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sachen beschaffenheit einhellig erkent, daß die Trüebische bevorderst
ihrer an bemelthes kirchenorth führender ansprach halber wägen des Boßartischer
seiths nunmehr 30 jährigen possesses gäntzlich ab und zu ruhwen gewisen sein sollen.
Und weilen demmenach Anna Vosterin die schwiger und ihre beiständ sich
heiter vernemmen laßen, daß bei dem mehrgedachten verglich der
kirchenörtheren niemahlen gedacht worden, als ward die erörtherung für
einmahl eingestelt, in der meinung, daß von juncker landtschreiber
Schwertzenbach der eigentliche bericht, wie es mit denen kilchenörthern
dazemahlen eine bewandtnuß gehabt und was derselben halber die
meinung geweßen, eingenommen und bei erstem stillstand die völlige
richtigkeit und erörtherung beschehen solle. Mitlerweil wird biß zu der
sachen erörtherung die alte frau Anna Fosterin dißes kirchenorth besitzen.
An statt herren zunfftpfläger Hanß Jacob Brunners sel ward zu
einem stillständer auß der kirchgnößigen burgerschafft einhellig erwelth
herr Willhelm Wolff der glaßmaler, in der meinung, daß es bei der
anzahl dreyer herren uß der burgerschafft sein verbleiben haben und
diße eintheilung bei vorfallenden vacanzen stricte und genauw
beobachtet werden solle.
Weilen das ärgerliche haußwäsen mr Heinrich Schmutzen des
schneiders und mr Burckhart Schärers des gürtlers sonderlich über
die heilige osterzeit denen herren verordneten zur reformation anhängig
gemacht worden, als laßt man es darbei verbleiben, in der meinung,
daß auff ermanglende beßerung bei erstem stillstand seinerzeit die
nothwendigkeit gägen denselben vorgenommen werden solle.
Donnstags den 28ten aprilis
Herr statthalter Meyer.
Herr diacon Werdmüller.
Herr bauwherr Werdmüller.
Herr rathsherr Schauffelberger.
Herr rathsherr Werdmüller.
Herr rathsherr Holtzhalb.
Herr rathsherr Wolff.
Herr Johannes Römer.
Herr Willhelm Wolff.
in Engi.
Undervogt Burckhart
seine 10te rechnung abgelegt, darmit man bestens vernüegt und
zufriden geweßen und ward derselbe nebent dienstfründtlicher
dancksagung ersucht, nach fehrner sein wegstes und bestes ze thun.
Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehrengedachter
31195 lb 7 ß 9 hr.
Der fürschuß bei dißer rechnung ist
1029 lb 11 ß 8 hr.
Es ward bei anlaaß dißer rechnung mr Felix Kraamer der
todtengräber allen ernsts erinneret, daß er für das künfftig seinen
auffhabenden pflichten gemäß die kinderlehren alle sonntag fleißig
besuchen und nebent dem mr Heinrich Wäber dem sigrist dahin bedacht
sein solle durch was mittel zucht und ehrbarkeit under der jugent
erhalten werden möge. Darvon er sich ohne sonderbahre erhebliche
ursach und entschuldigung nit aüßeren solle.
Und weilen offt in währendem gotsdienst der hauptpredigen große
unfuegen auff dem kirchhoff vorbeigehen, soll der sigrist etwan einen
profosen oder wächter ordnen, wellicher uff prob hin dißem unwäsen
wehre, demme für die abwart eines sonntags ein batzen gegeben
werden solle.
ist der herren kirchenständern und eltisten nachmaliger ernstlicher
befelch und meinung, daß er crafft dißes scheins in alle benachbarte
haüßer der kirchen zu St. Peter kehren und die elteren zu geflißener
ernst abzehalten und mit allzu großer glindigkeit keinen anlaß
ze geben, daß man dieselbe etwan mit ernst darab wegtreiben
müße.
Und alsdann etliche nachbaren mit ihren hüeneren
ebenmeßig auff dem kirchhoff annach große ungelägenheiten machen,
werden sy auch bei dißem anlaaß nachmalen und zum überfluß gewahrnet
erheblichen ursachen willen keine mehr auff den kirchhoff lauffen
handlen, wurde der sigrist vermög ihme ertheilten befelchs selbige
nit allein ab dem kilchhoff wegjagen, sonder gar zu tod werfen und
ein ehrsammer stillstand gegen dergleichen ohngehorsammen leüthen auf
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Zinnstags den 5ten octobris ward bei einem e stillstand
nichts anders verhandlet als die information, wie die quartier
aller orthen beschaffen.
Zinnstags den 2ten novembris 1686 præsentibus herr kornmeister
Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter.
Zwüschent mr Hanß Dänicker obmann des haffner handtwercks sampt
Barbara Köllickerin mr David Dennickers des zollers sel nachgelaßener
wägen eines mannenorths auff dem gwelb, welliches in dem vordristen
stuel des flügels gegen dem pfarrhauß nächst an derjehnigen stud, bei wellicher
herren pfläger Brunners stul sich befindet, nach anhörung weithlöüffigem
für- und widerbringens, erdaurung der beiderseiths gestellten kundtschafften
und abläsung der eingelegten gewahrsamminen in reiffer überleggung der
sachen beschaffenheit einhellig erkent: Weilen mr Hanß Dänicker seith seines
dißes streitigen orths halber weder an gedachten seinen bruder sel nach an die
seinige nichts gelangen laßen, weniger einen schrifftlichen schein begehrt,
hingägen aber mr David sel daßelbige ohne wenigsten eintrag beseßen
und bewerben laßen, als solle crafft eines so langen possess und der
in dergleichen fählen wolhargebrachten satzung selbiges gedachtem Solomon
Denicker von nun an für eigenthumlich zugekent heißen und sein, in
der heiteren meinung, daß er dißes orth sowol als dasjehnige, welliches
sich zunächst darbei befindet und von dem mr Gaticker sel nunmehr
vor 31 jahren an seinen l vatter sel verehrungsweis gewachßen, als das
seinige nutzen und bewerben mögen solle. Weilen aber sowol er Solomon
zwölff die nächste jahr von dato dißer erkantnuß in den einten dißer beider
solchem seinem versprächen hiemit behafftet, gleichwolen in der heiteren
und außtruckenlichen meinung, daß dißere zwölffjährige bewilligung
ihme mr Solomon Dänicker oder seinem nächsten leibseerben an den
schon dißmahlen erlangten eigenthumsrechten über dißes orth nach
und ohngebundenen willen stehen solle, alsdan dißes orth seinem
vetter obgemelth ald deßelben söhnen uff fründtliches anhalten fehrners
eigenthum nach belieben zu verfahren.
Zinnstags den 3ten jenner 1687 ward an statt herren Johann
Jacob Wägmanns nöüwerwelthen amptmanns naher
Embrach zu einem stillständer einhellig erwehlt deßelben bruder
herr Martin Wägmann.
An statt herren Heinrich Bodmers sel ward einhellig in den
Præsentibus herr kpfl Locher.
stillstand nichts anders verrichtet, als daß erkent worden, es
solle derjehnige herr, wellicher bei nächstkünfftigem stillstand an herren
wird, außert den großen räthen von der gemeinen kirchgnößigen
burgerschafft genommen, dardurch die zahl der dreyen wider ergentzt
und künfftig ob dißer alten ordnung gehalten werden.
Zinnstags den 5ten aprilis 1687 præsentibus herr kornmeister
Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter.
in beistand ihres l bruders seckelmeister Heinrich Vosters von Hirßlanden,
Jacob Trüb sampt seinem sohn auch Jacob Trüeb
an dem anderen und Lisabeth Müllerin Hanß Boßharten sel nachgelaßener
von Wiedickon an dem driten theil ward wegen eines streitigen
weiberorths in dem hinderen gfletz gegen dem pfarrhauß bei dem vordersten
verglichscheins de dato 25ten junii 1685, wellicher von herren Sillherr Körner
welliches aber, daß bei getroffenem verglich der kirchenörtheren
einige anregung beschehen seige von seithen ihrer schwiger der Anna Vosterin
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übrige 3 mann 2 wyber und das nebentörthli beider brüderen eigenthumbliche
solche zu besitzen von nöthen unverweigerlich darinn sitzen ze laßen, dergestalten
daß von nun an fr Anna Maria Schintzin ihres bruders H Marthis orth so lang
hiemit diß ein ußgemachte und erörtherete sach heißen und sein solle.
Zinstags den 7ten augusti 1694
Mathias Landolten s zu einem stillständer einhellig erwehlt
hr. rathsherr Hanß Heinrich Landolt.
Es ward auch in dißerem stillstand gut befunden, herren pfarrer Zelleren
bim Frmünster für die einem ehrs stillstand dedicierten 10
zehen predigen mit einer vergulten ohngefahr 20 loth haltenden
Zinstags den 6ten novembris 1694
und eines ehrs stillstandts zu St. Peter.
In sorgfältiger nachforschung der quartieren ward auff beschehenen
anzug wie dem von den auff der stegen sitzenden jungen
knaben treibend- und ärgerlich verübenden unfugen auch ihrem
ehrliche leüth mit unleidenlichen stößen, sonder einanderen selbs mit
schlägen und schandtlichen schwürren tractierind etc., ze steühren und
abzehelffen, einhellig gut befunden, das in den abendtgebetten
der sigrist, in den haubtpredigen aber der provos Hemmiker
nebent der stegen sitzen oder stehen, auff ein unfug treibenden ein
geflißenes auffsehen haben und sy darvon gebührend abmahnen,
nach vollendeten predigen aber mr Heinrich Wäber der sigrist sy
paaren weiß gehend zur kirchen auß führen, auch ihnen alle unfugen
zu unterlaßen ernsthafft abwehren solle.
costende schallen solle ihme durch den sigristen in nammen eines gantzen
Auff gefallenen bericht, wie das verderbliche spillen by der jungen
pursch zu Wiedikon überhand nemme und aber weder von vogt nach
sekelmr daselbsten an gebührendem orth zu gezimmender abstraffung nicht geleidet werde, und
wie wider mehrmahliges erinneren und zusprechen wede vogt nach
sekelmr den stillstand besuchind, ohngeachtet ihnen heiter angezeigt
dem heiteren anhang, by ersterem außbleiben grad andere zu
erwehlen und by forfallenden vacanzen in der umbfraag nicht
mehr vogt und sekelmr zu Widikon, sondern den danzumahlen
erwehlten stillständeren zu rüffen.
Auff bittliches anhalten herren obervogt Bernhart Meyers und daruff
erfolgte günstige bewilligung meines hochg herren kirchenpfleger
und zunfftmeister Meyers sind nachgesetzte zween zedel verbatim
dem protocoll einverlybt worden wie folget:
Daß ich endts underschribner auf mein bittliches anhalten
von herren obervogt Johann Bernhart Meyer also bahr eingenommen
und empfangen fl 24 sage zwentzig vier guldi, welches gelt
ich von hüt dato alß den 16ten febr 1692 biß auff wieder abzahlung
zu verzinßen versprichen, worumb ich zu rechtem underpfandt
einsetzen meiner frauen kirchenorth by St. Peter in dem vorderen
gfletz gegen der pfarrey biß so lang ich das gelt widerumb
völlig samt dem zinß bezalt habe, wie dan mein frau deße
zufriden und selbsten diß mit hand und mundt versprochen, daß
ich deßen zufriden seye.
Das bekenn ich Bernhart Steibrüchel und sein haußfrauw Maria
Den 21ten septembris 1694 hab ich obiges kirchenorth verkaufft per fl 60
und 2 zinß von den fl 24 capital dato bezahlt.
Der 2. zedel luthet:
Daß wir drey schwösteren Regula, Anna Maria und Ester
die Bloüleren obiges kirchenorth an obervogt Meyer verkaufft
für frey ledig und eigen nammlich per thaller 20 und diß obiges
so wir daruff empfangen, so beziehend wir uns deße gentzlich
und überlaßend diß obervogt Meyer für sich oder die seinen und
beziehend uns aller anspraach.
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werden möchte und deßwegen dißeren hütigen zinstag zu
der wahl eines helffers (mit dem wunsch, daß der obriste seelenhirt
befunden, hernach folgend by dergleichen wichtigen wahlen zu
beobachten wol berathschlagete satz- und ordnungen zu eines
jederem nachrichtlichem verhalt offentlich verleßen ze laßen,
benantlichen:
1. Daß alsobald nach vollendeter predig die baarkirchen durch
den todtengräber ordenlich visitiert, die daruff sich befindende
persohnen in fründtlichkeit weggemahnet und die baarkirchen
hernach beschloßen werden solle.
2. Sobald ein herr ernammset mit demselbigen alle diejennigen
persohnen, welche blutsfründtschafft ald schwägerschafft halben in
gemeind wohnende lehenherr nicht mehren wolte, alßdan deßelbigen
lehenleüth so gmeindtsgnoßen sind zugelaßen werden sollen.
4. Die lehenleüth, welliche by dem lehenherren in dem hauß sind und
todt und lebendig in die gmeind gehören, sollend auch mit und neben
ihme zu mehren haben.
5. Diejennigen persohnen, welche ußert der gmeind in oberkeitlichen
haüßeren sitzen, wan sy ein haus in der gmeind haben, welches ihre
söhn bewohnen, mögen zugleich auch mit und nebent denselben zu mehren haben.
6. Wie nicht weniger nebent einem vatter alle seine mannbahre söhn.
7. Sollen alle veruffahlete, item hinderseßen, die nit gmeindtsgnoßen
sind, wie nicht weniger diejennigen, so das allmoßen entpfangen ald
die ihrigen nemmen laßen oder auch sontsten also beschaffen weren, daß
ihnen von jugend ald anderer ursachen wegen kein eidt zu vertrauen,
alsobald ihren abtritt nemmen und zu solcher wahl nit zugelaßen werden.
8. Damit auch zum achten allen unzimmenheiten bestmüglich vorgebauen
und diejennigen, welche zur wahl nicht fehig sind desto baß erkent und darvon
abgehalten werden mögen, alß sollen 4 herren von der burgerschafft uß dem
stillstand und von jeder gmeind 2 persohnen geordet werden, die in
den mannenstühlen von dem taufstein hinweg biß zu der thürren gegen
dem Hochen Brunnen stehen und auf alle in wehrendem mehren hinzugehende
persohnen fleißig gewahren und diejennige, welche sich unverschamter weiß
harfür theten und wider befugsamme einen pfenning begehren wolten, offentlich
hernach weiters gehandhabet werden könind.
9. Neüntens der ernammseten herren nammen sollen der nammsung
zu desto beßerer nachricht für gemeine leüth deß ersten herren
nammen mit einem großen strich, deß anderen herren mit
zweyen, deß dritten mit dreyen und also fortan bezeichnet
werden. Dennenjennigen aber, welche auch dißes nicht faßen
möchten, soll der herr, welcher oben an der stägen stehen wirt,
die truken deß herren, demme sy den pfenning zu geben gesinnet
sind, gutwillig und in treüwen zeigen.
10. Die herren kleinen räth, welliche nit in dem ußstand begrifen,
völlige endtschafft erreicht, und solle der herr kirchenpfleger, wan
er gleich im ußstand begriffen werde, ebenmeßig bywohnen.
11. Die gemeindtsgnoßen sollen zu beobachtung guter ordnungen
an der seiten gegen dem Hochen Brunnen hinauff von stühlen zu stühlen
in das chorr hinter die cantzel sich verfüegen und nach eingelegtem
pfenning auff der anderen seiten gegen der stägen wider herab
und by der kirchenthürr gegen der helfferey hinaußgehen.
12. Entlich wirt die ußert der kirchen sich annoch befindende gmeind
wider hineinberuffen und in deroselben gegenwart die pfenning
auff dem tauffstein von dem herren kirchenpfleger offentlich und
Zinstags den 7ten novembris 1693 ward in gottes nammen
nach gehaltener morgenpredig zu der wahl geschritten.
Zuvor aber war obige erkantnuß offentlich verleßen und darüber
von herren kirchenpfleger Meyer eine mundtlicher erinnerung
derselben nachzukommen gethan und einen anderen herren helffer zu
ernammsen angefraget worden:
herren Johann Werdmüllern subdia 453.
zu Clotten
111.
Joh Wilhelm Simmleren
pfarrer zu Kurtzdorff 22.
Herr zunfftmr und landtvogt Scheüchzer
helffer zu Kilchberg
29.
In dem sekel restierten an pfenningen
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permission, daß er den ihme von seinem bruder sen vermachten
mannen-stuhl (so auff der seiten der helfferey hinter der
anderen stud der eüsserste gegen den weiber-öhrteren) herrn
hauptm Eberhart alß seinem grossen guthäter verkauffen möchte,
Eberhart ihme herren hauptm überlassen, auff seine gefahr bedeüten
stuhl zu erhandlen, in der heiteren meinung, daß dieser
kauff demjennigen, so sich hierumb zu beschweren haben möchte,
nichts præjudicieren, sondern einem solchen auff sein begehren
die verhör gestattet werden solle.
Wegen beschehnen anzugs, daß dermahlen kein
weiber-ohrt zu der pfahrey diene und das dahin gehörte usurpiert
werde etc., ist herren kirchenpfleger überlassen worden, nachfrâg zu
könne man etwan ein feiles ohrt zu diesem end kauffen.
Donstags den 24ten julii ao 1690
Herr statthalter Andreas Meyer.
Herr pahrer Werdmüller.
Herr diacon Sänn.
Herr landtvogt Widerkehr.
Herr zunfftmr Strâsser.
Herr Marti Wegman.
Herr zunfftmr Horner.
Herr Wilhelm Wolff.
Herr Hans Ulrich Bodmer.
Undervogt Burkhart und
Herr Hans Heinerich Locher hatt innammen herren korn-, zunfftmeister
und kirchenpfleger Hans Conrad Lochers alß seines herren vatters seln
wegen verwaltung des kirchenguts zu St. Peter die 13te rechnung
abgelegt, darmit man bestens vernüegt und zufriden gewesen,
zumahlen ehrengedachte herren ermelt herren kirchenpflegers
sen erben mit einer ansehenlichen recompenz (nach
portion der jahren wie meinem hochgeachten herren
statthalter und alt-kirchenpfläger Meyer beschehen) zu regalieren
worden, bedeüte recompenz an einem ehreng'schir oder barem gelt
zu erkiesen.
Fehrner ist einhellig gutbefunden worden, daß fürohin ein jeder
kirchenpfleger seine bürgen (wie bey verwaltung aller gemeiner
güteren breüchig) haben und stellen solle.
Die erwehlung eines neüwen kirchenpflegers soll auff
nechstkünfftigen sontag proclamiert und die wahl 8 tag hernach
nach vollendeter morgenpredig fürgenommen werden.
Wan der neüwerwehlte herr kirchenpfleger by übergâb und
entpfang der so namhafften baren gelteren, obligationen und brieff
einige bedenken tragen möchte, wirdt ihme selbige an seiner
Wegen nohtwendig befundner beschlossenhalt- und inhagung
des kirchhoffs gegen dem pfahrhaus und der helfferey ist ein
augenschein erkhendt worden, umb zu trachten, wie solches
ohne schmehlerung des kirchenwegs mit sparsamsten kösten
könne vorgenommen und geordnet werden.
Sontags den 3ten augusti dies jahrs ist man
in gottes nammen nach vollendeter morgenpredig
zur wahl geschritten. Darby herr obman Muralt
bedeüt- und nechst darauff geseztem dato angemerkten ordnungen
procediert worden. Da dan zu einem kirchenpfleger
ernamset wurde:
Zinstags den 30ten septembris ao 1690
præsentibus herrn zunfftmeister und kirchenpfleger
An des nach seiner verwahltung in das Meynthal
abgereisten herrn landvogt Wyderkehren statt ist von herrn
ernamset und einhellig beliebt worden hr. Heinerich Wyhrt
zum Ziegel.
By diesem anlâs wurde von der den 4. novembris 1689
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Herr kirchenpfleger Meyer.
Herr rathsherr Werdmüller.
Herr zunfftmeister Kilchsperger und
herr landtvogt
üblich geweßen und von langen jahren haro gebraucht worden in der
gesetzten mittags-stund umb 12 uhren, sondern abendts umb 4 uhren
allmoßens-pfleger anzeige, daß die alt-bestimmte 12. stund gantz
nicht könne geenderet und die im Öttenbach abgestorbne abendts umb
4 uhren in dem kirch-hoff by St. Anna könnind begraben werden, weilen
dardurch nicht allein den einwohneren inn Syden-Höffen und der enden
denenjennigen ehrenpersohnen, so by dergleichen lych-begangnußen nebent
denen mit allerhand beschwerden und krankheiten behaffteten
dem Öttenbach by St. Anna zu vergraben.
Actum zinstags den 30ten maii 1693
der kirchen zu St. Peter.
Es ward von herren diacono Zeller angezeiget, daß herr zunfftmr Straaßer mit
seinem unnöthig- vorhabenden bauw nicht nur nicht wie durch herren statthalter
Meyer und herren zunfftmr Grüthart verglichen und abgeredt worden nach der
schaden zufüege, daß so er darzu schwygen und also auffbauen laßen thete, er
seinen ehren præjudicierlich sein wurde, deßetwegen wie sollichem beginnen zu
stillstand solliches einen ryffen rathschlag darüber abzufaßen anzuzeigen
sich pflichtig und verbunden befunden etc., woruff von etwelchen herren ein
augenschein eingenommen und uff befinden, daß so dißer bauw also fort-
gesetzt werden solte, der helfferey unleidenlicher schaden dardurch
zugefüegt wurde, herr zunfftmr Grüthart und herr leütenant Holtzhalb
ersucht worden, mit herren zunfftmr Straaßer zu reden und ihne
er aber darvon nicht abzustehen, sonder darmit fürzufahren willens
vor rath gethan und die bauwherren uff den nothwendigen
augenschyn begehrt werden.
præsentibus herren zunfftmr und kirchenpfleger
Meyers und eines ehrs stillstandts
der kirchen zu St. Peter.
nachfolgendes eroffnet worden:
Daß die herren seelsorgern gegen dem golschmid Schintz mit ernhafftem
hochnothwendigem zusprechen und vermahnung zu einem frömmeren
und haußlicheren leben und wandel nicht nur nichts underlaßen,
gelts zu begegnen versprochen, damit er nach seinem verlangen
gebührend statt thun werde, wormit sy aber anders nichts ußgericht,
alß daß er biß uff sein austritt in vorigem sündenleben
Weilen bericht gefahlen, daß die mit einem Schwedischen soldaten
ußgetrettne Krautin deß in großer armuth stekenden mr Caspar
Usteris haußfrau widerumb gefenklich allhar gebracht und in den
Öttenbach zu wolverdienter züchtigung verwahrt worden, laßt man
es einfaltig darby bewenden.
gehalten und uff weiters vernemmen der sachen fürter rath
geschafft werden.
Auff gethannes anbringen, daß in deß Büntzlis hauß nicht nur
die Kußerin und eine dirn von Höngg Bethli genant sich aufhalte, sonder
und
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zu erwahrten, was seine mein gnädig herren zu übergeben vorhabende
supplication würken werde, des anderen halb auch nach etwas
zeits inzuhalten, umb zu sehen, ob seine krank ligend alte baß ihres
ligers aufkommen oder von gott beruffen werden und wie ihme
hernach zu helffen sein möchte? Des dritten halb wegen seines
fleissigen arbeitens auch nach fehrner gedult zu tragen und
den herren seelsorgeren die fleissige besuchungen und erforderliches
zusprechen zu überlassen.
Zinstags den 5ten julii ao 1692
præsentibus herrn zunnftmr und kirchpfleger Meyers
und eines e stillstands der kirchen zu St. Peter.
Es wurde lamentiert über das je mehr und mehr gemein
werdende fluchen und schwêren, dessetwegen gutbefunden
worden, daß nebent ernst- erforderlichen erinnerungen ab der
kantzel fürohin eine fleissigre auffacht auff die verfehlenden
getragen und selbige von ihrem misthun abzustehen ermahnet
werden sollen, damit der sëgen gottes ob unserem wehrten
An statt herren lvogt Wolffen zu Sax soll bey ersthaltendem
stillstand ein anderer stillständer in dem quartier im
Rennweg erwehlt werden.
Zinstags den 4ten octobris ao 1692
præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger
An obermelten herren landtvogt Wolffen statt wurde einhellig
zu einem stillständer erwehlt hr. landtvogt Greütert.
Durch herren diaconum Zeller soll hr. zunfftmr Wüest zur resignation
des stillstands verleitet und alßdan an seine statt ein anderer
erwehlt werden.
Diejennigen, so sich an dem abend vor dem bettag in des mezger
Eglis haus mit fluchen und schweren gröblich übersehen, sollen
den herren verordneten der reformation gebührend geleidet und durch
den herr pfahrer Werdtmüller gedachtem mr Egli das erforderliche
zu künfftigem verhalt und verhütung alles ergerlichen gewühls und
hochsträfflichen schwerens beweglich zu sinn gelegt werden.
Denen verordneten zu den monatlichen stillständen solle angezeigt
werden, sich fleissiger alß biß dahin beschehen einzufinden.
Auff beschechnen anzug, daß die in dem Öttenbach absterbende
mitags umb 12 uhren zu St. Anna solten begraben werden, dießmahliger
weisenvatter aber solche abends umb 4 uhren zu beerdigen understande,
ward gutbefunden, bey anlas ablegender kirchen-rechnug in
ohne unterscheid alle in dem Öttenbach verpflogen- ableibende
umb 12 uhren zur erden bestattet werden sollen.
Es solle der sigrist durch erforderliches wahrnen und beflissne
auffsicht sorgfeltig vergaumen, daß die hebammen- und übrige
der kirchen zudienende öhrter nicht eigenthumblich gemacht
werden.
Zinstags den 6ten decembris ao 1692
Meyers und eines e stillstands der
kirchen zu St. Peter.
An statt sekelmeister Baagen se in der Engi ward
einhellig zu einem stillständer erwehlt Hans Heinerich
Kienast geschworner.
Wegen Geörg Glasers se des zimmermans auß
der gmeind Wiedikon hinterlassner wittwen und
kinderen übel bestelter und in schwerem schuldenlast
stekender haushaltung ward vogt Meyer von Wiedikon
ersucht, bey den herren obervögten bittlich anzuhalten,
daß dieser armselligen haushaltung unter die arm
gegriffen, die eltste albere tochter in den spitahl versorget und
übrige kinder von den herren allmusenspflegeren mit einer
mitleidenlichen beysteühr considerirt werden möchten.
Actum zinstags den 7ten martii ao 1693
der kirchen zu St. Peter.
Biß dahin ist kein stillstand gehalten und in
erforschung der quartiren über die verloffene leichtfertigkeiten
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præsentibus herr kornmeister Locher kirchenpfläger
und eines e stillstands zu St. Peter.
danne herren dr Hanß Geörg Füeßlin innammen seines l vatters
herren obervogt David Füeßlins und herren leütenant Caspar Füeßlin dem
seckler an dem anderen theil ward wegen der 2 von ihren allerseiths lieben
elteren sel ereerbten kirchenörtheren, darvon der hr. Rodolff nach einem
gedachtem herren obervogt und herren leütenant den Füeßlinen überlaßen,
ihren bruder nach bereits gethanem fründtlichen anerbieten eintweders
mit einem orth oder einem stuck gelts ohnklagbar ze machen, in der
meinung, wan solliches innet 2 monnaten den nächsten nit beschehen
wurde, alsdan auff fehrnere klag die gebühr je nach der sachen
befindtnuß erkent werden solle.
herren bruedere sich hierüber ohnlang darnach vernüeglich verglichen.
In dem septembre ist kein stillstand gehalten worden.
Zinnstags den 2. octobris ao
præsentibus herr kornmeister Locher kirchenpfläger
und eines e stillstands zu St. Peter.
Bei disem stillstand ist herren diacono Hanß Caspar Senn bevorderst
zu seinem antritt in das ministerium der kirchen zu St. Peter und zu dem
stillstand glück gewünscht worden.
haußwesen mr Kusers des schuhmachers und hochwächters auff dem Rennwäger
herren rechenherren (allwo er erwehlt worden) deßhalben einen anzug ze thun,
in hoffnung von disem hochen die remedierung folgen werde.
Weilen mr Felix Kraamer der todtengräber sowol vor disem als
ohnlängst umb seines eigennutzens willen, bei anlaaß uff einen tag zugleich
zwo leichen zu grab ze tragen gewäsen, beide abgehollet und die begleitere
bei der letsteren biß uff 4 1/2 uhr warten laßen, ist diseres ihme ernstlich zu
sinn gelegt und zugesprochen worden, daß er sich deße fürs künfftig
müeßigen und wan zwo leichen auff einen tag zugleich zu begraben,
den sigrist zu der einten, altem gebrauch nach, anstellen solle.
Bei disem anlaaß ward gutbefunden, herr kirchenpfleger sampt
beiden herren seelsorgeren sollen trachten, zwüschent dem sigrist und dem
todtengreber mehrere einigkeit zu pflantzen und wie durch einen verglich
dem sigrist überlaßen werden könne.
Und were endtlich die
meinung, wan fehrners ein sollich ohnleidenliche unordnung wider offtmalige
denen competenzen zur verwahrung des kirchhoffs besolden wurde.
Uff beschehene klag herren hauptmann Gottfrid Nüschelers innammen
Johannes Stampfers herren Hanß Ulrich Stampfers sel ehelichen sohns,
daß mr Heinrich Meyer der metzger derjehnigen urthel, welliche den 7ten
septembris 1686 ergangen, einigen wegs nit statt thun wolle, ward nach abläsung
sachen beschaffenheit einhellig erkent, daß es darbei sein nachmaliges
verbleiben haben und crafft deße er mr Heinrich Meyer erinneret werden
dem gwelb, wellicher vornen in dem mittleren gfletz gegen der cantzel
fürüber auff der seithen des Hochen Brunnens in dem anderen rygen der
vorderste nächst hinder herren rathsherr Landolten stuel ist, als sein
bereits zugekentes eigenthum von nun an (weilen herr zunfftmeister
Eberhart sel zu göttlichen gnaden berüefft ist) abzetretten, widrigen
e stillstand ihme Johannes Stampfer denjehnigen mannenstuel
unden in der kirchen (welcher an der wand von der kirchenthür auff
des pfarrhauß seithen gegen der thür bei der helfferey an gezellet
der drit ist), denne mr Jacob Eberhart sel ihme testamentlich
für eigenthum vermög scheins vom 12. aug 1685 vermachet, zu
herren ampts-burgermeister anhängig machen wurden.
Zinnstags den 5ten februarii ao 1689 præsentibus herr kornmr
Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter.
Zwüschent mr Willhelm Müller und seiner haußfrauwen in beistand mr
Heinrich Müllers des truckers an einem, danne mr Hanß Ulrich dem wäber,
mr Hanß Rodolff Ulrich dem paßamenter und mr Hanß Jacob Ulrich dem schuhmacher
gebrüederen an dem anderen theil ward wegen eines streitigen orths in der
kirchen zu St. Peter, welliches gefallenem bericht nach allbereit vor aller diser
Ulrichischen kinderen geburt in die gemein haußhaltung erkaufft und deßwegen
erkantnuß herren statthalter Meyers vom 1. julii 1673 einhellig erkent, daß
dises streitige nebentöhrtli denen brüederen heimgekennet und des
Willhelm Müllers frau als eine schwöster, welliche daßelbige vermannet,
ihrer ansprach halber ab- und zu ruhen gewisen sein solle. Gleichwol mag
ein e stillstand die güete, welche gedachte brüedere
gegen ihrer schwöster
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Nachstehender verglich ist auff befehl herren kirchenpflegers
hierin getragen worden.
verglich getroffen, benantlich, daß herr Usteri ihme Müller auff
sein bittliches ersuchen treyssig guldi bahren gelts gegen einem
underspfandsweis zu besitzen übergebenden weiber-ohrt by St.
Peter, so auff der seiten des Hochen Brunnens in dem anderen
bank hinter der Engemeren mannenstühlen das ander ohrt,
mit folgenden bedingen dargeschossen und angelihen habe:
Daß namlich des herrn Usteris liebe angehörige in diesem ohrt biß
zu vernüeglicher widererlegg- und rukstellung bedeüter summa
ohn einiche ein- ald widerred ungehinderet sitzen und er Müller
dieses ohrt nicht anderwertig ohn sein herrn Usteris vorwüssen
auch anderst nicht zu verkauffen befüegt seyn alß mit dem
vorbehalt, daß sein herrn Usteris le angehörigen fünf jahr lang
das recht unverweigerter besitz- und nutzung besagten
ohrts zudienen und verbleiben nach bestimbt verflossnen
fünfjährigen termins aber und danzumahlen rukbezahlten
dreyssig gulden er hr. Usteri das unterpfand, so in besitzung
obbeschribnen ohrts bestehet, widerumb gutwillig abtretten,
fahls dann aber erregte summa nicht wider bezahlt wurde, solches
ohrt hr. Usteri für sich und seine erben eigenthümblich
behalten mögen solle. Daß nun dieser
eröffneter mâssen) wolbedächt- aufrichtig- und ehrlich beschehen
und von selbigen reciprocierlich zu beobachten versprochen,
unterschribne schein auf ihr ansuchen dem kirchenprotocoll
zu künfftiger nachricht einverleibt worden, attestiert
hiemit zinstags den fünfzehenden mertzen von der
gebuhrt Christi unsers erlösers gezellt eintausendt
sechshundert neüntzig und zwey jahr.
subscripsit.
und Felix Müller auß Engi bekennen wie obstaht.
Auff der in nachstehendem kauffs-schein interessiert- benamseten
persohnen bittliches anhalten ist selbiger zu künfftiger nachricht hierby
gesezt worden.
durch eine gewüsse transaction gleich wie in die pflichten also in völlige erbschafft
ihres ersteren manns mr Heinerich Horners des schlossers und uhrenmachers sen
gestanden und auß dieser befuegsamme ein von gedacht- ihrem ersteren
mann se rechtmessig besessen- harrührendes mannen-ohrt in der kirchen zu
St. Peter benantlich auff der bahrkirchen zur seiten des Hochen Brunnens
in der dritt-vordersten zihleten von der mitte hinweg den ersten
nechsten anverwandten ihrem lieben schwâger herrn Marx Usteri dem
müller nechstverwichnen jahrs umb fünfzig guldi bahren gelts kaüfflich
übergeben habe, dergestalten daß er hr. Usteri oder seine erben besagten
stuhl außleihen, besitzen, vertauschen ald verkauffen und darmit
gleich mit sein- oder ihrem anderen eygenthumb schalten und walten
mögen sollen. Wann nun obernante persohnen by mir
dem kirchenschreiber solches einmündig ausgesagt, alß ist dessen
zu gezeugnus dieser schein auff ihr fleissiges ersuchen zu bemelten
getragen und von oberwehnter verkäüfferi und ihrem dießmahligen
ehemann wie auch von herren fenderich Heinerich Meyer des mehreren
rahts der stat Zürich innammen erregter Hornerischen erben eigenhändig
gnadenreichen gebuhrt Christi unsers lieben herren und heylands
gezellt eintausendt sechshundert neüntzig und zwey jahre.
Kirchenschreiber
subscripsit.
Ich Elisabetha Ulinger bekenn wie obstaht,
Hans Heinerich Meyer bekenne wie obstaht.
Zinstags den 7ten junii ao 1692
præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger Meyern
und eines e stillstand der kirchen zu St. Peter.
Biß dahin ist kein stillstand gehalten und dießmahlen
in nachfolschung der quartieren des Heinerich von Wyl armsellig-bestelten
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Actum zinstags den 8. maii ao 1687 præsentibus herr rahtsherr Muralt
und eines ehrsammen stillstands der kirchen zu St. Peter.
Zwüschent frau Rütlingeri herren Salomon Hirtzels by der
Stägen ehelich geliebter haußfrauen an einem, danne denen jenigen sechs
frauen, welche den dritten stul bey der stud des hinderen gfletzes gegen
dem Hohen Brunnen von dem Muhtenthal an gezellt besitzen, benantlich
herren Rodolff Körners seligen wittib, in gleichen herr Johannes Zieglers, herren
N. Füeslins und herren N. Thommans der sekleren, herren Sendal Stollen
und mr Stollen des metzgers ehewürtinen an dem anderen theil ward
wägen einer in gedachtem stul gemachter underschlag-leisten und darby
sachen beschafenheit einhellig erkent: Weilen gedachte leisten nicht allein an sich
selbs unanständig ist, sonder annoch darzu vast ein halbes ohrt verschlagt, alß solle
dieselbe vonunan hinweg gethan werden, in der fehrneren meinung, daß
die frau Hirtzlin in daß könfftig kein erwachsne weibspersohn mehr nebend
ihro setzen, sonder allein ein kind mitt sich in ihr haubtohrt nemmen und dardurch
den platz um etwas erweiteren. Hingegen die obgedachten sechs frauen sich
auch gägen der frau Hirtzlin, wie mann daß best vertrauen zu ihnen tragt,
aller bescheidenheit befleißen und selbige nicht durch gar zu viles nachhinruken
etwann gar hinder die stud truken sollend. Widrigenfahls und da der eint- ald
andere theil sich nitt nach des ohrts anstendigkeit verhalten und etwann einen
gefahrlichen fortheil auff seiner seihten suchen wolte, so behaltet sich ein ehrsammer
stillstand heiter bevor, auf einlangende fehrnere klag der leisten halber und wo
dieselbige wider angeschlagen werden solle, die gebühr und nohtwendigkeit nach der
sachen beschaffenheit zu erkennen.
Nach eröffnung dises uhrteil habend beide theil sich gegen einanderen fründtlich
anerbotten, deroselben gehorsammlich nachzukommen und mitt einanderen sich nach
obiger anleitung bescheidenlich zu vertragen.
wägen Margaretha und Susanna der Boßharten ihrer lieben eheweiberen
nachgelaßener wittib in beistand ihres schwagers Thomman Widmers allerseiths
vordersten stuel ohnfehrn von dem opferstock nach abermahliger abläsung
vom 29ten junii 1685 und anderer gewahrsammenen auff weithlaüffiges
für- und widerbringen in erdaurung der sachen beschaffenheit einhellig
erkent: Weilen dißes streitige weiberorth nit von den Boßharten
harkomt, sonder der obgedachten Margaretha Boßhartin des Hanß
Groben haußfrauwen von ihrer tauffgotten verehrt worden, als
solle daßelbe ihro von nun an und inskünfftig eigenthumlich zugehören
und sie daßelbe nach bestem ihrem belieben selbs besitzen oder durch
jemand der ihrigen besitzen laßen, in der fehrneren außtruckenlichen
mannenorth in der kilchen zu St. Peter und ein anhenckstüelin in der
kirchen zu St. Jacob zu dem halben theil des haußes des gedachten Hanß
Boßharten sl dienen und deße hinderlaßenen kinderen ebenmeßig
zwaren ihre muter Lisabetha Müllerin dieselbige nutzen und bewerben
mögen, gleichwolen aber in einich weg nit befüegt sein solle, weder das
einte oder das andere über kurtz oder lang nit zu verkauffen, zu vertauschen
ald ze verenderen, mit dem heiteren anhang, daß alles was sy derenthalber
als gentzlich ohnbefüegt in allweg ohngültig und krafftloß sein solle.
Zinnstags den 5ten junii
præsentibus herr zunfft und kornmeister Johann Conrad
Locher kirchenpfläger und eines e stillstands der gmeind
zu St. Peter.
Bei diserem stillstand war nichts verhandlet ußert daß die
beschaffenheit der quartieren erkundiget, in denenselben aber
worden.
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seßen und dißmahlen crafft bedeüten testaments herren Hanß
Conradt Escher im Sydenhoff umb 60 fl verkaufft etc. ward nach
ihr eheman dahin verleitet, daß sy dem mr Leeman dem
paßamenter in ansehung er ein armer nothleidender mann
für alle seine ansprach gutwillig 4 reichsthaler bar gelt zustellen
sach heißen und der verkauff gegen herren H Conradt
Dem by St. Jacob verpfründten bastettenbek Nabholtzen solle
angezeigt werden, von denen zu seinem hauß beseßenen an der
Weggengaß dienenden kirchenörtheren keins gegen
niemandem biß auff weiteren bescheid weder zu vertauschen
nach zu verkauffen ald in ander weg zu verhandlen.
Zinstags den 6ten februarii ao 1694
herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers
und eines ehr stillstandts zu St. Peter.
Wegen großer kälte war im januario kein stillstand gehalten,
dißmahlen aber in nachforschung der quartieren angezeigt, wie daß
Heinrich Merken deß wullenkämblers haußfrau in Engi sich ernstlich
sy nicht in einem bett, sonder jetweders absönderlich allein ligge,
ward herren leütenant Holtzhalb (alß by demme der Merk in arbeit) f ersucht,
den 6ten martii 1694
præsentibus herren zunfftmr und kirchenpfleger Meyers und e e stillstandts zu St.
War ein stillstand gehalten und in nachforschung der quartieren angezeigt,
von den herren obervögten zu Wiedikhon Gorius Widmer daselbsten beschikt
und ihme sein unhaußliches leben und wesen angezeigt und vorgehalten,
von ihme aber gentzlich widersprochen und verlaugnet, deßwegen einhellig gut
vatter herren zunfftmr Schuffelberger geredt und er ersucht werden, ihne
in den Öttenbach verwahren und biß uff versprechende beßerung zur
arbeit an der mülli halten zu laßen.
Auff das anbringen meines hochgeerten herren pfarrer Werdmüllers,
wie daß er in jüngst gehaltenem convent auff der chorrherr ersucht
worden, by haltung eines e stillstandts zu eroffnen, daß sy gern
sehind, daß umb mehrerer anständigkeit willen die nachmittagpredig
anderen 3 pfarrkirchen gehalten werde, ward einhellig gut befunden,
daß weilen man nit wüße, uß was gründen die hohe donstags
predig biß dahin später alß in anderen kirchen gehalten worden, auch
damit den arbeiten von dennen persohnen so uß anderen kirchen kommend in
zu der stund wie in anderen kirchen üblich gehalten werden,
anderst unßer gnädig herren (dennen es durch meinen hochgeehrten herren
Auff gefallenen bericht, das mr Caspar Müller an der Sill
ein solch liederlich gottloß leben führe, daß lenger nicht mehr
zuzusehen nach zu schweigen, dan er weder an son- nach zinstagen
die predigen besuche, ja auch zun h. zeiten niemahlen communiciere
ward einhellig erkent, daß deßetwegen fleisige nachfrag gehalten
und uff befindtnuß deßen ein weißung an unßer gnädig herren
gemachet werden.
Weilen herr rathsherr Escher bim Kindli sich nachmahlen entschuldigen und
anen laßen, daß ihme wegen vilen geschäfften dem monatlichen
stillstand abzuwarthen und byzuwohnen unmöglich falle mit
fr bitt, einen anderen herren an sein statt zu erwehlen, ward ihme sein
entschuldigung
worden hr. zunfftmeister Mauritz Füeßli, ward von herren leütenant Bodmer
darzu ernamset.
den Körneren für sich selbsten und in nammen ihrer anderen beiden schwösteren alß herren pfarrer
Heideggers zu Folketschwyl und herren pfarrer zu Pfyn gl haußfrauen verbyständet
theils betreffende zwey wyberörther, welliche beide brüderen nach zu ihren albereit besitzenden
auß dem grund prætendiert, weilen sowol mann- alß wyberörther den söhnen und zu den
haüßeren gehörind, auch keins derselben weder den haüßeren nach dem mannsstamm entzoge
und vermeint, weilen ihre beide brüederen 3 mannen, 2 wyberörhter und 1 nebentstühli
also für sich und die ihrigen ohne bedeüte 2 streitige örther gnug habind, verhoffind
sy das beste recht darzu zu haben, in ansehung berührte 2 wyberörther nicht von
ihrem herren vatter s harkommind, sonder ihrer fr mutter s verehrt worden seyind etc., ward
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Zinnstags den 4ten junii 1689 præsentibus herr kornmeister
Locher kirchenpfläger und eines e stillstands zu St. Peter.
an einem, danne mr Jacob Amman dem schuhmacher und ebenmeßig
seiner haußfrauwen an dem anderen theil ward wegen eines
Hanß Heinrich Lauffers in erdaurung der sachen beschaffenheit
einhellig erkent: Weilen bemelthem Conradt Nötzli bei erkauffung
des haußes von denen 4 örtheren zu demselbigen nur zwey und zwahren
ein mannen- und weiberorth anbedinget, die übrige zwey aber
denen miteerben überlaßen und durch einen außkauff zugeeigent,
zemahlen dises streitige weiberorth ohngeachtet der obgeschwäbten
streitigkeiten ohne einigen eintrag des bedeütheten mr Nötzlins
bereits von villen jahren haro rühig und ohngehindert beseßen
zugekent heißen und sein, sy auch selbiges von nun an und inskünfftig
fehrner nach bester kommlichkeit ohne des mr Nötzlins wenigsten eintrag
als das ihrige bewerben mögen und sich deße, daß er mr Nötzlin
bei wider verkauffung seines haußes beide seine zu demselben
gewidmete örther weggegeben, dises weiberorths halber als des
ihrigen einiches wegs nit zu entgelten haben.
abendtgebätten auffgesteckt worden, eine ergetzlichkeit abgefolget werden möchte,
hat ein e stillstand ihme für die 10 wuchen des vergangnen winters, innet
wellichen er die mehrere kertzen gebraucht, vier pfund gelts gesprochen und
anheben und enden, hingegen ihme für die vermehrung diser kertzen
so auff 8 als 9 beruhet anstatt der biß dahin empfangener 36 lb
jehrlich 40 lb gegeben und also umb 4 lb vermehret werden solle.
Herr pfarrer Werdmüller.
Herr diacon Senn.
Herr bauherr Werdmüller.
Herr rathsherr Schauffelberger.
Herr statth Hirtzel.
Herr bauwherr Holtzhalb.
Herr rathsherr Wolff.
Herr lv Kilchsperger.
Herr Willhelm Wolff.
Herr Hanß Ulrich Bodmer.
Seckelmeister Baag in Engi.
kirchenguts vor ehrengedachten herren auff lobl zunfft zum
Widder seine 12te rechnung abgelegt, darmit man bestens vernüegt
und zefriden gewesen, und ward derselbe nebent dienstfründtlich
bezeügeter dancksagung ersucht, nach fehrner sein bestes ze thun.
Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibet ehrengedachter
an gelt
33434 lb 6 ß 2 hr.
Der fürschuß diser rechnung
ist auß gottes sägen
an gelt
1240 lb 35 ß 11 hr.
Bey der rechnung der stifft für die arme schuelkinder belaufft sich
die summa
an gelt
3008 lb 12 ß – hr.
Bey anlaaß diser kirchenrechnung kam auff die ban, daß es anständig
die herren kleine räth sich in größer anzahl einfinden wurden, da dan die
anwäsende herren übernommen, denen übrigen ein solliches gelägenlich zu eroffnen.
Denen undervögten und seckelmeisteren der ußeren gmeinden soll die
sich auch fleißiger als von etwas zeitharo beschähen einzefinden.
dem hinderen kilchhoff keine wöschen auffgehenckt und also diser kirchweg
ohnanstendig verschlagen werde.
Wägen derjehnigen 2 mütt kernen, welliche die gmeindsgnoßen zu Leimbach vor
jahren für den jeweiligen catechistam allda under sich zusammengeschoßen und eingetheilt
daß herr kilchenpfläger und herr rathsherr Schauffelberger mit herren amptmann
Johann Heinrich Lavater (wellicher ein gut allda und zwahren mit etwas schaden
auffahlsweis bezogen) fründtlich reden, daß er den von seinem bezogenen gut
harrührenden contingent an dise beide müt kernen wegen darbei versierenden
consequenz gutwillig abfolgen laßen und mit der verweigerung keinen anlaaß
geben wolle, daß die sach in eine weithlöüffigkeit wachßen und andere bei seinem
laßen.
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bittschrifft enthalten wie auch nach anhörung eines schrifftlichen
fürnemblich dergleichen so sich albereit in gesegnetem ehestand
und auf pfrühnden befinden, sehr beschwerlich fallen und
dardurch des ihnen gebührenden verdient einkommens
gemachte ersprießliche ordnung infringiert werde und
derohalben in gnr consideration dieses extraordinari
fahls einmühtig erkendt: Daß erstlich gedachter frau wittib
der helfferey völliges pfruhnd-einkommen von dem 91sten jahr
überlassen, demnach an statt einer verehrung ihro von
dem künfftigen successore ab der 92zigst dem diaconat
gedeyenden jahr-competenz 10 mütt kernen wie auch
drittens auß dem kirchenguth zwanzig reichsthaler zu einer
etwelchen ergetzlichkeit zugestelt, mithin aber solche
gnad künfftig zu keiner consequenz einiches nachdiensts
gezogen werden und der neüw erwehlende herr by
Alß hierauff obgedachte frau wittib sich wegen ihres
herrn se vilfaltig zu fergen habender außgâben umb fehrnere
gnâd by herrn kirchenpfleger angemeldet, hatt selbiger mit
vorwüssen einiger herren von dem stillstand zu
erleichterung berührter außgâben denen 2 herren, so des
die gehabte von bemeltem herrn diacono zu belohnen
versprochne mühewalt zugestelt.
Auff nachfolgende formb lautet oberrührt hierby
zu sezen gutbefundne supplication:
und weise, insonders hochgeehrte großgünstige gnädige herren.
Daß dem herren des lebens und todes gefallen wollen, meinen
lieben ehemann herrn diacon Hans Caspar Senn auß diesem
zeitlichen leben durch einen zwahr se aber mir höchst betrübten
hinscheid in das ewige zu versetzen, dardurch ich die crohn
meines haubts und die zierd meiner haußhaltung verlohren
und alß ein arme verlassne wittwen keine andere
zuflucht alß nechst gott zu eüch meinen hochgeachten
großgünstigen, gnädigen herren habe und derowegen
alß hilff und trost manglende dieselben in aller
gebühr und deemuht anflehe, daß sie meinen
schmertzen behertzigen und solchen mit dem gnaden
öhl ihrer vätterlichen gunsten zu milteren und
zu erquiken geruhen wollen.
Hochgeachte, großgünstige gnädige herren,
obgedacht mein lieber ehemann se vor ungefahr
3 jahren von einer ersammen gmeind by St. Peter
zu ihrem helffer erwehlt worden, für welche gnad
ich nachmahlen deemühtigest danksagen thun. Damahls
hatte ich nicht unbillich in meinem hertzen grosse
freüd und trost entpfunden und die hoffnung zu
einer so hochansehenlichen gmeind mit lehr und trost
zu gutem vernüegen vorstehen und ich mit ihme
die früchte seiner arbeit geniessen können. Aber
ach! wie bald ist diese meine freüd in leid verkehrt
und ich durch sothanen ehezeitigen hintrit des
verhofften haussegens entblößt worden.
hochberühmte sorgfalt in aller underthänigkeit anflehe
und dieselbe gebührender mâssen berichte, wie
daß mehrangeregter mein lieber ehemann se nach
seiner beförderung auff das diaconat by St.
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In der spännigkeit zwischent mr Hans Jacob,
Christoffel und Rudolff den Waseren gebrüederen an einem,
allerseits geschwüsterten mr Friderich Wasers des schlossers
se gewesnen sigrists zum Fraumünster nachgelassnen
erben an dem anderen theil betreffend ein von ihrer
muter harrührend- streitiges weiberohrt, so von der
cantzlen hinweg in dem fünften stuhl auff der seiten
ablesung eingelegter schrifften in erdauhrung der
vormahliger erkantnussen einhellig gesprochen, daß
obbeschribnes weiberohrt dem mr Hans Jacob Waser
alß besitzeren des hauses zum Lachs in der Schipfi
eigenthümblich zukent seyn, auch von selbigem nicht
abalieniert oder verkaufft werden solle.
ist nechst vorstehende urtheil folgender mâssen erleüteret
worden: Daß er zwaren das beschribne weiber-ohrt gegen
denen in der gmeind wonhafften, aber gantz nicht
Zinstags den 5ten januarii ao 1692
Meyers und eines ehrsammen stillstands der
kirchen zu St. Peter.
anderwertiger verpfleg- auch der kinderen nöhtiger
auferziehung erkendt, mein grnädig herren zu übergeben.
begehrens halber wegen einmachung eines ohrts in den gmeinen
consequenz ab- und zu ruhen gewisen worden.
Dem herrn leutnt Hans Jacob Hirtzel ist auff seinen
angelegenlichen vortrag (betreffend die beschwerd, so ihme von einem
auszugstühli zugestattet werde in seinem ohrt an der wand gegen
dem pfahrhaus) vertröstung gemacht worden, frid zu schaffen und
für einmahl die fürnaglung einer listen bedenklich gefallen.
Es sollen fürohin die jüngeren herren von dem stillstand
persohnen achtung geben, umb solche gebührend zu red zu stellen
können.
Der sigrist und bestelt- besoldete provos sollen die
persohnen, so vor vollführtem g'sang auß der kirchen gehen,
zurukweisen und bedeüter provos die jungen knaben in
wehrenden predigen ab dem kirchhoff in die kirchen mahnen,
kirchen verfüegen solle.
Wan auch die bahrkirchen zu den catechisationen
geöffnet wurde, so solle der todtengreber selbige besuchen und
auff die handtwerksgesellen wie auch in allen übrigen
predigen auff die schwetzer gute achtung geben und die
jungen knaben in die kirchen hinab verleiten.
Zu künfftiger nachricht ist auff herrn kirchenpflegers
befehl folgender kauffsverglich hierby gesezt worden:
Kundt und zu wüssen seye hiemit, daß vor
mir dem kirchenschreiber erschinnen die ehren- und tugendhafften
Catharina, Lisabetha, Anna und Regula die Ulmeren und eröffnet,
was gestalten mit ihrer allerseits wüssen und willen die
Catharina umb ihres besseren nutzens wegen das ihro
in der kirchen zu St. Peter zuständige weiber-ohrt in dem
andren stuhl hinter der Engemeren mahnenstühlen gegen
dem Hochen Brunnen das eüsserste ohrt samt dem darby sich
befindenden nebentohrt ihrer schwöster Anna mr Marx
Pfänningers des schneiders ehefrauwen umb fünfzig guldi baren
gelts mit folgenden bedingen verkaufft habe, namlich daß
das haubt-ohrt ihro der Anna Ulmer und ihren erben eigenthümblich
zugehören solle, darmit alß mit ihrem anderen eigenthumb zu
schalten und walten mögen, was aber das nebent ohrt
antreffe, solle benante Anna alß keüfferi nicht befüegt
seyn, selbiges by lebzeiten obbemelt ihrer schwösteren weder
zu verkauffen, vertauschen oder in ander weg zu verenderen,
sondern die drey schwösteren Catharina, Lisabetha und Regula
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Actum zinstags den 5ten januarii ao 1697
und eines ehrs stillstandts zu St. Peter.
præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers und
ehrs stillstandts zu St. Peter.
Ehrhart Stadlers im Rennweg und den
beiden Körneren gebrüderen in der Rindtsfußergaß den herren
laßt man es in hoffnung beide haußhaltung auffgehebt werdind
darby verbleiben.
Weilen hr. pfarrer Werdmüller übernommen den Ludi Wetzstein von
in die schul schike zu beschiken und mit ihm die nothwendigket zu reden, laßt
man es auch darby verblyben.
Die Körnerische orths-streitigkeit ist biß uff nechst haltenden stillstand
eingestelt worden und soll fr Schintzin indeßen in dem streitigen orth
sizen mögen, jedoch ohne præjudiz der eint- und anderen parthey.
herren zunfftm und kirchenpfleger Meyers
und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter.
Demnach hr. Hans Ulrich und Hans Marthin die Körneren angelegenlich
angehalten, sy by der den 6ten martii ao 1694 ergangnen urthel und under ihnen
dargegen ihre schwöster fr Anna Maria Körnerin auch deemüthigst gebetten, daß
weilen sy dißmahlen durch ein handtschrifft bescheinen können, daß diß
kirchenorth ihrer fr mutter s gegen erstattung eines ducaten verehrt, ihro übergeben
bemelter handtschrifft, auch in erdaurung der sachen beschaffenheit einhellig
erkent: Daß es by angezognem urthel-spruch sein gentzliches verbleiben haben,
jedoch mit der fehrneren erleütherung und anhang, daß gesagte fr Körnerin das
biß dahin beseßene kirchenorth weiters und ihr leben lang besitzen, indeßen hr.
Hans Ulrich Körner schuldig sein, seines herren bruders frau in dem ihme durch den
verglich zugefallnen orth auch so lang sitzen zu laßen, welches aber auff absterben
der fr Anna Maria Körnerin ihme herren H Ulrich Körneren widerumb abgetretten
werden und hr. H Marthin Körner dargegen von sein jetzt gedachter fr schwöster
innhabendes kirchenorth in eigenthumbliche besitzung nemmen, darumbe sy ihme ohnverweigerlich
Zu wüßen seye hiemit, daß an zu end gesetztem dato Jacob und
Felix die Trüeben von Wiediken gebrüedere vor mir dem kirchenschreiber
innen ist) gegen einem anderen orth (welches in den Wiedikommer stühlen und wan
man zu der obgemelten thürr hineingehet in der ersten zihleten das vorderste orth
ist) und nach 30 reichsthaler so sy baar empfangen zu einer uffgaab vertauscht und
für frey ledig und eigen übergeben, dergestalten daß ermelter hr. rathsherr
oder deßelben erben besagt ertauschtes orth alß ihr ander eigenthumb gebrauchen,
besitzen, vertauschen oder verkauffen mögen ohne jemandts ein ald widerred, mit fleisiger
pit, daß ich hierumb einen schein außfertigen und zu mehrerer bekräfftigung
mit eigner hand und pitschafft underzeichnen wolte, worinn ich ihnen wilfahret,
solches auch also protocolliert und den 4ten octobris von der gnadenrychen gebuhrt Christi
unßers lieben herren und heilandts gezelt 1697.
kirchenschreiber bezeügt
obstehndes mit eigner
hand und pitschafft.
und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter.
In nachforschung der quartieren ward ein anzug gethan wegen des keglens
an sontagen in wehrender kinderleht und der abendpredig und weil herr
kirchenpfleger übernommen, mit herren sekelmeister Rahnen alß præside
der reformation zu reden und sowol die abschaffung deßen alß auch
Den stillständeren in Engi soll anzeigt werden zu verschaffen, daß die
knaben daselbst fleißiger alß bißhar geschehen die kinderlehren besuchen
thüyind.
So ist er auch ersucht worden, mit den herren obervögten in Engi wegen der übel bestelten
daß sy mehrerer gottsforcht und fleißiger schikung in die schul alß biß dato zu nit
geringer ärgernus frommer leüthen geschehen, widrigen fahls es von dißerem an
ein höher orth gewißen wurde.
Hr. rathsher Hanß Jacob Wolf uff dem Weinplatz ist an statt herren obervogt
Grütherts von herren zunfftmr Füeßli zu einem stillständer ernamset worden, wards
auch einhellig.
In der orths-spännigkeit entzwüschent Hans Wetzstein von Wiedikon eins,
danne Ludi Wetzstein seinem bruder auch von daselbst anders theils den von
ihrem vatter s harrührenden mannenstuhl betr, ward nach anhörung für-
daß sowol in consideration deß langen possesses alß auch in betrachtung deß
zu Wiedikon jetzt lang geübten gebrauchs, daß die kirchenörther jeder zeit
durch absterben der vätteren den eltesten söhnen und ihren erben ohne
eintrag verbliben, der Hanß alß seines vatters s elteste sohn dißer alter
übung auch dißfahls zu genießen haben, hiemit diß orth ihme und nach
seinem todt seinen erben eigenthumblich zukent, hingegen sein bruder
Ludi Wetzstein seiner prætension halben gentzlich ab- und zu ruhen gewisen sein
solle.
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Bei diserem stillstand war ebenmeßig nichts verhandlet,
als die beschaffenheit der quartieren erkundiget, und war darinn
außert 2 haußhaltungen, dero besuchung die herren seelsorger
mit ernsthafftem zusprächen über sich genommen, auch nichts ohnrichtiges
befunden.
Actum zinstags den 6n septembris ao 1687
præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Locher
wie auch eines e stillstands zu St. Petter.
In der streithigkeit entzwüschent Uli Meiers und seines bruders Rudolff
Meiers an einem, danne Ursula Meierin Marx Bachmanns haußfrauw
am anderen und Jacob Trüb am dritten theil allerseiths von Wiedickhon
betreffende ein weyberorth und ein an eine kettenen geschmideten
schemel in der kirchen zu St. Petter an der stud, wann mann bey der thürr
anhörung klag und antworth in erdauhrung der sachen beschaffenheit
einhellig erkhent: Daß Urßula Meierin dißes streithige weyberorth,
welches sie biß dahin lediger weiß und im ehestandt beseßen, biß zu
end ihrer weyl weiters besitzen möge, welches orth aber nach ihrem
ableiben und so selbige sich in ein andere gemeind verheürrathen
thette widerumb dem Meyerischen stammhauß heimbfallen und gehörren
Trüeben für eigenthümblichen zudienen und gehörren und darmit
ein erörtherte sach heißen und bleiben.
Disere urthel ist auffgehebt durch den verglich, welchen besihe
in der continuation p 110.
Entzwüschent herren Anthoni Kellern pfarrern zum Kreütz an einem,
so danne mr Christoffel Keller dem wäber am anderen theill betreffendt
und durch ihren s hinscheid ledig worden, ward nach anhörung beider
des eingelegten kauffbrieffß in erduhrung der sachen beschaffenheit
einhellig erkhent: Weilen in dem kauffbrieff die kirchenörther
in specie nicht begriffen, sich auch nicht erscheint, daß solche vertheilt
worden, alß solle obgemelt streithig kilchenorth herren Anthoni
Kellern für egenthumblichen zudienen und gehörren, jedoch mit dem
vorbehalt, daß die ledige schwöster Elßbetha selbiges ihr leben lang
besitzen, solches aber weder verkauffen, vertauschen noch verenderen
mögen. Dargegen soll mr Christoffel Keller alß besitzern des haußes
sein.
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nebentohrt auszulihen, auch solches nach se absterben der Catharina,
Lisabetha und Regula ihro der Anna oder ihren erben eigenthümblich
Demnach auch die Regula Ulmer mr Melchior
zukommende fl 50 bezogen und hingegen versprochen habe, daß
wegen der offtbesagten Anna hierumb nachgesechner versicherung
versorg und verpflegung halber in einichen weg nicht beschwert
oder ihro etwas zugesucht werden, und so die Regula vor der
Catharina von gott auß diesem zeitlichen leben berufft wurde,
danzumahlen die Catharina von der Regula verlassenschafft die
erwehnten fl 50 widerumb voraus hinwegnemmen solle.
ehemänneren und mr Hans Ulrich Hellers der Lisabetha ehelich verlobter
gebetten, daß diese durch vermittlung des hochgeachten, frommen,
getroffne verglich umb künfftig undisputierlicher nachricht willen
in das kirchenprotocoll getragen und hierumb ihnen ein
beglaubter schein zugestelt werden möchte, alß habe auff
befehl wolermelten herrn kirchenpflegers ihnen in ihrem begehren
wilfahret und wirt hiemit in krefftister formb attestiert,
und von den interessierten ohnverenderlich zu halten
versprochen worden. Dessen zu urkhund hatt ehrenermelter
herr kirchenpfleger diesen gegenwürtigen schein mit seinem
anerbohrnen hierauff getruktem pittschafft bekräfftiget, auch
die parteyen mit eigner hand unterschriben. Zinstags
den 12ten januarii von der gnadenreichen gebuhrt Christi
unsers lieben herrn und heilands gezelt eintausendt
sechshundert neüntzig und zwey jahre.
Auff ersuchen obbenanter
4 schwösteren bezeügt Hans
Ulerich Heller von Winterthur
in ihrer aller nammen wie
obstaht.
In dem februario ist kein stillstand gehalten worden.
præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger
Meyer und eines e stillstands der
kirchen zu St. Peter.
Otten se drey söhnen Hans Conrads, Beat Ludwigs und
Hans Geörgs der Otten bym Schwert erarmten haußwesens,
von welchen die zween elteren, sonderlich der eltste (so sich hierumb
eines schwermuhts annemme) alles mitleidens und fölglicher
versorgung, der jüngere aber alß ein leichtfertiger gesell zur
verschikung in kriegsdienst würdig befunden, auch solches
an unser gnädig herren zu bringen nohtwendig erachtet worden.
In gleichem wurde die aufhebung des reüter müllers an
der Syl haußhaltung, besonderbar aber die befürderung der
von mein gnädig herren gemachten verordnung wegen Heinerichs
Wegen mr Hans Jacob Wasers des schlossers ihme den 1ten
wurde dem herren kirchenpfleger überlassen, von ihme Waser zu
vernemmen, was er seinen zween brüderen von diesem kauffschilling
die gebühr und eines e stillstands hierin führende gedanken
zu gemüht zu führen.
nun ehrenermelter herr kirchenpfleger mit gedachtem Waser
die nohtwendigkeit geredt, hatt selbiger sich erklehrt, dem kaüffer
Elsinger obbenanten kauffschilling widerumb zurukzustellen
und berührtes ohrt seinem versprechen gemeß bym haus zum
Lachs in der Schipfi zu behalten. Fahls er aber solchem nicht statt
thun und erregten kauffschilling nicht widerumb zurukstellen
(alß biß zu dessen erleggung des kaüffers fr in dem ohrt sitzen mögen
solle) wurde oder könte, er seinen zween brüderen danzumahlen
darvon 2/3 abfolgen lassen wolle, so auff herren kirchenpflegers
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Actum zinstags den 3ten jenner ao 1688
præsentibus herren zunfft- und kornmeister Locher und eines e
stillstands zu St Petter.
l haußfrauwen Elßbetha Ruffin mit beystandt herren pfarrer Walders
von Tättlickhen an einem, so danne mr Beatt Rudolff Irmmingern im
nammen frauw Anna Hornerin auch seiner geliebten haußfrauwen an dem
anderen theil betreffendt ein weyberorth in dem sechßten banckh
deß mitleren gfletzts gegen dem Hohen Brunnen, welches fr Dorothea
Meierin mr Ruffen des wäbers haußfr zu danckbahrer widergeltung
und deßentwegen von ihro ein geraumme zeith in rühwigem possess
und disposition ingehabt und besëßen worden, ward nach anhörung
beiderseiths partheyen weitleüffigen für- und widerbringen,
auch ablësung der eingelegten schrifften in erduhrung der sachen
außgemachte sach heißen und sein solle.
præsentibus herr zunfftmeister Locher kirchenpfläger
und eines e stillstands zu S. Peter.
Auff beschehenen anzug, daß herr stattschreiber Rahn von einem
e sillstand innammen seinen selbs und eines jeweiligen stattschreibers
angelegenlich verlange, daß ihme zu der cantzley ein mannenkirchenorth
vergünstiget werden möchte, hat ein e stillstand dises begehren auff der
anständigkeit begründet befunden und deßwägen in erdaurung der sachen
beschaffenheit die bewilligung gethan, daß er herr stattschreiber Rahnen
zu befürderung dises seines vorhabens einen von denen fünff vordristen
gewesene stüel mit dem St. Peter schlüßel bezeichnet sind einnemmen
und nach seiner besten kommlichkeit gegen einem anderen stuel, es were
unden in der kirchen oder auff dem gwelb, außtauschen mögen solle, jedoch
vorfallenden vacanzen in allweg krafftloß und auffgehebt, auch ein jeweiliger
wolte vor einem e stillstand der gebühr nach anzehalten.
Herr bauwherr Werdmüller.
Herr rathsherr Landolt.
Herr rathsherr Schauffelberger.
Herr Sillherr Körner.
Herr rathsherr Bräm.
Herr rathsherr Werdmüller.
Herr stattschreiber Rahn.
Herr leüt Martin Wägmann. Herr Willhelm Wolff.
Herr Hanß Ulrich Bodmer.
Undervogt Burckhart in Engi.
vor ehrengedachten herren auff l zunfft zum Widder seine 11te
rechnung abgelegt, darmit man bestens vernüegt und zufriden gewesen,
und ward derselbe nebent dienstfründtlicher dancksagung ersucht,
nach fehrner sein bestes ze thun.
an gelt
32193 lb 10 ß 3 hr.
Der fürschuß bei diser rechnung ist auß gottes sägen
an gelt
998 lb 2 ß 6 hr.
Bei der rechnung der stifft für die arme schuelkinder belaufft
sich die summa
an gelt
3034 lb 18 ß.
Bei anlaaß diser rechnung hat ehrengedachter herr kirchenpfläger
wegen underschidenlicher nammhaffter theils würcklich abgelößter, theils
abgekündten schuldposten raths begehrt, wie er mit wider anleggung
sich
zu verhalten, wellicher einmüethig dahin gegangen, daß zwahren auff
sichere pfand wol 4 von 100 genommen, aber keine brieff anderst als à 5 per
Und weilen dannethin der vordere kirchhoff wider offtmahlige erinnerungen
und mit minstem nachtheil und anstoß so vill immer müglich bschlüßig
gemachet werden könne.
Caspar Goßweiler
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alß welcher bestehen soll von dem herrn kirchenpfleger, beyden
herren seelsorgerern, drey herren des kleinen- und trey herren
des grossen-rahts, einem not wie auch treyen burgeren, so danne
zeywen vorgesezten auß Engi und zwey von Wiedikon.
Es ist aber die bestellung angedeüter anzahl für dießmahlen
eingestelt und dem herrn kirchenpfleger überlassen worden,
den herren obman Muralt zu ersuchen, in wichtigen fählen dem
ambtsgeschäften halber möglich seyn werde.
Wegen Heinerich Brenners übel bestelter haußhaltung, in
welcher von den elteren und kinderen mit hindansetzung
ihrer gegen einanderen habenden pflicht ein gottlos- und ergerliches
durch den hr. pfahrer zugesprochen, mithin allem grundtlich
nachgeforschet und auf den fahl nicht erfolgender besserung
selbige für den stillstand gestelt, wan auch diese
correction nichts würken thete, alßdan mit ihnen ein
mehrer ernst fürgenommen werden.
haußhaltens und unguten ehelebens erforderlicher mâssen
alles ernst zu reden, alß auch herrn Hans Müller zu vermögen,
daß er gedachten reüters mangelbahr- schwangerem eheweib
mit etwelcher bysteühr unter die arm greiffen thüye.
Zinstags den 2. decembris 1690
præsentibus herrn zunfftmeister und kirchenpflëger
Meyern und eines ehrsammen stillstands
zu St. Peter.
Wegen herbstgeschäfften ist biß dahin kein stillstand
gehalten und in nachforschung der quartieren, die an der
Weggengaß sich befindend- armsellig- liederlich und sowol an elterlich-
und ehelich- als kindtlicher pflicht lieblos bestelte haußhaltung
Heinerich Nabholtzen des pasteten-beks in deliberation gezogen
und incorrigibilis befunden, dahero herrn kirchenpfleger,
pfahrer, herrn diacono und dem kirchenschreiber überlassen
worden, selbige fehrner umb alles zu red zu stellen und
die befindtnus zu erforderlicher remedur durch eine wysung an
mein gnädig herren zu bringen.
Heinerich Brenner solle seiner übelbestelten haußhaltung halben
by nechst künfftigem stillstand fürgestelt, wegen dissolut-geführten
lebens alles ernsts reprehendiert und ihme künfftiges wolverhalten
beweglich zu sinn gelegt werden.
Wegen Caspar Müllers armsellig bestelten haußwesens
und unfreündtlichen ehelebens ist die gutbefundne visitation
Des Bernhart Kollers knab solle wegen begangnen insolenzien
in den kinderpredigen und auff der gassen nachmahlen
die nohtwendigkeit zugesprochen, sein vatter der obhabenden
pflicht erinneret und auff nicht erfolgende besserung mit
selbigem ein mehrer ernst fürgenommen werden.
anders theils betreffend ein sub 1ten aprilis dieß jahrs
contradictorie ventiliert und damahls gedachter Schweitzeri
fürgetragnen gründen in reiffer überlegung der sachen bewandtnuß,
theilung dieses ohrt nicht geforderet und dießmahlen nichts
einmühtig widerumb bestätiget.
Auff begehren herren rahtsherr Heinerich Werdmüllers sen
zum Christoffel nachgelassner frauw wittib ist nachgesezt- gütlicher
cession eine vidimierte copia zu künfftiger nachricht hier ingrossiert
worden, welche von worth zu worth also lautet:
Kundt und zu wüssen seye hiemit, demnach Elisabetha
und geschenkt und sich aller ansprach daran gäntzlich entzigen,
welches kirchen-ohrt auch ihro frauen rahtsherri durch ein den 15ten
erkantnus bestätet worden. Dessen aber ungeachtet sie Brämin
und ihre sohnsfrauw ernanter frauen rahtsherri in diesem kirchen-ohrt
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Weilen die verhoffte auffhebung und verbeßerung der Knüßlischen haußhaltung
Stambheimb gl haußfrauen eins, danne herren rathsprocurator Hamberger
ihrem bruder anders teils ao 1693 getroffene von herren amptman Waßer
geschribne und von herren pfarrer Werdmüller by St. Peter auch von ihme herren
rathsprocurator selbsten mit eigenhändigen underschrifft und pütschafften
bekräfftigete und ein wyberorth in der kirchen by St. Peter betreffende
nit für sein eigenthum, sonder nur possessionsweiß biß dahin ingehabt und nach weiters also zu haben
sonder selbiges sobald das von gott erwarthende 1699te jahr angehen wirt
(weilen biß dahin herren rathsprocurator Hambergers haußfrauen solches zu
besitzen vergünstiget worden, in der heiteren meinung, daß sy in solcher zeit
sich umb ein ander orth bewerben und wan diß 1698te jahr völlig verfloßen
und auß sin wirt, vilberührtes orth unverweigerlich abtretten soll) alß ihr
eigenthumbliches orth nach ihrem belieben und wolgefallen nutzen und
bewerben und darmit alß mit andrem ihrem eigenthumb schalten und
walten mögen, hiemit diß ein gentzlich außgemachte und erörtherete sach heißen,
sein und bleiben solle.
Zwüschent mr Heinrich Beder dem leistschnyder an einem, danne Hs Rudi und Görg
den Güntharten allerseits auß Engi an dem anderen theil ward wegen eines mannenorths,
Güntharten se in nammen seiner hinderlaßnen 2 knaben zu besitzen prætendiert,
hingegen Hs Rudi Günthart solches weil er der elteste bruder in possession zu
nemmen begehrt, nach anhörung für- und widerbringens in erdaurung der
sachen beschaffenheit einhellig erkent, daß vorderist dißer mannenstuhl deß
Güntharten se nachgelaßnen knaben eigenthumblich zudienen und gehören und
weilen mr Heinrich Beder deß verstorbnen Güntharten hinderlaßne wittfrau
geheürathet, deßelben hinder sich gelaßnen kinder und schulden zu- und auff
sich genommen, auch der kinderen rechte aufferzeühung ihme treülich angelegen
sein laßt, ihme Beder in betrachtung deßen (nach verfließung eines jahrs alß
in welcher zeit der Hs Rudi Günthart solchen besitzen und so das jahr verfloßen
biß sy erwachßen und solchen selbsten zu besitzen begehrend.
Zu wüssen seye hiemit, daß vor mir dem kirchenschreiber erschinnen
Peter, Heinrich und Hanß die Meyeren gebrüedern von Wiedikon und gebührend
manenorths by St. Peter (so in den Wiedikommer stühlen und zwüschent herren Hs
einanderen vereint und verglichen, daß vorderist dißeres orth zu allen zeiten ein Meyerorth
männlichen lybserben eigenthumblich zudienen und gehören und er darfür 30 fl bar
gelt nl 4 fl seiner mutter und seinen beiden brüderen jetwederem 8 fl 26 ß 8 hlr
bezahlen, die annoch ersten 8 fl 26 ß 8 hlr aber für seinen gebührenden antheil inhaben und
und außtrukenlichen meinung gleichwolen, daß ehe und bevor sy bemeltes orth bezühend,
hinderlaßnen wittfrauen 20 fl baar gelt darfür
zuzustellen schuldig und verbunden
und sy dan solches ohnverweigeret abzutretten pflichtig sein sollind, mit fleißiger
solches protocollieren wolte, worin ich ihnen willfahret den 18ten julii 1698.
Act zinstags den 2. augusti ao 1698
In nachforschung der quartieren ist wegen deß Burkhart Schärers zugenant Zobigzehrers
deß wäber Bernharten und wachtmr Thürigen sohns hinderem Hoff liederlich führenden
wandel und lebens halben wie nit weniger, daß der cämmifeger Frytag zugenant Trommen
Negeli in sontäglichen morgen und mittagpredigen vor der statt ußert der Silbrugg zu
bewenden.
In der abermahligen orths-spännigkeit zwüschent mr Jacob Walder dem pfister in bystand
mr Jacob Groben deß sattlers synes schwähen und mr Rudolf Walder synes sohns an
einem, danne mr Freyenmuth auch mit synem sohn verbyständet an dem anderen theil
ward wegen eines spänigen mannenorths in der kirchen zu St. Peter auff der rechten seiten
zwüschent der thürr by der helfferey und dem tauffstein oben an dem gfletz von der thüren
an der ander gezellet nach anhörung weitlaüffigen für- und widerbringes und deß abgelegten
dem bauampt von deß bikelampts wegen zugehört, sonder by den anderen stattknechten über unden
zwüschent fr Apollonia Hermin und mr Melchior Meyer auffgerichten kauffbrieff umb das hauß
an der Hoffgaß zum Morgenstern genant bemeltem mr Meyer alß kaüffern deßelben haußes
nebent einem wyberorth auch ein mannenorth in dem vordersten stuhl übergeben worden, und es scheint
daß es eben dißeres streitige orth seye, alß solle in consideration deßen dem mr Jacob Walder
zugehört vil erwehntes orth fürohin auch eigenthumblich zudienen und gehören und selbiges nach
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1. Daß alsobald nach vollendeter predig die
die darauff sich befindende persohnen in freündtlichkeit
beschlossen werden solle.
außstand begriffen, ohne fehrners verbleiben vor
und ehe eine andere nambsung erfolget austehen
und abtretten sollen.
lähenherren freygestelt, eintweders sich selbst by der
wahl einzufinden, auff welchen fahl der lähenmann
außgeschlossen seyn, oder aber so der aussert der
gmeind wohnende lähenherr nicht mehren wolte,
alsdan desselbigen lähenleüht so gmeindsgnossen
sind zugelassen werden sollen.
4. Viertens die lëhenleüht, welliche by dem lëhenherren
in dem hauß sind und tod und lëbendig in die
gmeind gehören, sollen auch mit und nebent
ihme zu mehren haben.
lassen oder auch sonsten also beschaffen weren,
daß ihnen von jugend ald anderer ursachen wegen
kein eydt zu vertrauwen, alsobald ihren abtritt
nemmen und zu sollicher wahl nit zuglassen werden.
8. Damit auch zum achten allen unzimmenheiten
bestmüglichst vorgebauwen und diejennigen, welche
zur wahl nicht fehig sind, desto baß erkendt und
4 herren von der burgerschafft auß dem stillstand
und von jeder gmeind 2 persohnen geordnet werden,
die in den mannenstühlen von dem tauffstein
hinweg biß zu der thüren gegen dem Hochen Brunnen
stehen und auff alle in wehrendem mehren hinzugehende
welche sich unverschamter weis herfür theten und
wider befugsamme einen pfennig begehren wolten,
offentlich anzeigen, damit sie hinterhalten,
darumb zu red gestelt und je nach befindtnus
hernach weiters gehandhabet werden könnind.
sollen der nambsung und hiemit der ordnung
nach auff die truken geschriben und zu desto
besserer nachricht für gemeine leüht des ersten
herren nammen mit einem grossen strich, des
anderen mit zweyen, des dritten mit dreyen
und also fortan bezeichnet werden. Denenjennigen
aber, welche auch dieses nicht fassen möchten, soll
der herr, welcher oben an der stägen stehen wirt,
die truken des herren, deme sie den pfennig
zu geben gesinnet sind, gutwillig und in treüwen
zeigen.
10s. Die herren kleinen räht, welche nit in dem
ausstand begriffen, werden ihre pfennig zum ersten
hinein legen, hernach sich wider an ihre öhrter verfüegen,
ebenmessig bywohnen.
11. Die gmeindsgnossen sollen zu beobachtung
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den herren seelsorgeren nichts geleidet, derhalben einmühtig
gutbefunden worden, daß wan man künfftig bedenken
tragen wurde von verdächtigen schleüffwinklen, einzügen
oder ohnerbar- ergerendem wandel, vor einem e stillstand
offentlich meldung zu thun, soliches einem herrn
vertraulich eröffnet werden solle.
lebens und sündreitzenden possenreissens auß der
gmeind fortgeschaffet und durch herrn ambts-obervogts
zu ersuchen stehenden befehl nach Grüningen in sein
heimath gewisen werden.
An herrn rahtsherr Hans Jacob Schaufelbergers se statt
ward einhellig zu einem stillständer von den herren kleinen
rähten erwehlt herr rahtsherr Hans Martin Wegmann.
Und an herrn rahtsherr Wägmans statt wurde von den
geordnet herr Hans Jacob Schaufelberger.
Demnach hatt kirchenschreiber Christoff Friderich
underschreiberey aussert dieser gmeind bezognen
oberkeitlichen behausung seine zu verspührtem benügen
verwaltete kirchenschriberey widerumb in die schoß eines
e stillstands resignando gelegt und an seine statt
zu einem notario und mitglid eines ehrs stillstands
ernamset herrn stattrichter und lieutnt Joh Jacob
Wolff, so auch einhellig beliebt worden.
Die berahtschlagung des bauwfellig- sigristen hauses
ward biß auff erst- ablgende kirchenrechnung eingestelt.
Quod fœlix faustumque ac ecclesiæ salutare sit!
martii ao 1693
Herr statthalter Meyer.
Herr pfarrer Werdmüller.
Herr diacon Zeller.
Herr zunfftmr und Hardherr Honer.
Herr raths- und stallhr. Werdmüller.
Herr rathsherr Escher.
Herr zunfftmeister Kilchsperger.
Herr zunfftmeister Scheüchzer.
Herr stattschreiber Holtzhalb.
Herr landtvogt Grüthert.
Herr Hanß Conradt Holtzhalb.
Herr Hanß Jacob Schuffelberger.
Herr Heinrich Wirth.
Herr leutenant Bodmer.
Vogt Meyer von Wiedikhon.
Vogt Burkhart und
Hanß Heinrich Kienast gschworner in
Herr zunfft- und rittmeister Johann Jacob Meyer kilchenpfleger der
gmeind zu St. Peter hat umb die verwaltung deß kirchenguths
vor ehrengedachten herren auff lob zunfft zum Wider seine 1te,
zufriden geweßen und ward derselbe nebent dienst fründtlich bezeügter
Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehrengedachter
ersten rechnung schuldig an
35830 lb 11 ß 8 hl.
Der fürschuß dißer ersten rechnung ist
segen an gelt 1103 lb 10 ß – hl.
By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich
die summa
gelt 3204 lb 17 ß.
herr kirchen-pfleger by seiner anderen rechnung schuldig
36144 fl 14 ß.
Der fürschuß dißer anderen rechnung ist auß gottes segen
an gelt
314 lb 13 ß.
By der rechnung der stifft für die armen schuelkinder belaufft
sich die summa
3204 lb 17 ß.
an gelt
Der fürschuß dißer dritten rechnung ist aus gottes segen
an gelt
1546 lb 1 ß 6 hl.
By der rechnung der stifft für die armen schuelkinder belaufft
sich die summa
an gelt
3204 lb 17 ß.
Nach abgelegten dißen dreyen rechnungen ward auff begehren
meins hochgeehrten herren kirchenpflegers wegen deß bauwfällig-
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Kundt und zu wüßen seye hiemit, daß Felix
Meyer genant Weltis se wittfrauw abem Kolbenhoff in der gmeind
Wiedikon ein mannenstuhl zu St. Peter, so by der thür gegem
pfarrhaus in den Wiedikommer stühlen in der 4ten zihleten zwüschent
umb 24 fl und 1 reichsthaler trinkgelt, auch 10 tansen voll reben, wie
kaüfflich überlaßen, dergestalten daß er besagten stuhl fürohin
zum Hirtzen genant besitzen und bewerben mögen solle. Wan nun
in das protocol getragen worden mittwochs den 14ten novembris von
der gnadenrychen geburth Christi unßers l herren und heilands
gezelt 1693.
Kirchenschreiber subscripsit.
Alß in fleißiger nachforschung der quartieren nichts verdächtigs
angezeigt worden, dardurch deß jüngsthin todt gefundenen
gemachet werden können, alß haben hieruff herr kirchenpfleger und
und so dißer sach halben etwas verdächtiges in erfahrung gebracht
wurde, solches unverweilt an gebührendem orth anzuzeigen, welches
gemacht worden.
Weilen die beschaffenheit einer by meister Anthonis s deß
genant ußem Toggenburg gebürtig einem e ehegricht schon angezeigt
Der vormahls schon umb bekante laster abgestrafften Cathryna
Kußerin wirt alles ernsts zugesprochen werden, fürohin ein minder
verdächtig leben und wandel zu führen, deß allerhand böses nach sich
zühenden müßiggangs zu entwehnen und hingegen deß arbeitens
und werchens zu beflyßen.
Zinstags den 5ten decembris ao 1693
und eines e stillstandts zu St. Peter.
In nachforschung der quartieren war ein anzug beschehen, wie
daß der junge ziegler, so herren Hoffmeisters im Windeg alß seines
lehrherren magt geschwängeret, sich zimmlich unnütz verhalte, darab
sich sein mutter sehr bekümbere, deßentwegen die herren seelsorger ihne
beschiken, seine fehler fürhalten und zu wahrer buß und beßerung
ernsthafft anmahnen werdend.
Auff beschehenen anzug, wie daß die junge knaben, mägt und
handtwerchsgsellen an sontagen in währendem leüthen unterm
vorwand nacher St. Jacob in die kinderpredig zu gehen zur statt
hinauß in die Härder und andere bauren heüßer umb die statt
harumb sich verfüegind und daselbst anstatt leßens und bätens
knaben verführt werdind zu großer bekümbernus und schmertzen
ihrer elteren etc., war einhellig gut befunden, solches den herren von der
reformation anhängig zu machen und sy dahin zu persuadieren,
daß sy den herren Großen mithin an die verdächtigen orth schikind
mit ernstlichem befelch, alle antreffenden persohnen samt denen
so sy einzühend anzuzeigen, damit sy gebührend darumb zu red
gestelt und besorgendem unheil zeitlich vorgebogen werden könne.
An statt des se verstorbnen herren rathsherr Landolten ward
einhellig zu einem stillständer von dem kleinen rath erwehlt
sein sohn herr rathsherr Mathias Landolt.
Und an statt deß auch sellig verstorbnen herren Heinrich Wirthen
zum Ziegel ward einhellig zu einem stillständer von burgeren
erwehlt herr Heinrich Werdmüller zum Christoffel.
In der abermahligen orths-spänigkeit entzwüschent mr
Jacob Walder dem pfister in bystand seines schwagers mr
Groben deß sattlers eins, danne mr Jacob Freyenmuth anderstheils
sachen beschaffenheit einhellig erkent: Es solle mr Walder prætendierten
1684 einhellig außgefehlte urtheil nachmahls zu kräfften erkent
derselben buchsten wellichem innhalt sein gentzliches verbleiben haben
und diß hiemit ein ußgemachte und erörtherete sach heißen und sein.
Zwüschent mr Hans Bernhart Leerman dem pasamenter an
einem, danne fr Cathryna Werndli verbyständet mit mr Heinrich Hugen
dem murer ihrem l ehemann an dem anderen theil betreffendt
darinn diß orth ihro von ihrer l gotten fr Abigael Leeman s
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Donnstags den 10ten maii 1688
sub præsidio herr kirchenpfläger Lochers,
Herr diacon Werdmüller.
Herr bauwherr Werdmüller.
Herr rathsherr Schauffelberger.
Herr rathsherr Bräm.
Herr rittmeister Schauffelberger.
Herr landtvogt Werdmüller.
Herr rathsherr Wolff.
Escher.
Herr zunfftmeister Kilchsperger. Herr stattschreiber Rahn.
Herr cap lieut Widerkehr.
Herr leütenant Wägmann.
Herr Willhelm Wolff.
Herr Hanß Ulrich Bodmer.
Undervogt Meyer von Wietickon. Undervogt Burckhart
in Engi.
Seckelmeister Baag in Engi.
Nachdemme es der allweisen regierung des allerhöchsten gnädig
pfarrer zu dem Großen Münster, und darüber unßer gnädig herren
und tröüweiferigen pfarrer diser christenlichen gmeind zu St. Peter gefallen,
haben die herren, kirchenpfläger und übrige eltiste
und vorgesetzte der gmeind nit ohnbilliche nachtrachtung gehalten, wie
der durch angedeüthete hoche ehrenbefürderung ledig wordene pfarrdienst
denen loblichen satz- und ordnungen in der forcht gottes wider bestellet
werden möchte. Und deßwegen bevordrist gutbefunden, daß
hernachfolgende wolberathschlagte puncten umb desto beßeren und
richtigeren ordnung willen zu jedermenniglichese nachrichtlichem
verhalt bei dergleichen nammhafft- und wichtigen wahlen der herren
seelsorgeren offentlich verläsen ze laßen, benantlich:
1. Wird alsobald nach vollendeter abendpredig die baarkirchen
durch den todtengreber ordentlich visitiert, die auff derselben
2. Sobald ein herr ernannset, sollen mit demselben alle diejehnige
halber im außstand begriffen, ohne fehrneres verbleiben vor und
ehe eine andere nansung erfolget außstehen und abtretten.
3. Denen lehenherren außert der gmeind ist freygestellet, daß
sy sich selbs bei der wahl einfinden mögen, in der meinung jedoch,
daß uff sollichen fahl der lehenmann außgeschloßen sein solle.
Wofehrn aber der außert der gmeind sitzende lehenherr nit mehren
wolte, sollen alsdan deßelbigen lehenleüth so gmeindsgnoßen
sind zugelaßen werden.
4. Die lehenleüth, welliche bei dem lehenherren in dem hauß sind
und aber todt und läbendig in die gmeind gehören, sollen auch mit
und nebent ihme zu mehren haben.
welliches ihre söhn bewohnen, mögen zugleich auch mit und nebent
denselben zu mehren haben.
6. Wie nit weniger nebent einem vatter alle seine mannbaren
söhn.
7. Fehrner sollen alle die verauffahlete, item hinderseßen,
die nit gmeindsgnoßen sind, wie nit weniger diejehnige, so das
allmosen empfangen ald die ihrige nemmen laßen oder auch sonsten
also beschaffen weren, daß ihnen von jugendt ald anderer ursachen
wegen kein eid zu vertrauen, alsobald ihren abtritt nemmen und zu
sollicher wahl nit zugelaßen werden.
werden, welliche in den mannenstüelen von dem tauffstein hinweg biß
daß sy diejehnige, welliche sich ohnverschamter weis herfürtheten
anzeigen sollen, damit man dieselbige hinderhalten, der gebühr nach zu red
stellen und hernach je nach befindtnuß die fehrnere nothwendigkeit
gegen ihnen vornemmen könne.
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abzugs-cösten gehabt, auch nach seinem aufzug den
der pfruhnd rëben vill ein mehrers verwendet,
als aber selbige ertragen haben, zumahlen auch
in seiner acht und treissig wöchigen sehr schweren
und schmertzhafften krankheit ein merkliches
in unwiderbringliche cösten gesezt worden.
gmeind so lang es seine leibs-disposition zugelassen
sowol zu seines herrn mitarbeiters alß sonsten
treüw-eiferigst vorgestanden, so geloben ich der
getrosten hoffnung, sie werden mich in diesem
meinem grossen elend mit ihrem gewohnten
extraordinari anlâß das gnâden öhl eines
erkleklichen nachdiensts auff mich fliessen
lassen, dardurch ich in meiner verschmachtung
erlabet und in meinem hertzenleid umb etwas
erquiket werden möchte, dero gnädigen disposition
ich alles ledigklich überlasse und zu gott inbrünstigklich
seüfze, daß er eüch meine hochgeachte, hochgeherte und
gnädige herren alß vätter der wittwen in
beständig gesegneter regierung, guter gesundheit und
allem selbst verlangenden wolergehen zu seel und
leib zu erhalten geruhe, wormit ich mich dero hochen
gunsten und gnaden wehe und deemühtig erlasse,
verbleibende.
Datum den 18ten septembris
hochgeachten, hochgeehrten
herren
underthanig- deemühtig-
gehorsamme und betrüebte
burgeri
Cleophea Neüscheler
helffer Sennen se wittfrau.
gottes gefallen, auß dieser zeitlichen eitelkeit in
die unendtliche glükselligkeit zu versetzen,
weylund den ehrwürdigen und wolgelehrten herren
christlichen gmeind zu St. Peter,
kirchenpfleger die herren eltiste und vorgesezten
der gemeind in sorgfeltiger berahtung, wie der
vacierende helfferdienst nach der uhralt-hargebrachten
freyheit und dieser kirchen lobn gebreüchen in
der forcht des herren widerumb bestelt werden
möchte, diesern heütigen zinstag zur wahl eines
diaconi (mit dem wunsch, daß der oberste seelenhirt
und darby gutbefunden, hernachfolgend by
beobachten wolberahtschlagete satz und ordnungen
zu eines jedern nachrichtlichem verhalt offentlich
zu verlësen
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In der spännigkeit zwüschent herren rprocurator Albrecht
innammen Lisabeth Münchin von Tallwyl eins und mr N.
Lißabeth Münchin beiden schwösteren Anna und Sußana den
protestiert und solchen kauff für ungültig erachtet, weil diß
örthli ihr eigenthumb und solches ihren schwösteren nur lehnsweiß
diß nebentörthli (alß welches ihro von ihrem vatter crafft
habenden scheins wegen allerley ihme erzeigten guthathen
übergeben worden) fehrner ihr eigenthumb bleiben, hiemit
Susanna den München widerumb zu suchen gewalt haben.
Zu wüßen seige hiemit, daß Jacob und Rudi die Trüeben
mit vertheillung seines by St. Peter beseßnen mannenstuhls auff
einrathen und günstige zulaßung meines hochg herren kirchenpfleger
beseßner stuhl (so wan man by der thürr gegen der helfferey
zur kirchen eingath auff der rechten seiten an der wand der 4te
stuhl ist) für eigenthumblich verblyben, hingegen er seinem bruder
Rudi Trüeben alß dem jüngsten den von herren Wägman per 1/2
dublonen erkaufften stuhl in der kirchen by St. Jacob auch
für eigen zu überlaßen schuldig sein, hiemit Jacob Trüeben
und seinen erben den seinigen by St. Peter und Rudi Trüeben
den seinigen by St. Jacob für eigenthumblich zu besitzen und ein
jeder mit dem seinigen nach belieben zu schalten und zu walten
vergünstiget sein solle. Welches auf günstige verwilligung von
wolehrengemelten herren kirchenpfleger und zunfftmeister Meyers
also protocolliert und Jacob Trüeben auff sein pitliches anhalten und
obbemelte vergünstigung ein schein deßen mitgetheilt worden, so
geschehen mittwochs den 29ten januarii ao 1696.
præsentibus herr
zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers
und eines ehr stillstandts zu St. Peter.
Biß dahin ist kein stillstand gehalten und dißmahlen in nachforschung
großer ärgernus einer gantzen nachbahrschafft daselbsten führenden liederlichen,
gutbefunden worden, solches den herren allmoßenspflegeren zu eroffnen
und sy zu ersuchen, daß sy sowol ihne der ein hinderseß als alle andere sich
hinderseßen (deren nammen thun und laßen ihnen dan zu dem end namhafft
gemacht werden sollend) damit besorgendem unheil vorzubauen von
statt und landt hinweg in ihr heimath weißen thüyind.
haußweßen zu gebührender remedur bestermaaßen recommendiert werden.
Damit inskünfftig zu folg hochoberkeitlich wolangesehenen befelchs auch der
in Engi, auch die kinderlehren von den erwachßnen knaben und töchteren
fleißiger alß bißhar besucht werdind, ward einhellig gut befunden, daß die
gethane heilwerthe erinnerungen von dem gottesdienst sich eüßerende persohnen
machen, welliche sy dan beschiken und mit ihnen die nothwendigkeit reden,
zu wellicher pflicht und auffsicht dan auch die stillständer zu Wiedikon
und in Engi verbunden sein sollend.
Allem gewüel und unweßen der jungen knaben wan sy zur kirchen
stehende besoldete profos von der kirchenthürr hinweg über den kirchhoff
führen und ihnen alles ärgerliche verhalten so vil müglich abwehren, so soll
auch sowol der sigrist als der todtengräber alle junge und halberwachßne
in die kirchen hinunder verleithen und damit dem unleidenlichen schwätzen
seelsorgeren überlaßen zu verschaffen, daß allweg ein præceptor aus der
abendtpredigen einfinden und weil der hr. pfarrer auff der einten seiten
nebendt der cantzel sitzt, er auff der anderen seiten sitzen, auff die schwätzenden
In der orthsspännigkeit zwüschent herren leütenant Hanß Ulrich und herren H Marthi
den Körneren gebrüderen betr die vertheilung deren von ihrem herren vatter s
ererbten mann- und wyberörtheren etc. ward einhellig erkent, daß zuvorderst
das mannenorth uff der emporkirchen, so zu hinderst und zum hauß erkaufft worden,
erscheinen könte, daß auch ein weiberorth zu dem hauß gehört, selbiges auch
darzu dienen, die übrigen aber durch mich den kirchenschreiber mit zuziehung
eines ihrer zunftherren den sy hierzu erbetten sollend so gut müglich vertheilt
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Zinnstags den 4ten nov 1689 hat kirchenschreiber Caspar Goßweiler
stell vor einem e stillstand resigniert, so man ihme abgenommen, und
ward durch ihne an sein statt ernanset und einhellig zu einem stillständer
Friderich Werdmüller.
Bei erst haltendem stillstand soll von völliger widereinrichtung und
bestellung des e stillstands geredt werden.
1690.
Quod fœlix faustumque ac ecclesiæ salutare sit.
præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfläger Locher
und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter.
In nachforschung der quartieren sind keine sondere
klegten abgelegt worden.
Zwischent der frau rahtsherr Werdmülleri by dem Christoffel
an einem, danne Lisabetha Leemanni an dem anderen theil
betreffend ein sub 15ten maii 1683 und 6ten jan 85 vor einem
kirchenpfleger überlassen, durch eine gütliche composition
die partheyen zu vergleichen.
Zinstags den 4ten martii 1690
præsentibus herrn zunfftmeister und kirchenpfleger Locher
und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter.
Wegen herren kirchenpflegers und herren pfahrers
und dermahlen in nachforschung der quartieren auff
beschechnen anzug des mr Conrad Schweitzers liederlichen
lebens und übel bestelten hauswesens halber gut befunden
worden, daß ihme auf zusehen hin versprochner besserung
an seinem forhaben nachtheilig sein möchte, dieweil er
entschloßen (im fahl die werbung für Engelland ihren
fortgang nemmen thete), sich alß wachtmeister nach
albereit entpfangner vertröstung in angedeüten diensten
zu gebrauchen lassen.
Auff unrühiges nachwerben der Lisabetha Brämi wegen der
sub 15ten maii ao 1683 der frau rahtsherr Werdmülleri by dem
Christoffel zugekendten vier weiberöhrteren ward nach ablesung
alle güetliche interpositions-mittel ausgeschlagen etc., in reiffer
erdaurung der sachen beschaffenheit einhellig erkhendt: Daß es
by der angedeüt auff vilfaltiges beweistumb fundierten urtheil
ein gäntzliches verbleiben haben, also selbige widerumb in
unbegründt-führenden ansprach an eines der bedeüten vier
weiber-örtheren ab und zu ruhen gewisen seyn solle.
Zinstags den 1sten aprilis 1690
præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger Locher
und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter.
In nachforschung der quartieren ist des Jacob Hallers zu
anregung beschehen. Weil aber selbiger dießmahlen mit einer schweren
krankheit behafftet, alß wirt ihme in hoffnung künfftiger besserung
mit fürstellung für einen ehrsammen stillstand verschohnet.
In der spännigkeit entzwischent j Margretha Schweitzeri
an einem, danne undervogt Meyer von Wiedikon an dem
anderen theil betreffend ein streitiges weiber-ohrt, so in dem
fordersten stuhl by dem opferstok von selbigem hinweg gegen dem
Hochen Brunnen das 4te ohrt ist, wie auch ein darby sich befindendes
schemmel-ohrt etc. ward nach anhörung klag und antwort, in
erdaurung der sachen beschaffenheit, sonderlich in ansehung des
von gedachter j Schweitzeri vorgewendt, zwey und zwentzig jährig rühig-
ohnverrukten possesses, also nach dieser kirchen übung doppleter
præscription etc., einhellig erkhendt: Daß bemelter Margretha
nach der besitzeri beliebiger disposition künfftig ihren erben
zukommen, so auch der schemmel getheilt und in zwen theil verschnitten
werden und jeder parthey in eignen kösten seinen schemmel machen
Hierby ist beyden theilen erinnerlich
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Khundt und zu wüßen seye hiemit, daß Dorothea Rieder
gestelt wirt, und zwoo persohnen druff platz haben, und mit nammen
Jacob Beder dem leistschneider auch in Engi wohnende zugehörig in
der kirchen zu St. Peter, so mann vom Hohen Brunnen zu der großen
haußfrauen umb 4 fl kaüfflich überlaßen, dergestalten daß er und
seine erben besagt weiber kirchen örthli fürohin alß ihr eigenthumb
zu gezeügnus, weilen berichtet worden, daß niemand kein eintrag
bewilligung meines hochg herren kirchenpfleger und zunfftmeister
seinen von seinem schwäher Heinrich Meyer genant Welti von daselbsten
ao 1675 per 8 fl erkaufften kirchenstuhl in den Wiedikommer stühlen umb
nun fürohin eigenthumblich besitzen und bewerben möge ohne einichen
eintrag und widerred, so auff ihr beiderseits angeben und zefriden
zunfftmr Meyers zu gezeügnus deßen und zu verlangter
mehrer sicherheit in das protocoll getragen und ihme mr Koller
geschehen donstags den 28ten februarii 1695.
Zinstags den 4ten junii 1695
præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers
und eines ehr stillstandts zu St. Peter.
In sorgfältiger nachforschung der quartieren ward nichts ohnrichtiges
befunden, ußert daß der Büntzlenen halben
… ein klag einkommen
wegen schandtlichen reden, auch darby gut befunden worden, auff weitere
einlangende klag solches den herren von der reformation anhängig
zu machen und zu verschaffen, daß ihro gar auß der statt gebotten werde.
Auff gefallenen bericht, daß die jungen knaben in den kinderlehren sich
demme sy sich wider rottierind und allerley wüste wort anhenkind,
ward herren kirchenpfleger fr ersucht, mit dem todtengräber zu
reden und ihme im nammen eines ehrs stillstandts zu befehlen,
daß er sich fürohin an den sontagen in den kinderlehren fleißig
nebent gedachten profosen auff dem gwelb einfinden und allem gwühl
und unweßen so vil müglich abhelffen und auff die rottierer und
böße wort anhenker fleißiges auffsehen haben und solches ihren elteren
anzeigen thüye.
Zwüschent herren wachtmr Locher und seiner haußfrauen N. Schweitzer
an einem, danne mr Felix Trachßler und seiner haußfrauen Barbara
Brunnerin an dem anderen theil ward wegen eines schämels, uff
welchem gedachte fr Brunnerin etlichen jahr lang nebent bedeüter
fr Schweitzerin auß güetlicher zulaßung geseßen, sollichen aber nicht
mehr zu dulden gesinnet etc., nach erdaurung der sachen beschaffenheit
und auffgegebnen bericht deß sigristen, daß die fr Brunnerin zu dißerem
schämel kein recht, sonder solches nur ein güetliche zulaßung,
einhellig erkent: Daß dißer schämmel von jetzt an gar auß der
kirchen hinweg kent, damit die fr Brunnerin aber sich nicht zu
beschwerren habe, daß man sy verstoßen oder gar auß der kirchen
vertreiben wolle, ihro ein orth auff dem vordersten stuhl im gfletz
zunechst by dem tauffstein so der kirchen zugehört so lang sy
Zwüschent herren wachtmr Locher und seiner haußfr N. Schweitzer
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hinauff von stühlen zu stühlen in das chor hinter
die cantzel sich verfüegen und nach eingelegtem
pfennig auff der anderen seiten gegen der stägen
wider herab und by der kirchenthür gegen der
helfferey hinausgehen.
befindende gmeind wider hineinberuffen und
in deroselben gegenwahrt die pfennig auff dem
taufstein von dem herren kirchenpfleger offentlich
und mit lauter stimm gezelt, zuvor aber die in
dem sekel annach übergeblibne pfennig ordenlich
und zu dem end erkundiget werden, damit
man in erfahrng bringen könne, ob keine
darzu? oder darvon kommen seyen?
Zinstags den 22ten septembris ist man in gottes
nammen nach vollendeter predig zur wahl geschritten,
da dan herr kirchenpfleger Meyer mit einer schönen red
den ursprung und die nohtwendigkeit der diaconorum
angeführt, worauff gleich in ais 1684 und 88, auch 90 beschehen,
nechst vorstehende satzungen abgelesen und hernach zu
dem vacierenden diaconat ernamset worden:
Von herren statthalter Meyer: Herr Heinerich Zeller
pfahrer zu Kilchberg
herren zunfftmr Strâsser: Herr Wilhelm Simmler
Der suffragiorum s
præsentibus herrn zunfftmr und kirchenpfleger Meyern
und eines ehrsammen stillstands zu St. Peter.
Biß dahin ist kein stillstand gehalten und dießmahlen in
nachforschung der quartieren wegen des mr Conrad Schwytzers
des schumachers liederlichen lebens und angelegenlichen begehrens
mit seinem eheweib der Regula Deki ehrlich zu hausen ein anzug
beschehen und darüber gutbefunden worden, daß solches
vor einem ehrsammen ehegricht angebracht und von selbigem
Wegen des hinlessigen besuchens der kirchen an
zinstagen wurde gut erachtet, mit herren zunfft- und spithalmeister
bediente dahin halte, daß sie an den zinstagen ehe und bevor
sie an die arbeit gehen die kirchen fleissig besuchen und dem
gottesdienst abwarten thüyen.
Und damit auch die usseren gmeinden an den
zinstagen die predigen fleissiger alß bißharo frequentieren
thüyen, so ist hierumb nachgesezt- erinnerliche erkantnus
gutbefundner mâssen den undervögten in angedeüten
gmeinden zugestelt und behöriger ohrten verlesen worden,
namlich:
Demnach by diesen sehr mißlich- traurig- und
gewahret worden, wie so schlechtlich sonderlich an
zinstagen der gottesdienst von den ausseren gmeinden
besucht werde, alß hatt ein ehrsammer stillstand eine
hoche nohturfft seyn erachtet, hierin gebührende verordnung
zu thun, damit denen eingeschlichnen, nicht nur zu zeitlich-
gutbefunden, auch zugleich erkent: Daß sowol an zinstag-
alß sontagen in bedeüten ausseren gmeinden die
predigwachten fleissig gehalten und die von der
kirchen saumsellig-außbleibenden in allen treüwen
geleidet, hernach selbige zu ernsthaffter verantwortung
gezogen werden sollen, wirt hiemit jedermännigklich
in mehrbesagten gmeinden freündt-ernstlich erinneret,
die predigen an berührten tagen fleissiger alß biß dahin
beschehen zu besuchen, auff daß der erbarmende gott
die antreüwenden strâffen von uns ab- und hingegen
seyn gnädiges angesicht mit der fülle seiner güte
widerumb uns zuwenden und uns noch fürbas in
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besitzen, zu vertauschen ald zu verkauffen völligen gewalt haben sollind
ohne jemandts ein- und widerred, wie sich dan fr doctor Ottin alß dero diß
orth vor dißerem zugehört und aber solches gegen einem anderen uff der anderen
seiten für eigen vertauscht, deßen gentzlich entzigen und daran weder jetzt nach
inskünfftig einiche anspraach mehr zu haben anzeigen laßen, welches uff ihr
der fr Zieglerin inständiges begehren
donstags den 26ten maii 1698
Herr burgermeister Meyer.
Hr. diacon Werdmüller.
Hr. sekelmeister Werdmüller.
Hr. kornmeister Spöndli.
Hr. leütenant Holtzhalb.
Hr. Leütenant Bodmer.
Vogt Burkhart auß Engi.
Hanß Heinrich Kienast gschworner uß Engi.
Herr zunfft- und rittmeister Johann Jacob Meyer kirchenpfleger der
gmeind zu St. Peter hat umb die verwahltung deß kirchengutts vor ehreng
man bestens vernüegt und zufriden geweßen, und ward derselbe nebent
41089 lb – ß 2 hlr.
Der fürschuß dißer 6ten rechnung ist auß gottes segen
an gelt
1401 lb 13 ß 8 hlr.
By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa
an gelt
3534 lb 17 ß – hlr.
gelt 42106 lb 15 ß 4 hlr.
an gelt
1017 lb 15 ß 2 hlr.
By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa
an gelt
3691 lb 17 ß – hlr.
Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng hr. kirchenpfleger
by dißer syner 8ten rechnung schuldig
Der fürschuß dißer 8ten rechnung ist auß gottes segen
an gelt 1602 lb
1 ß 6 hlr.
By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa
3821 lb 17 ß – hlr.
By dißer begebenheit wise hr. kirchenpfleger vor hernach verzeichnete
2. 150
cap uff Heini Wyß genant Rudelis se zu Hefferschwyl in der
400
cap uff Hanß und Welti die Morffen gebrüederen Conradten se
söhnen zu Bißikon in der pfarr Ilnau, Martini 1690.
cap uff Urech Morf dem wäber daselbst, Mart 1690.
cap uff Urech Morff genant Wyßen daselbst, Mart 1690.
6. 150
cap uff Hs Urech und Felix den Morffen gebrüederen daselbst,
Mart 1690.
7. 100
cap uff Frantz Sigest zu Raffz, Martini 1691.
gemeind Engi, liechtmeß 1692.
cap uff Joß Schäppi am Horgerberg, meyen 1692.
cap uff Heini und Felix den Hubschmiden vatter und sohn zu
Hedingen, Mart 1695.
11. 230
cap uff Uli und Caspar den Widmeren genant Neühaüßer
daselbst, Mart 1695.
12. 30
cap uff Hanß Nievergelt daselbst, Mart 1695.
cap uff Anna Brüngger samt ihren söhnen Rudi und
cap uff obigen, Mart 1696.
By deß herren kirchenpflegers annerbiethen, daß er wan in das künfftig ihme
bewenden.
Des orths streith zwüschent herren rprocurator Hamberger eins, danne fr Anna
Hambergerin seiner schwöster herren diacon Sommerauers von Stammheim haußfrauen
anders theils ward uff begehren der fr Sommeraueri biß uff ihres herren ankunfft
eingestelt und soll biß dahin herren rprocuratoris haußfrauw das orth besitzen.
Zinstags den 5ten julii ao 1698
præsentibus herren rathsherr Landolt und eines ehrs stillstandts der
kirchen zu St. Peter.
In nachforschung der quartieren ist wegen herren Heinrich Morffen
schlechtem kirchgangs ein anzug beschehen und weilen der bericht gefallen,
daß er an sonn und h. tagen villicht wegen übeler bekleidung nicht in
die statt, sonder auff das land an die nechst gelegne orth alß gen Altstetten,
Rieden, Ütikon etc. zur kirchen gange und daß seine kinder in lehr
und glaubens sachen wol begründt seyind, laßt man es einfaltig darby
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synem belieben besitzen und bewerben mögen, in der heiteren meinung gleichwolen,
daß der dem mr Freyenmuth wegen vilfaltig gehabten umbcösten alß ihme dißeres orth
zweymahl ehe bedeüter kauffbrieff gefunden jedoch under gewüßen bedingen zukent
worden 15 fl baar gelt zuzustellen (so auch grad in meinem deß kirchenschreibers bywesen
verbunden, hiemit diß ein gentzlich außgemachte sach heißen und sein.
Actum zinstags den 6ten decembris 1698
eines ehrsammen stillstandts der kirchen zu St. Peter.
In nachforschung der quartieren ward nichts unrichtiges befunden,
ußert daß deß gantknecht Hönggers frauen und der Lisabeth Mathysin
versorgung in den spittal wegen beiderseits gefahrlich melancholischen
recommendiert werden.
Baberlis se wittfrauw eins und der jfr Lißabeth Schmidin anders theils einen
schämel betr, ward dißmahls eingestelt und sollend beide partheyen
erst haltendem stillstand mit ihren kundtschafften einfinden, indeßen
dißer
schämel wie biß dato beseßen und von keiner parthey biß die
völlig erörtheret nichts ungereimtes angehebt werden.
Actum zinstags den 7ten februarii 1699
eines ehrsammen stillstandts der kirchen zu St. Peter.
In der abermahlen angehörten streitigkeit entzwüschent herren Hanß
Jacob Aberlis se fr wittib und erben an einem, danne jfr Elisabetha Schmidin
an dem anderen theil betreffendt einen schemel an einer kettenen an
gedacht herren Aberlis nebentstühli ward auff eingenommene kundtschafft
einhellig erkent, daß bemelte jfr Schmidin by ihrem bißharigen
und bleiben solle.
præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyer und
eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter.
In der orths-spännigkeit entzwüschent mr Jacob Bäder dem schuhmacher in
der Engi eins, danne fr Magdalena Bäderin seiner schwöster anders theils ward
einhellig erkent: Daß dem mr Jacob Bäder diejennigen zwey wyberörther, so er
von seinem vatter se und schwöster Susanna se ereerbt fehrners eigenthumblichen
eigenthumblich zudienen und gehören, hiemit diß ein gentzlich außgemachte sach sein und
bleiben solle.
Dißeres wyberorth, so by der hinderen thürr in dem eingang auff der rechten seiten gegen dem pfarrhuß
an der stud im vordersten bank ist, hat f Magdalene Bäder dtc. Heinrich Wäber dem sigristen gegen
erleggung 15 reichsthaler baaren gelts für eigenthumblich überlaßen, darmit inskünfftig alß mit dem
seinigen nach zu lieben, zu schalten und zu walten, welches auff ihr beider begehren also protocolliert
worden den 23. maii 1699.
In der orths- spännigkeit zwüschent mr Heinrich Collin dem schuhmacher an einem,
danne fr Anna Maria Bütschli mr Jacob Summerauer deß tischmachers se wittfrauen
beschaffenheit erkent, daß weilen obbedeüte fr Anna Maria Bütschli diß orth
auffzubehalten gesinnet und damit dem sontst geringen capital nichts
abgange, ihre güetli samt dem ehegelt darauß den albereit erlegten kauff
obeingeführten gründen crafft deren sy den zug darzu hat ihro in dem preiß
wie der mr Collin solches von dem mr Summerauer luth eingelegten kauffzedels
den zug darzu haben und ihme solches würklich zukent sein solle.
Actum zinstags den 4ten julii ao 1699
und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter.
Entzwüschent dem ehrw und wolgelehrten herren Johann Rudolff Steinbrüchel
decan und pfarrer zu Wyßlingen an einem, danne fr Anna Maria Bloüleri
in dem letsten ohn einen wyberstuhl hinden in der kirchen zu St. Peter,
welches hr. decan Steinbrüchel von seiner l fr mutter se harkommen prætendiert,
vermeint habendes recht versaumt und verschynen laßen ab- und zu ruhen
gewißen, hingegen besagte fr Anna Maria Bloüleri nach unßerem kirchenrecht
Anna Gsell und gebührend eröffnet, wie daß sy umb beßeren ihres nutzes willen
(so gegen dem Hohen Brunnen an der stud und an dem orth ist, so er von fr
Anna Murer ao 1698 erkaufft) für frey ledig und eigen umb 20 fl verkaufft
und selbige baar empfangen habind, dergestalten daß er mr Felix Trechßler
und seine erben besagt erkaufftes orth von nun an alß ihr ander eigenthum
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præsentibus herren kirchenpfleger und zunfftmeister Meyer
und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter.
In nachforschung der quartieren ward nichts ohnrichtiges befunden, ußert
das angezeigt worden, daß der Hanß Sutz so genant Schweer Hanß ein
solch liederlich und gottloß leben führe, daß lenger nicht mehr zuzusehen,
Actum zinstags den 1ten octobris ao 1700
herren kirchenpfleger und zunfftmeister Meyer
und eines ehrs stillstandts der kirchen St. Peter.
Biß dahin ist allerhand ursachen wegen kein stillstand gehalten, dermahlen
aber in nachforschung der quartieren auff beschehenen anzug mr Caspar Müller
daß die herren schirmvögt oberkeitlich möchtend befehlchnet werden, in bedeüten
zu nemmen.
Herr pfarrer Werdmüller.
Herr sekelmeister Werdmüller.
Herr obman Muralt.
Herr Hardherr Horner.
Herr bauherr Schuffelberger.
Herr zunfftmeister Füeßli.
Herr bergherr Landolt.
Herr Silherr Wägman.
Holtzhalb.
Herr leütenant
Herr leütenant Wägmann.
Herr stifftschreiber Bodmer.
Vogt Burkhart auß Engi.
Hanß Heinrich Kienast gschworner auß Engi.
gemeind zu St. Peter hat umb die verwahltung deß kirchenguths vor ehreng
nach fehrners sein bestes ze thun.
Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng herr kirchenpfleger by
dißer seiner 9ten rechnung schuldig
an gelt 45501 lb 5 ß 4 hlr.
Der fürschuß dißer 9ten rechnung ist auß gottes segen
an gelt 1792 lb 8 ß 6 hlr.
By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa
an gelt 3821 lb 17 ß – hlr.
Nach abzug außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng herr kirchenpfleger
an gelt 45859 lb 7 ß 2 hlr.
Der fürschuß dißer 10ten rechnung ist über allerhand extra ergangne baucösten
an gelt 358 lb 1 ß 10 hlr.
By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft sich die summa
an gelt 4151 lb 17 ß – hlr.
By anlaaß dißeren abgelegten 2 rechnungen hat hr. kirchenpfleger ein anzug
samt dem boden in der kirchen widerumb zu reparieren, welliches ehe es in gebührende
habe ihne dem kirchengutt vortraglich sein erachtet, wan grad by dißerem anlaaß
die Wiedikommer und Engemer stühl 90 an der zahl auf das gewelb, hingegen an
deren stell wyberstühl deren anzahl sich über die 100 belauffen wurde gemachet
und selbige sowol alß die übrigen mannenstühl so die Wiedikommer und Engemer
an der ihrigen statt nicht besetzend und deren nach 120 übrig sein wurdind umb einen
keine örther habend, verkaufft und überlaßen werdind, da dan wie solches einzurichten
übergeben, worauff nach allerhand ungleichen wolmeinungen ein augenschein
einhellig beliebt, solcher auch grad eo instante von samtlich anweßenden herren mit
zuzüchung beider werkmeisteren vorgenommen, deß bauens halber aber nichts
concludiert, sonder solches biß uff erstere zusammenkunnft zu mehrerer deliberation
Actum frytags den 18ten octobris ao 1700
pfarrer Werdmüller.
diacon Werdmüller.
Herr
Hardherr Horner.
bauherr Schuffelberger.
Herr bergherr Landolt und
herr hauptmann Werdmüller.
Sind verordnet fürderlich zesammen ze tretten, einen ratschlag abzefaßen wie der vorhabende
haro an der kirchen das mangelhaffte verbeßeret, bescheiden, was dißer bau eintweders
nach dem model oder aber nach dem einten eingelegten riß mit einem neüen tachstuhl
die groß verordnung gebracht werden.
Actum ut supra bim Wider
Herr zunfftmr und kirchenpfleger Meyer.
Herr pfarer Werdmüller.
Herr diacon Werdmüller.
Herr sekelmeister Werdmüller.
Herr obmann Muralt.
Herr Hardherr Horner.
Herr buherr Schuffelberger.
Herr bergherr Landolt.
Herr Sillherr Wägmann.
Herr rathsherr Locher.
Herr leütenant Holtzhalb.
Mr Jacob Trüeb von Wiedikon.
Hans Heinrich Kienast gschworner uß
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und danahen ihrem vatter herren pfarer Schweitzer s zu Zell zuken worden,
einhellig erken, daß diß nebentstühli nach weiters by dem haubtorth bleiben und
in ansehung obeigeführten berichts und daß die fr Locherin ein solliches
vil jahr lang rühig und ohngehinderet beßeßen ihro und ihren erben
für eigenthumblich zugekent sein und bleiben und hiemit diß ein
außgemachte sach heißen und sein solle.
gehalten und mr Caspar Gimmel seiner am platz by anlaaß deß
spillens außgestoßner schwürr- und flüechen halber darfür
gestelt und sein begangner schwerrer fehler ihme erforderender
Hr. diacon Werdmüller.
Hr. zunfftmeister Werdmüller.
Hr. rathsherr Werdmüller.
Hr. zunfftmeister Füeßli.
Hr. zunfftmeister Landolt.
Vogt Burkhart auß Engi.
Herr zunfft- und rittmeister Johann Jacob Meyer kirchenpfleger
4te und 5te rechnung abgelegt, damit man bestens vernüegt und
Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng herr
kirchenpfleger by dißer seiner 4ten rechnung schuldig
ergangne baucösten by reparierung deß sigristen haußes nach auß
gottes segen an
705 lb 16 ß 8 hlr.
By der rechnung der stifft für die armen schulkinder belaufft
sich die summa
Nach abzug nun außgebens vom einnemmen verbleibt ehreng
herr kirchenpfleger by dißer seiner 5ten
an gelt 39687 lb 6 ß 6 hlr.
Der fürschuß dißer 5ten rechnung ist auß gottes segen an
By anlaaß dißer abgelegten rechnungen ward einhellig
höchstnothwendiger verbeßerung der kirchen deki oder tilli und abenderung
der sigrist die beste anleitung geben kan und er, wan saubere
gute wolfeihle läden hier oder anderst zu bekommen, solches dem herren
kirchenpfleger anzeigen und er dan solche, wan er befindt, daß es
ein schik seye, einkauffen etc., von der verbeßerung und abenderung
aber, wie solche am anständigsten und komlichsten auch mit wenigsten
werden solle.
zu St. Peter.
Es ward Jacob Landolt der kämmifäger (welcher seines
bruders Rudolff Landolten frau in 3 underschidenlichen
schryben deß ehebruchs fälschlich angeklagt) vor einen e stillstand
auch auff nit erfolgende beßerung seines lebens und wandels
sinn gelegt, deßwegen zu eilender buß und wahrem reüen seiner
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auffenthalt viler dirnen, ward mr Hans Schmutzen befohlen,
dem Bethli schleünigst uß dißem hauß hinweg und naher Höng
in sein heimath zu biethen und weilen herr kirchenpfleger sich
einzug und beschaffenheit deß Büntzlins haußweßens zu befragen,
laßt man es darby verbleiben.
jährigen knaben nicht mehr mit so ungreimt- ungeschikten reden
anzufahren, laßt mann es auch bewenden und wirt deßwegen
vogt Burkhart in Engi, ob demme also statt gethan werde, geflißne
Uff den krumben gyger wirt seines verhaltens halben fehrnere
achtung gegeben, indeßen von herren kirchenpfleger Meyer und herren
so vil geredt werden, daß sy ihne da hinweg und naher Grüningen
in sein heimath zu weißen belieben laßen werdend.
By dißerem anlaß ward an statt herren zunfftmr Wüsten von herren zunfftmr
Grüthert zu einem stillständer vom kleinen rath ernammset und
darzu einhellig erwehlt herr rathsherr Hanß Conradt Escher bim Kindli.
Und an deß an herren spitalmr Wegmanns stell einhellig besteteten
herren zunfftmr Grütherten statt ward einhellig zu einem stillständer
In der spennikeit entzwüschent mr Conrads Brunner dem kuttler an einem,
nachgelaßner wittfr an dem anderen theil betreffent ein streitiges wyber-orth,
so gegem Muttenthal ob dem gfletz ihm 4ten stuhl das 5te orth auch gegen
Muttenthal ist, ward nach erdaurung der sachen beschaffenheit, sonderlich
sowol daß von der fr Tröttlin vorgewendte ein und zwentzig jährig rühig
haußfrauen gefallenen berichts, scl daß die jfr Susanna Brunnerin s diß
orth in ihrer anweßenheit der fr Magdalena Tröttlin wegen fleisiger
an diß streitige orth gentzlich ab und zu ruhen gewißen, hingegen solche
offterwehnte fr Magd Tröttlin eigenthumblich zukent sein, hiemit sy
und ihre erben darüber zu disponieren selbiges eintweders außzulychen, zu ver-
tauschen oder zu verkauffen völligen gewalt und erlangt recht
haben.
Kundt und zu wüßen seye hiemit, daß frauw Anna
Thommanin ein gebohrne Breitingerin mr Salomon Thoman deß
knopffmachers ehefrauw ihres ao 1693 von fr Anna Irmingerin
zu St. Peter gegen dem pfarrhauß von der rugkwand nahen
fürwerths gezellet der 7te ist, mit vorwüßen und einwilligung
ihres l ehemanns der fr Margaretha Spöndlin herren hauptmann
Heinrich Heßen deß mehreren raths der statt Zürich ehelich geliebten
haußfrauen umb 60 fl baaren gelts kaüfflich überlaßen habe, dergestalten
eigenthumb schalten und walten mögen sollen. Wan nun obernanter
ist deßen zu gezeügnus dißer schyn uff sein fleißiges ersuchen und
einwilligung meines hochgeehrten herren kirchenpfleger und zunfftmeister
freitags den 9ten septembris von der gnaadenrychen gebuhrt Christi unßers
l herren und heilandts gezelt 1693.
Salomon Thomman,
Anna Breitinger
beken wie obstath.
den ehrwürdigen hoch und wolgelehrten herren Joh Jacob Schädler
pfarrdienst sich obgelegen sein laßen, zu dem end auch die wahl
durch ein ansehenliches mehr nach der unerforschlichen leitung gottes
auff den ehrwürdigen hoch und wolgelehrten herren Joh Heinrich
Zellern treüyfferigen helffer dißer christenlichen gmeind zu St.
Peter gefallen, haben sontags den 5ten dito herr kirchenpfleger, die herren
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ehrsamben kirchen-stillstand vom 4ten martii dieses lauffenden
jahrs von aller ansprach an dieses kirchen-ohrt abgewisen
worden, daß hierauff ernante Brämin vor herren pfahrer
Werdmüller und herren zunfftmeister und kirchenpfleger
Meyern erschinnen und mit mund und hand angelobt und
versprochen, daß weder sy nach ihr sohn und sohnsfrau nach alle
ihre erben und nachkommen, auch sonst niemand von ihretwegen
weder jetz nach in einigen künfftigen zeiten einiche forderung
und wollen. Wie sie dan auch dieselbe umb alle hiebevor
gemachte ungelegenheit und außgegossne reden auffs höchst
umb verzeihung gebetten, auch umb die anjetzo ein für
alle mahl verehrte vier reichsthaler, da sie ihro doch gantz
nichts schuldig gewesen were, sie es auch nicht verdient hette,
zum höchsten gedanket und sich erklährt, daß sie von nun
an ihro frau rahtsherri von dieses kirchen-ohrts wegen
weiters nicht weder wenig nach vill forderen wolle.
Urkhundtlich ist gegenwürtiger schein mit ehrenermelter
herren, herren pfahrers und herren kirchenpflegers eigenhendiger
unterschrifft bekräfftiget worden donstags den 18ten decembris
ao 1690.
Daß Elisabetha Brämin und
sohnsfrau obigem allem statt
gethan und vest zu halten versprochen,
bescheint Hans Jacob Meyer
kirchenpfleger zu St. Peter.
Gleiches bezeügt Bernhart
Werdmüller pfahrhr. zu St. Peter.
gutbefundner mâssen) zur correctur anhängig gemacht, von selbigen in
verhafftung gezogen und auff zusehen hin künfftiger besserung
ledig gelassner haußhaltung, nichts fehlbares, und in selbiger
einen unwillen werffen thüyen, alß ob selbige an dem
gegen ihnen bezeügten oberkeitlichen ernst eine ursach
weren, worüber die mehrere sorgfalt den herren seelsorgeren
überlassen worden.
Auff seeliges ableiben herrn Heinerich Muralten
ist zu einem stilständer von den grossen rähten
einhellig erwehlt worden herr lieutnt Hans Conrad
Holtzhalb.
Freytags den 18ten septembris ao 1691
Herrn statthalter Meyer.
Herrn pfahrer Werdmüller. Herrn stattschreiber
Herrn zunffmr Werdmüller. Herrn Marti
Herrn rahtsherr Landolt. Herrn landtvogt Wolff.
Herrn rahtsherr Schaufelberger. Herrn lieutnt Holtzhalb.
Herrn zunfftmr Schaufelberger. Herrn Johannes
Herrn rahtsherr Hirtzel. Herrn Heinerich
Wirth.
sekelmr Baag auß Engi.
Alß auff seeliges ableiben herren Caspar
Sennen gewesnen treüeyferigen diaconi der christlichen
gmeind zu St. Peter seine nachgelassne betrüebte wittib
frau Cleophea Neüscheler wegen ihres herren sen vilfaltig
jüngst erlittner abzugs- by antrettung der helfferey in
vilem merklich gehabten erbesserungs- und wehrend
seiner langwirrig- schmerzhafften krankheit zugewachsene
grossen artzets- und anderen umbcösten umb einen
erkleklichen nachdienst mit zu end dieser erkantnus
gesezt, von wort zu wort dem protocoll einzuverleiben
gutbefundener supplication wehemühtig angehalten,
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9tens. Die nammen der herren sollen der nansung und hiemit der
ordnung nach auff die trucken geschriben und zu desto beßeren nachricht
für gemeine leüth des ersternanten herren nammen mit einem großen strich,
des anderen mit zweyen, des driten mit dreyen und also fortan
verzeichnet werden. Denenjehnigen aber, welliche auch dises nit faßen
möchten, soll der herr, wellicher oben an der stägen stehen wird, die trucken des
herren, demme sy den pfenning zu geben und zudienen gesinnet sind, gutwillig
und in tröüwen zeigen.
10. Die herren kleinen räth, welliche nit in dem ußstand begriffen,
werden ihre pfenning zum ersten hineinleggen, hernach sich wider an
ihre örther verfüegen biß und so lang die wahl ihre völlige endtschafft
erreicht, und solle der herr kirchenpfläger, wan er gleich im außstand
begriffen were, ebenmeßig beiwohnen.
11. Die gmeindsgnoßen sollen zu beobachtung guter ordnung an
der seithen gegen dem Hochen Brunnen hinauff von stüelen zu stüelen in das
chor hinder die cantzel sich verfüegen und nach eingelegtem pfenning auff
der anderen seithen der stägen wider herab und bei der kirchenthür
gegen der helfferey hinaußgehen.
12. Endtlich wird die außert der kirchen sich annach befindende gmeind
in dem seckel annach übergeblibene pfenning ordentlich und zu dem
end erkundiget werden, damit man in erfahrung bringen könne,
obe keine darzu oder darvon kommen seigen.
Sonntags den 13ten maii ward in gottes nammen nach gehaltener
abendpredig zu der wahl geschritten.
Zuvor aber war obige erkantnuß offentlich verläsen und darüber
von herren kilchenpfläger Locher eine mundtliche erinnerung gethan,
deroselben nachzekommen.
an dem egk des außersten stuls also gestellet und angestraubet, daß
umbhang kommen, wo der erst- und letst-ernansete herr zu finden.
Wägen der umbfrag bei der nansung ward erkänter maaßen selbige
wider die gewohnliche üebung auff dem rathauß der rechten hand nach
geführt, weilen es eine alte gewohnheit und hauptsächlich auch darauff
angesehen, daß denen herren geistlichen mit denen nansungen so vill
müglich verschonet werden möge.
antistite Klingler ernanset herr diacon Bernhard Werdmüller,
wards einhellig.
An herren pfarrer Werdmüllers statt waren zu dem vacierenden
diaconat fürgeschlagen und ernanset:
Herr zunfftmr Kilchsperger: Herr Hanß Ulrich Blaß
38.
Herr Sillherr Körner: Herr Willhelm Hoffmeister
Herr stattschreiber Rahn: Herr Heinrich Meister
Herr burgermeister Escher: Herr Felix Brunner
Herr bauwherr Werdmüller: Herr dr Hans Geörg Füeßlin
Herr zunfftmeister Straaßer: Herr præceptor Heinrich Nötzli
109.
Herr gantmeister von Laar: Herr Caspar Sënn
zu Sant Margaretha im Rheinthal
212.
728.
Actum zinnstags den 3ten julii 1688 præsentibus herr kornmeister
Lochers und eines ehrsammen
stillstands.
Weilen wegen des interstitii mit denen kirchenwahlen und
da herr diaconus Sënn annach abwesend ware kein stillstand in dem
Ußert daß wegen des heilosen, liederlichen und hochverdächtigen
schlüpflins deren 3 haußhaltungen auff der schantz mr Caspar Rübins,
mr Heinrich Michels und mr Andreas Bürcklins, welche sich mit füllerey und
trunckenheit zu nachtheil ihrer armen haußhaltungen ärgerlich übersehend,
gutbefunden worden, theils mit den schantzenherren umb nothwendige
uffsicht ze reden, theils die sach durch eine weisung zu remedierung
für die herren verordnete zur auffsicht ze bringen.
Des kirchhoffs halber ward nach gutbefindtnuß bei dem Widder
sub 25ten aprilis ein sorgfältiger augenschein eingenommen und uß
erheblichen ursachen das beste zu sein erachtet, ohne neüwerung es bei dem
alten verbleiben zu laßen und keine nöüwe stägen bei dem pfarrhauß gegen
dem Hammerstein zu machen, indeße dem sigrist und todtengräber zu
befehlen, daß sy denen vor disem wegen inehrhaltung des kirchhoffs
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Actum zinstags den 2ten novembris ao 1697
præsentibus herren zunfftmeister und kirchenpfleger Meyers
und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter.
In nachforschung der quartieren war wegen deß corrupten Heinrich Wetzels von
obervogt daselbsten zu reden und ihne zu ersuchen zu verschaffen, daß er möchte im huß
an band verwahrt und wegen leidender armuth von dem allmosen ampt nahin zu seiner
sustentation mit etwas gelt under die arm gegriffen, wo aber solches nit verfänglich, anordnung
Es war auch gantz sorgfeltig angezogen, daß zu Wiedikon vil stuben mit so vilem volk
cammeren allerley persohnen ohne underscheid ligind, daß zu besorgen, wo nit mehrere
stuben und cammeren zu bauen erlaubt werdind, allerhand unraths und vil bößes daruß
erwachßen möchte, welches die herren seelsorger zu künfftiger ihrer entschuldigung
bauens halben vor rath oder räth und burger ein anzug beschehen wurde, der herr
kirchenpfleger mit und nebent den herren stillständeren deß kleinen raths solches
bestermaaßen zu recommendiren ihnen belieben laßen wollind.
Burkhart Schärers zugenant Zabigzehrers und seiner frauen liederlich und gottloß
gemacht werden.
In der orths-spännigkeit zwüschent Heinrich, Jacob, Johannes und Rudolff den
Obermannen gebrüederen allerseits deß schneiderhandtwerks betr ein wyberorth,
so in dem vordersten stuhl hinder deß sigristen stuhl ist, ward einhellig erkent: Es
halben getroff- und von ihnen zu dank angenommenen verglich sein gentzliches verblyben
haben, also daß dem mr Heinrich alß eltestem sohn diß orth für eigen
zudienen, hingegen er seinen 3 brüderen 15 fl baar gelt alß einem jetwederen
5 fl darfür zuzustellen schuldig und verbunden sein, mit dem anhang, daß er innert
8 tagen den nechsten resolvieren, ob er es also annemmen wolle oder nit, im fahl aber
er sich erklähren wurde, das ort zu quittieren, es under den brüderen demme,
so am meisten daruff biethen wurde, überlaßen werden solle.
Weilen mr Heinrich innert obbestimmter zeit obbedeüther urthel nit stath than,
ist dem mr Jacoben das orth per 30 fl überlaßen, dem mr Heinrich aber 7 fl
zuzustellen übergeben worden. Solches ist uff mr Jacoben angeben also protocolliert:
der Schipffi zum Pelican genant ihr kirchenorth by St. Peter (welches in dem hinderen gfletz gegen
Conradt Holtzhalben l haußfrauen und herren obervogt Kellers l haußfrauen örtheren innen ist) für frey
ledig und eigen umb 52 fl verkaufft und selbige baar empfangen habe, dergestalten daß
bemelte fr pfarrer Nüscheleri oder ihre erben alß besitzere deß haußes zum Pelican besagt
mehrerer bekräfftigung mit eigner hand und pitschafft underzeichnen wolte, worinn ich ihren
lieben herr und heilandts gezelt 1697.
kirchenschreiber bezeügt obstehndes
mit eigner hand und pitschafft.
Alß mr Heinrich Obermann der schneider obvermeltes orth nicht cedieren
wollen, ist ihme solches per 30 fl überlaßen worden, jedoch mit dem heiteren
geding und anhang, daß wan ers über kurtz oder lang verkauffen wurde, seinem
bruder Jacob Oberman der zug darzu per 30 fl dißmahlen schon vergünstiget
sein solle. Den 12. februarii 1698 von herren kirchenpflegers also zu verzeichnen befohlen worden.
Leütenant Hanß Ulrich Körner hat sein kirchenorth (so an der wand gegen dem
pfarrhauß das underst ohn eins und zwüschent herren rathsherr Wolffen und
herren Davidt Werdtmüllers örtheren innen ist) herren obervogt und pfleger Joh
Conradt Werdtmüller per 16 reichsthaler, so er grad baar von ihme empfangen,
ihr ander eigenthumb besitzen, vertauschen oder verkauffen mögen sollind, welches
uff begehren zu künfftiger nachricht also protocolliert worden den 27ten decembris 97.
Zinstags den 1ten februarii ao 1698
und eines ehrs stillstandts der kirchen zu St. Peter.
Biß dahin ist kein stillstand gehalten und dißmahlen in nachforschung
hußhaltung und daß dißmahlen 2 hurren rev und 5 bankharten sich darinnen befindind
beßerung anerbotten, hat man es darby bewenden laßen.
So laßt man es auch by dem bericht, daß schulmeister Ehrhart zur uffsicht
Auff herren diaconi anbringen, daß die knaben und töchteren in den kinderlehren
anders zuwerffind etc., habe solches schon einmahl offentlich in währender action
geandet, seye es wan es wider verhoffen nach mehr geschehen thete nachmahlen
zu thun gesinnet, und so es dan nach nicht beßer wurde, solche mit nammen zu
nammsen gesinnet, ward solches vorhaben einhellig gutgheißen.
Fr Anna Murer ein gebohrne Hindermeisterin hat ihr kirchenort samt
einem schämel so ein wyberorth und in dem mittleren gfletz by der ersten
stud gegen deß trommeter Steiners hauß ist, mr Felix Trächßler dem
wollenwäber per 12 reichsthaler so sy baar empfangen für frey ledig und
eigen verkaufft, solches fürohin alß sein ander eigenthumb zu besitzen, zu
vertauschen oder zu verkauffen, welches auff begehren zukünfftiger nachricht
Zu wüssen seye hiemit, daß an zu end gesetztem dato fr Anna Zieglerin mr
Heinrich Sprünglis haußfr mit ihrer gschwey fr N. Müllerin vor mir dem kirchenschreyber
stuhl das 3. orth ist) für frey ledig und eigen per 40 fl und 1 thaler tgelt verkaufft und selbiges
baar empfangen habe, dergestalten daß bemelter hr. rittmeister Meyer und seine erben
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