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sachen beschaffenheit einhellig erkent, daß die Trüebische bevorderst ihrer an bemelthes kirchenorth führender ansprach halber wägen des Boßartischer seiths nunmehr 30 jährigen possesses gäntzlich ab und zu ruhwen gewisen sein sollen. Und weilen demmenach Anna Vosterin die schwiger und ihre beiständ sich heiter vernemmen laßen, daß bei dem mehrgedachten verglich der kirchenörtheren niemahlen gedacht worden, als ward die erörtherung für einmahl eingestelt, in der meinung, daß von juncker landtschreiber Schwertzenbach der eigentliche bericht, wie es mit denen kilchenörthern dazemahlen eine bewandtnuß gehabt und was derselben halber die meinung geweßen, eingenommen und bei erstem stillstand die völlige richtigkeit und erörtherung beschehen solle. Mitlerweil wird biß zu der sachen erörtherung die alte frau Anna Fosterin dißes kirchenorth besitzen. An statt herren zunfftpfläger Hanß Jacob Brunners sel ward zu einem stillständer auß der kirchgnößigen burgerschafft einhellig erwelth herr Willhelm Wolff der glaßmaler, in der meinung, daß es bei der anzahl dreyer herren uß der burgerschafft sein verbleiben haben und diße eintheilung bei vorfallenden vacanzen stricte und genauw beobachtet werden solle. Weilen das ärgerliche haußwäsen mr Heinrich Schmutzen des schneiders und mr Burckhart Schärers des gürtlers sonderlich über die heilige osterzeit denen herren verordneten zur reformation anhängig gemacht worden, als laßt man es darbei verbleiben, in der meinung, daß auff ermanglende beßerung bei erstem stillstand seinerzeit die nothwendigkeit gägen denselben vorgenommen werden solle. Donnstags den 28ten aprilis Herr statthalter Meyer. Herr diacon Werdmüller. Herr bauwherr Werdmüller. Herr rathsherr Schauffelberger. Herr rathsherr Werdmüller. Herr rathsherr Holtzhalb. Herr rathsherr Wolff. Herr Johannes Römer. Herr Willhelm Wolff. in Engi. Undervogt Burckhart seine 10te rechnung abgelegt, darmit man bestens vernüegt und zufriden geweßen und ward derselbe nebent dienstfründtlicher dancksagung ersucht, nach fehrner sein wegstes und bestes ze thun. Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehrengedachter 31195 lb 7 ß 9 hr. Der fürschuß bei dißer rechnung ist 1029 lb 11 ß 8 hr. Es ward bei anlaaß dißer rechnung mr Felix Kraamer der todtengräber allen ernsts erinneret, daß er für das künfftig seinen auffhabenden pflichten gemäß die kinderlehren alle sonntag fleißig besuchen und nebent dem mr Heinrich Wäber dem sigrist dahin bedacht sein solle durch was mittel zucht und ehrbarkeit under der jugent erhalten werden möge. Darvon er sich ohne sonderbahre erhebliche ursach und entschuldigung nit aüßeren solle. Und weilen offt in währendem gotsdienst der hauptpredigen große unfuegen auff dem kirchhoff vorbeigehen, soll der sigrist etwan einen profosen oder wächter ordnen, wellicher uff prob hin dißem unwäsen wehre, demme für die abwart eines sonntags ein batzen gegeben werden solle. ist der herren kirchenständern und eltisten nachmaliger ernstlicher befelch und meinung, daß er crafft dißes scheins in alle benachbarte haüßer der kirchen zu St. Peter kehren und die elteren zu geflißener ernst abzehalten und mit allzu großer glindigkeit keinen anlaß ze geben, daß man dieselbe etwan mit ernst darab wegtreiben müße. Und alsdann etliche nachbaren mit ihren hüeneren ebenmeßig auff dem kirchhoff annach große ungelägenheiten machen, werden sy auch bei dißem anlaaß nachmalen und zum überfluß gewahrnet erheblichen ursachen willen keine mehr auff den kirchhoff lauffen handlen, wurde der sigrist vermög ihme ertheilten befelchs selbige nit allein ab dem kilchhoff wegjagen, sonder gar zu tod werfen und ein ehrsammer stillstand gegen dergleichen ohngehorsammen leüthen auf
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Zinnstags den 5ten octobris ward bei einem e stillstand nichts anders verhandlet als die information, wie die quartier aller orthen beschaffen. Zinnstags den 2ten novembris 1686 præsentibus herr kornmeister Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter. Zwüschent mr Hanß Dänicker obmann des haffner handtwercks sampt Barbara Köllickerin mr David Dennickers des zollers sel nachgelaßener wägen eines mannenorths auff dem gwelb, welliches in dem vordristen stuel des flügels gegen dem pfarrhauß nächst an derjehnigen stud, bei wellicher herren pfläger Brunners stul sich befindet, nach anhörung weithlöüffigem für- und widerbringens, erdaurung der beiderseiths gestellten kundtschafften und abläsung der eingelegten gewahrsamminen in reiffer überleggung der sachen beschaffenheit einhellig erkent: Weilen mr Hanß Dänicker seith seines dißes streitigen orths halber weder an gedachten seinen bruder sel nach an die seinige nichts gelangen laßen, weniger einen schrifftlichen schein begehrt, hingägen aber mr David sel daßelbige ohne wenigsten eintrag beseßen und bewerben laßen, als solle crafft eines so langen possess und der in dergleichen fählen wolhargebrachten satzung selbiges gedachtem Solomon Denicker von nun an für eigenthumlich zugekent heißen und sein, in der heiteren meinung, daß er dißes orth sowol als dasjehnige, welliches sich zunächst darbei befindet und von dem mr Gaticker sel nunmehr vor 31 jahren an seinen l vatter sel verehrungsweis gewachßen, als das seinige nutzen und bewerben mögen solle. Weilen aber sowol er Solomon zwölff die nächste jahr von dato dißer erkantnuß in den einten dißer beider solchem seinem versprächen hiemit behafftet, gleichwolen in der heiteren und außtruckenlichen meinung, daß dißere zwölffjährige bewilligung ihme mr Solomon Dänicker oder seinem nächsten leibseerben an den schon dißmahlen erlangten eigenthumsrechten über dißes orth nach und ohngebundenen willen stehen solle, alsdan dißes orth seinem vetter obgemelth ald deßelben söhnen uff fründtliches anhalten fehrners eigenthum nach belieben zu verfahren. Zinnstags den 3ten jenner 1687 ward an statt herren Johann Jacob Wägmanns nöüwerwelthen amptmanns naher Embrach zu einem stillständer einhellig erwehlt deßelben bruder herr Martin Wägmann. An statt herren Heinrich Bodmers sel ward einhellig in den Præsentibus herr kpfl Locher. stillstand nichts anders verrichtet, als daß erkent worden, es solle derjehnige herr, wellicher bei nächstkünfftigem stillstand an herren wird, außert den großen räthen von der gemeinen kirchgnößigen burgerschafft genommen, dardurch die zahl der dreyen wider ergentzt und künfftig ob dißer alten ordnung gehalten werden. Zinnstags den 5ten aprilis 1687 præsentibus herr kornmeister Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter. in beistand ihres l bruders seckelmeister Heinrich Vosters von Hirßlanden, Jacob Trüb sampt seinem sohn auch Jacob Trüeb an dem anderen und Lisabeth Müllerin Hanß Boßharten sel nachgelaßener von Wiedickon an dem driten theil ward wegen eines streitigen weiberorths in dem hinderen gfletz gegen dem pfarrhauß bei dem vordersten verglichscheins de dato 25ten junii 1685, wellicher von herren Sillherr Körner welliches aber, daß bei getroffenem verglich der kirchenörtheren einige anregung beschehen seige von seithen ihrer schwiger der Anna Vosterin
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übrige 3 mann 2 wyber und das nebentörthli beider brüderen eigenthumbliche solche zu besitzen von nöthen unverweigerlich darinn sitzen ze laßen, dergestalten daß von nun an fr Anna Maria Schintzin ihres bruders H Marthis orth so lang hiemit diß ein ußgemachte und erörtherete sach heißen und sein solle. Zinstags den 7ten augusti 1694 Mathias Landolten s zu einem stillständer einhellig erwehlt hr. rathsherr Hanß Heinrich Landolt. Es ward auch in dißerem stillstand gut befunden, herren pfarrer Zelleren bim Frmünster für die einem ehrs stillstand dedicierten 10 zehen predigen mit einer vergulten ohngefahr 20 loth haltenden Zinstags den 6ten novembris 1694 und eines ehrs stillstandts zu St. Peter. In sorgfältiger nachforschung der quartieren ward auff beschehenen anzug wie dem von den auff der stegen sitzenden jungen knaben treibend- und ärgerlich verübenden unfugen auch ihrem ehrliche leüth mit unleidenlichen stößen, sonder einanderen selbs mit schlägen und schandtlichen schwürren tractierind etc., ze steühren und abzehelffen, einhellig gut befunden, das in den abendtgebetten der sigrist, in den haubtpredigen aber der provos Hemmiker nebent der stegen sitzen oder stehen, auff ein unfug treibenden ein geflißenes auffsehen haben und sy darvon gebührend abmahnen, nach vollendeten predigen aber mr Heinrich Wäber der sigrist sy paaren weiß gehend zur kirchen auß führen, auch ihnen alle unfugen zu unterlaßen ernsthafft abwehren solle. costende schallen solle ihme durch den sigristen in nammen eines gantzen Auff gefallenen bericht, wie das verderbliche spillen by der jungen pursch zu Wiedikon überhand nemme und aber weder von vogt nach sekelmr daselbsten an gebührendem orth zu gezimmender abstraffung nicht geleidet werde, und wie wider mehrmahliges erinneren und zusprechen wede vogt nach sekelmr den stillstand besuchind, ohngeachtet ihnen heiter angezeigt dem heiteren anhang, by ersterem außbleiben grad andere zu erwehlen und by forfallenden vacanzen in der umbfraag nicht mehr vogt und sekelmr zu Widikon, sondern den danzumahlen erwehlten stillständeren zu rüffen. Auff bittliches anhalten herren obervogt Bernhart Meyers und daruff erfolgte günstige bewilligung meines hochg herren kirchenpfleger und zunfftmeister Meyers sind nachgesetzte zween zedel verbatim dem protocoll einverlybt worden wie folget: Daß ich endts underschribner auf mein bittliches anhalten von herren obervogt Johann Bernhart Meyer also bahr eingenommen und empfangen fl 24 sage zwentzig vier guldi, welches gelt ich von hüt dato alß den 16ten febr 1692 biß auff wieder abzahlung zu verzinßen versprichen, worumb ich zu rechtem underpfandt einsetzen meiner frauen kirchenorth by St. Peter in dem vorderen gfletz gegen der pfarrey biß so lang ich das gelt widerumb völlig samt dem zinß bezalt habe, wie dan mein frau deße zufriden und selbsten diß mit hand und mundt versprochen, daß ich deßen zufriden seye. Das bekenn ich Bernhart Steibrüchel und sein haußfrauw Maria Den 21ten septembris 1694 hab ich obiges kirchenorth verkaufft per fl 60 und 2 zinß von den fl 24 capital dato bezahlt. Der 2. zedel luthet: Daß wir drey schwösteren Regula, Anna Maria und Ester die Bloüleren obiges kirchenorth an obervogt Meyer verkaufft für frey ledig und eigen nammlich per thaller 20 und diß obiges so wir daruff empfangen, so beziehend wir uns deße gentzlich und überlaßend diß obervogt Meyer für sich oder die seinen und beziehend uns aller anspraach.
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werden möchte und deßwegen dißeren hütigen zinstag zu der wahl eines helffers (mit dem wunsch, daß der obriste seelenhirt befunden, hernach folgend by dergleichen wichtigen wahlen zu beobachten wol berathschlagete satz- und ordnungen zu eines jederem nachrichtlichem verhalt offentlich verleßen ze laßen, benantlichen: 1. Daß alsobald nach vollendeter predig die baarkirchen durch den todtengräber ordenlich visitiert, die daruff sich befindende persohnen in fründtlichkeit weggemahnet und die baarkirchen hernach beschloßen werden solle. 2. Sobald ein herr ernammset mit demselbigen alle diejennigen persohnen, welche blutsfründtschafft ald schwägerschafft halben in gemeind wohnende lehenherr nicht mehren wolte, alßdan deßelbigen lehenleüth so gmeindtsgnoßen sind zugelaßen werden sollen. 4. Die lehenleüth, welliche by dem lehenherren in dem hauß sind und todt und lebendig in die gmeind gehören, sollend auch mit und neben ihme zu mehren haben. 5. Diejennigen persohnen, welche ußert der gmeind in oberkeitlichen haüßeren sitzen, wan sy ein haus in der gmeind haben, welches ihre söhn bewohnen, mögen zugleich auch mit und nebent denselben zu mehren haben. 6. Wie nicht weniger nebent einem vatter alle seine mannbahre söhn. 7. Sollen alle veruffahlete, item hinderseßen, die nit gmeindtsgnoßen sind, wie nicht weniger diejennigen, so das allmoßen entpfangen ald die ihrigen nemmen laßen oder auch sontsten also beschaffen weren, daß ihnen von jugend ald anderer ursachen wegen kein eidt zu vertrauen, alsobald ihren abtritt nemmen und zu solcher wahl nit zugelaßen werden. 8. Damit auch zum achten allen unzimmenheiten bestmüglich vorgebauen und diejennigen, welche zur wahl nicht fehig sind desto baß erkent und darvon abgehalten werden mögen, alß sollen 4 herren von der burgerschafft uß dem stillstand und von jeder gmeind 2 persohnen geordet werden, die in den mannenstühlen von dem taufstein hinweg biß zu der thürren gegen dem Hochen Brunnen stehen und auf alle in wehrendem mehren hinzugehende persohnen fleißig gewahren und diejennige, welche sich unverschamter weiß harfür theten und wider befugsamme einen pfenning begehren wolten, offentlich hernach weiters gehandhabet werden könind. 9. Neüntens der ernammseten herren nammen sollen der nammsung zu desto beßerer nachricht für gemeine leüth deß ersten herren nammen mit einem großen strich, deß anderen herren mit zweyen, deß dritten mit dreyen und also fortan bezeichnet werden. Dennenjennigen aber, welche auch dißes nicht faßen möchten, soll der herr, welcher oben an der stägen stehen wirt, die truken deß herren, demme sy den pfenning zu geben gesinnet sind, gutwillig und in treüwen zeigen. 10. Die herren kleinen räth, welliche nit in dem ußstand begrifen, völlige endtschafft erreicht, und solle der herr kirchenpfleger, wan er gleich im ußstand begriffen werde, ebenmeßig bywohnen. 11. Die gemeindtsgnoßen sollen zu beobachtung guter ordnungen an der seiten gegen dem Hochen Brunnen hinauff von stühlen zu stühlen in das chorr hinter die cantzel sich verfüegen und nach eingelegtem pfenning auff der anderen seiten gegen der stägen wider herab und by der kirchenthürr gegen der helfferey hinaußgehen. 12. Entlich wirt die ußert der kirchen sich annoch befindende gmeind wider hineinberuffen und in deroselben gegenwart die pfenning auff dem tauffstein von dem herren kirchenpfleger offentlich und Zinstags den 7ten novembris 1693 ward in gottes nammen nach gehaltener morgenpredig zu der wahl geschritten. Zuvor aber war obige erkantnuß offentlich verleßen und darüber von herren kirchenpfleger Meyer eine mundtlicher erinnerung derselben nachzukommen gethan und einen anderen herren helffer zu ernammsen angefraget worden: herren Johann Werdmüllern subdia 453. zu Clotten 111. Joh Wilhelm Simmleren pfarrer zu Kurtzdorff 22. Herr zunfftmr und landtvogt Scheüchzer helffer zu Kilchberg 29. In dem sekel restierten an pfenningen
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permission, daß er den ihme von seinem bruder sen vermachten mannen-stuhl (so auff der seiten der helfferey hinter der anderen stud der eüsserste gegen den weiber-öhrteren) herrn hauptm Eberhart alß seinem grossen guthäter verkauffen möchte, Eberhart ihme herren hauptm überlassen, auff seine gefahr bedeüten stuhl zu erhandlen, in der heiteren meinung, daß dieser kauff demjennigen, so sich hierumb zu beschweren haben möchte, nichts præjudicieren, sondern einem solchen auff sein begehren die verhör gestattet werden solle. Wegen beschehnen anzugs, daß dermahlen kein weiber-ohrt zu der pfahrey diene und das dahin gehörte usurpiert werde etc., ist herren kirchenpfleger überlassen worden, nachfrâg zu könne man etwan ein feiles ohrt zu diesem end kauffen. Donstags den 24ten julii ao 1690 Herr statthalter Andreas Meyer. Herr pahrer Werdmüller. Herr diacon Sänn. Herr landtvogt Widerkehr. Herr zunfftmr Strâsser. Herr Marti Wegman. Herr zunfftmr Horner. Herr Wilhelm Wolff. Herr Hans Ulrich Bodmer. Undervogt Burkhart und Herr Hans Heinerich Locher hatt innammen herren korn-, zunfftmeister und kirchenpfleger Hans Conrad Lochers alß seines herren vatters seln wegen verwaltung des kirchenguts zu St. Peter die 13te rechnung abgelegt, darmit man bestens vernüegt und zufriden gewesen, zumahlen ehrengedachte herren ermelt herren kirchenpflegers sen erben mit einer ansehenlichen recompenz (nach portion der jahren wie meinem hochgeachten herren statthalter und alt-kirchenpfläger Meyer beschehen) zu regalieren worden, bedeüte recompenz an einem ehreng'schir oder barem gelt zu erkiesen. Fehrner ist einhellig gutbefunden worden, daß fürohin ein jeder kirchenpfleger seine bürgen (wie bey verwaltung aller gemeiner güteren breüchig) haben und stellen solle. Die erwehlung eines neüwen kirchenpflegers soll auff nechstkünfftigen sontag proclamiert und die wahl 8 tag hernach nach vollendeter morgenpredig fürgenommen werden. Wan der neüwerwehlte herr kirchenpfleger by übergâb und entpfang der so namhafften baren gelteren, obligationen und brieff einige bedenken tragen möchte, wirdt ihme selbige an seiner Wegen nohtwendig befundner beschlossenhalt- und inhagung des kirchhoffs gegen dem pfahrhaus und der helfferey ist ein augenschein erkhendt worden, umb zu trachten, wie solches ohne schmehlerung des kirchenwegs mit sparsamsten kösten könne vorgenommen und geordnet werden. Sontags den 3ten augusti dies jahrs ist man in gottes nammen nach vollendeter morgenpredig zur wahl geschritten. Darby herr obman Muralt bedeüt- und nechst darauff geseztem dato angemerkten ordnungen procediert worden. Da dan zu einem kirchenpfleger ernamset wurde: Zinstags den 30ten septembris ao 1690 præsentibus herrn zunfftmeister und kirchenpfleger An des nach seiner verwahltung in das Meynthal abgereisten herrn landvogt Wyderkehren statt ist von herrn ernamset und einhellig beliebt worden hr. Heinerich Wyhrt zum Ziegel. By diesem anlâs wurde von der den 4. novembris 1689
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Herr kirchenpfleger Meyer. Herr rathsherr Werdmüller. Herr zunfftmeister Kilchsperger und herr landtvogt üblich geweßen und von langen jahren haro gebraucht worden in der gesetzten mittags-stund umb 12 uhren, sondern abendts umb 4 uhren allmoßens-pfleger anzeige, daß die alt-bestimmte 12. stund gantz nicht könne geenderet und die im Öttenbach abgestorbne abendts umb 4 uhren in dem kirch-hoff by St. Anna könnind begraben werden, weilen dardurch nicht allein den einwohneren inn Syden-Höffen und der enden denenjennigen ehrenpersohnen, so by dergleichen lych-begangnußen nebent denen mit allerhand beschwerden und krankheiten behaffteten dem Öttenbach by St. Anna zu vergraben. Actum zinstags den 30ten maii 1693 der kirchen zu St. Peter. Es ward von herren diacono Zeller angezeiget, daß herr zunfftmr Straaßer mit seinem unnöthig- vorhabenden bauw nicht nur nicht wie durch herren statthalter Meyer und herren zunfftmr Grüthart verglichen und abgeredt worden nach der schaden zufüege, daß so er darzu schwygen und also auffbauen laßen thete, er seinen ehren præjudicierlich sein wurde, deßetwegen wie sollichem beginnen zu stillstand solliches einen ryffen rathschlag darüber abzufaßen anzuzeigen sich pflichtig und verbunden befunden etc., woruff von etwelchen herren ein augenschein eingenommen und uff befinden, daß so dißer bauw also fort- gesetzt werden solte, der helfferey unleidenlicher schaden dardurch zugefüegt wurde, herr zunfftmr Grüthart und herr leütenant Holtzhalb ersucht worden, mit herren zunfftmr Straaßer zu reden und ihne er aber darvon nicht abzustehen, sonder darmit fürzufahren willens vor rath gethan und die bauwherren uff den nothwendigen augenschyn begehrt werden. præsentibus herren zunfftmr und kirchenpfleger Meyers und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. nachfolgendes eroffnet worden: Daß die herren seelsorgern gegen dem golschmid Schintz mit ernhafftem hochnothwendigem zusprechen und vermahnung zu einem frömmeren und haußlicheren leben und wandel nicht nur nichts underlaßen, gelts zu begegnen versprochen, damit er nach seinem verlangen gebührend statt thun werde, wormit sy aber anders nichts ußgericht, alß daß er biß uff sein austritt in vorigem sündenleben Weilen bericht gefahlen, daß die mit einem Schwedischen soldaten ußgetrettne Krautin deß in großer armuth stekenden mr Caspar Usteris haußfrau widerumb gefenklich allhar gebracht und in den Öttenbach zu wolverdienter züchtigung verwahrt worden, laßt man es einfaltig darby bewenden. gehalten und uff weiters vernemmen der sachen fürter rath geschafft werden. Auff gethannes anbringen, daß in deß Büntzlis hauß nicht nur die Kußerin und eine dirn von Höngg Bethli genant sich aufhalte, sonder und
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zu erwahrten, was seine mein gnädig herren zu übergeben vorhabende supplication würken werde, des anderen halb auch nach etwas zeits inzuhalten, umb zu sehen, ob seine krank ligend alte baß ihres ligers aufkommen oder von gott beruffen werden und wie ihme hernach zu helffen sein möchte? Des dritten halb wegen seines fleissigen arbeitens auch nach fehrner gedult zu tragen und den herren seelsorgeren die fleissige besuchungen und erforderliches zusprechen zu überlassen. Zinstags den 5ten julii ao 1692 præsentibus herrn zunnftmr und kirchpfleger Meyers und eines e stillstands der kirchen zu St. Peter. Es wurde lamentiert über das je mehr und mehr gemein werdende fluchen und schwêren, dessetwegen gutbefunden worden, daß nebent ernst- erforderlichen erinnerungen ab der kantzel fürohin eine fleissigre auffacht auff die verfehlenden getragen und selbige von ihrem misthun abzustehen ermahnet werden sollen, damit der sëgen gottes ob unserem wehrten An statt herren lvogt Wolffen zu Sax soll bey ersthaltendem stillstand ein anderer stillständer in dem quartier im Rennweg erwehlt werden. Zinstags den 4ten octobris ao 1692 præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger An obermelten herren landtvogt Wolffen statt wurde einhellig zu einem stillständer erwehlt hr. landtvogt Greütert. Durch herren diaconum Zeller soll hr. zunfftmr Wüest zur resignation des stillstands verleitet und alßdan an seine statt ein anderer erwehlt werden. Diejennigen, so sich an dem abend vor dem bettag in des mezger Eglis haus mit fluchen und schweren gröblich übersehen, sollen den herren verordneten der reformation gebührend geleidet und durch den herr pfahrer Werdtmüller gedachtem mr Egli das erforderliche zu künfftigem verhalt und verhütung alles ergerlichen gewühls und hochsträfflichen schwerens beweglich zu sinn gelegt werden. Denen verordneten zu den monatlichen stillständen solle angezeigt werden, sich fleissiger alß biß dahin beschehen einzufinden. Auff beschechnen anzug, daß die in dem Öttenbach absterbende mitags umb 12 uhren zu St. Anna solten begraben werden, dießmahliger weisenvatter aber solche abends umb 4 uhren zu beerdigen understande, ward gutbefunden, bey anlas ablegender kirchen-rechnug in ohne unterscheid alle in dem Öttenbach verpflogen- ableibende umb 12 uhren zur erden bestattet werden sollen. Es solle der sigrist durch erforderliches wahrnen und beflissne auffsicht sorgfeltig vergaumen, daß die hebammen- und übrige der kirchen zudienende öhrter nicht eigenthumblich gemacht werden. Zinstags den 6ten decembris ao 1692 Meyers und eines e stillstands der kirchen zu St. Peter. An statt sekelmeister Baagen se in der Engi ward einhellig zu einem stillständer erwehlt Hans Heinerich Kienast geschworner. Wegen Geörg Glasers se des zimmermans auß der gmeind Wiedikon hinterlassner wittwen und kinderen übel bestelter und in schwerem schuldenlast stekender haushaltung ward vogt Meyer von Wiedikon ersucht, bey den herren obervögten bittlich anzuhalten, daß dieser armselligen haushaltung unter die arm gegriffen, die eltste albere tochter in den spitahl versorget und übrige kinder von den herren allmusenspflegeren mit einer mitleidenlichen beysteühr considerirt werden möchten. Actum zinstags den 7ten martii ao 1693 der kirchen zu St. Peter. Biß dahin ist kein stillstand gehalten und in erforschung der quartiren über die verloffene leichtfertigkeiten
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præsentibus herr kornmeister Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter. danne herren dr Hanß Geörg Füeßlin innammen seines l vatters herren obervogt David Füeßlins und herren leütenant Caspar Füeßlin dem seckler an dem anderen theil ward wegen der 2 von ihren allerseiths lieben elteren sel ereerbten kirchenörtheren, darvon der hr. Rodolff nach einem gedachtem herren obervogt und herren leütenant den Füeßlinen überlaßen, ihren bruder nach bereits gethanem fründtlichen anerbieten eintweders mit einem orth oder einem stuck gelts ohnklagbar ze machen, in der meinung, wan solliches innet 2 monnaten den nächsten nit beschehen wurde, alsdan auff fehrnere klag die gebühr je nach der sachen befindtnuß erkent werden solle. herren bruedere sich hierüber ohnlang darnach vernüeglich verglichen. In dem septembre ist kein stillstand gehalten worden. Zinnstags den 2. octobris ao præsentibus herr kornmeister Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter. Bei disem stillstand ist herren diacono Hanß Caspar Senn bevorderst zu seinem antritt in das ministerium der kirchen zu St. Peter und zu dem stillstand glück gewünscht worden. haußwesen mr Kusers des schuhmachers und hochwächters auff dem Rennwäger herren rechenherren (allwo er erwehlt worden) deßhalben einen anzug ze thun, in hoffnung von disem hochen die remedierung folgen werde. Weilen mr Felix Kraamer der todtengräber sowol vor disem als ohnlängst umb seines eigennutzens willen, bei anlaaß uff einen tag zugleich zwo leichen zu grab ze tragen gewäsen, beide abgehollet und die begleitere bei der letsteren biß uff 4 1/2 uhr warten laßen, ist diseres ihme ernstlich zu sinn gelegt und zugesprochen worden, daß er sich deße fürs künfftig müeßigen und wan zwo leichen auff einen tag zugleich zu begraben, den sigrist zu der einten, altem gebrauch nach, anstellen solle. Bei disem anlaaß ward gutbefunden, herr kirchenpfleger sampt beiden herren seelsorgeren sollen trachten, zwüschent dem sigrist und dem todtengreber mehrere einigkeit zu pflantzen und wie durch einen verglich dem sigrist überlaßen werden könne. Und were endtlich die meinung, wan fehrners ein sollich ohnleidenliche unordnung wider offtmalige denen competenzen zur verwahrung des kirchhoffs besolden wurde. Uff beschehene klag herren hauptmann Gottfrid Nüschelers innammen Johannes Stampfers herren Hanß Ulrich Stampfers sel ehelichen sohns, daß mr Heinrich Meyer der metzger derjehnigen urthel, welliche den 7ten septembris 1686 ergangen, einigen wegs nit statt thun wolle, ward nach abläsung sachen beschaffenheit einhellig erkent, daß es darbei sein nachmaliges verbleiben haben und crafft deße er mr Heinrich Meyer erinneret werden dem gwelb, wellicher vornen in dem mittleren gfletz gegen der cantzel fürüber auff der seithen des Hochen Brunnens in dem anderen rygen der vorderste nächst hinder herren rathsherr Landolten stuel ist, als sein bereits zugekentes eigenthum von nun an (weilen herr zunfftmeister Eberhart sel zu göttlichen gnaden berüefft ist) abzetretten, widrigen e stillstand ihme Johannes Stampfer denjehnigen mannenstuel unden in der kirchen (welcher an der wand von der kirchenthür auff des pfarrhauß seithen gegen der thür bei der helfferey an gezellet der drit ist), denne mr Jacob Eberhart sel ihme testamentlich für eigenthum vermög scheins vom 12. aug 1685 vermachet, zu herren ampts-burgermeister anhängig machen wurden. Zinnstags den 5ten februarii ao 1689 præsentibus herr kornmr Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter. Zwüschent mr Willhelm Müller und seiner haußfrauwen in beistand mr Heinrich Müllers des truckers an einem, danne mr Hanß Ulrich dem wäber, mr Hanß Rodolff Ulrich dem paßamenter und mr Hanß Jacob Ulrich dem schuhmacher gebrüederen an dem anderen theil ward wegen eines streitigen orths in der kirchen zu St. Peter, welliches gefallenem bericht nach allbereit vor aller diser Ulrichischen kinderen geburt in die gemein haußhaltung erkaufft und deßwegen erkantnuß herren statthalter Meyers vom 1. julii 1673 einhellig erkent, daß dises streitige nebentöhrtli denen brüederen heimgekennet und des Willhelm Müllers frau als eine schwöster, welliche daßelbige vermannet, ihrer ansprach halber ab- und zu ruhen gewisen sein solle. Gleichwol mag ein e stillstand die güete, welche gedachte brüedere gegen ihrer schwöster
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Nachstehender verglich ist auff befehl herren kirchenpflegers hierin getragen worden. verglich getroffen, benantlich, daß herr Usteri ihme Müller auff sein bittliches ersuchen treyssig guldi bahren gelts gegen einem underspfandsweis zu besitzen übergebenden weiber-ohrt by St. Peter, so auff der seiten des Hochen Brunnens in dem anderen bank hinter der Engemeren mannenstühlen das ander ohrt, mit folgenden bedingen dargeschossen und angelihen habe: Daß namlich des herrn Usteris liebe angehörige in diesem ohrt biß zu vernüeglicher widererlegg- und rukstellung bedeüter summa ohn einiche ein- ald widerred ungehinderet sitzen und er Müller dieses ohrt nicht anderwertig ohn sein herrn Usteris vorwüssen auch anderst nicht zu verkauffen befüegt seyn alß mit dem vorbehalt, daß sein herrn Usteris le angehörigen fünf jahr lang das recht unverweigerter besitz- und nutzung besagten ohrts zudienen und verbleiben nach bestimbt verflossnen fünfjährigen termins aber und danzumahlen rukbezahlten dreyssig gulden er hr. Usteri das unterpfand, so in besitzung obbeschribnen ohrts bestehet, widerumb gutwillig abtretten, fahls dann aber erregte summa nicht wider bezahlt wurde, solches ohrt hr. Usteri für sich und seine erben eigenthümblich behalten mögen solle. Daß nun dieser eröffneter mâssen) wolbedächt- aufrichtig- und ehrlich beschehen und von selbigen reciprocierlich zu beobachten versprochen, unterschribne schein auf ihr ansuchen dem kirchenprotocoll zu künfftiger nachricht einverleibt worden, attestiert hiemit zinstags den fünfzehenden mertzen von der gebuhrt Christi unsers erlösers gezellt eintausendt sechshundert neüntzig und zwey jahr. subscripsit. und Felix Müller auß Engi bekennen wie obstaht. Auff der in nachstehendem kauffs-schein interessiert- benamseten persohnen bittliches anhalten ist selbiger zu künfftiger nachricht hierby gesezt worden. durch eine gewüsse transaction gleich wie in die pflichten also in völlige erbschafft ihres ersteren manns mr Heinerich Horners des schlossers und uhrenmachers sen gestanden und auß dieser befuegsamme ein von gedacht- ihrem ersteren mann se rechtmessig besessen- harrührendes mannen-ohrt in der kirchen zu St. Peter benantlich auff der bahrkirchen zur seiten des Hochen Brunnens in der dritt-vordersten zihleten von der mitte hinweg den ersten nechsten anverwandten ihrem lieben schwâger herrn Marx Usteri dem müller nechstverwichnen jahrs umb fünfzig guldi bahren gelts kaüfflich übergeben habe, dergestalten daß er hr. Usteri oder seine erben besagten stuhl außleihen, besitzen, vertauschen ald verkauffen und darmit gleich mit sein- oder ihrem anderen eygenthumb schalten und walten mögen sollen. Wann nun obernante persohnen by mir dem kirchenschreiber solches einmündig ausgesagt, alß ist dessen zu gezeugnus dieser schein auff ihr fleissiges ersuchen zu bemelten getragen und von oberwehnter verkäüfferi und ihrem dießmahligen ehemann wie auch von herren fenderich Heinerich Meyer des mehreren rahts der stat Zürich innammen erregter Hornerischen erben eigenhändig gnadenreichen gebuhrt Christi unsers lieben herren und heylands gezellt eintausendt sechshundert neüntzig und zwey jahre. Kirchenschreiber subscripsit. Ich Elisabetha Ulinger bekenn wie obstaht, Hans Heinerich Meyer bekenne wie obstaht. Zinstags den 7ten junii ao 1692 præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger Meyern und eines e stillstand der kirchen zu St. Peter. Biß dahin ist kein stillstand gehalten und dießmahlen in nachfolschung der quartieren des Heinerich von Wyl armsellig-bestelten
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Actum zinstags den 8. maii ao 1687 præsentibus herr rahtsherr Muralt und eines ehrsammen stillstands der kirchen zu St. Peter. Zwüschent frau Rütlingeri herren Salomon Hirtzels by der Stägen ehelich geliebter haußfrauen an einem, danne denen jenigen sechs frauen, welche den dritten stul bey der stud des hinderen gfletzes gegen dem Hohen Brunnen von dem Muhtenthal an gezellt besitzen, benantlich herren Rodolff Körners seligen wittib, in gleichen herr Johannes Zieglers, herren N. Füeslins und herren N. Thommans der sekleren, herren Sendal Stollen und mr Stollen des metzgers ehewürtinen an dem anderen theil ward wägen einer in gedachtem stul gemachter underschlag-leisten und darby sachen beschafenheit einhellig erkent: Weilen gedachte leisten nicht allein an sich selbs unanständig ist, sonder annoch darzu vast ein halbes ohrt verschlagt, alß solle dieselbe vonunan hinweg gethan werden, in der fehrneren meinung, daß die frau Hirtzlin in daß könfftig kein erwachsne weibspersohn mehr nebend ihro setzen, sonder allein ein kind mitt sich in ihr haubtohrt nemmen und dardurch den platz um etwas erweiteren. Hingegen die obgedachten sechs frauen sich auch gägen der frau Hirtzlin, wie mann daß best vertrauen zu ihnen tragt, aller bescheidenheit befleißen und selbige nicht durch gar zu viles nachhinruken etwann gar hinder die stud truken sollend. Widrigenfahls und da der eint- ald andere theil sich nitt nach des ohrts anstendigkeit verhalten und etwann einen gefahrlichen fortheil auff seiner seihten suchen wolte, so behaltet sich ein ehrsammer stillstand heiter bevor, auf einlangende fehrnere klag der leisten halber und wo dieselbige wider angeschlagen werden solle, die gebühr und nohtwendigkeit nach der sachen beschaffenheit zu erkennen. Nach eröffnung dises uhrteil habend beide theil sich gegen einanderen fründtlich anerbotten, deroselben gehorsammlich nachzukommen und mitt einanderen sich nach obiger anleitung bescheidenlich zu vertragen. wägen Margaretha und Susanna der Boßharten ihrer lieben eheweiberen nachgelaßener wittib in beistand ihres schwagers Thomman Widmers allerseiths vordersten stuel ohnfehrn von dem opferstock nach abermahliger abläsung vom 29ten junii 1685 und anderer gewahrsammenen auff weithlaüffiges für- und widerbringen in erdaurung der sachen beschaffenheit einhellig erkent: Weilen dißes streitige weiberorth nit von den Boßharten harkomt, sonder der obgedachten Margaretha Boßhartin des Hanß Groben haußfrauwen von ihrer tauffgotten verehrt worden, als solle daßelbe ihro von nun an und inskünfftig eigenthumlich zugehören und sie daßelbe nach bestem ihrem belieben selbs besitzen oder durch jemand der ihrigen besitzen laßen, in der fehrneren außtruckenlichen mannenorth in der kilchen zu St. Peter und ein anhenckstüelin in der kirchen zu St. Jacob zu dem halben theil des haußes des gedachten Hanß Boßharten sl dienen und deße hinderlaßenen kinderen ebenmeßig zwaren ihre muter Lisabetha Müllerin dieselbige nutzen und bewerben mögen, gleichwolen aber in einich weg nit befüegt sein solle, weder das einte oder das andere über kurtz oder lang nit zu verkauffen, zu vertauschen ald ze verenderen, mit dem heiteren anhang, daß alles was sy derenthalber als gentzlich ohnbefüegt in allweg ohngültig und krafftloß sein solle. Zinnstags den 5ten junii præsentibus herr zunfft und kornmeister Johann Conrad Locher kirchenpfläger und eines e stillstands der gmeind zu St. Peter. Bei diserem stillstand war nichts verhandlet ußert daß die beschaffenheit der quartieren erkundiget, in denenselben aber worden.
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seßen und dißmahlen crafft bedeüten testaments herren Hanß Conradt Escher im Sydenhoff umb 60 fl verkaufft etc. ward nach ihr eheman dahin verleitet, daß sy dem mr Leeman dem paßamenter in ansehung er ein armer nothleidender mann für alle seine ansprach gutwillig 4 reichsthaler bar gelt zustellen sach heißen und der verkauff gegen herren H Conradt Dem by St. Jacob verpfründten bastettenbek Nabholtzen solle angezeigt werden, von denen zu seinem hauß beseßenen an der Weggengaß dienenden kirchenörtheren keins gegen niemandem biß auff weiteren bescheid weder zu vertauschen nach zu verkauffen ald in ander weg zu verhandlen. Zinstags den 6ten februarii ao 1694 herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers und eines ehr stillstandts zu St. Peter. Wegen großer kälte war im januario kein stillstand gehalten, dißmahlen aber in nachforschung der quartieren angezeigt, wie daß Heinrich Merken deß wullenkämblers haußfrau in Engi sich ernstlich sy nicht in einem bett, sonder jetweders absönderlich allein ligge, ward herren leütenant Holtzhalb (alß by demme der Merk in arbeit) f ersucht, den 6ten martii 1694 præsentibus herren zunfftmr und kirchenpfleger Meyers und e e stillstandts zu St. War ein stillstand gehalten und in nachforschung der quartieren angezeigt, von den herren obervögten zu Wiedikhon Gorius Widmer daselbsten beschikt und ihme sein unhaußliches leben und wesen angezeigt und vorgehalten, von ihme aber gentzlich widersprochen und verlaugnet, deßwegen einhellig gut vatter herren zunfftmr Schuffelberger geredt und er ersucht werden, ihne in den Öttenbach verwahren und biß uff versprechende beßerung zur arbeit an der mülli halten zu laßen. Auff das anbringen meines hochgeerten herren pfarrer Werdmüllers, wie daß er in jüngst gehaltenem convent auff der chorrherr ersucht worden, by haltung eines e stillstandts zu eroffnen, daß sy gern sehind, daß umb mehrerer anständigkeit willen die nachmittagpredig anderen 3 pfarrkirchen gehalten werde, ward einhellig gut befunden, daß weilen man nit wüße, uß was gründen die hohe donstags predig biß dahin später alß in anderen kirchen gehalten worden, auch damit den arbeiten von dennen persohnen so uß anderen kirchen kommend in zu der stund wie in anderen kirchen üblich gehalten werden, anderst unßer gnädig herren (dennen es durch meinen hochgeehrten herren Auff gefallenen bericht, das mr Caspar Müller an der Sill ein solch liederlich gottloß leben führe, daß lenger nicht mehr zuzusehen nach zu schweigen, dan er weder an son- nach zinstagen die predigen besuche, ja auch zun h. zeiten niemahlen communiciere ward einhellig erkent, daß deßetwegen fleisige nachfrag gehalten und uff befindtnuß deßen ein weißung an unßer gnädig herren gemachet werden. Weilen herr rathsherr Escher bim Kindli sich nachmahlen entschuldigen und anen laßen, daß ihme wegen vilen geschäfften dem monatlichen stillstand abzuwarthen und byzuwohnen unmöglich falle mit fr bitt, einen anderen herren an sein statt zu erwehlen, ward ihme sein entschuldigung worden hr. zunfftmeister Mauritz Füeßli, ward von herren leütenant Bodmer darzu ernamset. den Körneren für sich selbsten und in nammen ihrer anderen beiden schwösteren alß herren pfarrer Heideggers zu Folketschwyl und herren pfarrer zu Pfyn gl haußfrauen verbyständet theils betreffende zwey wyberörther, welliche beide brüderen nach zu ihren albereit besitzenden auß dem grund prætendiert, weilen sowol mann- alß wyberörther den söhnen und zu den haüßeren gehörind, auch keins derselben weder den haüßeren nach dem mannsstamm entzoge und vermeint, weilen ihre beide brüederen 3 mannen, 2 wyberörhter und 1 nebentstühli also für sich und die ihrigen ohne bedeüte 2 streitige örther gnug habind, verhoffind sy das beste recht darzu zu haben, in ansehung berührte 2 wyberörther nicht von ihrem herren vatter s harkommind, sonder ihrer fr mutter s verehrt worden seyind etc., ward
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 Zinnstags den 4ten junii 1689 præsentibus herr kornmeister Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter. an einem, danne mr Jacob Amman dem schuhmacher und ebenmeßig seiner haußfrauwen an dem anderen theil ward wegen eines Hanß Heinrich Lauffers in erdaurung der sachen beschaffenheit einhellig erkent: Weilen bemelthem Conradt Nötzli bei erkauffung des haußes von denen 4 örtheren zu demselbigen nur zwey und zwahren ein mannen- und weiberorth anbedinget, die übrige zwey aber denen miteerben überlaßen und durch einen außkauff zugeeigent, zemahlen dises streitige weiberorth ohngeachtet der obgeschwäbten streitigkeiten ohne einigen eintrag des bedeütheten mr Nötzlins bereits von villen jahren haro rühig und ohngehindert beseßen zugekent heißen und sein, sy auch selbiges von nun an und inskünfftig fehrner nach bester kommlichkeit ohne des mr Nötzlins wenigsten eintrag als das ihrige bewerben mögen und sich deße, daß er mr Nötzlin bei wider verkauffung seines haußes beide seine zu demselben gewidmete örther weggegeben, dises weiberorths halber als des ihrigen einiches wegs nit zu entgelten haben. abendtgebätten auffgesteckt worden, eine ergetzlichkeit abgefolget werden möchte, hat ein e stillstand ihme für die 10 wuchen des vergangnen winters, innet wellichen er die mehrere kertzen gebraucht, vier pfund gelts gesprochen und anheben und enden, hingegen ihme für die vermehrung diser kertzen so auff 8 als 9 beruhet anstatt der biß dahin empfangener 36 lb jehrlich 40 lb gegeben und also umb 4 lb vermehret werden solle. Herr pfarrer Werdmüller. Herr diacon Senn. Herr bauherr Werdmüller. Herr rathsherr Schauffelberger. Herr statth Hirtzel. Herr bauwherr Holtzhalb. Herr rathsherr Wolff. Herr lv Kilchsperger. Herr Willhelm Wolff. Herr Hanß Ulrich Bodmer. Seckelmeister Baag in Engi. kirchenguts vor ehrengedachten herren auff lobl zunfft zum Widder seine 12te rechnung abgelegt, darmit man bestens vernüegt und zefriden gewesen, und ward derselbe nebent dienstfründtlich bezeügeter dancksagung ersucht, nach fehrner sein bestes ze thun. Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibet ehrengedachter an gelt 33434 lb 6 ß 2 hr. Der fürschuß diser rechnung ist auß gottes sägen an gelt 1240 lb 35 ß 11 hr. Bey der rechnung der stifft für die arme schuelkinder belaufft sich die summa an gelt 3008 lb 12 ß – hr. Bey anlaaß diser kirchenrechnung kam auff die ban, daß es anständig die herren kleine räth sich in größer anzahl einfinden wurden, da dan die anwäsende herren übernommen, denen übrigen ein solliches gelägenlich zu eroffnen. Denen undervögten und seckelmeisteren der ußeren gmeinden soll die sich auch fleißiger als von etwas zeitharo beschähen einzefinden. dem hinderen kilchhoff keine wöschen auffgehenckt und also diser kirchweg ohnanstendig verschlagen werde. Wägen derjehnigen 2 mütt kernen, welliche die gmeindsgnoßen zu Leimbach vor jahren für den jeweiligen catechistam allda under sich zusammengeschoßen und eingetheilt daß herr kilchenpfläger und herr rathsherr Schauffelberger mit herren amptmann Johann Heinrich Lavater (wellicher ein gut allda und zwahren mit etwas schaden auffahlsweis bezogen) fründtlich reden, daß er den von seinem bezogenen gut harrührenden contingent an dise beide müt kernen wegen darbei versierenden consequenz gutwillig abfolgen laßen und mit der verweigerung keinen anlaaß geben wolle, daß die sach in eine weithlöüffigkeit wachßen und andere bei seinem laßen.
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bittschrifft enthalten wie auch nach anhörung eines schrifftlichen fürnemblich dergleichen so sich albereit in gesegnetem ehestand und auf pfrühnden befinden, sehr beschwerlich fallen und dardurch des ihnen gebührenden verdient einkommens gemachte ersprießliche ordnung infringiert werde und derohalben in gnr consideration dieses extraordinari fahls einmühtig erkendt: Daß erstlich gedachter frau wittib der helfferey völliges pfruhnd-einkommen von dem 91sten jahr überlassen, demnach an statt einer verehrung ihro von dem künfftigen successore ab der 92zigst dem diaconat gedeyenden jahr-competenz 10 mütt kernen wie auch drittens auß dem kirchenguth zwanzig reichsthaler zu einer etwelchen ergetzlichkeit zugestelt, mithin aber solche gnad künfftig zu keiner consequenz einiches nachdiensts gezogen werden und der neüw erwehlende herr by Alß hierauff obgedachte frau wittib sich wegen ihres herrn se vilfaltig zu fergen habender außgâben umb fehrnere gnâd by herrn kirchenpfleger angemeldet, hatt selbiger mit vorwüssen einiger herren von dem stillstand zu erleichterung berührter außgâben denen 2 herren, so des die gehabte von bemeltem herrn diacono zu belohnen versprochne mühewalt zugestelt. Auff nachfolgende formb lautet oberrührt hierby zu sezen gutbefundne supplication: und weise, insonders hochgeehrte großgünstige gnädige herren. Daß dem herren des lebens und todes gefallen wollen, meinen lieben ehemann herrn diacon Hans Caspar Senn auß diesem zeitlichen leben durch einen zwahr se aber mir höchst betrübten hinscheid in das ewige zu versetzen, dardurch ich die crohn meines haubts und die zierd meiner haußhaltung verlohren und alß ein arme verlassne wittwen keine andere zuflucht alß nechst gott zu eüch meinen hochgeachten großgünstigen, gnädigen herren habe und derowegen alß hilff und trost manglende dieselben in aller gebühr und deemuht anflehe, daß sie meinen schmertzen behertzigen und solchen mit dem gnaden öhl ihrer vätterlichen gunsten zu milteren und zu erquiken geruhen wollen. Hochgeachte, großgünstige gnädige herren, obgedacht mein lieber ehemann se vor ungefahr 3 jahren von einer ersammen gmeind by St. Peter zu ihrem helffer erwehlt worden, für welche gnad ich nachmahlen deemühtigest danksagen thun. Damahls hatte ich nicht unbillich in meinem hertzen grosse freüd und trost entpfunden und die hoffnung zu einer so hochansehenlichen gmeind mit lehr und trost zu gutem vernüegen vorstehen und ich mit ihme die früchte seiner arbeit geniessen können. Aber ach! wie bald ist diese meine freüd in leid verkehrt und ich durch sothanen ehezeitigen hintrit des verhofften haussegens entblößt worden. hochberühmte sorgfalt in aller underthänigkeit anflehe und dieselbe gebührender mâssen berichte, wie daß mehrangeregter mein lieber ehemann se nach seiner beförderung auff das diaconat by St.
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In der spännigkeit zwischent mr Hans Jacob, Christoffel und Rudolff den Waseren gebrüederen an einem, allerseits geschwüsterten mr Friderich Wasers des schlossers se gewesnen sigrists zum Fraumünster nachgelassnen erben an dem anderen theil betreffend ein von ihrer muter harrührend- streitiges weiberohrt, so von der cantzlen hinweg in dem fünften stuhl auff der seiten ablesung eingelegter schrifften in erdauhrung der vormahliger erkantnussen einhellig gesprochen, daß obbeschribnes weiberohrt dem mr Hans Jacob Waser alß besitzeren des hauses zum Lachs in der Schipfi eigenthümblich zukent seyn, auch von selbigem nicht abalieniert oder verkaufft werden solle. ist nechst vorstehende urtheil folgender mâssen erleüteret worden: Daß er zwaren das beschribne weiber-ohrt gegen denen in der gmeind wonhafften, aber gantz nicht Zinstags den 5ten januarii ao 1692 Meyers und eines ehrsammen stillstands der kirchen zu St. Peter. anderwertiger verpfleg- auch der kinderen nöhtiger auferziehung erkendt, mein grnädig herren zu übergeben. begehrens halber wegen einmachung eines ohrts in den gmeinen consequenz ab- und zu ruhen gewisen worden. Dem herrn leutnt Hans Jacob Hirtzel ist auff seinen angelegenlichen vortrag (betreffend die beschwerd, so ihme von einem auszugstühli zugestattet werde in seinem ohrt an der wand gegen dem pfahrhaus) vertröstung gemacht worden, frid zu schaffen und für einmahl die fürnaglung einer listen bedenklich gefallen. Es sollen fürohin die jüngeren herren von dem stillstand persohnen achtung geben, umb solche gebührend zu red zu stellen können. Der sigrist und bestelt- besoldete provos sollen die persohnen, so vor vollführtem g'sang auß der kirchen gehen, zurukweisen und bedeüter provos die jungen knaben in wehrenden predigen ab dem kirchhoff in die kirchen mahnen, kirchen verfüegen solle. Wan auch die bahrkirchen zu den catechisationen geöffnet wurde, so solle der todtengreber selbige besuchen und auff die handtwerksgesellen wie auch in allen übrigen predigen auff die schwetzer gute achtung geben und die jungen knaben in die kirchen hinab verleiten. Zu künfftiger nachricht ist auff herrn kirchenpflegers befehl folgender kauffsverglich hierby gesezt worden: Kundt und zu wüssen seye hiemit, daß vor mir dem kirchenschreiber erschinnen die ehren- und tugendhafften Catharina, Lisabetha, Anna und Regula die Ulmeren und eröffnet, was gestalten mit ihrer allerseits wüssen und willen die Catharina umb ihres besseren nutzens wegen das ihro in der kirchen zu St. Peter zuständige weiber-ohrt in dem andren stuhl hinter der Engemeren mahnenstühlen gegen dem Hochen Brunnen das eüsserste ohrt samt dem darby sich befindenden nebentohrt ihrer schwöster Anna mr Marx Pfänningers des schneiders ehefrauwen umb fünfzig guldi baren gelts mit folgenden bedingen verkaufft habe, namlich daß das haubt-ohrt ihro der Anna Ulmer und ihren erben eigenthümblich zugehören solle, darmit alß mit ihrem anderen eigenthumb zu schalten und walten mögen, was aber das nebent ohrt antreffe, solle benante Anna alß keüfferi nicht befüegt seyn, selbiges by lebzeiten obbemelt ihrer schwösteren weder zu verkauffen, vertauschen oder in ander weg zu verenderen, sondern die drey schwösteren Catharina, Lisabetha und Regula
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Actum zinstags den 5ten januarii ao 1697 und eines ehrs stillstandts zu St. Peter. præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers und ehrs stillstandts zu St. Peter. Ehrhart Stadlers im Rennweg und den beiden Körneren gebrüderen in der Rindtsfußergaß den herren laßt man es in hoffnung beide haußhaltung auffgehebt werdind darby verbleiben. Weilen hr. pfarrer Werdmüller übernommen den Ludi Wetzstein von in die schul schike zu beschiken und mit ihm die nothwendigket zu reden, laßt man es auch darby verblyben. Die Körnerische orths-streitigkeit ist biß uff nechst haltenden stillstand eingestelt worden und soll fr Schintzin indeßen in dem streitigen orth sizen mögen, jedoch ohne præjudiz der eint- und anderen parthey. herren zunfftm und kirchenpfleger Meyers und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. Demnach hr. Hans Ulrich und Hans Marthin die Körneren angelegenlich angehalten, sy by der den 6ten martii ao 1694 ergangnen urthel und under ihnen dargegen ihre schwöster fr Anna Maria Körnerin auch deemüthigst gebetten, daß weilen sy dißmahlen durch ein handtschrifft bescheinen können, daß diß kirchenorth ihrer fr mutter s gegen erstattung eines ducaten verehrt, ihro übergeben bemelter handtschrifft, auch in erdaurung der sachen beschaffenheit einhellig erkent: Daß es by angezognem urthel-spruch sein gentzliches verbleiben haben, jedoch mit der fehrneren erleütherung und anhang, daß gesagte fr Körnerin das biß dahin beseßene kirchenorth weiters und ihr leben lang besitzen, indeßen hr. Hans Ulrich Körner schuldig sein, seines herren bruders frau in dem ihme durch den verglich zugefallnen orth auch so lang sitzen zu laßen, welches aber auff absterben der fr Anna Maria Körnerin ihme herren H Ulrich Körneren widerumb abgetretten werden und hr. H Marthin Körner dargegen von sein jetzt gedachter fr schwöster innhabendes kirchenorth in eigenthumbliche besitzung nemmen, darumbe sy ihme ohnverweigerlich Zu wüßen seye hiemit, daß an zu end gesetztem dato Jacob und Felix die Trüeben von Wiediken gebrüedere vor mir dem kirchenschreiber innen ist) gegen einem anderen orth (welches in den Wiedikommer stühlen und wan man zu der obgemelten thürr hineingehet in der ersten zihleten das vorderste orth ist) und nach 30 reichsthaler so sy baar empfangen zu einer uffgaab vertauscht und für frey ledig und eigen übergeben, dergestalten daß ermelter hr. rathsherr oder deßelben erben besagt ertauschtes orth alß ihr ander eigenthumb gebrauchen, besitzen, vertauschen oder verkauffen mögen ohne jemandts ein ald widerred, mit fleisiger pit, daß ich hierumb einen schein außfertigen und zu mehrerer bekräfftigung mit eigner hand und pitschafft underzeichnen wolte, worinn ich ihnen wilfahret, solches auch also protocolliert und den 4ten octobris von der gnadenrychen gebuhrt Christi unßers lieben herren und heilandts gezelt 1697. kirchenschreiber bezeügt obstehndes mit eigner hand und pitschafft. und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. In nachforschung der quartieren ward ein anzug gethan wegen des keglens an sontagen in wehrender kinderleht und der abendpredig und weil herr kirchenpfleger übernommen, mit herren sekelmeister Rahnen alß præside der reformation zu reden und sowol die abschaffung deßen alß auch Den stillständeren in Engi soll anzeigt werden zu verschaffen, daß die knaben daselbst fleißiger alß bißhar geschehen die kinderlehren besuchen thüyind. So ist er auch ersucht worden, mit den herren obervögten in Engi wegen der übel bestelten daß sy mehrerer gottsforcht und fleißiger schikung in die schul alß biß dato zu nit geringer ärgernus frommer leüthen geschehen, widrigen fahls es von dißerem an ein höher orth gewißen wurde. Hr. rathsher Hanß Jacob Wolf uff dem Weinplatz ist an statt herren obervogt Grütherts von herren zunfftmr Füeßli zu einem stillständer ernamset worden, wards auch einhellig. In der orths-spännigkeit entzwüschent Hans Wetzstein von Wiedikon eins, danne Ludi Wetzstein seinem bruder auch von daselbst anders theils den von ihrem vatter s harrührenden mannenstuhl betr, ward nach anhörung für- daß sowol in consideration deß langen possesses alß auch in betrachtung deß zu Wiedikon jetzt lang geübten gebrauchs, daß die kirchenörther jeder zeit durch absterben der vätteren den eltesten söhnen und ihren erben ohne eintrag verbliben, der Hanß alß seines vatters s elteste sohn dißer alter übung auch dißfahls zu genießen haben, hiemit diß orth ihme und nach seinem todt seinen erben eigenthumblich zukent, hingegen sein bruder Ludi Wetzstein seiner prætension halben gentzlich ab- und zu ruhen gewisen sein solle.
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Bei diserem stillstand war ebenmeßig nichts verhandlet, als die beschaffenheit der quartieren erkundiget, und war darinn außert 2 haußhaltungen, dero besuchung die herren seelsorger mit ernsthafftem zusprächen über sich genommen, auch nichts ohnrichtiges befunden. Actum zinstags den 6n septembris ao 1687 præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Locher wie auch eines e stillstands zu St. Petter. In der streithigkeit entzwüschent Uli Meiers und seines bruders Rudolff Meiers an einem, danne Ursula Meierin Marx Bachmanns haußfrauw am anderen und Jacob Trüb am dritten theil allerseiths von Wiedickhon betreffende ein weyberorth und ein an eine kettenen geschmideten schemel in der kirchen zu St. Petter an der stud, wann mann bey der thürr anhörung klag und antworth in erdauhrung der sachen beschaffenheit einhellig erkhent: Daß Urßula Meierin dißes streithige weyberorth, welches sie biß dahin lediger weiß und im ehestandt beseßen, biß zu end ihrer weyl weiters besitzen möge, welches orth aber nach ihrem ableiben und so selbige sich in ein andere gemeind verheürrathen thette widerumb dem Meyerischen stammhauß heimbfallen und gehörren Trüeben für eigenthümblichen zudienen und gehörren und darmit ein erörtherte sach heißen und bleiben. Disere urthel ist auffgehebt durch den verglich, welchen besihe in der continuation p 110. Entzwüschent herren Anthoni Kellern pfarrern zum Kreütz an einem, so danne mr Christoffel Keller dem wäber am anderen theill betreffendt und durch ihren s hinscheid ledig worden, ward nach anhörung beider des eingelegten kauffbrieffß in erduhrung der sachen beschaffenheit einhellig erkhent: Weilen in dem kauffbrieff die kirchenörther in specie nicht begriffen, sich auch nicht erscheint, daß solche vertheilt worden, alß solle obgemelt streithig kilchenorth herren Anthoni Kellern für egenthumblichen zudienen und gehörren, jedoch mit dem vorbehalt, daß die ledige schwöster Elßbetha selbiges ihr leben lang besitzen, solches aber weder verkauffen, vertauschen noch verenderen mögen. Dargegen soll mr Christoffel Keller alß besitzern des haußes sein.
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nebentohrt auszulihen, auch solches nach se absterben der Catharina, Lisabetha und Regula ihro der Anna oder ihren erben eigenthümblich Demnach auch die Regula Ulmer mr Melchior zukommende fl 50 bezogen und hingegen versprochen habe, daß wegen der offtbesagten Anna hierumb nachgesechner versicherung versorg und verpflegung halber in einichen weg nicht beschwert oder ihro etwas zugesucht werden, und so die Regula vor der Catharina von gott auß diesem zeitlichen leben berufft wurde, danzumahlen die Catharina von der Regula verlassenschafft die erwehnten fl 50 widerumb voraus hinwegnemmen solle. ehemänneren und mr Hans Ulrich Hellers der Lisabetha ehelich verlobter gebetten, daß diese durch vermittlung des hochgeachten, frommen, getroffne verglich umb künfftig undisputierlicher nachricht willen in das kirchenprotocoll getragen und hierumb ihnen ein beglaubter schein zugestelt werden möchte, alß habe auff befehl wolermelten herrn kirchenpflegers ihnen in ihrem begehren wilfahret und wirt hiemit in krefftister formb attestiert, und von den interessierten ohnverenderlich zu halten versprochen worden. Dessen zu urkhund hatt ehrenermelter herr kirchenpfleger diesen gegenwürtigen schein mit seinem anerbohrnen hierauff getruktem pittschafft bekräfftiget, auch die parteyen mit eigner hand unterschriben. Zinstags den 12ten januarii von der gnadenreichen gebuhrt Christi unsers lieben herrn und heilands gezelt eintausendt sechshundert neüntzig und zwey jahre. Auff ersuchen obbenanter 4 schwösteren bezeügt Hans Ulerich Heller von Winterthur in ihrer aller nammen wie obstaht. In dem februario ist kein stillstand gehalten worden. præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger Meyer und eines e stillstands der kirchen zu St. Peter. Otten se drey söhnen Hans Conrads, Beat Ludwigs und Hans Geörgs der Otten bym Schwert erarmten haußwesens, von welchen die zween elteren, sonderlich der eltste (so sich hierumb eines schwermuhts annemme) alles mitleidens und fölglicher versorgung, der jüngere aber alß ein leichtfertiger gesell zur verschikung in kriegsdienst würdig befunden, auch solches an unser gnädig herren zu bringen nohtwendig erachtet worden. In gleichem wurde die aufhebung des reüter müllers an der Syl haußhaltung, besonderbar aber die befürderung der von mein gnädig herren gemachten verordnung wegen Heinerichs Wegen mr Hans Jacob Wasers des schlossers ihme den 1ten wurde dem herren kirchenpfleger überlassen, von ihme Waser zu vernemmen, was er seinen zween brüderen von diesem kauffschilling die gebühr und eines e stillstands hierin führende gedanken zu gemüht zu führen. nun ehrenermelter herr kirchenpfleger mit gedachtem Waser die nohtwendigkeit geredt, hatt selbiger sich erklehrt, dem kaüffer Elsinger obbenanten kauffschilling widerumb zurukzustellen und berührtes ohrt seinem versprechen gemeß bym haus zum Lachs in der Schipfi zu behalten. Fahls er aber solchem nicht statt thun und erregten kauffschilling nicht widerumb zurukstellen (alß biß zu dessen erleggung des kaüffers fr in dem ohrt sitzen mögen solle) wurde oder könte, er seinen zween brüderen danzumahlen darvon 2/3 abfolgen lassen wolle, so auff herren kirchenpflegers
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 Actum zinstags den 3ten jenner ao 1688 præsentibus herren zunfft- und kornmeister Locher und eines e stillstands zu St Petter. l haußfrauwen Elßbetha Ruffin mit beystandt herren pfarrer Walders von Tättlickhen an einem, so danne mr Beatt Rudolff Irmmingern im nammen frauw Anna Hornerin auch seiner geliebten haußfrauwen an dem anderen theil betreffendt ein weyberorth in dem sechßten banckh deß mitleren gfletzts gegen dem Hohen Brunnen, welches fr Dorothea Meierin mr Ruffen des wäbers haußfr zu danckbahrer widergeltung und deßentwegen von ihro ein geraumme zeith in rühwigem possess und disposition ingehabt und besëßen worden, ward nach anhörung beiderseiths partheyen weitleüffigen für- und widerbringen, auch ablësung der eingelegten schrifften in erduhrung der sachen außgemachte sach heißen und sein solle. præsentibus herr zunfftmeister Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu S. Peter. Auff beschehenen anzug, daß herr stattschreiber Rahn von einem e sillstand innammen seinen selbs und eines jeweiligen stattschreibers angelegenlich verlange, daß ihme zu der cantzley ein mannenkirchenorth vergünstiget werden möchte, hat ein e stillstand dises begehren auff der anständigkeit begründet befunden und deßwägen in erdaurung der sachen beschaffenheit die bewilligung gethan, daß er herr stattschreiber Rahnen zu befürderung dises seines vorhabens einen von denen fünff vordristen gewesene stüel mit dem St. Peter schlüßel bezeichnet sind einnemmen und nach seiner besten kommlichkeit gegen einem anderen stuel, es were unden in der kirchen oder auff dem gwelb, außtauschen mögen solle, jedoch vorfallenden vacanzen in allweg krafftloß und auffgehebt, auch ein jeweiliger wolte vor einem e stillstand der gebühr nach anzehalten. Herr bauwherr Werdmüller. Herr rathsherr Landolt. Herr rathsherr Schauffelberger. Herr Sillherr Körner. Herr rathsherr Bräm. Herr rathsherr Werdmüller. Herr stattschreiber Rahn. Herr leüt Martin Wägmann. Herr Willhelm Wolff. Herr Hanß Ulrich Bodmer. Undervogt Burckhart in Engi. vor ehrengedachten herren auff l zunfft zum Widder seine 11te rechnung abgelegt, darmit man bestens vernüegt und zufriden gewesen, und ward derselbe nebent dienstfründtlicher dancksagung ersucht, nach fehrner sein bestes ze thun. an gelt 32193 lb 10 ß 3 hr. Der fürschuß bei diser rechnung ist auß gottes sägen an gelt 998 lb 2 ß 6 hr. Bei der rechnung der stifft für die arme schuelkinder belaufft sich die summa an gelt 3034 lb 18 ß. Bei anlaaß diser rechnung hat ehrengedachter herr kirchenpfläger wegen underschidenlicher nammhaffter theils würcklich abgelößter, theils abgekündten schuldposten raths begehrt, wie er mit wider anleggung sich zu verhalten, wellicher einmüethig dahin gegangen, daß zwahren auff sichere pfand wol 4 von 100 genommen, aber keine brieff anderst als à 5 per Und weilen dannethin der vordere kirchhoff wider offtmahlige erinnerungen und mit minstem nachtheil und anstoß so vill immer müglich bschlüßig gemachet werden könne. Caspar Goßweiler
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alß welcher bestehen soll von dem herrn kirchenpfleger, beyden herren seelsorgerern, drey herren des kleinen- und trey herren des grossen-rahts, einem not wie auch treyen burgeren, so danne zeywen vorgesezten auß Engi und zwey von Wiedikon. Es ist aber die bestellung angedeüter anzahl für dießmahlen eingestelt und dem herrn kirchenpfleger überlassen worden, den herren obman Muralt zu ersuchen, in wichtigen fählen dem ambtsgeschäften halber möglich seyn werde. Wegen Heinerich Brenners übel bestelter haußhaltung, in welcher von den elteren und kinderen mit hindansetzung ihrer gegen einanderen habenden pflicht ein gottlos- und ergerliches durch den hr. pfahrer zugesprochen, mithin allem grundtlich nachgeforschet und auf den fahl nicht erfolgender besserung selbige für den stillstand gestelt, wan auch diese correction nichts würken thete, alßdan mit ihnen ein mehrer ernst fürgenommen werden. haußhaltens und unguten ehelebens erforderlicher mâssen alles ernst zu reden, alß auch herrn Hans Müller zu vermögen, daß er gedachten reüters mangelbahr- schwangerem eheweib mit etwelcher bysteühr unter die arm greiffen thüye. Zinstags den 2. decembris 1690 præsentibus herrn zunfftmeister und kirchenpflëger Meyern und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter. Wegen herbstgeschäfften ist biß dahin kein stillstand gehalten und in nachforschung der quartieren, die an der Weggengaß sich befindend- armsellig- liederlich und sowol an elterlich- und ehelich- als kindtlicher pflicht lieblos bestelte haußhaltung Heinerich Nabholtzen des pasteten-beks in deliberation gezogen und incorrigibilis befunden, dahero herrn kirchenpfleger, pfahrer, herrn diacono und dem kirchenschreiber überlassen worden, selbige fehrner umb alles zu red zu stellen und die befindtnus zu erforderlicher remedur durch eine wysung an mein gnädig herren zu bringen. Heinerich Brenner solle seiner übelbestelten haußhaltung halben by nechst künfftigem stillstand fürgestelt, wegen dissolut-geführten lebens alles ernsts reprehendiert und ihme künfftiges wolverhalten beweglich zu sinn gelegt werden. Wegen Caspar Müllers armsellig bestelten haußwesens und unfreündtlichen ehelebens ist die gutbefundne visitation Des Bernhart Kollers knab solle wegen begangnen insolenzien in den kinderpredigen und auff der gassen nachmahlen die nohtwendigkeit zugesprochen, sein vatter der obhabenden pflicht erinneret und auff nicht erfolgende besserung mit selbigem ein mehrer ernst fürgenommen werden. anders theils betreffend ein sub 1ten aprilis dieß jahrs contradictorie ventiliert und damahls gedachter Schweitzeri fürgetragnen gründen in reiffer überlegung der sachen bewandtnuß, theilung dieses ohrt nicht geforderet und dießmahlen nichts einmühtig widerumb bestätiget. Auff begehren herren rahtsherr Heinerich Werdmüllers sen zum Christoffel nachgelassner frauw wittib ist nachgesezt- gütlicher cession eine vidimierte copia zu künfftiger nachricht hier ingrossiert worden, welche von worth zu worth also lautet: Kundt und zu wüssen seye hiemit, demnach Elisabetha und geschenkt und sich aller ansprach daran gäntzlich entzigen, welches kirchen-ohrt auch ihro frauen rahtsherri durch ein den 15ten erkantnus bestätet worden. Dessen aber ungeachtet sie Brämin und ihre sohnsfrauw ernanter frauen rahtsherri in diesem kirchen-ohrt
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Weilen die verhoffte auffhebung und verbeßerung der Knüßlischen haußhaltung Stambheimb gl haußfrauen eins, danne herren rathsprocurator Hamberger ihrem bruder anders teils ao 1693 getroffene von herren amptman Waßer geschribne und von herren pfarrer Werdmüller by St. Peter auch von ihme herren rathsprocurator selbsten mit eigenhändigen underschrifft und pütschafften bekräfftigete und ein wyberorth in der kirchen by St. Peter betreffende nit für sein eigenthum, sonder nur possessionsweiß biß dahin ingehabt und nach weiters also zu haben sonder selbiges sobald das von gott erwarthende 1699te jahr angehen wirt (weilen biß dahin herren rathsprocurator Hambergers haußfrauen solches zu besitzen vergünstiget worden, in der heiteren meinung, daß sy in solcher zeit sich umb ein ander orth bewerben und wan diß 1698te jahr völlig verfloßen und auß sin wirt, vilberührtes orth unverweigerlich abtretten soll) alß ihr eigenthumbliches orth nach ihrem belieben und wolgefallen nutzen und bewerben und darmit alß mit andrem ihrem eigenthumb schalten und walten mögen, hiemit diß ein gentzlich außgemachte und erörtherete sach heißen, sein und bleiben solle. Zwüschent mr Heinrich Beder dem leistschnyder an einem, danne Hs Rudi und Görg den Güntharten allerseits auß Engi an dem anderen theil ward wegen eines mannenorths, Güntharten se in nammen seiner hinderlaßnen 2 knaben zu besitzen prætendiert, hingegen Hs Rudi Günthart solches weil er der elteste bruder in possession zu nemmen begehrt, nach anhörung für- und widerbringens in erdaurung der sachen beschaffenheit einhellig erkent, daß vorderist dißer mannenstuhl deß Güntharten se nachgelaßnen knaben eigenthumblich zudienen und gehören und weilen mr Heinrich Beder deß verstorbnen Güntharten hinderlaßne wittfrau geheürathet, deßelben hinder sich gelaßnen kinder und schulden zu- und auff sich genommen, auch der kinderen rechte aufferzeühung ihme treülich angelegen sein laßt, ihme Beder in betrachtung deßen (nach verfließung eines jahrs alß in welcher zeit der Hs Rudi Günthart solchen besitzen und so das jahr verfloßen biß sy erwachßen und solchen selbsten zu besitzen begehrend. Zu wüssen seye hiemit, daß vor mir dem kirchenschreiber erschinnen Peter, Heinrich und Hanß die Meyeren gebrüedern von Wiedikon und gebührend manenorths by St. Peter (so in den Wiedikommer stühlen und zwüschent herren Hs einanderen vereint und verglichen, daß vorderist dißeres orth zu allen zeiten ein Meyerorth männlichen lybserben eigenthumblich zudienen und gehören und er darfür 30 fl bar gelt nl 4 fl seiner mutter und seinen beiden brüderen jetwederem 8 fl 26 ß 8 hlr bezahlen, die annoch ersten 8 fl 26 ß 8 hlr aber für seinen gebührenden antheil inhaben und und außtrukenlichen meinung gleichwolen, daß ehe und bevor sy bemeltes orth bezühend, hinderlaßnen wittfrauen 20 fl baar gelt darfür zuzustellen schuldig und verbunden und sy dan solches ohnverweigeret abzutretten pflichtig sein sollind, mit fleißiger solches protocollieren wolte, worin ich ihnen willfahret den 18ten julii 1698. Act zinstags den 2. augusti ao 1698 In nachforschung der quartieren ist wegen deß Burkhart Schärers zugenant Zobigzehrers deß wäber Bernharten und wachtmr Thürigen sohns hinderem Hoff liederlich führenden wandel und lebens halben wie nit weniger, daß der cämmifeger Frytag zugenant Trommen Negeli in sontäglichen morgen und mittagpredigen vor der statt ußert der Silbrugg zu bewenden. In der abermahligen orths-spännigkeit zwüschent mr Jacob Walder dem pfister in bystand mr Jacob Groben deß sattlers synes schwähen und mr Rudolf Walder synes sohns an einem, danne mr Freyenmuth auch mit synem sohn verbyständet an dem anderen theil ward wegen eines spänigen mannenorths in der kirchen zu St. Peter auff der rechten seiten zwüschent der thürr by der helfferey und dem tauffstein oben an dem gfletz von der thüren an der ander gezellet nach anhörung weitlaüffigen für- und widerbringes und deß abgelegten dem bauampt von deß bikelampts wegen zugehört, sonder by den anderen stattknechten über unden zwüschent fr Apollonia Hermin und mr Melchior Meyer auffgerichten kauffbrieff umb das hauß an der Hoffgaß zum Morgenstern genant bemeltem mr Meyer alß kaüffern deßelben haußes nebent einem wyberorth auch ein mannenorth in dem vordersten stuhl übergeben worden, und es scheint daß es eben dißeres streitige orth seye, alß solle in consideration deßen dem mr Jacob Walder zugehört vil erwehntes orth fürohin auch eigenthumblich zudienen und gehören und selbiges nach
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1. Daß alsobald nach vollendeter predig die die darauff sich befindende persohnen in freündtlichkeit beschlossen werden solle. außstand begriffen, ohne fehrners verbleiben vor und ehe eine andere nambsung erfolget austehen und abtretten sollen. lähenherren freygestelt, eintweders sich selbst by der wahl einzufinden, auff welchen fahl der lähenmann außgeschlossen seyn, oder aber so der aussert der gmeind wohnende lähenherr nicht mehren wolte, alsdan desselbigen lähenleüht so gmeindsgnossen sind zugelassen werden sollen. 4. Viertens die lëhenleüht, welliche by dem lëhenherren in dem hauß sind und tod und lëbendig in die gmeind gehören, sollen auch mit und nebent ihme zu mehren haben. lassen oder auch sonsten also beschaffen weren, daß ihnen von jugend ald anderer ursachen wegen kein eydt zu vertrauwen, alsobald ihren abtritt nemmen und zu sollicher wahl nit zuglassen werden. 8. Damit auch zum achten allen unzimmenheiten bestmüglichst vorgebauwen und diejennigen, welche zur wahl nicht fehig sind, desto baß erkendt und 4 herren von der burgerschafft auß dem stillstand und von jeder gmeind 2 persohnen geordnet werden, die in den mannenstühlen von dem tauffstein hinweg biß zu der thüren gegen dem Hochen Brunnen stehen und auff alle in wehrendem mehren hinzugehende welche sich unverschamter weis herfür theten und wider befugsamme einen pfennig begehren wolten, offentlich anzeigen, damit sie hinterhalten, darumb zu red gestelt und je nach befindtnus hernach weiters gehandhabet werden könnind. sollen der nambsung und hiemit der ordnung nach auff die truken geschriben und zu desto besserer nachricht für gemeine leüht des ersten herren nammen mit einem grossen strich, des anderen mit zweyen, des dritten mit dreyen und also fortan bezeichnet werden. Denenjennigen aber, welche auch dieses nicht fassen möchten, soll der herr, welcher oben an der stägen stehen wirt, die truken des herren, deme sie den pfennig zu geben gesinnet sind, gutwillig und in treüwen zeigen. 10s. Die herren kleinen räht, welche nit in dem ausstand begriffen, werden ihre pfennig zum ersten hinein legen, hernach sich wider an ihre öhrter verfüegen, ebenmessig bywohnen. 11. Die gmeindsgnossen sollen zu beobachtung
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den herren seelsorgeren nichts geleidet, derhalben einmühtig gutbefunden worden, daß wan man künfftig bedenken tragen wurde von verdächtigen schleüffwinklen, einzügen oder ohnerbar- ergerendem wandel, vor einem e stillstand offentlich meldung zu thun, soliches einem herrn vertraulich eröffnet werden solle. lebens und sündreitzenden possenreissens auß der gmeind fortgeschaffet und durch herrn ambts-obervogts zu ersuchen stehenden befehl nach Grüningen in sein heimath gewisen werden. An herrn rahtsherr Hans Jacob Schaufelbergers se statt ward einhellig zu einem stillständer von den herren kleinen rähten erwehlt herr rahtsherr Hans Martin Wegmann. Und an herrn rahtsherr Wägmans statt wurde von den geordnet herr Hans Jacob Schaufelberger. Demnach hatt kirchenschreiber Christoff Friderich underschreiberey aussert dieser gmeind bezognen oberkeitlichen behausung seine zu verspührtem benügen verwaltete kirchenschriberey widerumb in die schoß eines e stillstands resignando gelegt und an seine statt zu einem notario und mitglid eines ehrs stillstands ernamset herrn stattrichter und lieutnt Joh Jacob Wolff, so auch einhellig beliebt worden. Die berahtschlagung des bauwfellig- sigristen hauses ward biß auff erst- ablgende kirchenrechnung eingestelt. Quod fœlix faustumque ac ecclesiæ salutare sit! martii ao 1693 Herr statthalter Meyer. Herr pfarrer Werdmüller. Herr diacon Zeller. Herr zunfftmr und Hardherr Honer. Herr raths- und stallhr. Werdmüller. Herr rathsherr Escher. Herr zunfftmeister Kilchsperger. Herr zunfftmeister Scheüchzer. Herr stattschreiber Holtzhalb. Herr landtvogt Grüthert. Herr Hanß Conradt Holtzhalb. Herr Hanß Jacob Schuffelberger. Herr Heinrich Wirth. Herr leutenant Bodmer. Vogt Meyer von Wiedikhon. Vogt Burkhart und Hanß Heinrich Kienast gschworner in Herr zunfft- und rittmeister Johann Jacob Meyer kilchenpfleger der gmeind zu St. Peter hat umb die verwaltung deß kirchenguths vor ehrengedachten herren auff lob zunfft zum Wider seine 1te, zufriden geweßen und ward derselbe nebent dienst fründtlich bezeügter Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehrengedachter ersten rechnung schuldig an 35830 lb 11 ß 8 hl. Der fürschuß dißer ersten rechnung ist segen an gelt 1103 lb 10 ß – hl. By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa gelt 3204 lb 17 ß. herr kirchen-pfleger by seiner anderen rechnung schuldig 36144 fl 14 ß. Der fürschuß dißer anderen rechnung ist auß gottes segen an gelt 314 lb 13 ß. By der rechnung der stifft für die armen schuelkinder belaufft sich die summa 3204 lb 17 ß. an gelt Der fürschuß dißer dritten rechnung ist aus gottes segen an gelt 1546 lb 1 ß 6 hl. By der rechnung der stifft für die armen schuelkinder belaufft sich die summa an gelt 3204 lb 17 ß. Nach abgelegten dißen dreyen rechnungen ward auff begehren meins hochgeehrten herren kirchenpflegers wegen deß bauwfällig-
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Kundt und zu wüßen seye hiemit, daß Felix Meyer genant Weltis se wittfrauw abem Kolbenhoff in der gmeind Wiedikon ein mannenstuhl zu St. Peter, so by der thür gegem pfarrhaus in den Wiedikommer stühlen in der 4ten zihleten zwüschent umb 24 fl und 1 reichsthaler trinkgelt, auch 10 tansen voll reben, wie kaüfflich überlaßen, dergestalten daß er besagten stuhl fürohin zum Hirtzen genant besitzen und bewerben mögen solle. Wan nun in das protocol getragen worden mittwochs den 14ten novembris von der gnadenrychen geburth Christi unßers l herren und heilands gezelt 1693. Kirchenschreiber subscripsit. Alß in fleißiger nachforschung der quartieren nichts verdächtigs angezeigt worden, dardurch deß jüngsthin todt gefundenen gemachet werden können, alß haben hieruff herr kirchenpfleger und und so dißer sach halben etwas verdächtiges in erfahrung gebracht wurde, solches unverweilt an gebührendem orth anzuzeigen, welches gemacht worden. Weilen die beschaffenheit einer by meister Anthonis s deß genant ußem Toggenburg gebürtig einem e ehegricht schon angezeigt Der vormahls schon umb bekante laster abgestrafften Cathryna Kußerin wirt alles ernsts zugesprochen werden, fürohin ein minder verdächtig leben und wandel zu führen, deß allerhand böses nach sich zühenden müßiggangs zu entwehnen und hingegen deß arbeitens und werchens zu beflyßen. Zinstags den 5ten decembris ao 1693 und eines e stillstandts zu St. Peter. In nachforschung der quartieren war ein anzug beschehen, wie daß der junge ziegler, so herren Hoffmeisters im Windeg alß seines lehrherren magt geschwängeret, sich zimmlich unnütz verhalte, darab sich sein mutter sehr bekümbere, deßentwegen die herren seelsorger ihne beschiken, seine fehler fürhalten und zu wahrer buß und beßerung ernsthafft anmahnen werdend. Auff beschehenen anzug, wie daß die junge knaben, mägt und handtwerchsgsellen an sontagen in währendem leüthen unterm vorwand nacher St. Jacob in die kinderpredig zu gehen zur statt hinauß in die Härder und andere bauren heüßer umb die statt harumb sich verfüegind und daselbst anstatt leßens und bätens knaben verführt werdind zu großer bekümbernus und schmertzen ihrer elteren etc., war einhellig gut befunden, solches den herren von der reformation anhängig zu machen und sy dahin zu persuadieren, daß sy den herren Großen mithin an die verdächtigen orth schikind mit ernstlichem befelch, alle antreffenden persohnen samt denen so sy einzühend anzuzeigen, damit sy gebührend darumb zu red gestelt und besorgendem unheil zeitlich vorgebogen werden könne. An statt des se verstorbnen herren rathsherr Landolten ward einhellig zu einem stillständer von dem kleinen rath erwehlt sein sohn herr rathsherr Mathias Landolt. Und an statt deß auch sellig verstorbnen herren Heinrich Wirthen zum Ziegel ward einhellig zu einem stillständer von burgeren erwehlt herr Heinrich Werdmüller zum Christoffel. In der abermahligen orths-spänigkeit entzwüschent mr Jacob Walder dem pfister in bystand seines schwagers mr Groben deß sattlers eins, danne mr Jacob Freyenmuth anderstheils sachen beschaffenheit einhellig erkent: Es solle mr Walder prætendierten 1684 einhellig außgefehlte urtheil nachmahls zu kräfften erkent derselben buchsten wellichem innhalt sein gentzliches verbleiben haben und diß hiemit ein ußgemachte und erörtherete sach heißen und sein. Zwüschent mr Hans Bernhart Leerman dem pasamenter an einem, danne fr Cathryna Werndli verbyständet mit mr Heinrich Hugen dem murer ihrem l ehemann an dem anderen theil betreffendt darinn diß orth ihro von ihrer l gotten fr Abigael Leeman s
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Donnstags den 10ten maii 1688 sub præsidio herr kirchenpfläger Lochers, Herr diacon Werdmüller. Herr bauwherr Werdmüller. Herr rathsherr Schauffelberger. Herr rathsherr Bräm. Herr rittmeister Schauffelberger. Herr landtvogt Werdmüller. Herr rathsherr Wolff. Escher. Herr zunfftmeister Kilchsperger. Herr stattschreiber Rahn. Herr cap lieut Widerkehr. Herr leütenant Wägmann. Herr Willhelm Wolff. Herr Hanß Ulrich Bodmer. Undervogt Meyer von Wietickon. Undervogt Burckhart in Engi. Seckelmeister Baag in Engi. Nachdemme es der allweisen regierung des allerhöchsten gnädig pfarrer zu dem Großen Münster, und darüber unßer gnädig herren und tröüweiferigen pfarrer diser christenlichen gmeind zu St. Peter gefallen, haben die herren, kirchenpfläger und übrige eltiste und vorgesetzte der gmeind nit ohnbilliche nachtrachtung gehalten, wie der durch angedeüthete hoche ehrenbefürderung ledig wordene pfarrdienst denen loblichen satz- und ordnungen in der forcht gottes wider bestellet werden möchte. Und deßwegen bevordrist gutbefunden, daß hernachfolgende wolberathschlagte puncten umb desto beßeren und richtigeren ordnung willen zu jedermenniglichese nachrichtlichem verhalt bei dergleichen nammhafft- und wichtigen wahlen der herren seelsorgeren offentlich verläsen ze laßen, benantlich: 1. Wird alsobald nach vollendeter abendpredig die baarkirchen durch den todtengreber ordentlich visitiert, die auff derselben 2. Sobald ein herr ernannset, sollen mit demselben alle diejehnige halber im außstand begriffen, ohne fehrneres verbleiben vor und ehe eine andere nansung erfolget außstehen und abtretten. 3. Denen lehenherren außert der gmeind ist freygestellet, daß sy sich selbs bei der wahl einfinden mögen, in der meinung jedoch, daß uff sollichen fahl der lehenmann außgeschloßen sein solle. Wofehrn aber der außert der gmeind sitzende lehenherr nit mehren wolte, sollen alsdan deßelbigen lehenleüth so gmeindsgnoßen sind zugelaßen werden. 4. Die lehenleüth, welliche bei dem lehenherren in dem hauß sind und aber todt und läbendig in die gmeind gehören, sollen auch mit und nebent ihme zu mehren haben. welliches ihre söhn bewohnen, mögen zugleich auch mit und nebent denselben zu mehren haben. 6. Wie nit weniger nebent einem vatter alle seine mannbaren söhn. 7. Fehrner sollen alle die verauffahlete, item hinderseßen, die nit gmeindsgnoßen sind, wie nit weniger diejehnige, so das allmosen empfangen ald die ihrige nemmen laßen oder auch sonsten also beschaffen weren, daß ihnen von jugendt ald anderer ursachen wegen kein eid zu vertrauen, alsobald ihren abtritt nemmen und zu sollicher wahl nit zugelaßen werden. werden, welliche in den mannenstüelen von dem tauffstein hinweg biß daß sy diejehnige, welliche sich ohnverschamter weis herfürtheten anzeigen sollen, damit man dieselbige hinderhalten, der gebühr nach zu red stellen und hernach je nach befindtnuß die fehrnere nothwendigkeit gegen ihnen vornemmen könne.
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abzugs-cösten gehabt, auch nach seinem aufzug den der pfruhnd rëben vill ein mehrers verwendet, als aber selbige ertragen haben, zumahlen auch in seiner acht und treissig wöchigen sehr schweren und schmertzhafften krankheit ein merkliches in unwiderbringliche cösten gesezt worden. gmeind so lang es seine leibs-disposition zugelassen sowol zu seines herrn mitarbeiters alß sonsten treüw-eiferigst vorgestanden, so geloben ich der getrosten hoffnung, sie werden mich in diesem meinem grossen elend mit ihrem gewohnten extraordinari anlâß das gnâden öhl eines erkleklichen nachdiensts auff mich fliessen lassen, dardurch ich in meiner verschmachtung erlabet und in meinem hertzenleid umb etwas erquiket werden möchte, dero gnädigen disposition ich alles ledigklich überlasse und zu gott inbrünstigklich seüfze, daß er eüch meine hochgeachte, hochgeherte und gnädige herren alß vätter der wittwen in beständig gesegneter regierung, guter gesundheit und allem selbst verlangenden wolergehen zu seel und leib zu erhalten geruhe, wormit ich mich dero hochen gunsten und gnaden wehe und deemühtig erlasse, verbleibende. Datum den 18ten septembris hochgeachten, hochgeehrten herren underthanig- deemühtig- gehorsamme und betrüebte burgeri Cleophea Neüscheler helffer Sennen se wittfrau. gottes gefallen, auß dieser zeitlichen eitelkeit in die unendtliche glükselligkeit zu versetzen, weylund den ehrwürdigen und wolgelehrten herren christlichen gmeind zu St. Peter, kirchenpfleger die herren eltiste und vorgesezten der gemeind in sorgfeltiger berahtung, wie der vacierende helfferdienst nach der uhralt-hargebrachten freyheit und dieser kirchen lobn gebreüchen in der forcht des herren widerumb bestelt werden möchte, diesern heütigen zinstag zur wahl eines diaconi (mit dem wunsch, daß der oberste seelenhirt und darby gutbefunden, hernachfolgend by beobachten wolberahtschlagete satz und ordnungen zu eines jedern nachrichtlichem verhalt offentlich zu verlësen
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In der spännigkeit zwüschent herren rprocurator Albrecht innammen Lisabeth Münchin von Tallwyl eins und mr N. Lißabeth Münchin beiden schwösteren Anna und Sußana den protestiert und solchen kauff für ungültig erachtet, weil diß örthli ihr eigenthumb und solches ihren schwösteren nur lehnsweiß diß nebentörthli (alß welches ihro von ihrem vatter crafft habenden scheins wegen allerley ihme erzeigten guthathen übergeben worden) fehrner ihr eigenthumb bleiben, hiemit Susanna den München widerumb zu suchen gewalt haben. Zu wüßen seige hiemit, daß Jacob und Rudi die Trüeben mit vertheillung seines by St. Peter beseßnen mannenstuhls auff einrathen und günstige zulaßung meines hochg herren kirchenpfleger beseßner stuhl (so wan man by der thürr gegen der helfferey zur kirchen eingath auff der rechten seiten an der wand der 4te stuhl ist) für eigenthumblich verblyben, hingegen er seinem bruder Rudi Trüeben alß dem jüngsten den von herren Wägman per 1/2 dublonen erkaufften stuhl in der kirchen by St. Jacob auch für eigen zu überlaßen schuldig sein, hiemit Jacob Trüeben und seinen erben den seinigen by St. Peter und Rudi Trüeben den seinigen by St. Jacob für eigenthumblich zu besitzen und ein jeder mit dem seinigen nach belieben zu schalten und zu walten vergünstiget sein solle. Welches auf günstige verwilligung von wolehrengemelten herren kirchenpfleger und zunfftmeister Meyers also protocolliert und Jacob Trüeben auff sein pitliches anhalten und obbemelte vergünstigung ein schein deßen mitgetheilt worden, so geschehen mittwochs den 29ten januarii ao 1696. præsentibus herr zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers und eines ehr stillstandts zu St. Peter. Biß dahin ist kein stillstand gehalten und dißmahlen in nachforschung großer ärgernus einer gantzen nachbahrschafft daselbsten führenden liederlichen, gutbefunden worden, solches den herren allmoßenspflegeren zu eroffnen und sy zu ersuchen, daß sy sowol ihne der ein hinderseß als alle andere sich hinderseßen (deren nammen thun und laßen ihnen dan zu dem end namhafft gemacht werden sollend) damit besorgendem unheil vorzubauen von statt und landt hinweg in ihr heimath weißen thüyind. haußweßen zu gebührender remedur bestermaaßen recommendiert werden. Damit inskünfftig zu folg hochoberkeitlich wolangesehenen befelchs auch der in Engi, auch die kinderlehren von den erwachßnen knaben und töchteren fleißiger alß bißhar besucht werdind, ward einhellig gut befunden, daß die gethane heilwerthe erinnerungen von dem gottesdienst sich eüßerende persohnen machen, welliche sy dan beschiken und mit ihnen die nothwendigkeit reden, zu wellicher pflicht und auffsicht dan auch die stillständer zu Wiedikon und in Engi verbunden sein sollend. Allem gewüel und unweßen der jungen knaben wan sy zur kirchen stehende besoldete profos von der kirchenthürr hinweg über den kirchhoff führen und ihnen alles ärgerliche verhalten so vil müglich abwehren, so soll auch sowol der sigrist als der todtengräber alle junge und halberwachßne in die kirchen hinunder verleithen und damit dem unleidenlichen schwätzen seelsorgeren überlaßen zu verschaffen, daß allweg ein præceptor aus der abendtpredigen einfinden und weil der hr. pfarrer auff der einten seiten nebendt der cantzel sitzt, er auff der anderen seiten sitzen, auff die schwätzenden In der orthsspännigkeit zwüschent herren leütenant Hanß Ulrich und herren H Marthi den Körneren gebrüderen betr die vertheilung deren von ihrem herren vatter s ererbten mann- und wyberörtheren etc. ward einhellig erkent, daß zuvorderst das mannenorth uff der emporkirchen, so zu hinderst und zum hauß erkaufft worden, erscheinen könte, daß auch ein weiberorth zu dem hauß gehört, selbiges auch darzu dienen, die übrigen aber durch mich den kirchenschreiber mit zuziehung eines ihrer zunftherren den sy hierzu erbetten sollend so gut müglich vertheilt
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Zinnstags den 4ten nov 1689 hat kirchenschreiber Caspar Goßweiler stell vor einem e stillstand resigniert, so man ihme abgenommen, und ward durch ihne an sein statt ernanset und einhellig zu einem stillständer Friderich Werdmüller. Bei erst haltendem stillstand soll von völliger widereinrichtung und bestellung des e stillstands geredt werden. 1690. Quod fœlix faustumque ac ecclesiæ salutare sit. præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfläger Locher und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter. In nachforschung der quartieren sind keine sondere klegten abgelegt worden. Zwischent der frau rahtsherr Werdmülleri by dem Christoffel an einem, danne Lisabetha Leemanni an dem anderen theil betreffend ein sub 15ten maii 1683 und 6ten jan 85 vor einem kirchenpfleger überlassen, durch eine gütliche composition die partheyen zu vergleichen. Zinstags den 4ten martii 1690 præsentibus herrn zunfftmeister und kirchenpfleger Locher und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter. Wegen herren kirchenpflegers und herren pfahrers und dermahlen in nachforschung der quartieren auff beschechnen anzug des mr Conrad Schweitzers liederlichen lebens und übel bestelten hauswesens halber gut befunden worden, daß ihme auf zusehen hin versprochner besserung an seinem forhaben nachtheilig sein möchte, dieweil er entschloßen (im fahl die werbung für Engelland ihren fortgang nemmen thete), sich alß wachtmeister nach albereit entpfangner vertröstung in angedeüten diensten zu gebrauchen lassen. Auff unrühiges nachwerben der Lisabetha Brämi wegen der sub 15ten maii ao 1683 der frau rahtsherr Werdmülleri by dem Christoffel zugekendten vier weiberöhrteren ward nach ablesung alle güetliche interpositions-mittel ausgeschlagen etc., in reiffer erdaurung der sachen beschaffenheit einhellig erkhendt: Daß es by der angedeüt auff vilfaltiges beweistumb fundierten urtheil ein gäntzliches verbleiben haben, also selbige widerumb in unbegründt-führenden ansprach an eines der bedeüten vier weiber-örtheren ab und zu ruhen gewisen seyn solle. Zinstags den 1sten aprilis 1690 præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger Locher und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter. In nachforschung der quartieren ist des Jacob Hallers zu anregung beschehen. Weil aber selbiger dießmahlen mit einer schweren krankheit behafftet, alß wirt ihme in hoffnung künfftiger besserung mit fürstellung für einen ehrsammen stillstand verschohnet. In der spännigkeit entzwischent j Margretha Schweitzeri an einem, danne undervogt Meyer von Wiedikon an dem anderen theil betreffend ein streitiges weiber-ohrt, so in dem fordersten stuhl by dem opferstok von selbigem hinweg gegen dem Hochen Brunnen das 4te ohrt ist, wie auch ein darby sich befindendes schemmel-ohrt etc. ward nach anhörung klag und antwort, in erdaurung der sachen beschaffenheit, sonderlich in ansehung des von gedachter j Schweitzeri vorgewendt, zwey und zwentzig jährig rühig- ohnverrukten possesses, also nach dieser kirchen übung doppleter præscription etc., einhellig erkhendt: Daß bemelter Margretha nach der besitzeri beliebiger disposition künfftig ihren erben zukommen, so auch der schemmel getheilt und in zwen theil verschnitten werden und jeder parthey in eignen kösten seinen schemmel machen Hierby ist beyden theilen erinnerlich
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Khundt und zu wüßen seye hiemit, daß Dorothea Rieder gestelt wirt, und zwoo persohnen druff platz haben, und mit nammen Jacob Beder dem leistschneider auch in Engi wohnende zugehörig in der kirchen zu St. Peter, so mann vom Hohen Brunnen zu der großen haußfrauen umb 4 fl kaüfflich überlaßen, dergestalten daß er und seine erben besagt weiber kirchen örthli fürohin alß ihr eigenthumb zu gezeügnus, weilen berichtet worden, daß niemand kein eintrag bewilligung meines hochg herren kirchenpfleger und zunfftmeister seinen von seinem schwäher Heinrich Meyer genant Welti von daselbsten ao 1675 per 8 fl erkaufften kirchenstuhl in den Wiedikommer stühlen umb nun fürohin eigenthumblich besitzen und bewerben möge ohne einichen eintrag und widerred, so auff ihr beiderseits angeben und zefriden zunfftmr Meyers zu gezeügnus deßen und zu verlangter mehrer sicherheit in das protocoll getragen und ihme mr Koller geschehen donstags den 28ten februarii 1695. Zinstags den 4ten junii 1695 præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers und eines ehr stillstandts zu St. Peter. In sorgfältiger nachforschung der quartieren ward nichts ohnrichtiges befunden, ußert daß der Büntzlenen halben … ein klag einkommen wegen schandtlichen reden, auch darby gut befunden worden, auff weitere einlangende klag solches den herren von der reformation anhängig zu machen und zu verschaffen, daß ihro gar auß der statt gebotten werde. Auff gefallenen bericht, daß die jungen knaben in den kinderlehren sich demme sy sich wider rottierind und allerley wüste wort anhenkind, ward herren kirchenpfleger fr ersucht, mit dem todtengräber zu reden und ihme im nammen eines ehrs stillstandts zu befehlen, daß er sich fürohin an den sontagen in den kinderlehren fleißig nebent gedachten profosen auff dem gwelb einfinden und allem gwühl und unweßen so vil müglich abhelffen und auff die rottierer und böße wort anhenker fleißiges auffsehen haben und solches ihren elteren anzeigen thüye. Zwüschent herren wachtmr Locher und seiner haußfrauen N. Schweitzer an einem, danne mr Felix Trachßler und seiner haußfrauen Barbara Brunnerin an dem anderen theil ward wegen eines schämels, uff welchem gedachte fr Brunnerin etlichen jahr lang nebent bedeüter fr Schweitzerin auß güetlicher zulaßung geseßen, sollichen aber nicht mehr zu dulden gesinnet etc., nach erdaurung der sachen beschaffenheit und auffgegebnen bericht deß sigristen, daß die fr Brunnerin zu dißerem schämel kein recht, sonder solches nur ein güetliche zulaßung, einhellig erkent: Daß dißer schämmel von jetzt an gar auß der kirchen hinweg kent, damit die fr Brunnerin aber sich nicht zu beschwerren habe, daß man sy verstoßen oder gar auß der kirchen vertreiben wolle, ihro ein orth auff dem vordersten stuhl im gfletz zunechst by dem tauffstein so der kirchen zugehört so lang sy Zwüschent herren wachtmr Locher und seiner haußfr N. Schweitzer
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hinauff von stühlen zu stühlen in das chor hinter die cantzel sich verfüegen und nach eingelegtem pfennig auff der anderen seiten gegen der stägen wider herab und by der kirchenthür gegen der helfferey hinausgehen. befindende gmeind wider hineinberuffen und in deroselben gegenwahrt die pfennig auff dem taufstein von dem herren kirchenpfleger offentlich und mit lauter stimm gezelt, zuvor aber die in dem sekel annach übergeblibne pfennig ordenlich und zu dem end erkundiget werden, damit man in erfahrng bringen könne, ob keine darzu? oder darvon kommen seyen? Zinstags den 22ten septembris ist man in gottes nammen nach vollendeter predig zur wahl geschritten, da dan herr kirchenpfleger Meyer mit einer schönen red den ursprung und die nohtwendigkeit der diaconorum angeführt, worauff gleich in ais 1684 und 88, auch 90 beschehen, nechst vorstehende satzungen abgelesen und hernach zu dem vacierenden diaconat ernamset worden: Von herren statthalter Meyer: Herr Heinerich Zeller pfahrer zu Kilchberg herren zunfftmr Strâsser: Herr Wilhelm Simmler Der suffragiorum s præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger Meyern und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter. Biß dahin ist kein stillstand gehalten und dießmahlen in nachforschung der quartieren wegen des mr Conrad Schwytzers des schumachers liederlichen lebens und angelegenlichen begehrens mit seinem eheweib der Regula Deki ehrlich zu hausen ein anzug beschehen und darüber gutbefunden worden, daß solches vor einem ehrsammen ehegricht angebracht und von selbigem Wegen des hinlessigen besuchens der kirchen an zinstagen wurde gut erachtet, mit herren zunfft- und spithalmeister bediente dahin halte, daß sie an den zinstagen ehe und bevor sie an die arbeit gehen die kirchen fleissig besuchen und dem gottesdienst abwarten thüyen. Und damit auch die usseren gmeinden an den zinstagen die predigen fleissiger alß bißharo frequentieren thüyen, so ist hierumb nachgesezt- erinnerliche erkantnus gutbefundner mâssen den undervögten in angedeüten gmeinden zugestelt und behöriger ohrten verlesen worden, namlich: Demnach by diesen sehr mißlich- traurig- und gewahret worden, wie so schlechtlich sonderlich an zinstagen der gottesdienst von den ausseren gmeinden besucht werde, alß hatt ein ehrsammer stillstand eine hoche nohturfft seyn erachtet, hierin gebührende verordnung zu thun, damit denen eingeschlichnen, nicht nur zu zeitlich- gutbefunden, auch zugleich erkent: Daß sowol an zinstag- alß sontagen in bedeüten ausseren gmeinden die predigwachten fleissig gehalten und die von der kirchen saumsellig-außbleibenden in allen treüwen geleidet, hernach selbige zu ernsthaffter verantwortung gezogen werden sollen, wirt hiemit jedermännigklich in mehrbesagten gmeinden freündt-ernstlich erinneret, die predigen an berührten tagen fleissiger alß biß dahin beschehen zu besuchen, auff daß der erbarmende gott die antreüwenden strâffen von uns ab- und hingegen seyn gnädiges angesicht mit der fülle seiner güte widerumb uns zuwenden und uns noch fürbas in
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besitzen, zu vertauschen ald zu verkauffen völligen gewalt haben sollind ohne jemandts ein- und widerred, wie sich dan fr doctor Ottin alß dero diß orth vor dißerem zugehört und aber solches gegen einem anderen uff der anderen seiten für eigen vertauscht, deßen gentzlich entzigen und daran weder jetzt nach inskünfftig einiche anspraach mehr zu haben anzeigen laßen, welches uff ihr der fr Zieglerin inständiges begehren donstags den 26ten maii 1698 Herr burgermeister Meyer. Hr. diacon Werdmüller. Hr. sekelmeister Werdmüller. Hr. kornmeister Spöndli. Hr. leütenant Holtzhalb. Hr. Leütenant Bodmer. Vogt Burkhart auß Engi. Hanß Heinrich Kienast gschworner uß Engi. Herr zunfft- und rittmeister Johann Jacob Meyer kirchenpfleger der gmeind zu St. Peter hat umb die verwahltung deß kirchengutts vor ehreng man bestens vernüegt und zufriden geweßen, und ward derselbe nebent 41089 lb – ß 2 hlr. Der fürschuß dißer 6ten rechnung ist auß gottes segen an gelt 1401 lb 13 ß 8 hlr. By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa an gelt 3534 lb 17 ß – hlr. gelt 42106 lb 15 ß 4 hlr. an gelt 1017 lb 15 ß 2 hlr. By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa an gelt 3691 lb 17 ß – hlr. Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng hr. kirchenpfleger by dißer syner 8ten rechnung schuldig Der fürschuß dißer 8ten rechnung ist auß gottes segen an gelt 1602 lb 1 ß 6 hlr. By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa 3821 lb 17 ß – hlr. By dißer begebenheit wise hr. kirchenpfleger vor hernach verzeichnete 2. 150  cap uff Heini Wyß genant Rudelis se zu Hefferschwyl in der 400  cap uff Hanß und Welti die Morffen gebrüederen Conradten se söhnen zu Bißikon in der pfarr Ilnau, Martini 1690. cap uff Urech Morf dem wäber daselbst, Mart 1690. cap uff Urech Morff genant Wyßen daselbst, Mart 1690. 6. 150  cap uff Hs Urech und Felix den Morffen gebrüederen daselbst, Mart 1690. 7. 100  cap uff Frantz Sigest zu Raffz, Martini 1691. gemeind Engi, liechtmeß 1692. cap uff Joß Schäppi am Horgerberg, meyen 1692. cap uff Heini und Felix den Hubschmiden vatter und sohn zu Hedingen, Mart 1695. 11. 230  cap uff Uli und Caspar den Widmeren genant Neühaüßer daselbst, Mart 1695. 12. 30  cap uff Hanß Nievergelt daselbst, Mart 1695. cap uff Anna Brüngger samt ihren söhnen Rudi und cap uff obigen, Mart 1696. By deß herren kirchenpflegers annerbiethen, daß er wan in das künfftig ihme bewenden. Des orths streith zwüschent herren rprocurator Hamberger eins, danne fr Anna Hambergerin seiner schwöster herren diacon Sommerauers von Stammheim haußfrauen anders theils ward uff begehren der fr Sommeraueri biß uff ihres herren ankunfft eingestelt und soll biß dahin herren rprocuratoris haußfrauw das orth besitzen. Zinstags den 5ten julii ao 1698 præsentibus herren rathsherr Landolt und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. In nachforschung der quartieren ist wegen herren Heinrich Morffen schlechtem kirchgangs ein anzug beschehen und weilen der bericht gefallen, daß er an sonn und h. tagen villicht wegen übeler bekleidung nicht in die statt, sonder auff das land an die nechst gelegne orth alß gen Altstetten, Rieden, Ütikon etc. zur kirchen gange und daß seine kinder in lehr und glaubens sachen wol begründt seyind, laßt man es einfaltig darby
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synem belieben besitzen und bewerben mögen, in der heiteren meinung gleichwolen, daß der dem mr Freyenmuth wegen vilfaltig gehabten umbcösten alß ihme dißeres orth zweymahl ehe bedeüter kauffbrieff gefunden jedoch under gewüßen bedingen zukent worden 15 fl baar gelt zuzustellen (so auch grad in meinem deß kirchenschreibers bywesen verbunden, hiemit diß ein gentzlich außgemachte sach heißen und sein. Actum zinstags den 6ten decembris 1698 eines ehrsammen stillstandts der kirchen zu St. Peter. In nachforschung der quartieren ward nichts unrichtiges befunden, ußert daß deß gantknecht Hönggers frauen und der Lisabeth Mathysin versorgung in den spittal wegen beiderseits gefahrlich melancholischen recommendiert werden. Baberlis se wittfrauw eins und der jfr Lißabeth Schmidin anders theils einen schämel betr, ward dißmahls eingestelt und sollend beide partheyen erst haltendem stillstand mit ihren kundtschafften einfinden, indeßen dißer schämel wie biß dato beseßen und von keiner parthey biß die völlig erörtheret nichts ungereimtes angehebt werden. Actum zinstags den 7ten februarii 1699 eines ehrsammen stillstandts der kirchen zu St. Peter. In der abermahlen angehörten streitigkeit entzwüschent herren Hanß Jacob Aberlis se fr wittib und erben an einem, danne jfr Elisabetha Schmidin an dem anderen theil betreffendt einen schemel an einer kettenen an gedacht herren Aberlis nebentstühli ward auff eingenommene kundtschafft einhellig erkent, daß bemelte jfr Schmidin by ihrem bißharigen und bleiben solle. præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyer und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. In der orths-spännigkeit entzwüschent mr Jacob Bäder dem schuhmacher in der Engi eins, danne fr Magdalena Bäderin seiner schwöster anders theils ward einhellig erkent: Daß dem mr Jacob Bäder diejennigen zwey wyberörther, so er von seinem vatter se und schwöster Susanna se ereerbt fehrners eigenthumblichen eigenthumblich zudienen und gehören, hiemit diß ein gentzlich außgemachte sach sein und bleiben solle. Dißeres wyberorth, so by der hinderen thürr in dem eingang auff der rechten seiten gegen dem pfarrhuß an der stud im vordersten bank ist, hat f Magdalene Bäder dtc. Heinrich Wäber dem sigristen gegen erleggung 15 reichsthaler baaren gelts für eigenthumblich überlaßen, darmit inskünfftig alß mit dem seinigen nach zu lieben, zu schalten und zu walten, welches auff ihr beider begehren also protocolliert worden den 23. maii 1699. In der orths- spännigkeit zwüschent mr Heinrich Collin dem schuhmacher an einem, danne fr Anna Maria Bütschli mr Jacob Summerauer deß tischmachers se wittfrauen beschaffenheit erkent, daß weilen obbedeüte fr Anna Maria Bütschli diß orth auffzubehalten gesinnet und damit dem sontst geringen capital nichts abgange, ihre güetli samt dem ehegelt darauß den albereit erlegten kauff obeingeführten gründen crafft deren sy den zug darzu hat ihro in dem preiß wie der mr Collin solches von dem mr Summerauer luth eingelegten kauffzedels den zug darzu haben und ihme solches würklich zukent sein solle. Actum zinstags den 4ten julii ao 1699 und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. Entzwüschent dem ehrw und wolgelehrten herren Johann Rudolff Steinbrüchel decan und pfarrer zu Wyßlingen an einem, danne fr Anna Maria Bloüleri in dem letsten ohn einen wyberstuhl hinden in der kirchen zu St. Peter, welches hr. decan Steinbrüchel von seiner l fr mutter se harkommen prætendiert, vermeint habendes recht versaumt und verschynen laßen ab- und zu ruhen gewißen, hingegen besagte fr Anna Maria Bloüleri nach unßerem kirchenrecht Anna Gsell und gebührend eröffnet, wie daß sy umb beßeren ihres nutzes willen (so gegen dem Hohen Brunnen an der stud und an dem orth ist, so er von fr Anna Murer ao 1698 erkaufft) für frey ledig und eigen umb 20 fl verkaufft und selbige baar empfangen habind, dergestalten daß er mr Felix Trechßler und seine erben besagt erkaufftes orth von nun an alß ihr ander eigenthum
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præsentibus herren kirchenpfleger und zunfftmeister Meyer und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. In nachforschung der quartieren ward nichts ohnrichtiges befunden, ußert das angezeigt worden, daß der Hanß Sutz so genant Schweer Hanß ein solch liederlich und gottloß leben führe, daß lenger nicht mehr zuzusehen, Actum zinstags den 1ten octobris ao 1700 herren kirchenpfleger und zunfftmeister Meyer und eines ehrs stillstandts der kirchen St. Peter. Biß dahin ist allerhand ursachen wegen kein stillstand gehalten, dermahlen aber in nachforschung der quartieren auff beschehenen anzug mr Caspar Müller daß die herren schirmvögt oberkeitlich möchtend befehlchnet werden, in bedeüten zu nemmen. Herr pfarrer Werdmüller. Herr sekelmeister Werdmüller. Herr obman Muralt. Herr Hardherr Horner. Herr bauherr Schuffelberger. Herr zunfftmeister Füeßli. Herr bergherr Landolt. Herr Silherr Wägman. Holtzhalb. Herr leütenant Herr leütenant Wägmann. Herr stifftschreiber Bodmer. Vogt Burkhart auß Engi. Hanß Heinrich Kienast gschworner auß Engi. gemeind zu St. Peter hat umb die verwahltung deß kirchenguths vor ehreng nach fehrners sein bestes ze thun. Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng herr kirchenpfleger by dißer seiner 9ten rechnung schuldig an gelt 45501 lb 5 ß 4 hlr. Der fürschuß dißer 9ten rechnung ist auß gottes segen an gelt 1792 lb 8 ß 6 hlr. By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa an gelt 3821 lb 17 ß – hlr. Nach abzug außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng herr kirchenpfleger an gelt 45859 lb 7 ß 2 hlr. Der fürschuß dißer 10ten rechnung ist über allerhand extra ergangne baucösten an gelt 358 lb 1 ß 10 hlr. By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa an gelt 4151 lb 17 ß – hlr. By anlaaß dißeren abgelegten 2 rechnungen hat hr. kirchenpfleger ein anzug samt dem boden in der kirchen widerumb zu reparieren, welliches ehe es in gebührende habe ihne dem kirchengutt vortraglich sein erachtet, wan grad by dißerem anlaaß die Wiedikommer und Engemer stühl 90 an der zahl auf das gewelb, hingegen an deren stell wyberstühl deren anzahl sich über die 100 belauffen wurde gemachet und selbige sowol alß die übrigen mannenstühl so die Wiedikommer und Engemer an der ihrigen statt nicht besetzend und deren nach 120 übrig sein wurdind umb einen keine örther habend, verkaufft und überlaßen werdind, da dan wie solches einzurichten übergeben, worauff nach allerhand ungleichen wolmeinungen ein augenschein einhellig beliebt, solcher auch grad eo instante von samtlich anweßenden herren mit zuzüchung beider werkmeisteren vorgenommen, deß bauens halber aber nichts concludiert, sonder solches biß uff erstere zusammenkunnft zu mehrerer deliberation Actum frytags den 18ten octobris ao 1700 pfarrer Werdmüller. diacon Werdmüller. Herr Hardherr Horner. bauherr Schuffelberger. Herr bergherr Landolt und herr hauptmann Werdmüller. Sind verordnet fürderlich zesammen ze tretten, einen ratschlag abzefaßen wie der vorhabende haro an der kirchen das mangelhaffte verbeßeret, bescheiden, was dißer bau eintweders nach dem model oder aber nach dem einten eingelegten riß mit einem neüen tachstuhl die groß verordnung gebracht werden. Actum ut supra bim Wider Herr zunfftmr und kirchenpfleger Meyer. Herr pfarer Werdmüller. Herr diacon Werdmüller. Herr sekelmeister Werdmüller. Herr obmann Muralt. Herr Hardherr Horner. Herr buherr Schuffelberger. Herr bergherr Landolt. Herr Sillherr Wägmann. Herr rathsherr Locher. Herr leütenant Holtzhalb. Mr Jacob Trüeb von Wiedikon. Hans Heinrich Kienast gschworner uß
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und danahen ihrem vatter herren pfarer Schweitzer s zu Zell zuken worden, einhellig erken, daß diß nebentstühli nach weiters by dem haubtorth bleiben und in ansehung obeigeführten berichts und daß die fr Locherin ein solliches vil jahr lang rühig und ohngehinderet beßeßen ihro und ihren erben für eigenthumblich zugekent sein und bleiben und hiemit diß ein außgemachte sach heißen und sein solle. gehalten und mr Caspar Gimmel seiner am platz by anlaaß deß spillens außgestoßner schwürr- und flüechen halber darfür gestelt und sein begangner schwerrer fehler ihme erforderender Hr. diacon Werdmüller. Hr. zunfftmeister Werdmüller. Hr. rathsherr Werdmüller. Hr. zunfftmeister Füeßli. Hr. zunfftmeister Landolt. Vogt Burkhart auß Engi. Herr zunfft- und rittmeister Johann Jacob Meyer kirchenpfleger 4te und 5te rechnung abgelegt, damit man bestens vernüegt und Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng herr kirchenpfleger by dißer seiner 4ten rechnung schuldig ergangne baucösten by reparierung deß sigristen haußes nach auß gottes segen an 705 lb 16 ß 8 hlr. By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng herr kirchenpfleger by dißer seiner 5ten an gelt 39687 lb 6 ß 6 hlr. Der fürschuß dißer 5ten rechnung ist auß gottes segen an By anlaaß dißer abgelegten rechnungen ward einhellig höchstnothwendiger verbeßerung der kirchen deki oder tilli und abenderung der sigrist die beste anleitung geben kan und er, wan saubere gute wolfeihle läden hier oder anderst zu bekommen, solches dem herren kirchenpfleger anzeigen und er dan solche, wan er befindt, daß es ein schik seye, einkauffen etc., von der verbeßerung und abenderung aber, wie solche am anständigsten und komlichsten auch mit wenigsten werden solle. zu St. Peter. Es ward Jacob Landolt der kämmifäger (welcher seines bruders Rudolff Landolten frau in 3 underschidenlichen schryben deß ehebruchs fälschlich angeklagt) vor einen e stillstand auch auff nit erfolgende beßerung seines lebens und wandels sinn gelegt, deßwegen zu eilender buß und wahrem reüen seiner
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auffenthalt viler dirnen, ward mr Hans Schmutzen befohlen, dem Bethli schleünigst uß dißem hauß hinweg und naher Höng in sein heimath zu biethen und weilen herr kirchenpfleger sich einzug und beschaffenheit deß Büntzlins haußweßens zu befragen, laßt man es darby verbleiben. jährigen knaben nicht mehr mit so ungreimt- ungeschikten reden anzufahren, laßt mann es auch bewenden und wirt deßwegen vogt Burkhart in Engi, ob demme also statt gethan werde, geflißne Uff den krumben gyger wirt seines verhaltens halben fehrnere achtung gegeben, indeßen von herren kirchenpfleger Meyer und herren so vil geredt werden, daß sy ihne da hinweg und naher Grüningen in sein heimath zu weißen belieben laßen werdend. By dißerem anlaß ward an statt herren zunfftmr Wüsten von herren zunfftmr Grüthert zu einem stillständer vom kleinen rath ernammset und darzu einhellig erwehlt herr rathsherr Hanß Conradt Escher bim Kindli. Und an deß an herren spitalmr Wegmanns stell einhellig besteteten herren zunfftmr Grütherten statt ward einhellig zu einem stillständer In der spennikeit entzwüschent mr Conrads Brunner dem kuttler an einem, nachgelaßner wittfr an dem anderen theil betreffent ein streitiges wyber-orth, so gegem Muttenthal ob dem gfletz ihm 4ten stuhl das 5te orth auch gegen Muttenthal ist, ward nach erdaurung der sachen beschaffenheit, sonderlich sowol daß von der fr Tröttlin vorgewendte ein und zwentzig jährig rühig haußfrauen gefallenen berichts, scl daß die jfr Susanna Brunnerin s diß orth in ihrer anweßenheit der fr Magdalena Tröttlin wegen fleisiger an diß streitige orth gentzlich ab und zu ruhen gewißen, hingegen solche offterwehnte fr Magd Tröttlin eigenthumblich zukent sein, hiemit sy und ihre erben darüber zu disponieren selbiges eintweders außzulychen, zu ver- tauschen oder zu verkauffen völligen gewalt und erlangt recht haben. Kundt und zu wüßen seye hiemit, daß frauw Anna Thommanin ein gebohrne Breitingerin mr Salomon Thoman deß knopffmachers ehefrauw ihres ao 1693 von fr Anna Irmingerin zu St. Peter gegen dem pfarrhauß von der rugkwand nahen fürwerths gezellet der 7te ist, mit vorwüßen und einwilligung ihres l ehemanns der fr Margaretha Spöndlin herren hauptmann Heinrich Heßen deß mehreren raths der statt Zürich ehelich geliebten haußfrauen umb 60 fl baaren gelts kaüfflich überlaßen habe, dergestalten eigenthumb schalten und walten mögen sollen. Wan nun obernanter ist deßen zu gezeügnus dißer schyn uff sein fleißiges ersuchen und einwilligung meines hochgeehrten herren kirchenpfleger und zunfftmeister freitags den 9ten septembris von der gnaadenrychen gebuhrt Christi unßers l herren und heilandts gezelt 1693. Salomon Thomman, Anna Breitinger beken wie obstath. den ehrwürdigen hoch und wolgelehrten herren Joh Jacob Schädler pfarrdienst sich obgelegen sein laßen, zu dem end auch die wahl durch ein ansehenliches mehr nach der unerforschlichen leitung gottes auff den ehrwürdigen hoch und wolgelehrten herren Joh Heinrich Zellern treüyfferigen helffer dißer christenlichen gmeind zu St. Peter gefallen, haben sontags den 5ten dito herr kirchenpfleger, die herren
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ehrsamben kirchen-stillstand vom 4ten martii dieses lauffenden jahrs von aller ansprach an dieses kirchen-ohrt abgewisen worden, daß hierauff ernante Brämin vor herren pfahrer Werdmüller und herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyern erschinnen und mit mund und hand angelobt und versprochen, daß weder sy nach ihr sohn und sohnsfrau nach alle ihre erben und nachkommen, auch sonst niemand von ihretwegen weder jetz nach in einigen künfftigen zeiten einiche forderung und wollen. Wie sie dan auch dieselbe umb alle hiebevor gemachte ungelegenheit und außgegossne reden auffs höchst umb verzeihung gebetten, auch umb die anjetzo ein für alle mahl verehrte vier reichsthaler, da sie ihro doch gantz nichts schuldig gewesen were, sie es auch nicht verdient hette, zum höchsten gedanket und sich erklährt, daß sie von nun an ihro frau rahtsherri von dieses kirchen-ohrts wegen weiters nicht weder wenig nach vill forderen wolle. Urkhundtlich ist gegenwürtiger schein mit ehrenermelter herren, herren pfahrers und herren kirchenpflegers eigenhendiger unterschrifft bekräfftiget worden donstags den 18ten decembris ao 1690. Daß Elisabetha Brämin und sohnsfrau obigem allem statt gethan und vest zu halten versprochen, bescheint Hans Jacob Meyer kirchenpfleger zu St. Peter. Gleiches bezeügt Bernhart Werdmüller pfahrhr. zu St. Peter. gutbefundner mâssen) zur correctur anhängig gemacht, von selbigen in verhafftung gezogen und auff zusehen hin künfftiger besserung ledig gelassner haußhaltung, nichts fehlbares, und in selbiger einen unwillen werffen thüyen, alß ob selbige an dem gegen ihnen bezeügten oberkeitlichen ernst eine ursach weren, worüber die mehrere sorgfalt den herren seelsorgeren überlassen worden. Auff seeliges ableiben herrn Heinerich Muralten ist zu einem stilständer von den grossen rähten einhellig erwehlt worden herr lieutnt Hans Conrad Holtzhalb. Freytags den 18ten septembris ao 1691 Herrn statthalter Meyer. Herrn pfahrer Werdmüller. Herrn stattschreiber Herrn zunffmr Werdmüller. Herrn Marti Herrn rahtsherr Landolt. Herrn landtvogt Wolff. Herrn rahtsherr Schaufelberger. Herrn lieutnt Holtzhalb. Herrn zunfftmr Schaufelberger. Herrn Johannes Herrn rahtsherr Hirtzel. Herrn Heinerich Wirth. sekelmr Baag auß Engi. Alß auff seeliges ableiben herren Caspar Sennen gewesnen treüeyferigen diaconi der christlichen gmeind zu St. Peter seine nachgelassne betrüebte wittib frau Cleophea Neüscheler wegen ihres herren sen vilfaltig jüngst erlittner abzugs- by antrettung der helfferey in vilem merklich gehabten erbesserungs- und wehrend seiner langwirrig- schmerzhafften krankheit zugewachsene grossen artzets- und anderen umbcösten umb einen erkleklichen nachdienst mit zu end dieser erkantnus gesezt, von wort zu wort dem protocoll einzuverleiben gutbefundener supplication wehemühtig angehalten,
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9tens. Die nammen der herren sollen der nansung und hiemit der ordnung nach auff die trucken geschriben und zu desto beßeren nachricht für gemeine leüth des ersternanten herren nammen mit einem großen strich, des anderen mit zweyen, des driten mit dreyen und also fortan verzeichnet werden. Denenjehnigen aber, welliche auch dises nit faßen möchten, soll der herr, wellicher oben an der stägen stehen wird, die trucken des herren, demme sy den pfenning zu geben und zudienen gesinnet sind, gutwillig und in tröüwen zeigen. 10. Die herren kleinen räth, welliche nit in dem ußstand begriffen, werden ihre pfenning zum ersten hineinleggen, hernach sich wider an ihre örther verfüegen biß und so lang die wahl ihre völlige endtschafft erreicht, und solle der herr kirchenpfläger, wan er gleich im außstand begriffen were, ebenmeßig beiwohnen. 11. Die gmeindsgnoßen sollen zu beobachtung guter ordnung an der seithen gegen dem Hochen Brunnen hinauff von stüelen zu stüelen in das chor hinder die cantzel sich verfüegen und nach eingelegtem pfenning auff der anderen seithen der stägen wider herab und bei der kirchenthür gegen der helfferey hinaußgehen. 12. Endtlich wird die außert der kirchen sich annach befindende gmeind in dem seckel annach übergeblibene pfenning ordentlich und zu dem end erkundiget werden, damit man in erfahrung bringen könne, obe keine darzu oder darvon kommen seigen. Sonntags den 13ten maii ward in gottes nammen nach gehaltener abendpredig zu der wahl geschritten. Zuvor aber war obige erkantnuß offentlich verläsen und darüber von herren kilchenpfläger Locher eine mundtliche erinnerung gethan, deroselben nachzekommen. an dem egk des außersten stuls also gestellet und angestraubet, daß umbhang kommen, wo der erst- und letst-ernansete herr zu finden. Wägen der umbfrag bei der nansung ward erkänter maaßen selbige wider die gewohnliche üebung auff dem rathauß der rechten hand nach geführt, weilen es eine alte gewohnheit und hauptsächlich auch darauff angesehen, daß denen herren geistlichen mit denen nansungen so vill müglich verschonet werden möge. antistite Klingler ernanset herr diacon Bernhard Werdmüller, wards einhellig. An herren pfarrer Werdmüllers statt waren zu dem vacierenden diaconat fürgeschlagen und ernanset: Herr zunfftmr Kilchsperger: Herr Hanß Ulrich Blaß 38. Herr Sillherr Körner: Herr Willhelm Hoffmeister Herr stattschreiber Rahn: Herr Heinrich Meister Herr burgermeister Escher: Herr Felix Brunner Herr bauwherr Werdmüller: Herr dr Hans Geörg Füeßlin Herr zunfftmeister Straaßer: Herr præceptor Heinrich Nötzli 109. Herr gantmeister von Laar: Herr Caspar Sënn zu Sant Margaretha im Rheinthal 212. 728. Actum zinnstags den 3ten julii 1688 præsentibus herr kornmeister Lochers und eines ehrsammen stillstands. Weilen wegen des interstitii mit denen kirchenwahlen und da herr diaconus Sënn annach abwesend ware kein stillstand in dem Ußert daß wegen des heilosen, liederlichen und hochverdächtigen schlüpflins deren 3 haußhaltungen auff der schantz mr Caspar Rübins, mr Heinrich Michels und mr Andreas Bürcklins, welche sich mit füllerey und trunckenheit zu nachtheil ihrer armen haußhaltungen ärgerlich übersehend, gutbefunden worden, theils mit den schantzenherren umb nothwendige uffsicht ze reden, theils die sach durch eine weisung zu remedierung für die herren verordnete zur auffsicht ze bringen. Des kirchhoffs halber ward nach gutbefindtnuß bei dem Widder sub 25ten aprilis ein sorgfältiger augenschein eingenommen und uß erheblichen ursachen das beste zu sein erachtet, ohne neüwerung es bei dem alten verbleiben zu laßen und keine nöüwe stägen bei dem pfarrhauß gegen dem Hammerstein zu machen, indeße dem sigrist und todtengräber zu befehlen, daß sy denen vor disem wegen inehrhaltung des kirchhoffs
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Actum zinstags den 2ten novembris ao 1697 præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. In nachforschung der quartieren war wegen deß corrupten Heinrich Wetzels von obervogt daselbsten zu reden und ihne zu ersuchen zu verschaffen, daß er möchte im huß an band verwahrt und wegen leidender armuth von dem allmosen ampt nahin zu seiner sustentation mit etwas gelt under die arm gegriffen, wo aber solches nit verfänglich, anordnung Es war auch gantz sorgfeltig angezogen, daß zu Wiedikon vil stuben mit so vilem volk cammeren allerley persohnen ohne underscheid ligind, daß zu besorgen, wo nit mehrere stuben und cammeren zu bauen erlaubt werdind, allerhand unraths und vil bößes daruß erwachßen möchte, welches die herren seelsorger zu künfftiger ihrer entschuldigung bauens halben vor rath oder räth und burger ein anzug beschehen wurde, der herr kirchenpfleger mit und nebent den herren stillständeren deß kleinen raths solches bestermaaßen zu recommendiren ihnen belieben laßen wollind. Burkhart Schärers zugenant Zabigzehrers und seiner frauen liederlich und gottloß gemacht werden. In der orths-spännigkeit zwüschent Heinrich, Jacob, Johannes und Rudolff den Obermannen gebrüederen allerseits deß schneiderhandtwerks betr ein wyberorth, so in dem vordersten stuhl hinder deß sigristen stuhl ist, ward einhellig erkent: Es halben getroff- und von ihnen zu dank angenommenen verglich sein gentzliches verblyben haben, also daß dem mr Heinrich alß eltestem sohn diß orth für eigen zudienen, hingegen er seinen 3 brüderen 15 fl baar gelt alß einem jetwederen 5 fl darfür zuzustellen schuldig und verbunden sein, mit dem anhang, daß er innert 8 tagen den nechsten resolvieren, ob er es also annemmen wolle oder nit, im fahl aber er sich erklähren wurde, das ort zu quittieren, es under den brüderen demme, so am meisten daruff biethen wurde, überlaßen werden solle. Weilen mr Heinrich innert obbestimmter zeit obbedeüther urthel nit stath than, ist dem mr Jacoben das orth per 30 fl überlaßen, dem mr Heinrich aber 7 fl zuzustellen übergeben worden. Solches ist uff mr Jacoben angeben also protocolliert: der Schipffi zum Pelican genant ihr kirchenorth by St. Peter (welches in dem hinderen gfletz gegen Conradt Holtzhalben l haußfrauen und herren obervogt Kellers l haußfrauen örtheren innen ist) für frey ledig und eigen umb 52 fl verkaufft und selbige baar empfangen habe, dergestalten daß bemelte fr pfarrer Nüscheleri oder ihre erben alß besitzere deß haußes zum Pelican besagt mehrerer bekräfftigung mit eigner hand und pitschafft underzeichnen wolte, worinn ich ihren lieben herr und heilandts gezelt 1697. kirchenschreiber bezeügt obstehndes mit eigner hand und pitschafft. Alß mr Heinrich Obermann der schneider obvermeltes orth nicht cedieren wollen, ist ihme solches per 30 fl überlaßen worden, jedoch mit dem heiteren geding und anhang, daß wan ers über kurtz oder lang verkauffen wurde, seinem bruder Jacob Oberman der zug darzu per 30 fl dißmahlen schon vergünstiget sein solle. Den 12. februarii 1698 von herren kirchenpflegers also zu verzeichnen befohlen worden. Leütenant Hanß Ulrich Körner hat sein kirchenorth (so an der wand gegen dem pfarrhauß das underst ohn eins und zwüschent herren rathsherr Wolffen und herren Davidt Werdtmüllers örtheren innen ist) herren obervogt und pfleger Joh Conradt Werdtmüller per 16 reichsthaler, so er grad baar von ihme empfangen, ihr ander eigenthumb besitzen, vertauschen oder verkauffen mögen sollind, welches uff begehren zu künfftiger nachricht also protocolliert worden den 27ten decembris 97. Zinstags den 1ten februarii ao 1698 und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter. Biß dahin ist kein stillstand gehalten und dißmahlen in nachforschung hußhaltung und daß dißmahlen 2 hurren rev und 5 bankharten sich darinnen befindind beßerung anerbotten, hat man es darby bewenden laßen. So laßt man es auch by dem bericht, daß schulmeister Ehrhart zur uffsicht Auff herren diaconi anbringen, daß die knaben und töchteren in den kinderlehren anders zuwerffind etc., habe solches schon einmahl offentlich in währender action geandet, seye es wan es wider verhoffen nach mehr geschehen thete nachmahlen zu thun gesinnet, und so es dan nach nicht beßer wurde, solche mit nammen zu nammsen gesinnet, ward solches vorhaben einhellig gutgheißen. Fr Anna Murer ein gebohrne Hindermeisterin hat ihr kirchenort samt einem schämel so ein wyberorth und in dem mittleren gfletz by der ersten stud gegen deß trommeter Steiners hauß ist, mr Felix Trächßler dem wollenwäber per 12 reichsthaler so sy baar empfangen für frey ledig und eigen verkaufft, solches fürohin alß sein ander eigenthumb zu besitzen, zu vertauschen oder zu verkauffen, welches auff begehren zukünfftiger nachricht Zu wüssen seye hiemit, daß an zu end gesetztem dato fr Anna Zieglerin mr Heinrich Sprünglis haußfr mit ihrer gschwey fr N. Müllerin vor mir dem kirchenschreyber stuhl das 3. orth ist) für frey ledig und eigen per 40 fl und 1 thaler tgelt verkaufft und selbiges baar empfangen habe, dergestalten daß bemelter hr. rittmeister Meyer und seine erben
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