Dataset Viewer
Auto-converted to Parquet
title
string
author
string
content
string
description
string
category
string
tags
sequence
language
string
book_id
string
chapter_count
int64
total_length
int64
Licht und Schatten
Albiback
## Stille Straßen Kapitel 1 Stille Straßen Wer durch die Straßen von Landor ging, konnte nachts, wenn es dunkel wurde neben den rhytmischen und schnellen Schritten der Patrouillen, dem Gegröle aus den Gasthäusern und Kneipen in den engen Gassen am Hafen; das leise Schluchzen eines Jungen hören. Bei uns sagt man, die Tränen eines Kindes können Wunder bewirken. Aber beginnen wir mal ganz von vorne. Im Westen unserer Heimat Antalya am Kristallmeer liegt Landor, die glänzende Stadt des Königs. Wenn man an sonnigen Tagen vom Pass des Sinangebirges kommt, kann man schon von Weitem die funkelnde Kuppel des Palastes sehen, die prunkvollen Mauern mit denen ihnen anliegenden Türmen auf denen jeweils ein Katapult thront. Sonnon der Vierte hatte einst dieser Stadt zu ihrer machtvollen Erscheinung verholfen, indem er seinen Palast mit einer Kuppel aus reinem Kristall deckte und die Mauern verstärkte. Im inneren Teil der Stadt konnte man schon aus großer Entfernung die schön verzierten Häuser der reichen Adeligen, Ritter und Kaufleuten sehen, deren Türen jeweils das Wappen der Familien schmückte. Das Gefühl von Anmut, Schönheit, Grazie und Sicherheit wich aber sobald man die Stadt betrat und der Gestank von Verwesung, Fäulnis und Elend einem wie ein betörender Schleier zu Kopf stieg. Der äußere Ring Landors war von Hütten geprägt, die bei genauerem Hinsehen dem nächsten Gewitter mit Sicherheit nicht standhalten würden. Die meisten dieser Behausungen waren nur aus dem notwendigsten zusammengezimmert; dass was man hier auf der Straße fand. Die Hütten aus Brettern, Stroh und Lehm nahmen die bizarrsten Formen an. Nur die Wenigsten konnten ihre Hütten mit Stein verstärken. Die Straße hatte sich in Morast verwandelt, durch den sich nur hier und da ein Gespann seinen Weg bahnte. Nur ein Blick in die Ecken zwischen den Häusern genügte um festzustellen woher dieser beißend modrige Geruch kam. Unvorstellbar, dass hier Menschen lebten. Aber dieser Teil Landors hatte nun mal seine eigenen Regeln. Die Menschen wuschen ihre Wäsche in Pfützen auf der Straße, Dreck war ein ständiger Begleiter im Alltag und an einigen Ständen wurden hier sogar Lebensmittel verkauft. Ein paar Straßen höher wurde die Menschenmenge etwas dichter. Da die Sonne ihre letzten wärmenden Strahlen über die Oberfläche sandte und die Kuppel in ein gleißendes Orange tauchte, ging auch dieser Markttag zu Ende und die Bewohner des unteren Stadtrings wandten sich wieder ihren Hütten zu. Nur ein Junge, nicht größer als einen Meter fünfzig, versuchte sich durch die Menschenmenge zum Markt durchzukämpfen. Durch seine für Landor untypischen pechschwarzen Haare hob er sich deutlich von der Menge ab. Silan kam oft so spät zum Markt. Er hoffte noch etwas Essbares zu ergattern. Da es schon dunkel wurde bewegte sich Silan nur gebückt, um den Boden nach etwas Brot abzusuchen. Aber diesmal waren sie gründlicher gewesen; es war nichts mehr zu entdecken. Silan hatte sich schon fast damit abgefunden heute wieder mit knurrendem Magen schlafen zu gehen, doch auf einmal trat ein Glanz in seine mausgrauen Augen und seine rechte Hand schnellte nach vorn um einen Brotkrumen zu umklammern, der zwischen den Pflastersteinen liegen geblieben war. Kaum hatte er den Krumen gepackt, durchzuckte seinen Arm ein heftiger Schmerz. Er blickte auf und Entsetzen stand in seinen sonst so kindlichen Gesichtszügen. „Kriech dorthin zurück, wo du hingehörst!" Zwei Jugendliche im Hintergrund lachten. Er kannte diesen Jungen, er war aus dem inneren Kreis. Flavier liebte es ihn mit seiner Bande zu schikanieren. Flaviers Fuß traf ihn hart am Kinn, das sofort brannte und ihn rücklings auf die harten Steine warf. „Ah wen haben wir denn da? Wenn das mal keine Überraschung ist!" In Silan machte sich langsam Panik breit. Noch immer lag er mit dem Rücken auf dem harten Pflaster, die rechte Hand umklammerte immer noch das Stück Brot, was er gefunden hatte. Der Schmerz trieb ihm langsam die Tränen in die Augen. Sie hatten ihm schon wieder eine Falle gestellt. Mit einem Satz war Silan aufgesprungen und schubste Flavier von sich weg, dann rannte er mit einer Geschwindigkeit los, die man ihm aufgrund seiner schlaksigen Gestalt gar nicht zugetraut hätte. Flavier, der damit gar nicht gerechnet hatte war zuerst einige Schritte zurückgetaumelt, aber dann geistesgegenwärtig genug mit seinen zwei Kumpanen die Verfolgung angetreten. „Lasst ihn nicht entkommen!" Jeder der drei war mindestens zwei Köpfe größer als Silan und durch die Ausbildung zu Schildknappen gut durchtrainiert. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn wieder einholen würden. Silan rannte so schnell er nur konnte, durch die engen Gassen. In seinem Kopf lief nebenbei das Szenario davon ab, wie es sein würde, wenn er es nicht schaffen sollte ihnen zu entwischen. Er schlug Haken, bog links ab, wich einer Frau mit einem Korb aus, sprang über die Tonkrüge, die vor der Tür eines Hauses standen und rannte rechts in eine Gasse hinein. Sackgasse. Sie hatten ihn. Er wollte wenden, zurücksprinten, aber seine Beine brachen unter seiner Last zusammen. Erschöpfung überkam seinen ganzen Körper. Gierig schlang er noch das Stück Brot hinunter, das konnten sie ihm nicht mehr nehmen. Ein Ellenbogen traf ihn von hinten in die Rippen und er sackte zu Boden. Der starke Schmerz sagte ihm, dass einige seiner Rippen gebrochen sein müssten. Die nächsten Sekunden kamen ihm wie Stunden vor. Vor seinen Augen liefen wieder und wieder die Momente ab, wo sie ihn erwischt hatten. „Du dreckiger Dieb" und er spürte wie der nächste Tritt seinen Magen traf. Die Angst stand ihm wie ins Gesicht gemeißelt. Er spürte wie Blut aus seiner Nase tropfte, seiner unvergleichlich schönen Nase. Das Einzige, was ihm von seiner Mutter noch geblieben war. Er bereitete sich schon auf den nächsten Tritt vor, während ein Wort die stumme Marterung durchbrach: „HALT". Die überwältigende Dominanz dieses Wortes lies das Trio zurückschrecken. Erst jetzt nahm Silan das sanfte Glühen in der unbeleuchteten Ecke war. Er hatte den Mann in seiner Panik gar nicht bemerkt. Der Mann stand langsam auf. „Macht, dass ihr fortkommt. Feiges Pack!". Flavier war es peinlich erwischt worden zu sein, außerdem vermochte er es nicht, seinen Gegner einzuschätzen. „Los Leute wir hauen ab! Das nächste Mal wird dir niemand helfen!" Dann sah Flavier zu, dass er Abstand gewann. Seine zwei Komparsen taten es ihm gleich. Der Mann trat nun einen Schritt auf Silan zu und ein paar Strahlen der, an der Ecke stehenden, Laterne fielen auf ihn. Silans Blick wanderte über die Stiefel aus Nappaleder über die zerschlissenen Sachen auf seinen wettergegerbten Schultern hinauf auf sein Gesicht. Seine Miene unter dem kurzen Bart schien unberührt und neutral. Als nächstes fesselten Silan die leuchtenden grünen Augen, die die Dunkelheit zu durchschauen schienen. Als er dann auf seine schulterlangen Haare schaute, wurde ihm klar, dass der Mann nicht von hier sein konnte; er war ein Landstreicher. Silan hatte schon viel über solche Menschen gehört. Sie sollen hilflose Reisende im Schlaf erdolchen, nur um an ihre Ersparnisse zu gelangen, Oft wurden sie als Diebe und Mörder geächtet und gejagt. Der Fremde ging noch einen Schritt auf Silan zu. Silan wollte sich bewegen. Aber er stand noch zu sehr unter Schock, so dass seine Beine ihm nicht gehorchen wollten und er nur zitternd auf dem Boden lag. Was jetzt kommen würde, konnte er sich schon denken. Der Fremde schob eine Hand in die Tasche seines verschlissenen Mantels und als er sie wieder herauszog, war sie mit blauen Beeren gefüllt. „Das wird die Schmerzen lindern." Silan ließ die Beeren in seine Hand fallen, sprang, nach wie vor unter Schock, auf und lief ohne auch nur ein Wort des Dankes zu sagen an dem Fremden vorbei in die Dunkelheit der Gassen. Als Silan auf seinem Stroh lag, konnte er, dass was eben passiert war immer noch nicht richtig fassen. Dieser Fremde hatte ihm geholfen, ihn gerettet, so etwas war noch nie passiert. Niemand hatte Silan angeschaut, mit ihm gesprochen oder ihn getröstet, seit seine Eltern gestorben waren. Geschweige denn geholfen und das noch ohne etwas dafür zu verlangen. Sein kleines Herz machte einen Sprung. Er mochte diesen Fremden. Irgendwie. ## Wege des Schicksals „Eure Majestät", Licht schwang sich durch die kristallene Kuppel des Palastes und brach sich, so dass fern der ganze Saal in bunten Farben schillerte. Die Wände waren hoch und aus spiegelblankem Marmor, welches die Farben wie einen Regenbogen durch den Raum fließen ließen. An ihnen hingen in regelmäßigen Abständen lange Wandteppiche, auf denen die Familienwappen der ehemaligen Könige abgebildet waren. Davor standen jeweils prunkvoll in Stein gehauene Abbilder der Vergangenen. Dies war die Reihe der großen Könige Antalyas, eine monumentale Halle, die nichts von ihrem alten Glanz verloren hatte. An ihrem Ende saß ein Mann auf einem Podest; prächtig gekleidet und sein weiß-graues Haar verschmolz augenscheinlich mit dem silbernen Reif den er trug. Ohne Frage: Er war es! Der König! Ein Nicken bewegte die eher besorgten als heroischen Züge und die unscheinbar gekleidete Gestalt, welche vor dem Thron kniete fuhr fort: „ Wir haben ihn gefunden!". „Seid ihr euch sicher?" fragte der König"Hat er bei sich, was ich suche?". „Es bestehen keine Zweifel, Gebieter!". „Dann bringt es mir! Nehmt euch zur Sicherheit ein paar Soldaten mit, wenn es sein muss, dass dem Besitzer ein kleines Missgeschick widerfährt, dann sei es so.". Wie Ihr befiehlt!". Und nach einer unnötigen tiefen Verbeugung bis zum Boden huschte der Schatten aus der Halle. Die ersten Sonnenstrahlen ließen den Landstreicher aufschrecken. Wie lange hatte er geschlafen? Mit einer geübten Leichtigkeit befand er sich schon auf den Beinen um sich umzusehen. Nach Tagen des ständigen Marsches hatte er wieder etwas rasten wollen, als ihn dann seine Erschöpfung übermannt hatte. Mit traumtänzerischer Müdigkeit trottete er das leicht ansteigende Pflaster nach oben. Links und rechts der Straße waren Durchbrüche in den Mauern der maroden Steinhäuser zu sehen, wodurch man das Familienleben im Vorbeigehen begutachten konnte. Aber so wenig die Bewohner den Fremdling beachteten, ebenso wenig schien dieser durch den Schleier seiner Müdigkeit Notiz von dem zu nehmen, was sich um ihn herum in den Häusern abspielte. Aber dennoch: irgendetwas hatte dieser Mann an sich, was selbst die den Weg flankierenden Dirnen davon abhielt ihn mit ihren käuflichen Reizen zu umgarnen. Es schien nun so als ob man durch einen großen und schlichten Torbogen von der Enge eines Hinterhofs auf den großen, belebten Markt hinaustrat. Hier stand nun der Fremde, der mit scharfem Blick die umliegenden Stände musterte und sich ein kleines schäbiges Haus im unteren Drittel des Marktes aussuchte. Über der Tür schaukelte ein vergilbtes Schild nur noch an einem Scharnier im Wind, was paradoxer Weise wahrscheinlich einmal ein stolzes Ross darstellen sollte, und gab den friedlichen Klang eines gleichmäßigen rostigen Quitschens von sich. Dem Eingang gegenüber sah man die Bar, die auch wie die Stühle und Tische ihrer Geometrie nach zu urteilen, schon so manche Schlägerei über sich hatten ergehen lassen müssen. Auf den Tischen, wie auf der Bar waren jeweils kleine Kerzenstummel eingelassen. Ein rundum rustikales Ambiente eben, was wohl nur all zu selten einen der reicheren Bürger dieser Stadt anlocken würde. Und obwohl es Mittag war, war das Gasthaus bis auf einige verstreut sitzende Gäste leer. Mit ungezwungen bedächtigen Schritten steuerte der Fremde einen Tisch an, welcher direkt in einer Nische hinter der Tür stand. Die Pupillen seiner grünen Augen flogen in den Höhlen hin und her bis der Analyse, derer, die schon in der Taverne saßen, Genüge getan war. Langsam holte er ein Stück Brot aus seiner Tasche, während die Eingangstür aufflog. Der Wirt verfiel in ein Schockstarre, sodass von dem Bierglaß, was er gerade in seiner Hand hielt, das Bier heiter weiter über den Rand zu Boden floß. Die vier Ritter der Stadtwache hatten noch nicht einmal die kleine Tür zum Gasthaus betreten, als bereits alle geführten Gespräche unter dem ungleichmäßigen Scheppern ihrer Rüstungen blitzartig verstummten. Den einigen Gästen im Raum stand die Furcht ins Gesicht geschrieben: Ein jeder von ihnen hatte sicher ein wohlgehütetes Geheimnis, dessen er sich jetzt offenbart fühlte. „Im Namen König Mios des dritten befehle ich Euch mit uns zu kommen!" Der Satz hallte in der leeren Bar nach. „Und wenn ich mich weigere?" Die Erwiderung kam plötzlich, solide und durchbrach die Stille nach dem Echo. Hinter dem ruppigen drei Tage Bart des Meuterers zeichnete sich ein flüchtiges Grinsen ab, was darauf schließen ließ, dass es ihm Spaß machte, die Jungspunde auf ihre Grenzen zu testen. Ein einzelner Blick hätte genügt um die bedingungslose Loyalität der Wachen an dem anerzogenen Funkeln von ihren Augen abzulesen. Aber eine Antwort sollte ausbleiben. Ohne Vorwarnung drangen die vier mit gezogenen Klingen zu dem Fremden vor, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Da nun auch dieser mit einem singenden pfeifen sein Schwert aus der Scheide zog, ging das Vorrücken in einen stürmischen unkontrollierten Angriff über. Diese, dem engen Raum hinter der Tür geschuldete Hektik parierte der Unbekannte mit nur einem wohl gezielten Hieb, wobei er zwei von ihnen zurück warf. Angespornt vom Erfolg dieses Neuen begannen nun die anderen Gäste auch ihrem Unmut gegen den König Luft zu machen und innerhalb kürzester Zeit, sahen sich die vier Jungspunde von wenigen aber immer noch 10 hoch motivierten Raufbolden umringt. Überraschender Weise dauerte es nicht all zu lange, bis die vier Wachen verbeult und verschnürt in einer Ecknische der Spelunke ihr Lager aufschlugen. Durch den gedämpften Jubel, der sich nun im Raum wie eine große Gewitterwolke ausbreitete, schlängelte sich ein Held des Ganzen klammheimlich Richtung Ausgang durch die Feiernden. Einer der tatkräftigsten Raufbolde hielt ihn fest. „Wer bist du Fremder?" „Ein Niemand!". Erwiderte der Landstreicher und machte sich los von dem Griff. Im Türrahmen angekommen sah er etwas silbernes in seinem Augenwinkel aufblitzen und noch im selben Moment durchzuckte ihn ein unbändiger Schmerz unterhalb der linken Schulter. Sogleich aber fuhr er mit einer Schnelligkeit, auf die der Spion nicht gefasst war, herum und der Knauf des Schwertes traf den unbeweglichen Spitzel mit einem leichten melodischen Summen am Kopf. Der kleine Mann sackte mit einer Platzwunde an der Schläfe zu Boden. Der Streicher taumelte. Um ihn herum wurde alles dunkel und er spürte eine Taubheit, die nun mehr und mehr Besitz von seinem Körper ergriff. Ihm wurde schwarz vor Augen und er umklammerte das Holz des Rahmens um sein Gleichgewicht zu wahren. Als sein Augenlicht langsam aus der Dunkeldämmerung zurückkehrte und er realisierte, wo er war, wurde ihm dumpf bewusst, dass er hier nicht bleiben konnte. Eine Woge der Geräusche schlug in ihm ein als er sich durch den Eingang hinaus auf den belebten Markt schleppte. Aber alles drang wie von weit entfernt zu ihm durch; um ihn herrschte eine beklemmende Stille. Er musste zurück in die Hütten, da würden sie ihn nicht so schnell entdecken. Wie durch einen Tunnel nahm er nun die schmale Gasse, die er heute Vormittag schon entdeckt hatte, war. Sie führte in den unteren Stadtring und so zwang er seine Beine den abwärts führenden Pflasterweg hinunter zu taumeln. An seinem Rücken spürte er ein wohltuend warmes Gefühl,ohne zu zweifeln legte er sich darauf fest, dass es sein Blut sein musste, was den Rücken hinunterfloss. Seine Schritte wurden immer kürzer. Immer wieder widerstand er nun dem Wunsch sich einfach hier hinzulegen und für einen Moment zu schlafen. Seinem eisernen Willen war es zu verdanken, dass er sich weiter schleppte. Die Backsteinmauern der Häuser verschwammen zu einer einheitlichen Struktur.... Nur noch wenige Schritte bis zu den Hütten. Weiter! Noch vier, drei, zwei... Er spürte wie sein Gesicht dumpf auf den nun lehmigen Boden aufschlug. Er musste nun seine ganze Willenskraft einsetzen. Nicht einschlafen! Du hast noch einen Auftrag zu erledigen! Nach einer gefühlten Ewigkeit gab er nach, er konnte nicht mehr wach bleiben. Alles um ihn herum hüllte sich in Dunkelheit, bis es dunkelschwarz wurde. Frieden. Da in der Ferne tauchte ein Bild Lombardiens auf, seiner alten Heimat. Er hatte das Gefühl darauf zu zu schweben. Es kam immer näher. Er wollte es anfassen, betreten, packen, greifen, festhalten aber es zog vorüber. Als nächstes kamen ein paar Bilder aus seiner Kindheit; an manche konnte er sich schon gar nicht mehr erinnern. Ein kleiner lächelnder Junge mit seinen Eltern vor einem großen Haus. Der Strom der Bilder wurde immer schneller. War es das? War das alles? Diese Worte schwebten in einem leeren Raum wo die Bilder vorbeirannen und und deren Echos spiegelten sich. Mit einem Ruck riss der Fluss der Bilder ab und er merkte wieder einen Schmerz, der ihn fast in den Wahnsinn trieb. ## schimmerndes Licht Langsam gelang es ihm wieder mühsam seine Augenlieder nach oben zu schieben. Wo er wohl war? Dies war zumindest nicht mehr die Straße. Sein Blick wanderte von der alten Obstkiste, die anscheinend den Tisch darstellen sollte hinauf zur Decke, die so schien es ihm nur durch die dunklen Stricke und die kurzen verbogenen Nägel in Position gehalten wurde. Ein Dach würde er dies nicht nennen wollen. Und während er sich über die Architektur dieser Konstruktion Gedanken machte fiel sein Kopf wieder erschöpft ins Stroh, auf dem er gebettet war. Wer mochte in einem solch kleinen abstrakten 2 Bretter und ein Dach Gebilde leben? Welches noch dazu keine Fenster besaß und Licht nur von dem Docht, der in den Fischtalgresten fackelte, ausstrahlte. Die Kehle des Landstreichers brannte vor Erschöpfung und vor Durst und während er sich Gedanken über Möglichkeiten an Wasser zu kommen machte, sprang die Tür des Verschlags auf. Zwei mausgraue Augen strahlten ihn an: "Du bist endlich aufgewacht!" und zwischen zwei Fingern der linken Hand ließ er ein kunstvoll graviertes Messer tanzen. Der Streicher griff mit der Hand an das linke Schulterblatt wo zumindest die Klinge des Dolches noch zu stecken schien. "Keine Mühe, das ist dieses hier, es lies sich ohne großen Aufwand rückstandslos entfernen. "Gib mir den Dolch, ich muss ihn auf Gifte untersuchen" bat der Streicher harsch und der Junge gehorchte. Doch während der Landstreicher das Messer betrachtete schaute er eigentlich nur ins Leere und begann Stück für Stück wie bei einem Puzzle zu realisieren, was passiert war. Dieser kleine Junge hatte ihm sein Leben zurück gegeben. Und auch am Messer schienen keine Riefen für die Verwendung von Gift eingelassen zu sein. Der Streicher schloss die Augen und mit der Erschöpfung kam ein Gefühl von Sicherheit, von dem er selber nicht wusste woher es kam. Merkwürdig aber angenehm und alsbald wischte ihm der Schlaf die Gedanken aus dem Kopf. Der kleine saß noch eine ganze Weile und schaute besorgt auf den friedlich Schlafenden. Das tat gut gebraucht zu werden, jemanden helfen zu können, die raue Mühe und der Transport waren nur noch Vergangenheit und vergessen. Er legte ein Stückchen verkrustetes Brot und einen Becher altes Wasser neben den Fremden und schlich auf sanften Fußballen aus der Hütte; nicht ohne sich im Ausgang noch einmal umzudrehen und sich zu vergewissern, das alles gut war. Dieses Gefühl beflügelte den kleinen förmlich und so wagte er sich heute schon um die Mittagszeit auf den Markt, den er sonst um diese Uhrzeit, wegen all der abschätzenden Bemerkungen und missbilligenden Blicke gemieden hatte. Nur heute schien der ganze Spott, der beißende Hohn aufgrund seines Äußeren an ihm abzuprallen, wie an einem unsichtbaren Schutzschild. So sicher bewegte er sich über den gigantischen Platz, wie in einer Parallelwelt flink und außen die Beschimpfungen, der Leute die es nicht aufgaben ihm Dinge entgegen zu schleudern und ihn nicht in Frieden zu lassen. Neben dem nicht mehr so frischen Fisch mit dem er beworfen wurde gab es noch allerhand Sachen die der Kleine für 'absolut noch essbar' bis 'essbar" einstufte und die in seinem Stofffetzen verschwanden. Eigentlich gab es Nichts, was er als 'nicht mehr essbar' einstufte. Auf einmal rollten vor ihm zwei Äpfel über die Pflastersteine. Schnell bückte er sich um die runden, in der Sonne golden schimmernden Schätze mit eine fast unscheinbaren Zucken aufzuheben. Ein Lächeln spielte in seinen kindlichen Gesichtszügen, während er die Äpfel einsteckte. Wäre er mehr im Außen gewesen, hätte er mitbekommen, wie der alte Händler mit der Magd um den Preis der Äpfel feilschte, wie geröstete Lumen verkauft wurden und wie faszinierend so ein Markt eine eigene Dynamik entwickelte. Wie jeder versuchte die Qualität seiner Waren zu verbessern, indem er seine Nachbarn mit lauterer Stimme übertönte. Aber all das bekam der Kleine nicht mit und das war auch gut so, denn so bekam er auch die Beleidigungen, Gesten und Blicke nicht mit, die mit seinem Vorrübergehen auftauchten. In dem ganzen Wirrwarr des geschäftigen Treibens hatte der Kleine mittlerweile noch ein Brot und eine dieser rot glänzenden Früchte, von denen er bis jetzt nur gehört hatte, sie seien aus einem fernen Land, gestohlen und bog nun in eine kleinere Gasse ab, in der er zur Not die bald auftauchenden Wachen abschütteln könnte. Er lief sogar noch einen Umweg über den Hügel um einen Blick aufs Meer zu werfen. Heute war ein besonderer Tag. Heute konnte ihn keiner schikanieren. Er fühlte sich stärker, als er es sich hätte jemals vorstellen können. Als er oberhalb der alten Burgmauer ankam, lies er sich im Schatten eines alten Baumes nieder und blickte auf die im Sonnenlicht spiegelnde Dünung hinaus. Wie oft schon war er hier gewesen hatte den Tag über aufs Meer geschaut und sich in fremde Länder geträumt. Ritter war er gewesen, ein etwas unsicherer, aber ein Ritter, mit einem großen schwarzen Pferd, Kapitän eines dieser großen Handelsschiffe, die von Horizont in der Kimm verschluckt werden. Aber stets hatte ihn der Hunger zurück unter den Baum gerufen. Nur heute war es anders. Er hatte schon jetzt das Gefühl ausgebrochen zu sein aus seinem Hamsterrad. Er war bereit die Stadt zu verlassen um Abenteuer zu erleben. Doch dann fiel ihm schlagartig, dass sein Begleiter für diese Abenteuer verletzt in seiner Behausung lag und ihn vermutlich brauchen würde. So machte er sich auf um nachzusehen und verfiel auf halbem Weg zum Hafen sogar in einen Trab ohne es zu bemerken nur um schneller zu seinem Unterstand zu kommen. Nur noch ein paar Ecken dann war er zu Hause. Er war so aufgeregt, dass er kaum noch merkte was um ihn herum geschah, also zumindest bemerkte er nicht genug. Zum Beispiel das Scheppern der Rüstungen, die Befehle das Wachbatallions, all dies bemerkte er nicht als er in die schmale Gasse abbog. Erst jetzt sah er die 10 Soldaten die ihm in der schmalen Häuserverschneidung entgegen kamen. Flavier war einer von Ihnen und lief in der Mitte mit. Der Kleine stockte und blieb wie versteinert stehen. Wo war jetzt sein Mut geblieben, die Energie, die er heute gefühlt hatte? Er konnte sich nicht einmal mehr bewegen so viel Angst hatte er, als links neben ihm eine schmale Tür aufging und zwei starke Hände in nach Innen in die Hütte zogen. ## Anthari die Wolkenstadt Als Myxir aufwachte, erlaubte es ihr die Sonne, die durch die hohen Fenster hereinprasselte, kaum die Augen zu öffnen. Langsam schob die mittelalte Frau die Decke seines Himmelbettes zurück und legte sich einen langen hellblauen Mantel an. Der Mantel war hingegen so lang, dass er der groß gewachsenen Myxir , ein Meter Neunzig, beim Laufen bis auf die Füße fiel. Das hätte gut zu beobachten sein können, als sie eins der hohen Fenster öffnete um auf den luftigen Balkon hinaus zu treten. Was zwar nur ein Schritt über eine handelsübliche Schwelle bedeutete bedeutete für Myxir Gänsehaut am ganzen Körper und ein Kribbeln hinter den Ohren. "Wow" hätte es vielleicht ausdrücken können was Myxir dachte, wäre dem ganzen aber an Intensität bei weitem nicht gerecht geworden. An diesen Ausblick konnte sie sich immer noch nicht gewöhnen, auch wenn Myxir sich höchstens selbst als eher rational beschrieben hätte. Vom Balkon aus ließ sich fast die gesamte Stadt überschauen. Viele der kleinen runden Palazzos prägten das Stadtbild, an denen hier und dort filigrane Türme wie Nadeln aus dem immergrünen Garten Richtung Himmel heraus ragten. Was aber eine ziemlich ungenau Bezeichnung für die Richtung ist hier oben, wie Myxir auffiel. Weiße Brücken und die kleinen schnell fließenden Flüsse, das waren die eigentlichen Wahrzeichen von Anthari, wenn da nicht der uralte Baum wäre, der seine Wurzeln zu den Wasseradern schlang und dessen kleinere Wurzelenden Palazzos umschlossen und die ganze Stadt durchzogen. Alle diese Wurzelausläufer wurden zur Stadtmitte größer und schlangen sich als Einheit zusammen in die Höhe. Das ganze abgerundet durch einen goldenen Schimmer der Morgensonne, gab der Natur eine antike Eleganz. In der anderen Richtung lag das, was Myxir aber wirklich faszinierte. Auf der Ostseite ihres Balkons konnte sie sehen, wie die Morgensonne sich einen Weg durch das Wolkenmeer bahnte und dabei jede noch so kleine Wolke in einen Bronzeton tauchte. Und das ganze ohne einen einzigen Ton. Ein Relief der Leichtigkeit, was sich jeden Morgen formte, aber an Anthari auch Minuten später vorbei zog. An den Grenzen der Stadt begann sich die Wolkenfront zu teilen und ein Teil schwebte rechts das andere links an der Stadt vorbei. Anthari war die Stadt im Himmel! Als Kind hatte sie diese Legende begeistert träumen gelassen. Dann als sie Anthari das erste Mal betrat hatte es ihre kühnsten Träume aber übertroffen. Einen Sonnenaufgang in den Wolken kann man sich nun mal als kleines Mädchen nicht vorstellen. Myxir zog sich gerade ihre rot-schwarze Robe an als eine silber bläuliche Kugel mit einem tief blau flammenden Rand auf sie zuschwebte, anhielt und ein Gesicht innerhalb der Kugel erschien. Myxir versuchte ihren halbnackten Körper noch schnell zu verhüllen. Es war ihr sichtlich peinlich von dem Memo überrascht worden zu sein. Der alte Mann, der unverändert drein schaute offerierte der verunsicherten Frau: "Der hohe Rat erwartet dich, um dir eine Mission anzuvertrauen, sei bitte zügig!" Myxir ging darin über sich schneller anzukleiden während die blaue Kugel verschwand und verließ kurz nach ihr das Zimmer. Die Treppenstufen ließen Sie darüber nachdenken, was es wohl sein würde, was der hohe Rat ihr übertragen würde. Kaum einen Mond war es her, dass sie ihre Prüfung mit einem historischen Bestwert abgeschlossen hatte, was, wenn Sie ein Mann gewesen wäre selbst die ruhigsten Magier in eine freudige Euphorie versetzt hätte, die sie von ihnen noch gar nicht kannte. Aber sie war kein Mann, so wie die Euphorie auch keine war. Lob ja, Euphorie nein. Dennoch wurde sie von den meisten wie ein männlicher Magier gesehen und es gab da einige, wie auch ihren Mentor, die Sie wie ein Goldkind behandelten. Natürlich nur so weit, wie sie nicht abhob, denn Übermut ist bekannt als eine der schlechtesten Eigenschaften für einen Magier und in Myxirs Fall für eine Magierin um die Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Eigentlich müsste es etwas Großes sein, was sie mir überantworten dachte Myxir, als Sie aus dem Turm auf einen unter einem feinen Moosteppich gelegenen Weg hinaustrat. Mit sanft federnden Schritten und begleitet vom Gezwitscher ihrer Lieblingsvögel schlug sie den Weg zum Hauptdom im Zentrum der Stadt ein. Unter dem Blätterdach summten die ganze Zeit weitere blaue Kugeln mit Memos über ihren Kopf hinweg. Und ehe Sie einen weiteren klaren Gedanken gefasst hatte, war Sie schon am Dom angekommen. Eine kleine Lichtung an der aus allen Himmelsrichtungen Wege eintrafen und in der Mitte ein Gebäude, wie ein kleiner Palast. Drei große Glaskuppeln und 2 Türme ragten zum Teil aus der Verschlingung der Bäume und Wurzeln heraus. Beides war symbiotisch verbunden, so dass die reflektierten Sonnestrahlen zu einem erhöhten Blätterdach oberhalb des Doms sorgten. So konnte der Wipfel des Baumes von unten gar nicht mehr gesehen werden. Der Hauptdom war ein Teil des Baums und vermutlich so alt wie der Baum und die Stadt selbst. Dennoch waren die hohen Gänge sauber und ordentlich. Ein kleines weißes Irrlicht führte Myxir zu einer großen Eichentür mit 2 Flügeln. Von rechts kam ein gelangweites "Der Rat erwartet Sie bereits!" von einem Novizen, der missmutig die Tür öffnete und seiner Laune nach zu urteilen an der Tür eingeteilt war um ein paar Verfehlungen abzuarbeiten. Myxir betrat den hell erleuchteten Raum an dessen Ende drei sehr alte Männer in drei Schaukelstühlen auf dem Gürtel des Orion saßen. Die Sternbilder waren in den Boden eingelassen und sogar bei Tageslicht sichtbar. Die Drei trugen lange dunkelblaue Roben, in denen Sterne eingestickt waren. Zwei Männer hatten einen langen weißen Bart, einer von Ihnen hatte gar keinen. Die magische Kraft die von den dreien ausging, schnürte Myxir ein bisschen die Kehle zu, fühlte sich komischerweise aber wie eine Mischung aus Weisheit, Stärke und Glauben an. Und im zweiten Atemzug schien diese Aura alles Bedrückende was auf ihr lag entschweben zu lassen, die Ungewissheit der letzten Tage war verschwunden als einer der Drei mit ruhiger und tief würdevoller Stimme sagte: "Dich haben wir rufen lassen um dich mit dieser Aufgabe auszusenden." Die Worte waren ruhig gesprochen, aber absolut, kein Wort hätte dagegen aufbegehren können. Der zweite fuhr fort: "Zu lang schon hat der Orden diese Aufgabe schon liegen gelassen." "Genauer genommen hat Petri sein Amulett liegen gelassen". Alle drei Weisen nickten und wippten dabei in Ihren Schaukelstühlen. In Myxir sollte es aber mehr auslösen. Ich soll wieder den Leuten hinterherlaufen. Wieder wie eine Novizin. In Myxir stug eine Wut auf, die sie sich selbst gar nicht zutraute zu regulieren. Und das langsame Schaukeln der Drei kam ihr nicht mehr würdevoll, sondern nur noch wie Spott vor. Es gelang ihr nicht ihre Gesichtszüge zu kontrollieren und für einen kurzen Augenblick entglitten Sie ihr. Ihr Unmut entschied sich Bahn zu brechen, aber vorher begann der dritte der Weisen zu sprechen. ## kleine Entscheidungen "Dir muss diese Aufgabe ungenügend erscheinen." Dabei sah der dritte Myxir vor den drei Schaukelstühlen wissend oder zumindest einfühlend an und fuhr ruhig fort: "aber dir wird die Gewichtigkeit deiner Mission in deren Ausführung noch .." Myxirs suchte es nicht malmehr ihre Enttäuschung zu verbergen, obwohl es ihren Mentor Stunden gekostet hatte ihr die Regeln vor den Drei zu erklären. Wenn er hier wäre würde er sofort intervenieren, aber er war nicht hier und so konnte er auch nicht intervenieren, als Myxir wiedersprach: "Ich soll irgend ein doofes Relikt suchen?"brauste es aus ihr raus. Doch die Ruhe des dritten war unerschütterlich: "bemerkenswert viel abverlangen. Sei bitte vorsichtig in der Wahl deiner Anvertrauten und in der Wahl der Augen mit denen du zu sehen glaubst." Diese Intervention würde Sie Konsequenzen haben. Aber scheinbar nicht jetzt und scheinbar auch nicht an dieser Stelle. " Nur Krähen fliegen zügellos in einer Rotte. Nun geh mit dem Segen des Rates, aber wir werden keinen Leichtsinn tragen." Myxir war durch die Ignoranz verwirrt und gleichzeitig war ihr der Ausbruch peinlich für Ihren Mentor; sich selbst sah sie im Recht. Und war dennoch wütend und verwirrt. Irgendetwas wie 'Danke, was für eine Ehre' murmelnd, taumelte sie ein bisschen wie benommen nach draußen. Der Novize kam ihr aber direkt hinterher: Myxir, dein Mentor möchte dich gern sprechen." "Kann das niemand anderes suchen" fauchte Sie ihn an. Der Novize schien nicht zu verstehen und da er nichts mit der Sache zu tun hatte machte er sogleich kehrt und verschwand in der gigantischen Eingangshalle. In ihrem Ärger verging die Laufzeit etwas schneller, merkte Sie vor dem Palazzo ihres Mentors. Doch nach ihrem Hereinbestellen musste Sie ihren Ärger unterdrücken. Dazu spielte Sie im Gedanken die Antwort ihres Mentors durch, sollte sie an, der immer hölzern klingenden, Tür anklopfen. Doch soweit kam es gar nicht, denn die Tür ging von innen heraus auf. Die Tür war nur angelehnt und so bekam Sie überrascht das gesamte obere Türdrittel gegen die Stirn. Es schepperte während ihr Mentor" komm ruhig rein" freudig ausrief. Ihr Mentor war schon wieder über seinen Alchemietisch gebeugt, von wo es leise blubberte. Entweder hatte er von dem Eklat noch nichts mitbekommen, oder er ließ sich davon nichts anmerken. "Erkennst du den Duft Myxir?" Natürlich Meister, das ist Lavendel". Myxir musste obgleich ihrer Laune lächeln, Die Absurdität und die Vertrautheit dieser Szene waren zu viel. "Was siehst du denn so verdrießt drein an einem so schönen Tag?" und dann platze es aus ihr heraus:" Wie konntest du das zulassen? Warum muss gerade ich so ein komisches Ding suchen? Und die Anderen, die nicht so gut waren dürfen sich Magierkampftrupps anschließen. Warum hast du das nicht verhindert? Ist es weil ich eine Frau bin? Interessiert es dich denn gar nicht, wie es mir geht? Du hättest was dagegen sagen müssen. Ich bin enttäuscht von dir. Was bist du nur für ein Mentor!... Sie schämte sich kaum hatte Sie das alles ausgesprochen. Der Druck war weg und doch kam ihr diese Reaktion vor Allem ihrem Mentor gegenüber nicht verhältnismäßig vor. Hatte sich nicht ihr Mentor bisher immer um Sie gekümmert und war zu Ihrer Verteidigung aufgestanden. Aber zu Ihrer Erleichterung lächtelte ihr Mentor Malin nur: "Ich bin zuallererst froh, dass du das mal rausgelassen hast. So können wir nun sachlicher reden." Zuerst einmal wurde ich nicht vorher über die Entscheidung des hohen Rates informiert worden. Nicht einmal ich wusste mit welcher Mission man dich betrauen würde. Zweitens obliegt es nicht uns. , über die Entscheidungen des hohen Rates zu urteilen. Was weißt du denn schon über die Quellen des Rates, Sie werden schon einen guten Grund gehabt haben, auch wenn es jetzt noch nicht danach aussieht. Aber setz dich erst einmal bitte und dann können wir in Ruhe reden. An dem kleinen runden Tisch erschienen er mit einem Tablett, auf dem zwei dampfende Becher heißer Schokolade standen. Myxir setzte sich, sog den neuen Geruch ein und dies half ihr sich zu beruhigen. Beklommen saß sie da und die Schokolade wärmte Sie von Innen. Sie wunderte, wie gut Malin Sie mittlerweile kannte und wie gelassen er über ihre Launen schmunzelte. Myxir fing an den Wortlaut des Rates wiederzugeben. Malin saß ihr schweigend gegenüber. Wieder loderte Wut in ihr auf, wieder schmunzelte Malin nur und rückte einfach den Becher Schokolade näher an sie ran. Beim zweiten Erzählen fiel ihr eine Formulierung auf, die sie vorm Rat nicht hören wollte. Die verantwortungsvoll und gefährlich klang, wenn man sie erzählte. Doch sie kam nicht zu Wort, da Malin sehr ernst zu sprechen begann. " Ich finde das keine gute Idee und fürchte um dich, solltest du es in deinem Besitz haben. Ich werde beim Rat meinen Einspruch einlegen. Myxir wollte protestieren, aber hatte dafür gerade einfach keine Kraft. " Mit dem Medallion ist nicht zu spaßen. Das ist keine Aufgabe für eine frisch gebackene Magierin." ## Entscheidungen II Unaufhörlich schlug sein Herz. Wie eine Maschine, schnell und laut. Er hatte das Gefühl, dass es bis an die Rippen pulsierte. Silan wollte nicht, dass der Fremde seine Angst mitbekam, aber es war zu laut. Unüberhörbar laut.... "Du brauchst keine Angst zu haben. Wenn ich dir hätte etwas antun wollen, wäre es bereits passiert!" Die Stimme kam aus dem Mund eines der Raufbolde aus dem Lyaner, die vor drei Tagen die Stadtwache in der kleinen Kneipe zusammengeschlagen hatten. Und auf seinem grimmen Gesicht zeichneten sich ein paar weiche Züge ab, die wahrscheinlich freundlich wirken sollten, was bei dem Prügelknaben etwas unbeholfen, aus Mangel an Erfahrung, zur Geltung kam. "Die Stadt ist im Aufruhr, König Mios der III. hat es bei der Vergeltung seiner Stadtwachen übertrieben. Es fängt langsam an. Die Gewalt hat die Unschlüssigen mobilisiert. Nun ist die Revolution nicht mehr aufzuhalten." Fuhr er ernst fort."Es hat vor zwei Tagen angefangen und nun gründen sich schon mehrere kleine Widerstandsgruppen, die der Miliz die Stirn bieten." Silan fragte sich immer noch, warum der breite Man ihm das erzählte. " Da ist doch ganz klar, das wir uns da gegenseitig unterstützen müssen. Und du warst da so fest gefroren und bewegungslos, dass ich schnell vom Fenster zur Tür gerannt bin..." Wenn Silan genauer zugehört hätte, hätte sich auch die Anspanung in Ihm gelöst, aber er stand nach wie vor benommen am Eingang der Hütte. Wie ein kleiner verdutzter heroischer Anführer, der er mal werden sollte. Als der Bärtige nun ein fürsorgliches Lächeln aufsetzen wollte, konnte Silan nicht anders als unwillkürlich zu glucksen, ein Glucksen, dass in Lachen überging und ein Lachen, dass die Anspannung und Absurdheit verschlang. So komisch sah das versuchte Lächeln aus. Erst war der Raufbold verwirrt, ob des Lachens, aber scheinbar brach es das Eis was zwischen den beiden lag: "Leon!" Sagte der ältere und schob Silan seine Pranke entgegen, der stutzte drückte dann aber seine kleine Hand hinein. "Ich bin Silan." hörte er sich selber sagen und strahlte über beide Ohren, wobei das übertriebener authentisch aussah, als bei einem Schauspieler am Hof. Sie grinsten sich noch eine Weile an, bis Leon den einsetzenden peinlichen Moment brach. "Willst du was essen? Meine Frau hat eben gekocht." Silan nickte euphorisch und erst jetzt merkte er, dass er alle Dinge vom Markt, vor Angst, auf die Straße fallen lassen hatte. Der Gedanke wurde jäh vom gedeckten Tisch im Nachbarzimmer unterbrochen. Die Gerüche von gebratenem Speck und Eiern sogen sich in seine Nase. Daneben lagen noch verschiedene Brotsorten und ein paar Früchte, die er heute auf dem Markt gesehen hatte. Leon deckte ein weiteres kleineres Holzbrett und machte eine einladende Geste. " Wir wollten gerade essen und bei deiner Größe macht einer mehr oder weniger auch keinen großen Unterschied." Erst ein Weilchen nach dem beide zu Essen begonnen hatten nahm Silan nach erneuter Aufforderung zaghaft ein Stück Brot. "Greif ruhig zu!" sagte der Große, ein halbes Stück Schinken schmatzend "das Essen kommt nicht von allein zu dir!". Nun nahm sich der Kleine ein Stückchen Fleisch und sog den genüsslich den Bratgeruch ein, bevor er probierte. Der deftige gewürzte Fleischbrocken half Silans verkümmerten Geschmacksknospen zu neuem Leben zu erblühen und verleitete Silan zwangsläufig zum Schlingen. Das Brot war frisch gebacken, so daß es immer noch weich und warm war und die Kruste zwischen den Zähnen knusperte. "Was habt ihr eigentlich vor?" fragte Silan naiv, als sein voller Hungermagen ihm ein Weiteressen unmöglich machte. Leon goß sich in Ruhe noch einen Becher mit rotem Wein ein und wurde mit einem Mal ernst und auch etwas besorgt; würden jene aus seiner Miene schließen, die ihn schon länger kannten: "Eigentlich dürfte ich dir das alles gar nicht erzählen ohne dich nachher sicherheitshalber umzubringen. Also lassen wir das lieber." Die Essensgeräusche gingen weiter und Silan saß still auf seinem Platz. Leon goß sich in Ruhe noch einen Becher mit der roten Flüssigkeit ein und wurde richtig ernst: "Wir wollen den König und seine intriganten Berater stürzen und einen Ältestenrat einsetzen. Einen der sich nicht nur um seine eigene Schatzkammer, sondern um die ganze Stadt kümmert.... Was die anderen Gruppen vorhaben, weiß ich nicht. Zum Glück konnten wir einen dieser Berater mit Geld für unsere Sache gewinnen. Wie es aussieht sind wir über die Schritte von Mios nun immer im Vorraus informiert. Zuerst haben wir die Wachen im Hafenviertel, Stück für Stück beseitigt um nun in Ruhe den Überfall auf die Patrollien..." Silan konnte seine Augen nicht mehr offen halten und, obwohl ihm das peinlich war, dass es ihm nicht mehr möglich war zuzuhören, ließ ihn der volle Bauch und die Wärme im Raum schnell einschlummern. Der erste dumpfe Schnarcher hatte dann Leons Vortrag unterbrochen. Er beugte sich fürsorglich über den Kleinen, hob ihn vorsichtig hoch und legte ihn dann aufs Bett, nicht ohne eine Decke unter den schmutzigen kleinen Kerl zu legen, und deckte ihn dann zu. Er blickte noch einmal kurz zurück auf das friedlich schlafende Gesicht, bevor er wieder ans Fenster ging. Es regnete. Leon schaute besorgt hinaus auf die dunklen Regenwolken, die über der Stadt hingen. In letzter Zeit war er sich nicht mehr so sicher gewesen, ob all das, was er immer wollte, auch so richtig ist, wie Sie es machten. Behände zog er sich seinen Kapuzenmantel über und huschte durch den Ausgang hinaus in den Regen. Leon hatte sich abendliche Spaziergänge schon vor zwei Jahren angewöhnt um sich seinen Gedanken zu stellen und um diese zu sortieren. Es war früh am Morgen, als Silan aufwachte und sein erster Gedanke dem Streicher galt. Er hatte diesen den ganzen gestrigen Abend nach dem Schock vergessen. Im Nu war er auf den Beinen und wollte losrennen um schnell nach Hause zu kommen, als er bemerkte, dass auch Leon schon auf war. "Hör zu," begann Silan. "Leon, vielen Dank für Alles, aber ich muss los, ich habe etwas wichtiges vergessen und hätte dort sein müssen." "Ich weiß", erwiderte Leon, "du hast die ganze Nacht darüber im Schlaf gesprochen. Nimm dieses Bündel, darin wirst du etwas zu Essen finden und zwei Verbandsbinden. Du wirst sie brauchen." Bevor Silan damit zur Tür konnte hielt ihn Leon am Arm fest: " Ich hoffe du bist dir der Verantwortung bewusst, die die Worte gestern von dir verlangen. Ein falsches Wort zu jemandem und du bist tot." " Danke" sagte Silan etwas verwirrt und verängstigt, als der Griff sich lockerte und verließ das Haus. Silan rannte so schnell er konnte bis er den Eingang seiner "Hütte" erkannte und stolpernd vor dieser zu stehen kam. Langsam zog er das knarrende Brett auf, um den Streicher nicht zu wecken. Doch seine Sorge war unbegründet gewesen und als er den Fremden im Stroh schlafen sah, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Es schepperte dumpf, da er in der Erleichterung, auch hatte seinen Beutel fallen gelassen. Der Streicher fuhr herum und seine Augen blitzten zur Tür, das Schwert gezückt. Erst als er den Kleinen wahrnahm, ließ er die Waffe sinken und sein Gesicht verzog sich vor Schmerz über diese rasche Bewegung. Er rollte sich zurück, auf den Rücken, ins Stroh. "Tut mir leid, dass ich so lange weg war." sagte Silan. "Ich habe dafür Essen und Binden mitgebracht." Die Augen des Fremden waren nun klar, aber nicht mehr glasig, er hatte das Fieber nieder gerungen. Die Stichwunde müsste dennoch dringend verbunden werden, damit sie sich nicht entzündet. Silan war überrascht als er dem Fremden ins sitzen half. Scheinbar war seine Wundheilung schnell. Der Streicher hielt die Binden in Position während Silan mit der weißen Bandage den Oberkörper umschlang. "Du musst sie schön fest ziehen, sonst bringt das ganze nichts", sagte der Streicher zerknirscht. Ein paar Sonnenstrahlen, die zur Tür rein fielen, schienen seinem Körper neues Leben wiederzugeben; es war als ob der Körper langsam, aber sicher, aus einem langen Alptraum erwachte. Er hatte Gefühl in Armen und Beinen. Die düsteren Schatten, die auf seinem Geist lagen, waren wie Wolken vorbei gezogen. Dadurch fühlte er sich in der Lage logisch zu denken und sein Handeln wieder zu koordinieren. Das ansteuern seiner Arme strengte ihn aber immer noch zu sehr an. Es fühlte sich an, als ob sich seine Muskeln zurück entwickelt hatten. Was bei der kurzen Zeit natürlich schwer denkbar war. Jede Zuckung wirkte eher mechanisch und akkurat wie ein Uhrwerk, nicht aber geschmeidig. Dennoch war es ein schönes Gefühl, was er aber aufgrund der großen Schmerzen nicht noch einmal aufs Neue erleben wollte. Er saß nun aufrecht um etwas zu essen und zu trinken. " Ich bin übrigens Silan" "Ich bin Nihil Silan. Du hast eine ehrliche Haut Kleiner, dass gefällt mir. Was denkst du, was du für eine Berufung hast?" Der Junge war überrumpelt. Der Fremde hatte noch nichts zuvor gesagt und dann gleich sowas? "Danke, was meinst du mit einer Berufung?" entgegnete er bevor der Streicher mit halber Stimme weitersprach: "Hast du dich denn nie gefragt, ob deine Existenz nicht einen tieferen Sinn hat. Eine Bedeutung, den Sinn des Lebens, oder vllt auch eine Aufgabe?" Silan war überfordert, ein bisschen genervt von der Frage, wollte aber keine Dankbarkeit einfordern, so dass er trocken: "Ich bin hier, weil ich geboren wurden" parierte. Das war das erste, was ihm in den Kopf kam. Der Streicher musste über diese bewusst naive Behauptung schmunzeln. "Außerdem kümmere ich mich darum, dass ich hin und wieder genügend zu Essen am Abend habe", fuhr Silan fort, den das Schmunzeln aufregte. " Aber du musst doch auch einen Traum haben, was soll mal aus dir werden? Eigentlich überlegte Silan gar nicht erst ob er dem Fremden etwas von dem Kapitäns- oder dem Rittertraum sagen sollte, sondern schloss nur resigniert mit: "Ich habe gemerkt, dass Träume nicht satt machen!". "Allen Träumen zugleich hinterherjagen mit Sicherheit nicht, aber einem vllt. schon." fing der Fremde an und während der Streicher noch weiterreden wollte, schob ihm der kleine ein Stück Brot hin: "Wenn du magst iss gern ein Stück, ich höre deinen Magen ja schon knurren und das löst bei mir ein unschönes Gefühl aus. " Woraufhin ein reges Schmatzen das Frühstück begleitete und die Diskussion auf eine Ebene lenkte, auf der man dem Geschmack mehr Beachtung schenkte als dem Gehör. ## Myxir Es lag nun bereits zwei Reisetage zurück, dass Myxir die schwebende Stadt verlassen hatte. Wieder durch die Wälder wandernd, bemerkte er wie lang es her war, seit er der 'wilden' Natur zum letzten Mal so nahe gewesen war: "Das bringt Erinnerungen zurück!" dachte er bei sich. Die Wanderungen waren schon immer ein beruhigendes Gefühl gewesen. Endlich hatte er mal die Zeit gefunden um seine Gedanken zu sortieren. Abgesehen von der Strecke nicht zu wissen was passiert, bedeutete ihm einen klaren Kopf, die Schritte bestimmten seinen Denkrythmus. Er atmete die frische Luft und betrachtete die hier und da mit Findlingen übersäte Hügellandschaft. Einige dieser Steine waren bis zu 3m hoch und schienen sich bei einsetzender Dämmerung in einsame Wanderer zu verwandeln. Diese Felsen allerdings gaben dem Hügelland den Schein in wenigen hundert Metern in ein Gebirge zu münden, wovon aber weit und breit nichts zu sehen war, nur grün, Hügel an Hügel und überall Schwellen, grüne Wellen und Täler. Grünes Gras und kleine Bäume. Myxir dachte bei sich, dass es, trotz dieser Monotonie, mit der man dies fälschlich beschreiben müsste, eine ungewöhnliche Vielfalt von Formen, Arten und Farben gab, die erst mit dem zweiten Blick zum Vorschein kamen. Das Grün reflektierte nicht einfach nur grün, sondern kann in die verschiedensten grünähnlichen Farbtöne von Rotbraun bis gelbgrün unterschieden werden, die Findlinge waren überwuchert von alten Moosen und Flechten, die mit ihren Tautropfen satt smaragdgrün schimmerten. Durch die Erholung, die ihm das Trödeln am heutigen Tag einbrachte, war er jedoch erheblich langsamer vorangekommen und suchte nun außerhalb der Ortschaften einen guten Platz für die Nacht. Zielstrebig ging er auf eine kreisförmige Vertiefung zu, oben Findlinge auf dem Hügel ringsum aufgestellt, scheinbar optimal dachte er bei sich. Es ist vor dem schneidenden Wind geschützt, der Nachts über die Hügelkuppen pfeift. Außerdem ist das Gras hier so hoch, dass ihn der Bodenfrost beim Schlafen nicht mehr erreichen könnte. In der Mitte der Mulde angekommen ließ er sein Gepäck langsam zu Boden gleiten bevor er mit einem Stöhnen geräuschvoll ins Gras plumste. Kurzzeitig dachte er noch daran Malin eine Memo zu schicken, verwarf es dann aber doch um seine Freiheit auszukosten und schloss schlussendlich die Augen um sich von den Strapazen des langen Tages zu erholen. Kaum 3 Stunden hatte er geschlafen als ein dunkler Hauch seinen Geist berührte. Myxir schreckte hoch und blickte sich Hilfe suchend um, den Grund seiner gefühlten Unruhe suchend. Es war definitiv kein Wind gewesen, das ihn verwirrte. Anscheinend wurde sein Geist attackiert. Murmelnd zog er seinen Geist zusammend und in der Mitte der Mulde erschien ein silbrig schimmerndes Licht, dass die gesamte Mulde ausleuchtete und nur ein paar Findlinge Schatten vorausworfen. Er stand auf und ging zwischen den Felsen hin und her um sich zu beruhigen. Beim genaueren Hinsehen nahm Myxir Vertiefungen in einem Findling war, welcher ihm am nächsten stand. Er bückte sich langsam um das Moos abzuschürfen. Und tatsächlich kam unter der schwammig nassen Grünschicht ein paar Worte und zwei Jahreszahlen zum Vorschein. Myxir wandte sich dem nächsten Stein zu und verfuhr mit gleicher Prozedur. Wieder zeigten sich ihm ein paar unbekannte Worte und zwei Jahreszahlen. Langsam wurde er besorgter und hastete zum nächsten Stein, von da an nervös zum übernächsten. Aber immer das gleiche Zeichen aus Worten und Jahreszahlen. Er war beim letzten Stein angekommen. Das mulmige Gefühl konnte er nicht von sich schieben. Er war scheinbar auf einem Friedhof eingeschlafen. Irgendetwas in dieser Grabstätte hatte seinen Geist berührt. Der Stärke eines Magiers zieht sich aus seinem Geist, der wie ein Raum um ihn steht. Mit einem elektrischen Knistern versiegelte Myxir diesen Raum vor sich mit einem schimmernden Schirm, der bei genauerem Hinsehen in blauer Bienenwabenform aufflackerte. Was war das für ein Gefühl? Er versuchte sich den Kontakt noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Trotz des Schirms hatte er das Gefühl, dass wieder etwas in seinen Geist eindrang, aber diesmal war es schwächer und irgendwie wie von weit entfernt. Es schien ihm aber auch, als könne er eine Nachricht bei der Berührung empfinden. Diesmal konnte er deutlich in seinem Geist einen Hilferuf auszumachen. Verzweifelt und immer noch angespannt versuchte er diesen nun zu lokalisieren. Irgendein anderes magisches Wesen musste in Not sein. Er konzentrierte sich. Der zeitliche Abstand zwischen dem 2. und 3. Kontakt war nun wesentlich kürzer und endlich konnte er nach der gebannten Anspannung die ungefähre Richtung des Notrufs ausmachen: So dass er sich nach kurzem Zögern aufmachte, um zur Hilfe zu eilen. Alle Sehnen in seinen Beinen spannten sich bei den nächtliche Geräuschen an. Jedes Rascheln erschrecke ihn. Während er den Kurs in Richtung des Signals lief, visualisierten sich in seinem Kopf Gedanken, was passiert sein könnte. Er ertappte sich gerade dabei, davon zu träumen, dass eine wunderschöne Zauberin an einem Pfahl von drei Trollen gefangen gehalten wurde und er der Retter sein würde. Aber sofort wischte er sich wieder die Gedanken aus dem Kopf, beschleunigte seine Schritte und folgte dem Pfad, der sich nun in ein kleines Tal schlängelte. Hindurch durch einen antiken bewachsenen Torbogen führte dieser nun am Rande einer schmalen Klamm entlang, die von sehr hohen Tannen geprägt wurde. Der Weg führte hinunter in einen Kessel, wo wie von Geisterhand keine Bäume mehr standen und er mit einem Mal aus dem kleinen Wald auf eine große Lichtung trat. Wieder ertönte der Hilfeschrei! Diesmal aber keine fünfzehn Meter von ihm entfernt, aber hier war nichts. Leicht enttäuscht, weil er sich seiner Heldentat beraubt fühlte versuchte er nur noch die Quelle dieses Signals zu finden.
Tears of a silent boy
Fantasy
[]
de
10652721105090805
7
51,536
Kuraiko: Legacy of the Cildren of Darkness
AaronJaeger
## =Prolog= Vor langer Zeit schufen zwei mächtige, dimensionale Wesen, eines aus Licht das andere aus Dunkelheit, das Universum. Das reine Wesen liebte das Leben und erschuf eine blühende Welt, in welcher die erste Kultur der Menschheit seinen Ursprung nahm. Fasziniert von seiner Schöpfung, koexistierte jenes Wesen in naher Transzendenz mit den Menschen, welche das Wesen ehrfürchtig als Schöpfer verehrten. Jener Schöpfer beschenkte seine Kreation mit Gaben, um die Vorzüge des ihnen geschenkten Lebens zu zeigen und durch die ihnen geschenkten Gaben entfachten sich durch Wissen und Stärke verschiedenste Gruppierungen, welche sich in gegebener Zeit zu Nationen und Reichen entwickelten. Eine lange Zeit des Glaubens und der Harmonie nahm seinen Lauf. Doch jener Frieden sollte nicht ewig halten, als das zweite Wesen, getrieben Neid und Gier, da es von den Menschen aufgrund seines Aussehens verachtet wurde, das Paradies verunreinigte. Machthungrige Könige, welche die durch die Verunreinigung boshaft wurden, betrogen ihren Schöpfer und entfachten Kriege um die einzig wahre Macht zu erlangen. An den Ereignissen zerbrochen verbannte das reine Wesen jegliches Leben aus seinem Paradies. Jenes Leben wurde auf eine düsterere Welt gesetzt, in welcher das zweite Wesen herrschte und vor langer Zeit versuchte die perfekte Welt zu imitieren. Monster und Fabelwesen, welche diese Welt durchstreiften, waren das grauensame Ergebnis des Versuches die Menschheit zu kopieren. Doch jener heilige Krieg nahm nach dem Ereignissen des Falles der Menschen kein Ende, da jene Menschen mit einer boshaften Seele, aufgrund ihrer Loyalität gegenüber des zweiten Wesens, weiterhin Tod und Verderben brachten. Als Dank für ihren Einsatz im Kampf gegen den Schöpfer verlieh der Herrscher seinen Anhängern einen Teil seiner Kraft in Form von dunklen Gaben, welche dem Empfänger übernatürliche Kräfte verlieh. Besitzer jener dunklen Gaben nannte man aufgrund ihrer bösartigen Natur und Herkunft seid jeher nur noch Kuraiko. "Ku...raiko?" Ein junges Mädchen mit langen blonden Haaren und Augen, so Blau wie das Meer, schaute mit einem verblüfften Ausdruck ihren Vater ins Gesicht, während beide zusammen auf ihrem Bett saßen und ein altes, ledernes Buch, welches jede Bibel in den Schatten stellen würde, in den Händen hielten. Die Aufschrift des Buches war in einer fremden Sprache geschrieben, welche der Vater viele Jahre studiert hatte. "Ganz recht, Kuraiko. Ich kann zwar nicht viel mehr darüber sagen, aber gemäß den Überlieferungen aus dem östlichen Regionen soll es soviel wie Kind der Dunkelheit bedeuten." "Aber wenn sie Kinder der Dunkelheit sind, heißt dass nicht, dass ich ihnen am Tag überlegen bin?" "Nein Amelia, im Gegensatz zum realen Beispiel das Dunkelheit dem Licht weicht, ist der Titel eines dunklen Kindes mehr euphemistisch gemeint." "Dann will ich mehr im Schwertkunst lernen um unschlagbar zu sein" Das kleine Mädchen greift nach einen Holzschwert und fuchtelt wild damit herum, sodass die, auf dem Nachttisch stehende, Lampe mit einen Schlag zerbrochen wurde. Das, zuvor in sanften und warmen Licht gehüllte Zimmer sprühte in einen Meer aus Scherben und verdunkelte sich augenblicklich mit einem lauten klirren. "Amelia... du uns noch verarmen bevor wir als Regenten abdanken." Eine weibliche und autoritäre Stimme drang durch die offene Tür des Zimmers hinein, während eine junge Frau mit langen, gelockten blondem Haar den Raum betrat. "Ah meine Königin, was bring euch zu dieser Stunde zu unserer Tochter?" "Nun Darling sagen wir es so, wenn ich mitten in der Nacht durch das gesamte Gebäude Geräusche gleich einem Einbruch verhöre, dann sagt mir meine Intuition dass ich dem mal auf den Grund gehen solle. Nicht das unsere Tochter noch ein Opfer eines verzweifelten Kidnapping Versuches wird." Trotz der Vergewisserung das dem kleinem Mädchen keine Gefahr droht, verströmte die Königin ein solch angespanntes Gemüt, dass allein Ihre Aura den ohnehin schon verdunkelten Raum in eine erdrückende Atmosphäre drang. "Du hast deinen Kopf nur noch bei diesen lausigen Büchern aus dem Ausland und setzt dir durch den Inhalt dieser Bücher immer wieder neue stupide Ideen in den Kopf, dass man meinen könnte der Begriff "Sicherheit" sei dir fremd. Aber damit ist Schluss, denn ab sofort wirst du jeden Tag von mir persönlich unterwiesen damit du endlich aus deinen kindischen Verhalten herauskommst. Und ich verbiete dir nochmals diese Geschichten weder anzusehen noch zu erwähnen!" Die Königin entriss während ihrer Ansprache ihrer Tochter das lederne Buch, welches sie zuvor noch begeistert angeschaut hatte und konfiszierte es in ihren filigranen und samten Händen. "So gehst du also mit den Geschenken unserer Freunde an unsere Tochter um? Auf ein Wort, ich glaube wir haben ein Paar Dinge zu besprechen, was die Erziehung UNSERER Tochter betrifft!" Die Mutter verdrehte ihre Augen als der König sie am Arm packte und aus dem Zimmer herauszog. Nachdem beide den Raum verließen und ein paar Minuten Ruhe in den Gängen eintrat, rannte das kleine Mädchen in Richtung des Fensters um nach den Sternen aufzublicken. Immer wenn Sie in Richtung des Nachthimmels blickt fühlt sie eine Präsenz, unerreichbar in den tiefen der Nacht gehüllt. Während das kleine Mädchen über die Bedeutung dieses Gefühls grübelte und versuchte einzuschlafen, hatte das königliche Paar eine lautstarke Auseinandersetzung über die Zukunft ihrer Tochter, Prinzessin und zweite Thronfolgerin der königlichen Familie des Landes Vibritan, Amelia Violetta Redmond. Dies war das letzte mal, dass Amelia ihre Eltern zusammen sah, da nur wenige Stunden später die ersten territorialen Kämpfe zwischen den durch Krieg vereinten westlichen Nation und dem Königreich ausbrachen. Kleine Dörfer und Städte an den Grenzregionen abseits der größeren Ortschaften fielen augenblicklich, sodass der König selbst in die Schlacht zog. Die einstigen Grenzen zwischen den Ländern verschoben sich nach und nach. Mithilfe der kampferfahrenen Königsfamilie konnte die Hauptstadt und die geographisch nächsten Nachbarstädte verschont bleiben, sodass der Angriff stagnierte. Trotz der erfolgreichen Verteidigung lag ein Frieden für einige Jahre in weiter Ferne. "...day Amelia!" Als Amelia ihre Augen öffnete und langsam aus ihrem Schlaf erwachte konnte sie ihre Mutter und jüngeren Bruder verschwommen vor ihren Bett stehen sehen. "Was ist los?" "Ha..py Bi....day Amelia!" Die Worte ihrer Familie waren, aufgrund ihre Müdigkeit, wie in einem riesigen Saal verschwimmend, dennoch wurden sie von Sekunde zu Sekunde deutlicher "Happy Birthday Amelia!" -Stimmt ja. Heute ist mein Geburtstag- "Darling, hast du wieder nicht geschlafen?" "Vielleicht..." Nachdem die geopolitische Lage um den Krieg abkühlte und sich für mehrere Jahre in einen weiteren erhitzten Grenzkonflikt verwandelte, litt Amelia unter schlimmen Albträumen, welche Ihr den Schlaf raubten. Selbst moderne Medizin und Fachärzte konnten nichts gegen die Symptome unternehmen. "Wirklich Darling du bist unverbesserlich. Du bist jetzt sechszehn Jahre und bist dennoch so fragil wie eh und je" Amelias Mutter dreht sich mit einem besorgtem Seufzer um und bittet über eine Fernbedienung in ihrer Hand ein paar Dienstmädchen heran, welche mit einen Tuch bedecktem Wägelchen in das Zimmer eilten und auf weitere Anweisungen ihrer Königin warteten. "Na komm, hoch mit dir bitte! Du musst dich vorbereiten, du weißt doch ganz genau das heute Abend eine menge Gäste kommen werden, um dir zu deinen 16. Geburtstag zu gratulieren. Als meine Thronerbin musst du an das Wohl des Reiches denken und deinen Pflichten nachkommen. Diese Damen hier werden versuchen das Schlachtfeld auf deinem Gesicht zu korrigieren, während du schonmal die Etikette für heute Abend aufsagst." Während Amelia vor sich hin grübelte und ihrer Mutter augenverdrehend ihre Fragen beantwortet, fingen die Dienstmädchen an ihr Gesicht mit verschiedensten Schminkpasten zu überdecken, während ein kleiner adretter Junge anfing, aufgeregt um ihre Aufmerksamkeit zu flehen. "Schau mal Schwesterherz. Ich habe mit Mutter ein wunderschönes Kleid ausgesucht. Das musst du unbedingt sehen!" Amelias kleiner Bruder Damian zog eines der Dienstmädchen, welches vor der Tür stand, zu sich. Sie hielt ein rotes Kleid mit weißen Dekor und rötlichen Blumenornamenten in den Armen und schien darauf zu warten, bis die anderen Dienstmädchen mit ihrer Arbeit fertig waren. "Damian du hast recht. Es ist wunderschön!" Als Amelias Dienerinnen fertig waren sie anzukleiden konnte man sie kaum wiedererkennen. "Oh Darling wie anmutig du doch aussiehst. Wie eine wahre Prinzessin. Ich... wünschte dein Vater könnte dich so sehen." Die Königin erstrahlte förmlich beim Anblick ihrer Tochter, jedoch waren trotz der Freunde keine Freudentränen welche ihr über die Wangen liefen. "Vater... Er starb während das westliche Reich einen einen Vorstoß innerhalb der unseres Landes wagte" "Nun komm Darling, ich muss dir jemanden Vorstellen bevor es zu deinen großen Abend geht" Die Königin schob Amelia regelrecht die Gänge des Schlosses entlang, doch Amelia hatte aus irgendwelchen Gründen ein unwohles Gefühl und verspürte ein merkwürdiges Gewühl in ihrem Körper. "... und halte dich an die Dinge die wir besprochen hatten. Verstanden?" -Was ist passiert?- Amelia wurde regelrecht fassungslos, da jegliche schwammige Gefühle verschwanden. Jedoch blieb ein Gefühl weiterhin, Furcht. Je näher Amelia dem Ballsaal kam, desto lauter und klarer konnte sie die festliche Musik hören. Auch wenn sie diesen Gang in ihrem Leben schon so oft entlang trat fühlte sie sich dennoch mit jeden Schritt immer hilfloser und verloren. "Und nun liebe Gäste, verehrte Lords und Madams, der Star des heutigen Abends. Prinzessin Amelia Violetta Redmond." Die großen Holztüren zum Ballsaal öffneten sich und die Atmosphäre explodierte im tobenden Applaus. Amelia ging Hand in Hand mit der Königin in Richtung des festlich dekorierten Tisches, an dessen gegenüberliegenden Ende viele junge und alte Männer von Adel mit bohrenden Blicken auf sie warteten. Es war schlimmer als sie sich je hätte vorstellen können und Amelias Gedanken verworren im kompletten Chaos. -Was... ist das?- Eine kalte Aura lief Amelia regelrecht den Rücken herunter, sodass sie abrupt stehen blieb und sich nun Mitten auf der Tanzfläche des Saales befand. "Dürfte ich um diesen Tanz bitten Prinzessin ?" Ein spezielles tippen riss Amelia aus ihren Gedanken. Dieses tippen und diese Stimme würde sie niemals verwechseln. "Großer Bruder! Wie schön dich zu sehen." Kein Zweifel, Albert, der erstgeborene Sohn des Königspaares, stand direkt vor ihr. "Wie kann das sein, wir dachten du wärst Tod?" "Wer sagt das ich lebe?" Bevor Amelia die Anwesenheit ihres Bruders und das eben gesagte verarbeiten konnte sprang ein Soldat, blutverschmiert und des Todes nahstehend durch die große Tür des Ballsaales, sodass der gesamte Saal in eine erstickenden Stille verfiel. "Schaut nicht so blöd! Agh! Lauft! Sie sind hier! Ihr müsst... hier weg..." Der Soldat fiel leblos zu Boden und ließ den Saal in eine Massenpanik stürzen. Silhouetten in schwarzen Gewändern und roten Augen brachen plötzlich durch die Fenster in das Schloss ein und der Geruch von verbrannten Holz und Rauch drang in die Räumlichkeiten hinein. "Oh Mann ihr hättet euch ruhig noch etwas Zeit lassen können. Ich hatte ja nicht mal die Gelegenheit auf ein wenig Spaß!" -Was war das? Gerade eben stand Albert doch noch neben mir...- Amelia schaute sich panisch um als der gesamte Saal völlig überrannt und die anwesend Gäste regelrecht abgeschlachtet wurden. Die Umgebung ist erdrückt von dem Geräusch der Schreie und Schüsse. Doch anstelle von normalen Gewehrkugeln flogen Faustgroße Feuerbälle durch den Saal. Amelia versucht den Ursprung dieses Feuers zu finden, doch anstelle dessen fixiert sich ihr Blick auf ein viel traumatisierenden Anblick, Ihr eigener Bruder, blutverströmt und mit einem radikalen grinsen warf die Königin, seine eigene Mutter, auf den Boden und sticht sie kaltblütig nieder. "W-Wer bist du?" "Nicht wer Prinzessin. Du solltest dich lieber Fragen was." Ein stechender Schmerz machte sich in Amelias Hüfte breit als eine blutige Klaue welche ihr Bruder oder das was ihn imitierte, durch ihren Körper bohrte und ein entstelltes Gesicht sie mit rot leuchtenden, diabolischen Augen anstarrte. Langsam fühlte Amelia wie die unaufhaltsame Kälte ihren Körper übernahm und diesen Stück für Stück taub werden ließ. "Prinzessin? Geht es euch gut? Sollen wir den Wagen anhalten?" -Wagen? Ich verstehe nicht. Was ist passiert?!- ## =Kapitel 1= "FAHRER! Halten sie an und bringen sie mir unverzüglich einen Arzt. Die Prinzessin fühlt sich nicht wohl! Nas los!" -Was ist passiert? Wo bin ich? Gerade eben war ich doch noch im Ballsaal und... ich bin gestorben. Nein, ganz ruhig Amelia denk darüber nach was passiert ist.- Während Amelia völlig verwirrt versucht das eben erlebte Szenario zu überdenken und zu rekonstruieren musterte ein hagerer Mann mit asketischen seidenen Gewand die schweißgebadete Amelia mit besorgtem Blick. Ein kleiner, älterer Mann mit weißem Kittel stürmte an den Wagen, indem sich die Prinzessin befand und riss Sie aus ihren Gedanken. "Prinzessin Amelia, was ist passiert? Ihr Fahrer meinte ihnen würde es nicht gut gehen." "Alles in Ordnung, ich glaube ich bin nur etwas erschöpft. Ein wenig Wasser würde vielleicht helfen. Könntet ihr welches besorgen Doktor?" "Sehr Wohl eure Hoheit, ich bitte euch um einen kleinen Augenblick euer Geduld." Der Arzt rannte mit schwerem Atem zurück zu seinem eigenen Wagen während Amelia ihn mit interessierten Blick verfolgte und sah wie er verschwitzt einen großen Rucksack durchwühlte. Nach ein paar Augenblicken kramte er eine kleine Flasche gefüllt mit Wasser hervor, welche er umgehend mit großen Schritten zu ihr brachte. Erst jetzt bemerkte Amelia die unbekannte Umgebung und den klaren Sternenhimmel. Es ist klar das die stark besiedelte Stadt wohl weit entfernt liegen musste, da der Nachthimmel keinerlei Lichtverschmutzung zeigte. "Hier ist euer Wasser eure Hoheit. Können wir uns dann wieder in Bewegung setzten?" Anstelle des medizinischen Personals trat ein kräftiger Mann mit einer unbekannten Uniform und Waffen hervor, welcher Amelia die volle Wasserflasche überreichte. -Was für ein ungewöhnlicher Dialekt- "Bitte entschuldigt mein rüpelhaftes einmischen aber ich habe euren Leuten gebeten sich wieder in die Fahrzeuge zu begeben, da ich so schnell wie möglich weiterreisen möchte. Die Umgebung gefällt mir ganz und gar nicht. Diese Straße ist so tief im Wald das es ein Wunder wäre keinen Wegelagerern oder Gangs zu begegnen. Bitte lehnt euch entspannt zurück und versucht wieder zu schlafen. Wir sollten bald die Grenze nach Asahi überschreiten und dann anschließend am morgen die Hauptstadt erreichen." -Asahi? Ist das nicht...- Fragen über Fragen ließen Amelia wieder in ihren Gedanken versinken, sodass Sie ihre Umgebung und Gesprächspartner völlig ausblendete. Was macht ein Außenstehender bei ihr, warum ist sie selbst in diesem Fahrzeug, warum bewegen sie sich in Richtung der östlichen Gebiete. Der Soldat schüttelt nur den Kopf und klopft dem Fahrer an das Fenster um das Signal zur Weiterfahrt zu geben und nach wenigen Minuten führte die Kolonne aus drei Fahrzeugen ihre Fahrt weiter fort. Der Mond erhellte die Umgebung in einen faszinierenden und tiefen Blauton, welchen Amelia verschlafen und mit immer tiefer fallenden Augen bestaunte, bevor Sie in einen erneuten Tiefschlaf verfiel. Als sie die Augen wieder öffnete war es bereits helllichter Tag und überall ertönte das Geräusch von Vogelgezwitscher und einem hellem brummen von Insekten. Der gesamte Weg, welche die Kolonne bestritt, war mit blühenden Kirschbäumen versehen und schien wie ein Auszug aus einen Märchen als die Blüten im sanften Wind anfingen durch die Gegend getragen zu werden. "Ihr habt Glück Prinzessin, zurzeit ist hier in Asahi die sogenannte Sakura Zeit. Das bedeutet das alle Bäume die ihr hier seht anfangen zu blühen und sobald solch ein lauer Windzug durch die Alleen zieht, werden die Blüten sanft von den Bäumen geweht. Ein traumhafter Anblick wenn man ihn zum ersten Mal sieht nicht wahr?" Der Fahrer, welche die Faszination der Prinzessin bemerkte, erklärte Amelia den Ursprung und die Bedeutung der Bäume, welche sie in diesem Moment so bestaunte. Amelia war über das Wissen des Mannes verwundert und mutmaßte anhand des fremden Aussehens das jener nicht zum ersten Mal in der Region unterwegs sei, da er soviel über dieses Land weiß. "Kommen Sie hier aus der Gegend?" "Oh ja. Ihr müsst wissen das mein Vater ein bekannter Schneider in einer Kleinstadt in der Nähe von Shuto ist. So bekannt, dass meine Mutter sich direkt in ihn verliebte als sie sich zum ersten mal in Shuto kennenlernten." Nach wenigen Stunden erreichte Amelias Kolonne Shuto, die Hauptstadt von Asahi. Wie jede Stadt in der östlichen Nation war Shuto, neben den in die Höhe ragenden Hochhäusern mit vielen rustikalen Bauwerken versehen, welche einen altertümlichen und dennoch ästethischen Anblick boten. -Hm? Diese Soldaten... Das ist doch dieselbe Uniform wie der Mann gestern trug- Während ihrer durchfahrt durch die belebte Stadt füllen sich die Straßen zunehmend mit militanten Figuren und Maschinen. Die Soldaten selbst schienen von den Ereignissen um ihnen herum unbeeindruckt ihrem Tagesablauf weiter zu folgen. Nach einiger Zeit hielten die Fahrzeuge vor einen riesigen, mehrstöckigen Gebäude, welches trotz seiner modernen Bauart dennoch die Geschichte Asahis verkörpert. Amelia war sich sicher, das dies der Staatssitz von Asahi sei. -Diese Bauart... unbeschreiblich.- Amelia stieg fasziniert aus dem gepanzerten Fahrzeug aus, in welchen Sie die letzten Stunden ohne Pause verbrachte. Neben den Arzt, dem Pfarrer und ein paar Bediensteten schienen alle Begleiter dieser Fahrt aus Asahi zu stammen. Während sich Amelia noch eifrig umsah bemerkte sie den Soldaten der ihr letzter Nacht das Wasser brachte und sich nun gezielt auf sie zu bewegte. "Bevor wir es vergessen, schaut bitte kurz hier her, ich helfe euch diese Ohrringe richtig anzubringen. Sie dienen als Übersetzungshilfe da ihr vermutlich nicht unserer Landessprache bemächtigt seid. Sobald Ihr sie tragt übersetzen Sie zufällig jedes gesprochene Wort in eure Sprache. Es wird sicherlich gewöhnungsbedürftig aber ihr werdet das schon fürs erste irgendwie hinkriegen..." Der Soldat zeigte Amelia wie sie die diskret als Ohrringe designten Übersetzungshelfer richtig anlegt, sodass Amelia plötzlich mit einer Flut an Gesprächsinhalt überflutet wird und mit schmerzverzogenen Gesicht zusammen sackte. "Verdammt entschuldigt... ich habe vergessen die Kalibrierung richtig einzustellen." Ohne zu zögern nahm der Soldat ein Tablet in die Hand und drehte an einem au dem Bildschirm angezeigtem Rädchen. Amelia bemerkte wie die artifizielle Stimme verstummte. "Nun sollte es besser sein. Ich bitte noch einmal vielmals um Verzeihung. Die Ohrringe sind so eingestellt, dass Ihr jede Sprache in einem 15° Winkel verstehen könnt. Beachtet dabei dass die Ohrringe multiple Stimmen erkennen und mit differenziellen Stimmausgaben wiedergeben. Heißt ihr hört keine monotone Stimme und könnt in einer Konversation die unterschiedlichen Quellen identifizieren." Während er ihr die Funktion der Ohrringe erklärt übergibt er Ihr ein Armband mit einem kleinem Bildschirm welches einer Smart-Watch ähnelt. "Mit dieser Uhr könnt ihr die Ohrringe steuern und konfigurieren, sodass ihr in einem ruhigeren Raum nicht ständig umherschauen müsst." Amelia bemerkt während der Erklärung eine Gruppe von örtlichen Soldaten, welche hinter ihrem Einweiser stehen und scheinbar Wache standen. Als Amelia ihren Blick auf Sie fokussierte konnte Sie tatsächlich diese ihr vollkommen fremde Sprache verstehen als der künstliche Assistent direkt anfing ihr die gesprochenen Informationen zuzuflüstern. "Wow ist die hübsch! Bist du dir sicher das sie erst sechzehn ist?" "Wenn die Gerüchte von oben stimmen dann definitiv, aber vergiss nicht, die Chefetage sagt wir sollten bei der aufpassen da sich eventuell ein paar eingeschlichen haben!" Während Amelia dem Gespräch lauschte wird sie plötzlich von ihrem Instruktor aus ihren Fokus gerissen als dieser sie anstupste und kurz an der Schulter rüttelte "Prinzessin, da vorne kommt der Minister des Regierungsvorsitzenden von Asahi. Bitte versucht euch an die Lehren eurer Mutter zu erinnern. Egal wie ihr angesprochen werdet, bleibt höflich und besonnen. Vergesst nicht, dass ihr hier lediglich bei einem Staatsbesuch seid." Seine Worte ließen Amelias Blut regelrecht gefrieren. -Was hat es mit diesem Besuch auf sich... Wieso kann ich mich nicht erinnern!- Wieder einmal befanden sich Amelias Gedanken in kompletten Chaos, durchdringt von Angst und Panik, während der Minister nur noch wenige Meter von ihr entfernt war. Doch mit einem tiefen Atemzug fühlte sich Amelia wieder ein wenig gefasster. Es fühlte sich beinahe so an als lege eine vertraute Hand auf ihrer Schulter und würde sie anleiten sie sich keine Sorgen zu machen. "Prinzessin Redmond, schön das ihr, trotz dieses langen Weges, unversehrt hergefunden habt. Mein Name ist Akayama und ich bin beratender Minister des Supremator. Natürlich bin ich sofort zur Stelle falls ihr Fragen haben solltet. Sobald wir eintreten empfangt ihr Supremator Harada. Bitte sprecht das Staatsoberhaupt dementsprechend, dem Stande nach, angemessen an." Eine handvoll Soldaten von Asahi, Amelia und Akayama betreten das beeindruckende Gebäude und zahlreiche Angestellte und Beamten beobachten die Gruppe mit aufgerissenen Augen. Die Gänge waren geschmückt mit Bildern, Rüstungen und Waffen aus der alt kaiserlichen Zeit des Landes, sowie einigen Portraits der vorherigen Staatsoberhäupter. Die Hinterlassenschaften erzählten förmlich eine Geschichte, welche den Aufstieg und Fall des Reiches beschrieb. Es dauerte nicht all zulange bis die Gruppe durch einen gesicherten Aufzug in einen großen Raum im oberen Bereich des Gebäudes ankommt. Die Aussicht überblickt einen Großteil der Stadt und ist atemberaubend. Der Raum selbst ist gefüllt mit Soldaten und scheinbaren Amtsträgern des Landes sowie einem Interior welches an Luxus und Prunk förmlich das Wort hochwertig in den Schatten stellt. Akayama drehte sich kurzerhand in Amelias Richtung und führte sie vor den Supremator von Asahi, während die Soldaten welche sie bis eben begleiteten in weiterer Entfernung hinter ihr stehen blieben. "Nun denn, vor euch befindet sich das Staatsoberhaupt sowie der gesamte Regierungsrat von Asahi. Eure Mutter, die Königin von Vibritan unterrichtete den Supremator über ein Hilfegesuch. Doch euren Gesichtsausdruck entsprechend scheint ihr unwissend über eure derzeitige Lage..." Die Worte des Ministers ließen die Stimmung im Raum schlagartig kippen und eine bedrückende Atmosphäre füllt sich mit jedem weiteren Wort. "...aufgrund dieser angespannten Situation fragt sich dieser Rat, was euer Grund für diese abrupte Ankunft, in diesen unruhigen Zeiten ist?" "Der Grund...?" -Verdammt, ich kann mich nicht erinnern warum... ich kann mir nur an diesen Traum erinnern, was sag ich jetzt nur!- "Verdammt, verzeiht meine Einmischung, jedoch habe ich vergessen einen wichtigen Bestandteil des Auftrages der Königin von Vibritan zu übergeben!" Die bedrückende Stille, ausgelöst durch Amelias nervöses Nachdenken, wurde von dem Soldaten unterbrochen, welcher Amelia die Ohrringe übergab und sie auf der Reise begleitete. Ohne zu zögern übergab er dem Minister einen versiegelten Brief, welcher geöffnet und sofort an den Supremator übergeben wurde, nachdem mögliche Gefahren ausgeschlossen werden konnten. Innerhalb des Briefes befand sich ein USB-Stick und eine handschriftliche Nachricht, dessen Tinte leicht durch das dünne Papier durchdrückte. Nach einer kurzen Zeit schnippt der Supremator mit seinem Finger und die Soldaten hinter Amelia fingen an diese mit eisernem Griff an ihren schlanken Oberarmen festhalten. "Was zum! Was soll das werden! Lasst mich los!" "Dieses Mädchen ist unverzüglich nach Ako zu bringen! Vermeidet die Öffentlichkeit und kümmert euch um die Anweisungen gemäß dieses Speichermediums!" Trotz Amelias lautstarken Protest und verzweifelten Versuchen sich aus dem Griffen ihrer Festsetzer zu befreien, wird sie langsam mit stetigen Schritten aus dem Raum gezogen. Der Soldat, welcher vor kurzem noch ihre Rettung war, fing den USB-Stick welcher sein Befehlsgeber ihn im hohen Bogen zuwarf und Amelia dann mit stechenden Blick anstarrte. "Hört auf euch zu wehren, ihr macht eure derzeitige Situation nur schlimmer für euch..." Alle anwesenden Staatsträger schauen mit einem finsteren Blick zu, wie Amelia mit geballter Kraft und verängstigten Schreien gezwungen wird ein Schlafmittel zu schlucken und kurzerhand bewusstlos aus dem Raum gezogen wird. "Lange wird das definitiv nicht gutgehen... Ich verlange eine stetige Beobachtung der Einrichtung sowie verschärfte Sicherheitsmaßnahmen." Der Supremator lässt sichtmit einem tiefen seufzen in seinen Sitz fallen während die restlichen Minister ohne zu zögern anfingen die gegeben Aufgaben umzusetzen. "Was denkst du Akayama mein Freund... Wie lange wird es dauern bis 'ER' auftaucht?" "Schwer zu sagen... Seid Jahren ist 'ER' nicht mehr auf der Bildfläche erschienen, jedoch ist der Zeitpunkt für diesen Auftrag und den Angriff im Westen definitiv kein Zufall. Wir sollten definitv Vorsicht walten lassen, doch findet ihr wirklich das es eine gute Idee war die Prinzessin nach Ako zu bringen?" "Wenn das was in dem Brief steht stimmt... dann müssen wir vom schlimmsten ausgehen und dann ist Sie unsere einzige Hoffnung. Einzig das Ergebnis ist wichtig, egal wie unmoralisch oder steinig der Weg auch sein mag." Mehrere Stunden verstrichen als Amelia wieder zu Bewusstsein kam und sich in einen moderaten Zimmer wiederfand. Die Einrichtung wirkte wie ein simples Schlafzimmer und beinhaltete ein eigenes Badezimmer, jedoch fehlten Bereiche wie eine Küche, weswegen es mehr einem Zimmer einer Bildungseinrichtung oder eines Hotels ähnelte, als einem Gefängnis oder sonst einer Anstalt. Amelia selbst lag in einem komfortablen Bett, welches definitiv viel zu viel Platz für eine Person allein bot und sie bemerkte wie der Mond über ein Fenster in ihr Zimmer schien. Als Amelia aus ihrem Bett heraus aus dem Fenster schaute bemerkte sie, dass der Mond viel zu Hell schien und der Sternenhimmel selbst ganz anders aussah, als Sie ihn gewohnt war und ihre Gedanken strichen über ihre Lippen "Wo... wo bin ich? Was haben sie mit mir gemacht..."
In "Kuraiko: Legacy of the Children of Darkness" folgt ihr der Reise von Amelia Violetta Redmond, einer Prinzessin aus einem einst blühenden Königreich, welches durch die Hand einer dunklen Bedrohung dem Untergang entgegensteht. Nachdem sie auf unerklärliche Weise auf einer Reise in ein fremdes Reich aufwacht und von dem Verlust ihrer Familie erfuhr, ist sie von Rachsucht erfüllt und trainiert härter denn je um sich an den Personen zu rächen, welche für den Untergang ihrer Heimat verantwortlich sind. Während ihres Trainings in einer geheimen Akademie, entdeckt Amelia den mysteriösen und introvertierten Jungen Kenshiro, welcher mehr über ihre Vergangenheit zu Wissen scheint als er vorgibt.
Fantasy
[]
de
24218896406126505
2
26,648
Schatten-Sklave
Guiltythree
"## Der Alptraum beginnt\n\nEin gebrechlich aussehender junger Mann mit blasser Haut und dunklen Aug(...TRUNCATED)
"Sunny wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und erwartete nie etwas Gutes vom Leben. Doch selbst e(...TRUNCATED)
Fantasy
["ACTION","ADVENTURE","ROMANCE","SYSTEM","MAGIC","WEAKTOSTRONG","SUPERPOWERS","TRANSMIGRATION","ANTI(...TRUNCATED)
de
27314931405127905
50
467,246
Oberster Magus
Legion20
"## Ein neuer Anfang\n\nAnmerkung des Autors: Die Geschichte beginnt in Kapitel 1. Der Prolog stellt(...TRUNCATED)
"Derek McCoy war ein Mann, der sein ganzes Leben mit Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten zu kämpfen (...TRUNCATED)
Fantasy
[ "ACTION", "ADVENTURE", "MAGIC", "WEAKTOSTRONG", "TRANSMIGRATION", "ISEKAI", "ANTIHERO" ]
de
27314931406370405
50
685,021
Gottes Augen
HideousGrain
"## Welt Bridge-Prolog\n\n[Anmerkung des Autors: Wenn Sie keine Info-Dumps oder zu viele Details mö(...TRUNCATED)
"Da er schon früh seine Eltern verlor, musste er in einer Welt überleben, die er nicht einmal sehe(...TRUNCATED)
Urban
[ "ACTION", "ADVENTURE", "WEAKTOSTRONG", "CULTIVATION", "TRAGEDY", "EVOLUTION", "NO-HAREM", "BEAST TAMING" ]
de
27314931505128005
50
510,056
Die maskierte Frau des Herzogs
Violet_167
"## Vertragsehe (1)\n\n\"Herzog Edgar, bitte verbringen Sie die Nacht mit meiner Tochter. Sie werden(...TRUNCATED)
"Die Tochter des Barons, Alessandra Barrett, trägt seit ihrer Jugend aufgrund einer Verletzung eine(...TRUNCATED)
Geschichte
["DARK","REVENGE","POSSESSIVE","HISTORICAL","DRAMATIC","POWERFULCOUPLE","FIRSTLOVE","THESTRONGACTING(...TRUNCATED)
de
27314931505128105
12
101,410
Der Reiz der Nacht
ash_knight17
"## Inhaltsangabe\n\nDer Körper einer Meerjungfrau ist ein wahrer Schatz. Ihre Tränen formen die p(...TRUNCATED)
"[Reifer Inhalt]\r\n\r\nDer Körper einer Meerjungfrau ist ein wahres Schatzkästchen. Ihre Tränen (...TRUNCATED)
Fantasy
["R18","WEAKTOSTRONG","DARK","SURVIVAL","WEREWOLF","VAMPIRE","POSSESSIVE","IMMORTAL","HISTORICAL","D(...TRUNCATED)
de
27314931605128205
24
236,766
Die Geburt des Dämonenschwerts
Eveofchaos
"## 01. Geburt\n\nDunkelheit.\nEr wachte plötzlich auf und das war sein erster Gedanke.\n'Wo bin ic(...TRUNCATED)
"\"So endet also mein Leben, was für eine Zeitverschwendung...\".\r\nDies waren die letzten Gedanke(...TRUNCATED)
Eastern
["ADVENTURE","DARK","CULTIVATION","TRANSMIGRATION","VILLAIN","ANTIHERO","KILLER","DRAGON","EGOIST","(...TRUNCATED)
de
27314931606370505
50
339,091
Garten des Giftes
ash_knight17
"## Inhaltsangabe\n\nAls Anastasia und ihre Schwester Marianne von Piraten gefangen genommen und üb(...TRUNCATED)
"[Reifer Inhalt, keine Vergewaltigung]\r\n\r\nAls Anastasia und ihre Schwester Marianne von Piraten (...TRUNCATED)
Fantasy
["R18","WEAKTOSTRONG","MYSTERY","DARK","SURVIVAL","POSSESSIVE","HISTORICAL","FATEDLOVE","ROYALFAMILY(...TRUNCATED)
de
27314931606370605
29
343,341
Die geniale Ehefrau des Milliardärs
PurpleLight
"## Finsterer Plan\n\nDas Beachfront Hotel.\nScarlett, ein schlankes junges Mädchen, betrat das Hot(...TRUNCATED)
"Scarletts Welt bricht zusammen, als sie unter Drogen gesetzt und gezwungen wird, einen alten, stink(...TRUNCATED)
Urban
[ "R18", "COMEDY", "MYSTERY", "VILLAIN", "GENIUS", "REVENGE", "CEO", "FASTPACED", "POWERFULCOUPLE", "TWISTED" ]
de
27314931705128305
33
226,714
End of preview. Expand in Data Studio

WebNovel Multilingual Dataset

Dataset Description

This dataset contains web novels scraped from WebNovel.com across multiple languages. Each entry includes the complete novel content with chapter information, metadata, and classification tags.

Note: This dataset excludes content in the following languages: id, ID

Dataset Statistics

  • Total Novels: 8,324
  • Total Chapters: 233,410
  • Total Characters: 1,617,589,129
  • Languages: 10

Language Distribution

Language Novels Chapters Characters
de 817 20,025 159,981,782
en 998 33,120 255,291,346
es 998 28,274 260,066,210
fr 999 21,456 181,911,896
in 995 31,840 241,799,825
ja 245 3,995 12,411,552
pt 998 24,352 194,863,308
th 612 9,640 66,822,542
vi 663 11,771 130,262,335
zh 999 48,937 114,178,333

Dataset Structure

Fields

  • title: Novel title
  • author: Author name
  • content: Complete novel content with chapter headers
  • description: Novel description/synopsis
  • category: Genre/category
  • tags: List of tags
  • language: Language code
  • book_id: Unique book identifier
  • chapter_count: Number of chapters
  • total_length: Total character count

Data Format

{
    "title": "Novel Title",
    "author": "Author Name", 
    "content": "## Chapter 1\n\nChapter content...",
    "description": "Novel description",
    "category": "Fantasy",
    "tags": ["magic", "adventure"],
    "language": "en",
    "book_id": "12345",
    "chapter_count": 100,
    "total_length": 250000
}

Usage

from datasets import load_dataset

# Load entire dataset
dataset = load_dataset("taozi555/novel-multilingual")

# Load specific language
dataset = load_dataset("taozi555/novel-multilingual", "en")

License

This dataset is released under CC-BY-NC-4.0 license for research and non-commercial use.

Citation

@dataset{novel_multilingual,
  title={Novel Multilingual Dataset},
  author={Novel Scraper},
  year={2025},
  url={https://huggingface.co/datasets/taozi555/novel-multilingual}
}

Collection Date

Dataset collected: 2025-05-24

Excluded Languages

The following languages were excluded from this dataset: id, ID

Downloads last month
12