie in die Enge gedrängt sind, greifen sie an. Die größten Nahrungskonkurrenten sind die Valkoinen Ilves, allerdings gehen sich die beiden Raubkatzen größtenteils aus dem Weg, vor allem sind bei beiden Arten die Reviere sehr groß, sodass sie selbst wenn sie sich überschneiden noch genug Nahrung für beide Raubtierarten bieten. Im direkten Vergleich sind Huutokissas tendenziell überlegen, sie sind größer und vor allem schwerer.
Lebenserwartung:
In freier Laufbahn werden Huutokissas bis zu 16 Zwölfmonde alt, wenn sie von klein auf in Gefangenschaft gehalten werden, können sie ein Alter von über 20 Zwölfmonden erreichen.
Besondere Fähigkeiten:
Huutokissas sind hervorragende und sehr geschickte Springer, sie können bis zu vier Schritt hoch und zehn Schritt weit springen.
Items:
Fell, Zähne, Krallen, Fleisch
Legende:
Aufgrund ihres menschenähnlichen Schreis ranken sich einige Geschichten um diese Tiere, in denen aus verschiedenen Gründen zwei Menschen zu den ersten Huutokissas verwandelt wurden, man ihre Menschlichkeit aber nur noch aufgrund des Schreis erahnen kann. Am beliebtesten ist die Version einer verbotenen Liebe, bei der ein Neider eine Zauberin dazu brachte einen des Paars zu verwandeln, der andere sie daraufhin jedoch so lange bat, bis er seine Gestalt ebenfalls verwandelte. Manchmal wird es aber auch als Strafe der Götter dargestellt. | 4 |
|Trans||Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften||14. Nr.||Februar 2003|
Anke Pfeifer
(Wildau, Deutschland)
[BIO]
Nach der Wende 1989 sahen sich die Ostdeutschen im einsetzenden Transformationsprozess mit den Anforderungen der Marktwirtschaft, mit der Propagierung westlicher Werte und Normen und deren Umsetzung im Alltags- und Berufsleben konfrontiert. In ihren Geschäftsbeziehungen nach Osteuropa begegneten ostdeutsche Manager wiederum ganz anderen Verhaltensweisen. Unter spezifisch kulturellem Aspekt wird an Beispielen erörtert, wie sich ostdeutsche Manager in einem spannungsreichen Dreiecksverhältnis positionieren.
Die Auswertung von Interviews in kleinen und mittleren Unternehmen gibt Antworten auf folgende Fragen: Wie sehen sich ostdeutsche Manager selbst und wie beschreiben sie ihre osteuropäischen Wirtschaftspartner? Welche kulturabhängigen Werte und Normen sowie Verhaltensweisen spielen dabei eine besondere Rolle? Welches Selbstverständnis entwickeln sie in Bezug auf ihre Strategien im Geschäftsleben?
Viele ehemalige DDR-Bürger machten sich nach den tiefgreifenden Ereignissen der Jahre 1989/90 auf den "Weg ins zweite Leben". So formulierte ein ostdeutscher Unternehmer (Interview 18) (1) in einer Aussage über sich selbst sehr treffend.
Der Zusammenprall unterschiedlicher Werte und Normen - nämlich bisher gewohnter und nun als Maßstab proklamierter - stellte an die neuen Bundesbürger hohe Anforderungen bezüglich ihre Neuorientierung. Die veränderte Situation hatte gravierende Auswirkung auf ihre Verhaltensweisen (Lebensführung, Arbeitstechniken, Beziehungsgestaltung usw.). So war die Gründung und Führung von Unternehmen unter den Bedingungen der Marktwirtschaft eine große Herausforderung.
Doch nicht die betriebswirtschaftliche Seite interessiert hier. Im folgenden wird vielmehr unter kulturellem Aspekt erörtert, wie sich ostdeutsche Unternehmer unter den neuen Bedingungen des internationalen Wettbewerbes im Osteuropageschäft positionieren. Welche Normen sind für sie im Geschäftsleben verbindlich, welche Verhaltensweisen resultieren daraus?
Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden ostdeutsche Unternehmer nach ihren Erfahrungen mit osteuropäischen Wirtschaftspartnern befragt. Es handelte sich um Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen aus dem neuen Bundesland Brandenburg.
Wir wollten in erster Linie wissen, wie sie mit einem kulturell anders geprägten Gegenüber zurechtkommen. Die interpretative Auswertung der Interview-Texte gibt aber nicht nur Auskunft darüber, wie die befragten Manager ihre osteuropäischen Wirtschaftspartner beschreiben, welches Bild sie von ihnen haben - es handelte sich übrigens vor allem um Polen und Russen, aber auch um Tschechen, Ungarn, Rumänen usw. (Dieser Thematik widmet sich ein anderes Kapitel des Forschungsprojektes.)
Hier werden vielmehr erste Ergebnisse bezüglich der Beschreibung und Interpretation des Eigenbildes befragter ostdeutscher Manager vorgestellt.
Fremd- und Eigenbildern stehen in enger Wechselbeziehung. Bei der Beschreibung des Geschäftspartners - bzw. verallgemeinert des anderen - wird stets von eigenkulturell geprägten Werten und Normen ausgegangen. Der Befragte verrät wie in einem Spiegelbild immer auch etwas über sich selbst, über seine Einstellungen. Die Beurteilung des anderen erfolgt vor allem über die Wahrnehmung von Unterschieden. Häufig ist es das Fehlen von Eigenschaften oder bestimmten Verhaltensweisen, die bei ausländischen Partnern konstatiert werden. Solche Aussagen deuten darauf hin, dass der Befragte besagte Eigenschaften bzw. Verhaltensweisen sich selbst bzw. seiner Kultur zumindest normativ zuordnet. Umgekehrt kann die Zuschreibung von bestimmten Eigenschaften an den anderen implizieren, dass diese Eigenschaften bei sich selbst bzw. bei Vertretern der eigenen Kultur eher nicht zu finden sind. Eigenbilder entstehen also sowohl durch direkte Aussagen zu eigenen Auffassungen und Verhalten, als auch durch indirekte Aussagen, die im Zusammenhang mit der Beschreibung und Bewertung von anderen erfolgen.
Völlig überraschend, aber sehr interessant in diesem Zusammenhang ist daher die Feststellung, dass viele der Unternehmer in den Interviews ungefragt Bezug nahmen auf westdeutsche Manager bzw. auf die Art und Weise, wie diese ihrer Vorstellung nach gegenüber Osteuropäern agieren. Diese Äußerungen komplettieren das Eigenbild der Befragten.
Üblicherweise handelt es sich bei grenzüberschreitenden bilateralen Handelsbeziehungen um die Konfrontation der eigenen kulturellen Prägung mit jener des anderskulturellen Gegenüber. Bei Ostdeutschen ist die Problematik offenbar komplizierter. Sie orientieren sich darüber hinaus an westdeutschen Managern als Vertreter der Marktwirtschaft.
Die Analyse der Interview-Texte lässt daher die Aufdeckung spezifischer Denk- und Handlungsweisen ostdeutscher Unternehmer erwarten, die in der Begegnung mit Wirtschaftspartnern Osteuropas relevant sind.
Die Antworten der befragten Unternehmer waren natürlich vielfältig und durchaus auch gegensätzlich. Trotzdem gab es übereinstimmende Aussagen, die insofern gewisse Trends darstellen und hier gebündelt zu Problemkomplexen vorgestellt werden:
Die Aussagen ostdeutscher Unternehmer zu ihrem Eigenbild lassen sich in zweifacher Hinsicht zusammenfassen und zwar:
1. im Vergleich zu deren Bild von osteuropäischen Geschäftspartnern und
2. im Vergleich zu deren Bild von westdeutschen Managern.
Hinzugefügt sei noch folgende Anmerkung: Eigen- und Fremdbilder resultieren aus einer subjektiven Sicht. Sie widerspiegeln individuelle Wahrnehmungen, die allerdings durch normative Vorstellungen und Erwartungen gesteuert werden. Diese Bilder geben daher sowohl Auskunft über Normen und Werte von Individuen als auch ihrer Herkunftskultur. Es handelt sich hier also nicht um eine objektive Beurteilung des Denkens und Handelns der Akteure. Es werden vielmehr Konstruktionen und Rekonstruktion von Wirklichkeit vorgeführt, die vor allem bestimmte Einstellungen und Überzeugungen widerspiegeln. Definiert wird also nicht der ostdeutsche Unternehmer und seine Handlungsweise oder der westdeutsche Unternehmer. Schon gar nicht soll hier ein verallgemeinertes Bild vom osteuropäischen Geschäftsmann entworfen werden. Berichte über konkrete Erfahrungen mit polnischen, russischen u.a. Unternehmern dienen lediglich als Folie für die Beschreibung des Eigenbildes Ostdeutscher.
Welche Besonderheiten und Differenzen bezüglich der Mentalität waren für unsere Interviewpartner im Geschäft mit Osteuropäern relevant und damit im Gespräch erwähnenswert?
Diese herauszufinden war für sie mitunter nicht einfach. Für manche Gesprächspartner spielte diese Fragestellung im Geschäftsleben überhaupt keine Rolle (Interview 17 u.a.).
Einige von uns angefragte Unternehmer lehnten gar von vornherein ein Gespräch mit der Begründung ab, da gäbe es nichts Besonderes über das Geschäftsverhalten osteuropäischer Partner zu erzählen, "Die seien wie du und ich" und sie würden von keinerlei Unterschieden berichten können.
Eine Reihe von Unternehmern, mit denen wir Gespräche führten, betonten zunächst ebenfalls die Ähnlichkeit in Denken und Handeln zwischen osteuropäischen Partnern und dem eigenen Vorgehen. Sie begründeten dies mit der gemeinsamen Vergangenheit.
Gleiche oder ähnliche Erfahrungen im sozialistischen System sowie in der Planwirtschaft und während des Transformationsprozesses der letzten Jahre würden verbinden. Der Prozess des Zurechtfindens und Umlernens in einer neuen Situation wäre ähnlich. Dies mache Denkstrukturen des anderen durchschaubarer (Interview 15) und erleichtere den Zugang zueinander sowie das Verstehen und Verständnis füreinander (Interview 7).
Im Einzelnen wurden folgende Argumente vorgebracht:
Man kenne sich zum Teil aus früherer beruflicher Zusammenarbeit. Es existieren persönliche Kontakte, ja manche haben einen Ehepartner, der aus dem betreffenden Land stamme (Interview 4). Häufig seien Kenntnisse der Landessprache und der Verhältnisse vor Ort vorhanden (Interviews 1, 4, 5, 8, 9, 10, 11, 14, 23, 24, 25), zum Teil aus mehrjährigen Studienaufenthalten resultierend.
Aber auch dort, wo nach der Wende völlig neue Kontakte angebahnt wurden, erleichtere das Anknüpfen an gemeinsame Erinnerungen den Aufbau von Beziehungen und schaffe in emotionaler Hinsicht eine günstige Geschäftsatmosphäre.
Die Befragten stellten bei sich und den Geschäftspartnern aus Osteuropa Mentalitätsübereinstimmung und gleiche Wertvorstellungen fest. Diese würden in einer ähnlichen Lebensweise (Haltung dem anderen gegenüber, Wohnen, Familie, Freundschaften, Rolle des Geldes) ihren Ausdruck finden.
Sie betrachten sich und ihre Partner aus Osteuropa als gleichberechtigt und streben partnerschaftliche und kooperative Beziehungen an. Hatte die frühere Propaganda von der Freundschaft mit den sozialistischen Bruderländern in der DDR-Bevölkerung keinesfalls so gewirkt, wie beabsichtigt, kann aber doch verbreitet eine Position der Achtung, ja teilweise eine gewisse Verbundenheit festgestellt werden. Möglicherweise verbirgt sich dahinter auch ein Solidargefühl gegenüber der als dominant empfundenen westlichen Kapitalmacht.
Bei der Motivation von Mitarbeitern wird an das Gruppeninteresse appelliert, bei Meinungsverschiedenheiten "im Kollektiv entschieden" (Interview 4). Anzunehmen ist, dass Gruppenbewusstsein und Solidarität eingeübtes Verhalten aus vergangenen Arbeitsbeziehungen ist.
Unterschiede in Werten und Normen, die meist als störend für eine erfolgreiche Geschäftsabwicklung betrachtet wurden, thematisierten die Gesprächspartner häufig erst im Verlauf der Interviews.
Bei osteuropäischen Geschäftspartnern wurden vor allem bemängelt: fehlende Termin-/Liefertreue, Unzuverlässigkeit, fehlende Eigeninitiative, mangelnde Qualität, Korruption.
Hinter dieser Kritik steht als Maßstab für die Beschreibung und Beurteilung der osteuropäischen Geschäftspartner das - zweifellos ideale - Eigenbild der Befragten, das einerseits generell geprägt ist von der deutschen Kultur, aber andererseits auch Besonderheiten aus der Sozialisation in der DDR aufweist.
Dazu gehören Werte, die traditionell zum deutschen Eigenbild zu rechnen sind und gerade in Wirtschaft und Arbeitsleben nach wie vor eine herausragende Rolle spielen: Fleiß, Arbeitsamkeit, Ehrgeiz, Beständigkeit, Solidität, Produktivität(2). - aber auch Pünktlichkeit, Sauberkeit, Ordnung, Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Schnelligkeit.
Es handelt sich hier um Konstanten innerhalb der deutschen Wertorientierung.(3) Kultur darf bei aller Tradition allerdings nicht statisch gesehen werden. Auf die unterschiedliche Werteentwicklung in West und Ost, den Wertewandel innerhalb der deutschen Gesellschaft kann hier jedoch nicht weiter eingegangen werden.
Einer der Befragten definiert das heutige deutsche Management, als dessen Vertreter er sich selbst sieht, mittels Prinzipien wie Perfektion, Organisation, Qualität, Termine, Service (Interview 18). Es handelt sich hier um Richtlinien, die für moderne Industriegesellschaften - wie auch für die gesamtdeutsche Wirtschaft - heute im Wettbewerb entscheidend und maßgeblich sind.
Angemerkt sei: Bei osteuropäischen, insbesondere kleineren Privatfirmen wird in dieser Hinsicht durchaus ein Wertewandel konstatiert hin zu Schnelligkeit und Flexibilität, Qualitätsbewusstsein, Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit (Interview 15).
Festgestellt werden kann also eine hochgradige Identifizierung mit den Normen im deutschen Management.
Sehr auffällig war jedoch eine deutliche Ablehnung befragter Unternehmer gegenüber bestimmten Denk- und Verhaltensweisen, die in den Gesprächen am Verhalten westdeutscher Unternehmer festgemacht wurden. Dieses Verhalten ist von den Befragten bei Unternehmern aus den alten Bundesländern erlebt worden. Möglicherweise handelt es sich aber auch um Zuschreibungen und Deutungen, die die seit der Wende andauernde Polarisierung zwischen Ost- und Westdeutschen reflektieren.
Bemühungen westdeutscher Unternehmer, den Osteuropäern Anforderungen und Prämissen der Marktwirtschaft zu vermitteln, erfahren in den Interviews eine Interpretation als Missionierung (Interview 8). Belehrendes Auftreten, wie es Ostdeutsche nach der Wende auch selbst erfahren haben, wird als überheblich abgelehnt. Zur Verstärkung ihrer Aussagen präsentieren einige Befragte Metabilder, die osteuropäische Partner ihnen gegenüber von westdeutschen Geschäftspartnern entworfen hatten.
Weiterhin wird westlichen Unternehmern eine strikt zweckorientierte Beschränkung auf das Geschäft unter Überbetonung des Zeit- und Leistungsfaktors zugeschrieben. Eine Haltung, die ihrer Auffassung nach gerade für die Mentalität im osteuropäischen Raum nicht adäquat sei.(4) Die scharfe Trennung zwischen Geschäftlichem und Privatem wird als kalt und emotionslos gedeutet.
Bestätigt wird diese Ansicht durch Aussagen Brandenburger Unternehmer, die aber aus den alten Bundesländern stammen, und die ihre eigene Geschäftstätigkeit charakterisieren. Sie bezeichnen sich selbst als kurz, zackig, rigoros und knallhart (Interview 3).
Kritisch angemerkt wird von ostdeutschen Unternehmern Unkenntnis und Ignoranz westlicher Geschäftsleute bezüglich der Verhältnisse in den Ländern des ehemaligen Ostblocks (Interviews 10, 18). Als ebenso hinderlich kann eine ablehnende innere Haltung gegenüber diesem geographischen, doch ideologisch über lange Zeit hinweg belasteten Raum gewertet werden. Eine solche eigene negative Einstellung wird von einem Unternehmer mit Herkunft aus dem Altbundesgebiet ebenfalls selbst bestätigt (Interview 3).
Als nachteilig wird seitens der befragten ostdeutschen Unternehmer betrachtet, wenn die kulturspezifischen Werte und Normen des anderskulturellen Geschäftspartners nicht genügend berücksichtigt werden, keine Einfühlung angestrebt wird. Dieser Fakt ist insbesondere bei Produktion im betreffenden Land relevant.
Die befragten Unternehmer reflektieren und überprüfen also ihre eigenen Wertvorstellungen und Handlungsweisen am Maßstab eines Denkens und Handelns, das sie als typisch westlich betrachten und von dem sie sich teilweise kritisch absetzen. Die vorgenannten Verhaltensweisen sind aus ihrer Sicht einem erfolgreichen Osteuropa-Geschäft generell eher abträglich.
Welche wesentlichen Denk- und Verhaltensweisen ostdeutscher Unternehmer in Brandenburg lassen sich nun zusammenfassen? Im eben beschriebenen Eigenbild präsentieren sie sich: leistungsorientiert, qualitätsorientiert, beziehungsorientiert. Wie weit, das hängt natürlich von der Art der Geschäftsbeziehungen ab. Bei der Beschränkung auf Lieferbeziehungen waren enge persönliche Beziehungen mitunter nicht erforderlich, aber nicht selten von großem Nutzen. Dagegen war bei Auslandsproduktion dieser Faktor stets von Wichtigkeit. Dazu gehören: Kenntnis von Land und Leuten, Anerkennung und Beachtung von Differenzen in Werten und Normen, individuelle Behandlung. Persönliche Kontaktpflege und Aufbau persönlicher Beziehungen (Interviews 7, 15) umfassen das Sich-Einlassen auf Geselligkeit, Einladungen nach Hause (Interviews 4, 12, 14), ja mitunter enge private, freundschaftliche Kontakte (Interviews 2, 14). Angestrebt werden gleichberechtigte (Interviews 8, 10) und konsensorientierte (Interviews 4, 8) Beziehungen unter Einschluss von Kompromissen. Wichtig ist ihnen respektvolles Verhalten, Sensibilität, Geduld (Interview 15), Bescheidenheit (Interview 5). Die ostdeutschen Unternehmer berücksichtigen das andere Zeitverständnis ihres Gegenüber. Sie planen einen längeren Prozess bis zum Geschäftsabschluss ein (Interview 15), nehmen sich Zeit für persönliche Kontakte (Interview 11) und gestalten Liefertermine flexibel.
Es gibt übrigens auch durchaus kritische Reflexionen des eigenen Verhaltens in Hinblick auf starke Beziehungsorientierung (Interview 18), die aus ihrer Perspektive hinderlich im Geschäftsleben sein kann.
Die befragten Unternehmer zeigen sich gruppenorientiert, insbesondere bei Produktionsleitung im Ausland. In diesem Rahmen appellieren sie an gemeinsame Interessen und nutzen ein so entstehendes Gemeinschaftsgefühl als Motivierung. Die Problemlösung wird im Team angestrebt (Interview 4). Sie halten eine Einbindung in das Territorium, die Beachtung gemeinnütziger Aspekte ihres Handelns als günstig für die Pflege ihres Unternehmertums im Ausland.
Die Auffassung Brandenburger ostdeutscher Unternehmer könnte möglicherweise folgendermaßen zusammengefasst werden: "Das Gute übernehmen und ins Neue mit rein zu nehmen, aber auch das Neue zu lernen, erfolgreich tätig zu sein, ohne dass man sich verbiegt" (Interview 18).
Welche Aussagen lassen sich nun in Bezug auf die Einordnung ihrer Kultur machen? Die genannten kulturellen Werte, Normen und Handlungsmuster können mit bereits existierenden Modellen zur Beschreibung und Systematisierung von Kulturen abgeglichen werden. Diese Modelle schlagen Kriterien für die Messung kultureller Unterschiede vor, die innerhalb von Gegensatzpaaren bzw. gegensätzlichen Orientierungen eine Verortung einzelner Kulturen ermöglicht: z.B. die Kulturdimensionen von Geert Hofstede(5) oder die Kulturstandards von Alexander Thomas(6).
Nach dem Beschreibungsmodell für Kulturen von Scheitza u.a.(7), das mittels neun kulturellen Dilemmas eine Einordnung von Kulturen erlaubt, ist die gegenwärtige deutsche Kultur - gemeint ist hier allerdings jene der alten Bundesländer - u.a. stark geprägt durch Individualität, Wettbewerb/Durchsetzungsfähigkeit, monochrone Zeitorientierung und Aufgabenorientierung, während sie bei dem Gegensatzpaar Konfliktorientierung/Harmonieorientierung eine Mittelstellung einnimmt. Bei der Beurteilung ostdeutscher Kultur, wie sie sich in den oben genannten Beispielen Brandenburger Unternehmer präsentiert, fällt die Zuordnung nicht so eindeutig aus. Sie tendieren in ihrem Denken und Handeln offenbar auch deutlich zur jeweiligen Gegenkategorie. Damit kommen sie in ihrem Verhalten den in einzelnen osteuropäischen Kulturen geltenden Werten und Normen teilweise nahe bzw. stellen sich stark auf diese ein. Das sind: Gruppenorientierung, Verantwortlichkeit/Fürsorge, polychrone Zeitorientierung, Harmonieorientierung, Beziehungsorientierung.
Die hier zusammengestellten Komponenten des Eigenbildes Brandenburger Unternehmer lassen sich also jeweils beiden Kategorien zuordnen.
Fazit:
Die befragten ostdeutschen Unternehmer befinden sich offenbar in einem besonders spannungsreichen Dreiecksverhältnis zwischen
- individueller Sozialisation innerhalb der deutschen Kulturtradition sowie dem sozialistischen System,
- den Anforderung der marktwirtschaftlich organisierten bundesdeutschen Gesellschaft und
- den Geschäftspartnern aus Osteuropa, die (sozio)kulturell spezifisch geprägt sind.
Ostdeutsche Manager versuchen, tradierte Werte zu bewahren, die ihnen gleichsam nützlich sind im Kontakt mit Osteuropäern. Sie übernehmen marktwirtschaftliche Werte und Normen, die notwendig für erfolgreiche Geschäftskontakte sind - wehren aber explizit eine totale Vereinnahmung durch diese Werte ab.
Hier dürfte es sich um ein generationsspezifisches Phänomen handeln, da insbesondere die Generation der 40-60jährigen befragt wurde. Die heute mittlere Generation kann Vorzüge aus gemeinsamer Vergangenheit mit neu erworbenen marktwirtschaftlichen Erkenntnissen verbinden. Gute Geschäftsbeziehungen entwickeln sich vor allem da, wo Ähnlichkeiten in den Denk- und Verhaltensweisen bestehen.
Es ist anzunehmen, dass sich für die Jüngeren ein ganz anderes Eigenbild ergibt, da andere Faktoren der Sozialisation wirken.
Da es sich bei den Befragten nach deren eigenen Aussagen um erfolgreiche Unternehmer handelt, belegen sie mit ihrem Eigenbild offenbar vorhandene interkulturelle Kompetenz..
© Anke Pfeifer (Wildau, Deutschland)
Inhalt / Table of Contents / Contenu: No.14
LITERATUR
Damski, Horst/Möller, Bärbel: Verwaltungskultur in den neuen Bundesländern: Werte und Einstellungen von Führungskräften in den Ministerialverwaltungen von Brandenburg und Sachsen. Frankfurt a.M., Berlin u.a. 1997 (Berliner Schriften zur Demokratieforschung; Bd. 4).
Fiedler, Jörg: Strategie und Kultur im Transformationsprozeß : eine empirische Analyse am Beispiel des sächsischen Maschinenbaus. München 1998 (Arbeit, Organisation und Personal im Transformationsprozeß; Bd. 5) (Hamburger Schriften zur Marketingforschung; Bd. 8).
Gensicke, Thomas: Ostdeutschland im Wandel zwischen 1989 und 1995. Objektive und subjektive Umbrüche. In: Janssen, Edzard (Hrsg.): Gesellschaften im Umbruch? Aspekte des Wertewandels in Deutschland, Japan und Osteuropa. München 1996.
Hauch-Fleck, Marie-Luise: Blauäugig kalkuliert. In: Die ZEIT Nr. 44, 24.10.1997, S. 31.
Hofstede, Geert: Lokales Denken, globales Handeln. München 1997.
Janssen, Edzard (Hrsg.): Gesellschaften im Umbruch? Aspekte des Wertewandels in Deutschland, Japan und Osteuropa. München 1996.
Ramge, Hans: Die Deutschen, der ECU und die westlichen Nachbarn: Sprachliche Stereotype und Einstellungen in deutschen Kommentaren zum Maastrichter EG-Gipfel. In: Bredella, Lothar/Herbert Christ (Hrsg.): Zugänge zum Fremden. Gießen 1993 (=Gießener Diskurse).
Roth, Juliana: Ost und West in Europa. Barrieren für die Interkulturelle Kommunikation im Integrationsprozeß. In: Sundhaussen, Holm (Hrsg.): Osteuropa zwischen Integration und Differenz: Probleme europäischer Integration und kultureller Differenzierung. Frankfurt am Main 1999.
Scheitza, Alexander: Interkulturelle Zusammenarbeit - Kulturelle Unterschiede im Arbeitsleben. Studienbrief 2-010-0502, 2. Aufl. 2002.
Sterbling, Anton: Modernisierungsprobleme und Ungleichzeitigkeiten des Denkens in Ost und West. Rothenburg/OL, 1999 (Rothenburger Beiträge - Schriftenreihe der Fachhochschule für Polizei Sachsen; Bd. 3).
Thomas, Alexander: Kultur als Orientierungssystem und Kulturstandards als Bauteile. In: IMIS-Beiträge, Osnabrück, H.10/1999, S. 91-130.
ANMERKUNGEN
(1) Im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Stereotypen und Kulturstandards wurden 26 Interviews mit Unternehmern kleinerer und mittlerer Unternehmen im Bundesland Brandenburg geführt.
(2) Vgl. Ramge, Hans: Die Deutschen, der ECU und die westlichen Nachbarn: Sprachliche Stereotype und Einstellungen in deutschen Kommentaren zum Maastrichter EG-Gipfe. In: Bredella, Lothar/Herbert Christ (Hrsg.): Zugänge zum Fremden. Gießen 1993 (=Gießener Diskurse), S. 75 nach Emnid-Umfragen
(3) Den Ostdeutschen wird in der Forschungsliteratur ein traditionelleres Wertebewusstsein zugeschrieben als den Westdeutschen. Vgl. Gensicke, Thomas: Ostdeutschland im Wandel zwischen 1989 und 1995. Objektive und subjektive Umbrüche. In: Janssen, Edzard ... (Hrsg.): Gesellschaften im Umbruch? Aspekte des Wertewandels in Deutschland, Japan und Osteuropa. München 1996, S. 89-120.
(4) Bestätigt wird diese Auffassung z.B. in einem Beitrag über vom Ostgeschäft enttäuschte westdeutsche Unternehmer. Mit der Einstellung "'Einfach einen Auftrag geben und erwarten, daß die Ware drei Monate später auf den Hof kommt, das funktioniert nicht', beschreibt Ackermann die Kluft zwischen deutschem Wunsch und östlicher Wirklichkeit." Hauch-Fleck, Marie-Luise: Blauäugig kalkuliert. In: Die ZEIT Nr. 44, 24.10.1997, S. 31.
(5) Hofstede, Geert: Lokales Denken, globales Handeln. München 1997.
(6) Thomas, Alexander: Kultur als Orientierungssystem und Kulturstandards als Bauteile. In: IMIS-Beiträge, Osnabrück, H.10/1999, S. 91-130.
(7) Scheitza, Alexander: Interkulturelle Zusammenarbeit - Kulturelle Unterschiede im Arbeitsleben. Studienbrief 2-010-0502, 2. Aufl. 2002.
For quotation purposes - Zitierempfehlung:
Anke Pfeifer (Wildau, Deutschland): Ostdeutsche Unternehmer als Mittler zwischen westlichem Management und osteuropäischen Mentalitäten?. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 14/2002. WWW: http://www.inst.at/trans/14Nr/pfeifer14.htm. | 4 |
S
Schulelternrat (SER)
Alle gewählten Elternvertreterinnen und –vertreter (die Vorsitzenden und die Stellvertreterinnen/-vertreter) der einzelnen Klassen bilden den Schulelternrat (SER).
Der SER entsendet Vertreterinnen/Vertreter in die Gesamtkonferenz und in die Fach- oder Klassenkonferenzen (je 2 Erziehungsberechtigte).
Schulbücher
Schulbücher werden von Ihnen gekauft oder von der Schule gegen einen Kostenbeitrag ausgeliehen. Zusätzlich müssen einige Arbeitshefte und evtl. Lektüren von Ihnen angeschafft werden. Genaueres entnehmen Sie der aktuellen Schulbuchliste, die einige Wochen vor den Sommerferien ausgeteilt wird. Mit der Schulbuchliste erhalten Sie auch den Antrag für die Ausleihe.
Familien mit drei und mehr schulpflichtigen Kindern wird auf Antrag eine Ermäßigung gewährt; Familien mit geringem Einkommen kann auf Antrag der Kostenbeitrag erlassen werden.
Die geliehenen Schulbücher sind pfleglich zu behandeln und in Schutzumschläge einzuschlagen. Es dürfen keine Eintragungen oder Unterstreichungen vorgenommen werden. Bei Beschädigungen oder Verlust muss ein Buch ggf. ersetzt werden.
Schullaufbahnempfehlung
Das niedersächsische Schulgesetz sieht am Ende des 4. Schuljahres eine Schullaufbahnempfehlung für Ihre Kinder vor. Darin empfiehlt der Klassenlehrer/die Klassenlehrerin den Besuch einer der drei weiterführenden Schulen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) für den 5. Jahrgang. Im Februar nach den Halbjahreszeugnissen gibt es für alle Erziehungsberechtigten das Angebot zu einem Beratungsgespräch über das Ergebnis der Trendkonferenz, d.h. über die dann aktuelle Schullaufbahnempfehlung. Im Laufe des 2. Halbjahres der 4. Klasse kann sich dieser Trend ggf. natürlich noch verändern. Das Schulgesetz sieht vor, dass der Elternwunsch freigestellt ist, d.h. die Empfehlung ist nicht bindend.
Schulvorstand
Der Schulvorstand tagt viermal im Jahr jeweils vor den Gesamt-
Konferenzen.
Er setzt sich aus vier Elternvertretern und vier Lehrkräften zusammen. Der Schulleiter führt den Vorsitz.
Schulweg
Wichtig ist, dass Ihr Kind den Weg zur Schule bzw. Bushaltestelle sicher kennt.
Gehen sie diesen Weg bitte wiederholt mit Ihrem Kind ab, weisen Sie es auf besondere Gefahrenquellen hin.
Aus Sicherheitsgründen sollen die Schülerinnen nur zu Fuß zur Schule kommen, bzw. gebracht werden.
Die Kinder sind auf dem Schulweg nur dann versichert, wenn Sie auf dem direkten Weg zur Schule oder nach Hause gehen bzw. gebracht werden.
Schwimmunterricht
Der Schwimmunterricht findet an unserer Schule ab der 3. Klasse
im 14-tägigen Wechsel mit dem Sportunterricht statt. Über die Organisation des Schwimmunterrichts werden Sie zu Beginn des Schuljahres detailliert informiert.
Sekretariat
Das Sekretariat ist Montags zwischen 8:00 Uhr und 11.00 Uhr und Mittwochs zwischen 8:00 Uhr und 10:00 Uhr durch Frau Hummel besetzt.
Sprechzeiten von Lehrkräften
Grundsätzlich ist es jederzeit möglich mit Lehrkräften auch außerhalb der Elternsprechtage einen Termin für ein Beratungsgespräch zu vereinbaren. Nehmen Sie bitte rechtzeitig zur Lehrkraft zwecks Terminabsprache Kontakt auf.
U
Unfälle
Grundsätzlich muss für jeden Schulunfall ein Unfallbogen ausgefüllt werden. Dies geschieht über die betreffende Lehrkraft. Sollte ein Unfall Ihres Kindes erst zu Hause gemeldet werden, benachrichtigen Sie bitte unbedingt den Klassenlehrer/die Klassenlehrerin. Schüler, die sich verletzen, müssen umgehend die aufsichtsführende Lehrkraft oder den Klassenlehrer informieren.
Unterrichtsausfall bei besonderen Witterungsbedingungen
Extreme Witterungsverhältnisse wie Straßenglätte, Schneeverwehungen, Hochwasser und Sturm können zur Folge haben, dass Schülerinnen und Schüler die Schule nicht erreichen oder verlassen können, weil die Schülerbeförderung nicht mehr durchführbar ist oder weil die Zurücklegung des Schulweges eine unzumutbare Gefährdung darstellen würde.
Die Entscheidung darüber, ob bei solchen Witterungsverhältnissen der Unterricht für einen Tag oder mehrere Tage ausfallen muss, trifft der Landkreis Göttingen.
Der Landkreis sorgt dafür, dass seine Entscheidung so früh wie möglich über den Hörfunk bekannt gegeben wird.
Auch wenn kein Unterrichtsausfall angeordnet ist, können Sie Ihr Kind für einen Tag zu Hause behalten oder es vorzeitig vom Unterricht abholen, wenn Sie eine unzumutbare Gefährdung auf dem Schulweg durch extreme Witterungsverhältnisse befürchten.
Unterrichtszeiten
Folgende Unterrichtszeiten gelten an unserer Schule:
Beginn: 7.55 Uhr
1. Stunde: 8.00 – 8.45 Uhr
2. Stunde: 9.00 – 9.45 Uhr
3. Stunde: 10.00 – 10.45 Uhr
4. Stunde: 10.50 – 11.35 Uhr
5. Stunde: 11.51 – 12.45 Uhr.
Die 1. und 2. Klassen haben in der Regel in der 1. oder 5. Stunde (s. "Verlässliche Grundschule") Betreuung.
V
Verkehrserziehung
Der bisher so bezeichnete Fachbereich "Verkehrserziehung" heißt jetzt "Mobilität" und fließt über die Kerncurricula in verschiedene Fachbereiche mit ein. Beachten Sie hierzu auch den Punkt "Fahrradprüfung".
Verlässliche Grundschule
In Niedersachsen sind alle Grundschulen verlässlich. Das bedeutet für die Grundschule Rhumspringe, dass Ihre Kinder für den Zeitraum von 7.55 – 12.45 Uhr verlässlich unterrichtet bzw. betreut werden (können). Das Betreuungsangebot gilt für die Kinder der 1. und 2. Klassen. Hierfür ist ein Antrag im Sekretariat erhältlich. Die Anmeldung gilt dann mindestens für ein Halbjahr. Die Klassen 3 und 4 werden von der 1. – 5. Stunde unterrichtet.
(s. auch Betreuungsangebot)
Die Teilnahme ist freiwillig. Haben Sie jedoch Ihr Kind für die Betreuung
angemeldet, so ist die tägliche Teilnahme verbindlich. An- bzw. Abmeldungen
können nur zum Halbjahr oder Schuljahresanfang bzw. -ende erfolgen.
Versetzungen
Versetzungen finden in der 2. und 3. Klasse statt.
Wenn die Leistungen eines Kindes so schwach sind, dass zu erwarten ist, dass es in
der kommenden Klasse nicht erfolgreich mitarbeiten kann, so erfolgt die Benachrichtigung durch eine Bemerkung im Halbjahreszeugnis oder durch eine
Mitteilung bis zum 30. April. | 4 |
Medizinische Trainingstherapie MTT
In der medizinischen Trainingstherapie werden Kenntnisse aus der Trainings- und Bewegungslehre sowie der Pathologie miteinander verbunden, um Rehabiltationsprozesse zu unterstützen oder um ungenügende Körperfunktionen im präventiven Sinne zu verbessern.
Je nach Pathologie steht Stabilisations- oder Mobilisationstraining, Kraft-, Koordinations- oder Herzkreislauftraining im Vordergrund, mit oder ohne Geräte.
MTT ist eine aktive Therapieform mit dem Ziel, Wundheilungsprozesse optimal zu unterstützen: Geschädigte Strukturen sollen wieder voll belastbar sein (in Alltag, Beruf und Sport) und gestörte Funktionen wiederhergestellt werden.
Es wird Wert darauf gelegt, dass der Patient Eigenverantwortung übernimmt und nach einigen Instruktionen in der Lage ist, sein Übungsprogramm selbstständig auszuführen. Das Übungsprogramm muss von einer Fachperson erstellt und individuell auf den Patienten abgestimmt werden bezüglich medizinischer Diagnosen, aktueller Rehabilitationsphase, körperlichen Voraussetzungen sowie bezüglich Alter.
Ziele
- Verminderung von Muskelatrophien und Wiederherstellung der Gelenkfunktion
- Optimierung der physiologischen Bewegungsmuster
- Verbesserung der inter- und intramuskulären Koordination
- Verbesserung der Stabilität und Sicherheit im Alltag
- Wiederherstellen der vollen Leistungsfähigkeit
- Alltags-, Arbeits-, und Sportartspezifische Wiedereingliederung
- Vorbeugung verletzungsbedingter Folgeerscheinungen
Wie läuft eine Medizinische Trainingstherapie ab
Eine Medizinische Trainingstherapie dauert unterschiedlich lange. Die Trainingseinheiten sind je nach Trainingsziel in Dauer, Umfang, Intensität und Häufigkeit variabel. Bevor die Therapie beginnen kann, stellen Funktionstests die Belastbarkeit des Patienten fest. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelt ein Physiotherapeut dann das Trainingsprogramm für den Patienten. | 4 |
Saubere Bauteile sind der Garant für qualitativ hochwertige Produkte. Die Reinigung von Bauteilen und Fertigungseinrichtungen hat in den letzten Jahren aufgrund der immer kleiner und komplexer werdenden Systemkomponenten an Bedeutung drastisch zugenommen. Restverschmutzungen auf den Bauteilen beeinträchtigen nicht nur die Funktionalität der technischen Systeme, sie erhöhen auch die Produktionskosten durch Ausschuss. Bislang mussten Werkstücke für die Überprüfung der Oberflächenreinheit aus dem laufenden Produktionsprozess herausgenommen werden. Gemeinsam mit den Firmen IMT Peter Nagler GmbH, Fellbach, und der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, haben Wissenschaftler des Fraunhofer IPA ein Robotersystem entwickelt, das produktionsbedingte Kontaminationen während des Greifprozesses online ausfindig macht und verschmutzte Werkstücke automatisch aussortiert. »Die Qualität von Reinigungsvorgängen können damit direkt am Bauteil und ohne Unterbrechung des Produktionsablaufs überprüft werden. Qualitätsbedingte Ausschusszahlen lassen sich durch den Einsatz solcher intelligenter Automatisierungskomponenten deutlich verringern«, nennt Projektleiter Kai Modrich die wichtigsten Vorteile.
Die Prüfeinheit basiert auf einem einfachen Prinzip: Treffen Lichtwellen auf einer Oberfläche auf, werden die einfallenden Strahlen in Abhängigkeit von der Oberflächenstruktur gestreut, gebrochen, absorbiert oder reflektiert. Die Intensität des reflektierten Strahls hängt vom Reflexionsvermögen, von der Oberflächenrauhigkeit, dem Absorptionsindex, der Brechzahl und der Wellenlänge der Strahlungsquelle ab. »Verändert sich die zu untersuchende Oberfläche aufgrund von Verschmutzungen, verändern sich auch ihre Reflexionseigenschaften und das lässt sich nutzen«, erkannte Modrich. Sein Sensorsystem misst diese Veränderungen und wertet sie aus. Es kann Verschmutzungen sowohl im makroskopischen als auch im mikroskopischen Bereich detektieren. Da der Sensor immer auf die zu prüfende - saubere - Oberfläche referenziert wird, spielt die Oberflächenstruktur des Materials bei der späteren In Situ-Messung keine Rolle mehr. Das Sensorprinzip eignet sich daher für beliebige Oberflächen. Sie müssen nur die einfallenden Lichtwellen zu einem noch mit dem Detektor messbaren Signal reflektieren.
Für ein gemeinsames Exponat mit den Firmen Bosch und IMT auf der diesjährigen Hannover Messe integrierte Modrich den Sensor in den Greifer eines Robotersystems. Dort untersuchte er die Nut eines kreisförmigen Bauteils auf lokale Verschmutzungen. Sie sollte in einem nachfolgenden Produktionsschritt automatisch mit Silikon ausgespritzt werden. Fettkontaminationen auf der Bauteiloberfläche führen dabei zu erheblichen Qualitätsbeeinträchtigungen, da das Silikon auf fettigem Untergrund nur schlecht haftet.
Im Messe-Aufbau erkennt ein Bosch-Vision-System die Lageorientierung der auf einem Förderband ankommenden Werkstücke und gibt die Daten an die Robotersteuerung des Scara-Roboters »SR 8« weiter. Der Roboter greift anhand dieser Informationen die Werkstücke vom bewegten Band. Während des Greifprozesses überprüft das in den Robotergreifer integrierte Sensorsystem die kreisringförmige Nut des Werkstückes auf fettige Kontaminationen. Es bestrahlt die Nutoberfläche mit einer Luminiszenzdiode im Nah-Infrarot-Bereich und detektiert die reflektierte Strahlung mittels einer Photodiode. Je nachdem, ob das Werkstück sauber oder verschmutzt ist, sortiert der Scara-Roboter die Werkstücke in das entsprechende Magazin: Ist das Werkstück sauber, kommt es in das Magazin für die weitere Produktion. Mit Restschmutz behaftete Teile werden für die Nachreinigung aussortiert.
Eines von Kai Modrichs nächsten Zielen ist es, den Sensor in ein Handgerät zu integrieren. »Damit lassen sich dann in den Betrieben Reinigungsergebnisse einfach und schnell manuell erfassen«, erklärt er. Diese Überprüfung könnte kostenintensive Laborauswertungen ergänzen oder ganz ersetzen - beispielsweise in der Lebensmittelindustrie: Die Critical Contamination Points an Verarbeitungsmaschinen und Transfereinrichtungen müssen hier ständig entsprechend den HACCP-Vorschriften überprüft werden. Daneben arbeiten er und sein Team am Prototyp eines Flächensensors. Bisher sind nur Punktmessungen möglich.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Kai Udo Modrich
Telefon: 0711/970-1272, Telefax: 0711/970-1008, E-Mail: [email protected]
Dipl.-Ing. Michaela Neuner | idw
Nikon setzt zukünftig auf Messtechnik "Made in Jena"
23.10.2017 | Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V.
Elektrodenmaterialien aus der Mikrowelle
18.10.2017 | Technische Universität München
Salmonellen sind gefährliche Krankheitserreger, die über verdorbene Lebensmittel in den Körper gelangen und schwere Infektionen verursachen können. Jedoch ist...
Salmonellae are dangerous pathogens that enter the body via contaminated food and can cause severe infections. But these bacteria are also known to target...
Seit dreißig Jahren gibt eine bestimmte Uranverbindung der Forschung Rätsel auf. Obwohl die Kristallstruktur einfach ist, versteht niemand, was beim Abkühlen unter eine bestimmte Temperatur genau passiert. Offenbar entsteht eine so genannte "versteckte Ordnung", deren Natur völlig unklar ist. Nun haben Physiker erstmals diese versteckte Ordnung näher charakterisiert und auf mikroskopischer Skala untersucht. Dazu nutzten sie den Hochfeldmagneten am HZB, der Neutronenexperimente unter extrem hohen magnetischen Feldern ermöglicht.
Kristalle aus den Elementen Uran, Ruthenium, Rhodium und Silizium haben eine geometrisch einfache Struktur und sollten keine Geheimnisse mehr bergen. Doch das...
Sonnenlicht, das von Solarzellen reflektiert wird, geht als ungenutzte Energie verloren. Die Flügel des Schmetterlings "Gewöhnliche Rose" (Pachliopta aristolochiae) zeichnen sich durch Nanostrukturen aus, kleinste Löcher, die Licht über ein breites Spektrum deutlich besser absorbieren als glatte Oberflächen. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, diese Nanostrukturen auf Solarzellen zu übertragen und deren Licht-Absorptionsrate so um bis zu 200 Prozent zu steigern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler nun im Fachmagazin Science Advances. DOI: 10.1126/sciadv.1700232
"Der von uns untersuchte Schmetterling hat eine augenscheinliche Besonderheit: Er ist extrem dunkelschwarz. Das liegt daran, dass er für eine optimale...
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
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23.10.2017 | Veranstaltungen
23.10.2017 | Veranstaltungen
23.10.2017 | Veranstaltungen
24.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
24.10.2017 | Physik Astronomie
23.10.2017 | Geowissenschaften | 4 |
This work analyzes the necessity of changing Japan's present
defense policy. The discussion of Japan's defense strategy has been an
unpopular topic in Japan for a long time. The reason lies in its
gruesome military aggression during the Second World War.
Elvira Glaser | Agnes Kolmer | Martin Meyer | Elisabeth Stark (Hrsg.)
Sprache(n) verstehen
Sprachgebrauch, Sprachentwicklung, Sprachwandel
Sprache als einzigartige, allein dem homo sapiens vorbehaltene
Fähigkeit hat die Menschen seit jeher fasziniert. Sprache ist die
Grundlage des Denkens, der Kommunikation und der Interaktion zwischen
Individuen und sozialen Gruppen. Laut- und Gebärdensprachen sind überall
auf der Welt ähnlich strukturiert und unterscheiden
sich doch beträchtlich.
Jeannette Philipp | Christian Stadler
Wie verhandle ich?
Verhandlungsführung, Verhandlungstechnik
Der Berufsalltag besteht aus einer Vielzahl von grossen und
kleinen Verhandlungen: mit dem Kunden über den Liefertermin, mit dem
Lieferanten über die Qualität eines Produkts, mit dem Arbeitskollegen
über die Arbeitsaufteilung usw. Grund genug, den eigenen
Verhandlungsstil kennenzulernen und daran zu arbeiten.
Wo ist Kultur? Was meinen wir, wenn wir "Kultur" sagen? Im 19.
Jahrhundert hatte
"Kultur" ihren Hort in Europa, ihre Heimat war das antike Griechenland
und die sie
tragende Schicht das Bürgertum. Die Umbrüche des 20. Jahrhunderts lassen
keine
feste Verortung von "Kultur" mehr zu. Dennoch (oder gerade deshalb?) ist
"Kultur" in gegenwärtigen Debatten ein Schlüsselwort. Die komplexe
Dynamik sozialer,
wirtschaftlicher und medialer Prozesse erscheint letztlich nur
"kulturell" erklärbar –
ein Diskurs, der aktuell unterschiedlichste Positionen herausfordert.
Katrin Roth-Rubi | Hans Rudolf Sennhauser | Eckart Kühne (Hrsg.)
Wandel und Konstanz zwischen Bodensee und Lombardei zur Zeit Karls des Grossen
Karolinger, Klosterbau, Archäologie
"Die Alpenregion im heutigen Graubünden und im Vinschgau ist ein
einzigartiges Reliktgebiet spätantiker Kulturtradition, das um 800 im
Zuge der Expansion des Karolingerreiches in einen neuen, weiteren
Horizont einbezogen wurde. Die fundamentale Frage nach der
Kontinuität/Diskontinuität zwischen Antike und Frühmittelalter stellt
sich hier in einer sehr spezifischen Weise, zumal im Vergleich mit den
angrenzenden Räumen (Alemannien, Oberitalien)."
In einem zunehmend technisch geprägten Umfeld suchen viele Menschen
nach einer Gegenwelt. Die Natur dient ihnen als Zuflucht und als
Projektionsfläche – doch der schwärmerische Blick auf "das Natürliche"
ist vor Verklärung nicht gefeit. Denn es ist den technischen
Errungenschaften zu verdanken, dass wir die schönen Seiten der Natur
geniessen können, ohne uns allzu sehr vor Gefahren fürchten zu müssen.
Hans-Ulrich Rüegger | Evelyn Dueck | Sarah Tietz (Hrsg.)
Im Nachdenken über Auffassungen vom Seelischen geht es nicht um
die Frage: Gibt es so etwas wie die Seele oder gibt es das nicht? Es
geht um die Frage, was eine Auffassung zum menschlichen
Selbstverständnis beiträgt, woher und worin sie sich bestimmt und wohin
sie im Leben führt.
Andreas Kilcher | Matthias Mahlmann | Daniel Müller-Nielaba (Hrsg.)
"Fechtschulen und phantastische Gärten": Recht und Literatur
Gerechtigkeit, Wertewandel, Rechtewahrnehmung
Recht und Literatur sind auf komplexe Weise aufeinander bezogen
und können sich wechselseitig wesentlich erhellen. Das Recht verwendet
Verfahren der Literatur und verkörpert (im besten Fall) Elemente ihres
humanen Potenzials, die Literatur thematisiert und reflektiert Recht,
Norm, Gesetz auf unterschiedlichen Ebenen: von der praktischen Umsetzung
über die philosophische Begründung bis hin zur theologischen
Rückbindung in unterschiedlichen religiösen Kulturen (wie Judentum,
Christentum, Islam).
Kurt Gilgen
Der globale Kontrakt
Raumordnung, Zukunftsszenarien, Schweiz
Die Welt im Jahre 2079: Katastrophen und Wirren der ersten
Jahrhunderthälfte sind bewältigt, die Menschheit hat zu einer neuen
Weltordnung gefunden. Die Regionen, bzw. die Mehrzahl der Menschen,
unterstehen einem globalen Kontrakt; wenige leben in autonomen
Reservaten.
Heidrun Becker | Mandy Scheermesser | Michael Früh | Yvonne Treusch | Holger Auerbach | Richard Alex..
Robotik in Betreuung und Gesundheitsversorgung
Mobilität, Roboter, Pflege
Die demografische Entwicklung, Fachkräftemangel und der steigende
ökonomische Druck auf das Gesundheitswesen führen dazu, dass bei der
Betreuung und Versorgung von Menschen zunehmend technische Lösungen in
Betracht gezogen werden. Die meisten Roboter und autonomen Geräte, die
dafür in Frage kommen, befinden sich in der Phase einer hauptsächlich
technikgetriebenen Entwicklung und Erprobung. Eine Beurteilung von
Effektivität und Wirtschaftlichkeit sowie der Folgen für Individuen,
Institutionen und Gesellschaft steht noch aus.
Martina Dubach | Pasqualina Perrig-Chiello (Hrsg.)
Die bedeutsamen demographischen und gesellschaftlichen
Veränderungen der letzten Jahrzehnte haben viele Fragen und
Unsicherheiten rund um die Solidarität zwischen den Generationen
aufgeworfen. Sind Szenarien über Generationenkrieg und das Ende des
Generationenvertrags blosse Schwarzmalerei unverbesserlicher
Pessimisten? Sind die heutigen Alten nur Profiteure auf Kosten der
Jungen? Ist auf dem Arbeitsmarkt der Krieg der Generationen
vorprogrammiert? Wie gestaltet sich die intergenerationelle Solidarität
in Familien? Welche Rolle spielen Geld, Werte, Rituale und wie steht es
mit der gegenseitigen Hilfe und Pflege?
Ueli Grüter | Martin Schneider | Mischa Senn (Hrsg.)
kommunikationsrecht.ch
Lauterkeitsrecht, Urheberrecht, Kennzeichenrecht, Designschutz,
Patentrecht, Persönlichkeits- und Medienrecht, Kunst- und Vertragsrecht,
Datenschutz
Das Buch vermittelt einen umfassenden Überblick über das
schweizerische Kommunikations- und Immaterialgüterrecht, insbesondere
zum Kennzeichenrecht, Urheberrecht, Designrecht, Patentrecht,
Kunstrecht, Lauterkeitsrecht, Werberecht,
Persönlichkeitsrecht, Datenschutz, Medienrecht, Internetrecht und
Vertragsrecht.
Walter Hehl
Die unheimliche Beschleunigung des Wissens
Die Grenzen der Erkenntnis
Der moderne Mensch ist umgeben von Systemen, die immer komplexer
werden, und Entwicklungen, die sich immer rasanter vollziehen. Im
Kollektiv erfolgreich und zu immer
Grösserem bereit, bleibt er als Individuum oft ratlos: Wie sollen wir
uns orientieren angesichts der Fülle an Lehren und Irrlehren, denen wir
ausgesetzt sind?
Emidio Campi | Peter Opitz | Konrad Schmid (Hrsg.)
Johannes Calvin und die kulturelle Prägekraft des Protestantismus
Religionsgeschichte, Calvinismus, Reformation
In dieser Publikation beleuchten Autorinnen und Autoren aus
Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kirche neben Calvins Bedeutung für
den europäischen und aussereuropäischen Protestantismus auch die
weltweite kulturelle Prägekraft des Protestantismus.
Klaus Peter Rippe | Andreas Bachmann | Olivier Sanvido | Jörg Romeis | Franz Bigler
Valuating environmental impacts of genetically modified crops – ecological and ethical criteria for regulatory decision-making (VERDI)
The debate on the possible impact of genetically modified (GM) crops
on biodiversity shows that so far there is no consensus on generally
accepted assessment criteria for environmental harm. This debate stems
primarily not from a shortage of data, but rather from the absence of
criteria for assessing the effects of GM plants on biodiversity. Since
there are no exact assessment criteria, regulatory decision-making
processes are often not transparent and can be difficult to understand.
This increases the danger that decisions on environmental risks from GM
plants may appear arbitrary.
Unsere Mehrsprachigkeit – unter diesem Titel publiziert das
Sprachenzentrum der Universität und der ETH Zürich aus Anlass seines
10-jährigen Bestehens eine Sammlung von Sprach-(lern)biografien.
Studierende, Dozierende und Mitarbeitende des Sprachenzentrums berichten
über ihre persönliche Mehrsprachigkeit und deren Bedeutung.
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Mietrecht
So ist es bei Wohnraummietverträgen auch nicht möglich, eine auflösende Bedingung (§ 158 II Bürgerliches Gesetzbuch) zu vereinbaren, § 572 II BGB. Meist werden Mietverhältnisse auf unbestimmte Zeit (also unbefristet) geschlossen. Als Dauerschuldverhältnisse können sie durch Kündigung beendet werden. Dies ist grundsätzlcih ohne Angabe von Gründen und formlos möglich. Bei Wohnraummietverhältnissen ist aber das Schriftformerfordernis des § 568 BGB zu bedenken, hier ist also eine schriftliche Kündigung erforderlich.
Will der Vermieter einen Wohnraummietvertrag kündigen, geht dies grundsätzlich nur, wenn er ein so genanntes berechtigtes Interesse an der Beendigung des Mietvertrages hat (Ausnahme: § 564b VII Bürgerliches Gesetzbuch). Dies ist regelmäßig der Fall, wenn der Mieter schuldhaft seine vertraglichen Pflichten verletzt hat, bei Eigenbedarf des Vermieters und bei ansonsten drohender Hinderung der angemessenen wirtschaftlichen Verwertung des Grundstückes.
Bei der Kündigung sind Kündigungsfristen (§ 573c BGB) und die Sozialklausel des § 574 BGB zu beachten. Wenn wichtige Gründe vorliegen, kann das Mietverhältnis auch außerordentlich fristlos oder befristet gekündigt werden. Hierzu zählen vertragswidriger Gebrauch der Mietsache, Zahlungsverzug und schuldhafte Pflichtverletzung des Mieters.
Da das Mietverhältnis der Privatautonomie der am Vertrag Beteiligten unterliegt, können diese es auch jederzeit einvernehmlich durch vertragliche Vereinbarung beenden.
Abwicklung des beendeten Mietverhältnisses
Der Mieter ist zur Rückgabe der Mietsache verpflichtet, § 546 Bürgerliches Gesetzbuch. Das bedeutet, dass er dem Vermieter den unmittelbaren Besitz einräumen muss. Eingebrachte Sachen (Einrichtungen, Ausbauten, Umbauten) sind zu entfernen bzw. rückgängig zu machen. Macht er dies nicht, erwächst dem Vermieter für die Dauer der Vorenthaltung der Mietsache ein Anspruch auf Entschädigung in Höhe des vereinbarten bzw. ortsüblichen Mietzinses.
Der Vermieter hat die gesetzliche Pflicht, Schönheitsreparaturen durchzuführen. Diese Pflicht kann aber auf den Mieter (auch formularmäßig) abgewälzt werden, was in der Praxis der Regelfall ist. Unterlässt es der Mieter dann bei Auszug zu renovieren, steht dem Mieter ein entsprechender Erfüllungsanspruch zu, der sich bei Verzug und entsprechender Nachfristsetzung mit Ablehnungsandrohung in einen Schadensersatzanspruch (inkl. Mietausfall) wandelt.
Sowohl der Vermieter als auch der Mieter haben Ersatzansprüche, der Vermieter wegen Veränderung/Verschlechterung der Mietsache, der Mieter Anspruch auf Ersatz von Verwendungen oder auf Gestattung der Wegnahme von Einrichtungen. Zu beachten ist, dass diese Ersatzansprüche binnen sechs Monaten verjähren, § 548 BGB.
Setzt der Mieter den Gebrauch der Mietsache trotz Beendigung des Mietverhältnisses fort und widerspricht der Vermieter dem nicht binnen zwei Wochen, so gilt das Mietverhältnis als auf unbestimmte Zeit verlängert, § 545 Bürgerliches Gesetzbuch. Diese stillschweigende Verlängerung kann im Mietvertrag (auch formularmäßig) abbedungen werden.
Pacht
Bei der Pacht ist der Pächter verpflichtet, dem Pächter die Nutzung des Pachtgegenstandes zu gewähren, der Pächter ist zur Fruchtziehung berechtigt. Gegenstand eines Pachtvertrages können neben Sachen auch Rechte sein. Für nicht landwirtschaftliche Pachtverhältnisse sind gemäß § 581 II Bürgerliches Gesetzbuch die meisten mietrechtlichen Vorschriften anzuwenden.
Mietrecht in den Verfahrensordnungen
Wichtig sind insbesondere die §§ 23 Nr. 2a Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) und 29a Zivilprozessordnung (ZPO). Diese regeln die sachliche Zuständigkeit des Amtsgerichtes für Wohnraummitverhältnisse und die ausschließliche örtliche Zuständigkeit bei Miet- oder Pachträumen (hiervon sind auch Gewerbemietverhältnisse erfasst).
Berufungsgericht ist in Wohnraummietsachen grundsätzlich das Landgericht, § 72 GVG (Ausnahme: § 119 I Nr. 1b GVG).
Im Erkenntnisverfahren gibt es die spezielle Klage auf zukünftige Räumung, § 257 ZPO und die Entscheidung ohne Antrag in Mietsachen, § 308a ZPO.
Auch in der Zwangsvollstreckung gibt es spezielle mietrechtliche Vorschriften, etwa § 708 Nr. 7 ZPO (vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung), die Räumungsfrist des § 721 ZPO, den Vollstreckungsschutz des § 765a III ZPO, die Zwangsvollstreckung aus Räumungsvergleichen § 794a ZPO oder den Pfändungsschutz bei Miet- und Pachtzinsen (§851b ZPO). Die einstweilige Verfügung ist im Wohnraummietrecht grundsätzlich ausgeschlossen, § 940a ZPO.
Der Streitwert für die Anwalts- und Gerichtskosten berechnet sich nach § 41 Gerichtskostengesetz (GKG).
Das Zwangsversteigerungs- und Insolvenzverfahren ist durch den im Mietrecht ausgeprägten Sozialschutz eingeschränkt (§§ 57, 57a,b,c und d ZVG, 109,110,111,112 Insolvenzordnung).
Darüber hinaus gibt es zahlreiche allgemeine Verfahrensvorschriften, die mietrechtliche Besonderheiten aufweisen. Erwähnt sei die Räumungsklage, die Klage auf Rückzahlung der Kaution und das obligatorische Schlichtungsverfahren nach § 15 a EGZPO. Weitere verfahrensrechtliche Besonderheiten enthält auch das materielle Recht, etwa die dreimonatige Klageausschlussfrist bei einer Mieterhöhung nach § 558 b II 2 Bürgerliches Gesetzbuch.
Unwirksame Klauseln und andere Fehler im Mietvertrag
Der Mietvertrag kann eine Regelung über einen Kündigungsausschluss beinhalten, ein einseitiger Kündigungsausschluss zu Lasten des Mieters ist allerdings nicht formularvertraglich, sondern nur individualvertraglich möglich.
Bei den Kündigungsfristen ist zu beachten, dass viele vom 01.09.2001 geschlossenen Verträgen die damalige gesetzliche Regelung der Kündigungsfristen wörtlich oder sinngemäß wiedergegeben ist. Bei einer solchen Formularklausel sind die entsprechenden Fristen durch Vertrag vereinbart und gelten unabhängig von der kürzeren neuen gesetzlichen Kündigungsfrist des § 573 BGB.
Das Halten von Tieren in der Mietwohnung kann nicht wirksam generell ausgechlossen werden. Entscheidend ist, ob das Halten vom vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache umfasst ist. Dies ist bei Kleintieren als Einzelexemplaren (Hamster, Meerschweinchen, Katzen etc.) der Fall. Bei Hunden kommt es auf die Umstände (ländliche Gegend, Auslaufbedarf des Hundes etc.) an. Wirksam ist eine Klausel, bei der der Vermieter die Haltung von Hunden und Katzen mit Erlaubnisvorbehalt ausschließt.
Die turnusmäßigen Schönheitsreparaturen des § 535 BGB (Instandhaltung der Miete) werden in der Praxis meist dem Mieter aufgebürdet. Dies ist grundsätzlich möglich, allerdings darf der Mieter nicht zu einer Leistung verpflichtet werden, die die eigentliche Pflicht des Vermieters übersteigt. So ist die Vereinbarung starrer und fester Renovierungsfristen unzulässig. Eine Renovierungsklausel darf dem Mieter keine Instandhaltungspflichten auferlegen, die über den tatsächlichen Renovierungsbedarf hinausgehen.
So führt eine so genannte Endrenovierungsklausel, die die im Rahmen des Fristenplanes erfolgten Schönheitsreparaturen nicht anteilsmäßig berücksichtigt und auf die Endrenovierung anrechnet, zur Unwirksamkeit beider Klauseln.
Ein Aufrechnungsverbot oder die Beschränkung eines etwaigen Zurückbehaltungsrechtes des Mieters ist im Formulavertrag unwirksam, soweit es unbestrittene oder rechtskräftig festgestellte Forderungen betrifft.
Da die II. BV durch die Betriebskostenverordnung abgelöst wurde, ist bei Klauseln zu den Betriebskosten zu bedenken, dass ein Verweis auf die II. BV bei Verträgen, die nach dem Inkrafttreten der BetrKV)zum 01.01.2004 geschlossen wurden, unwirksam ist. Möglich ist es allerdings, in der Umlagevereinbarung auf die Verordnung nach § 19 Wohnraumförderungsgesetz zu verweisen.
Der Mieter ist berechtig, die Kaution in drei Monatsraten einzuzahlen. Dem widersprechende Klauseln sind allerdings nicht insgesamt, sondern nur hinsichtlich der Fälligkeitsabrede unwirksam.
Ein generelles Verbot der Untervermietung ist im Wohnraummietverhältnis unzulässig. Eine entsprechende Klausel mit Genehmigungsvorbehalt ist allerdings wirksam. Es muss zudem zwischen Untervermietung und Erweiterung der Nutzung des Wohnraumes unterschieden werden: Die Aufnahme von nächsten Familienangehörigen stellt eine berechtigte Nutzung dar. Die Überbelegungsgrenze wird überschritten, wenn nicht jedem Erwachsenen mindestens 8 qm und jedem Kind bis zu sechs Jahren 6 qm zu Verfügung stehen.
Die Nebenkostenabrechnung
Um die Betriebskostenabrechnung zu überprüfen, werden neben dem Mietvertrag Kopien der Rechnungen aller angefallenen Kosten im Zusammenhang mit dem Unterhalt des Hauses und gegebenenfalls eine bereits erstellte Nebenkostenabrechnung benötigt. Erfolgt die Überprüfung aus Mietersicht, ist auch noch Einsicht in die Abrechnungsunterlagen des Vermieters zu nehmen.
Für die Zeit vor dem 01.01.2004 ist die II. Berechnungsverordnung (II.BV) maßgebend, für aktuellere Abrechungen die Betriebskostenverordnung (BetrKV). Die inhaltlichen Änderungen sind marginal, so dass auf die bisherige Rechtsprechung weiterhin Bezug genommen werden kann.
Betriebskosten sind nach § 1 BetrKV Kosten, die durch den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Gebäudes und der damit verbundenen Anlagen, Einrichtugen, Nebengebäude oder dem Grundstück entstehen, mit Ausnahme der Verwaltungs- Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten sowie Wartungen. Heizkosten zählen zu den Betriebskosten, für die Abrechnung und Verteilung gilt allerdings die Heizkostenverordnung (§ 1 HeizKV). Diese ist zwingend anzuwenden, sobald mindestens zwei Wohnungen von einer zentralen Heizungsanlage beheizt werden.
Der Wohnraummmieter ist gemäß § 556 BGB zur Tragung der Betriebskosten nur verpflichtet, wenn dies vertraglich vereinbart wurde. Dies kann im Rahmen einer Nebenkostenpauschale oder als Brutttokaltmiete zuzüglich Nebenkostenvorauszahlung vereinbart werden. Die Nebenkosten müssen konkret angegeben oder zumindest bestimmbar sein. Eine Bezugnahme auf § 19 II WoFG und die entsprechende Rechtsverordnung genügt.
Möglich ist auch eine konkludente Vertragsanpassung. So kann etwa darin, dass der Vermieter die Betriebskostenvorauszahlungen nicht abrechnet und der Mieter dies nicht bemängelt, eine Vertragsanpassung dergestalt gesehen werden, dass nun statt einer Vorauszahlung eine gleich hohe Betriebskostenpauschale gezahlt wird. Die Anforderungen an eine konkludente Vereinbarung der Kostentragung durch den Mieter sind allerdings sehr hoch, so trifft die Beweislast für die konkludente Vertragsanpassung den Vermieter, der u.a. darstellen muss, welche Kosten von der Vereinbarung erfasst sind.
Die Überprüfung sollte bei formellen Fehlern beginnen und sodann inhaltlich bei den größten Posten zu fortgesetzt werden. Hierzu zählen die Kosten für Heizung, Wasser, Abwasser, Fahrstuhl und Hausmeister inklusive Hausreinigung und Gartenpflege. Bei den anderen Kostenpunkten ist zu prüfen, ob sie überhaupt umlagefähig sind.
Erhebliche Abweichungen der Kosten zu den Vorjahren müssen begründet werden, ansonsten sind die entsprechenden Posten anteilig aus der Betriebskostenabrechnung herauszurechnen.
Stellen sich die geleisteten Nebenkostenvorauszahlungen als nicht kostendeckend heraus, stellt sich die Frage, ob der Vermieter bei der Berechnung der Vorauszahlungsbeträge den Rahmen der "Angemessenheit" nach § 556 II 2 BGB verfehlt hat. Dies ist laut Bundesgerichtshof nur der Fall, wenn der Vermieter pflichtwidrig zu niedrige Nebenkostenvorauszahlungen angesetzt hat, etwa weil er den Mieter vorsätzlich über die wahre Höhe der anfallenden Nebenkosten im Unklaren lässt. Die Nebenkosten müssen dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz nach § 556 II 2 BGB bzw. § 20 I 2 NMV entsprechen, also in einem vertretbaren Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen. Sofern sich herausstellt, dass einzelne Abrechnungspositionen unwirtschaftlich sind, sind an Hand von Kostenvoranschlägen oder Vergleichsangeboten die angemessenen Kosten zu bestimmen, der Mehrverbrauch muss vom Mieter nicht getragen werden.
Bei der Überprüfung des Umlageschlüssels ist insbesondere darauf zu achten, dass die Umlagemaßstäbe für den Ansatz der verbrauchsabhängigen Kosten beachtet wurden. Werden zum Beispiel die Verteilungsmaßstäbe des nach Verbrauch abzurechnenden Heizkostenanteils nicht eingehalten, so kann der Mieter seinen Heizkostenanteil nach § 12 HeizKV um 15 % kürzen. Die Kosten der Warmwasserversorgung müssen nach § 8 HeizKV zwingend zu 50 % - 70 % nach Verbrauch erfasst und abgerechnet werden. Der verbleibende Teil muss nach Wohn- und Nutzfläche umgelegt werden.
Die Abrechnungsperiode darf bei Nebenkostenvorauszahlungen nicht länger als ein Jahr dauern. Außerdem muss die Abrechung dem Mieter innerhalb des 12. Monates nach dem Ende der Abrechungsperiode zugehen, es sei denn, er kann sich gemäß § 276 BGB exkulpieren (etwa, weil ein Versorgungsunternehmen nicht rechtzeitig abgerechnet hat). Ist bereits abzusehen, dass der Vermieter die Abrechungsfrist nicht einhalten kann, sollte dieser den Mieter hierüber informieren, um bereits vorprozessual die Einhaltung der verkehrsüblichen Sorgfalt zu dokumentieren. Bis eine ordnungsgemäße Abrechung besteht, kann der Mieter nach § 273 Bürgerliches Gesetzbuch ein Zurückbehaltungsrecht geltend machen. Diese Fristen gelten auch für preisgebundenen Wohnraum, § 20 III NMW.
Fällig ist der Saldo aus der Nebenkostenabrechnung, wenn die abgerechneten Kosten tatsächlich entstanden sind, die gezahlten Vorauszahlungen angesetzt sind und die Nebenkostenabrechnung entsprechend § 2 BetrKV bzw. Anlage 3 zu § 27 II. BV in fälligkeitsbegründender Weise erstellt wurde.
Die Betriebskostenabrechnung muss aus sich heraus verständlich ohne weitere Kenntnisse verständlich sein. Sie muss insbesondere enthalten:
Richtige Bezeichnung des Mietobjekts, der Mieträume und des Mieters,
die Angabe der Abrechnungsperiode,
geordnete Zusammenstellung der Gesamtkosten,
Angabe und Erläuterung des Verteilungsschlüssels,
Berechnung des jeweiligen Anteils,
Abzug der Vorauszahlung des Mieters.
Genügt die Abrechnung den oben genannten Anforderungen nicht, so ist keine ordnungsgemäße Abrechung gegeben. Es ist weder möglich, einzelne Positionen nachzuschieben, noch Rechenfehler zu korrigieren. Eine Heilung der Mängel nach Fristablauf ist nicht möglich. Bei Abrechungsfehlern kann der Vermieter etwaige Nachforderungen nicht mehr geltend machen. Sollte sich jedoch ein Guthaben zu Gunsten des Mieters aus der fehlerhaften Abrechnung ergeben, so hat der Mieter gleichwohl einen Anspruch auf dessen Auszahlung.
Der Mieter hat einen Anspruch auf Einsicht in die zugrunde gelegten Belege.
Wohnungsmängel und Mietminderung allgemein
Nach der Rechtsprechung liegt ein Mangel vor, wenn der Ist-Zustand der Mietsache von dem Soll-Zustand negativ abweicht. Ist-Zustand ist hierbei der tatsächliche Zustand, Soll-Zustand der Zustand, in dem sich das Objekt nach Vertrag und Gesetz befinden sollte. Entscheidend ist hierfür der jeweilige Mietvertrag. Allerdings sind durch die Rechtsprechung gewisse Mindeststandards vorgegeben. So muss zum Beispiel auch eine nicht sanierte Altbauwohnung ein zeitgemäßes Wohnen ermöglichen. Hierzu zählt z.B. eine Stromversorgung, an die eine Waschmaschine oder ein Geschirrspüler gleichzeitig angeschlossen werden können.
Typische Mängel sind etwa: Ein durchsichtiges oder morsches Dach, undichte Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder -Flecken, übermäßige Hellhörigkeit der Wohnung, unwirtschaftlich arbeitende Heizung, ungenügende Beheizung der Wohung.
Auch Störungen von außen, wie Lärm einer Gaststätte, Kneipe, Diskothek etc, oder Belästigungen durch eine Baustelle (Lärm, Staub, etc.) können einen Mangel darstellen.
Bei Geschäftsräumen kann auch ein so genannter "Umweltmangel" vorliegen, wenn etwa die vereinbarte "attraktive Geschäftslage" wegen einer benachbarten brachliegenden Baustelle nachhaltig gestört oder deutlich schwerer zu erreichen ist.
Selbst die Beeinträchtigungen, die eine Modernisierung des Mietobjektes während des Umbaus mit sich bringt, kann einen zur Mietkürzung berechtigenden Mangel darstellen. Dies kommt insbesondere in Betracht, wenn erhebliche Beeinträchtigungen auftreten wie Staub, Schmutz, Lärm, Kälte, Ausfall der Warmwasserversorgung etc. oder die Arbeiten nicht fachgerecht durchgeführt werden.
Weicht die tatsächliche Wohnfläche von der im Mietvertrag angegebenen ab, liegt ein Mangel vor, wenn die Abweichung erheblich ist, dies ist laut BGH ab 10% der Fall.
Allerdings ist nicht jeder Fehler der Mietsache automatisch ein Mangel, der zur Minderung berechtigt. Es muss eine spürbare Beeinträchtigung der Nutzungsmöglichkeit der Wohnung vorliegen.
Beispiele: Glühbirne im Flur defekt, geringe Lärmbelästigung durch Mitmieter, Haarrisse an der Zimmerdecke in einer Altbauwohnung, Wasserfleck an der Badezimmerdecke, Sprung in der Fensterscheibe.
Ein Mangel führt grundsätzlich dazu, dass der Mieter den Vermieter über diesen Mangel informieren muss, damit dieser seiner Pflicht nachkommen kann, diesen zu zu beseitigen. Zusätzlich führt der Mangel dazu, dass der Mieter die Miete kürzen ("mindern") darf. Fehlen zugesicherte Eigenschaften oder fallen diese später weg, steht dem Mieter ebenfalls ein Mietminderungsrecht zu, hier unabhängig davon, ob das Fehlen eine spürbare Beeinträchtigung der Gebrauchsfähigkeit darstellt.
Voraussetzung für die Ansprüche des Mieters ist es nicht, dass der Vermieter für die Mängel verantwortlich ist. Das Minderungsrecht kann auch nicht vertraglich ausgeschlossen werden.
Zahlt der Mieter trotz Kenntnis des Mangels vorbehaltlos weiter die volle Miete, verliert er hierdurch nach neuer Rechtsprechung nicht das Recht zu Minderung (BGH WuM 2002, 440)
Das Mietminderungsrecht ist ausgeschlossen, wenn der Mieter den Mangel bei Abschluss des Mietvertrages kannte. Ferner ist der Mieter nicht zur Mietminderung berechtigt (und macht sich unter Umständen schadensersatzpflichtig), wenn er die Mängelanzeige dem Vermieter gegenüber unterlässt. Der Mieter verliert ferner grundsätzlich sein Minderungsrecht, wenn er eine ihm vom Vermieter angebotene geeignete Instandsetzung oder Reparatur ablehnt.
Durch Vertragsklauseln kann das Minderungsrecht im Wohnungsmietrecht (anders im Gewerbemietrecht) nicht ausgeschlossen, eingeschränkt oder erschwert werden.
Auch die völlige Abwälzung der Reparaturen auf den Mieter ist unzulässig, § 307 BGB. Allerdings lassen sich in Grenzen Kleinreparaturen und Bagatellschäden auf den Mieter abwälzen. Eine solche Kleinreparaturklausel ist nur wirksam, wenn sie sich auf Bagatellschäden (bis etwa 75,- Euro) bezieht und einen Höchstbetrag nennt für einen bestimmten Zeitraum nennt. Die Klausel darf sich nur auf Geräte beziehen, die dem direkten oder häufigen Zugriff des Mieters unterliegen, also Installationsgeräte für Elektrizität, Gas und Wasser (tropfender Wasserhahn), Heiz- und Kosteneinrichtungen, Fenster- und Türverschlüsse sowie Verschlussvorrichtungen von Fensterläden. Abgewälzt werden darf nur die Kostentragungspflicht, nicht Instandsetzungs- und Instandhaltungspflicht.
Berechnung der Mietminderung: Maßgeblich ist die Gesamtmiete, also die Kaltmiete plus Nebenkosten inklusive Heizkostenvorauszahlung. Die Höhe der Mietminderung bemisst sich nach dem Umfang der Beeinträchtigung des vertragsgemäßen Gebrauchs. Hierzu wird der Wohnwert der einzelnen Räume ins Verhältnis zum Mietzins gesetzt. Hieraus ergibt sich eine Minderungsquote, die mit Hilfe der Hamburger Tabelle bestimmt wird.
Einzelne typische Mängel:
Lärm:
Zur Beurteilung, ob Geräusche noch zumutbar sind, müssen eine Reihe von Umständen berücksichtigt werden, etwa, ob es sich um eine ruhige Wohnlage oder eine Wohnung an einer Hauptverkehrsstrasse handelt. Die Immissionsschutzgesetze der Länder enthalten Lärmschutzvorschriften, es gibt Regelungen zum Schallschutz im Wohunungsbau und zum Betrieb technischer Anlagen (DIN 4109, VDI 4100, TA Lärm, VDI-2058), diese können jedoch nicht alle möglichen Lärmquellen erfassen. Neben verbindlichen Grenzwerten und Richtlinien (Schallschutzklassen) ist der vertraglich festgelegte Standard bzw. die "anerkannten Regeln der Technik" zum Zeitpunkt der Errichtung/Modernisierung des Gebäudes entscheidend. So kann trotz Einhaltung der Mindestschallschutznorm DIN 4109 ein Mangel vorliegen, wenn der ortsübliche Qualitäts- und Komfortstandard nicht berücksichtigt ist und es etwa zu erhöhten Trittschall- oder Sanitärgeräuschen (Toilettenspülung etc.) aus der Nachbarwohnung kommt.
Ein Aufzug, der auch nachts in Betrieb ist, darf im Nebenraum Messwerte von 30 dB(A) nicht überschreiten. Auch Klopfgeräusche aus der Heizung berechtigen zur Minderung. Bei lauten Nachbarn (lärmende Wohngemeinschaft, ständig streitende Nachbarn, lautstarke Musik) ist eine Mietminderung grundsätzlich möglich. Es kommt auch hier auf die Intensität und Höhe an, etwa, ob die Nachtruhe beeinträchtigt wird. Bohrmaschinenlärm bei gelegentlichen Renovierungsarbeiten ist zu normalen Tageszeiten beispielsweise zumutbar. Allerdings müssen die normalen Ruhezeiten (auch beim Betrieb anderer Haushaltsmaschinen wie Wasch- oder Spülmaschine) eingehalten werden. Auch nach 22.00 Uhr darf geduscht und gebadet werden (Ausnahme: ständiges nächtliches Dauerduschen), auch die Waschmaschine darf gelegentlich zu dieser Stunde noch laufen. Bei Radios, Fernsehern, Hi-Fi-Anlagen etc. ist die Zimmerlautstärke auch außerhalb der Ruhezeiten einzuhalten.
Partys, Familienfeste, Gartenfeiern etc. sind grundsätzlich zulässig. Die Nachbarschaft kann auch nicht erwarten, dass nach 22.00 Uhr keine Beeinträchtigen mehr auftreten. Allerdings müssen die Feiernden Rücksicht nehmen, insbesondere die Störung der Nachtruhe (von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr) vermeiden.
Musizieren ist grundsätzlich erlaubt, allerdings muss beim Klavierspiel etc. während der Ruhezeit die Zimmerlautstärke eingehalten werden. Zeitliche Beschränkungen in der Hausordnung sind zulässig, ein totales Musizierverbot jedoch nicht. Berufliche Musiker (etwa Klavierlehrer) müssen sich an das Rücksichtnahmegebot halten, Ruhezeiten einhalten und den Mitmietern "Erholungspausen" gewähren. Auf die Qualität und Art der Musik kommt es nicht an.
Bei Kinderlärm gilt eine erweiterte Toleranzgrenze. Der übliche, mit kindgemäßem Verhalten verbundene Lärm ist hinzunehmen, auch das Lachen, Schreien, Weinen von Kleinkindern.
Auch der Lärm von nahen Spiel- und Bolzplätzen ist grundsätzlich zumutbar, dies gilt auch für Lärm nach 22.00 Uhr von einer nahen Jugendfreizeitstätte.
Ständiges ruhestörendes Hundegebell berechtigt zur Mietminderung, dies gilt auch für Wachhunde.
Bei Gartengeräten gibt es klare Lärmschutzvorschriften: So dürfen in Wohngebieten Rasenmäher, Heckenscheren, Rasentrimmer, Rasenkantenschneider, Schredder, Laubbläser und Laubsauger während bestimmter Ruhezeiten sowie an Sonn- und Feiertagen nicht eingesetzt werden.
Übermäßiger Lärm aus Gaststätten, Diskotheken, Supermärkten (An- und Abfahrtsverkehr) etc. muss der Mieter nicht akzeptieren. Hier kommt beispielsweise eine Verlängerung der Sperrzeit in Betracht. Sinnvoll kann es sein, Messungen durch das Gewerbaufsichtsamt durchführen zu lassen.
Auch erheblicher Baulärm berechtigt zur Mietminderung. Verkehrslärm hingegen ist hinzunehmen, wenn sich die Beeinträchtigung im Rahmen dessen hält, was für die Lage üblich ist. Etwas anderes gilt, wenn die Lärmquelle erst nach Vertragsschluss entsteht, etwa eine neue Schnellstraße.
Der Lärm von einer Kirmes oder einem Volksfest muss grundsätzlich um 22.00 Uhr zu Ende sein, Ausnahmen sind aber auf Antrag möglich, auch dann muss aber das Rücksichtnahmegebot beachtet werden.
Bei Lärm durch Glascontainer hat der Mieter ein Minderungsrecht, wenn die Benutzer sich nicht an die Einwurfzeiten halten.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei starkem Lärm erst einmal mit dem Störer bzw. Verursacher zu reden, oft ist diesem der verursachte Lärm gar nicht bewusst. Fruchtet dies nicht, kann der Mieter sich auch an die Behörden wenden. Es kommen Auflagen, Sperrzeitverlängerungen oder die Verhängung von Bußgeldern in Betracht. Der Mieter kann auch Klagen oder in Eilfällen eine einstweilige Verfügung beantragen. Der Mieter kann aber auch von dem Vermieter verlangen, dass dieser dafür sorgt, dass der Lärm aufhört: Dieser ist verpflichtet, die Mitsache dem Mieter in einem zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu überlassen.
Der Vermieter kann seinerseits gegen einen lärmenden Mieter auf Unterlassung klagen, gegebenenfalls Schadensersatz verlangen und dem Mieter unter bestimmten Umständen kündigen.
Feuchte Wände/Schimmel
Feuchte Wände und Schimmel sind regelmäßig Mängel der Mietsache. Dies gilt auch für abgetrocknete Flecken, Flecken in Nebenräumen oder im Keller. Dies ist unproblematisch bei Feuchtigkeit von Außen, etwa durch undichte Wände, Decken oder einen Wasserrohrbruch. Hier beruht die Feuchtigkeit immer auf Mängeln der Bausache, für die der Vermieter verantwortlich ist. Bei Feuchtigkeitsschäden von innen (Kondenswasserbildung) kommt es für die Frage der Mietminderung darauf an, wer für den Schaden verantwortlich ist. In Betracht kommt neben Baumängeln (schlechte Wärmedämmung, Wärmebrücken,) auch ein falsches Heiz- und Lüftungsverhalten des Mieters. So treten diese Schäden häufig nach dem Einbau so genannter Energiesparfenster auf. Der Vermieter trägt die Beweislast dafür, dass die Feuchtigkeit nicht aus seinem Verantwortungsbereich stammt.
Bei einem Neubau kann es zu Neubaufeuchtigkeit kommen: Dann sind die Wände eines neu gebauten oder innen/außen neu verputzten Hauses noch nicht ausreichend ausgetrocknet.
Den Feuchtigkeitsschäden vergleichbar ist das so genannte Fogging: Beim Fogging wird die Wohnung von schwarz-grauen ölig-schmierigen Staubablagerungen befallen.
Heizung
Für die Funktion der Heizung ist der Vermieter verantwortlich. Kann nicht ausreichend geheizt werden liegt ein Mangel vor. Während der im Mietvertrag vereinbarten Heizperiode ist der Vermieter zum Heizen verpflichtet. Ist eine solche nicht vereinbart, ist die übliche Heizperiode vom 1. Oktober bis zum 30. April maßgeblich. In dieser Zeit muss eine bestimmte Mindesttemperatur erreichbar sein (20-22 Grad Celsius). Nachts, zwischen 23 Uhr und 6 Uhr, reichen nach der Nachtabsenkung 18 Grad Celsius aus. Fällt die Heizung im Winter völlig aus, kann der Mieter fristlos kündigen, selbst dann, wenn der Ausfall auf einem Defekt in der Energieversorgung beruht.
Frieren muss der Mieter aber auch im Sommer nicht: Bei einem Kälteeinbruch im Sommer muss der Vermieter heizen. Der Vermieter kann im Mietvertrag vereinbaren, dass die Heizung erst nach einigen kühlen Tagen eingeschaltet werden muss (so genannte Wartezeit). Beträgt die Außentemperatur jedoch mindestens drei Tage weniger als 12 Grad Celsius, so muss der Vermieter die Heizung in Betrieb nehmen.
Auch extreme Unwirtschaftlichkeit der Heizung oder eine ständig überheizte Wohnung stellen einen Mangel dar. Ebenso Klopfgeräusche der Heizung, der Ausfall einzelner Heizkörper und Öfen sowie der Ausfall der Warmwasserversorgung. Zu einer ordnungsgemäßen Heizung gehören Thermostatventile und Heizkostenverteiler (oder vergleichbare Verbrauchserfassungsgeräte), um eine wirtschaftliche Beheizung und verbrauchsabhängige Heizkostenverteilung zu gewährleisten.
Deutliche Wärmeverluste wegen mangelhafter Isolierung können von der Heizkostenrechnung abgezogen werden. Auch bei Heizung durch Fernwärme ist der Vermieter für die Beheizung verantwortlich - es sei denn, der Mieter hat selbst einen Fernwärmevertrag mit dem entsprechenden Versorger abgeschlossen.
Schadstoffe in der Wohnung
Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung (Schimmelpilz) und damit zu einer Gesundheitsgefährdung führen. Daneben kommen aber noch weitere mögliche Schadstoffe in Betracht, so kann Blei und Nitrat im Trinkwasser sein, Formaldehyd in Spanplatten und Dämmschäumen, PCP und Lindan in Holzschutzmitteln, Asbest in Isolierstoffen - die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Es reicht die nicht völlig haltlose Gefahr einer Gesundheitsgefährdung aus, so kann bereits eine geringe Belastung mit Lösungsmitteln eine Mitminderung rechtfertigen. Unabhängig von einer Gesundheitsgefährdung stellt eine Grenzwertüberschreitung immer einen Mangel der Mietsache dar.
Werden in unmittelbarer Nähe des Mietobjektes (etwa auf dem Dach) Mobilfunksendeanlagen erreichtet, so kommt es für eine mögliche Minderung darauf an, ob der Grenzwert der so genannten Elektrosmog-Verordnung überschritten wird. In reinen Wohngebieten ist für die Errichtung von Sendemasten eine Baugenehmigung erforderlich.
Für Formaldehyd besteht ein Grenzwert in Innenräumen von 0,12 mg/cbm Raumluft (=0,1 ppm). Wird dieser Wert überschritten, ist eine Minderung möglich. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, ob die Formaldehyd-Ausdünstungen aus verwendeten Baumaterialien oder aber aus vom Mieter eingebrachten Möbeln stammen.
Holzschutzmittel können unter anderem PCP, Lindan und Dioxin freisetzen. Dies kann den Mieter zur Minderung, aber auch zur fristlosen Kündigung berechtigen. Eine hohe Belastung kann sogar zur völligen Gebrauchsunfähigkeit der Wohnung und damit zu einer Mietminderung um 100% führen.
Kleber mit polyzyklischen Kohlenwasserstoffen (PAK) stehen in dem Verdacht, Krebs erregend zu sein. Auch hier kommt eine Minderung in Betracht, insbesondere bei Benzoapyren, für den es mittlerweile einen Grenzwert gibt.
Asbest kommt unter anderem in Fußbodenbelägen, Spachtelmassen, Fensterkitten, Dichtungsmatten und zur Schall- und Wärmeisolierung vor. Auch viele alte Nachtspeicheröfen enthalten Asbest. Mieter haben grundsätzlich einen Anspruch auf Austausch eines asbesthaltigen Nachstromspeicherofens, selbst dann, wenn kein Anspruch auf Minderung gegeben ist (etwa, weil keine konkrete Gefahrenlage durch freie Asbestfasern in der Raumluft besteht).
Bei Blei im Trinkwasser kommt es darauf an, ob das Trinkwasser bereits mit einem erhöhten Bleigehalt vom Wasserwerk geliefert wird (dann muss gegen das Wasserwerk vorgegangen werden) oder das Trinkwasser durch bleihaltige Leitungsrohre Blei aufnimmt. Bis 1977 wurden Leitungsrohre aus Blei verwandt. Einen solchen Mangel muss der Vermieter ab einer bestimmten Bleikonzentration (60 Mikrogramm pro Liter) beseitigen. Wird der Grenzwert regelmäßig überschritten, liegt ein Mangel der Mietsache vor.
Weitere Beispiele aus der Rechtsprechung zur Mietminderung von A - Z:
Altlasten: Steht das Mietshaus auf durch giftige Chemikalien verseuchtem Untergrund, ider der Mieter zur Minderung oder Kündigung berechtigt, ohne dass er einen konkreten Schaden erlitten haben muss (OLG Hamm, RE WuM 87, 248)
Abwasser: Fließt das gesamte Abwasser aus einer oben gelegenen Nachbarwohnung in die Toilette: 20 % Mietminderung ( AG Berlin-Neukölln 8 C 473/81), ähnlich bei übelriechendem Wasser durch Abwasserstau (AG Groß Gerau (WuM 80, 128: 38 %)
Badewanne: 33 % Mietminderung, wenn die einzige Bade- oder Duschmöglichkeit nicht funktioniert (AG Helmstedt WuM 89, 564), andererseits hat das AG Schöneberg (GE 91, 527) nur 3 % Mietminderung bei einem defekten Badewannenabfluss anerkannt.
Balkon: Ist der Balkon nicht benutzbar, hat die Rechtsprechung in der Vergangenheit zwischen 3 und 8 % Mietminderung anerkannt (vgl. LG Berlin, MM 86, 327).
Bauarbeiten: Bis zu 80 % Mietminderung (LG Hamburg 307 S 135/95), im Extremfall bis zu 100 % (AG Charlottenburg MM 96, 455).
Baulärm: Ist wegen des Baulärms bei offenem Fenster eine normale Unterhaltung in der Wohnung nicht mehr möglich, so berechtigt dies zu einer Mietminderung um 25 % (LG Darmstadt, WuM 84, 245).
Bleibelastung im Trinkwasser: Je nach Höhe der Belastung beseht ein Minderungsrecht oder auch ein Anspruch auf Austausch der Bleirohre (vgl. LG Hamburg WuM 91, 161).
Container, Flascheneinwurf: Der Lärm durch den regelmäßigen Einwurf von Einwegflaschen in Flaschencontainer nach 22 Uhr kann zu einer Mietminderung um 10 % berechtigen (vgl. LG Berlin, GE 95, 427).
Einbauküche: Fehlt die mitgemietet Einbauküche beim Einzug, kann der Mieter um 100 % mindern (LG Itzehoe WuM 99, 41).
Fenster: Undichte, nicht schließende oder blinde Fenster können zu einer Minderung um bis zu 20 % (LG Hannover, ZMR 79, 47) berechtigen.
Fernsehempfang: Ist der Fernsehempfang gestört, kann dies zu einer Mietminderung bis 10 % führen (AG Schöneberg, GE 88, 361).
Feste, Feiern: Die Rechtsprechung beurteilt Feste und Feiern nach 22.00 Uhr uneinheitlich, teilweise werden diese als "Ausdruck üblicher Geselligkeit" angesehen (LG Frankfurt WuM 89, 575), teilweise wird lautstarkes Feiern auch einmalig im Monat nicht gestattet (OLG Düsseldorf WuM 90, 116).
Feuchtigkeit: Je nachdem, wo und in welcher Intensität die Feuchtigkeit auftritt, gewährt die Rechtsprechung Minderungen von 5 - 60 % (vgl. AG Bad Vilbel WuM 96, 701).
Gaststätte, Gaststättenlärm: Führt extremer Gaststättenlärm zu Richtwertüberschreitungen von 10 dB(A), so ist eine Minderung um 50 % möglich (AG Schöneberg, MM 95, 29).
Geruchsbelästigung: Mietminderung um bis zu 90 % (AG Schöneberg, MM 96, 250).
Glockengeläute: Bei liturgischem Glockenläuten besteht in aller Regel kein Anspruch auf Mietminderung (vgl. BVerwG NJW 97, 1938)
Graffiti: Kann als Mangel gewertet werden, wenn der Umfang wesentlich das im Wohnviertel übliche Maß überschreitet (AG Hamburg WuM 2006, 244)
Grillen: Grillen ist mindestens einmal monatlich und mindestens sechs Stunden im Jahr erlaubt, allerdings müssen die Nachbarn 48 Stunden vorher informiert werden (vgl. AG Bonn WuM 97, 325 und LG Stuttgart NJWE - MietR 97, 37)
Heizung: Eine mangelhafte Heizung oder ungenügende Beheizung kann - je nach Raumtemperatur - zu einer Minderung von bis zu 75 %, bei Totalausfall im Winter auch bis zu 100 % führen (vgl. LG Berlin WuM 93, 185).
Hunde: Hundegebell, Hundekot etc. können zu einer Minderung berechtigen (vgl. LG Braunschweig 6 S 47/89; AG Münster WuM 95, 534).
Keller: Ein nicht nutzbarer Keller berechtigt zur Minderung um 10 % (AG Köln WuM 81, U 19).
Kinderlärm: Ist der Kinderlärm vermeidbar, kommt eine Minderung um 10 % in Betracht (AG Neuss WuM 88, 264).
Lärm: Hier kommt es sehr auf die Intensität und die Uhrzeiten des Lärmes an, das AG Hamburg hat bei eine Dachgeschossausbau eine Mitminderung von 60 % für angemessen erachtet (WuM 87, 272).
Müllschlucker: Der Lärm eines Müllschluckers kann zur Minderung berechtigen (LG Dresden NJWE-MietR 97, 197), der Ausfall des Müllschluckers hingegen nicht (AG Hamburg WuM 85, 260).
Musizieren: Das Musizieren kann zeitlich beschränkt werden, wer sich nicht an diese Zeiten hält, verstößt gegen das mietvertragliche Rücksichtnahmegebot (vgl. LG Düsseldorf DWW 89, 393)
Nachtruhe/nächtliche Ruhestörung: Übermäßiger Lärm während der Zeiten der Nachtruhe können eine Mietminderung begründen (vgl. AG Bergisch-Gladbach WuM 2003, 29 für den Fall streitender Nachbarn).
Neubaufeuchtigkeit: Berechtigt zur Mietminderung (AG Kiel WuM 80, 235).
PCP-Belastungen: Je nach Belastungsgrad kann ein Anspruch auf Mitminderung (bis zu 100%) oder auch das Recht zur fristlosen Kündigung gegeben sein (vgl. AG Stade, WuM 2000, 417).
Risse: Feuchtigkeitsflecken und Risse in der Neubauwohnung berechtigen zur Mietminderung um 10% (LG Hamburg WuM 76, 205).
Schimmelbildung: Schimmelbildung, eine ständig feuchte oder modrige Wohnung, Schimmelpilzbefall etc. rechtfertigen eine Minderung um bis zu 80 % (LG Berlin GE 91, 625).
Silberfische, Spinnen: Je nach Lage (Spinnen in Gartennähe gehören zu den unvermeidlichen Gegebenheiten) und Intensität des Befalles kann ein Grund zur Minderung vorliegen (vgl. LG Lüneburg, WuM 98, 570; AG Köln WuM 93, 670).
Tauben: Lärmbelästigung und die Gesundheitsgefährdung (Taubenkot etc.) berechtigen in der Regel zu Minderung (LG Berlin, MM 95, 354).
Teppichboden: Verschlissener oder sich lösender, Falten werfender Teppichboden berechtigt zur Minderung, vgl. OLG Celle, WuM 95, 584.
Terrasse: Eine nicht nutzbare Terasse stellt einen Mangel dar und berechtigt zur Mietminderung (AG Potsdam, WuM 96, 760).
Toilette: Ist die einzige Toilette nicht benutzbar, kann die Miete um 80 % gemindert werden (LG Berlin MM 88, 213), eine nicht ordnungsgemäß funktionierende Toilette (Lüftung defekt, unzureichender Wasserdruck in der Spülung) berechtigt ebenfalls zur Minderung.
Treppenhaus: Der Mieter kann wegen eines verwahrlosten und verschmutzten Treppenhauses mindern (AG Köln WuM 97, 470).
Trittschall: Ist die Trittschalldämmung nicht DIN-gemäß ausgeführt worden, liegt ein zur Minderung berechtigender Mangel vor (LG Berlin GE 96, 1249).
Trockenraum: Mangelnde Nutzungsmöglichkeit des Trockenraumes rechtfertigt eine Minderung (LG Köln WuM 93, 670)
Unterbeheizung: Führt zu Minderungsmöglichkeiten, siehe "Heizung".
Warmwasserversorgung: Liegt die Wassertemperatur unter 40 Grad Celsius: 7,5 % Mietminderung (AG Köln WuM 96, 701); bei fehlender Warmwasserversorgung: 10 % Mietminderung (LG Berlin WuM 55, 134).
Zigarettenrauch: Kann zur Mietminderung berechtigen, wenn der Rauch auf Grund mangelnder Dichtung in die Wohnung gelangt (AG Münster, 38 C 412/87). | 4 |
Unter der Haut implantierte Sensoren messen den Blutdruck, winzige Dosierer verabreichen die individuell abgestimmte Medikamentendosis und mit Mini-Chips analysieren Ärzte direkt am Krankenbett die Blutwerte ihrer Patienten - die Zukunft der Medizintechnik liegt in der Mikrosystemtechnik. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Situation der Medizintechnik in Deutschland im internationalen Vergleich", die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jetzt veröffentlicht hat.
Nach der Zell- und Biotechnologie und der Informationstechnologie belegt die Mikrosystemtechnik laut der Studie Rang drei der wichtigsten zukunftsrelevanten Schlüsseltechnologien. Dies spiegelt die Grundrichtungen zukünftiger medizintechnischer Entwicklungen wieder: Computerisierung, Molekularisierung und Miniaturisierung. Gemessen am Marktvolumen der Mikrosystemtechnik in der Medizin/Biochemie von weltweit ca. 10,7 Mio. $ (2002), aber auch aufgrund des hohen und aktiven Organisationsgrads der beteiligten Unternehmen und Institute wird die Mikrosystemtechnik als reife Technologie eingestuft.
Die Mikrosystemtechnik ermöglicht die für diese Anwendungen nötige Miniaturisierung und nimmt damit für die nähere Zukunft der Medizintechnik eine herausragende Position ein.
Die 2004 vom BMBF in Auftrag gegebene Studie wurde von der DGBMT im VDE, dem Aachener Kompetenzzentrum Medizintechnik AKM und der AGIT durchgeführt. Sie finden die 24-seitige Zusammenfassung sowie die komplette Medizintechnik-Studie (rund 900 Seiten) unter www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/919.php.
Wiebke Ehret | idw
Weitere Informationen:
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de
Aromatherapie bei COPD
12.05.2015 | Airnergy AG
Chronische Wunden können heilen
16.10.2017 | Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen
Materialfehler im Endprodukt können in vielen Industriebereichen zu frühzeitigem Versagen führen und den sicheren Gebrauch der Erzeugnisse massiv beeinträchtigen. Eine Schlüsselrolle im Rahmen der Qualitätssicherung kommt daher intelligenten, zerstörungsfreien Sensorsystemen zu, die es erlauben, Bauteile schnell und kostengünstig zu prüfen, ohne das Material selbst zu beschädigen oder die Oberfläche zu verändern. Experten des Fraunhofer IZFP in Saarbrücken präsentieren vom 7. bis 10. November 2017 auf der Blechexpo in Stuttgart zwei Exponate, die eine schnelle, zuverlässige und automatisierte Materialcharakterisierung und Fehlerbestimmung ermöglichen (Halle 5, Stand 5306).
Bei Verwendung zeitaufwändiger zerstörender Prüfverfahren zieht die Qualitätsprüfung durch die Beschädigung oder Zerstörung der Produkte enorme Kosten nach...
Material defects in end products can quickly result in failures in many areas of industry, and have a massive impact on the safe use of their products. This is why, in the field of quality assurance, intelligent, nondestructive sensor systems play a key role. They allow testing components and parts in a rapid and cost-efficient manner without destroying the actual product or changing its surface. Experts from the Fraunhofer IZFP in Saarbrücken will be presenting two exhibits at the Blechexpo in Stuttgart from 7–10 November 2017 that allow fast, reliable, and automated characterization of materials and detection of defects (Hall 5, Booth 5306).
When quality testing uses time-consuming destructive test methods, it can result in enormous costs due to damaging or destroying the products. And given that...
Using a new cooling technique MPQ scientists succeed at observing collisions in a dense beam of cold and slow dipolar molecules.
How do chemical reactions proceed at extremely low temperatures? The answer requires the investigation of molecular samples that are cold, dense, and slow at...
Mit einer neuen Kühlmethode gelingt Wissenschaftlern am MPQ die Beobachtung von Stößen in einem dichten Strahl aus kalten und langsamen dipolaren Molekülen.
Wie verlaufen chemische Reaktionen bei extrem tiefen Temperaturen? Um diese Frage zu beantworten, benötigt man molekulare Proben, die gleichzeitig kalt, dicht...
Galaxien als majestätische, rotierende Sternscheiben? Nicht bei den spindelförmigen Galaxien, die von Athanasia Tsatsi (Max-Planck-Institut für Astronomie) und ihren Kollegen untersucht wurden. Mit Hilfe der CALIFA-Umfrage fanden die Astronomen heraus, dass diese schlanken Galaxien, die sich um ihre Längsachse drehen, weitaus häufiger sind als bisher angenommen. Mit den neuen Daten konnten die Astronomen außerdem ein Modell dafür entwickeln, wie die spindelförmigen Galaxien aus einer speziellen Art von Verschmelzung zweier Spiralgalaxien entstehen. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.
Wenn die meisten Menschen an Galaxien denken, dürften sie an majestätische Spiralgalaxien wie die unserer Heimatgalaxie denken, der Milchstraße: Milliarden von...
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17.10.2017 | Veranstaltungen
17.10.2017 | Veranstaltungen
16.10.2017 | Veranstaltungen | 4 |
Nanomaterialien und andere innovative Werkstoffe: anwendungssicher und umweltverträglich
Fortschreibung der gemeinsamen Forschungsstrategie der Bundesoberbehörden
Mit einer langfristigen Forschungsstrategie begleiten die für die Sicherheit von Mensch und Umwelt zuständigen Bundesoberbehörden (Umweltbundesamt, Bundesinstitut für Risikobewertung, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und Physikalisch-Technische Bundesanstalt) die rasch voranschreitende Entwicklung neuer Materialien unter den Gesichtspunkten des Arbeits-, Verbraucher- und Umweltschutzes. Die Strategie steht daher in enger Verbindung zu den öffentlichen Förderprogrammen für Nanomaterialien und andere innovative Werkstoffe, z. B. des BMBF ("Vom Material zur Innovation") und der EU ("Horizon 2020").
Die Forschungsstrategie baut auf den bisherigen Ergebnissen der 2008 begonnenen und 2013 erstmals bilanzierten gemeinsamen Forschungsstrategie der Bundesoberbehörden "Nanotechnologie - Gesundheits- und Umweltrisiken von Nanomaterialien" auf und erweitert den Blickwinkel auch auf andere Materialinnovationen, bei denen vergleichbare Risiken für Mensch und Umwelt bestehen oder abgeklärt werden müssen. Darüber hinaus greift sie die Idee "anwendungssichere chemische Produkte" aus der Initiative "Neue Qualität der Arbeit" (INQA) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und das Konzept der nachhaltigen Chemie auf, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt wird. Durch eine anwendungssichere und umweltverträgliche Gestaltung innovativer Materialien und ihrer Folgeprodukte sollen nicht akzeptable Risiken für Mensch und Umwelt von Anfang an weitgehend ausgeschlossen werden. Dies kann erreicht werden durch
- die Verwendung sicherer Materialien ohne Gefahreneigenschaften für Mensch und Umwelt (direkte Anwendungssicherheit) oder
- eine Produktgestaltung, die über den gesamten Lebenszyklus emissionsarm und umweltverträglich ist (integrierte Anwendungssicherheit) oder
- eine Unterstützung des Anwenders (product stewardship) durch den Hersteller bei technischen, organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen zur sicheren Verwendung und Entsorgung des Produktes (unterstützte Anwendungssicherheit).
Die Fortschreibung der Forschungsstrategie soll als Bestandteil des Nanoaktionsplans 2020 der Bundesregierung Beiträge der Ressortforschung zu folgenden Schwerpunkten leisten:
- Charakterisierung und Bewertung der Risiken von Materialinnovationen
- Unterstützung von Forschungseinrichtungen und Unternehmen
- Fortschreiben von Rechtsvorschriften und Praxisempfehlungen
- Gesellschaftliche Akzeptanz
Die Forschungsstrategie soll mit Projekten und anderen forschungsnahen Aktivitäten umgesetzt werden. Dies umfasst die eigene Forschung der Häuser, die extramurale Ausschreibung und Vergabe von Forschungsdienstleistungen sowie die Beteiligung an vorwiegend öffentlich geförderten Drittmittelprojekten. Hinzu kommen Aktivitäten im Rahmen der Politikberatung und der hoheitlichen Aufgaben. Mit inter- und transdisziplinären Ansätzen soll die Risiko- und Sicherheitsforschung enger mit der Innovationsforschung und Materialentwicklung verknüpft werden. Die Forschungsstrategie ist aufgrund der raschen Entwicklungen auf diesem Gebiet für den Zeitraum bis 2020 angelegt. Die Forschungsziele adressieren die in diesem Zeitraum voraussichtlich umsetzbaren Forschungsansätze. Die Forschungsstrategie wird durch einen Arbeitskreis begleitet und spätestens mit Ablauf des Nanoaktionsplans 2020 evaluiert und angepasst.
Bibliografische Angaben
Nanomaterialien und andere innovative Werkstoffe: anwendungssicher und umweltverträglich. Fortschreibung der gemeinsamen Forschungsstrategie der Bundesoberbehörden
2016. Seiten 32, PDF-Datei | 4 |
OrtKarlsruhe
TerminFr, 20.10.2017
Dauer2 Tage
OrtKarlsruhe
TerminSa, 28.10.2017
Dauer1 Tag
OrtMannheim
TerminSa, 11.11.2017
Dauer1 Termin
Antrag Bildungszeit möglichab 60,00 € Auf Merkliste Details
Infos zu Workshops und Seminaren "Rhetorik"
Das richtige Wort kann Berge versetzen, ist aber nicht immer leicht gefunden. Erfahren Sie in den Seminarangeboten zum Themenbereich "Rhetorik", wie Sie mit Worten am besten umgehen, um ihre Ziele zu erreichen, Kränkungen zu vermeiden und eine Diskussionskultur auf hohem Niveau zu pflegen. Gewinnen Sie mit erfahrenen Seminarleitern das notwendige Selbstvertrauen für Reden und Präsentationen auch vor großem Publikum, lernen Sie die überzeugende Argumentation und mehr in den Angeboten von seminaut.
Ein sicheres Auftreten in der Öffentlichkeit, bei Veranstaltungen, als Redner in Seminaren oder bei Präsentationen ist nicht selbstverständlich. Oftmals werden Personen dabei begleitet von Ängsten und von Unsicherheiten, die von den Zuhörern oder dem Umfeld durchaus wahrgenommen werden. Mit Hilfe von Rhetorik können Schwachstellen im persönlichen Auftreten nicht nur verdeckt, sondern komplett beseitigt werden. Damit gelingt Ihnen eine überzeugende Präsentation – Ihrer selbst ebenso wie Ihres Unternehmens.
Lernen Sie das Handwerkszeug der Rhetorik kennen und entwickeln Sie sich so nicht nur zu einem überzeugenden Redner, sondern entdecken Sie gleichzeitig, wie viel Spaß die Rede machen kann, wenn man sie in ihren Grundzügen beherrscht. Erlernen Sie von erfahrenen Trainern und Coaches in den Workshops auf seminaut die rhetorische Kommunikation ebenso wie spontane Reden, lassen Sie sich zeigen, wie Sie eine Beziehung zu Ihren Zuhörern und Ihren Gesprächspartnern aufbauen und welche rhetorischen Wirkungsmittel dabei hilfreich sein können. Auch die Körpersprache ist Bestandteil des Weiterbildungsangebots: So erhalten Sie wertvolle Tipps zu Körperbewusstsein und Körperhaltung, der Optimierung des Erscheinungsbildes, zu Tonlage und Sprachtempo, zu Mimik und zu Gestik. Erfahren Sie außerdem, wie Sie sich zielgerichtet auf einen Vortrag oder eine Rede vorbereiten, wie Sie die richtigen Begriffe zur Vermittlung Ihrer Botschaft auswählen, wie Sie ein Manuskript, eine Präsentation oder Moderationskarten so erstellen, dass sie Ihnen den Auftritt erleichtern und Sie dabei unterstützen, überzeugend und authentisch aufzutreten und erlernen Sie außerdem, sich prägnant und in einfacher Sprache auszudrücken. Um einem Blackout oder Lampenfieber vorzubeugen, schulen Sie die Trainer außerdem in Methoden, um Stress abzubauen genauso wie in der richtigen Reaktion, sollte Ihnen in einer bestimmten Situation doch einmal der inhaltliche Faden verlorengehen.
Nahezu jedes Seminar aus dem Bereich der Rhetorik auf seminaut befasst sich nicht nur mit theoretischen Ansätzen und Handlungsempfehlungen, sondern verfügt darüber hinaus über einen Praxisteil, in dem Sie das Gelernte anhand Ihres individuellen Fallbeispiels sofort umsetzen und üben können. | 4 |
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|Zitatensammlung
Teil 2a: aus dem AT
|GENESIS i.e. בראשית
(IM ANFANG)
Kap.49, Vers 1-28
|zu den hebräischen Begriffen siehe Hebraica|
|49,1|
|Dann rief Jakob [יעקב] seine Söhne und sprach: "Versammelt euch! Ich will euch künden, was euch in künftigen Tagen begegnen wird.|
|Jaakob berief seine Söhne und sprach:
Gesellt euch zueinander,
daß ich melde,
was euch begegnet in der Folge der Tage.
|49,2|
|Kommt zusammen! Hört, ihr Söhne Jakobs,
hört auf Israel [ישראל], euren Vater!
|Tretet zuhauf
und hört, Söhne Jaakobs,
hört auf Jiſsrael, euren Vater!
|49,3|
|Ruben [ראובן], mein Erstgeborener, du meine Stärke, der Erstling meiner Manneskraft! Erster an Hoheit und erster an Macht.|
|Ruben,
mein Erstling bist du,
meine Kraft, meiner Mächtigkeit Anfang!
Ragende Würde, ragender Trotz!
|49,4|
|Du schäumtest über wie Wasser. Nicht sollst du fürder der erste sein, weil du das Lager deines Vaters bestiegen hast. Du hast mein Lager entweiht, gegen mich.|
|Überschwall wie Wassers - ragest nimmer!
Denn du erstiegst das Bett deines Vaters,
damals gabst du ihn preis, der mein Lager erstieg.
|49,5|
|Simeon [שמעון] und Levi [לוי], leibliche Brüder, sie haben die Gewalt ihrer Hinterlisten vollgemacht.|
|Schimon und Lewi
die Brüder,
Geräte der Unbill ihrer Karste!
|49,6|
|In ihrem Rate weile ich nicht, an ihrem Kreis will ich keinen Anteil haben. Denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet und in ihrem Übermut Stiere gelähmt.|
|Nimmer komme in ihren Rat meine Seele,
nimmer eine, meine Ehre, dich ihrer Versammlung!
Denn in ihrem Zorn erwürgen sie Männer,
in ihrem Mutwill lähmen sie Stiere.
|49,7|
|Verflucht sei ihr Zorn, denn er war heftig, und ihr Grimm, denn er war grausam. Verteilen will ich sie in Jakob, zerstreuen will ich sie in Israel.|
|Fluch ihrem Zorn, daß er trotzt,
ihrem Grimm, daß er so hart ist!
Ich zerteile sie in Jaakob,
ich zerstreue sie in Jiſsrael.
|49,8|
|Juda [יהודה], dich werden deine Brüder loben, deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde ruhen. Vor dir werden sich die Söhne deines Vaters neigen.|
|Jehuda, du,
dir danken deine Brüder.
Deine Hand deinen Feinden im Nacken!
Deines Vaters Söhne neigen sich dir.
|49,9|
|Ein junger Löwe [אריה] ist Juda, von der Beute erhebst du dich, mein Sohn. Dann streckt er sich hin, liegt wie ein Löwe da, wie eine Löwin. Wer darf ihn reizen?|
|Ein Löwenjunges Jehuda -
vom Zerfleischen, mein Sohn, steigst du empor!
Er kauert, er lagert,
wie der Leu,
wie die Löwin,
wer reizt ihn auf!
|49,10|
|Nicht wird das Zeichen von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis daß Tribut ihm entrichtet wird und die Völker ihm gehorchen.|
|Nicht weicht von Jehuda das Szepter,
nicht zwischen seinen Füßen der Richtstab,
bis daß kommt Dems-zusteht, -
ihm der Völker Botmäßigkeit!
|49,11|
|An den Weinstock bindet er sein Füllen und an die Rebe das Junge seiner Eselin. Er wäscht im Weine sein Gewand, sein Kleid im Blute der Reben.|
|An die Rebe bindet sein Füllen er,
an die Purpurranke sein Eslein,
wäscht im Wein sein Gewand,
seinen Umhang im Blut der Trauben,
|49,12|
|Seine Augen sind dunkel wie Wein, seine Zähne weiß wie Milch.|
|die Augen funkelnd von Wein,
die Zähne weißschimmernd von Milch.
|49,13|
|Sebulun [זבולן] wohnt am Gestade des Meeres, Steuermann ist er auf den Schiffen, seinen Rücken wendet er Sidon zu.|
|Sbulun,
am Gestade des Meers wohnt er,
an der Schiffe Gestad,
den Rücken an Sidon gelehnt.
|49,14|
|Issachar [יששכר] ist wie ein knochiger Esel [חמר], der zwischen Hürden sich lagert.|
|Jiſsachar,
ein knochiger Esel,
lagernd zwischen den Hürden -
|49,15|
|Da er sah, daß die Ruhe schön sei und lieblich das Land, beugte er seinen Rücken zum Lasttragen und wurde ein Fronknecht.|
|er sah Ruhe, daß sie ein Gut,
das Land, daß es freundlich war,
zum Lasttragen neigte er seine Schulter
und wurde ein Fronknecht.
|49,16|
|Dan [דן] schafft seinem Volke Recht wie irgendeiner der Stämme Israels.|
|Dan
dient um Recht seinem Volk,
wie nur einer von Jiſsraels Zweigen.
|49,17|
|Dan sei wie eine Schlange [נחש] am Wege, wie eine Viper am Pfad, die dem Roß in die Fesseln sticht, so daß sein Reiter rücklings fällt.|
|Eine Schlange wird Dan am Weg,
eine Hornotter am Pfad,
die beißt die Fersen des Rosses,
und rückwärts stürzt sein Reiter.
|49,18|
|Auf dein Heil harre ich, o Jahwe!|
|Zu deiner Freiheit streck ich mich, DU!|
|49,19|
|Gad [גד], Räuberscharen bedrängen ihn; doch er drängt ihnen nach auf der Ferse.|
|Gad,
Gedräng der Räuberschar umdrängt ihn,
doch schon drängt auf der Ferse er nach.
|49,20|
|Aser [אשר] besitzt Brot [לחם] in Fülle und liefert königliche Leckerbissen.|
|Ascher,
seine Nahrung ist Fettigkeit,
Königsleckerein gibt er her.
|49,21|
|Naphtali [נפתלי] ist wie eine flüchtige Hindin [אילה], die liebliche Hirschkälber gibt.|
|Naftali,
eine losgelassene Hindin,
er der Wohllaut-Sprüche ausgibt.
|49,22|
|Joseph [יוסף] ist ein junger Fruchtbaum [פרת] an der Quelle [עין]; seine Zweige ranken sich über die Mauer [שור].|
|Sprossender Fruchtstock
Joſsef,
sprossender Fruchstock am Quell,
Tochtergesproß schwingt sich mauerhinan ...
|49,23|
|Bitterkeiten bereiteten ihm Pfeilschützen, sie zielten auf ihn und befehdeten ihn.|
|Wider ihn erbittert beschießen,
befehden die Pfeilmeister ihn,
|49,24|
|Aber ihr Bogen wurde zerbrochen von einem Starken, die Sehnen ihrer Arme wurden zerrissen von den Händen des Starken Jakobs, vom Namen des Steines Israels,|
|doch im Urstand bleibt sein Bogen,
seine Hände Arme schnellen:
von den Händen des Recken Jaakobs her,
von dort her,
dem Hirten vom Jiſsraels-Stein.
|49,25|
|von dem Gott deines Vaters, der dir Hilfe sendet, von El Schaddai, der dich segnet mit der Segensfülle des Himmels droben und mit der Segensfülle der Tiefe, die unten sich lagert, mit der Segensfülle aus Brust und Mutterschoß,|
|Vom Gott deines Vaters -
er helfe dir,
von dem Gewaltigen -
er segne dich:
Segnungen des Himmels von droben,
Segnungen des Wirbels, der drunten lagert,
Segnungen von Brüsten und Schoß!
|49,26|
|mit der Segensfülle der Ähren und Blüten, mit der Segensfülle der ewigen Berge, der Pracht der uralten Hügel. Sie mögen kommen auf Josephs Haupt, auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern.|
|Die Segnungen deines Vaters wuchsen
an die Segnungen der ewigen Berge,
an die Lust der Weltzeit-Höhn -
sie mögen sich senken auf Joſsefs Haupt,
auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern.
|49,27|
|Benjamin [בנימין] ist ein reißender Wolf [זאב]. Raub verzehrt er am Morgen, Beute verteilt er am Abend."|
|Binjamin,
ein Wolf, der zerfleischt,
am Morgen noch frißt er den Raub,
am Abend verteilt er schon Beute.
|49,28|
|Alle diese sind die zwölf Stämme Israels [שבטי ישראל שנים], und dies ist es, was ihnen ihr Vater sagte, als er sie segnete. Jedem von ihnen gab er seinen entsprechenden Segen.|
|All diese sind Jiſsraels Zweige, zwölf,
und das ist, was ihr Vater redete zu ihnen;
er segnete sie,
jeden mit dem, was ihm als Segen gehörte, segnete er sie.
|aus «Die Bibel (Jerusalemer)»; S.74ff|
|im Vergleich zu «Die Schrift 1: Die fünf Bücher der Weisung»|
|nach oben oder zur Übersicht|
|revid.201710| | 4 |
Menschen tun sehr viel dafür, ihr Leben zu verlängern, aber nur sehr wenig, um es zu verbessern! Mit wirksamen Verhandlungstechniken beschäftigen sich sehr wenige Menschen. Aber an Business Schools sieht es völlig anders aus: Verhandlungstrainings sind hier nicht nur Pflicht, sondern gehören zu den beliebtesten Kursen. Sicherlich ist das einer der Gründe, dass ihre Absolventen – Manager, Banker, Berater – deutlich mehr verdienen als die Hochqualifiziertesten anderer Fachrichtungen. Nach einem effektiven Verhandlungstraining werden Sie keine Chancen mehr verpassen und Ihr persönliches Potenzial erreichen!
Verhandlungen lernen
"Was haben Sie heute schon verhandelt?". Mit dieser Frage beginnen wir häufig unser Verhandlungstraining und erst langsam wird allen bewusst, wie viele Alltagssituationen eigentlich Verhandlungszenarien darstellen – die Welt ist nichts als ein riesiger Verhandlungstisch! Ein gutes Verhandlungsseminar ist zugleich ein Verhandlungstraining: Input und Interaktion müssen sich die Waage halten. Sie wollen Informationen über die besten Verhandlungstechniken erhalten. Aber nur Information allein genügt nicht, Sie müssen die Verhandlungstechniken direkt umsetzen. Dazu haben wir unsere zahlreichen realistischen Verhandlungsszenarien.
Verhandlungssimulationen
Über das Harvard Program on Negotiation, die Wharton Business School, Professor Nashers Arbeit an der Munich Business School und unsere unzähligen Verhandlungstrainings bei den erfolgreichsten Unternehmen der Welt verfügen wir über ein einzigartiges Set an Verhandlungssimulationen: Verkaufsverhandlungen, Einkaufsverhandlungen, Gehaltsverhandlungen, Tarifrunden mit Gewerkschaften und Verbänden, Immobilienkäufe – realistische und spannende Verhandlungsszenarien stellen einen Großteil unseres Verhandlungstrainings dar!
Interaktive Szenarien
Außer den Verhandlungssimulationen erleben Sie auch interaktive Szenarien wie etwa Der Fluch des Wissens, bei dem Sie lernen, Ihr Bild im Kopf in Frage zu stellen. Beim Ultimatum Game erkennen Sie die Grenzen der Fairness: Ihr zugewiesener Partner bekommt 100 Euro. Er macht Ihnen ein Angebot, wie er den Betrag mit Ihnen teilen will. Verhandeln ist nicht erlaubt, es gibt nur ein einziges Angebot. Stimmen Sie zu, wird der Betrag genau so aufgeteilt. Lehnen Sie aber ab, erhält niemand etwas. Und, würden Sie zustimmen, wenn Ihr Partner Ihnen einen Euro anbieten würde? Ist ein Euro nicht besser als nichts? Wie wichtig ist Fairness oder wahrgenommene Fairness in einer Verhandlung und wie kann man dieses Phänomen nutzen? Das und viele andere einzigartige Erfahrungen im NASHER-Seminar werden Ihnen helfen, nicht nur zu wissen, wie Sie richtig verhandeln, sondern es auch umzusetzen – sobald Sie aus der Tür sind. Melden Sie sich hier an!
© DragonImages
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Bank- und Kapitalanlagerecht
Die Finanzkrise hat gezeigt, dass im Bereich der Beratung bei Geldanlagen durch Banken, Versicherungen oder sonstige Finanzdienstleister Provisionen für die Vermittler im Vordergrund stehen. Da die Provisionen umso höher sind, wenn risikobehaftete oder nachteilhafte Finanzprodukte vermittelt werden, sind Falschberatungen und in der Folge Vermögensschäden durch Verluste für Anleger an der Tagesordnung.
Zudem werfen technische Fortschritte im Online-Banking, automatisierte Zahlungssysteme und komplexe Sicherungsvarianten im Kreditgeschäft eine Vielzahl von neuen Rechtsproblemen auf.
Auf dem Gebiet des Bank- und Vermögensanlagerechts betreuen wir Privatanleger und Unternehmer in Fragen des Kapitalanlage-, Wertpapier- und Finanzdienstleistungsrechts, bei Einlagen- und Kreditgeschäften sowie bei Schadensersatzansprüchen infolge Falschberatung. Umgekehrt vertreten wir Banken bei unberechtigter Inanspruchnahme.
Zunächst klären wir mit Ihnen gemeinsam in einem Erstgespräch Ihr Anliegen. Wir erörtern zusammen den Sachverhalt und vereinbaren bei Bedarf die weitere Zusammenarbeit. Da wir Sie in diesem Gespräch umfassend beraten und das weitere Vorgehen klären, ist ein solches Erstgespräch kostenpflichtig ist. In manchen Fällen können wir Ihr Anliegen schon in dieser Erstberatung abschließend klären.
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin mit einem unserer spezialisierten Fachanwälte für ein persönliches Gespräch oder Telefonat. Gerne helfen wir Ihnen, Ihre Forderungen durchzusetzen.
Die Kernbereiche unseres Referats umfassen im Einzelnen:
- Geschäftsverbindung Bank – Kunde
- Bankentgelte, Provisionen
- Zahlungsverkehr
- Kreditgeschäft, Darlehensvertragsrecht
- Factoring, Leasing, Fernabsatz
- Wertpapierrecht
- Prospekthaftung
- Depot-; Investment-; Termingeschäfte
- Anlegerschutzrecht
- Alternative Anlageformen
- Vermögensverwaltung / -verwahrung
- Finanzdienstleistungsrecht
In Landshut liegt nahe der Autobahn München – Deggendorf (Ausfahrt Landshut West) unsere Kanzleizentrale, die sich daher am Sitz des Landgerichts Landshut befindet. Dieses ist für die Amtsgerichtsbezirke Erding, Freising, Landshut, Dingolfing – Landau und Eggenfelden bei zivilrechtlichen Streitigkeiten ab einem Gegenstandswert von 5.000€ in erster Instanz, ansonsten in 2. Instanz zuständig.
Unsere Kanzlei in München befindet sich verkehrsgünstig gelegen in München-Schwabing und befindet sich daher am Sitz des Oberlandesgerichts München mit einer Zuständigkeit in 2. Instanz für zivilrechtliche Streitigkeiten der Landgerichte Augsburg, Deggendorf, Ingolstadt, Kempten, Landshut, Memmingen, München I, München II, Passau und Traunstein. Die Landgerichte München I und II sind wiederum für die Amtsgerichtsbezirke Dachau, Ebersberg, Fürstenfeldbruck, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Starnberg, Weilheim in Oberbayern und Wolfratshausen bei zivilrechtlichen Streitigkeiten ab einem Gegenstandswert von 5.000€ in erster Instanz, ansonsten in 2. Instanz zuständig.
Referatsleiter Bank- und Kapitalanlagerecht
Rechtsanwalt · Geschäftsführer
Referatsleitung:
Handels- und Gesellschaftsrecht
Gewerblicher Rechtsschutz (Marken, Patente, Wettbewerbsrecht)
Urheber- und Medienrecht, IT-Recht
Bank- und Kapitalanlagerecht
Vertragsrecht und Allgemeine GeschäftsbedingungenBau- und Architektenrecht | 4 |
Das Schweizer Parlament ist ein Milizparlament, in der Theorie. In der Praxis üben nur noch wenige Parlamentarier ihr Mandat im Nebenamt aus. Berufspolitiker sind die Regel. Ihre Macht ist nicht unbegrenzt, denn oft hat das Volk das letzte Wort.
Das Parlamentsmandat war in der Schweiz ursprünglich als ein Amt konzipiert, das National- und Ständeräte neben ihrer beruflichen Tätigkeit wahrnehmen. Offiziell ist das Schweizer Parlament denn auch bis heute ein Milizparlament. Die Institutionellen Grundlagen dafür wurden vor 150 Jahren geschaffen.
Doch diese Besonderheit des Schweizer Systems gibt es eigentlich nur noch auf dem Papier. In Wirklichkeit sind Milizpolitiker, d.h. Politiker, die weniger als 30 Prozent ihrer gesamten Arbeitszeit der Politik widmen, eine Ausnahme geworden.
Gemäss einer Studie vom Mai 2010 gibt es im Ständerat (Kantonsvertretung) überhaupt keine Milizpolitiker mehr, während im Nationalrat (Volksvertretung) ihr Anteil auf 13,4 Prozent geschrumpft ist.
Die Befragung und Auswertung wurde von den Politikwissenschaftlern Sarah Bütikofer (ETH Zürich) und Simon Hug (Universität Genf) durchgeführt. Sie ergab, dass die Mehrheit der Ständeratsmitglieder (57,6 Prozent) ihr Amt in Vollzeit ausführen, während die verbleibenden 42,2 Prozent dies zumindest als Halbberufspolitiker tun. Im Nationalrat gibt es eine Mehrheit von Halbberufspolitikern (58,3%) sowie 28,4 Prozent Vollzeitpolitiker.
Die Ständeräte verwenden mindestens 67 Prozent ihrer gesamten Arbeitszeit für ihr Parlamentsmandat, während bei den Nationalräten ein Aufwand von 57 Prozent der Arbeitszeit die Regel ist. Der steigende Aufwand hat direkte Auswirkungen auf die Berufsgruppen, die im Parlament vertreten sind. Denn nur mit wenigen Berufen ist diese Arbeitsbelastung vereinbar.
Die Partei der Selbständigen
Die mit Abstand grösste Gruppe bilden die "Selbständigerwerbenden": 57 Prozent sind es im Ständerat und 35 Prozent im Nationalrat. Zum Vergleich: In den 1970er-Jahren lagen die Quoten noch bei 23 beziehungsweise 21 Prozent.
Die Autoren der Studie haben auf den grossen Unterschied zur Gesamtheit der erwerbstätigen Bevölkerung in der Schweiz aufmerksam gemacht. In der Tat beträgt der Anteil der Selbständigen an den erwerbstätigen Personen in der Schweiz nur 13 Prozent.
Sarah Büttikofer und Simon Hug haben herausgefunden, dass die tiefgreifendsten Veränderungen vor allem die Schweizerische Volkspartei (SVP) und die Sozialdemokratische Partei (SP) betreffen. Einst machten Bauern und Landwirte einen Drittel der SVP-Parlamentarier aus, inzwischen sind es nur noch 20 Prozent.
Die SVP-Fraktion besteht heute hauptsächlich aus Führungskräften, Unternehmern und Selbständigen. Bei den Sozialdemokraten findet man praktisch keine Arbeiter und Angestellten mehr. Diese waren in den 1970er-Jahren bei der SP noch sehr präsent.
Grössere Themenvielfalt, höhere Komplexität
Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe. Zum einen sind die Sitzungsgelder und Aufwandsentschädigungen so erhöht worden, dass sie einem mittleren Jahreseinkommen in qualifizierten Berufen entsprechen.
Die Erwerbstätigkeit ist somit finanziell nicht notwendig. Dazu kommen immer mehr Themen und eine ständig steigende Komplexität der Vorlagen.
Für Mehrarbeit sorgen die Parlamentarier teilweise auch selbst. Neben Interpellationen, Postulaten und Motionen ist in den letzten Jahren ein markanter Anstieg an parlamentarischen Initiativen festzustellen, d.h. an Vorschlägen für Gesetze, die von einzelnen Parlamentariern oder parlamentarischen Kommissionen vorgelegt werden.
Legislative untersteht dem Volk
Das Schweizer Parlament macht demnach von seiner Funktion als Gesetzgeber immer stärkeren Gebrauch. Dies bedeutet aber nicht, dass es die Gesetze nach Belieben diktieren kann. Denn der Souverän – Volk und Kantone - kann stets von den Instrumenten der direkten Demokratie Gebrauch machen.
So kann jedes vom Parlament verabschiedete Gesetz mit einem Referendum bekämpft werden. Wenn mindestens 50'000 Unterschriften gesammelt sind oder acht Kantone dies einfordern, muss das Gesetz dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden.
Zudem gibt es Vorlagen, die dem Volk obligatorisch vorgelegt werden müssen; beispielsweise der Beitritt der Schweiz zu transnationalen Organisationen. Auch jede Verfassungsänderung kommt an die Urne. In diesen Fällen reicht dann nicht eine einfache Mehrheit der Abstimmenden, sondern es ist auch ein Ständemehr (Mehrheit der Kantone) erforderlich.
Auf eigene Initiative
Umgekehrt kann mittels einer eidgenössischen Volksinitiative direkt eine Verfassungsänderung verlangt werden. Damit es zur Abstimmung kommt, müssen die Initianten 100'000 Unterschriften innerhalb von 18 Monaten nach amtlicher Veröffentlichung des Initiativtextes sammeln.
Zudem haben auch die einzelnen Kantone das Recht, mittels einer Standesinitiative bei den eidgenössischen Räten einen Gesetzesentwurf zu verlangen. In den letzten Jahren haben die Kantone von diesem Instrument viel häufiger Gebrauch gemacht als in der Vergangenheit.
Ein Parlament, zwei Kammern
Das Parlament der schweizerischen Eidgenossenschaft besteht aus zwei Kammern, dem Nationalrat und dem Ständerat.
Der Nationalrat ist die Volksvertretung, der Ständerat die Vertretung der Kantone. Beide Kammern werden alle vier Jahre von den Schweizer Bürgerinnen und Bürgern gewählt, jeweils am vorletzten Sonntag des Oktobers.
Die nächsten Wahlen finden am 23.Oktober 2011 statt.
Der Nationalrat zählt 200 Mitglieder. Entsprechend der Bevölkerungsgrösse haben die Kantone Anrecht auf eine bestimmte Anzahl Sitze.
Im Ständerat sitzen 46 Abgeordnete. Jeder Kanton stellt zwei Räte, die sechs Halbkantone je einen.
Für bestimmte Entscheide wie beispielsweise die Wahl der Regierungsmitglieder (Bundesräte) oder des Generalstaatsanwalts tagen die beiden Kammern zusammen als Bundesversammlung.
Ansonsten tagen die Kammern getrennt. Ein Gesetz ist erst verabschiedet, wenn es in beiden Kammern eine Mehrheit gefunden hat.Infobox Ende
Fraktionen und Kommissionen
Die Bundesversammlung besteht aus Fraktionen, in der die Politiker einer Partei oder Politiker mit ähnlicher politischer Orientierung sitzen.
Es braucht mindestens fünf Abgeordnete, um eine Fraktion bilden zu können. Im Nationalrat können nur Fraktionsmitglieder in die vorberatenden Kommissionen einsitzen.
Die Kommissionen bereiten gemäss ihren Zuständigkeitsbereichen (Finanzen, Verkehr, etc.) die Stellungnahmen für die Debatten vor. Bei divergierenden Meinungen gibt es Mehrheits- und Minderheitsrapporte.
Die Kommissionen tagen im Durchschnitt drei bis vier Mal pro Vierteljahr. Die Sitzungen sind nicht öffentlich.
Die beiden Kammern des Schweizer Parlaments tagen gemäss den Jahreszeiten vier Mal im Jahr, jeweils für drei Wochen. Die Debatten sind öffentlich.Infobox Ende
(Übertragung aus dem Italienischen: Gerhard Lob), swissinfo.ch | 4 |
Die Heidestadt Kotzenau und ihre waldreiche Umgebung
1. Aus der Geschichte von Kotzenau
Kotzenau gehört unstreitig zu den ältesten Siedlungen im westlichen Teile des Kreises Lüben. Bis in das Jahr 1297 reichen die nachweisbaren Anfänge des Ortes zurück. Zu dieser Zeit erbaute Bolko I. von Schweidnitz eine Burg zum Schutze des bereits bestehenden Örtchens, das Chocenaw, Kotzenaw und ähnlich bezeichnet wurde. Bis zum Jahre 1444 war es im Besitz der Herzöge von Liegnitz. Die späteren Besitzer waren der Reihe nach: Die Familie von Dornheim, Georg von Schellendorf, Christoph von Schkopp, Hans von Sorau, Jakob von Schöneich, Herr von Nostitz, die Familie Stosch, die Grafen von Reder. 1766 ging die Herrschaft an die heutigen Besitzer über, an die Familie des Reichs- und Burggrafen zu Dohna.
1713 erhielt Kotzenau die Wochen- und Jahrmarktgerechtigkeit. Unter der Herrschaft der Grafen von Reder wurde mit dem Bau des heutigen Schlosses begonnen. In den Jahren 1633 bis 1648 hat Kotzenau unter den Wirren des 30jährigen Krieges schwer zu leiden gehabt. Fünfzehn Jahre lang war es fast unbewohnt. Auch im Kriegsjahre 1813 wurde es völlig ausgeplündert. Dreimal, am 30. Oktober 1749, am 4. Mai 1847 und am 11. September desselben Jahres vernichteten große Brände fast den ganzen Ort.
Anfänglich bestand Kotzenau aus drei Gemeinwesen, dem Städtel Kotzenau, der Gemeinde Klein-Kotzenau und dem Gutsbezirk Kotzenau. Seit 1894 bilden diese drei Gemeinden die Stadt Kotzenau. Der im Jahre 1890 erfolgte Bahnanschluß (die Strecke Reisicht-Freystadt) hat viel zur Hebung der wirtschaftlichen Verhältnisse beigetragen. Seit 1906 besitzt die Stadt Gas-, Wasserversorgung und Vollkanalisation und seit 1924 Anschluß an das Elektrizitätswerk Liegnitz, von wo aus sie mit Strom versorgt wird.
Mit der Geschichte der Stadt ist die Geschichte der Marienhütte aufs engste verknüpft. Als Geburtsstätte dieses Eisenhüttenwerkes, dessen Erzeugnisse später in alle Länder hinausgingen, ist ein Hammer- und Schmiedewerk nebst Mühle anzusprechen, das im Jahre 1430 "am Teiche zu Kotzenau" angelegt wurde. Der Name unseres Hammervorwerks deutet noch heut darauf hin. Im Jahre 1854 wurde dann die Marienhütte gegründet. Am 14. Januar fand der erste Abstich statt. Das Werk, mit drei Beamten und vierzig Arbeitern begonnen, nahm einen mächtigen Aufschwung, vereinigtes sich mit dem Hüttenwerk in Mallmitz und wurde der eigentliche Lebensnerv unserer Stadt. In seiner Blütezeit beschäftigte es etwa 1200 Angestellte und Arbeiter und bewältigte einen jährlichen Verbrauch von durchschnittlich 250 000 Zentnern Roheisen. Es war eine der schwärzesten Stunden für Kotzenau, als das Werk im Jahre 1931 ein Opfer der Systemzeit wurde und den Betrieb einstellen mußte. Erst in neuester Zeit und nach mancherlei Fehlschlägen ist es den rastlosen Bemühungen unserer Stadt- und Kreisverwaltung gelungen, die Räder wieder in Gang zu bringen. Zur Zeit ist die Marienhütte wieder im Betriebe und steht im Begriff, sich wieder zur alten Kraft zu entwickeln, und damit wird auch unsere Stadt zu neuem Leben erwachen.
Ein weiteres Arbeitsfeld für die Bewohner von Kotzenau bietet die Armaturenfabrik des Herrn Raasch, die auch in der schwersten Zeit ihren Betrieb weiter geführt hat. Außerdem sind zwei Sägewerke und eine mit den neuesten Einrichtungen versehene Ziegelei vorhanden. Auch die neu errichtete Molkerei trägt wesentlich zur Belebung der Wirtschaftslage bei. Sie verarbeitet täglich zirka 24 000 Liter Milch. Die reichlich vorhandene Arbeit in den Forsten wird seit einigen Jahren von zwei Arbeitsdienst-Abteilungen bewältigt, und das umfangreiche Meliorationsprogramm reicht noch für lange Zeit. Schwere Zeiten, trübe Jahre waren unserem Städtchen beschieden, aber gesunder Bürgergeist, starker Arbeitswille und tatkräftige Leitung werden alle Wunden heilen und uns einer besseren Zukunft entgegenführen.
2. Wir besichtigen die Stadt Kotzenau
Der Marktplatz ist, wie auch alle Straßen, gut gepflastert und von einem Viereck wohlgepflegter Linden umgeben. In der Mitte steht an Stelle des sonst üblichen Rathauses die im Jahre 1596 erbaute evangelische Kirche mit dem eigenartig wirkenden runden Turme. Ein Krieger-Denkmal von 1870, ein von Pyramideneichen umgebener Obelisk, schmückt den östlichen Teil des Marktes.
Von der Nordostecke des Marktplatzes aus führt die Gartenstraße zu dem im Jahre 1899 erbauten Rathause, das von Rotdornbäumen und gepflegten Anlagen umgeben ist. Ihm gegenüber sehen wir den Neubau der erst kürzlich in Betrieb genommenen Molkerei. Am Ende der Gartenstraße biegen wir links um in die Hillenbergstraße. Da sehen wir zunächst die Baracken eines Arbeitsdienstlagers. Die Insassen haben es verstanden, sich dort ein freundliches, blumengeschmücktes Heim zu schaffen. Ein zweites Arbeitsdienstlager befindet sich in den Räumen der früheren Privatschule. Die Hillenbergstraße, auch Kolonie genannt, besteht aus gleichartig in Rohbau ausgeführten Arbeiterhäusern der Marienhütte, die sich aber jetzt in Privatbesitz befinden. An die Hillenbergstraße schließt sich eine von vier Lindenreihen gebildete Allee, die zur Primkenauer Straße führt. Dort sehen wir zur rechten hand das stattliche evangelische Pfarrhaus mit dem dahinterliegenden Jugendheim. Wir überschreiten die Straße und gelangen, den Charlottenhain vorläufig links liegenlassend, auf die Haynauer Kunststraße. Hier steht die Oberförsterei. Wir könnten auch dem gräflichen Sägewerk einen Besuch abstatten, wenden uns aber nach links und gelangen an der herrschaftlichen Gärtnerei vorüber zum Schloß des Reichs- und Burggrafen zu Dohna.
Das Schloß ist ein stattliches, das Landschaftsbild beherrschendes Gebäude, dessen 60 Meter hoher Turm weit über die mächtigen Kronen alter Baumriesen hervorragt. Es steht an der Stelle der von Bolko I. von Schweidnitz am Ende des 13. Jahrhunderts erbauten Burg und wurde etwa um 1730 von den Grafen Reder in seiner jetzigen Gestalt errichtet. Um den ältesten Teil mit dem Turme gruppieren sich 4 Flügel. Herrliche Anbauten im Barockstil bieten sich unseren Blicken. Besonders zu erwähnen ist das Portal und die an der Parkseite gelegene Barocktreppe, die eine reizvolle Verbindung zwischen Treppe und Erker darstellt. Auch im Innern des Schlosses finden wir reine Barockformen, besonders in der Halle mit ihrer feinen Stuckdecke und an dem Barockgeländer mit seinen Laternen. Schöne Säle und viele Räume birgt der mächtige Bau, der in vergangenen Zeiten oft genug der Schauplatz rauschender Feste gewesen sein mag.
Das Schloß ist umgeben von einem herrlichen, weit ausgedehnten und gut gepflegten Pari, dessen Besuch jedermann gestattet ist. Mächtige Bäume, schattige Buchengänge, ein Teich, an dessen Ufer steinerne Gestalten der griechischen Göttersage stehen, herrliche Baumgruppen, blühende und duftende Ziersträucher, eine Knieholzanlage, machen den Park zu einer Sehenswürdigkeit. Der Blick über den Schloßteich hinweg auf die prächtige Südfassade dürfte auch dem verwöhntesten Auge ein Genuß sein.
Wir verlassen den Park durch den östlichen Ausgang und gelangen, am Parkzaun entlangschreitend, zu der im Jahre 1883 erbauten evangelischen Schule. Rechts abbiegend kommen wir auf die Glogauer Straße und sehen hier die katholische Kirche nebst Schule, die in den Jahren 1864 bis 1866 erbaut wurde. Wenn wir die Bahnhofstraße überqueren, gelangen wir am Jugendheim vorüber zur Marienhütte, über die bereits im vorigen Abschnitt berichtet wurde. Eine Besichtigung des Werkes würden den Besuchern ein Bild geben von der einstigen Größe, dem späteren Verfall und dem neu erwachenden Leben in diesem Betriebe. Am Ende der Glogauerstraße finden wir noch das seit dem Jahre 1906 bestehende Gas- und Wasserwerk unserer Stadt.
Damit mag der Rundgang durch unsere Stadt beendet sein. Er dürfte (mit einer ausgiebigen Mittagspause in einer der gastlichen Herbergen) ein Tagesvorhaben ausfüllen. Der Besucher wird sich auf diesem Rundgange davon überzeugt haben, daß Kotzenau eine freundliche, saubere Stadt ist, in der echte schlesische Gemütlichkeit herrscht, und er wird den Besuch gern wiederholen, wenn er erst die in den folgenden Abschnitten geschilderte herrliche Umgebung, die gerade für den Fremden mit ihren herrlichen Ausflugsorten einen besonderen Reiz hat, kennen lernt.
3. Spaziergänge und Ausflüge
Auf dieser Wanderung begleitete uns zur linken Hand ständig die nach Bunzlau führende Kunststraße. Auf ihr treten wir den Rückweg zur Stadt an. Dort, wo die beiden Kunststraßen nach Bunzlau und Haynau sich abzweigen, also in unmittelbarer Nähe der Stadt, liegt das Schützenhaus. Auf von ihm kann man sagen, daß wenige Städte ein solches besitzen, das herrlicher gelegen wäre. Darum ist es auch ein beliebter Aufenthaltsort für alle Einheimischen und Fremden. Es besitzt geräumige Gastzimmer und einen für eine Kleinstadt recht ansehnlichen Saal. Der große, schattige Garten, mitten im Walde gelegen und der sich anschließende freie Platz bieten Raum genug, um selbst Volksfeste dort begehen zu können. Zur Unterhaltung für Erwachsene dient eine gemauerte Kegelbahn, für Kinder ist ein mit Schaukel, Rutschbahn, Drahtseilbahn und Karussell ausgerüsteter Vergnügungsplatz vorhanden.
Dicht neben dem Schützenhause an der Kunststraße nach Haynau, liegt die unter vielen Mühen und Opfern von der DDAC-Ortsgruppe Kotzenau errichtete Rennbahn für Motorräder. Auf drei Seiten von Wald, auf der vierten von der Kunststraße begrenzt, ist sie eine der am schönsten gelegenen Rennbahnen Deutschlands. Eine Tribüne und zahlreiche Sitzplätze bieten Raum für viele Zuschauer. Die Bahn selbst, die eine Länge von 1200 Metern hat, stellt hohe Anforderungen an das Können der Kraftfahrer. Die bisher veranstalteten Rennen waren für viele Tausende von Zuschauern ein besonderes Ereignis. Die Haynauer Straße führt uns wieder zurück zum Ausgangspunkte unserer Wanderung.
Zu unserer nächsten Wanderung begeben wir uns wieder in die Nähe des Schützenhauses. Von der Haynauer Kunststraße, gegenüber dem Sägewerk, zwischen dem Schützenhause und dem Eingang zur Rennbahn, zweigt ein schattiger Waldweg ab, die sogenannte Neuhammer Linie. Diese schreiten wir etwa 15 bis 20 Minuten entlang, bis zu einer Stelle, wo rechter Hand der Wald aufhört und weite, grüne Wiesenflächen sich breiten. Wer Glück hat, kann schon hier äsendes Rotwild zu Gesicht bekommen. Bald darauf führt, links abbiegend, ein Weg zum Torfstich.
Der Name verrät, daß hier einst Torf gestochen wurde. Wir befinden uns hier an einem der schönsten Plätze unserer Umgebung. Man möchte sagen: Hier ist heiliges Land. Das ist kein Wandergebiet für laute Leute, aber für solche, die sich so recht besinnlich an der friedlichen Stille, den Schönheiten der Natur, an der Beobachtung von allerhand kriechendem, springendem, fliegendem Getier erfreuen wollen, von der flinken Eidechse bis zum stolzen Hirsch, von der zierlichen Meise bis zum majestätisch dahinschwebenden Fischadler, und für solche, die ihren Nerven ein wirksames Beruhigungsbad gönnen wollen.
Wir sind bereits mitten in der Heide, die von oberflächlichen Leuten meist über die Achsel angesehen wird, die aber dem besinnlichen Naturfreunde die schönsten Stunden bereiten kann.
Über die Heide schreit' ich dahin,
Das ist Heidestimmung. Wir wandern auf federndem Moor durch hohe Grasbüschel, an vereinzelt stehenden Birken-, Fichten- und Kieferngruppen vorüber. Ginster und Rosmarin begleiten unseren Pfad und dazwischen leuchten, so weit das Auge reicht, die roten Glöckchen der Erika, des Heidekrautes, aus deren Kelchen die fleißigen Bienen den köstlichen Heidehonig sammeln. Einen besonders schönen Anblick bieten auch die über die ganze Fläche verstreuten weißen Flocken des Wollgrases. Die an den Rispen stehenden wolligen Fäden gleichen seidenglänzenden Watteflöckchen.
Man vernimmt nichts als das Gesumm der Immen, den Gesang der gefiederten Heidebewohner, den Ruf des Kuckucks oder den Schrei eines Wasservogels, denn nach wenigen Schritten gelangen wir plötzlich an das Ufer eines Sees. Die weite Wasserfläche wird umrahmt von hellgrünem Schilf, und in seinem dunklen Wasser spiegeln sich die weiter zurückstehenden Birken, Kiefern und Fichten. Es ist ein abgebautes Hochmoor, in dem früher Torf gestochen wurde. Dunkelbraune Dämme durchziehen den See. Auf dem blanken Spiegel tummeln sich Wildenten und Wasserhühner und in der Luft segeln weißleuchtende kreischende Möwen. Am Uferschilf, halb unter Gebüsch verborgen, steht ein Kahn. Wir verlassen den friedlichen Platz und gehen zur Neuhammer Linie zurück. In der vorigen Richtung schreiten wir etwa 10 Minuten weiter bis zu einem zweiten, links abbiegenden Waldwege. Würden wir diesen Weg entlang schreiten, so kämen wir bald an eine Stelle, an der der liebliche Kienporst, auch Rosmarin genannt, sich Ende Mai zur vollen Blüte entfaltet. Er steht hier zu riesigen, weißleuchtenden Büschen vereint und bietet einen entzückenden Anblick. Man sollte nicht versäumen, sich diesen Genuß zu bereiten.
Das Lied von der Rosmarinheide, das von Hermann Löns stammt, kennen viele, nicht aber das bescheidene Blühen abseits vom Wege, wo die Moore sich breiten. Zuallererst regen sich dort die Krähenbeeren, mit die ältesten Pflanzen der Heide, rot leuchtet ihre winzige Blüte. Dann kommen die Ohrweiden am Moorrand, später die Torfmoose und dann kommt im Mai die Rosmarinheide, der rundblättrige Sonnentau schließt sich an und das Wollgras blüht lange Zeit. Auch unser herrlicher Wald beherbergt sie und man findet sie, wenn man die Wegeverlängerung des Rennbahn-Einganges wenige Minuten weitergeht, bei den Torfteichen. Hier kann der Wanderer riesige Flächen Rosmarinheide und Wollgras bewundern. Die Königin der Moorpflanzen ist die Rosmarinheide, die zur Maienzeit blüht. Wer sie findet, der freut sich, als hätte er weiße Heide gefunden. Mit den richtigen Heidekräutern, der Sandheide Calluna und der Glocken- und Topfheide Erika hat Rosmarinheide in Form und Farbe nichts gemein. Ihr immergrünes Blatt könnte man im entferntesten mit dem Gagelstrauchblatt vergleichen. Die Rosmarinheide ähnelt in der Blüte der Kronsbeere, nur daß diese büschelweise sitzt und jene einzeln. Eigenartig ist es, wenn die Rosmarinheide oft nur wenige Quadratmeter bestockt, aber dann dicht an dicht gedrängt steht. Schon von weitem fällt dann diese weiß-rosafarbene Blütenpracht dem Wanderer auf.
Ab und zu kriecht sie auch sehr verstreut in wenigen Sträuchern über das Moor, meistens aber pflegt sie im größeren geselligen Verbande aufzutreten. Ein seltener Reiz liegt in diesen Tagen über der Stille einer Moorlandschaft, wenn die Rosmarinheide blüht und das Wollgras leuchtet, wenn über dem Moor der Große Brachvogel flötet und schwebt, indes die brütende Wärme der Moorwelt unerträglich fast und träge über der Fläche steht. Wo eine saure Wiese sich erstreckt, kann man auch noch einen nicht alltäglichen Blüher entdecken, den Enzian mit seinem blauen Kelch. All diese Moorpflanzen, die im Sommerhalbjahr draußen ihre Blüten entfalten, sollen wir schützen, gleich ob das Gesetz sich um diese bemüht oder nicht. Wenn es schon nicht schön ist, ganze Bündel häufiger Blumen auszureißen, wieviel weniger schön ist es, die spärlichen und darum doppelt schönen Blüher des Moores auszurupfen, die Rosmarinheide und ihre Nachbarn, die auf dem Moore eine Pflanzengesellschaft für sich bilden!
Um zur Friederikenhöhe zu gelangen, brauchen wir von der Neuhammer Linie aus diesen Weg nur wenige Schritte zu verfolgen, um dann rechts abbiegend einen schmalen Fußweg zu benutzen. Er führt wieder etwa 10 Minuten lang durch schöne Waldpartien zur Friederikenhöhe, dem beliebtesten Ausflugsort der Kotzenauer. Auf einem ziemlich steilen Hügel erhebt sich 25 Meter hoch ein runder, steinerner Aussichtsturm, auf dessen Zinne noch ein 7 Meter hohes Holzgerüst aufgebaut ist. Es ist ein Feuerwachtturm. Von dieser Höhe aus genießt man einen prächtigen Rundblick auf die sich schier ins Unendliche dehnenden Wälder und in der Ferne auf das Boberkatzbachtgebirge bis hin zum Riesengebirge. Unter schattigen Eichen stehen Tische und Bänke zur Rast für den Wanderer, und im Forsthause dicht daneben erhält man zu wirklich mäßigen Preisen Speise und Trank. Der Berliner, der eine besondere Vorliebe dafür hat, den Kaffee selbst zu kochen, kommt auch auf seine Rechnung. Am Rande des Hügels steht ein Wildfutterhäuschen. Bis hierher kommt im Winter das Damwild, um sich die dargereichte Äsung zu holen. Im Sommer braucht man nur wenige Schritte zu gehen, um auf die "Turmwiese" zu gelangen. Dort hat der Besucher, wenn er sich still verhält, fast immer Gelegenheit, ein oder mehrere Rudel Damwild und den stolzen Edelhirsch mit weitausladendem Geweih zu betrachten. Im Winter ist die Friederikenhöhe ein beliebter Tummelplatz für Rodler und selbst (allerdings nur sehr bescheidene) Skiläufer versuchen dort ihre Künste. Von einem Besuch der Friederikenhöhe wird jeder Wanderer erquickt und befriedigt heimkehren.
Noch einmal gehen wir von dem Schützenhause aus, lassen es aber diesmal links liegen und wandern die nach Bunzlauf führende Kunststraße entlang. Zur rechten Hand haben wir den schon früher erwähnten Charlottenhain, links die unter hohen Kiefern gelegenen Schießstände. Nach etwa 15 Minuten verlassen wir die flach nach links abbiegende Kunststraße und gehen die geradeaus führende Hinterheider Linie
Das Torfmoor mit der blühenden Heide entlang, biegen nach weiteren 10 Minuten rechts ab und gelangen an das idyllisch gelegene Forsthaus Pechofen. Erst in den 1870er Jahren ist die dort befindliche Pechküche abgerissen worden. Die Garnberge, Ausläufer des Katzengebirges, geben der Umgebung hügligen Charakter. Die Umgebung des Forsthauses Pechofen zeichnet sich durch erfrischenden, prächtigen Mischwald aus und wird besonders an heißen Tagen gern besucht. Im Herbst bietet das bunt gefärbte Buchenlaub einen besonders schönen Anblick. In der Nähe steht ein Waldblockhaus, ein der gräflichen Herrschaft gehörendes Wochenendhaus. Zum Rückwege wählen wir die "Plachtsche Linie" und gelangen durch den Charlottenhain wieder nach Kotzenau.
Die nächste Wanderung beginnt am Rathause. Wir gehen ein Stück die Bismarckstraße entlang, biegen links ab und wandern an der hinteren Hüttenmauer und dem Elektrizitätswerk vorüber nach dem Hammervorwerk. Dort liegt wieder eine Försterei. Wir wenden uns aber zunächst nach links, um der Hammermühle und dem Hammerteiche einen Besuch abzustatten. Die Hammermühle ist ein kleines, von Wasserkraft getriebenes Sägewerk. Der Hammerteich versorgt die Kotzenauer mit den beliebten Weihnachtskarpfen und -schleien. Mühle und Teich bieten einen überraschend schönen Anblick. Wir gehen zum Vorwerk zurück und kommen, links abbiegend, durch eine alte Kiesgrube auf einen Weg, der durch die Wiesen am Krugwald und dem Toten Mann zu den Kotzenauer und späterhin zu den Parchauer Fischteichen führt. Diese Teiche bieten dem Naturfreunde einen besonderen Genuß. Er darf Einblick nehmen in das reichhaltige Tierleben, das sich hier abspielt. Von den Insekten sind es besonders die zahlreichen Libellenarten, diese Raubtiere aus der Insektenwelt, die hier pfeilgeschwind, wie zuckende Gold- und Silberblitze, die Luft durchschneiden. An den Teichrändern treiben Frösche ihr Wesen und aus dem blinkenden Wasserspiegel hervor springt hier und da ein silberschuppiger Fisch, der sich ein unvorsichtiges Sechsbeinchen als willkommene Beute holt. Auf dem Wasser schwimmen Wildenten, Wasserhühner und Taucher und in der Luft tummeln sich Möwen, Kibitze und Reiher, und selbst der mächtige Fischadler ist kein seltener Gast. Auf der Wiese aber sucht, gravitätisch schreitend, der Storch nach Fröschen, Eidechsen und Schlangen. Der Naturfreund und -kenner wird außer den genannten noch manchen nicht alltäglichen Gst aus der Insekten- und Vogelwelt hier finden. Für den Rückweg können wir den prächtigen Hammerwald wählen, der außer zahlreichem Hochwild und Schwarzwild sogar das königliche Auerwild birgt, oder die Parchauer Kunststraße, die bis kurz vor der Stadt den Hammerwald durchschneidet. Von dieser kann man auch zur Erweiterung des Spazierganges in die Neudorfer Linie abbiegen. Man gelangt dort an den Rotbeerbusch und über grüne Wiesen zur Ziegelei. Wenn man dann noch die über Gläsersdorf nach Lüben führende Kunststraße entlang geht, breiten sich linkerhand grüne Wiesen aus, die als besonders beliebte Brunftplätze gelten. Hier kann man den stolzen Edelhirsch in seiner ganzen Majestät bewundern und zur Brunftzeit sein tiefes Röhren und Orgeln vernehmen.
Zur Ziegelei gelangt man auch, wenn man die Glogauerstraße entlang an der Marienhütte und dem Gaswerk vorüber und ein Stück die Parchauer (Glogauer) Kunststraße entlang geht bis zum katholischen Friedhofe und dann rechts abbiegt. Läßt man die Ziegelei links liegen, so kommt man in schönen Mischwald. An diesem schönen Fleckchen beabsichtigt die Stadtverwaltung einen allen Anforderungen entsprechenden Sportplatz und eine neue Badeanstalt anzulegen. Wendet man sich nun in südlicher Richtung, so gelangt man über grüne Wiesen zur bisherigen Badeanstalt. Der Rückweg zur Stadt führt diesmal durch die Äcker der Kotzenauer Ackerbürger, die hier dem nicht sehr freigebigen Boden unter mühevoller Arbeit seine Erträge abringen.
Zu der bisherigen Badeanstalt gelangt man, wenn man vor dem Bahnhofe rechts abbiegt und dann die Gleise überschreitet. Nach etwa 10 Minuten hat man den Badeteich erreicht. Er bietet dem Schwimmer beste Gelegenheit zur Ausübung seiner Kunst und entspricht allen Anforderungen. Läßt man den Badeteich links liegen und wandert in der zuerst eingeschlagenen Richtung nach Südosten weiter, dann gelangt man nach kurzer Zeit durch schönen Wald in das kleine, stille Plätscherdorf und schließlich bei Groß-Kotzenau auf die Lübener Kunststraße, die man wieder für den Heimweg benutzen kann.
4. Größere Ausflüge
Wer im Frühling nach Kotzenau kommt, erlebt besonders eindringlich das Erwachen der Natur und wird seine Freude haben an dem frischgrünen Laube der Bäume. Im Sommer findet er im Walde Kühlung und Erholung und darf sich nebenbei an köstlichen Waldbeeren erlaben. Auch der Pilzfreund sucht nicht vergebens, besonders im Herbst, wenn der Wald in seinem schönsten Farbenschmucke ist und das Heidekraut, die liebliche Erika, weite Flächen mit rosenrotem Schimmer überzieht. Wenn aber der Winter ins Land kommt, dann hängt der Rauhreif in den Zweigen, dann scheint die Sonne auf glitzernde Schneekristalle und der Wald verwandelt sich in ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Zu jeder Jahreszeit hat er seine Reize; darum;
Willst du in den Urlaubstagen | 4 |
Wie funktioniert das mit dem Muster Mixer?
Die Regeln sind ganz einfach:
Ich stelle an jedem ersten Tag des Monats zwei zufällig (oder manchmal vielleicht auch nicht so zufällig) ausgewählte Zentangle-Muster vor. Eure Aufgabe ist es dann, diese Muster zu kombinieren und auf einer Zentangle-Kachel (Tile) zu zeichnen. Ob eure Kachel ein Duo-Tangle (also nur diese beiden Muster) sein soll, oder ob ihr noch andere Muster einbauen wollt, bleibt euch überlassen.
Mitmachen kann jeder, der einen Blog oder ein Flickr-Konto hat – oder sonst eine Möglichkeit, die fertige Kachel auf einer eigenen Internetseite zu präsentieren. Diese Seite (bitte keine Startseite eures Blogs, sondern die genaue Adresse dieses einen Eintrags) tragt ihr dann in das Tool "Mister Linky's Magical Widgets" ein, das ihr auf der Challenge-Seite findet (siehe Link im Beitrag). So können alle Leser direkt auf eure Seite klicken und eure Werke bewundern. .
Achtung: Das Tool steht nur auf englisch zur Verfügung. Bei "Your Name" tragt ihr bitte euren Namen ein, und bei "Your URL" die Adresse eures Beitrags (noch einmal: Bitte nicht die Startseite eures Blogs eingeben, sondern die Seite, auf der das Bild permanent zu sehen sein wird!). Dann könnt ihr auf "Enter" klicken, und schon ist euer Name oberhalb des Tools verlinkt! Fertig!
Natürlich könnt ihr auch mitmachen, ohne eure Kachel im Internet zu zeigen. Lasst euch einfach inspirieren und herausfordern zu neuen Wegen und Werken.
Wie mixe ich die Muster?
Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, wie man Muster kombinieren kann, und ihr solltet euch für mindestens eine davon entscheiden.
- Muster im Muster: Ihr zeichnet das erste Muster recht groß und füllt dann die Leerräume mit einem zweiten Muster. Beispiel
- Verschmelzung: Zwei Muster werden zu einem, indem man Elemente aus dem ersten Muster in das zweite einbaut. Beispiel
- Verwachsung: Ihr zeichnet fließende Übergänge von einem Muster zum nächsten. Die beiden Muster wachsen ineinander, sind aber trotzdem noch zwei getrennte Muster. Beispiel
Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Mixen und Malen (na ja, okay, Zeichnen).
Ob ich selbst einen Beitrag abgebe oder nicht, werde ich von Mal zu Mal entscheiden. | 4 |
Nervenschmerz im Mittelfinger beim ausatmen?
Hallo zusammen. Gleich mal vorne weg: ich gehe morgen Nachmittag zum Arzt, also ich suche hier nur ein paar Meinungen zusammen, weils mich interessiert was anderen dazu einfällt.
Ich habe seit Sonntag eine Erkältung, die sich zu einer leichten Bronchitis entwickelt hat. Ich habe viel produktiven Husten, der mittlerweile auch schmerzhaft im rachenbereich ist. Was mich seit gestern verwundert ist ein typischer Nervenschmerz im Mittelfinger, manchmal auch Daumen und Zeigefingern, beim ausatmen bzw. husten. Hat jemand eine Idee welcher Nerv irritiert sein kann? Bzw. Wieso? Muss ich beunruhigt sein? Kennt jemand dieses Symptom?
Danke schon mal, Liebe grüße
2 Antworten
Das ist eine spannende Frage.
Die Nerven, die den Daumen, den Zeigefinger und den halben Mittelfinger versorgen kommen aus der unteren Halswirbelsäule und gehen als Nervengeflecht (Plexus brachialis) im Bereich der Schulter in den Arm, teilen sich dann einige Male und verlaufen bis in die Fingerspitzen.
Deine Beschwerden können überall auf diesem Weg ausgelöst sein. Möglich ist z.B., dass du durch die Kopfbewegung (Kopf seitlich drehen und Hand/ Ellbogen vor den Mund halten) und die damit verbundene Bewegung der Halswirbelsäule eine Engstelle in der unteren Halswirbelsäule schaffst, die diese Beschwerden auslöst.
Möglich wäre auch, dass du durch die Bewegung deines Armes (beim Ellbogen vor den Mund nehmen) die Symptome im Bereich der Schulter auslöst (da, wo die Nerven als Geflecht in den Arm gehen).
Alles Vermutungen. Der Arzt wird es dir sagen. Aber absterben tut da nichts. Auch die Blutdruckthese halte ich für unmöglich, da die Nerven kein Blut transportieren- sonst wären es Blutgefäße.
Es wäre schon interessant zu wissen, was dein Arzt dazu sagt...
FZ
Achja, der Mittelfinger der linken Hand. | 4 |
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Das Prinzip der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung gibt vor, dass gemäß dem Artikel 20 Absatz 3 GG des Grundgesetzes die sogenannte 'vollziehende Gewalt' an den Vorrang des Gesetzes gebunden ist, sich an Gesetz und Recht zu halten hat.
Die Verwaltung hat also nach dem Artikel 1 Absatz 33 GG so zu agieren, dass sie weder gegen Gesetze im materiellen Sinne noch gegen Gesetze im formellen Sinne verstößt. Anders formuliert dürfen also 'Hoheitsakte', die als belastend angesehen werden, lediglich dann ergehen, wenn eine gesetzliche Ermächtigung vorhanden ist, der Hoheitsakt rechtlich begründet ist. Wenn ein Grundrecht nach dem Grundgesetz durch ein anderes Gesetz oder wegen eines anderen Gesetzes eingeschränkt werden soll, muss diese Einschränkung für alle gelten.
Ein Einzelfall soll gemäß dem Artikel 19 Absatz 1 Satz 1 GG des Verbots des Einzelfallgesetzes ausgeschlossen sein.
Dass das Gesetz dem Gesetz unterliegt, ist sicherlich die breite Diskussion in der Rechtswissenschaft wert, die das Thema seit dem 18. Jahrhundert in der Rechtswissenschaft anregt. 'Nullum crimen, nulla poena sine lege' 'kein Verbrechen, keine Strafe ohne Gesetz' ist der Grundsatz auch in bundesdeutschen Gesetzen seit der Weimarer Republik. Schlicht und einfach das sogenannte 'Gesetzlichkeitsprinzip'.
Eine strafbare Handlung setzt ein Gesetz voraus, die sie zu einer Strafhandlung macht. In diesem Zusammenhang ist auch der Zwang zu sehen, dem die Behörden und ihre Organe bei ihren Handlungen 'ex officio' gesetzlich unterworfen sind. Nämlich eine Straftat von Amts wegen zur vollständigen möglichen Gänze aufzuklären und dies auch durch entsprechende Beweismittel und Tatsachen zu dokumentieren. Würde der Staat dies nicht tun, würde er eine rechtlich nicht zugelassene Unterlassung begehen. Es gelten ganz allgemein in der kontinentalen Rechtsprechung als auch innerhalb Deutschland die vier Prinzipien des Gesetzlichkeitsprinzips:
Da ist einmal der strafrechtlicher Bestimmtheitsgrundsatz, will meinen, die Notwendigkeit der hinreichenden Bestimmtheit des Gesetzes.
Zum anderen existiert die Notwendigkeit zur schriftlichen Fixierung der Strafbarkeit, das will meinen, dass ein Gewohnheitsrecht nicht angewandt werden darf, verboten ist.
Sodann gibt es das 'Verbot von Analogie zu Lasten des Täters über den Wortlaut des Gesetzes hinaus'. Dies wird im Strafrecht als Analogieverbot gehandelt. Schließlich muss das betreffende Gesetz schon bestanden haben, als die Tat begangen wurden, das nennt sich in der Rechtsprechung das 'strafrechtliche Rückwirkungsverbot'.
Das Gesetzlichkeitsprinzip, also der Vorbehalt des Gesetzes, formulierte als Erster in Deutschland wohl der Rechtsgelehrte Paul Johann Anselm von Feuerbach in seinem Werk "Lehrbuch des gemeinen in Deutschland gültigen peinlichen Rechts in Gießen im Jahre 1801". Feuerbach entwarf auch ein Bayerisches Strafgesetzbuch, in dem das somit zur Tatsache gewordene 'Gesetzlichkeitsprinzip' auch niedergeschrieben war.
Auch in der Weimarer Verfassung fand sich die Prinzipienerklärung des 'Nulla poena sine lege'. In der Zeit des Nationalsozialismus verschwand der Begriff für einige Zeit aus der Rechtsprechung, feierte jedoch sein Wiedererwachen mit dem Entstehen der Bundesrepublik Deutschland nach dem Weltkrieg.
Verletzungen dieses grundrechtsgleichen Rechts können mittels einer Verfassungsbeschwerde gemäß Artikel 93 Absatz. 1 Nummer. 4a GG des Grundgesetzes verfolgt und geahndet werden. Das strafrechtliche Gesetzlichkeitsprinzip versteht sich gemäß dem Artikel 20 Absatz. 1 und 3 GG des Grundgesetzes als eine besondere Form des Prinzips des Rechtsstaats.
Die Idee des Vorbehaltes des Gesetzes dient vor allen Dingen als ein hervorragendes Werkzeug zur Absicherung von bürgerlichen Grundrechten. Die Veränderung von Grundrechten genauso wie die Regelung gestatteter Eingriffe in diese Rechtspositionen, ihre Rechtfertigung bedeuten einen Angriff auf diese, eigentlich abgesicherten und als besonders dauerhaft angesehenen Rechtspositionen, den Grundrechten, Bürgerrechten.
Die Demokratie in der Bundesrepublik funktioniert auch nach dem Prinzip der Gewaltenteilung. Das bedeutet, dass die Exekutive als auch die Justiz zu bloßen, nach dem geltenden Recht Handelnden werden, sie besitzen keine 'materielle Kompetenz', keine wirkliche Macht. So beutet das Prinzip des Vorbehaltes des Gesetzes in der Bundesrepublik auch einen Vorbehalt des Parlaments. Es wird also deutlich, dass in einer Demokratie lediglich das Volk darüber bestimmt, wie weit Grundrechte gehen, die Obrigkeit, will meinen Judikative und Exekutive, sind davon ausgeschlossen.
Eine interessante Entwicklung stellte die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes zu den Leistungsrechten eines Bürgers dar. So beruht eine Gefahr für die Staatsbürger weniger in einem 'status negativus', bei dem der Staat in seine Grundrechte eingreifen würde, sondern vielmehr darauf, dass er staatliche Leistungen nicht adäquat erhält. Die Rede ist vom BAFöG oder Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Rente. Dies nennt man den 'status positivus'.
Der Vorbehalt des Gesetzes, der im Grundgesetz formuliert ist, deckt diese Leistungen aber keineswegs ab. Der klassische Gesetzesvorbehalt zeigt hier keine Wirkung. In der Gesetzgebung existiert kein nachdrücklicher Vorbehalt des Gesetzes. Einen Totalvorbehalt, der für jede Handlung der Leistungsverwaltung eine gesetzliche Grundlage, eine Rechtslegitimation fordern würde, gibt es nicht. Die Rechtsprechung arbeitet dagegen mit dem sogenannten 'Wesentlichkeitsgrundsatz'.
"Als entscheidender Fortschritt dieser Rechtsauffassung ist es anzusehen, dass der Vorbehalt des Gesetzes von seiner Bindung an überholte Formeln (Eingriff in Freiheit und Eigentum) gelöst und von seiner demokratisch-rechtsstaatlichen Funktion her auf ein neues Fundament gestellt wird, auf dem aufbauend Umfang und Reichweite dieses Rechtsinstituts neu bestimmt werden können. [...] Im grundrechtsrelevanten Bereich bedeutet somit "wesentlich" in der Regel "wesentlich für die Verwirklichung der Grundrechte." - BVerfGE 47, 46 (78f.)
Ein Vergleich mit dem Gesetzestext nach dem § 2 StGB der Verfassung zur Zeit des Nationalsozialismus stimmt zumindest nachdenklich.
"Bestraft wird, wer eine Tat begeht, die das Gesetz für strafbar erklärt oder die nach dem Grundgedanken eines Strafgesetzes und nach gesundem Volksempfinden Bestrafung verdient. Findet auf die Tat kein bestimmtes Strafgesetz unmittelbar Anwendung, so wird die Tat nach dem Gesetz bestraft, dessen Grundgedanke auf sie am besten zutrifft".
Ein schwieriges Thema. Denn das Völkerrecht nimmt direkten Einfluss auf die Deutsche Verfassung. Nach Artikel 25 Satz 1 GG des Grundgesetzes gilt ein allgemeiner 'Rechtsanwendungsbefehl', das will meinen, so ähnlich postuliert das Bundesverfassungsgericht, die allgemeinen Regeln des Völkerrechts würden ohne Umwege, unmittelbar, ohne dass ein Transformationsgesetz notwendig wäre, Eingang in die deutsche Rechtsprechung finden. Nun geben einige Rechtswissenschaftler zu bedenken, dass nicht nur die allgemeinen Regeln des Völkerrechts gälten, sondern vielmehr auch das Völkergewohnheitsrecht. Diese Rechtssätze würden, grob beschrieben, die Möglichkeit beinhalten, das deutsche Rechtssystem zu korrumpieren.
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Das Goethe- und Schiller-Archiv nimmt seine Ausstellung anlässlich des 275. Geburtstags Charlottes von Stein wieder auf. In leicht veränderter Form geben erneut Erinnerungsstücke, Werkmanuskripte, Bildnisse und Briefe einen Eindruck von der vielseitigen Persönlichkeit einer Frau, die als Schriftstellerin, Freundin und Mentorin nicht nur Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt prägte. Eine Neuerwerbung ergänzt die Präsentation: Die Handschrift des Dramoletts »Rino«, die seit mehr als 100 Jahren als verschollen galt. Das Stück entstand im Frühsommer 1776 und ist Charlotte von Steins früheste literarische Arbeit. Der Titelheld ist nach dem Barden aus Ossians »Songs of Selma« benannt, die Goethe übersetzt und in »Die Leiden des jungen Werther« aufgenommen hatte. Als Personalsatire nimmt »Rino« vor allem die weiblichen Mitglieder der Weimarer Hofgesellschaft aufs Korn, darunter die Herzoginmutter Anna Amalia und die Autorin selbst, verschont aber auch den Freund Goethe nicht, der sich im Titelhelden unschwer erkennen konnte.
Charlotte von Stein (1742–1827) war als Vertraute der herzoglichen Familie, Freundin Goethes, Wielands, Herders und des Ehepaars Schiller eine der zentralen Figuren des klassischen Weimar. Doch bis heute findet sie fast ausschließlich in Bezug auf Goethes Leben und Werk Beachtung, wobei die historische Person oft hinter literarischen Gestalten wie Iphigenie, Leonore oder Lida verschwindet. Briefe aus Charlotte von Steins umfangreicher Korrespondenz zeugen besonders von der innigen Verbindung zu Carl Ludwig von Knebel und zu ihrem Schützling Charlotte von Schiller. Darin finden sich, neben Reflexionen über Kunst, Literatur und Wissenschaft, immer wieder Lebensratschläge oder auch tröstende Worte. Als Charlotte von Schiller 1796 ihr zweites Kind erwartet, schreibt die mehr als zwanzig Jahre ältere Freundin: »Niemand kann besser Ihre Leiden fühlen als ich, denn mir war dieses Geschäfte auch auf eine schwere Art auferlegt«. Die Verbindung von Anteilnahme und Nüchternheit ist für das Wesen Charlotte von Steins besonders kennzeichnend.
Zum zweiten Mal zeigt die Klassik Stiftung auch einen Band mit Briefen Goethes an die Freundin aus den Jahren 1779/80. Das für Charlotte von Stein verfasste Tagebuch seiner Reise nach Rom 1786 ist gleichfalls Teil der Schau. Die Lektüre half Charlotte, den Vertrauensbruch Goethes zu überwinden, der ihr die geplante Reise verheimlicht hatte. Später nutzte Goethe die Aufzeichnungen für seine »Italienische Reise«.
Charlotte von Stein als Schriftstellerin zeigt die Ausstellung sowohl mit der der neuerworbenen Handschrift des »Rino« als auch anhand Charlottes Tragödie »Dido« aus dem Jahr 1794. Schiller nannte das Stück »poetisch«, »weil es wirklich eine productive Kraft, nehmlich eine Macht beweißt, sein eigenes Empfinden zum Gegenstand eines heitern und ruhigen Spiels zu machen«. Seinem Wunsch, das Drama zu veröffentlichen, entsprach Charlotte von Stein nicht. In der ausgestellten Reinschrift von Schreiberhand finden sich noch Korrekturen der Verfasserin.
In Kooperation mit dem Liebhabertheater Schloss Kochberg e. V., Theaterbetrieb an der Klassik Stiftung Weimar.
25. September bis 17. Dezember 2017
Goethe- und Schiller-Archiv
Jenaer Straße 1 | 99425 Weimar
Mo–Fr 8.30–18 Uhr
Sa/So/Feiertage 11–16 Uhr | 4 |
Untermühlhausen
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Untermühlhausen war über Jahrhunderte bäuerlich-handwerklich geprägt und stand dabei in enger Verbindung mit der benachbarten Gemeinde Epfenhausen sowie der nahen Stadt Landsberg am Lech. Die Gemarkung von Untermühlhausen war schon in der römischen Kaiserzeit besiedelt, wie Grabstätten mit Beigaben am südlichen Ortsrand ausweisen. Seit dem 8. Jahrhundert war der nach der Mühle am Bach, später auch als Baiermühlhausen benannte Ort mit den Klöstern Benediktbeuern und Sandau verbunden. Die Pfarrkirche St. Benedikt hat davon ihr Patrozinium. Bis 1803 bestellte der Abt von Benediktbeuern die Geistlichen im Ort, die auch die Kirchen in Sandau, am Höschlhof, in Ummendorf und Reisch betreuten. Auf der Burg in Untermühlhausen, die noch in Geländespuren im Nordosten des Dorfes erkennbar ist, waren Ministerialen der Herzöge von Bayern aus der Dynastie der Welfen. Ritter Ulrich schenkte im 12. Jahrhundert Besitz an das Kloster Wessobrunn, das neben dem Heilig-Geist-Spital in Landsberg der größte Grundherr über Anwesen in Untermühlhausen wurde. Im Spätmittelalter war ein eigenes Dorfgericht im Ort, in dem sich dann ein landesherrlicher Amtmann etablierte, dessen Funktionen später partiell die Gemeinde Untermühlhausen übernahm.
Durch die Mühle, die Burg Burg, das Dorfgericht, den Amtsmann und die Pfarrei hatte das Dorf früh zentrale Funktionen für die Nachbarorte. Im 19. Jahrhundert bekam der Ort durch den Bau der Bahnlinie München-Lindau und der Errichtung des Bahnhofes starke Impulse. Es entwickelte sich bis in die 1960er Jahre eine hohe Gewerbedichte mit drei Wirtschaften, drei Schreinereien, zwei Schmiedmeistern bzw. Landmaschinenhändlern, zwei Landhandlungen, zwei Elektrikern etc. Seit den 1950er Jahren modernisierte die Gemeinde umfassend ihre Infrastruktur mit dem Bau einer eigenen Wasserversorgung, der Asphaltierung der Ortsstraßen, der Erweiterung der Kirche samt Friedhof, mit Planungen für Kindergarten und Spielplatz sowie für den Ausbau der Ortsverbindungsstraße nach Oberbergen. Der Bau einer neuen Schule samt Lehrerwohnhaus gemeinsam mit der Nachbargemeinde Epfenhausen löste in den 1960er Jahren einen Bildungs- und Akademisierungsschub in der jüngeren Generation aus. Nach der von den Behörden 1971 erzwungenen Eingemeindung nach Penzing erlebte der Ort einen Einbruch: über 20 Jahre wurde kein Baugebiet ausgewiesen, junge Erwachsene mussten das Dorf widerwillig verlassen; Post und Bahn gaben ihre Dienststellen bzw. den Bahnhof auf. Die eigenständige Raiffeisengenossenschaften Epfenhausen-Untermühlhausen fusionierte mit der Raiffeisen Kaufering, die zunächst ein neues Lagerhaus für Landhandel im Ort baute, dann aber örtliche Filiale und das Lagerhaus schloss und sämtliches über ein Jahrhundert in Epfenhausen und Untermühlhausen aufgebautes Vermögen verkaufte. Die neue Schule konnten die Kinder aus Epfenhausen und Untermühlhausen nicht mehr nutzen. Der große denkmalgeschützte Pfarrhof wurde auf Betreiben des neuen Bürgermeisters abgerissen. Nach wachsenden Protesten aus der Bevölkerung mit Unterschriftenaktion von Pfarrer und sämtlichen Vereinsvorständen gab es seit den 1990er Jahren neue Impulse: kleinere Baugebiete wurden ausgewiesen, die lange verzögerte Kanalisation gebaut, die Wasserversorgung erneuert, das Feuerwehrhaus erweitert, die Schule zum Kindergarten und Vereinsheim umgenutzt. Immer mehr stellte die Pfarrei örtliche Infrastruktur zur Verfügung. Sie ermöglichte die notwendige Friedhofserweiterung, beteiligte sich an der Gestaltung des neuen Dorfangers mit Weiher und errichtete mit dem Pfarrstadel ein Veranstaltungsgebäude, das bis zu 400 Personen fasst und vielfältige kulturelle Aktivitäten ermöglicht.
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinsam mit dem Nachbarort Epfenhausen steht der gemeindliche Kindergarten "Wurzel-Purzel" zur Verfügung. Die Grundschule ist im benachbarten Penzing, Realschulen in Kaufering, Landsberg, Schondorf (Buben) und Dießen (Mädchen), eine Berufs- und Fachoberschule findet sich in Landsberg, Gymnasien in Sankt Ottilien (Hum./Benediktiner), Landsberg und Dießen.
Für Kinder steht im Ort ein Spiel- und Fußballplatz sowie ein Schlittenberg zur Verfügung. Es gibt ortsnahe kleinere Wälder und der im Quellgebiet zu einem kleinen See aufgestaute Verlorene Bach mit benachbartem Naturdenkmal "Sieben Quellen".
Öffentliches Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Untermühlhausen sind zahlreiche Vereine und Organisationen aktiv: die Sportfreunde, der Schützenverein, der Obst- und Gartenbauverein, der Gesangsverein, der Schachverein, die Soldatenkameradschaft, der Burschenverein, die Katholische Landjugend, der Pfarrgemeinderat, die Kirchenstiftung, die Freiwillige Feuerwehr und die Jagdgenossenschaft. In der Region bekannt ist der jährliche Faschingsumzug, den das Faschingsteam Untermühlhausen e. V. veranstaltet. Um die kommunalpolitischen Interessen kümmert sich die Dorfgemeinschaft Untermühlhausen.
Die Vereine binden intensiv Kinder und Jugendliche ein. Seniorennachmittage sorgen für Information, Unterhaltung und Meinungsaustausch.
Die Vereine und Organisationen ermöglichen zahlreiche regelmäßige Aktivitäten. Größere Veranstaltungen und Bräuche im Ort sind das Rasso-Fest, eine Chor- und Blasmusikserenade, der Martinszug und Weihnachtsmarkt, die Knöpflesnacht sowie das Gockelholen in der Freinacht. Veranstaltungen finden nunmehr meist im zentral gelegenen Pfarrstadl statt. Das Gasthaus Schauer-Philipper mit Biergarten hat als letzte von den drei Wirtschaften in Untermühlhausen seit 2015 geschlossen.
Pfarrei St. Benedikt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Katholische Pfarrei St. Benedikt wird gemeinsam mit St. Maria-Himmelfahrt in Epfenhausen und St. Johann in Kaufering von Pfarrer Franz Schaumann SDB und Kaplan Guido Beck betreut. Die Kirche St. Benedikt ist im 18. Jahrhundert im Stil des Rokoko von Wessobrunner Kunsthandwerkern ausgestattet worden. Nach Ausweis des Sagenbuches von A. Schöppner soll der hl. Rasso in Untermühlhausen geboren sein, woran ein Gedenkstein aus dem 18. Jahrhundert und eine Kapelle erinnern. Die Pfarrei unterhält den Pfarrstadel als Veranstaltungsraum im Ort.
Ortsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Ortsbild von Untermühlhausen ist noch vom ursprünglich bäuerlich-handwerklichen Charakter und der Einbettung in die umgebende Landschaft zwischen Endmoränenzügen und dem Tal des Verlorenen Baches gekennzeichnet. In der Mitte sticht der grüne Dorfanger mit Weiher bei der Pfarrkirche hervor. Ortsbildprägende Gebäude wie die Mühle oder das Thoma-, Veiten- und Gruberanwesen sowie der Bahnhof wurden renoviert und für moderne Wohn- und Gewerbezwecke umgenutzt. Andere charakteristische Bauernhäuser und -städel mit Gärten warten auf neue Verwendung bzw. Nutzer. Neubauten sind überwiegend als Ein- oder Zweifamilienhäuser seit den 1950er Jahren bis in jüngste Zeit entstanden. Am südlichen Ortsrand ist der alte Wasserturm eines der Wahrzeichen des Ortes.
Naturdenkmal Sieben Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Quellgebiet des Verlorenen Baches im Westen von Untermühlhausen ist wegen seiner reichhalten Flora und Fauna als Naturdenkmal ausgewiesen. Seltene Pflanzen und Tiere, bisweilen ein Schwarzstorch, können dort beobachtet werden.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Gespalten von Silber und Blau; vorne ein senkrecht gestellter schwarzer Spaten, hinten ein silberner Becher, aus dem eine goldene Schlange steigt." Der Spaten erinnert an das spätmittelalterliche Dorfgericht in Untermühlhausen, das zeitweise die Landsberger Familie Ostendorfer innehatte. Die Schlange aus dem Becher verweist auf den Heiligen Benedikt als Pfarrpatron.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Manfred Broy, Informatiker, Professor an der Technischen Universität München
- Johann Kindl, Jurist, Professor an der Universität Münster
- Ferdinand Kramer, Historiker, Professor an der LMU München
- Paul Ondrusch, akademischer Bildhauer, (ab 1945 in Untermühlhausen)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ferdinand Kramer: Geschichte der Gemeinde Untermühlhausen. Regensburg/Berlin 2000.
- Ferdinand Kramer: Bauernarbeit in einem Dorf am Lechrain. Landsberg 1990.
- Ferdinand Kramer: Untermühlhausen: Erfahrbare Welt von Dorfbewohnern und die Verbreitungsmöglichkeiten geistiger Strömungen in einer ländlichen Region. In: Fassl, Peter/Liebhart, Wilhelm/Wüst, Wolfgang (Hgg.): Aus Schwaben und Altbayern. Sigmaringen 1991, S. 133–155. | 4 |
Verband
Wer wir sind
Der Schweizer Verband für Anthroposophische Kunsttherapie wurde 1994 gegründet.
Struktur:
Mitgliederversammlung, Kontrollstelle, Vorstand, Aufnahmekommission, Geschäftsstelle
Mitgliedschaft:
Fachmitglieder
- Ausbildung in anthroposophischer Kunsttherapie und 2-jährige berufspraktische Erfahrungszeit
- Ausbildung in anthroposophischer Kunsttherapie und Diplom der Höheren Fachprüfung Kunsttherapie oder Fachhochschulabschluss
- Individualanerkennung als anthroposophischer Kunsttherapeut durch die Medizinischen Sektion am Goetheanum
Mitglieder
- Ausbildung in anthroposophischer Kunsttherapie
Fördermitglieder
- Neudiplomierte, Ärzte, Interessierte
Ehrenmitglieder
Unterlagen Mitgliedschaft bestellen: Kontakt
Ziele:
Förderung der anthroposophischen Kunsttherapien durch forschende, lehrende, weiterbildende Tätigkeiten. Entwicklung eines Berufsbildes, das versucht, der therapeutischen Wirklichkeit gerecht zu werden. Vertretung der Therapierichtungen gegenüber öffentlichen und privaten Institutionen.
Zusammenarbeit:
Der Verband verfolgt seine Ziele gemeinsam mit der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum in Dornach.
Er ist Mitglied in der OdA Artecura, Konferenz der und der International Federation of Anthroposophic Arts and Eurythmy Therapies IFAAET und nimmt an den Teffen der Schweizerischen Interessengemeinschaft für anthroposophische Medizin SIAM teil.
Er arbeitet in der Arbeitsgruppe für anthroposophische Therapien AGAT mit der Vereinigung anthroposophisch orientierter Ärzte der Schweiz VAOAS, dem Verband der Heileurythmisten der Schweiz HEBV, der Patientenorganisation anthrosana und dem Verband Rhythmische Massage Schweiz VRMS zusammen. | 4 |
Ziel der Masterarbeit: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich damit, zu erschließen, ob ein direkter Kontakt zur Natur, speziell in maritimen Ökosystemen, wie z.B. im (nordadriatsichen Raum) in Form von Tauchen Umweltbewusstsein schärfen und Umweltverhalten verändern, bzw. verbessern kann. Der theoretische Zugang ist, dass jeglicher Kontakt zur Natur sensibilisiert, zum Nachdenken anregt, und dadurch das Verhalten gegenüber der Umwelt beeinflusst.Methodiken: Um diesen komplexen Fragestellungen nachzugehen, waren viele Arbeitsschritte, unter anderem auch zwei Auslandsaufenthalte, notwendig. Es wurde eine Methodentraingulation aus, qualitativen Kurzbefragungen, quantitativen Fragebögen und qualitativen Interviews gewählt. Die Zielgruppen waren zum einen ExpertInnen aus der Managementebene der Tauchbasen und zum anderen TaucherInnen, die den nordadriatischen Bereich bereits betaucht haben. Da die Arbeitsschritte einen großen zeitlichen Aufwand erforderten, wurde die Masterarbeit von zwei Personen verfasst. Ergebnisse: Im qualitativen Block konnten einige Themen aus den Interviews herausgearbeitet werden: persönliche Geschichte, welche oft eng mit dem Thema Tauchen verbunden ist, Umwelt im Tauchtourismus, Fischerei in der Nordadria, Verhaltenskodex von TaucherInnen, Umweltaktionismus und nachhaltiges Tauchen. Zusätzlich konnte bei Betrachtung qualitativer und quantitativer Befunde insgesamt ein positiver Zusammenhang zwischen verschiedenen Tauchausprägungen und persönlichem, wie auch öffentlichem Umweltverhalten aufgezeigt werden.Fazit: Im Hinblick auf Umweltbewusstsein und -verhalten überwiegen positive Eindrücke. Zwar kann Tauchen lokal ökosystemische Gegebenheiten negativ beeinflussen, dennoch zeigt sich, dass viele TaucherInnen ein positives Bewusstsein aus dem Tauchen heraus entwickeln. Dieses Bewusstsein kann weiterführend für Bildungsprogramme im Zusammenhang mit dem Tauchen genutzt werden und, eine Synergie zwischen Tauchen und Wissenschaft herstellen. | 4 |
Mit Das Unbehagen mit Volk und Leitkultur habe ich bereits eine Bestimmung zu dem kontroversen Thema geliefert. Quentin Quencher hat auf Glitzerwasser ebenfalls einige Gedanken veröffentlicht: Ein neues Sinnbild für Deutschland.
Zum Thema hat Andreas Körber (AK) hat auf L.I.S.A. Wissenschaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung neben mehreren anderen empfehlenswerten Beiträgen, im Besonderen von
einen Beitrag geliefert, der m.E. einer Diskussion bedarf. Unglücklicherweise sind oft die hervorragenden Beiträge, zu denen man kaum mehr als applaudieren kann, weniger der Anlass der Auseinandersetzung als jene, die eben nicht auf Zustimmung stoßen. Somit dienen gerade die fragwürdigen Darstellung der Schärfung der eigenen Gedanken:
"Andreas Körber zur Debatte um "Deutsche Kultur" – Eine Replik" weiterlesen
Sigmund Freud behauptete, dass die Wissenschaften geeignet sind, den Menschen narzistische Kränkungen zuzufügen.
In seiner Arbeit "Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse" aus dem Jahre 1917 stellt Freud die Widerstände dar, die der von ihm entwickelten Psychoanalyse seiner Auffassung nach entgegenstehen, bevor sie allgemein anerkannt werde. Wie jede wissenschaftliche Neuerung müsse sie sich gegen das etablierte Denken durchsetzen. Aber der "größere Anteil rührt davon her, daß durch den Inhalt der Lehre starke Gefühle der Menschheit verletzt worden sind."
Hmmm … allerdings kann man auch vermuten, dass Freud begründete Kritik als emotional bedingt zu denunzieren versucht. Es ist darum genauer zu prüfen, wie stichhaltig seine Argumente sind, mit der er seine These begründet. Denn es erscheint zwar einsichtig, dass es emotionale Gründe zu einer Ablehnung einer missliebigen Theorie geben kann, aber daraus folgt nicht, dass jede Ablehnung einer These auch emotionale Gründe haben muss. Im Besonderen wurde die These Freuds als ein generelles Deutungsschema vielfältig und unkritisch zitiert, unter Anderem bei Richard Dawkins in 'Der Gotteswahn'. "Kränkungen der Menschheit" weiterlesen
Manche haben zu allem eine Meinung, manche zu sehr wenigem. Wo kommt die Meinung eigentlich her? Oft werden Meinungen tradiert über Kultur, Familie, Schule und Peer-Group. Das rationale Ideal sieht den Prozess der Meinungsbildung so:
- Der Mensch wird sich gewahr, dass ihm die Bedeutung eines Sachverhaltes nicht klar ist, er aber dazu Kenntnisse und Meinung erwerben will.
- Er macht sich möglichst umfassend sachkundig und studiert Quellen kritisch.
- Aus dem Gelernten bildet er sich ein Urteil: Seine Meinung.
Dieser einfache Prozess funktioniert oft nicht.
"Betrachtungen zur Meinungsbildung" weiterlesen
Die Grundfragen des Lebens, wie sie auch Kant formulierte, empfindet Mancher als den Kern der Philosophie schlechthin:
1. Was kann ich wissen?
2. Was soll ich tun?
3. Was darf ich hoffen?
4. Was ist der Mensch?
Anderen erscheint es fruchtlos, per Frontalangriff ein hoffnungsloses Unternehmen zu starten, als ob es poetisch sei, Windmühlenflügel zu attackieren. Ein anderer Ansatz wäre die Frage der Grundausrichtung des eigenen Lebens. Ich habe sieben Motive als Grundformen der Lebensentwürfe betrachtet. "Grundfragen oder Grundausrichtung?" weiterlesen
Als politisches Schlagwort kursiert der Begriff seit geraumer Zeit. Er ist gemeinhin negativ konnotiert, bleibt aber stets sperrig und kaum greifbar. Denn Politiker wollen ja populär sein, aber nicht populistisch. Viele verstehen darum die Abgrenzung auch nicht. Jüngst machte die Studie
Die Stunde der Populisten?
Populistische Einstellungen bei Wählern und Nichtwählern vor der Bundestagswahl 2017 von Robert Vehrkamp und Christopher Wratil, Bertelsmann Stiftung, auf sich aufmerksam. Mich interessieren hier weniger die Implikationen oder eine generelle Kritik an der Studie, sondern die Begriffsbedeutungen, die in dieser Studie entfaltet wird.
"Populismus – Ein Kunstbegriff?" weiterlesen
In der postmodernen Gesellschaft ist der Pluralismus – also die Akzeptanz einer unbegrenzten Vielfalt von Ansichten – konstitutiv. Einige sehen damit einen impliziten Relativismus verknüpft. Also die notwendige Ansicht, dass keine Position eine absolute Wahrheit beanspruchen könne. Gemeinhin wird das nicht durchgehalten und eher als Waffe verwendet, unliebsame Ansichten zu diskreditieren und dessen Wahrheitsanspruch pauschal zurückzuweisen. Wenngleich sich das als Diskussionskiller oftmals als äußerst erfolgreich erweist, so ist diese Strategie in dieser Form zersetzend und inkonsistent. Hier aber will ich nicht nur diese Strategie als amoralisch und geistlos denunzieren, sondern ernsthaft prüfen, was es mit jedwedem Relativismus auf sich hat und dabei mit einem Zitat aus Rolf Peter Sieferles posthum veröffentlichtem Kurzwerk Finis Germania beginnen:
Allerdings sprengt die moderne Erfahrung des Relativismus und der Perspektivität sämtliche normativen Eindeutigkeiten in die Luft- doch nicht, ohne daß sie durch die Hintertür des Alltags immer wieder zurückkehren würden.
"Relativismus und Wahrheitsanspruch" weiterlesen
Ein Neologismus hat virale Verbreitung gefunden. Der Begriff Islamophobie ist klar negativ konnotiert. Offensichtlich meint er dass der Islam als weltanschauliche Lehre und seine realen Erscheinungsformen bedrohlich und angsterzeugend sei. In Wirklichkeit sei dies aber sachlich unbegründet, denn eine generelle Bedrohungslage existiere nicht. Eine Phobie ist, z.B. eine Klaustrophobie, eine panische Angst vor geschlossenen Räumen, von denen ja auch keine reale Gefahr ausgeht.
"Islamophobie und Islamkritik" weiterlesen
Philipp Möller, bei Sandra Maischberger (ab 4:50): 'Ich persönlich halte das Christentum vor allen für eine unethische Lehre, weil sie die Selbstbestimmung verhindert, und damit auch persönliches Glück verhindert.' Es erscheint vor dem inneren Auge ein verknöchertes und moralinsaures Männchen, das anderen Menschen und sich selbst das Leben schwer macht und in ein rigides Joch zwängen will. Eine zulässige Meinungsäußerung, gar eine treffende Analyse, oder doch ein absurdes Zerrbild?
"Christentum unethisch?" weiterlesen
Dazu fällt sicher jedem viel ein, weit mehr als man es erschöpfend in einem kurzen Artikel behandeln könnte. Hier nur einige Gedanken. Sprichwörtlich ist der Verdacht gegen Politiker, dass ihre Reden nicht zu ihrem Leben passen. Heuchelei ist immer nahe dabei, denn gemeinhin fordert man einen in sich konsistenten Menschen, nämlich der seine moralischen Überzeugungen in Wort und Tat umsetzt. Kaum ein Lösung kann sein, seine persönliche Ansprüche eben so weit runter zu schrauben, dass das volle Programm Machiavellis widerspruchsfrei umgesetzt werden kann. Ist es dann aber nicht die Öffentlichkeit, die gerade ein Satz aktueller Tugenden vom Politiker einfordert, die aber aber für sich betrachtet gar nicht will, und darum eine Heuchelei erzwingt?
Sei es drum … ein Ansatz zur Moral bietet der kategorische Imperativ von Immanuel Kant:
"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."
Ist das nun zwingend so? Oder ist es überhaupt gut, das zu fordern?
"Politik und persönliche Moral" weiterlesen
Die Lehre von Jesus fokussiert sich gemäß der Evangelien auf das Doppelgebot der Liebe – hier nach Markus 12:
Welches ist das höchste Gebot von allen?
29 Jesus antwortete: Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft« (5. Mose 6,4-5).
"Du sollst lieben!" weiterlesen | 4 |
Design Thinking – Aktivierungs-Workshop
Aktivieren Sie Ihr Innovations- und Problemlösungspotential
Design Thinking ist ein kreativer und lösungsorientierter Denk- und Arbeitsansatz, der durch spezielle Methoden und Techniken die Komplexität unserer heutigen Welt mindert, um schwierige Problemstellungen auf unorthodoxe Weise zu lösen.
Nicht nur der deutsche Software-Riese SAP, auch Unternehmen wie Telekom, Bosch und IBM setzen auf den Trend, bei dem Top-Manager mit Bauklötzen spielen und die Entwickler selbst zum Kunden gehen, um Bedürfnisse und Vorstellungen von Angesicht zu Angesicht zu erfahren. Das sind natürlich nur Beispiele, denn Design Thinking bewegt sich fernab von Standardantworten und "One fits all"-Lösungen und entspricht so letztendlich dem Wunsch, die Potentiale menschlicher Leistungsfähigkeit individuell und besser zur Entfaltung zu bringen.
In unserem Aktivierungsworkshop lernen Sie diese spannende Methode kennen. Wir vermitteln Ihnen das theoretische Wissen hinter dem Erfolgskonzept und starten dann gleich gemeinsam mit Ihnen, das Erlernte auch praktisch umzusetzen – wir arbeiten an Ihren persönlichen Challenges und helfen Ihnen, Potentiale für Ihr eigenes Wirken als Führungskraft, aber auch für Ihr Unternehmen zu erkennen. So lernen Sie, diese unorthodoxe, aber sehr strukturierte Methode in Ihrem Unternehmen und Ihrem Team anzuwenden. Außerdem bekommen Sie Einblick in eine ganz neue Arbeitsweise, denn ein wichtiger Aspekt von Design Thinking ist es, Prozesse durch flexible Räume und Interdisziplinarität zu unterstützen.
Inhalte
- Was ist Innovation?
- Die Theorie hinter dem Hype: Design Thinking als Innovations- und Problemlösungsmethode
- Die 6 Schritte des Design Thinking
- Die Methoden hinter den 6 Schritten im Detail
- Praktische Anwendungsbeispiele für Führungskräfte
- Bearbeitung Ihres eigenen Praxisfalls
Lernziele
- Sie wissen, was Innovation für Sie und Ihr Unternehmen bedeutet.
- Sie verstehen die Theorie und Wirkungskraft von Design Thinking.
- Sie erkennen und bewerten Potentiale für Sie als Führungskraft und Ihr Unternehmen und machen sich mit ersten Methoden vertraut.
- Sie lernen eine neue Arbeitsweise kennen.
- Sie lernen praktische Methoden kennen, die Sie vernetzt in Prozessen oder auch einzeln sofort ab dem nächsten Tag einsetzten können.
Ablauf
- Online-Pre-Work: Individuelle Zieledefinition, Pre-read, Heranführung an die Thematik
- Präsenztraining: 1 Tag
- Online-Follow-Up: Transferaufgaben für die Umsetzung im Arbeitsalltag, Zielecontrolling
Zielgruppe
- Führungskräfte aller Ebenen, die sich dem Thema Design Thinking unkompliziert und praxisorientiert nähern möchten
- HR-MangerInnen, die die Methodik und Potentiale für das eigene Unternehmen kennenlernen möchten
Ihre Trainerin
Ursula Weixlbaumer-Norz
Ursula Weixlbaumer-Norz ist stets auf der Suche nach neuen Themen und Lösungen für heutige und zukünftige Führungsherausforderungen. Sie ist bereits seit vielen Jahren Trainerin und spezialisiert auf die Themen Teamentwicklung, Verhandlungstechnik, Konflikt- und Krisenmanagement, Interkulturelle Kompetenz, Kommunikation, Motivation, Change Management und Managementstrategie.
-
12.6.2018Mit Ursula Weixlbaumer-Norzin WienPreis: 700,00 €Nur noch kurz! Early Bird Preis: 560,00 €
Bring your Colleague!
-50% ab der zweiten Anmeldung zum gleichen Termin!
Inhouse Training
Gerne führen wir dieses Training für Sie firmenintern durch und freuen uns auf Ihre Anfrage!
+43 1 524 17 17 17
[email protected]
Trainerin gefragt:
Was Sie sonst noch wissen müssen
Was ist Design Thinking?
Ursula Weixlbaumer-Norz: Im ersten Schritt ist es ein 6-stufiger Designprozess mit verschiedenen Methoden für jede Stufe, die je nach Herausforderung und Problemlösungskompetenz gewählt werden können. Darüber hinaus ist es eine agile Arbeits- und Denkweise, die unglaubliches Potential in Führungskräften, Teams und Unternehmen freisetzen kann.
Gibt es Studien oder Best Practice Beispiele zur Wirksamkeit von Design Thinking?
Es gibt eine brandneue Studie der HPI School über die Wirksamkeit von Design Thinking. Darin gibt mit 71% Prozent die Mehrheit der Befragten an, dass Design Thinking die Arbeitskultur vor allem im Team verbessert. Für 69% macht die Methode Innovationsprozesse deutlich effizienter, für 48% erleichtert sie die Einbindung von Nutzern beziehungsweise Verbrauchern geplanter Produkte und Services.
Was sollen Führungskräfte mitbringen, um vom Aktivierungsworkshop zu profitieren?
Mut zur Veränderung und den Willen, sich auf neue und agile Wege einzulassen.
Warum ist dir persönlich das Thema wichtig?
Ich habe selbst als Start-Up angefangen und bin jetzt seit vielen Jahren als Unternehmerin tätig – deshalb bin ich auch immer auf der Suche nach neuen Methoden, die die täglichen Herausforderungen vereinfachen. Zum einen für mich selbst, aber vor allem für die Führungskräfte, die ich als Trainerin begleite. Ich bin absolut davon überzeugt, dass Design Thinking eine wirksame Möglichkeit ist, Probleme und Herausforderungen auf eine strategische und strukturierte Art und Weise zu bewältigen.
Nach dem Seminar: Was wünschst du dir als Trainerin, dass alle TeilnehmerInnen gelernt haben bzw. mit nach Hause nehmen?
Mein Ziel ist, dass die TeilnehmerInnen das konkrete Tool-Kit, das wir im Workshop erarbeiten, gleich am nächsten Tag anwenden können. Und Spaß soll es natürlich auch machen!
Design Thinking erklärt – Was steckt hinter dem Hype und was kann das Konzept leisten?
Das aus Amerika kommende Design Thinking klingt in den heimischen Medien oft wie ein wunderbares IT-Start-Up Märchen: Manager sitzen in der Spielecke und arrangieren Bauklötze, Entwickler besuchen die Kunden direkt und basteln gemeinsam am nächsten Produkt und dadurch entwickelt das Unternehmen unvergleichbar innovative Produkte und verdient jede Menge Geld. | 4 |
Wann ist die Erdbeerernte? Wann ist Drachensteigen angesagt? Spielerisch bewegen sich die Kinder durch das Jahr und versuchen all diese Begebenheiten den Monaten zuzuordnen. Wem dieses am besten gelingt, der hat nicht nur gewonnen, sondern sicher auch eine Menge dazugelernt. Ach ja, der eigene Geburtstag spielt auch eine wichtige Rolle, lässt sich da doch zusätzlich punkten.
Spielidee:
Fröhlich spaziert Klaus die Maus durch die Jahreszeiten, um die Monate kennenzulernen. Dabei begleitet ihr Klaus und zeigt ihm, was man zu welcher Jahreszeit gewöhnlich macht oder was besonders wichtig für einen bestimmten Monat ist. Wer am Ende des Spiels die meisten Kärtchen besitzt, gewinnt.
Ausstattung:
Als erstes fällt in der Spielschachtel die Figur von Klaus der Maus auf: Sie ist wirklich entzückend und auch solide verarbeitet. Der Jahresring aus Karton und auch die Kärtchen sind sehr dick und stabil, die Halter für die Geburtstagstorten sind zwar nur aus Kunststoff, aber sie passen gut, und sie werden auch kaum bewegt. Die Anzahl der Kärtchen ist ausreichend groß, sodass das Spiel nicht schnell durch immer gleiche Aufgaben den Reiz verliert. Die Illustrationen der Kärtchen und des Jahreskreises sind recht ansprechend und liefern öfters die Hinweise auf die Monatszuordnung. Auch die Farbkennzeichnung von Jahreszeiten und Monaten unterstützt die Kinder.
Spielfluss:
Die 48 Motivkärtchen werden gemischt und zwölf davon mit der Bildseite nach oben nebeneinander in das Innere des gepuzzleten Jahreskreises gelegt. Weitere elf Kärtchen liegen mit der Bildseite nach oben als Nachziehstapel neben dem Jahreskreis. Die restlichen Kärtchen kommen mit der Bildseite nach oben zurück in die Schachtel. Jeder nimmt sich einen Geburtstagskuchen und stellt ihn auf den Monat, in dem er Geburtstag hat und bekommt ein Kärtchen aus der Schachtel unter den Geburtstagskuchen gelegt.
Das Spiel geht reihum, wer an der Reihe ist, darf zwischen zwei Aktionen wählen:
- Nachschauen, ob Geschenke unter dem Geburtstagskuchen liegen
Wenn Kärtchen unter dem eigenen Geburtstagskuchen liegen, werden sie mit der Bildseite nach oben neben den Monat, von dem man glaubt, dass er zu dem Kärtchen passt, gelegt. Dann wird das Kärtchen umgedreht und geprüft, ob es dem richtigen Monat zugeordnet wurde. Passt das Kärtchen, wird es behalten und zählt am Schluss als Siegpunkt. Passt das Kärtchen nicht, wird es an einen anderen Mitspieler verschenkt und mit der Bildseite nach oben unter dessen Kuchen gelegt.
- Klaus die Maus ziehen
Es wird gewürfelt und mit Klaus entsprechend viele Monate vorwärts gezogen. Dann sucht man von den zwölf im Jahreskreis ausliegenden Kärtchen eines aus, von dem man glaubt, es passt zu dem Monat auf den Klaus gerade gezogen wurde. Das ausgewählte Kärtchen wird umgedreht und nachgeschaut, ob es passt. Falls ja, wird es behalten und zählt am Schluss als Siegpunkt. Passt das Kärtchen nicht, wird es an einen anderen Mitspieler verschenkt und mit der Bildseite nach oben unter dessen Kuchen gelegt. Danach wird der Nachziehstapel im Jahreskreis wieder auf zwölf Kärtchen aufgefüllt. Immer wenn Klaus die Maus an einem Geburtstagskuchen vorbeikommt, schenkt er dem Spieler, dem der Kuchen gehört, ein Kärtchen.
Das Spiel endet, wenn die Kärtchen im Jahreskreis nicht mehr auf zwölf ergänzt werden können, weil der Nachziehstapel aufgebraucht ist. | 4 |
Entdecke den Weltraum! Täglich ein Bild über Astronomie und Raumfahrt aus dem Universum, zusammen mit einer kurzen Erklärung eines Astronomen.
17. Januar 2015
Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)
Beschreibung: Während Komet Lovejoy am Himmel des Planeten Erde nach Norden zog, erstreckten sich seine grünliche Koma und sein bläulich gefärbter Ionenschweif am 13. Januar über dieses Sternenfeld im Sternbild Stier. Der Einschub links oben zeigt zum Vergleich die Winkelgröße des Vollmondes von 1/2 Grad. Somit ist Lovejoys Koma am Himmel nur wenig kleiner (aber viel blasser) als der Vollmond, während sein Schweif mehr als 4 Grad durch das Bild verläuft. Das entspricht mehr als 5 Millionen Kilometern in der geschätzten Distanz des Kometen von der Erde, die 75 Millionen Kilometer beträgt. Der vom Sonnenwind getriebene dünne strukturierte Ionenschweif des Kometen strömt von der Sonne fort und wächst, während sich dieser Komet Lovejoy dem Perihel nähert - dem sonnennächsten Punkt seiner Bahn, den er am 30. Januar erreicht. Die grünliche Farbe der Koma stammt von im Sonnenlicht fluoreszierendem zweiatomigem Kohlenstoffgas (C2), die Farbe des blasseren bläulichen Schweifes entsteht durch die Emissionen ionisierten Kohlenmonoxids (CO+).
Das Bild von morgen: galaktischer Kern
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Originalseite: Astronomy Picture of the Day
Autoren und Herausgeber: Robert Nemiroff (MTU) und Jerry Bonnell (UMCP)
NASA-Sachbearbeiter: Phillip Newman Spezielle Rechtshinweise
NASA Datenschutz-Richtlinien im Internet und wichtige Hinweise
Ein Service von ASD bei der NASA / GSFC und Michigan Tech. U.
APOD-Vorschaubild
Übersetzung APOD: Maria Pflug-Hofmayr
Der Orion - Astronomie und Raumfahrt | 4 |
Rund 85 000 Euro kostet ein MBA-Studium an der US-Elite-Universität Stanford
Angesichts einer solch hohen Investition stellt sich zwingend die Frage nach dem Nutzen der teuren Weiterbildung
Rund 85 000 Euro kostet ein Studium zum Master of Business Administration (MBA) an der US-Elite-Universität Stanford. Die London Business School, in europäischen MBA-Rankings stets auf den vorderen Plätzen, verlangt für das Vollzeit-MBA-Studium umgerechnet 70 000 Euro, an der IESE in Barcelona sind es 68 000 Euro, an der französischen Kaderschmiede INSEAD in Fontainebleau 58 000 Euro. Die 35 000 Euro der WHU Otto Beisheim School of Management in Koblenz, aktuell die höchstplatzierte deutsche Hochschule im Ranking der Financial Times, nehmen sich da schon fast bescheiden aus. Auch an anderen deutschen Top-Schulen wie der ESMT in Berlin, der Mannheim School of Business oder der HHL in Leipzig werden aktuell zwischen 27 000 und 31 000 Euro fällig.
Die Zahlen belegen: Egal, ob in London oder in Leipzig - der MBA ist mit Abstand die teuerste Form der beruflichen Weiterbildung. Zu den Studiengebühren kommen meist Ausgaben für Bücher, Unterrichtsmaterialien, Sprachkurse oder Exkursionen, die sich schnell auf mehrere tausend Euro summieren, dazu die Reise- und Lebenshaltungskosten während des Studiums in einer anderen Stadt. Top-Schulen finden sich zudem oft in besonders teuren Metropolen wie Kopenhagen, London, Mailand, Madrid, Paris, Stockholm, Wien oder Zürich. Der größte Kostenfaktor ist jedoch der Verdienstausfall.
Angesichts einer Investition im sechsstelligen Bereich stellt sich zwingend die Frage nach dem Nutzen der teuren Weiterbildung. Grundsätzlich gilt die akademische Management-Ausbildung als Vorbereitung auf komplexe Führungsaufgaben. Wer sich für ein MBA-Studium entscheidet, verspricht sich davon in der Regel den Aufstieg in eine verantwortungsvollere und entsprechend besser dotierte Position.
Diese Hoffnung wird von den Business Schools durch entsprechende Statistiken fleißig geschürt. Angaben wie das Durchschnittsgehalt der Absolventen und der Gehaltszuwachs nach dem Studium finden sich in vielen Rankings und Studienprospekten. Zu den Spitzenverdienern zählen demnach mit umgerechnet rund 115 000 bis 150 000 Euro Nachwuchs-Manager von US-Schulen wie Stanford, Harvard, Wharton, Columbia, Chicago oder MIT Sloan. Deutsche Unternehmen entlohnen mit Durchschnittsgehältern von rund 65 000 Euro ihre Mitarbeiter mit MBA im europäischen Vergleich eher mittelmäßig, so das Ergebnis des QS TopMBA.com Jobs & Salary Trends Report 2012. Lukrativ ist demnach der Wechsel in die Schweiz: Dort winken Gehälter von umgerechnet ca. 94 000 Euro. Für die internationale Studie wurden weltweit über 12 000 Arbeitgeber zu Gehalts- und Einstellungstrends auf dem MBA-Markt befragt.
Nach Einschätzung von Vergütungsexperten kann der Titel beim Einstiegsgehalt durchaus einen Aufschlag von 5000 bis 10 000 Euro gegenüber einem Bewerber ohne MBA bedeuten. Das gilt jedoch eher für international ausgerichtete Konzerne, große Banken oder Unternehmensberatungen. Die stellen laut QS-Report bevorzugt Absolventen mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung ein. Den MBA direkt ans Bachelorstudium anzuschließen, bringt also wenig.
Für regional gebundene Bewerber, die beim mittelständischen Maschinenbauer in der Region einen Posten im mittleren Management anstreben, ist der teure Elite-MBA meist überdimensioniert. "Bei einem Jahresgehalt von 70 000 oder 80 000 Euro dauert es lange, bis sich diese Investition finanziell rechnet", sagt Christian Näser.
Allerdings ist ein kräftiger Gehaltssprung nicht der einzige Grund, sich weiterzubilden. MBA-Absolventen loben die praxisorientierte Ausbildung anhand von Fallstudien, den Einblick in andere Branchen und Unternehmenskulturen durch die bunt gemischte Teilnehmerschar und interessante Kontakte zu MBA-Studenten aus der ganzen Welt.
"Beruflich und persönlich hat sich der MBA für mich auf jeden Fall ausgezahlt", sagt zum Beispiel Sebastian Schubert. Der 37-Jährige arbeitete bis vor kurzem im Vertriebssupport für die Firma Uhlmann, einen mittelständischen Verpackungsmaschinenhersteller mit 1500 Mitarbeitern. Unmittelbar nach seinem berufsbegleitenden MBA-Studium an der ESCP Europe schickte ihn sein Vorgesetzter für zwei Jahre nach China. "Hier profitiere ich von der internationalen Ausrichtung des Studiums und der zusätzlich erworbenen interkulturellen Kompetenz", sagt Schubert.
Als Leiter Qualitätswesen und Infrastruktur ist er jetzt dafür verantwortlich, ein frisch erworbenes chinesisches Unternehmen zu integrieren - für den technisch-kaufmännischen Angestellten ein Karrieresprung. Mit dem berufsbegleitenden Programm hat er zudem eine Möglichkeit gefunden, die Investition in seine berufliche Zukunft im Rahmen zu halten, denn der große Posten Gehaltsverzicht entfällt bei dieser Variante.
Die 50 000 Euro für das 18-monatige Studium hat Sebastian Schubert aus eigener Tasche bezahlt. Noch schneller rechnet sich der MBA, wenn es gelingt, das Studium per Stipendium zu finanzieren. Viele Business Schools erlassen herausragenden Bewerbern einen Teil oder sogar die kompletten Studiengebühren. Vor allem Zielgruppen, die an Business Schools eher unterrepräsentiert sind, werden durch Stipendien unterstützt. Damit wollen die Schulen die Vielfalt fördern und für einen interessanten Studenten-Mix sorgen, der ihre Programme von der Masse abhebt. So werden z. B. vielerorts Stipendien speziell für Frauen, für Mitarbeiter von kleinen und mittleren Unternehmen, für Gründer, Angestellte von Non-Profit-Organisationen oder für Bewerber aus Entwicklungsländern ausgelobt.
Über ein solches Stipendium hat auch Belinda Mkanganwi ihr Studium an der Berliner ESMT finanziert. Die 35-jährige Marketingfachfrau aus Zimbabwe hat bereits für internationale Marken wie Coca Cola und für eine große afrikanische Bankengruppe gearbeitet, bevor sie 2009 gemeinsam mit einem ehemaligen Kollegen ihre eigene Markenberatung gründete.
Vor wenigen Wochen hat sie ihre Abschlussprüfung in Berlin bestanden und ist nach Hause zu ihrem Ehemann und den drei Kindern zurückgekehrt. Die Familie für ein ganzes Jahr zurückzulassen, war der persönliche Preis, den Belinda Mkanganwi für die Management-Ausbildung bezahlen musste. Ihr Gewinn: "Durch das Studium habe ich meinen ganz persönlichen Wettbewerbsvorteil erkannt und gefestigt", sagt sie. Ihr Verständnis für nationale Märkte gepaart mit dem frisch erworbenen Management-Wissen stärken sowohl ihre Position als freie Beraterin als auch ihre Chancen, später einmal einen Führungsposten im Marketing eines nationalen oder internationalen Konzerns zu übernehmen. | 4 |
Der Karolinenplatz gehört zu München feinsten Adressen. Hier residieren Lotto Bayern, die Sparkassenstiftung und das Amerikahaus. Fast nichts weist daraufhin, dass vor 70 Jahren vier der fünf Gebäude um den runden Platz (und viele weitere Bauten in der näheren Umgebung) Institutionen der NSDAP beherbergten, darunter das Oberste Parteigericht, die NS-Frauenschaft und das Rechnungsamt der Hitler-Partei. Das einzige 1938 nicht von der NSDAP genutzte Haus bewohnte der Verleger Hugo Bruckmann. Er hatte ab 1920 Adolf Hitler in die feine Gesellschaft der bayerischen Hauptstadt eingeführt, ihm damit seinen Karrierestart wohl erst ermöglicht und wurde dafür mit einem Reichstagsmandat sowie allerlei Ehrentiteln belohnt.
So könnte es keinen geeigneteren Ort als den runden Schmuckplatz in der Maxvorstadt geben, um den Startschuss für das seit langem geplante Dokumentationszentrum zum Nationalsozialismus in München zu geben. Es soll auf dem seit 1945 ungenutzten Areal der einstigen NSDAP-Parteizentrale entstehen, dem des "Braunen Hauses". Daher hatte das Münchner Kulturreferat die wichtigsten Kenner der NS-Frühgeschichte und besonders seiner Münchner Bezüge zu zehn öffentlichen Veranstaltungen rund um den Karolinenplatz gebeten, und sämtliche Diskussionen in der Lotto-Gesellschaft, der Sparkassenstiftung und der Landesbank waren überfüllt.
Schon seit mehr als einem Jahrzehnt wird über eine Dokumentation zur NS-Geschichte in der "Hauptstadt der Bewegung" gestritten, seit sechs Jahren gibt es einen Beschluss des Stadtrates, im vergangenen Jahr schließlich brachten Theo Waigel und Hans-Jochen Vogel die Große Koalition in Berlin dazu, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Inzwischen ist der Architekturwettbewerb ausgeschrieben, der 2009 entschieden werden soll, um dann 2010 den Grundstein zu legen. Zwei Jahre später, vielleicht aber auch erst 2013 könnte das Dokumentationszentrum eröffnen.
Auf den ersten Blick scheint das Projekt also auf sicherem Gleis zu fahren: Die mit 30 Millionen Euro äußerst üppige, zwischen Stadt, Land und Bund gedrittelte Finanzierung steht, der Bauplatz ist gefunden, ein Ausstellungskonzept liegt vor. Wer aber bei der Veranstaltungsreihe des Kulturreferats genauer hinhörte und hinsah, entdeckte eine tiefe Unsicherheit.
Dabei handelt es sich nicht nur um das Scheitern der ersten Ausschreibung der Stelle des Gründungsdirektors: Der am besten qualifizierte Bewerber lehnte den Ruf wegen der zu geringen, aber nach öffentlichem Tarifrecht nicht zu steigernden Bezahlung ab. Inzwischen läuft eine neue Ausschreibung. Wichtiger ist die Diskrepanz zwischen den Erwartungen des Münchner Publikums und den Ergebnissen der Fachhistoriker. Bei letzteren nämlich verdichtet sich die Erkenntnis, dass ein seriöses Dokumentationszentrum das Bild der "Hauptstadt der Bewegung" stark wird relativieren müssen.
Gewiss war die bayerische Hauptstadt einerseits die "Wiege des Nationalsozialismus". Doch andererseits betonten Fachleute wie Peter Longerich (London) oder die beiden Münchner Experten Martin H. Geyer und Hans Günter Hockerts zu Recht, dass München nach dem unheimlichen Höhenflug der Hitler-Partei 1922 bis 1924 zu überraschend großer Distanz zur NSDAP fand. Ihren gewaltigen Protestwahlerfolg von April 1924 mit etwa um den Karolinenplatz herum 47 Prozent der Stimmen konnte die Hitler-Partei erst nach der Machtergreifung wiederholen.
Zudem war Bayern mit seiner Hauptstadt München im März 1933 das letzte Land der Weimarer Republik, das gleichgeschaltet wurde, das jenige also, das am längsten den Herrschaftsanspruch aus Berlin zurückwies. In München, keine hundert Meter vom Karolinenplatz entfernt, gab es 1934 einen einzigartigen öffentliche Protest gegen den Machtanspruch der nationalsozialistischen "Deutschen Christen": Zu Hunderten demonstrierten evangelische Gläubige gegen die handstreichartige Absetzung ihres Landesbischofs Hans Meiser. Das war zwar, wie die Münchner Historikerin Christiane Kuller betonte, kein Akt politischer Resistenz, weil er sich ausdrücklich nicht gegen den Reichskanzler Hitler richtete, aber doch Widerspruch gegen den totalitären Anspruch der NSDAP. Das Münchner Publikum hörte es vielfach mit Unzufriedenheit. Es ist ja leichter, sich von der Vergangenheit abzugrenzen, wenn man sie so schwarz wie nur möglich zeichnet. Da hielten sich manche Zuhörer lieber an Fiktionen wie die schon als Kinofilm verbreitete Behauptung, durch Protestdemonstrationen wie in der Berliner Rosenstraße hätte auch 1943 der Holocaust noch aufgehalten werden können. Warum intellektuell differenzieren, wenn man aus der Distanz (ver-)urteilen kann?
In den vergangenen Jahren wurden geschichtspolitische Hypermoralisten wie Günter Grass, Walter Jens oder Dieter Hildebrandt als ganz gewöhnliche Verdränger der eigenen Vergangenheit entlarvt - nicht anders als Millionen weitere deutsche Zeitgenossen auch. Damit haben sich für den öffentlichen Umgang mit der braunen Vergangenheit Freiräume eröffnet, die das künftige Münchner Dokumentationszentrum nutzen könnte. Gefragt ist eine realistische Darstellung der NS-Zeit, die bequeme Mythen ebenso richtig stellt wie pauschale Vorurteile.
In die richtige Richtung wies Andreas Heusler, der Zeitgeschichtsexperte des Münchner Stadtarchivs. Er schreibt in seinem pünktlich zum Symposium erschienenen, sehr lesenswerten Buch "Das Braune Haus" (DVA, 383 S., 22,95 Euro) über das auch im Münchner Publikum immer wieder geraunte Wort von der "Hauptstadt der Verdrängung": "Das vermeintlich so geistreiche Wortspiel entpuppt sich bei näherer Betrachtung als polemisches Wortgeklingel, das auf oberflächlicher Effekthascherei, nicht aber auf konstruktiven Diskurs und differenzierte Analyse abstellt."
Natürlich ist nicht Relativierung das Ziel solcher Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sondern das Gegenteil: die realistische Beurteilung frei von jeder Instrumentalisierung. Hier könnte Münchens Dokumentationszentrum, wenn die Ansätze des Symposiums konsequent fortgesetzt werden, eine Vorreiterrolle einnehmen. Das würde dann auch die hohe Investition von 30 Millionen Euro rechtfertigen. | 4 |
Routen der Reformation: Osnabrück
In der Bischofsstadt Osnabrück können früher als in anderen westfälischen Städten lutherische Einflüsse vermutet werden. So soll der Augustinermönch Gerhard Hecker hier schon 1521 im Sinne Luthers gepredigt haben. Inwieweit er dabei beabsichtigte, den Bewohnern Osnabrücks die neue Lehre zu vermitteln, ist unsicher, denn Hecker predigte nur innerhalb seiner eigenen Klostermauern im lutherischen Sinne.
Dennoch wurde schon 1525 von einer breiteren Schicht der Stadtbevölkerung die Einführung der neuen Lehre gefordert. Eine erste offizielle Etablierung erfuhr das Luthertum in der Stadt aber erst ab 1543 mit der Einführung einer Kirchenordnung. Die Niederlage der protestantiscvhPartei im Schmalkaldischen Krieg (1546/47) zwang den Fürstbischof Osnabrücks, Franz von Waldeck, die Reformation wieder zurückzunehmen, sodass die katholische Konfession wieder zum offiziellen Bekenntnis avancierte. Die neue Lehre konnte aber aus der Stadt nicht mehr verdrängt werden. Auch der Westfälische Friede am Ende des Dreißigjährigen Krieges, der die konfessionellen Streitpunkte klären sollte, brachte für Osnabrück keine zufriedenstellende Lösung des schwelenden Konfliktes. Folglich entstand im Fürstbistum eine für das Reich einzigartige Lösung — die Einführung der alternierenden Sukzession: Auf einen katholischen Fürstbischof folgte ein lutherischer Landesherr etc. In der Bischofsstadt selbst wurden beide Konfessionen gleichberechtigt anerkannt, weshalb sich auch heute noch zahlreiche Spuren aus der Zeit der Reformation im Stadtbild finden lassen.
St. Marien
Die evangelische Marienkirche am Marktplatz in Osnabrück stammt in ihren Grundzügen aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde 1873–1884 umfassend renoviert und umgebaut, bevor sie 1944 aufgrund von Luftangriffen fast vollständig ausbrannte. Die Wiederherstellung nach Kriegsende fand in den Jahren 1948–1950 statt.
Am 2. Februar 1543 führte Bischof Franz von Waldeck (*1491, †1553) die Reformation in Osnabrück offiziell ein: In der Marienkirche hielt Hermann Bonnus (*1504, †1548) eine lutherische Predigt und teilte das Abendmahl in beiderlei Gestalt aus.
Aufgrund der schweren Bombenschäden finden sich im Inneren der Kirche nur noch wenige zeitgenössische Ausstattungsstücke. Interessant für die "Routen der Reformation" ist der 1560 von Johann Brabender (*1498, †1562) aus Münster geschaffene Taufstein, der Szenen aus dem Leben Jesu Christi zeigt. Das achteckige, aus Sandstein gefertigte Taufbecken ist mit Reliefs verziert, die jeweils durch Säulen gegliedert und mit Darstellungen der Beschneidung und der Taufe Christi, der Kindersegnung sowie der Auferstehung versehen sind. Den Fuß des Taufsteins zieren die Symbole der Evangelisten. Brabenders Werk in einer zur Entstehungszeit längst lutherischen Kirche reiht sich ein in ein Oeuvre, das den wechselnden Bekenntnissen in der Stadt gerecht wird. Der westfälische Bildhauer unterschied nicht zwischen den Konfessionen seiner Auftraggeber. Während er den lutherischen Taufstein schuf, arbeitete Brabender gleichzeitig an einem Epitaph für den katholischen Dechanten von St. Johannis, Johannes Mellinghaus, der 1561 starb.
St. Katharinen
Die zweite Stadtpfarrkirche Osnabrücks, St. Katharinen, wurde in der Nähe der städtischen Adelssitze errichtet. Baubeginn war um 1350, allerdings wurde das Vorhaben nach einer längeren Unterbrechung erst zum Ende des 14. Jahrhunderts weitergeführt. Die Kirche ist im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden; bei Bombenangriffen brannte das Innere des Langhauses und des Turmes 1945 vollständig aus. Einige Ausstattungsgegenstände konnten jedoch vor der Zerstörung gerettet werden. Für die "Routen der Reformation" sind dabei vor allem drei überlebensgroße Ölgemälde interessant, die, wenn auch erst 1642 geschaffen, Martin Luther (*1483, †1546), Hermann Bonnus (*1504, †1548) und Johannes Pollius (*um 1490, †1562) darstellen und von dem Selbstbewusstsein der lutherischen Gemeinde zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zeugen.
Bonnus und Pollius waren wichtige Personen der Osnabrücker Reformation. So führte Hermann Bonnus, der 1532/33 Luthers Bibel ins Niederdeutsche übersetzt hatte, unter Fürstbischof Franz von Waldeck 1543 die Reformation im Fürstbistum Osnabrück ein und arbeitete die Kirchenordnung für das Territorium aus. Johannes Pollius war in der Grafschaft Tecklenburg als Reformator tätig und zuletzt Superintendent an der Kirche St. Katharinen in Osnabrück.
Rathaus
Das Rathaus der Stadt Osnabrück wurde in den Jahren 1487 bis 1512 erbaut. Zwischen 1643 und 1648 fanden hier und in Münster die Verhandlungen zum Abschluss des Westfälischen Friedens statt. In den zahlreichen Schnitzereien im Gestühl des heutigen Friedenssaales findet sich das Bekenntnis des Rates zum lutherischen Glauben: VDMIE – Verbum Domini Manet In Eternum ("Das Wort des Herrn währt in Ewigkeit"). Obwohl das Rathaus wie die übrigen Gebäude der Osnabrücker Altstadt im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurden, gelang es, die 1554 angefertigte Ausstattung des Ratssaales rechtzeitig auszulagern und nach Kriegsende wieder einzupassen.
Kulturgeschichtliches Museum / Felix-Nussbaum-Haus
Die Ereignisse der Reformation sind auch ein Thema in der Dauerausstellung des Kulturgeschichtlichen Museums der Stadt Osnabrück. Die Institution geht auf die Initiative des 1879 gegründeten Museumsvereins zurück und ist noch immer in dem 1890 fertiggestellten Bau untergebracht.
Die Reformation manifestierte sich nicht nur in den Sakralbauten der Stadt und ihren Ausstattungsgegenständen, wie bereits am Ratsgestühl des Osnabrücker Rathauses deutlich wurde. Die Zuwendung zur neuen Lehre hinterließ ihre Spuren auch im Alltag der gläubigen Menschen und ihren Alltagsgegenständen. Dies kann im Kulturgeschichtlichen Museum zum Beispiel anhand eines Mörsers nachempfunden werden, den sich der heute unbekannte Besitzer einst mit dem Bekenntnis zum lutherischen Glauben, der Akronym VDMIE – Verbum Domini Manet In Eternum ("Das Wort des Herrn währt in Ewigkeit") verzieren lassen hatte.
Adresse und Öffnungszeiten
Felix-Nussbaum-Haus und Kulturgeschichtliches Museum
Lotter Straße 2
49078 Osnabrück
Tel. +49541 323-2207 / +49541 323-2237
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 11 – 18 Uhr
Samstag und Sonntag/ Feiertag 10 – 18 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat 11 – 20 Uhr
Geschlossen
montags, Karfreitag, 1. Mai, Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester, Neujahr
Literatur
Orte der Reformation. Osnabrück, hrsg. v. Martin Jung u. Friedemann Pannen, Leipzig 2015, S. 47–53.
Karsten Igel, Osnabrück, Halle (Saale) 2015, S. 20–72.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen, Niedersachsen, bearbeitet von Gerd Weiß, München, Berlin 1992, S. 1038–1060. | 4 |
Am 01.08.2017 fand im Rahmen des "BioWild-Projekts" eine Fachexkursion zum Thema "Erfahrungsaustausch zur Jagdpraxis" (jagdliches Umfeld und Optimierungsideen) im Projektgebiet der Thüringer Pilotregion Beichlingen in Nordthüringen statt.
Das u.a. von PEFC Deutschland unterstützte Forschungsprojekt hat zum Ziel, in fünf Projektgebieten in Deutschland den Einfluss des Schalenwildes auf die natürliche Waldverjüngung mit Hilfe von ca. 250 Weisergattern (Kantenlänge von 12 x 12 m) samt entsprechender Nullflächen zu untersuchen. Anhand einer Erfassung des Zustandes der krautigen und holzigen Vegetation sollen Rückschlüsse auf das Gleichgewicht zwischen Wald und Wild gezogen werden.
Der Einladung nach Beichlingen folgten 25 interessierte Teilnehmer aus der regionalen Jägerschaft, der Forstverwaltung und der unteren Jagdbehörde. Der Gastgeber, Dr. Franz Straubinger, stellte den Betrieb der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung in der Pilotregion Thüringen vor und erläuterte die waldbauliche Zielvorstellung, die Ausgangssituation bei Übernahme des Betriebes und die jagdliche Motivation der Eigentümer. An konkreten Beispielen vor Ort wurden anschließend einzelne Teilbereiche des Jagdmanagements vorgestellt und diskutiert. Die Ausstattung der jagdlichen Infrastruktur sowie die Intervalljagd waren Kernthemen. Fachliche Hintergrundinformationen und der Abgleich mit den Projektzielen flossen durch Prof. Dr. Michael Müller ein, der die Professur Waldschutz der TU Dresden leitet und verantwortlich für den wildbiologischen, waldschutztechnischen und jagdgesetzlichen Projektteil ist, ein. Abschließend wurde über den Hundeeinsatz auf Stöberjagden diskutiert und über Witterungslagen, welche aus wildbiologischer Sicht die Jagd auf Schalenwild ausschließen. | 4 |
DOI: 10.1055/s-0043-116984
Vorhersage von Gehfähigkeit im häuslichen Bereich nach Schlaganfall
Publication History
Publication Date:
14 September 2017 (online)
Zusammenfassung der Studie
Ziele
Ziel war es, die Gehfähigkeit im häuslichen Bereich mittels Aktivitätsmonitoren nach einem Schlaganfall anhand von klinischen Parametern vorherzusagen.
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Methodik
Design Sekundärdatenauswertung von zwei klinischen Studien der LEAPS-Studie (Locomotor Experience Applied Post-Stroke) und der FASTEST-Studie (Functional Ambulation: Standard Treatment vs. Electrical Stimulation).
Ein- und Ausschlusskriterien Eingeschlossen wurden Patienten nach Schlaganfall aus den o. g. Studien mit entsprechenden Ein- bzw. Ausschlusskriterien. Einschlusskriterien für beide Studien war eine gesicherte Schlaganfalldiagnose, zehn Meter Gehfähigkeit auch mit Hilfe und eine Gehgeschwindigkeit von weniger als 0,80 Meter/Sekunde.
Interventionen Es wurden die Intervention aus den o. g. Studien LEAPS und FASTEST durchgeführt.
Messungen Mittels Aktivitätsmonitoren wurde zwölf Monate nach Studienende die Gehfähigkeit im häuslichen Bereich unter realen Bedingungen erfasst und wie folgt definiert:
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100–2.499 Schritte pro Tag als Gehfähigkeit zu Hause
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2.500–4.499 Schritte pro Tag als deutlich eingeschränkte Gehfähigkeit in der Öffentlichkeit
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5.000–74.999 Schritte pro Tag als gering eingeschränkte Gehfähigkeit in der Öffentlichkeit
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> 75.000 Schritte pro Tag als vollständig und uneingeschränkte Gehfähigkeit in der Öffentlichkeit
Diese Kategorien der Gehfähigkeit wurden als abhängige Variablen, das heißt, Variablen, die durch unabhängige Variablen erklärt werden sollten, genutzt.
Als unabhängige Variablen, das heißt, Variablen, die diese Gehfähigkeit im häuslichen Bereich vorhersagen können, wurden die Ergebnisse aus den klinischen Gehtests in den Studien (innerhalb der ersten Woche nach Schlaganfall) genutzt. Insbesondere die selbst gewählte und schnellstmögliche Gehgeschwindigkeit, die Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest, der Punktwert auf der Berg Balance Scale (BBS), der Fugl-Meyer (FM) und der Stroke Impact Scale.
Die Daten wurden multivariat analysiert mit dem Ziel, die wichtigsten Variablen und deren Trennseite zu identifizieren und die Kategorien der Gehfähigkeit im häuslichen Bereich bestmöglich zu erklären.
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Ergebnisse
Insgesamt wurden 441 Studienteilnehmer in die Auswertung eingeschlossen, 298 von der LEAPS-Studie und 143 von der FASTEST-Studie. Von diesen Teilnehmern wurden 43 % zu Hause gehfähig, 30 % als deutlich eingeschränkte, 14 % als gering eingeschränkte und 12 % als uneingeschränkte Gehfähigkeit in der Öffentlichkeit eingestuft bzw. klassifiziert.
In der multivariaten Analyse fand man zur Bestimmung der uneingeschränkten Gehfähigkeit vor allem eine Kombination aus der Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest, der Punktzahl auf der BBS und im FM (AUC = 0,836). Aber auch die Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest (AUC = 0,819) und die BBS (AUC = 0,786) sowie der FM (AUC = 0,747) und die selbst gewählte Gehgeschwindigkeit (AUC = 0,799) zeigten für sich allein gute Vorhersagewerte:
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Eine Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest von 288 m hatte eine Sensitivität von 68 % und eine Spezifität von 77 % in der Vorhersage für uneingeschränkte Gehfähigkeit in der Öffentlichkeit.
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Eine selbst gewählte komfortable Gehgeschwindigkeit von 0,93 m/s hatte eine Sensitivität von 60 % und eine Spezifität von 80 % in der Vorhersage für uneingeschränkte Gehfähigkeit in der Öffentlichkeit.
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Eine Punktzahl im Fugl-Meyer von 27,6 Punkten hatte eine Sensitivität von 85 % und eine Spezifität von 54 % in der Vorhersage für uneingeschränkte Gehfähigkeit in der Öffentlichkeit.
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Schlussfolgerung
Vor allem die Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest scheint besser geeignet zu sein als die Gehgeschwindigkeit, um zwischen verschiedenen Kategorien der selbstständigen Gehfähigkeit zu differenzieren.
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Introvertierte Menschen haben eine größere Chance, ermüdet zu geraten als extravertierte Kollegen. Das erweist sich aus der ersten großangelegten und systematischen Forschung nach dem Einfluss der Persönlichkeit auf Ermüdung. Tilburger Wissenschaftler führten die von der niederländischen Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO) subventionierte Forschung durch.
Psychologen van der Universität von Tilburg folgten während zwei Jahren insgesamt über siebenhundert Leuten. Jedes halbes Jahr beantworteten die tätigen Personen Fragebogen über Persönlichkeit, Arten des Umgehens mit Problemen, (Arbeits-)Stress und soziale Unterstützung. Auch demografische Aspekte wie die Sorge für ein Kind wurden in die Forschung miteinbezogen.
Aus der Forschung erwies sich, dass introvertierte Personen eine größere Chance auf Ermüdung zwei Jahre später als extravertierte Leute haben. Ebenfalls wichtig ist das Maß, in dem Personen ihre Arbeitslast erfahren. Arbeitnehmer, die meinen, dass sie zu viel zu tun haben, laufen eine größere Gefahr, ermüdet zu geraten als Kollegen, die meinen, dass sie nicht so viel zu tun haben.
Aus der Tilburger Forschung kam außerdem hervor, dass die Art und Weise, in der ein Individuum mit Problemen umgeht, keinen Einfluss auf die Ermüdung hat. Ein Arbeitnehmer, der beispielsweise so tut, als gäbe es kein Problem, erweist sich nicht als anfälliger für Ermüdung als jemand, der in fast allen Hinsichten gleich ist, aber ein Problem systematisch angeht und abwickelt.
Wider allen Erwartungen, scheint man körperliche und psychische Ermüdung nicht getrennt voneinander betrachten zu können. Keine körperliche Ermüdung ohne geistige Ermüdung und umgekehrt. Die Forscher raten daher Betriebsärzten, außer psychischer Ermüdung auch körperliche Ermüdung in ihre Forschungen miteinzubeziehen.
Das kann zum Beispiel mit dem neuen Fragebogen, den die Wissenschaftler entwickelt haben, erfolgen. Dieser Fragebogen kombiniert die Vorteile vorhandener Fragebogen. Er ist kompakt und anwendungsfreundlich. Die Forscher nennen den Fragebogen schlechthin geeignet, um Arbeitnehmer durchzuleuchten.
Bis jetzt wurden noch wenig Forschungen nach der allgemeinen Annahme, dass Persönlichkeit die Erfahrung von Ermüdung beeinflusst, durchgeführt. Diese Forschung wurde von der niederländischen Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO) finanziert und gehört zum Prioritätsprogramm Psychische Ermüdung in der Arbeitssituation.
Nähere Informationen bei Dr. Helen Michielsen (Universität Tilburg, Abteilung Psychologie und Gesundheit), Tel. +31 (0)13 4662299, Fax +31 (0)13 4662370, Email: [email protected]. Ihre Promotion fand am 13. September statt, Promotoren waren Prof. Dr. G.L. van Heck und Prof. Dr. T.M. Willemsen.
Msc Michel Philippens | idw
Neues Verbundprojekt erforscht die neurodegenerative Erkrankung Morbus Alzheimer
12.09.2017 | Universitätsklinikum Würzburg
Damit sich Mensch und Maschine besser verstehen
04.09.2017 | Technische Universität Chemnitz
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1.8 Millionen Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1.6 Millionen Menschen an der...
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
University of Maryland researchers contribute to historic detection of gravitational waves and light created by event
On August 17, 2017, at 12:41:04 UTC, scientists made the first direct observation of a merger between two neutron stars--the dense, collapsed cores that remain...
Seven new papers describe the first-ever detection of light from a gravitational wave source. The event, caused by two neutron stars colliding and merging together, was dubbed GW170817 because it sent ripples through space-time that reached Earth on 2017 August 17. Around the world, hundreds of excited astronomers mobilized quickly and were able to observe the event using numerous telescopes, providing a wealth of new data.
Previous detections of gravitational waves have all involved the merger of two black holes, a feat that won the 2017 Nobel Prize in Physics earlier this month....
Physiker des HZB haben an BESSY II Materialien untersucht, die zu den topologischen Isolatoren gehören. Dabei entdeckten sie einen neuen Phasenübergang zwischen zwei unterschiedlichen topologischen Phasen. Eine dieser Phasen ist ferroelektrisch: das bedeutet, dass sich im Material spontan eine elektrische Polarisation ausbildet, die sich durch ein äußeres elektrisches Feld umschalten lässt. Dieses Ergebnis könnte neue Anwendungen wie das Schalten zwischen unterschiedlichen Leitfähigkeiten ermöglichen.
Topologische Isolatoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie an ihren Oberflächen Strom sehr gut leiten, während sie im Innern Isolatoren sind. Zu dieser neuen...
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18.10.2017 | Veranstaltungen
17.10.2017 | Veranstaltungen
17.10.2017 | Veranstaltungen
18.10.2017 | Medizin Gesundheit
18.10.2017 | Energie und Elektrotechnik
18.10.2017 | Medizintechnik | 4 |
DIE ABENTEUER VON MR. PEABODY & SHERMAN
Mr. Peabody ist ein Geschäftsmann, Erfinder, Wissenschaftler, Nobelpreisträger, Feinschmecker, zweifacher Olympiasieger und ein Genie ... und er ist ein Hund. Ausserdem hat er eine überaus geniale Zeitreise-Maschine erfunden.
Mit Hilfe dieser Erfindung reisen Mr. Peabody und sein menschlicher Adoptivsohn Sherman in der Zeit zurück, um entscheidende Momente der Weltgeschichte aus erster Hand mitzuerleben und einige der berühmtesten Persönlichkeiten kennenzulernen. Aber als Sherman die Regeln der Zeitreise bricht, geraten die beiden in ein turbulentes Wettrennen, in dem es gilt, die Vergangenheit wieder zu reparieren – und dadurch die Zukunft zu retten.
Der brillante Mr. Peabody und sein Sohn Sherman geraten in ein vergnügliches Zeitreiseabenteuer, in dem grosse Geschichte geschrieben wird – voller Humor, Wortwitz und Spass. Aber selbst ein übermenschliches Genie wie Peabody muss sich der grössten Herausforderung überhaupt stellen: er muss herausfinden, wie man ein guter Vater ist.
MR. PEABODY
Mr. Peabody ist ein Geschäftsmann, Erfinder, Wissenschaftler, Nobelpreisträger, Feinschmecker, Olympiasieger und ein Genie ... und ausserdem ist er ein Hund. Seine überragende Intelligenz ermöglicht es Peabody, aussergewöhnliche Dinge zu tun, doch für normale Menschen ist es manchmal schwer, sich mit ihm anzufreunden --- oder auch nur zu verstehen, wovon er spricht. Peabodys grösste Herausforderung ist es, sich um seinen Adoptivsohn Sherman zu kümmern. Peabody widmet sich Sherman voll und ganz, und von ihm lernt Peabody die eine Sache, die sogar ein Genie erst herausfinden muss – ein guter Vater zu sein.
SHERMAN
Sherman ist offen, enthusiastisch und immer neugierig. Da er bei seinem Adoptivvater aufwächst – dem zeitreisenden Supergenie Mr. Peabody – hat Sherman unendliche Chancen, viele Abenteuer zu erleben. Wie die meisten Jugendlichen neigt er dazu, Schwierigkeiten zu machen, und manchmal steckt er bis zum Hals mittendrin – aber Sherman schafft es immer, die Probleme, die er verursacht hat, sogar die schwierigsten, wieder zu lösen.
PENNY PETERSEN
Penny Petersen ist eine doppelte Herausforderung – süss und klug. Penny herrscht in ihrer Grundschule, bis sie Sherman begegnet, der sogar noch etwas klüger ist als sie. Aber Pennys natürliche Ausstrahlung und ihr Wagemut, in Verbindung mit ihrer Fürsorge und Loyalität, lassen zwischen ihr und Sherman eine Freundschaft wachsen, die selbst die härtesten Herausforderungen übersteht.
DER ZEITOMAT
Der ZEITOMAT, eine wundersame Zeitreise-Maschine, ist die einzigartige Kreation des grössten Erfinders der Welt, Mr. Peabody, der dieses Gerät gebaut hat, damit sein Sohn Sherman Geschichte aus erster Hand erleben kann. Der ZEITOMAT ist viel mehr als nur eine Maschine: Er hat ein Eigenleben, dass die Zeitreiseabenteuer von Peabody und Sherman entscheidend beeinflusst. | 4 |
Gilt nur für die EscapeE Professional und Batch Automation Editionen
Fortschrittene Benutzer können EscapeE von der Kommandozeile ausführen, um die Software unbedient oder schubweis zu benutzen. Der Verknüpfung-Dialogfenster ermöglicht die einfache Einrichtung der Optionen: siehe Verknüpfungen - die einfache Weise, einen Kommandozeilebefehl zu erstellen. Sie können auch eine Konfiguration als eine *.INI-Datei speichern (indem Sie 'Sichern als...' im Optionen | Konfiguration'-Dialogfenster selektieren), und diese später mittels der folgenden Syntax aufrufen:
ESCAPEE ^^configname
Sie können den Name einer Datei in der Kommandozeile bestimmen. Der Name kann von einem Leerzeichen und einer oder mehr Optionen nachgefolgt werden, z.b.:
ESCAPEE TEST.LSH /DISPLAY
wobei nur diese Datei bearbeitet wird.
Sie können nach Bedarf Stellvertretersymbolen verwenden, z.b.:
ESCAPEE *.PRN oder ESCAPEE C:\TIFFS\
welche ESCAPEE C:\TIFFS\*.LSH entspricht.
Um Daten aus einer Datei zu extrahieren, und diesen im Name des Verzeichnisses einzuschliessen, müssen Sie eine Ausgabedatei bestimmen, die ein Gleichheitszeichen einschliesst: dieses wird durch den Daten aus dem Feld ersetzt. Zum Beispiel,
escapee dir*.pcl /tiff /outspec s:\escapee\=\*.tif /mkdir
aufbereitet alle PCL-Dateien, deren Namen mit 'DIR' starten, konvertiert diesen in TIFF-Dateien, und speichert die Ausgabe in einem auf dem Feld abhängigen Verzeichnis.
Das Format sowie die Ein- und Ausgabespezifikationen sind verbunden.
Wenn ein Format auf der Kommandozeile bestimmt wurde, werden die standardmäßigen Ausgabespezifikationen ignoriert. Zum Beispiel, um eine PDF-Datei von der Kommandozeile zu erzeugen, müssen Sie diese Option explizit bestimmen:
ESCAPEE c:\temp\test.pcl /PDF
(Wenn Sie ESCAPEE c:\temp\test.pcl bestimmen, wird die Datei nur angezeigt.)
Die standardmäßige Ein- und Ausgabespezifikationen nutzen meistens im fortlaufenden (zeitlich festgelegten) Modus.
Wenn Sie ein Ausgabeformat bestimmen, müssen Sie auch den Eingabedateiname (oder eine Stellvertreterspezifikation) bestimmen, und wenn Sie die Ausgabe in einem anderen Verzeichnis speichern möchten, müssen Sie den /TO-Befehl bestimmen (anstatt /OUTSPEC, der nur die Standardeinstellung ist, und der in solchen Fälle ignoriert wird).
Zum Beispiel:
"C:\Program Files\RedTitan\software\ESCAPEE.EXE" ^^"c:\INIfiles\ideatiff.ini"c:\inputfile.pcl /TO c:\output\*.tif /BORDER 0 /TIFF /X
(Der Zweck des /X-Befehles heißt "beenden nach der Aufbereitung der in der Kommandozeile bestimmten Datei oder Dateien".)
Um die Ausgabe zu einem Drucker zu schicken, benutzen Sie den /PRINT-Befehl. Zum Beispiel,
ESCAPEE TEST.PRN /PRINT
entspricht den Standarddrucker, wobei
ESCAPEE TEST.PRN /PRINT 'Mein Drucker'
ein Gerät namens Mein Drucker entspricht. Um den Benutzer nachzufragen, welcher Drucker benutzt wird, verwenden Sie die ? Option:
ESCAPEE TEST.PRN /PRINT ?
Sie können weitere Optionen anfügen, z.b.
ESCAPEE TEST.PRN /PRINT 'My printer,S'
skaliert die Seite, um zur Größe des Blattes zu passen.
Die folgende Themen definieren die Syntax der Optionen:
Wenn die TIFF-Erzeugung ausgewählt wurde, und manche Felder selektiert wurden, wird eine Protokoll-Datei im CSV-Format erstellt. Das erste Feld (namens FILENAME) enthält den vollständigen Datenpfad von jedem erzeugten TIFF-Bild, und die ausgewählten Felder werden aus dem Text für jede Seite extrahiert.
Sie können die ausgewählte Option(en) für eine Aufgabe in einer 'Optionensdatei' sichern, und danach mittels der /OPTIONS-Syntax aufrufen, zum Beispiel:
ESCAPEE /OPTIONS myoptions.OPT
Sie können IDF-Dateien von der Kommandozeile aufrufen, genau wie alle andere Dateien, die mit EscapeE kompatibel sind, z.b.
escapee C:\Reports\Winter.idf
Sie können auch eine Standard-Datei definieren, die der IDF-Datei Daten beliefern soll: fügen Sie ein Komma und den Dateiname dazu, z.b.
escapee C:\Reports\Winter.idf,North.txt
Links | 4 |
IPS e.max Farbnahme
Voraussetzung für eine natürlich wirkende Vollkeramik-Restauration ist die ideale Form- und Farbintegration im Patientenmund. Besonders farbliche Unterschiede zwischen der Restauration und dem natürlichen Restzahnbestand stören das ästhetische Erscheinungsbild.
Folgende Faktoren beeinflussen die farbliche Integration:
- Farbe des Stumpfes
- Farbe, Transluzenz und Schichtstärke der Restauration
- Indikation und Material
Farbnahme am natürlichen Zahn
Nach der Zahnreinigung wird die Zahnfarbe mittels Farbschlüssel am noch nicht präparierten Zahn bzw. den Nachbarzähnen bestimmt. Dabei sollten auch individuelle Charakteristika berücksichtigt werden.
Stumpffarbe ausschlaggebend
Bei der Herstellung ästhetisch hochwertiger Restaurationen entscheidet die Stumpffarbe mit über das Endresultat. Insbesondere bei stark verfärbten Stümpfen ist sie von essenzieller Bedeutung. Nur wenn die Stumpffarbe bestimmt und an das Labor übermittelt wurde, kann zielgerichtet die gewünschte Ästhetik erreicht werden.
Farbnahme des Stumpfs
Nach der Präparation des Stumpfes wird die Stumpffarbe mithilfe des IPS Natural Die Material-Farbschlüssels ermittelt. Das hilft dem Zahntechniker, einen patientenähnlichen Modellstumpf herzustellen, mit dem anschliessend eine korrekte Farb- und Helligkeitseinstellung der vollkeramischen Restauration vorgenommen werden kann. | 4 |
Für die neue Formation, in die technisch avancierten Gesellschaften sich hineinentwickeln, gibt es fast beliebig viele Bezeichnungen: Wissensgesellschaft, Informationsgesellschaft, Kommunikationsgesellschaft, telematische Gesellschaft und so fort. In all diesen Begriffen steckt die These, dass ein neuer Technologieschub - die digitale Technologie - zur Ablösung des Industriekapitalismus führen wird.
Was ist das, die "digitale Technologie"? Nicht nur die Digitalisierung der Kommunikation, sondern auch ein ganzer Schwarm von neuen Verfahren und Instrumenten. Eine entscheidende Rolle spielte die mikroelektronische Wende Anfang der achtziger Jahre, eine andere die moderne Satellitentechnik und das Glasfaserkabel. Ein ganzer Gerätepark gehört in diesen Zusammenhang: Mobiltelefon, E-Book, die verschiedensten Speicher, Pager, Player, Notebooks und Recorder. Dieser Technologieschub (und nicht nur eine einzelne Erfindung) wird eine neue Medienwende bringen, die durchaus mit der Durchsetzung des Buchdrucks oder dem Beginn der Ära der technischen Bilder (Fotografie, Film, Fernsehen) vergleichbar sein wird.
Diese "Medienwende" wird vor allem den Aggregatzustand der Marktwirtschaft verändern. Der Industriekapitalismus mutiert zum digitalen Kapitalismus. Charakteristisch für die neue Phase des marktförmigen Wirtschaftens werden Beschleunigung, Dematerialisierung, Dezentralisierung und Globalisierung sein. Die Zahl der Selbstbeschäftigten wird wachsen, das mittlere Management verschwindet, viele Unternehmen lösen sich durch Outsourcing-Prozesse auf oder schmelzen sich auf Kernkompetenzen ab, die Chance zur Arbitrage steigt, und die internationale Beweglichkeit der Arbeit und der Unternehmen nimmt zu.
Die Folge dieser Prozesse wird sein, dass in den großen alten Industriestaaten Vollbeschäftigung nicht mehr erreichbar ist. Die Führungsmacht USA mag durch ihr Weltgeld (den Dollar), ihre Macht in den internationalen Finanzmärkten und Finanzinstitutionen und ihre rigoros deregulierte Arbeitsmarktpolitik da eine Ausnahme bleiben. Sie hat auch einen großen Vorsprung durch Ronald Reagans "Star Wars"-Programm, das über die Kommunikationstechnik zu einem gewaltigen Produktivitätsschub führte. Die schwerfälligen korporatistischen oder auf kollektive Regelungsprozesse angewiesenen europäischen Großgesellschaften aber bekommen das Zweidrittelschnittmuster, einen von den Informationsverarbeitern, den "Symbolanalytikern" angeführten Zweidrittelblock, der gut (und in den oberen Etagen sogar brillant) zu leben hat und ein "drittes Drittel" von Arbeitslosen und Beschleunigungsgegnern, in dem es karg zugehen wird.
Natürlich hängt die weitere Entwicklung von der Frage ab, wie intelligent die Politik auf die geschilderten Veränderungen reagiert. Sie ist - gegenüber den wirtschaftlichen Eliten - schwächer geworden. Macht- und bedeutungslos ist sie aber nicht. Nur kann man ökonomische Gesetzlichkeiten nicht nur durch das Aufstampfen mit dem Fuß unwirksam machen. Kluge Regierungen können den Sozialstaat entschlacken und verschlanken, die direkten auf indirekte Steuern umstellen, einen Niedriglohnsektor schaffen und für die Opfer struktureller Arbeitslosigkeit ein tragfähiges Netz errichten. Gelingen diese Reformen, wird sich der Zusammenprall der beiden Formationen mildern lassen. Misslingen sie allerdings, dürfte ein Kulturkampf um die richtige Lebensführung entstehen.
Die Kampfbegriffe dürften Beschleunigung und Entschleunigung heißen. Kulturpessimismus ist nicht am Platz. Die avancierten Gesellschaften können mit dieser Entwicklung fertig werden. Ihre politischen Eliten müssen allerdings aufhören, die Realität zu leugnen und darin fortzufahren, ihre alten Redemanuskripte vorzulesen. Viele altehrwürdige Institutionen und Verfahren müssen zur Disposition gestellt werden: Die Mitbestimmung wird vom Mitbesitz, das staatliche Bildungssystem durch einen (stark mit lebenslangen Lernen internationalisierten) Bildungsmarkt, der Flächentarifvertrag durch Betriebsvereinbarungen ersetzt werden. Gipfelbündnisse (Bündnis für Arbeit) werden sich als unwirksam, allzu hohe Steuern als undurchsetzbar erweisen. Vor allem aber muss die Politik Vermittlungskompetenzen zurückgewinnen.
Der Beschleunigungsimpuls, der vom digitalen Kapitalismus ausgeht, ist nicht aufzuhalten. Anderseits braucht jedes Unternehmen, jede Branche, jede Biografie auch Entschleunigungsphasen. Der Kulturkampf zwischen Beschleunigung und Entschleunigung kann im Dialog entschärft werden. Dazu gehört bei den Vermittlern - den Politikern - aber Sachkenntnis, Offenheit und Mut. Europa wird zuerst zum Käufermarkt und später zur Kolonie, wenn sich die ergebnislosen Streitereien zwischen Modernisierern und Traditionalisten festfressen. | 4 |
Sie ist wohl das berühmteste Fundament der Quantenphysik - Heisenbergs Unschärferelation. Sie besagt, dass man nicht alle Eigenschaften von Quantenteilchen gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit bestimmen kann. Bisher wurde das oft dadurch begründet, dass eine Messung das Quantenteilchen eben notgedrungen verändert und dadurch andere Messungen verfälscht – doch ganz so einfach ist die Sache nicht.
Neutronen-Experimente von Professor Yuji Hasegawa und seinem Team an der TU Wien konnten nun verschiedene Beiträge zur Quanten-Unsicherheit aufschlüsseln und damit eine Theorie japanischer Kollegen bestätigen: Der Einfluss der Messung auf das Quanten-System ist nicht immer der Grund für die Mess-Unsicherheit. Heisenbergs Argumente für die Quanten-Unschärfe müssen also neu überdacht werden – die Unschärferelation selbst bleibt freilich bestehen. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal "Nature Physics" veröffentlicht.
Ort oder Impuls – doch niemals beides
Dass sich in der Quantenphysik bestimmte Größen nicht gleichzeitig messen lassen ist unbestritten. Die Frage ist, wie man das interpretieren muss. "Bis heute hört man oft von Heisenbergs berühmten Gedankenexperiment, in dem die Position eines Elektrons mit Licht gemessen werden soll", sagt Jacqueline Erhart vom Atominstitut der TU Wien. Um die Position eines Teilchens sehr genau bestimmen zu können muss man Licht mit sehr kurzer Wellenlänge (also großer Energie) verwenden. Das bedeutet aber auch, dass ein starker Impuls auf das Teilchen übertragen wird: Das Teilchen erhält durch die Messung einen Schubs. Je genauer man den Ort misst umso dramatischer verändert man den Impuls des Teilchens. Ort und Impuls, so argumentierte Heisenberg, sind daher nicht gleichzeitig exakt messbar. Dasselbe gilt in der Quantenphysik für viele andere Messgrößen-Paare. Heisenberg war der Meinung, dass in solchen Fällen eine genauere Messung der einen Messgröße immer eine Störung der zweiten Messgröße verursacht. Das Produkt aus Ungenauigkeit der ersten Messung und Störung der zweiten Messung, so meinte er, kann eine gewisse Grenze nicht unterschreiten.
Die Natur ist unscharf – auch ohne Messung
Dass eine Messung das Quantensystem stört und damit das Ergebnis einer zweiten Messung verfälscht ist aber gar nicht der Kern des Problems. "Solche Störungen gibt es schließlich auch in der klassischen Physik, das hat mit Quantentheorie zunächst noch nichts zu tun", erläutert Stephan Sponar (TU Wien). Die Unsicherheit liegt in der Quantennatur des Teilchens selbst: Schon lange weiß man, dass man sich in der Quantenphysik ein Teilchen eben nicht mehr als punktförmiges Objekt vorstellen kann, das eine eindeutig bestimmte Geschwindigkeit und eine klare Bewegungsrichtung hat. Stattdessen verhält sich ein Teilchen wie eine Welle – und bei Wellen lassen sich Aufenthaltsort und Impuls eben nicht gleichzeitig beliebig genau definieren. Man könnte sagen: Das Teilchen "weiß" selbst nicht, wo es sich genau befindet und wie schnell es ist – ganz unabhängig davon, ob es gemessen wird oder nicht.
Berücksichtigung des Messvorgangs – neue Unschärferelation
"Um diese prinzipielle Unbestimmtheit und die zusätzliche Störung durch einen Messvorgang korrekt zu beschreiben, kommt man nicht umhin, das Teilchen gemeinsam mit dem Messapparat im quantenmechanischen Formalismus zu beschreiben", erklärt Georg Sulyok (TU Wien). Genau das gelang dem japanischen Physiker Professor Masanao Ozawa 2003 und führte auf eine verallgemeinerte Unschärferelation: In seinen Gleichungen steckten unterschiedliche "Sorten" von Unschärfe: Einerseits die Unsicherheit, die durch die Messung entsteht, weil sie in den Zustand des Systems eingreift und damit die andere Messung verfälscht. Das ist die Unsicherheit von Heisenbergs Ort-Impuls-Beispiel. Andererseits beinhalten die Gleichungen auch die grundlegende Quanten-Unsicherheit, die unabhängig von der Messung in jedem Quanten-System vorhanden ist.
Neutronen und ihre Spins
Durch ein ausgeklügeltes Experiment-Design konnten die unterschiedlichen Beiträge am Atominstitut der TU Wien nun gemessen und voneinander unterschieden werden. Dabei wurden nicht Ort und Impuls eines Teilchens untersucht, sondern die Spins von Neutronen. Der Spin in X-Richtung und der Spin in Y-Richtung kann nicht gleichzeitig genau gemessen werden – sie erfüllen eine Unschärferelation, ähnlich wie Ort und Impuls. Durch magnetische Felder wurde der Spin der Neutronen aus dem Reaktor des Atominstituts in die richtige räumliche Orientierung gebracht, ihr Spin wurde in zwei aufeinander folgenden Messungen bestimmt. Durch kontrollierte Manipulationen des Messapparats konnte statistisch ermittelt werden, wie die unterschiedlichen Quellen der Unschärfe miteinander zusammenhängen.
Einfluss der Messung beliebig klein"Nach wie vor gilt: Je exakter, die erste Messung durchgeführt wird, desto stärker wird die zweite Messung gestört – doch kann das Produkt aus Ungenauigkeit und Störung beliebig klein gemacht werden, auch kleiner, als Heisenbergs ursprüngliche Formulierung der Unschärferelation erlaubt", sagt Professor Yuji Hasegawa.
Doch auch wenn sich die Messungen kaum beeinflussen - unscharf bleibt die Quantenphysik trotzdem: "Die Unschärferelation ist natürlich nach wie vor richtig", versichert das Forschungsteam. Man sollte nur mit seiner Begründung vorsichtig sein: "Die Unschärfe kommt nicht vom störenden Einfluss der Messung auf das Quanten-Objekt, sondern von der Quanten-Natur der Teilchen selbst."
Originalpublikation: Nature Physics DOI: 10.1038/NPHYS2194
Rückfragehinweise:Prof. Yuji Hasegawa
Dr. Florian Aigner | Technische Universität Wien
Weitere Informationen:
http://www.tuwien.ac.at
http://ati.tuwien.ac.at/forschungsbereiche/nqp/forschung/unschaerferelation
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MADMAX: Ein neues Experiment zur Erforschung der Dunklen Materie
20.10.2017 | Max-Planck-Institut für Physik
Hochfeldmagnet am BER II: Einblick in eine versteckte Ordnung
20.10.2017 | Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH
Seit dreißig Jahren gibt eine bestimmte Uranverbindung der Forschung Rätsel auf. Obwohl die Kristallstruktur einfach ist, versteht niemand, was beim Abkühlen unter eine bestimmte Temperatur genau passiert. Offenbar entsteht eine so genannte "versteckte Ordnung", deren Natur völlig unklar ist. Nun haben Physiker erstmals diese versteckte Ordnung näher charakterisiert und auf mikroskopischer Skala untersucht. Dazu nutzten sie den Hochfeldmagneten am HZB, der Neutronenexperimente unter extrem hohen magnetischen Feldern ermöglicht.
Kristalle aus den Elementen Uran, Ruthenium, Rhodium und Silizium haben eine geometrisch einfache Struktur und sollten keine Geheimnisse mehr bergen. Doch das...
Sonnenlicht, das von Solarzellen reflektiert wird, geht als ungenutzte Energie verloren. Die Flügel des Schmetterlings "Gewöhnliche Rose" (Pachliopta aristolochiae) zeichnen sich durch Nanostrukturen aus, kleinste Löcher, die Licht über ein breites Spektrum deutlich besser absorbieren als glatte Oberflächen. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, diese Nanostrukturen auf Solarzellen zu übertragen und deren Licht-Absorptionsrate so um bis zu 200 Prozent zu steigern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler nun im Fachmagazin Science Advances. DOI: 10.1126/sciadv.1700232
"Der von uns untersuchte Schmetterling hat eine augenscheinliche Besonderheit: Er ist extrem dunkelschwarz. Das liegt daran, dass er für eine optimale...
Im Blut zirkulierende Biomoleküle und Zellen sind Träger diagnostischer Information, deren Analyse hochwirksame, individuelle Therapien ermöglichen. Um diese Information zu erschließen, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT ein Mikrochip-basiertes Diagnosegerät entwickelt: Der »AnaLighter« analysiert und sortiert klinisch relevante Biomoleküle und Zellen in einer Blutprobe mit Licht. Dadurch können Frühdiagnosen beispielsweise von Tumor- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt und patientenindividuelle Therapien eingeleitet werden. Experten des Fraunhofer ILT stellen diese Technologie vom 13.–16. November auf der COMPAMED 2017 in Düsseldorf vor.
Der »AnaLighter« ist ein kompaktes Diagnosegerät zum Sortieren von Zellen und Biomolekülen. Sein technologischer Kern basiert auf einem optisch schaltbaren...
Eine gemeinsame Studie der Universität Bern und des Inselspitals Bern zeigt, dass spezielle Bindegewebszellen, die in normalen Blutgefässen die Wände abdichten, bei Lungenkrebs nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich unterdrücken sie die immunologische Bekämpfung des Tumors. Die Resultate legen nahe, dass diese Zellen ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein könnten.
Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1.8 Millionen Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1.6 Millionen Menschen an der...
Ob als Smartphone-App für die Fahrkarte im Nahverkehr, als Geldwertkarten für das Schwimmbad oder in Form einer Bonuskarte für den Supermarkt: Für viele gehören "elektronische Geldbörsen" längst zum Alltag. Doch vielen Kunden ist nicht klar, dass sie mit der Nutzung dieser Angebote weitestgehend auf ihre Privatsphäre verzichten. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht ein sicheres und anonymes System, das gleichzeitig Alltagstauglichkeit verspricht. Es wird nun auf der Konferenz ACM CCS 2017 in den USA vorgestellt.
Es ist vor allem das fehlende Problembewusstsein, das den Informatiker Andy Rupp von der Arbeitsgruppe "Kryptographie und Sicherheit" am KIT immer wieder...
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19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
19.10.2017 | Veranstaltungen
20.10.2017 | Biowissenschaften Chemie
20.10.2017 | Ökologie Umwelt- Naturschutz
20.10.2017 | Förderungen Preise | 4 |